Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt. Teil III

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Zucht nahezu zum Erliegen, denn die gesamte Herde wurde aufgelöst, ein Großteil des Pferdebestandes als Kriegsbeute nach Russland und Polen abtransportiert, und der 15-jährige Alchimist erschossen, weil er sich nicht einspannen ließ oder einen Reiter verweigerte. Der 28 Jahre alte Herold hatte das gleiche Schicksal schon beim Einmarsch der Russen erlitten, womit das vorläufige Ende von Graditz gekommen war. Das weltbekannte Preußische Staatsgestüt, das 56 klassische Sieger absattelte, im Schnitt 40 bis 45 Zuchtstuten unterhielt, jährlich zehn bis 15 Pferde aller Altersgruppen versteigerte, die keinesfalls Ladenhüter sondern begehrt waren, dessen Hengste dank staatlicher Subventionen zu günstigen Taxen auch den Stuten privater Züchtern zur Verfügung standen, und das auch die Kavallerie mit Vollblütern versorgte, um in die Landespferdezucht die nötige Härte und Ausdauer zu bringen, hatte aufgehört zu existieren.

Der Neubeginn war nicht nur in Graditz schwierig, doch begannen die Rennen in Mitteldeutschland 1945 schon ein Jahr früher als in Westdeutschland. 1948 gab es durch den aus Leipzig angereisten Birkhahn eine erste „Gemeinsamkeit“, als der Hoppegartener Derbysieger auch das „Blaue Band“ zu Hamburg gewann. Ein Jahr später meldete sich auch das Gestüt Schlenderhan eindrucksvoll zurück, als es mit Asterblüte und Aubergine alle klassischen Rennen gewann: Schwarzgold Rennen, Diana, Union und Derby gingen an Erstere, St. Ledger und Henckel Rennen an ihre Stallgefährdin. Dass jedoch schon 1951 ein Pferd wie Neckar zur Verfügung stand, das war nicht zu erwarten.

Wenn die deutsche Vollblutzucht heute weltweit geachtet ist, so hat auch Graditz einen Meilenstein dazu beigetragen, diente der Gemeinnützigkeit und wurde dieser gerecht. Über Generationen spielte es neben großen Privatzuchten eine wichtige Rolle und schrieb eines der bedeutendsten Kapitel der deutschen Vollblutzucht. Graditz war aber nicht nur eine Macht, sondern auch eine „Weltanschauung“, und die ganz große Bedeutung dieses Gestüts war die Tatsache, dass es auch privaten Züchtern hervorragende Hengste zur Verfügung stellte, denn der private Beschäler-Erwerb vom Format eines Galtee More (Sieger der englischen Triple Crown), Ard Patrick oder gar eines Dark Ronald, der ein Glücksfall gewesen sein mag, war kaum möglich. Mit Graditz, dessen Rennstall sich nicht am Nützlichkeitssport beteiligte, hat der Staat damals bewiesen, dass er um die Bedeutung der Vollblutzucht wusste, denn auch die Decktaxen (1937 kosteten Alchimist und Herold jeweils 300 Mark) kamen kleinen Züchtern entgegen. Aber auch große Privatzuchten wie Waldfried oder Schlenderhahn zogen von den Graditzer Aktivitäten großen Nutzen. So stammte Oleanders Mutter Orchidee von Galte Moore, und der Vater des großartigen Schlenderhaners, Prunus, war ein Sohn von Dark Ronald.

Bis Graditz seinen ersten Derbysieger, den Charmant-Sohn Potrimpos, absatteln konnte, schrieb man bereits das Jahr 1886, doch als die Schwarz-Weißen Farben fünf Jahre später die deutsche Gewinnstatistik mit rund 250.000 Mark anführten, gab es bereits „Aufregung“. Damals unterzeichneten achtzehn Besitzer eine Resolution an die Rennvereine, um die Graditzer von bestimmten Rennen auszuschließen und Pferden in Privatbesitz in anderen Prüfungen Gewichtserlaubnisse einzuräumen. Welch eine Anerkennung für eine Zucht!

In unserer heutigen Zeit rücken die damaligen Namen wie Abendfrieden, Alchimist, Arjaman, Agamemnon, Aditi, Herold oder Dark Ronald in den Pedigrees der aktiven deutschen Vaterpferde und Zuchtstuten in immer weiter zurückliegende Pferde-Generationen, sodass nur noch verantwortliche Züchter und Gestütsleiter ihre Bedeutung kennen, und der durchschnittliche Turffreund kaum noch beurteilen kann, wie die Graditzer die eine oder andere Zucht beeinflussten. Denkt man allein an Alchimist und Arjaman, dann muss man für die unmittelbaren Nachkriegsjahre nur Adlon, Akari, Alarich, Alpenkönig, Birkhahn, Blauer Reiter, Literat, Priamos, Tajo, Kaiseradler, Kronzeuge, Basalt, Norfolk oder Obermaat und Zank oder andere nennen, um die Leistung dieser Hengste richtig einzuschätzen. Und alles, was mit dem großen Ticino zu tun hat – und das sind außer dem neunfachen Beschäler-Champion beispielsweise Hengste wie Neckar und Orsini – führt den Dark Ronald-Sohn Aditi.

„Ganz früher“ war der Spruch geläufig: „Was wäre Graditz ohne Antwort (1907; Ard Patrick), die Hanielsche Zucht ohne Tay (1895: Bend Or), Schlenderhan ohne Danubia (1902: Saphir), Waldfried ohne Festa (1893: St. Simon)?“ Später gab es eine Abwandlung: Was wäre Graditz ohne Alchimist, Zoppenbruch ohne den Stutenerzeuger Arjaman (als starker Überbeißer heute wohl chancenlos?), oder Schlenderhan nach 1960/70 ohne Birkhahn? Bis 1959 wirkte dieser im Nachkriegs-Graditz, das vorher als Lieferant und Vermittler von Deckhengsten eine ganz besondere Bedeutung erlangt hatte. Andererseits war es auch ein Glücksfall, dass so international anerkannte Fachmänner wie Georg Graf Lehndorff und, als Nachfolger, sein Sohn Siegfried 56 Jahre lang die Geschicke des Gestüts leiteten.

Graditz hatte bei seinen Qualitätsankäufen auch keinerlei Kosten gescheut und, als Oberlandstallmeister Burchard von Öttingen Dark Ronald importierte, tief in die Tasche gegriffen. Für den die Eclipse-Hengstlinie vertretenden, 1905 in Irland geborenen Bay Ronald-Sohn waren das 25.000 Pfund, oder, nach damaligem Wechselkurs, 500.000 Goldmark. Auch der Epsom Derbysieger von 1902, Ard Patrick, ein St. Simon-Enkel, der an der 1907 geborenen Antwort eine der größten deutschen Stammstuten zeugte und von 1904 bis 1923 in Graditz wirkte, war, wie auch der 1894 geborene Galtee Moore, der von 1906 bis 1916 seine Dienste an der Elbe erfüllte, keine Billigware. Ein weiterer Import war der Franzose Nuage, Derby-Sieger, St. Simon-Enkel und 1907 geboren. Der bis 1930 in Graditz stehende Hengst, den Siegfried Graf Lehndorf 1910 für 240.000 Mark kaufte, erwies sich als dreifacher Beschäler-Champion und Erzeuger der großartigen Graditzer Stute Aversion (1914), die Mutter von Aditi und Alchimist, als glänzende Erwerbung. Mit deren Mutter, der Ard Patrick-Tochter Antwort, hatte Nuage bereits in den beiden Vorjahren Anschluss (u. a. Großer Preis von Berlin) und Adresse (Diana, St. Ledger; Mutter von Abendfrieden) geliefert, womit die Stute innerhalb von drei Jahren drei Spitzenprodukte gefohlt hatte. Damit wurde Antwort, die 1928 einging, eine der größten Stammstuten in der deutschen Vollblutzucht. Zwischen 1915 und 1935 gewannen ihre Kinder und Enkel serienweise klassische Rennen, wodurch Graditz oftmals eine beherrschende Rolle im deutschen Rennsport einnahm. Auf der Rennbahn war die Stute als Zweijährige in vier Rennen ungeschlagen, absolvierte aber ein Jahr später nur einen Start und ging ins Gestüt.

Zu den ersten, etwa 40 Hengsten, die bis kurz nach 1900 in Graditz wirkten, gehörten auch St. Gatien (1881; Roterhill), Hannibal (1891; Trachenberg), Manners (1896; St. Simon), und danach waren es hauptsächlich Dark Ronal (1905; Bay Ronald), seins Söhne Herold (1917) und Aditi (1922), Ferro (1923; Landgraf) und Alchimist (1930; Herold), die die Akzente setzten.

Dark Ronald, den Mr. E. Kennedy in Irland zog und auf der Doncaster-Jährlingsauktion für 1.300 Pfund an Sir Abe Bailey verkaufte, gewann als Zweijähriger und brach vor dem Derby nieder, sodass er als Dreijähriger nicht lief. Im Juni 1909 gewann der vierjährige Dark Ronald gegen 22 Kontrahenten den Royal Hunt Cup im Stil überlegener Klasse. Bei seiner nächsten Aufgabe, den Princess of Wales Stakes über 2.400 Meter zu Newmarket, traf er auch auf vier Gegner, die im Derby 1908 gelaufen waren. Primer (St. Simon), der im Derby zwei Längen hinter Signorinetta (Chaleureux) eingekommen war, wurde auch hinter Dark Ronald Zweiter, doch gab der Bay Ronald-Sohn ihm in weit überlegener Manier das Nachsehen, als es die Derbysiegerin getan hatte, obwohl Primer zwei Wochen vorher die Hardwicke Stakes beherrscht hatte und somit in Top-Form angetreten war. Den letzten seiner sieben Starts (4 Siege; 2 Plätze) erledigte Dark Ronald im Doncaster Cup, wo er als Favorit mit einer halben Länge geschlagen blieb und Dritter wurde. Er blieb in diesem Rennen zwar nicht ganz heil, doch waren ihm 3.600 Meter auch zu weit. Danach bezog er im Tickford Park Stud von Mr. Donald Fraser eine Beschälerbox, bis er an Graditz verkauft wurde.

Dark Ronalds Vater Bay Ronald (1872; Hampton) war vier Jahre im Training, gewann u. a. die Hardwicke Stakes zu Ascot, das City and Suburban Handicap, als Fünfjähriger den Epsom Cup und insgesamt fünf von 26 Starts. Ehe seine Vererbungskraft richtig bewiesen war, stand er, verkauft für 5.000 Pfund, bereits in Frankreich. Dort zeugte der Handicapper u. a. Teddys Mutter Rondeau, deren Sohn in Frankreich, Italien, Großbritannien und den erheblichen Einfluss erreichte. Bay Ronald, der eine noch immer blühende Linie begründete, zeugte aber nicht nur an Dark Ronald einen großen Hengst, sondern auch ein Jahr später, 1905, auch Bayardo (1906), der von 25 Rennen 22 gewann – darunter Ascot Gold Cup, Eclipse Stakes, St. Ledger, Champion Stakes, Dewhurst Stakes, Chester Vase – und von dem Danny Maher glaubte, dass er das beste Pferd war, das er je ritt. Wie groß der Verlust war, als der Hengst mit elf Jahren einging, zeigte sich schon ein Jahr später. Damals führte er die Liste der Beschäler an, und sein Sohn Gainsborough (1915), der auf der Auktion seinen Reservepreis nicht erreichte und für seine Züchterin Lady James Douglas in den Rennstall einzog, setzte sich in der Triple Crown durch. Und dieser Gainsborough zeugte u. a. für Lord Derby ein Pferd namens Hyperion …

Dark Ronald vertritt die Hengstlinie Hampton – Newminster – Touchstone, die über Whalebone (1807) und Eclipse (1764) zu Darley Arabian führt. Hampton (1872), der u. a. die Cups zu Goodwood und Doncaster gewann, zählte zu seinen Nachkommen auch Stuten wie Perdita II (die Mutter von Persimmon) oder Maid Marian, die nach Cyllene 1902 Polymelus fohlte. Und dieser, von Lord Crewe gezogene Hengst, auf der Rennbahn unterhalb des klassischen Niveaus, wurde in der Zucht ein uneingeschränkter Erfolg. Sein bedeutendster Sohn war Phalaris, der u. a. Fairway (1925) und Pharos (1920) zeugte, und dieser wurde 1935 Vater von Nearco. Newminster’s (1848) wichtigster Sieg war der im St. Ledger, und als Vater von Hampton (23 Starts; 20 Siege) war er Großvater von drei Derbysiegern. Touchstone (1831; Camel) gilt ebenfalls als einer der großen Zuchthengste des 19. Jahrhunderts. Auf der Rennbahn gewann er das St. Ledger (in dem der Favorit und Derbysieger Plenipotentiary „vergiftet“ gewesen sein soll) und je zwei Ascot Gold- und Doncaster Cups. In der Zucht hinterließ er u. a. die Derbysieger Cotherstone, Orlando (später dreifacher Beschälerchampion in England / Irland) und Surplice, die ihr „Blaues Band“ 1843, 1844 und 1848 gewannen. Touchstone hinterließ aber auch zahlreiche erstklassige Töchter, von denen die 1843 geborene Mowerina 1850, nach Melbourne, den Triple Crown-Sieger West Australian fohlte, dem das als erstem Vollblüter in der Geschichte gelang. „The West“, der sich als Vierjähriger auch noch den Ascot Gold Cup sicherte und die Godolphin Arabian-Matchem-Linie vertrat, wurde bei insgesamt acht Starts nur einmal, in seinem letzten Rennen als Zweijähriger, geschlagen.

 

Dark Ronalds Mutter Darkie (1889; Thurio) geht in direkter Linie auf die Yorkshire Oaks-Siegerin Toison d’Or (1866; Buccaneer) zurück und fohlte auch die Gimcrack-Siegerin Desiree (1902; Velasquez), die nach Schlenderhan verkauft wurde und dort u. a. als vierte Mutter im Pedigree des 1939er Derbysiegers Wehr Dich (Wallenstein) auftritt. Die gleiche Ururgroßmutter-Position besetzte der Schlenderhaner Englandimport z. B. bei dem 1929 geborenen Prunus-Sohn Widerhall, der sich auch im Henckel-Rennen und dem Großen Preis von Baden durchsetzen konnte. Die Mutter von Toison d’Or, Auld Acquaintance (1840; Birdcatcher – Forget Me Not) ist eine Vollschwester zu J. Bowes Derbysieger Daniel O’Rourke, der 1852 unter Frank Butler gewann und im St. Ledger von Stockwell mit zehn Längen abgefertigt wurde, als auch eine Halbschwester von Vergiss Mein Nicht (1858; The Flying Dutchman – Forget Me Not), die bei Tuki (Gouverneur) als vierte Mutter im Pedigree erscheint, der 1901 für Major Gossler das Derby gewann, und sich auch im St. Ledger, Großen Hansa-Preis und dem Großen Preis von Berlin durchsetzen konnte.

Kurz nach der Gründung des Preußischen Hauptgestüts hatte sich auch der Union Club als übergeordnete Behörde des deutschen Rennsports formiert, und mit der Eröffnung von Hoppegarten 1868 stand nun auch eine Rennbahn zur Verfügung, auf der die Vollblüter auf Herz und Nieren geprüft werden konnten, denn das 775 Hektar große Areal war dem französischen Vorbild Chantilly nachempfunden. In ihren Ställen standen bald 1.500 Pferde, und auf dieser Berliner Bahn schlug jetzt das Herz des deutschen Rennsports. Heute, im dritten Jahrtausend, ist auch hier wieder ein Privatmann mit seinem Team dabei, diese herrliche Anlage wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

Auch in Graditz strebte man von Anfang an nach dem Besten, investierte konsequent und sortierte aus, was den Kriterien nicht mehr entsprach. So kamen 1866 im Herbst schon zwei Stuten aus England an die Elbe, und 1867, im Jahr der Gründung des Union-Klubs durch den namhaften Besitzer und Züchter Graf Renard am 15. Dezember, folgten 15 weitere.


Dark Ronald, fünffacher Beschälerchampion in Graditz (Foto: Menzendorf; Leihgabe Niedersächsische Sparkassenstiftung und Kreissparkasse Verden im Deutschen Pferdemuseum)

Zehn Jahre später waren von den ursprünglich 56 Müttern nur noch zwei in der Herde, von denen aber nur eine, die 1858 geborene, aus Neustadt überstellte Touchstone-Enkelin Selima (Rifleman) erfolgreich wirkte und 1869, nach dem Stockwell-Sohn Rustic Sonntag fohlte, der für Graditz die erste „Union“ gewann. Gezogen hatte sie Sir R. M. Tatton Sykes in England, der, gemeinsam mit Lady Sykes of Sledmere, auch solche Pferde zog wie Doncaster (1870), Spearmint (1903), Lady Juror (1919) oder Mumtaz Mahal (1929).

Pro Jahr kaufte Graditz damals im Schnitt jährlich drei Stuten, und von 1866 bis 1945 waren es im In- und Ausland insgesamt 228, die nach Graditz kamen: 157 aus England, 22 aus Frankreich, 23 wurden in Deutschland, 14 in Belgien und neun in Österreich erworben. Die restlichen drei wurden aus den USA (2) und Dänemark importiert. Dass alle zu Familiengründerinnen würden, das war ohnehin nicht zu erwarten, doch wegen einer damals in Graditz grassierenden Anämie starben sogar 210 total aus.

Die längste Lebensdauer für Graditz hatten die Familien der Alveole und der 1872 in Österreich geborene Goura (Buccaneer-Gorse). Diese war eine rechte Schwester von Baron Oppenheims Good Hope (1873), der als Fohlen mit seiner 14-jährigen Mutter und dem Jährling Goura importiert wurde, das Österreichische Derby und die Union gewann, und auf den mecklenburgischen Gestüten des Grafen Hahn und G. von Maltzan deckte. Gorses Tochter, Miss Gorse, wurde Stamm-Mutter von Dorn (1869; Chamant), der für Schlenderhan Henckel-Rennen, Union, den Großen Hansa-Preis, Großen Preis von Berlin und das St. Ledger gewann. Auch bei Schlenderhans 1937 geborenem Oleander-Sohn Samurai (St. Ledger, Großer Preis von Baden) stand Miss Gorse noch als fünfte Mutter im Pedigree.

Zu Buccaneer, der im ungarischen Staatsgestüt Kisber stand, das in Ungarn eine ähnliche Rolle spielte wie Graditz in Deutschland, sei hier angefügt, dass Siegfried von Lehndorff in seinem Buch „Ein Leben mit Pferden“ darauf hinweist, dass seinem Vater Georg durch Graf von der Goltz, der von 1869 bis 1870 die Geschäfte des Oberlandstallmeisters versah, die Benutzung von Buccaneer und seines Stallgefährten Blue Gown ausdrücklich untersagt wurde, obwohl Buccaneer seine Vererberqualitäten bereits bewiesen hatte, was einige Beispiele auch unterstreichen: Formosa (gewann 1868 die 1000 und 2000 Guineas, Oaks und das St. Ledger); Kisber, der selbst ein großer Vererber wurde, holte für A. Baltazzi 1876 das Epsom Derby; Amalie von Edelreich setzte sich als erste Stute im Deutsche Derby 1873 durch; Pirat siegte 1877 zu Hamburg, und Tallos, der 1877 in den Derbys von Österreich und Deutschland den Ehrenplatz belegte, ließ sich 1880 den Großen Preis von Baden nicht entgehen. Und beide, Buccaneer und Kisber, zeugten auch noch weitere große und klassische Sieger nicht nur für die Donau-Monarchie.

Die 1889 geborene Crafton-Tochter Alveole, deren in Ungarn gezogener Graßvater Kisber in England trainiert wurde, kam 1905 nach Graditz, als dieses nach dem Unfalltod von G. von Bleichröder 1902 dessen 1896 gegründetes Gestüt Römerhof übernahm. Mit diesem Kauf kamen zwei Hengste und 16 Stuten in Graditzer Besitz, und zu den Ladies zählte auch die von Bleichröder 1894 importierte Alveole. Ihre Mutter Sainte Alvere (1883) kaufte Baron Eduard von Oppenheim auf einer Auktion des Zuchtvereins für 12.500 Mark für das von ihm gegründete Schlenderhan, denn sie war die Tochter des Newminster-Sohnes Hermit, der als einer der größten Vererber aller Zeiten gilt. Ihr letztes Fohlen, Blaustrumpf (1905; Saphir), lief beim dritten Start in einem Verkaufsrennen, wurde für 6.600 Mark gefordert, gewann in neuen Farben noch 12 Rennen und kam auf Umwegen in die Waldfrieder Zucht, wo sie zur Begründerin der Waldfrieder B-Linie wurde. Über ihre Enkelin Blaue Adria wurde sie dort zunächst Urgroßmutter von dem Alchimist-Enkel Baal (1950), der später in die DDR gelangte, und 1961 gewann ihr Urenkel Baalim das Deutsche Derby unter Gerhard Streit. Und genau wie diese Stute ist auch die vom Römerhof nach Graditz gekommene Alveole eine Tochter der Saint Alvere, aus der das Staatsgestüt 1907 die große Antwort erhielt. Auch Baron Eduard von Oppenheim hielt ebenfalls an seiner hohen Meinung von Sainte Alvere eisern fest, und als er von Römerhof das dritte Fohlen der Alveole-Tochter Bayreuth, Ibidem (1903) kaufte, wurde er für seine zu frühe Trennung von Blaustrumpf doch noch voll entschädigt: Die Tochter des Buccaneer-Enkels Little Duck (u. a. Französisches Derby und Großer Preis von Paris), die zweijährig sechs Rennen gewann und bei zwei Starts als Dreijährige 1906 im Preis der Diana siegte, wurde in Schlenderhan eine einflussreiche Stute, zu deren Familie, neben vielen anderen, auch Alba (1927), Aralia (1945), Asterblüte (1946), Asterios (1947) und Agio (1955) gehören, wobei das „Familien-A“ von Ibidems Tochter Arabis stammt.

Martin Beckmann führt in seinem Sport-Welt-Beitrag an, dass zwischen 1729 und 1945 elf Gestütsleiter regierten – Herr von Leipzig eröffnete, und Graf H. Kalein war der letzte Chef, ehe der zweite Weltkrieg fast alles vernichtete – und etwa 60 Hengste für Graditz (Altefeld inklusive) gewirkt haben. Auf sie alle einzugehen, würde den hier gesetzten Rahmen nicht nur sprengen, sondern einige von ihnen standen nur kurzfristig hier, und andere dienten in der Warmblutzucht. Neben den „ganz großen Beschälern“ gab es natürlich Vertreter, deren Söhne und Töchter in der Zucht Gutes leisteten, aber auch solche, die zu wenig Unterstützung erfuhren oder als gute Renner kläglich versagten. Von diesen Stallions sollen an dieser Stelle jedoch nur einige erwähnt sein:

Der 1863 geborenen Derbyzweite und Stockwell-Sohn Savernake, den Graf Georg Lehndorff 1868 erworben hatte, stand nur vier Saisons in Graditz und wurde danach an Harzburg verkauft. Dennoch hat er sich in der deutschen Zucht gut geschlagen, denn er hinterließ Pferde wie Hochstapler (Union, Großer Preis von Baden); Paul (Deutsches Derby 1874)¸ Vergissmeinnicht (Preis der Diana 1876 und Mutter von Weltmann); Nickel (Henckel-Rennen 1890; Großer Hansa-Preis 1892; Großer Preis von Baden ein Jahr später und Wiener Jubiläums-Preis). The Palmer (1864; Beatsman) hinterließ einige gute Stuten. Darunter Glocke (Preis der Diana, Goldene Peitsche, Badener Jugendpreis); die 1880 geborene Ungarin Fantasie, die Mutter von Derbysieger Tegetthoff wurde oder Maria (1880) die Zukunfts-, Fürstenberg-Rennen, St. Ledger an ihre Farben heftete und eine bekannte Mutter in der Schlenderhaner Zucht wurde. Bei Trumpeter (1856; Orlando) aus der königlichen Zucht wahr es wohl die Verwandtschaft, die zum Import des Zwanzigjährigen einlud, denn sein Vater hatte auch in Deutschland einige Töchter gezeugt, die eine große Rolle spielten. Zu diesen gehörte auch Dirt Cheap, die Mutter des Derby-Siegers von Trachenberg, der sich seinen Derbysieg 1882 mit Taurus teilen musste und 1890 Hannibal (Großer Hansa-Preis, Großer Preis von Berlin, St. Ledger) zeugte.

Der Franzose Chamant (1884; Mortemer), der bereits erwähnt wurde, lief in England (2000 Guineas, Middle Park Stakes, Dewhurst Plate) und kam 1878 nach Graditz. Der Hengst hatte bereits gute Geschwister auf der Bahn wie Camelia (1000 Guineas, Oaks), doch waren die Zugnummern wohl eher Stockwell (2000 Guineas, St. Ledger) und Rataplan (Doncaster Cup, Gold Cup) als Halbbrüder zu Chamants Mutter Araucaria (1862; Ambrose).


Georg Graf von Lehndorff 1833-1914 (Foto: gemeinfre; http//:commons wikimedia-org-windex ph.)

Chamant, der, neben der Vollblutzucht auch auch in der Halbblutzucht Überragendes leistete, schenkte Graditz allein drei Derbysieger und weitere, die sich in den anderen Klassiks durchsetzten, als auch Töchter, die gute Mutterstuten wurden. So fohlte Geheimnis (1883) Geier (Union, Derby im toten Rennen); Minnehaha (1887) fohlte die 1896 geborene Görlsdorferin Namouna (Sierstorpff-, Ratibor-Rennen, Hamburger Criterium, St. Ledger, Großer Preis von Berlin, Derbyzweite), oder Abendglocke, die Mutter von Derbysieger Arnfried wurde, der 1909 gewann. 1898, im Alter von 24 Jahren ging Chamant ein und wurde von zahlreichen Söhnen in der Zucht vertreten.

Auch der Plutus-Sohn Flageolet (1870) war Franzose, kam als 15-jähriger nach Graditz und wurde 28 Jahre alt. Als Rennpferd vertrat er beachtliche Klasse. Er gewann die Middlepark-Stakes, Goodwood – und Jockey Club Cup, Prix Morny, musste sich aber im Derby seiner Heimat und dem Großen Preis von Paris Boiard beugen. Auf der Bahn hatte der Franzose auch bereits einige gute Pferde. So den 1876 geborenen Rayon d’Or (Champion Stakes, Doncaster St. Ledger, St. Jame’s Palace Stakes, Prix du Cadran); Beauminet (Prix Lupin, Prix du Jockey Club, Prix Royal Oak), und von einigen guten Töchtern ist besonders Courbature zu nennen, die als Vierjährige 1889 nach Argentinien exportiert wurde und dort u. a. nach dem Bend Or-Sohn Orbit 1894 Orange fohlte, die das Argentinische Derby gewann. Flageolet’s Sohn Geier gewann das Deutsche Derby 1893 im toten Rennen mit Hardenberg, und auf der Hindernisbahn waren Pferde wie Fenelon unterwegs, der der u. a. den Großen Preis von Karlshorst gewann.

 

Potrimpos (1883) war der erste von drei guten Chamant-Söhnen. Nach vier Siegen als Zweijähriger gewann er, wie schon erwähnt, nach dem Henckel-Rennen auch das erste Derby für Graditz. Die beiden anderen Söhne waren Pumpernickel (1884) und Derbysieger Habenichts (1895). Dessen Sohn Pathos – der u. a. den Großen Preis von Berlin gewann und auch Carnage (1890; Nordenfeld) als Vater gehabt haben könnte – stammte aus einer der besten Stuten, die je nach Deutschland kamen, der 1887 geborenen Springfiled-Tochter Ponza. Pumpernickel (Ratibor-Rennen und die St. Legers von Deutschland und Ungarn), dessen Mutter Pulcherrima (1873; Beadsman) als Vierjährige aus England importiert wurde, gebar 17 Fohlen, 16 davon in Folge. Pumpernickels Sohn Flunkermichel entschied 1897 das Derby für sich und war auch im Großen Hansa-Preis erfolgreich. Der 1881 geborene Graditzer Weltmann war ebenfalls ein Chamant-Sohn, der jedoch nach einigen Jahren im Heimatgestüt zwei Jahre als Hauptbeschäler in Beberbeck wirkte und dann als solcher nach Gudwallen wechselte. Siegfried Graf Lehndorff vermerkte dazu in seinem Buch, dass dieser Hengst in der Zucht des Herrn von Zitzewitz in Weeders Erfolge erzielte, wie sie kein anderer Vollblüter in der ostpreußischen Privatzucht zu verzeichnen hatte.

St. Gatien, 1881 von dem Stockwell-Enkel The Rover gezogen, gewann 16 von 19 Starts (u. a. Ebsom Derby im toten Rennen mit Harvester, Ascot Gold Cup, Ascot Gold Vase, Alexandra Plate, Kings Plate, Cesarewitch Handicap, Jockey Club Cup), kam 1891 nach Graditz und ging neun Jahre später wieder zurück, weil er Bockhuf vererbte. In Deutschland hatte er einige gute Sieger, viel mehr aber nicht. Auch Le Justiecer (1892), der den großen Vererber Le Sancy zum Vater hatte (u. a. zweimal Grand Prix de Deauville und 27 Siege bei 43 Starts), war ein passables Rennpferd (Eclipse Stakes), deckte nur kurz in Graditz, danach im Landgestüt Preußisch-Stargard und Trakehnen. Auch er hinterließ einige gute Pferde, von denen der 1900 geborene Leander (Leipziger Stiftungs-Preis, Großer Sachsen-Preis, Großer Preis von Hamburg), oder die gute Hürdlerin Kirschblüte genannt sein sollen.

Der Trachenberg-Sohn Hannibal, den U. von Oertzen 1891 zog und in dessen Farben er lief, zählte zu seinen acht Siegen auch die im Ratibor-Rennen, St. Ledger, Großen Preis von Nordrhein-Westfalen und dem Großen Hansa-Preis. Als Beschäler war er zweimal Champion und fand sich noch mehrfach in dieser Wertung in der Spitzengruppe. Der Ire Galtee More (1894), ein Halbbruder zu Ard Patrick, elf Siege bei dreizehn Starts und Triple Crown-Sieger in England, wurde Ende dreijährig nach Russland verkauft, wo er für diese Wahlheimat, Ungarn und Polen gute Pferde zeugte, ehe er 1904 für 14.000 Pfund nach Graditz kam und 1910 die Liste der Deckhengste anführte. Beim Verladen nach Hoppegarten ins Union-Gestüt brach er ein Bein und musste erlöst werden. Der 1899 geborene St. Florian-Sohn Ard Patrick, einer der ganz Großen in Graditzer, und führender Zweijährige seiner Heimat, lebte bis 1923. Im Epson Derby bezwang er Sceptre, gewann die Princess of Wales – und zweimal die Eclipse Stakes, wobei er in diesem Rennen Sceptre und den amtierenden Triple Crown-Sieger Rock Sand auf die Plätze verwies. Als Stallion stand er 1911 und 1913/14 an der Spitze und zeugte u. a. Derbysieger Ariel (1911), Antwort (1907) und die Mutter von Herold (Hornisse), der Alchimist, Birkhahn und Schwarzgold zeugte.

Als Siegfried Graf Lehndorf 1906 Graditz übernahm, begann in der Graditzer- und Altefelder Zucht eine neue Ära, zu der auch der 1910 aus Frankreich eingeführte Nuage (1907; Simonian) zählte, den er im Namen seines Vaters für 300.000 Franken (etwa 240.000 Mark) kaufte. Zweijährig zählte der Hengst zu seinen drei Siegen auch das Criterium de Maison-Laffitte, ein Jahr später den Großen Preis von Paris. Auf schwerer Bahn kam der St. Simon-Enkel jedoch mit einem Niederbruch aus dem Rennen und wurde danach in Graditz Boxennachbar von Hannibal, Galtee More, Ard Patrick und Caius. Während die ersten drei genannten Hengste – im Verhältnis zur Berücksichtigung – besonders großen Nutzen für die Gestüte Schlenderhan und Waldfried brachten, lieferte Nuage seine besten Pferde für Graditz. Und dazu zählten drei Vollgeschwister aus der Antwort, die diese nach Nuage innerhalb von drei Jahren fohlte: 1912 wurde Anschluss geboren (u. a. die Großen Preise von Berlin und Hamburg, Silberner Schild, Hoppegartener Jubiläums-Preis; zweifacher Deckhengst-Champion); 1913 Adresse, die Rennen wie die Diana und das St. Ledger gewann, und 1914 Aversion (St. Ledger, Danubia Rennen, Preis der Stadt Hannover usw.). Und diese Stute wurde Mutter des Siegers im Großen Hansa-Preis und Großen Preis von Baden, Aditi (1922; Dark Ronald); Aditja (1925; Fervor); Aberglaube (1919; Dark Ronald) und Derbysieger Alchimist (1930; Herold). Sie alle kamen in Graditz zur Welt, doch siedelte ihre Mutter dann noch nach Altefeld um. Graditz erhielt von Nuage auch Dichterin (1917), die Mutter des Derbysiegers Dionys (1928; Herold), als auch den ein Jahr älteren Gibraltar, der das Deutsche Derby ebenfalls gewann und wie Dionys Deckhengst wurde. Wenigstens acht weitere gute Sieger, die Nuage zum Vater hatten und die „Schwarz-Weißen-Farben trugen wären noch zu nennen, als auch Spitzengalopper, die fremde Farben trugen wie der Weinberger Derbysieger von 1921, Omen, der nach Griechenland exportiert wurde, doch würde das hier zu weit führen..

Der Beschälerchampion Nuage war auch ein guter Stutenerzeuger, was nicht nur durch Aversion und Adresse bestätigt wird, sondern auch beispielsweise durch Favilla, die 1922 den Fervorsohn Favors (Henckel-Rennen, Preis des Winterfavoriten) fohlte, oder Die Wolke und Sonnenwende. Diese wurde 1937 nach Oleander Mutter von Samurai (1943 Großer Preis von Baden in Berlin unter Gerhard Streit), jene von Wolkenflug, der sich u. a. Fürstenberg, den Großen Preis von Berlin und das St. Ledger an seine Farben heftete. Nuages Vater Simonian (1888; St. Simin) zeichnete sich vor allem in der französischen Zucht aus, und Nuages Mutter Nephte (1903, Flying Fox) fohlte für Edmond Blanc auch den Deckhengst Nimbus (1910; Elf).

Ein noch größerer Treffer als Nuage wurde in der deutschen Zucht jedoch der 1905 geborene Bay Ronald Sohn Dark Ronald, der schon als Jährling an einem Fesselkopf gebrannt worden war, und 1928 im Alter von 23 Jahren diese Welt verließ. Seine Zuchtlaufbahn begann er in England für 98 Pfund, ehe er drei Jahre später, im Juni 1913, in deutschen Staatsbesitz wechselte. Oberlandstallmeister von Oettingen führte die Kaufverhandlungen auf Anraten von Siegfried Graf Lehndorff, der den Hengst mehrfach gesehen, seinen Vater Georg aber vergebens gebeten hatte, ihn zu kaufen. In England hatte Dark Ronald bereits Son-in-Law hinterlassen, doch als dieser seine Klasse mit Siegen wie im Goodwood Cup, Cesarewich oder einem Doppel im Jockey Club Cup zeigte, war sein Vater bereits verkauft. Gute Engländer waren beispielsweise auch die Söhne Brown Prince (Jockey Club Cup, Cambridgeshire) oder Dark Legend, der in Indien die Toprennen Viceroys-, King Emperors- und Aga Khan Cups gewann, nachdem er in England die Trial Stakes für sich entschieden und im Epsom Derby den dritten Platz belegt hatte. Als Sechsjähriger kam der Hengst in seine Heimat zurück und wurde nach Frankreich exportiert, wo seine Tochter Rosy Legend nach jeweils Nearco 1942 Dante (Epsom-Derby 1945), und zwei Jahre später Sayajirao fohlte, der das Irish Derby und das englische St. Ledger gewann. Dark Ronald hinterließ in seiner Heimat auch einige gute Mutterstuten, von denen stellvertretend nur wenige genannt sein sollen. Die Guineas-Siegerin Vaucluse, die Mutter von Bongrace (Jockey Club- und Doncaster Cup); Popingaol fohlte 1919 nach Lemberg Pogrom (Oaks, Coronation Stakes) und 1924 Book Law. Diese Champion-Dreijährige von Buchan gewann zweijährig die Queen Mary Stakes und danach St. Ledger, Coronation–, Jockey Club- und Nassau Stakes. Dark Ronalds Vollbrüder Ambassador (1911), Sieger in den July Stakes, und Braun Prince (1911), die aus der St. Simon-Enkelin Excellenza stammten, wurden Beschäler in den USA, wobei Ambassador auf der Claiborne Farm ein erstklassiger Erzeuger von Zweijährigen wurde. Der Dritte aus den 2000 Guineas 1917 (zu seinem Stallgefährten Gay Crusader), Dark Ronalds Sohn Magpie (Rous Memorial Stakes), den Lord Astor aus der St. Frusquin-Tochter Popinjay zog, gewann in Australien noch so bedeutende Rennen wie die Caulfield- und Melbourne Stakes und wurde auf dem großen Kia Ora Stud zu dessen Eckpfeiler, denn sein Einfluss war dort gewaltig. 1929 war Magpie australischer Spitzenbeschäler, wurde jedoch von einem andern großen Deckhengst, Valais (1913; Cicero), überschattet, der 1919 nach Australien exportiert wurde.