Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt. Teil III

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

1950 begann zwar der Siegeszug der Ticino-Kinder – Niederländer (1947), Neckar (1948), Muskatblüte (1948), Mangon (1949), Naxos (1950), Nizam (1950), Liebesmahl (1950), deren Vollschwester Liebeslied (1953), die, gemeinsam mit der Magnat-Tochter Thila (1954), als die besten Rennstuten der Nachkriegszeit gelten –, Lustige (1952) und Orsini (1954) – doch wanderten auch wieder viele der hochdotierten deutschen Rennen ins Ausland. Allein der Große Preis von Baden wurde zwischen 1958 und 1969, rechnet man den in Deutschland trainierten Engländer Luciano, der belgische Farben trug, hinzu, so war in diesen zwölf Jahren der Zoppenbroicher Kaiserstuhl 1962 das einzige deutsche Pferd, das dieses Rennen gewann, während elf Ausgaben über die Grenze gingen, ehe der von Heinz Jetzsch trainierte Schlenderhaner Derbysieger Alpenkönig 1970 das Blatt wieder wendete.

Die Antwort der Deutschen war damals zweifach: Offene Rennen reduzieren und die Zucht verbessern. 1978, als von 2.254 Rennen 415 für den jüngsten Jahrgang und 821 die Dreijährigen ansprachen, standen jener mehr als 80 Hengste und etwa 1.900 Stuten zur Verfügung, die Rennbahnen taten ihr Bestes, Preisgeld und Züchterprämien waren hoch und wurden von der Rennwettsteuer auf steigende Totoumsätze gezahlt. Blickt man auf die deutsche Zucht der Nachkriegszeit zurück, dann ist es wohl fair zu sagen, dass Bürgermeister (1944; Herold), Nebelwerfer (1944; Magnat) oder Birkhahn (1945; Alchimist) unter normalen Verhältnissen wahrscheinlich noch wesentlich mehr geleistet hätten, als so kurz nach dem Krieg. Und, wenn auch ein Vergleich der Jahrgänge schwierig ist, so ist sicher richtig, dass Pferde wie Niederländer (1947; Ticino), Neckar (1948; Ticino) und Mangon (1949; Gundomar) den internationalen Anschluss wieder herstellten, und anschließend Orsini (1954; Ticino) das Aushängeschild war.


Der Alchimistsohn Birkhahn mit seinem Besitzer Karl-Heinz Wieland und Trainer Fritz Reif auf der Heimatbahn in Leipzig (Foto: Siegfried Müller, Leipzig)

Als Vollblutzucht und Rennsport absolut global wurden und in Deutschland auch neue Gestüte entstanden waren, zeigte sich auch der deutsche Vollblüter, in der Zucht und auf der Rennbahn, international wieder konkurrenzfähig. Und zu ihnen gehörten Pferde wie der auf der Röttgener Dependance Baronrath in Irland aufgezogene Star Appeal, der als Fünfjähriger 1975 Eclipse Stakes und Arc de Triomphe gewann, die Ticino-Enkelin Sterna (Neckar) zur Mutter hatte und Zeitelhacker Farben trug; Athenagoras (1970; Nasram); Marduk (1971; Orsini); Windwurf (1972; Kaiseradler); Surumu (1974; Literat); Nebos (1976; Caro); Königsstuhl (1976 (Dschingis Khan); Orofino (1978; Dschingis Khan); Acatenango (1982; Surumu), Lomitas (1988; Niniski); Monsun (1990; Königsstuhl); Lando (1990; Acatenango); Borgia (1994; Acatenango); Silvano (1996; Lomitas); Paolini (1997; Lando); Boreal (1998; Java Gold); Shirocco (2001; Monsun); Manduro (2002; Monsun); Danedream (2008; Lomitas), die 2011 nach Star Appeal den zweiten „Arc de Triomphe“ für Deutschland gewann und sich zwölf Monate später auch in den „King George VI“ zu Ascot nicht schlagen ließ; Novellist (2009; Monsun), der ebenfalls zu Ascot siegte, oder der Melbourne Cup Sieger von 2014, Protectionist (2010; Monsun), die die deutsche Zucht besonders gut vertraten. Und auch in den letzten drei genannten Pferden, die inzwischen in ausländischem Besitz sind, pulsiert das Blut des großen Erlenhofers Ticino. Danedream erhielt über die Mutter ihres Vaters Lomitas, La Colorada, zwei Ströme: Deren Vater Surumu ist ein Literat-Sohn aus der Ticino-Enkelin Lis, und La Colorados Mutter, La Dorada, hat den Neckarsohn Kronzeuge zum Vater, während bei Novellist die Urgroßmutter Narola als Nebos-Tochter den weiteren Weg zu dessen Großmutter Naxos weist, die den Erlenhofers zum Vater hatte. In der fünften Ahnenreihe erscheint außerdem die aus der Ticinitochter Liebeslied gezogene Lis in beiden Pedigreehälften, und Neckar (Ticino) tritt in der oberen zusätzlich auf. Bei Protectionist verbinden die in der vierten Ahnenreihe stehenden Literat (doppelt) und Nebos.

Bei 12 dieser genannten 20 deutschen Spitzenpferde steht auch der von Tesio gezogene Italiener und Pharos-Sohn Nearco (1935) im Pedigree, der ein Riese unter Großen war und mit 14 Siegen ungeschlagen abtrat. In sechs Fällen ist es seine direkte Hengstlinie, wobei die Schaltstelle größtenteils sein Enkel, der Kanadier Northern Dancer, ist. Im Falle von Danedream (Prix de l’Arc de Triomphe; King George VI and Queen Elizabeth Stakes) und Novellist, der das Rennen zu Ascot ebenfalls gewann, ist Nearcos direkte Hengstlinie auf der väterlichen und der mütterlichen Seite vertreten. Bei den übrigen Vertretern kommt das Blut von Nearcos über die mütterlichen Seiten.


Tesios ungeschlagener Nearco, den er 1935 von Lord Derbys Beschäler Pharos zog. Der Enkel des Italieners, Northern Dancer, wurde zum Jahrhundert-Hengst. (Foto Menzendorf; Leihgabe Niedersächsische Sparkassenstiftung und Kreissparkasse Verden im Deutschen Pferdemuseum)

Richtung Ausland, besonders nach Japan, gingen aber auch schon vorher sehr gute Stuten, denen Danedream, die momentan noch in England im Gestüt steht, um europäische Spitzenbeschäler nutzen zu können, und Novellist als Deckhengst folgten. Protectionist, der „Australier“ wurde, kam nach Beendigung seiner Rennlaufbahn vorerst zurück und versieht seit 2017 seine Vaterpflichten im renommierten Gestüt Röttgen der Mehl-Mülhens-Stiftung. Sehr hohe Preise werden derzeit auch von Interessenten aus Australien oder Hongkong für deutsche Spitzenvollblüter geboten, sodass die wenigen deutschen Gruppe-I-Rennen kaum noch äquivalent mit Startern aus einheimischen Trainingsquartieren besetzt werden können.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der deutsche Vollblüter international wieder begehrt und mit seinen Spitzenprodukten absolut konkurrenzfähig. Der Rennsport auf den deutschen Bahnen hat es jedoch alles andere als leicht. Mehrere Veranstalter kämpfen ums Überleben, anderen Bahnen droht der Bagger, oder sie haben nur noch weniger als eine Handvoll Termine pro Jahr. Und dort, wo es noch positive Beispiele gibt – Baden, Hannover, Düsseldorf oder Hoppegarten sind Beispiele – ist das größtenteils äußerst stark engagierten „Einzelkämpfern“ zu verdanken.

Nicht geschafft hat es allerdings der einst in Deutschland blühende Hindernissport, obwohl in der Nachkriegszeit- in der in Karlshorst nur noch die Traber liefen – noch viele Bahnen hervorragende Rennen anboten. Allein Baden-Baden, das heute keine Hindernisrennen mehr anbietet, offerierte eine ganze Palette, darunter den Bäder-Preis, das Haupthürdenrennen der Vierjährigen, das Bandola-Jagdrennen, oder die Traditionsprüfung Altes Badener Jagdrennen. In Bremen wurde u. a. nach dem Zweiten Weltkrieg der Große Preis von Karlshorst über die schweren Sprünge entschieden; Düsseldorf und Frankfurt hatten ihre wichtigsten Steeples als „Große Preise“ im jeweiligen Programm; die „Colonia“ stand im Weidenpescher Park am Tag der „Union“ als hoch dotiertes Rennen über Jagdsprüne an; Krefelds Dujardin-Jagdrennen war die wichtigste Steeplechase für die Dreijährigen; auf Bahnen wie Dortmund, Mülheim oder Hannover waren das Hürdenrennen der Dreijährigen, das Westdeutsche Haupthürdenrennen oder das Hannoversche Jagdrennen bekannte Titel, und in Gelsenkirchen Rennen wie die „Westfalia“ oder das über 6.800 Meter führende „Underberg-Jagdrennen“ zu hause, das damals als längstes Amateurrennen der Welt galt. Und in beiden Prüfungen stand auch der schwere „Horster Sprung“ im Wege.

Das wichtigste Jagdrennen (4.500 m) der „Großen Woche“, das vor dem Krieg als Amateur-Rennen gelaufen wurde, gewannen Trainer wie beispielsweise Walter Held, der 1947 mit Fakir den Sieger für Waldfried sattelte, H. Schütz, Sieger 1951/52/53, der Bremer Adolf Wöhler oder Norbert Sauer und dessen Dortmunder Kollege Uwe Stoltefuß, die auch in den späteren Jahren noch Glanzlichter im Hindernissport setzen konnten, wie auch die Pferde der Familie Seiler vom Stall Steintor. Norbert Sauer gewann dreizehn mal das Hindernis-Championat der Trainer, und konnte an Romping to Work 1977/79/80 auch einen dreifachen Sieger im Alten Badener Jagdrennen absattelte, der unter Rainer Ulrich gewann. U. Stoltefuß stand in den 1980/90er Jahren siebenmal an der Spitze der deutschen Hindernistrainer, gewann zusätzlich drei Championate auf der Flachen, sattelte 1989 an Mondrian den Derbysieger und gewann insgesamt rund 2.070 Rennen. Das „Alte Badener“ gewann er mehrfach, und mit Ottilie gelang Mitte der Achtziger auch ein Doppel. 1993 als der noch in Ostdeutschland gezogene Tauchsport-Sohn Registano gewann, hatte der Trainer wieder einen mehrfachen Steepler-Champion zur Hand, und zwei Jahre später folgten hinter seinem Campari zwei Stallgefährten auf den nächsten Plätzen. 1997 war es nochmals Regalo, ein in Görrlsdorf gezogener Vollbruder zu Registano, der diese Steeplechase gewann. Aber auch aus so großen Ställen wie die der Trainer Hans Blume, der mit Uomo (R. Hinterberger) 1963 für Röttgen gewann, Heiz Jetzsch (siegte 1970 und 1981), Bruno Schütz (1973 und 1975), Peter Remmert (1989) oder Hein Bollow kamen Pferde, die das Badener Hindernisrennen für sich entschieden. Für diesen vielfachen Jockey- und Trainerchampion gab es nach 1971 und, durch die gute Steeplerin Toronja 1974/76, erneut zwei Siegerschleifen. Und ihr von Chief stammender, 1968 geborener Bruder Tangelo, setzte sich in Steeples wie dem Underberg-Jagdrennen, Hauptjagdrennen der Vierjährigen, zweimal in der Westfalia, im Bandola Jagdrennen oder dem Großen Preis von Karlshorst durch, der bis 2007 in Bremen gelaufen wurde. Mehrfachsieger in diesem Rennen waren z. B. die Trainer Günter Broda (1974/76/78) oder Norbert Sauer (1980/ 83/86/87/93). Auch Peter Remmert sattelte 1989/91 an Oldtimer einen zweifachen Sieger für das Gestüt Bona. Adolf Wöhler gewann das „Alte Badener“ ebenso, wie sein Sohn Andreas als Amateur-Reiter und Trainer. Der Norweger Niels-Petter Bogen konnte an Ovideo 1987 und 1990, als auch an Sarafin 1991 und fünf Jahre später Doppelsieger absatteln, während der Stall Schnakenberg 2008/9 die beiden letzten Ausgaben mit Allegan gewann. Dieser Stall sattelt auch heute noch einige Hindernispferde wie der Bremer Pavel Vovcenco, der in Baden-Baden 2005 und 2007 gewann, und bisher auch auf dem Meraner Hinderniskurs sehr erfolgreich war wie in der Schwedischen Grand National.

 

Selbst 1998 wurden in Deutschland noch 97 Hindernisrennen ausgeschrieben, und als das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen 1999 beschlossen hatte, den Hindernissport auf Gelsenkirchen-Horst zu konzentrieren, standen von den 105 Hindernisrennen allein 25 auf der inzwischen abgerissenen Bahn im Programm. Und was hier der „Aral Pokal“ auf der Flachbahn war, das war das über 6.800 Meter führende Unterberg-Jagd-Rennen über die schweren Sprünge. Von 1956 bis 1973 stand der Namensgeber Pate, danach wurde es unter verschiedenen Titeln gelaufen, von denen besonders die des Großen Raab-Karcher Jagdrennens, Hohner Jagdrennens und des Gelsenkirchener Amateurpreises zu nennen sind.


Der einstige „Große Karlshorster Sprung“ (Foto Menzendorf; Leihgabe Niedersächsische Sparkassenstiftung und Kreissparkasse Verden im Pferdemuseum)

Es war das längste Amateur-Jagdrennen der Welt, war dank des Hauses „Underberg“ sehr gut dotiert und sah internationale Spitzen-Amateure im Sattel. So z. B. den fünffachen Champion Rolf Gaßmann, der seinen letzten Titel 1978 (40 Saisonsiege) als Major gewann, Günther Roßenbusch und Peter Gehm, die die Bestenliste zwei- bzw. fünfmal anführten. Siegreich waren auch die Schweizer Kurt Schafflützel, der 1970/75/76 siegte, A.Wyss, Adolf Renk (1964 und 1969 Sieger), der Italiener F. Turner, dem 1972 und zwei Jahre später ebenfalls ein Doppel gelang, oder der Engländer T. Thomson-Johnes, der 1979 und 1983 für Adolf Wöhler siegte, und 1984/85/86 noch einen Dreier für Trainer Uwe Stoltefuß folgen ließ. Auch die große, 2017 mit 81 Jahren verstorbene Rennpersönlichkeit aus Skandinavien, Terje Dahl, vielfacher Trainer-Champion Norwegens, war 1965 in diesem Rennen als Amateur siegreich, wie auch Wilfried Schütz, der für seinen Vater Willy den Rösslerschen Amoro von 1966 bis 1968 zu einem „Dreier“ steuerte. 1997 kam das Ende, und als letzter Sieger wurde der von Uwe Stoltefuß trainierte Regalo eingetragen, der damals R. Wahley im Sattel hatte. Danach ging es mit dem „Sport zwischen den Flaggen“ in Deutschland immer weiter bergab bis zur heutigen „Fast-Null“, wobei das Heinrich Vetter-Badenia-Jagdrennen auf dem traditionsreichen Kurs zu Mannheim-Seckenheim als Listenprüfung über 4.200 Meter (15.000 Euro) inzwischen Deutschlands wichtigstes Hindernisrennen ist.


Gaditz im Oktober 1986 am Tag der offenen Tür (Foto: Siegfried Müller, Leipzig)

GRADITZ STARTETE ALS KÖNIGLICH-PREUßISCHES HAUPTGESTÜT

In die Zucht des deutschen Vollblutpferdes, die die Brüder Biel durch Ankäufe im englischen Auktionshaus Tattersalls in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts starteten, spielte die sechs Kilometer flussabwärts von Torgau am Ostufer der Elbe im Schutze des langgestreckten Deiches liegende kleine Ortschaft Graditz eine wichtige Rolle, und ihr Name hatte bald einen europäischen Klang. Und diesen internationalen Ruf verschafften ihm die Pferde. Hier lag das Königlich Preußische Hauptgestüt Graditz, das Aufstieg, Niedergang und Neubeginn erleben sollte. Und als es 1866 in die Vollblutzucht einstieg, geschah das drei Jahre früher als in Schlenderhan. Graditz, dass in der Planung seiner fünf Höfe (Vorwerke) und Baulichkeit auf Ideen von August des Starken gründet, und 1815 vom Preußischen Staat übernommen wurde, ist mit der deutschen Vollblutzucht auf das Engste verwachsen, wenn gleich Altefeld in den Zwanziger Jahren für eine gewisse Zeit die Graditzer beherbergte. Allerdings sollen auf dem federnden, sandigen Boden, der von einer sehr fruchtbaren Lößschicht bedeckt ist und von dem milden, ausgeglichenem Klima der Elbniederung profitiert, schon viel früher Pferde für die Marställe und Heere der sächsischen Kurfürsten gegrast haben. Barocke Prunkpferde und Gewichtsträger …

Die Gründung von Graditz ist nicht genau feststellbar, aber sie fällt in die Zeit des Kurfürsten Johann Georg III von Sachsen um das Jahr 1686 auf dem rechten Elbufer, während die Vorwerke Döhlen und Neubleesern etwa fünf Kilometer östlich von Torgau lagen. Insgesamt umfasste die Gestütsanlage 1.336 Hektar, und bis auf 536, die Ackerland waren, handelte es sich beim Rest um Weidegebiet. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde zunächst Repitz, vier Jahre später Döhlen entwickelt, und bereits 1630 erwähnt der Kurfürst in einem Brief an Oberstallmeister von Tauben das „Stutterey-Vorwerk Graditz“. Als der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) zu Ende ging, war Graditz ein verpachtetes Kammergut, das Pferde für den Dresdener Marstall zu liefern hatte, und 1665 berichtete der Verwalter Ketterlein, dass in Graditz noch 34 Pferde standen: 19 alte Stuten, vier Vierjährige, je zwei Zweijährige und Jährlinge, vier Fohlen, zwei Deckhengste und ein Wallach. 1681 wurde die Landwirtschaft von Graditz mit dem erwähnten Döhlen, das schon 1597 als „Vorwerk Graditz mit dem Gute Döhlen“ erwähnt wurde, verpachtet. Im Frühjahr 1686 kaufte der Kurfürst die „Mark Rewitz“ nördlich von Torgau auf dem linken Elbufer (später als Gestüts-Vorwerk Repitz bezeichnet), und richtete dort eine „Stutterly“ ein. Über dem Eingangstor zu diesem Gestütshof steht, im Gegensatz zu den Döhler-Bauten mit 1690, die Jahreszahl 1686. 1691 kamen durch Kauf auch Ländereien des Dorfes Werdau hinzu.

1718 beschloss August der Starke die Errichtung der Gestüte Graditz und Kreyschau, deren Ausbau 1722 und 1723 erfolgte, während gleichzeitig mehrere andere Gestüte aufgelöst oder nach „Graditz“ verlagert wurden, sodass damals in den Stallungen 545 Pferde, darunter 60 englische und orientalische Stuten, gestanden haben sollen. 1723 wurde das Graditzer Barockschloss, das später der Wohnsitz des Landstallmeisters war, nach den Zeichnungen des Hofbaumeisters M. D. Pöppelmann mit den zugehörigen Gebäuden für den sächsischen Kurfürsten und König von Polen, August den Starken, gebaut. Als der Meister des Dresdner Barock, dessen Handschrift auch der weltberühmten Zwinger, Schloss Pillnitz oder das Jagdschloss und Marstall Moritzburg tragen, seine Pläne verwirklicht hatte, war ein hochherrschaftlicher Bau um einen ebensolchen Innenhof mit Schloss und großzügigen Stallungen entstanden.

Am Ende des Napoleonischen Krieges und dem Wiener Kongress 1815, als Sachsen an Preußen ging, fiel auch Graditz mit einem Bestand von 186 Stuten, 179 Fohlen und acht Hengsten an die neuen Herren, und die Warmblutzucht wurde wieder aufgenommen, weil Preußen leichte, zähe, wendige und flinke Pferde für das Heer brauchte. Die dafür notwendigen Veredlertypen mussten jedoch erst eingeführt oder gezüchtet werden. „Veredlungs-Material“ kam einige Jahre später auch aus Neustadt an der Dosse, das 1787 von König Friedrich Wilhelm II. als Gestüt gegründet worden war.


Das Graditzer Schloss am Tag der offenen Tür „300 Jahre Graditz“am 11.10.1986 – inzwischen hat der Freistaat Sachsen die Gestütsanlage in altem Glanz wiederhergestellt – (Foto: Siegfried Müller, Leipzig)

Hier traf 1790 auch die erste vom Staat angekaufte Vollblutstute, die Godolphin Arabian-Urenkelin Gentle Kitty (1774; Silvio) ein, deren Familie später in der österreichisch- ungarischen Zucht eine wichtige Rolle spielte. 1787 war in Neustadt auch der erste nachweisbar importierte Vollblutbeschäler aus England ausgeladen worden, doch deckte der von dem Cade-Sohn Matchem stammende Alfred (1970), dessen Mutter Snap Mare eine Flying Childers Urenkelin war, hier nur ein Jahr. 1805 folgte ihm der 1800 geborene Saxony, der von dem Highflyer-Sohn Delphini stammte, und den Stallmeister C. J. Stubberg im gleichen Jahr auf der Insel gekauft hatte. Im Oktober 1806 musste der Hengst, zusammen mit weiteren 45 Gestütspferden und unter der Führung des „Pferdearztes“ G. Gottlieb Ammon aus Neustadt zu Fuß vor Napoleon fliehen. Zunächst ging es nach Trakehnen, wo sich der dortige Bestand dem Tross anschloss, um gemeinsam in das Gebiet von Szawlen nach Russland zu ziehen. Auf der Rückreise deckte der Vollblüter als Hauptbeschäler einige Jahre in Trakehnen, später wieder in Neustadt.

An dieser Stelle sei auch ein kurzer Blick auf das einstige Trakehnen gerichtet, das der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. 1732 mit mehr als 1.100 Pferden als das „Königliche Stutamt Trakehnen“ im Osten seines Reiches gründete, um die Kavalleriepferde selbst zu züchten. Das Land um den Gründungsort „Trakischken“ – zwischen Gumbinnen und Stallupönen – wurde gerodet und trocken gelegt. Die Gestütsanlagen wurden parkähnlich gestaltet, und im Laufe der Zeit entstand ein Staat im Staate, der sich selbst versorgen konnte, und in dem 1940 etwa 1.000 Menschen Arbeit fanden. Auf den 10.000 Hektar verteilten sich 16 Zuchthöfe mit großer Landwirtschaft, eigenen Handwerksbetrieben, mehreren Schulen, Krankenhaus, Apotheke, Post, einer damals hochmodernen Mühle mit angeschlossenem Speicher, Verwaltung, Wohnungen, dem zentral gelegenem, bekannten Hotel Elch und Friedhöfen. Am Ende des zweiten Weltkrieges mussten die Trakehner aus Ostpreußen fliehen, und eine kleine Population, die den Treck in den Westen schaffte, sicherte den Fortbestand dieser traditionsreichen und ältesten Reitpferdrasse Deutschlands, die auch international als Ursprungszucht längst anerkannt ist. Logisch auch, dass sich die Trakehner Zucht genetisch lückenlos auf die Gründung des Hauptgestüts Trakehnen zurückführen lässt. 1947 wurde in Hamburg der Trakehner Verband gegründet, der heute in Neumünster seinen Sitz hat, und 2007, anlässlich des Trakehner Hengstmarktes, „275 Jahre Trakehner“ mit einer eindrucksvollen Gala feierte.

Als Hofgestüt gegründet, ging das Hauptgestüt 1786 nach dem Tod Friedrich II., mangels privater testamentarischer Verfügung, in das Eigentum des Staates über. Der Aufbau der Zucht wurde durch Kriege und Evakuierungen – 1806/7 nach Russland; 1812/13 nach Schlesien oder durch den Ersten Weltkrieg (1914/1918) – erschwert. Die Hauptaufgabe des Gestüts bestand für etwa 200 Jahre darin, Hengste für die Landespferdezucht zu liefern, während nach dem Ersten Weltkrieg Militär und Landwirtschaft ganz konkrete Anforderungen an die Trakehner stellten, wobei die Landstallmeister Graf Siegfried von Lehndorff, der mit 143 Siegen (495 Starts) im Rennsattel drei mehr notierte als sein Vater Georg, und Dr. Ehlert sich ganz besonders engagierten. Und bis heute werden die Trakehner als einzige Reitpferderasse nach den Prinzipien der Reinzucht mit hohen genetischen Anteilen des englischen und arabischen Vollblüters, des Shagya- und Anglo-Arabers unter Berücksichtigung vorgegebener Selektionskriterien gezüchtet. Und als Hauptaufgabe dazu sieht der Verband „diese Ursprungszucht in ihrer besonderen trakehnerspezifischen Ausprägung zu fördern und durch geeignete Maßnahmen einen bestmöglichen Zuchtfortschritt sicherzustellen,“ um ein „im Trakehnertyp stehendes, rittiges und vielseitig veranlagtes Reit- und Sportpferd mit gutem Exterieur und Charakter zu erhalten.“ Als berühmtester Trakehner gilt bisher Tempelhüter, dessen Vater Perfectionist ein von Lord Wolwerton 1899 gezogener Vollblüter war, der Persimmon zum Vater hatte. Und dieser St. Simon-Sohn zählte zu seinen größten Rennerfolgen das Englische Derby, das Doncaster St. Ledger und einen zweifachen Sieg im Ascot Gold Cup. Tempelhüter war zunächst Landbeschäler in Braunsberg, danach, von 1916-1931, Hauptbeschäler in Trakehnen. Dort deckte er 495 Stuten, die 333 lebende Fohlen hinterließen. 59 davon wurden Trakehner-Mutterstuten, 65 Beschäler.

 

Heute befindet sich das frühere Trakehnen im russischen Teil des ehemaligen Ostpreußens und heißt Jasnaja Poljana. Pferde gibt es dort nicht mehr, doch der „Mythos der Elchschaufel“ der einstigen Pferdehochburg hat noch viele Freunde. Und so gelang es auch dem „Verein der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestüts Trakehnen“, dessen Ziel es ist, „Trakehnen“ mit Spenden als Kulturgut vor dem Verfall zu retten. Der Anfang ist längst gemacht, und im Einvernehmen mit der örtlichen Bevölkerung und den russischen Behörden konnte von den verfallenden Gebäuden bereits das Landstallmeister-Haus, in dem seit 1940 eine russische Schule untergebracht ist, restauriert, mit neuem Anstrich versehen und im Ostflügel zwei Museumszimmer eingerichtet werden.

Und auch das „Trakehner Tor“ erstrahlt wieder in neuem Glanz. Die 1932 aufgestellte, lebensgroße, bronzene Tempelhüter-Statue verluden die Russen 1944 Richtung Moskau, doch kam dreißig Jahre später ein Originalabguss dieser Skulptur in die Reiterhauptstadt Verden/Aller auf einem russischen Tieflader zurück und wurde dort vor dem Deutschen Pferdemuseum aufgestellt.


Das Landstallmeister-Haus im ehemaligen Trakehnen mit der Tempelhüter-Statue (Foto: Archiv Trakehner-Verband)

1822 gelangten zu den Pferden in Graditz, außer denen in Neustadt, noch 24 edle Stuten aus der Normandie und später weitere Pferde aus Neustadt und Trakehnen. Den Grundstein für das Preußische Hauptgestüt Graditz, das diesen Namen schon seit Oktober 1815 trug und 1817 den ersten Vollbluthengst aufgestellt hatte, legten 1833 sechs Vollblutstuten, fünf davon aus England importiert. Der Beschäler war der Engländer Elector, den Lord Egremont 1813 von dem Eclipse-Urenkel Election gezogen hatte, und dessen Urgroßmutter Venus gleichfalls eine Eclipse-Tochter war. Ab 1845 kamen die in Graditz gezogenen Vollblüter in den Rennstall nach Neustadt. Zu den 12 Hengsten, die damals im Hauptgestüt standen, zählten die Vollbrüder Bayard und Swaran, die einen Hengst namens Türk-Main zum Vater hatten, und Bayards Sohn Alcides. Von sechs weiteren Beschälern werden drei als Originaltraber benannt, während drei Stallions als Vollblüter diese Rasse in Graditz seit 1826 vertraten: Der 1819 in England gekaufte Blackamoor war ein 1811 geborener Highflyer-Enkel von Stammford aus der Scorer Mare, deren Mutter Whiskey Mare von Whiskey aus einer Dorimant-Tochter gezogen war. Von 1819 bis 1828 deckte der Hengst in Trakehnen, danach bis 1832 in Graditz. Als weiteren Beschäler führt Martin Beckmann in seiner Sport-Welt-Serie von 1981 den Hengst Hogard von Rubens auf, den jedoch die Pedigree-Datenbank nicht benennt, und der einzige „Rubens“, der infrage käme, wäre der 1805 vom Prince of Wales gezogene Buzzard-Sohn, zu dem jedoch keine weiteren Angaben existieren. Als Mutter von Rubens wird die Ascot Gold Cup-Siegerin Pranks genannt, die eine Hyperiontochter war und 1809 geboren wurde. Der damals dritte Vollblüter im Hauptgestüt war der 18017 von Lord Egremont gezogene Old Dicky-Sohn Dicky aus der Pot8os-Enkelin Parapluie.

Ab 1832 kommen immer mehr Vollblüter nach Graditz, und mit zunehmender Beliebtheit des Englischen Vollblutes auf dem Kontinent wurde diese Zuchtstätte zum Zentrum der Vollblutzucht auf deutschem Boden, nachdem Baron Maltzahn als Leiter der Preußischen Gestütsverwaltung 1866 die in verschiedenen Gestüten stehenden Vollblüter in Graditz zentralisierte und Graf Georg von Lehndorf (ab 1887 gleichzeitig Oberlandstallmeister) zum Leiter von Graditz ernannt hatte. Aus Trakehnen kamen damals 24 Vollblutstuten, aus Neustadt 20 und der Hengst Ibicus (1849; Grey Momus), der ein Inländer war.

In jenen Jahren betrieb Graditz auch eine starke Halbblutzucht mit Oldenburgern, Hannoveranern, Ostpreußen, irischen und normannischen Stuten, um ein starkes Halbblutpferd zu züchten. Als jedoch Siegfried Graf Lehndorff 1906 die Gestütsleitung von seinem Vater übernahm, stellte er die Halbblutzucht, die anschließend erheblich aufstieg, ausschließlich auf ostpreußisches Blut um. Und dank dieses Erfolges blieb die Halbblutzucht auch in Graditz, als die staatlichen Vollblüter für zwanzig Jahre nach Altefeld umzogen. Vorübergehend wurde auch die Zucht der Traber und Maultiere wieder aufgenommen, wobei für letztere aus ostpreußischen Zuchten etwa dreißig Mutterstuten nach Graditz gebracht und von zwei Eselhengsten gedeckt wurden, die aus Italien und Amerika stammten.

Die Bodenbeschaffenheit um das Gestüt war fruchtbar, bester Weizenboden ließ auch Klee und Luzerne gedeihen und sorgte für die Eigenversorgung von Gestüt und Rennstall, und für das Training standen auch zwei Bahnen zur Verfügung, 2.500 Meter Sand und 2.000 Meter Gras. Für den Ruhm dieses Gestütes sorgten in- und ausländische Hengste, und drei von ihnen, die aus dem Rennstall in die Zucht wechselten – Herold und sein Sohn Alchimist, zu denen sich der Hanielsche Ferro gesellte – hatten innerhalb von 14 Jahren alle das Derby und den Großen Preis von Berlin gewonnen, bevor sie in Graditz wirkten. Aber nicht alle „Graditzer Hengste“ deckten im eigenen Gestüt, sondern waren verpachtet oder standen beispielsweise auch in der Filiale Römerhof.

Zu den Importen, die Graf Goorg Lehndorff zur Blutauffrischung der Herde und Verbesserung der Zucht durchführte, zählten mit Nuage (Großer Preis von Paris 1910) und Ard Patrick (Epsom Derby 1902) auch zwei Enkel des ungeschlagenen St. Simon (1881; Galopin). Die ersten großen Erfolge durfte Graditz aber schon einige Jahre früher feiern, als der Stockwell-Enkel Sonntag (1869; Rustic) das Union-Rennen von 1972 gewann, und Potrimpos vierzehn Jahre später für den ersten Derbysieg der „Schwarz-Weiß-Gestreiften“ sorgte.

Als 1913 auch noch Dark Ronald (1905; Bay Ronald) angekauft wurde, dessen Kinder allein 872 Rennen und 13,7 Millionen Mark gewannen, waren die Weichen endgültig gestellt, sodass bis Ende 1945 allein zwölf Derbysieger gefeiert werden konnten, von denen sieben während der Regie von Graf Georg Lehndorf abgesattelt wurden. 1949 war es dann Deutschlands ältestem Privatgestüt Schlenderhan mit der Pharis-Tochter Asterblüte vorbehalten, diesen Derbyrekord zu egalisieren. Wie weit jedoch das Blut dieser importierten Hengste reichte, zeigt das Beispiel des letzten Derbysiegers der DDR: Der Graditzer Filutek, der 1990 in Hoppegarten gewann, war ein von dem Luciano-Sohn Cil stammender Hengst aus der Angeber-Tochter Figura, deren siebte Mutter Fama (Saraband) eine Tochter der Alveole ist. Und Alveole war die Mutter der Ard Patrick-Tochter Antwort, einer großen Linienbegründerin im einstigen Graditz. Trainiert wurde der in den Farben des Rennstalles Berolina laufende Graditzer damals von Heinz Schäfke, während es für den späteren Dresdener Trainer Lutz Pyritz, mehrfacher Champion-Jockey der DDR, im Sattel der dritte Treffer in diesem Rennen war. Und noch einer vertrat den Fama-Zweig der großen Graditzer Siegerfamilie der Alveole: Der Graditzer Hengst Faktotum (1952; Harlekin). Er war der beste Rennhengst der DDR-Zucht, gewann die Dreifache Krone und schlug im „Großen Preis der Sozialistischen Länder“ in Moskau Element, der durch seinen Sohn Anilin berühmt wurde. Faktotums dritte Mutter Fahne stammte von Dark Ronald aus der Flagge, deren Mutter den Namen Fama trug.

Wie wichtig die Importe für die Zucht waren zeigt sich auch daran, dass die ersten beiden Derbysieger der „Schwarz-Weißen“ (Potrimus 1886 und Peter 1891) von dem Franzosen Chamant (1874; Mortemer) abstammten, der 1878 nach Deutschland kam. Der vierte, Habenichts, der 1898 gewann, hatte diesen Franzosen ebenfalls zum Vater, während die Derbysieger von 1893 (Geier) und 1909 (Arnfried) eine Chamant-Tochter zur Mutter hatten, und bei Orient (Bonavista), der für Graditz 1910 das sechste Derby gewann, stand eine Chamant-Enkelin als Großmutter im Pedigree. Als 1919 Gibraltar im Grundewald – nach dem Hannibal-Sohn Gulliver II 1912 – das nächste Blaue Band gewann, hieß sein Vater Nuage, und die Mutter war eine Tochter von Ard Patrick. Ein Jahr später hatte bereits der teuerste Graditzer-Import, Dark Ronald, an Herold seinen ersten Derbysieger, und dieser eine Mutter von Art Patrick. Der zehnte Graditzer, der das „Blaue Band“ für sich entschied, Dionys 1931, stammte von dem Dark Ronalds Sohn Herold aus der Nuage-Stute Dichterin, und der große Alchimist, der zwei Jahre später Derbysieger wurde, vertrat die gleiche Kombination, denn er war von Herold aus der Nuage-Tochter Aversion gezogen. Bevor Schlenderhan viermal hintereinander den Derbysieger feiern konnte, holte der Graditzer Ferro-Sohn Abendfrieden für seine Zuchtstätte 1937 den zwölften Triumph im „Blauen Band“. Und dieser Sieger verband über seine Mutter, die Herold-Tochter Antonia, das Blut von Dark Ronald mit dem von Nuage und Ard Patrick, und deckte später Mydlinghoven. Zu Nuage verband Antonias Mutter Adresse, während Ard Patricks Blutströme über Herolds Mutter Hornisse und Antonias Großmutter Antwort flossen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges verlor die Dark Ronald Linie an Kraft, doch brachten Derbysieger wie Alarich (Derbysieger 1960) Baalim (1961) Stuyvesant (1976) oder Surumu (1977) die Linie wieder stark zurück, wobei auch der Derbysieger von 1948, Birkhahn, als Beschäler eine tragende Rolle spielte. Dieser startete in Graditz, gewann fünf Hengst-Championate und wurde dann von Gabrielle von Oppenheim für Schlenderhan gekauft. Fünf Jahre später war der Alchimist-Sohn bereits tot, ließ aber anschließend noch drei Championate in der damaligen Bundesrepublik Deutschland folgen.. Und Schlenderhans 16. Derbysieger Sruyvesant war als Priamos-Sohn ein Enkel von Alchimist, und auf der Mutterseite führte der Schlenderhaner zu Schwarzgold, womit zwei ganz große Pferde dieser beiden Zuchten verbunden waren. Wenn man von Dark Ronald spricht, dann darf auch Landgraf nicht vergessenen werden, denn er war sein großer, deutsch gezogener Gegenspieler. Doch dazu später.