Draußen unterrichten (Ausgabe für Österreich, E-Book)

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Anlaufstellen, Netzwerke, Aus- und Weiterbildung
Anlaufstellen

Viele nationale und internationale Organisationen, die sich mit dem Thema »Draußen unterrichten« befassen, sprechen Schulen in Österreich an und bieten Materialien für den Unterricht. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise.

Namentlich erwähnt werden soll in diesem Zusammenhang das FORUM Umweltbildung, www.umweltbildung.at. Das FORUM Umweltbildung arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration von Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in die österreichische Bildungslandschaft voranzutreiben, und tut dies seit mehr als 30 Jahren höchst erfolgreich.

Netzwerke

Wenn Sie den Draußenunterricht an Ihrer Schule in Österreich etablieren wollen, empfiehlt es sich, mittelfristig einem Netzwerk beizutreten, das Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Umweltbildung und Global Citizenship Education (GCED) in besonderer Weise unterstützt und die Verbindung dieser allgemeinen Ziele mit der unmittelbaren Kulturlandschaft im Umfeld der Schule anregt.

Folgende Netzwerke bieten sich an:

>Klimabündnisschulen, www.klimabuendnis.at/schule-kiga/bildungseinrichtungen-im-klimabuendnis

>Naturparkschulen, www.naturparke.at/schulen-kindergaerten/

>ÖKOLOG, www.oekolog.at

>Partnerschulen der Nationalparke, www.nationalparksaustria.at

>PILGRIM, www.pilgrim.at

>UNESCO-Schulen, www.unesco.at/bildung/unesco-schulen

Aus- und Weiterbildung

Viele regionale und nationale Organisationen haben hochwertige Bildungsangebote in ihren Programmen. Auch hier lohnt sich eine Erkundungs- und Entdeckungsreise durch die österreichische Bildungslandschaft.

Explizit erwähnt werden soll hier die Ausbildungsinitiative »Lernraum Natur«. Das FORUM Umweltbildung hat diese 2019 mit der Auszeichnung »Bildung für nachhaltige Entwicklung – BEST OF AUSTRIA« prämiert. Die Ausbildungsinitiative «Lernraum Natur» bietet eine Qualifizierungsschiene für Lehrende an, die von einem Hochschullehrgang (30 ECTS-AP) über den Studienschwerpunkt und das Erweiterungsstudium im Studium Lehramt Primarstufe (60 ECTS-AP) bis hin zum Masterstudium Lehramt Primarstufe reicht. Die Ausbildungsinitiative »Lernraum Natur« bietet aber auch Qualifizierung für Naturvermittlerinnen und Naturvermittler sowie Mitarbeitende in Schutzgebieten. Auskunft dazu erhalten Sie bei den durchführenden Hochschulen und den Partnerorganisationen.

Durchführende Hochschulen:

>Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, www.haup.ac.at

>Pädagogische Hochschule Burgenland, www.ph-burgenland.at

Partnerorganisationen:

>ARGE Naturparke Burgenland – Regionalmanagement Burgenland, www.naturparke.at/arge-naturparke-burgenland/

>Naturparke Steiermark, www.naturparke-steiermark.at

>Verband der Naturparke Österreichs, www.naturparke.at



2 Alle Fachbereiche draußen unterrichten

Sprachen

Mathematik

Natur, Mensch, Gesellschaft

Gestalten

Musik

Bewegung und Sport

Aufbau des praktischen Teils

Der praktische Teil ist nach Fachbereichen geordnet und für jeden Fachbereich gibt es verschiedene Unterrichtssequenzen. Diese Sequenzen wiederum bestehen aus jeweils mehreren Aktivitäten, oft mit Varianten für die verschiedenen Altersstufen von 6 bis 13 Jahren. Jede Unterrichtssequenz beginnt mit einer kurzen Beschreibung zum Inhalt der Sequenz und zu den dabei erarbeiteten Fachbereichen und überfachlichen Kompetenzen. So können Sie sich einfach einen Überblick verschaffen.

Anhand folgender Piktogramme erkennen Sie, an welchen Lernorten die Sequenz durchgeführt werden kann:


Ebenfalls als Piktogramm sind die passenden Jahreszeiten für die Sequenz angegeben:


Folgende Abkürzungen werden verwendet:

BG __________________ Bildnerisches Gestalten

BNE __________________ Bildung für nachhaltige Entwicklung

BS __________________ Bewegung und Sport

D __________________ Deutsch

FS __________________ Fremdsprachen

MA __________________ Mathematik

MI __________________ Medien und Informatik

MU __________________ Musik

NMG __________________ Natur, Mensch, Gesellschaft

TTG __________________ Textiles und Technisches Gestalten

Sie finden bei den drei Fachbereichen »Sprachen«, »Mathematik« und »Natur, Mensch, Gesellschaft« zu jeder Aktivität Angaben zu der empfohlenen Schulstufe und zu den behandelten Kompetenzbereichen, die sich auf die entsprechenden österreichischen Lehrpläne beziehen. Weiter gibt es zu ausgewählten Aktivitäten dieser Fachbereiche auch eine detaillierte Zuordnung zu den österreichischen Kompetenzmodellen, inklusive der anderen Fachbereiche und der überfachlichen Kompetenzen. Die Zuordnungen finden sich im Download-Bereich zu diesem Buch unter hep-verlag.de/draussen-unterrichten-at. Die betreffenden Aktivitäten sind im Buch bei der Kompetenzangabe mit [ ↓ ] markiert.

Die Angaben zu Schulstufen und Lehrplänen sind bloß Anregungen und beanspruchen keine normative Gültigkeit. Aus diesem Grund haben wir ab dem Kapitel »Gestalten« auf diese Angaben verzichtet. Wir sind überzeugt, dass Sie als Lehrperson selber am besten beurteilen können, ob die Aktivität für Ihre Klasse geeignet ist und welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen die Kinder damit lernen können.

Bei jeder Aktivität ist in der Randspalte auch das Material erwähnt, das Sie benötigen. Dabei beschränken wir uns auf das Material, das Sie an den Naturort mitnehmen müssen. Naturmaterialien, die am Naturort in der Regel vorhanden sind, sind nicht aufgeführt.

Jede Sequenz beginnt mit Ideen für den Einstieg, gefolgt von der Beschreibung der verschiedenen Aktivitäten sowie Ideen für den Abschluss. Sie können sich so selber eine stufengerechte Lektion zusammenstellen.

Auf Zeitangaben haben wir bewusst verzichtet; je nach Stufe, Konzentrationsfähigkeit, Flow-Erlebnissen und spontanen Entdeckungen der Kinder kann es da beträchtliche Unterschiede geben.

Am Schluss stehen bei jeder Sequenz weitere Ideen, die Sie als Folgeaktivitäten anschließen können. Bei einigen kniffligeren Sequenzen liefern wir Ihnen zusätzlich Tipps und Tricks, bei anderen Sequenzen eine Box mit vertiefenden Informationen zum Thema.


Sprachen

Abc mit der Natur

Ausrollgeschichten

Gegensätze

Laufgeschichten

Naturcomic

Die Sprache der Tiere

Wo steckt Herr Specht?

 

Sprichwörter

Brief aus der Natur

Formularkrieg

Lesen und präsentieren

Schreiben und präsentieren

Abc mit der Natur


Die Kinder suchen Buchstaben und Laute in der Natur (Sprachen, NMG), gestalten ein Abc-Buch (Sprachen, Gestalten, Medien und Informatik), schreiben und lesen in der Geheimschrift der Natur (NMG, Sprachen), organisieren selber ihr Vorgehen (personale, soziale und methodische Kompetenzen).

I wie Baumstamm

Einstieg

Material

keines

1.– 8. Schulstufe

Hören, Rechtschreiben, Sprechen > Buchstaben erkennen

1.– 2. Schulstufe > Die Lehrperson sagt: »Hier in der Umgebung haben sich überall Buchstaben versteckt. Wer sieht etwas, was wie ein Buchstabe aussieht?« Die Kinder schauen ringsherum. Wenn ein Kind etwas gefunden hat, was einem Buchstaben gleicht, meldet es sich, nennt den Buchstaben und zeigt, wo es ihn sieht. Falls niemand etwas entdeckt, hilft die Lehrperson nach: »Wie welcher Buchstabe sehen denn Baumstämme aus?«

1.– 8. Schulstufe > Gemeinsam versucht die Klasse, so viele Naturelemente wie möglich in der Umgebung zu entdecken, die mit einem bestimmten Buchstaben oder Laut beginnen. Die Lehrperson gibt den ersten Buchstaben oder Laut vor. Die Kinder schauen ringsumher. Wenn ein Kind etwas entdeckt hat, meldet es sich, nennt das Naturelement und zeigt den anderen, wo es ist. Die Lehrperson korrigiert, wenn nötig. Findet niemand mehr etwas, darf das Kind, das zuletzt einen Gegenstand entdeckt hat, einen neuen Buchstaben oder Laut nennen. Diese Aktivität kann auch in einer Fremdsprache durchgeführt werden.

Abc-Buch

Material

Handykamera / Fotoapparat, Buchstaben (laminiert oder in Plastikmäppchen), Schreibunterlage, Natur-Lernjournal, Bleistifte, evtl. roter Faden

1.– 4. Schulstufe

Rechtschreiben, Sprechen, Hören > Buchstaben erkennen und schreiben

Die Lehrperson legt eine Auswahl an Buchstaben auf den Boden. Jedes Kind geht nun alleine auf die Suche nach diesen Buchstaben in der Umgebung. Wer ein Objekt gefunden hat, das einem der Buchstaben gleicht, schreibt diesen zehnmal in der Luft nach. Danach fotografiert das Kind das Objekt oder skizziert es ins Natur-Lernjournal. Falls ein Buchstabe nicht gefunden wird, darf er auch mit Naturmaterial auf den Boden gelegt oder dreidimensional geformt werden – zum Beispiel mit Waldrebe, Efeu oder Gräsern.

Variante > Jedes Kind markiert alle Buchstaben, die es gefunden hat, mit rotem Faden. Nachdem alle mindestens einen Buchstaben entdeckt haben, geht die Klasse alle Buchstaben besichtigen. Die Lehrperson fotografiert. Dann bildet sie Zweiergruppen und teilt jeder Gruppe einen Buchstaben zu, der noch nicht gefunden wurde. Die Kinder gehen ihn suchen und markieren ihn.

Zurück in der Schule, werden dann einige Fotos ausgewählt und ausgedruckt oder die Skizzen ins Reine gezeichnet. Die Kinder kleben die Fotos oder Skizzen in ihr Schreibheft und üben darunter den Buchstaben mithilfe von Wörtern, die sie in der Umgebung draußen entdeckt haben. Hat die Klasse das gesamte Alphabet draußen entdeckt, erstellt sie ein gemeinsames Abc-Buch: Jedes Kind gestaltet ein bis zwei Seiten.


Kind legt Buchstaben


Buchstabe in der Natur

Buchstaben- und Lautjagd

Material

Buchstaben (laminiert oder in Plastikmäppchen), kleine Tücher, Papier, Schreibunterlagen, Stifte

1.– 8. Schulstufe

Sprachbewusstsein > Rechtschreibung trainieren

5.– 8. Schulstufe (Englisch)

Sprechen, Hören > vocabulary

Zu zweit gehen die Kinder auf Buchstaben- und Lautjagd, in Deutsch oder einer Fremdsprache. Die Lehrperson gibt jedem Team ein bis zwei Buchstaben oder Laute. Die Teams suchen nun nach Objekten in der Umgebung, die diesen Buchstaben bzw. Laut enthalten (einfache Version) oder damit beginnen (schwierige Version). Bei der Teambildung sollte man darauf achten, dass mindestens eines der Kinder einen ausreichenden Wortschatz in der verlangten Sprache besitzt.

Die Teams legen die gefundenen Naturelemente auf ein kleines Tuch zum entsprechenden Laut oder Buchstaben. Die Klasse besichtigt die Ausstellung, jedes Team präsentiert seine Beute.

In Klassen, die bereits alle Buchstaben beherrschen, verfasst jedes Team eine Liste mit den Namen der gefundenen Elemente. Jedes Team kontrolliert, ob es alle notierten Gegenstände in der Umgebung findet. Danach werden die Listen zwischen zwei Gruppen getauscht. Die Partnerteams korrigieren einander gegenseitig die Rechtschreibung und den Inhalt der Listen.

Variante > Auch eine gemeinsame Buchstabenjagd ist möglich. In diesem Fall legt die Lehrperson auf einem Tuch alle oder ausgewählte Buchstaben des Alphabets aus. Die Klasse versucht, so schnell wie möglich zu jedem Buchstaben ein Naturelement in der Umgebung zu finden, das mit diesem Buchstaben beginnt. Die Kinder organisieren ihr Vorgehen selber. Die Lehrperson kann die Suche beschränken oder erweitern: nur Adjektive, nur Verben oder nur Nomen suchen, Fantasiewörter entwickeln, Wörter in einer Fremdsprache bzw. in den Herkunftssprachen der Kinder erhaschen.


Kinder auf Buchstabenjagd


Ausstellung zum F

Geheimschrift der Natur

Material

kleine Tücher

1.– 8. Schulstufe

Sprachbewusstsein > Sätze bilden

[ ↓ ]

Kennen die Kinder die Namen der Naturelemente gut, werden sie in die Geheimschrift der Natur eingeführt. Die Lehrperson teilt nun die Klasse in Gruppen auf und verteilt an jede Gruppe ein Wort, eventuell ergeben alle Wörter zusammen einen Satz. Die Gruppen suchen für jeden Buchstaben ihres Wortes ein natürliches oder vom Menschen geschaffenes Objekt in der Umgebung, das mit demselben Buchstaben anfängt. Die Lehrperson legt unterdessen kleine Tücher nebeneinander auf dem Boden aus, für jede Gruppe eines. Jede Gruppe legt dann die gefundenen Elemente in der richtigen Reihenfolge auf ihr Tuch. Falls ein Buchstabe zu schwer zu finden ist, darf er auch mit Naturmaterial geschrieben werden – aber nur einer! Die Teams, die schnell fertig sind, erhalten ein Zusatzwort zum Schreiben.

Haben alle Teams ihr Wort bereit, geht es weiter: Jedes Team versucht nun, die Wörter sämtlicher Gruppen zu entschlüsseln. Hat die Lehrperson Wörter verteilt, die zusammen einen Satz ergeben, gilt es zudem, die Wörter in die richtige Reihenfolge zu bringen und den Inhalt des Satzes zu erraten. Spannend sind Sätze, die eine Anweisung bzw. Frage enthalten, zum Beispiel: »Was ist in der alten Spechthöhle?« In der leeren Spechthöhle hat die Lehrperson zuvor eine Überraschung versteckt.

Reimschlangen

Material

keines

1.– 8. Schulstufe

Sprechen, Hören > Reimwörter finden

5.– 8. Schulstufe (Englisch)

Sprechen, Hören > speaking

Jedes Kind erhält ein Naturelement aus der Umgebung zugeteilt. Die Aufgabe ist es nun, das betreffende Naturelement zu finden, zu untersuchen und eine seiner Eigenschaften mit einem Reimwort zu beschreiben, zum Beispiel: »Der Stein ist klein.« Danach kommt die Klasse im Kreis zusammen. Ein Kind beginnt, es legt sein Naturelement in die Mitte und sagt seinen Reimsatz dazu. Das nächste Kind im Kreis macht weiter, es legt sein Naturelement hin, wiederholt den ersten Satz und sagt seinen dazu. So wird die Reimschlange immer länger, je nach Altersstufe bis zum fünften oder zehnten Kind. Das folgende Kind im Kreis beginnt dann eine neue Schlange.

Der Stein ist klein

Der Stein ist klein, das Moos ist grandios.

Der Stein ist klein, das Moos ist grandios, das Ahornblatt ist aalglatt.

Variante > Die Kinder suchen ein Naturobjekt, das mit demselben Buchstaben wie der eigene Name anfängt:

Anna hat ein Ahornblatt.

Anna hat ein Ahornblatt, Luca hat ein Lindenblatt.

Anna hat ein Ahornblatt, Luca hat ein Lindenblatt, Reto hat eine Rinde.

Diese Aktivität kann auch in einer Fremdsprache durchgeführt werden.

Weitere Ideen

D >Ausgehend von den gefundenen Naturelementen lassen sich lustige Sätze bilden. Einzige Bedingung: Jedes Wort muss mit demselben Buchstaben oder Laut beginnen, zum Beispiel wenn eine Krähe gesehen wurde: »Kohlrabenschwarze Krähen krächzen krass.« Oder wenn ein Holzspan gefunden wurde: »Spechte spitzen sportlich Späne.« Die Kinder notieren ihre Sätze draußen oder drinnen ins Schreibheft.

D >Zu zweit: Ein Kind zieht aus einem Sack einen Buchstaben oder Laut und sagt dann so viele Naturelemente der Umgebung wie möglich auf, die mit dem Laut beginnen. Weiß es nichts mehr, zieht das zweite Kind einen Buchstaben und nennt Naturelemente.

D >Die Kinder üben beim erworbenen Wortschatz die korrekte Schreibweise.

D | NMG >Die Lehrperson zeigt auf ein Naturelement, die Kinder sagen oder schreiben das korrekte Wort mit Artikel.

D >Die Klasse ordnet die gefundenen Naturelemente: nach der Funktion, der Familie, einem Oberbegriff, dem Alter, der Farbe …

Tipps und Tricks

Testen Sie Ihren Naturort auf sein Vokabular, bevor Sie diese Aktivität mit der Klasse durchführen:

>Welche Buchstaben und Laute sind einfach in der Umgebung zu finden, welche schwierig, welche gar nicht? Lassen Sie die Buchstaben, die zu schwierig zu finden sind, weg.

>Suchen Sie pro Ausflug nur einen Teil des Abc in der Natur.

>Achten Sie bei der Aktivität »Geheimschrift der Natur« darauf, dass die gewählten Wörter höchstens einen schwierig zu findenden Buchstaben enthalten. Formulieren Sie um, was zu schwierig ist.


Geheimschrift der Natur

Ausrollgeschichten


Die Kinder lauschen einer Ausrollgeschichte, spinnen sie gemeinsam weiter und erfinden selber eine (Sprachen, personale, soziale und methodische Kompetenzen).

 

Ausrollgeschichte eines Naturtags

Material

Tuch (ca. 100 × 30 cm)

1.– 4. Schulstufe

Hören > Geschichten zuhören

Die Lehrperson hat im Voraus etwa zehn in der Umgebung gefundene Gegenstände in ein Tuch eingewickelt, und zwar so, dass sie einen Gegenstand nach dem anderen ausrollen kann. Sie weiß, wie sie ihre Geschichte beginnt und beendet. Die Klasse setzt sich im Kreis hin, sodass alle das Tuch gut sehen können. Die Lehrperson wickelt das Tuch etwas aus, das erste Naturelement wird sichtbar. Sie beginnt ihre Geschichte, in der dieses Naturelement die Hauptrolle spielt: Es war einmal ein braunes, knittriges Herbstblatt, das sich schrecklich langweilte … Mit dem Weiterschreiten der Geschichte werden immer mehr Gegenstände ausgerollt, die in der Geschichte vorkommen. Die Lehrperson kann die Kinder integrieren, indem sie Fragen stellt: »Was glaubt ihr, was passierte dann mit dem Rindenstück?« Oder: »Was kann der Wurzelwicht denn mit diesem Korkenzieher anfangen?« Die Geschichte endet mit dem letzten ausgerollten Naturelement.

Themenvorschläge >

>Ein Abenteuer erleben: Was ein Ahornblatt alles erlebt, nachdem es vom Baum gefallen ist.

>Etwas suchen und (wieder-)finden: Der Frühling hat seinen Duft verloren und geht überall schnuppern.

>Angst haben und die Erfahrung machen, dass einem geholfen wird: Die Wohnung des Maulwurfs wird vom Regen überschwemmt – was soll er nun machen?

>Mehr und mehr Naturwesen kommen an einem Ort zusammen: Geschichte eines Handschuhs, der den Tieren des Naturorts als Winterquartier dient.

Die Lehrperson beobachtet während des Erzählens, wie gut die Kinder der Geschichte lauschen können, und stellt am Ende Verständnisfragen. Danach dürfen die Kinder mit den gesammelten Gegenständen spielen.

Varianten >

>Als Einstiegselement wird eine Figur gewählt, die die Kinder bereits kennen.

>Anstatt eine Geschichte zu erfinden, wird eine bekannte Geschichte nachgestellt; dabei werden Naturelemente der Umgebung integriert.