Buch lesen: «Lucky - Teil 2»

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Simone Guggemos-Hübner

Lucky - Teil 2

Lucky - vier Pfoten erobern den Königswinkel

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Inhaltsangaben der Bücher

Impressum neobooks

Kapitel 1

Der Ausritt - ein königliches Vergnügen

Heute gehen wir wieder mal zu meinem großen Bruder Monty. Eigentlich ist das ganz lustig, weil wir dann spazieren gehen. Dies ist besonders deshalb toll, weil Frauchen auf Monty sitzt und sich nicht so viel um mich kümmern kann, was wiederum bedeutet, dass ich ganz viele tolle Dinge entdecken kann. Zuerst putzt Frauchen Monty. In der Zwischenzeit düse ich, bevor es mein Frauchen merkt, auf den Misthaufen und klaue ein paar „Leckereien“. Meine Menschenfreundin darf das nicht wissen, leider hat sie eine Nase dafür und erwischt mich irgendwie immer. Menschen mögen diesen Misthaufengeruch nicht. Komisch! Stattdessen schmieren sie sich immer mit stinkenden Cremes und Parfumes ein. Sie sind schon manchmal echt schwer zu verstehen. Heute gibt es wieder Leckereien auf dem Misthaufen. Alte Semmeln, Wurstreste, Obst. Obst esse ich ja gar nicht: Ui, da hinten ist ja eine besondere Leckerei!

Ich eile hinter und ergattere ein Stück Hufhorn, der Hufschmied war wohl gestern da. “Lucky!”, ertönt es plötzlich drohend. “Oh, nein, mir schwant Böses”, Frauchen hat eine Ahnung wo ich stecke. Schnell drücke ich mich weiter in den Misthaufen rein, vielleicht sieht sie mich dann nicht. Doch oh je, es ist zu spät. Im Stechschritt kommt sie auf mich zu und schreit dabei: “Komm sofort her, du Stinker!”. Jetzt hilft nichts mehr, ich rase an ihr vorbei zum Putzplatz, wo Monty auf seine Pflege wartet, setz mich hin und schaue unschuldig; das hilft bei ihr immer. Wie ich süß schaue, erkennst du auf den Fotos. Um besonders drollig auszusehen, mache ich große, unschuldige Augen, lege mein Köpfen ein wenig schief und stelle ein Ohr auf, während das andere waagrecht absteht.

Und wie erwartet biegt sie um die Ecke, sieht mich so dasitzen und ihr Ärger ist vergessen. Mein Frauchen ist halt doch eine Liebe. Jetzt muss ich geduldig warten, bis sie das Pferd gesattelt hat, weil ich ansonsten echt Ärger bekomme und angeleint werde. Also beobachte ich halt die Ameisen ein wenig. Nach einer halben Ewigkeit, Frauchen sagt immer eine halbe Stunde, ist es endlich so weit. Zu Beginn eines jeden Ausritts führt Frauchen Monty und mich an der Leine. Das Pferd ist echt nervig. Er bleibt stehen und guckt immer oder versucht an mir zu schnüffeln mit seiner Riesenschnauze. Dazu saugt er mit seinen riesigen Nasenlöchern, die von langen Bartharren umgeben sind, entweder Luft ein wie ein Staubsauger, oder bläst Luft aus, wie ein Drache. Verständlicherweise habe ich Angst vor diesem Riesen, der in den Himmel ragt. Ich sehe aus meiner Sicht immer nur vier stämmige, schwarze Beine, vier bedrohliche Hufe und wenn ich dann Richtung Himmel blicke eine schwarze Tonne, also seine Bauch. Um meine Angst zu überspielen, schnauze ich ihn halt an: “Hau ab du Doofi, wuff!”. Ihn wiederum interessiert das überhaupt nicht. Monty hat nämlich vor so ungefähr nichts Angst. Würde ich auch nicht haben, wenn ich so groß wäre wie er. Frauchen springt dann ein und hilft mir. „Lass ihn halt Monty, er ist doch der Kleinere!“ Und so laufen wir ein wenig durch das Dorf, vorbei am Kindergarten und biegen rechts in einen kleinen Feldweg ein, auf dem mich Frauchen dann endlich losbindet. Schön, so viele leckere Gerüche, da kann ich nach Belieben stehen bleiben und schnüffeln. Hier riecht es nach Gänseblümchen, dort nach dem Hagebuttenbusch und gleich nebenan hat der ewig kläffende Spaniel seine Marke hinterlassen. Leider ruft mich meine Menschenfreundin dann immer, weil sie mich immer in Sichtweite haben möchte. Nach dem dritten Ruf, der immer drohender wird, komme ich schließlich. Sie guckt böse, während sie auf Monty sitzt und weiter reiten will, und Monty gibt seinen blöden Kommentar ab: “He du kleine Töle, an was für ekligen Dingen du immer riechst, das verstehe ich nicht!” Dafür ist er halt auch nur ein Pferd und kein Hund. Riechen Pferde denn überhaupt etwas, schließlich fressen sie auch so geschmacklose Dinge wie Heu und Möhren. Egal. In meinem superschnellen Sprint überhole ich die beiden und freue mich: “Erster!”

Der kostenlose Auszug ist beendet.

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