Buch lesen: «Die Schulbus-Detektive»

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Michael Tycher

Die Schulbus-Detektive

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Fall Sophie

Ohne Gedächtnis

Impressum neobooks

Der Fall Sophie
An Bord sind:

Sophie (11 Jahre)

Louis (7 Jahre)

Sarah (9 Jahre)

Justin (6 Jahre)

Natalie (10 Jahre)

Noah (6 Jahre)

Fabian (7 Jahre)

Und Busfahrer Alexander, kurz Alex

„Hey Sophie, du bist wieder zu spät, die anderen müssen deshalb wieder auf den Bus warten“.

Sophie ist mit stolzen 11 Jahren die Älteste im Schulbus. Jeden Morgen die gleiche Diskussion mit Busfahrer Alex, aber immer eine andere Ausrede.

„Entschuldigung, aber ich habe mein Kostüm gesucht, wir üben doch heute für unsere Schulaufführung...“

„... und gestern fehlten die Schwimmsachen!“,

ergänzt Alex den Satz. Und schon rappelt der Bus aus dem Berliner Vorort los, um die anderen Kinder einzusammeln.

„Du Alex, heute sitzt aber die kleine Sarah vorne bei mir, oder?“

stellt Sophie mehr fest als das es eine Frage ist. Gleichzeitig schaltet sie das Radio ein und tippt geschickt die Tasten: „Radio Teddy“ ertönt, wie jeden Morgen. Wenig darauf wird Louis - der kleine Italiener - eingeladen.

„Buongiorno“, und die neuesten Informationen aus der Fußballwelt werden berichtet. Als die ersten Sonnenstrahlen auftauchen steigt die kleine Sarah zu: Morgenmufflig und noch wenig gesprächig grüßt sie:

„Morgen!“

Mit ihren neun Jahren ist sie auffallend zierlich und sehr klein, aber eine Plaudertasche, wenn sie erst in Fahrt kommt. Kurz darauf sind wieder die Jungs dran: Justin ist ein Kenner der Berliner Buslinien, der mit Vorliebe aufmerksam die Tätigkeiten in Gebäuden und um Baustellen beobachtet. Nummer fünf ist Natalie, mit messerscharfen Verstand und viel Phantasie ausgestattet. Mit ihren zehn Jahren besitzt sie ein ausgezeichnetes Gedächtnis und Sinn für Gerechtigkeit, worauf Fahrer Alex gerne zurückgreift, wenn mal wieder Streit unter den Kindern ausbricht. Zum Schluss steigen noch zwei neue Fahrgäste zu. Noah und Fabian sind beides Erstklässler und erst seit zwei Monaten dabei. Fabian's Papa ist bei der Kriminalpolizei und hat schon manchen schwierigen Fall gelöst, erzählt Fabian voller Stolz.

Inzwischen ist es draußen hell geworden und der Autoverkehr schiebt sich mühsam durch die Stadt. Sophie schaut verträumt aus dem Fenster, plötzlich schreit sie laut auf:

„Da ist er, da ist er!“

Ihren Zeigefinger richtet sie aufgeregt auf ein Taxi, das dicht neben dem Schulbus fährt.

„Wen meinst du denn? Was ist denn los?“,

fragt Natalie erschrocken.

„Die hat mal wieder einen herumstreunenden Hund gesehen“,

fügt Louis hinzu. Sophie ist jedoch nicht zu beruhigen, sie zittert: „Der da im Taxi. Der hat mich mal entführt, vor drei Jahren“.

Alle schauen sie entsetzt an. Alex, der vor Schreck fast über eine rote Ampel gefahren wäre, blickt sie ernst an:

„Weißt du was du da gerade erzählst? Damit macht man keine Scherze“. Fast den Tränen nahe erzählt Sophie:

„Doch, vor drei Jahren hat mich der Mann aus dem Taxi von unserem Spielplatz in sein Auto gelockt. Er wollte zu meinen Eltern. Da er sie kennt, wolle er mich mitnehmen. Das stimmte aber nicht.“

Alle hören Sophie gespannt zu.

„Ich war drei Tage in einem Kellerversteck eingesperrt. Dann hat er mich freigelassen“.

Justin findet als erster Worte:

„Das ist ja crass und hat die Polizei den Kerl gekriegt?“

„Nein, er hat sich wohl im Kind geirrt, haben die gesagt“.

Alex will dem Taxi folgen und wird schneller, man kann es noch sehen.

„Gib Gas!“, kommt es von der letzten Reihe. Fabian ist entschlossen:

„Den kriegen wir noch!“

Doch dann wird die nächste Ampel rot und ein dicker LKW drängelt sich noch rein. Die Sicht ist versperrt.

„Mist, der ist uns durch die Lappen gegangen“,

wütet Louis herum. Die kleine Sarah ist auch verärgert:

„Wir wissen nicht wo der hin wollte, wir wissen gar nichts!“

„Doch!“ erklärt Natalie mit seelenruhiger Stimme.

„Er hat dunkle Haare und eine schwarze Cordjacke angehabt, auf seinem Schoß lag ein Koffer mit einem großen Schloss aus Gold, vielleicht treffen wir ihn wieder, hier auf unserer Schulstrecke“. Endlich an der Schule angekommen verteilen sich die Kinder in ihre unterschiedlichen Klassen. Alle denken noch über Sophies Geschichte nach.

Am nächsten Tag sitzen die sieben Freunde wieder im Schulbus. Keiner hat wirklich gut geschlafen. Der Entführer von Sophie ist immer noch frei. Vorn hat jetzt Natalie Platz genommen. Dank ihres Gedächtnisses kennt sie den Entführer. Alle beobachten die unzähligen Autos. Taxis werden besonders scharf unter die Lupe genommen. Es herrscht fast gespenstische Stille im Bus, nur das Motorengeräusch dröhnt vor sich hin. Bis zur Schule ist es nicht mehr weit. Alex versucht die Kinder wieder auf die bevorstehende Schule einzustimmen:

Der kostenlose Auszug ist beendet.

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