Apokalypse: Die Erde dreht sich weiter - mit oder ohne uns

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Apokalypse: Die Erde dreht sich weiter - mit oder ohne uns
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Ein Buch ohne Inhaltsverzeichnis und dann mit diesem Titelwort Apokalypse? Alles in diesem Buch sind Sinnsprüche und Aufforderungen, mal anders zu denken und nicht einem Schema zu unterliegen. Wir müssen viele Dinge neu interpretieren und auch aus landläufigen Begriffen, die im ersten Augenblick erschreckend sind, lernen und uns Gedanken machen. Vieles neu ordnen und für unser Ich vernünftig auffassen. Deshalb dieser Titel.

Zunächst wohl erschreckend, da wir es sofort mit Weltuntergang verbinden. Wenn wir jedoch solche, im ersten Moment „bösen“ Worte, vernünftig annehmen und dann weiter nachdenken, kommen wir zu einer Erkenntnis, die uns hilft, etwas zu verändern. Klimawandel, Pandemie und auch Dinge, die uns früher Wohlstand brachten, wie dampfende Kohlewerke, große Autos usw. werden neu be- und auch abgewertet. Wenn wir uns nicht ändern und mit der Natur eine Einheit bilden, kann es als „apokalyptisch“ gewertet werden. Also wiederum positiv, da auch negative Erscheinungen uns auffordern, anders zu denken. Wir nennen unseren Planeten Mutter Erde. Sehr hart gesagt, braucht unser Planet uns als Spezies Lebewesen Mensch nicht. Wir laufen auf diesem Planeten herum, nehmen uns, was wir brauchen und können kaum erahnen, wie lange dieser Planet uns erlaubt, hier zu wohnen. Wir müssen auf Vorhersagen reagieren. Ein sozusagen Erlösungsversprechen muss uns auffordern, die Wichtigkeit des Lebens in den Vordergrund zu stellen. Viele Dinge werden in diesem Buch genannt, die jeder für sich interpretieren sollte.

Ich erlaube mir in diesem Buch, aufzufordern, eben mal anders zu denken.

Viel Freude beim Lesen.

Manfred Behrendt

Manfred Behrendt

APOKALYPSE

Die Erde dreht sich weiter mit oder ohne uns

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2020

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de/DE/Home/home_node.htmlabrufbar.

Copyright (2020) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Sprüche als Hinweis zum Lesen dieses Buches:

„Klugheit. Ein Ding von dem sich jeder wünscht, er möge soviel davon haben, wie dem anderen fehlt.“

„Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit Fragezeichen.“

„Wer einem Menschen Dunkelheit vorwerfen will, sollte sich davon überzeugen, ob man in seinem Inneren etwas Helles bergen kann.“

„Man darf die Blüte nicht gleich hinter der Wurzel suchen; von der Wurzel bis zur Blüte ist ein langer, langer Weg.“

„Man kann nur das Gesicht eines Menschen kennen, aber das ist nicht der Mensch. Hinter dem Gesicht verbirgt er sich. Er ist unsichtbar.“

Ein Buch der Gedanken:

Alles Gelesene, Gespürte, Erlebtes, auch im Moment Gedachtes hat Nebenwirkungen. Wir sind alle Teil einen endlosen Prozesses.

Wir können nie alles begreifen oder gar erkennen mit unseren Sinnen. Wie können wir erkennen, und es mag seltsam erscheinen, wenn wir ein Bild von einem flatternden Vogel sehen und der Fotograf erklärt uns, das Bild heißt „Vogel im Flug“. Wir sehen jedoch nur einen im Bild stehenden Vogel. Ebenso, wenn wir ein Auto fahrend in der Landschaft in einem Film sehen. Dann wird die Aufnahme in einer sehr schnellen Nuance gezeigt. Wir sehen dann kein Auto mehr, nur noch eine Landschaft. Wird uns da nicht klar, dass unsere Sinne nicht ausreichend sind oder die Technik uns überlistet? Viele Dinge im Leben sind nicht so, wie wir sie auf den ersten Blick sehen. Solche Dinge nenne ich in diesem Buch und wir erkennen, nicht alles können wir erfassen. Jedoch Dinge der Vernunft können und müssen wir mit unserem Verstand zu unserem Nutzen erklärbar gestalten. Hier haben wir Mängel. Wir sprechen fast nur noch über Politik und versäumen, das philosophische Erkenntnisse uns weiter bringen können. Alle vier Jahre, kürzer oder länger haben wir Neuwahlen, da sich vieles ändert, sich herausstellt, das wir eventuell die „falschen“ Leute an die Macht kommen gelassen haben. Wir müssen ständig umdenken. Was jedoch bleibt, ist die Neugier, das Staunen und auch, dass der Weg aufwärts ebenso der gleiche Weg ist wie abwärts. Es ist ein und dasselbe, wie Heraklit um 500 v. u. Zt. betont. Ebenso ob eine Flasche halb leer oder halb voll ist.

Wenn wir das beseitigen wollen, zerbricht die Welt bzw. man beseitigt die Wirklichkeit des Lebens.

Nichts ist von Dauer und bedeutet Veränderungen. Viele Geschehnisse haben Philosophen versucht zu erklären und sie finden kein Ende. Politiker erklären oft etwas Endgültiges mit einer Bestimmtheit, um die Zeit ihrer Macht als gut darzustellen oder sich zu profilieren. Genau hier sollte die Philosophie eingreifen und nie etwas als endgültig erklären. Als Zwischeneffekt im positivem Sinne ja, aber nie endgültig. Die Evolution des Menschen ist noch lange nicht vorbei. Alles sind Abschnitte. Neugier des weiter Denkens oder umdenken kann und sollte zufrieden machen im Dasein. Wir haben doch nur die Aufgabe, dass wir zufrieden oder gar glücklich sind. Vielleicht kann dieses Buch helfen, keine Angst vor der Philosophie zu besitzen, da ich der Meinung bin, jeder Mensch ist in seinem Dasein ein Philosoph. Wir sind auf einer ewigen Suche nach … irgendetwas. Das ist gut. Festhalten an Dingen, die uns die selbsternannten Vertreter Gottes nennen, haben viel Leid gebracht. Selbstverständlich auch Gutes für den Einzelnen. Trotzdem stimme ich Voltaire zu, der folgendes nannte:

„Der Aberglaube setzt die ganze Welt in Brand; die Philosophie erstickt die Flamme.“

Wohlgemerkt, es bedeutet keine Ablehnung eines vernünftigen „Gesprächs“ des Menschen mit seinem jeweiligen Gott. Es wird nie ausbleiben, da immer Seltsames geschieht, was die Wissenschaft „noch“ nicht erklären kann oder wir Tost suchen.

Als Einzelner Ja, aber als kraftvolle Gemeinschaft eines Glaubens wo eine Individualität verloren ist, geht viel Gutes verloren und bzw. kann gefährlich werden. Dieses nutzt selbstverständlich der Glaube aus. Was nicht erklärbar ist, ist trotzdem vorhanden und es gibt kaum Argumente, dass es nicht Gott gewesen sein kann, der etwas hervorgerufen hat. So einfach geht es. Genau hier kann die Philosophie helfen, um Erklärungen zu finden.

Seit Jahrzehnten, als Kind beginnend, schreibe ich Fragmente auf Zettel, Blätter und habe diese abgeheftet. Es sind sehr viele geworden. Man kann es Aphorismen oder Sentenzensammlung nennen. Nun im Alter ordne ich sie und möchte diese Gedanken in Buchform mitteilen. Ich denke, es ist entschuldbar, dass ich öfter von einer genannten Idee plötzlich „wegspringe“ und etwas anderes nenne. Eine wirre Geschichtensammlung also. Man kann ja bei etwas verharren, sich Gedanken über das eigene wichtige ICH machen und irgendwann weiter lesen. Es sollen nur Anreize oder vielleicht sogar interessante Themen sein. Wir sind doch irgendwie eingezwängt in ein Korsett, dass andere uns „angezogen“ haben. Für dieses gewisse Dilemma zwischen dem angepasstem Leben und unserem eigentlichen ICH kann, und ich hoffe es mit diesem Buch, Hinweise geben, die zu überdenken sind. Wir haben nun mal kein Erbgut nach Wunsch und sind ein Leben lang auf der Suche nach Etwas, was wir noch nicht so richtig definieren können. In diesem Buch erscheint wohl zu viel Negatives. Ich bin aber der Meinung, wenn wir uns mit dem Bösen und auch dem Negativem nicht beschäftigen bzw. ansprechen, erreichen wir kaum Gutes. Ich hoffe, Ihr versteht, wie ich es meine. Wir sollten jedoch unsere Gedanken so verwandeln, dass der Andere es versteht. Dieser Aufgabe stellen wir uns täglich. Ist es nicht auch schon eine gewisse Apokalypse in der Deutung als Unheil für uns Menschen, wenn die KI, also die künstliche Intelligenz unsere Aufgaben übernimmt? Wenn wir unsere Aufgaben weiter verringern besteht doch das Risiko, dass wir wohl 18 Stunden am Tag Zeit haben, uns mit der Freizeit zu beschäftigen. Kommen hierbei nicht seltsame Gedanken des Bösen unter dem Aspekt, dass wir uns als Gemeinschaft aufgeben? Wäre der Gedanke nicht entgegen der Vernunft, dass wir angeblich die KI benötigen, um mit weniger Menschen effektiver zu arbeiten und gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung? Wer kann mir das erklären? Nehmen wir doch bitte das Wort Apokalypse als Wendepunkt.

Der von Politikern kaum hinterfragte rasende Fortschritt der Technik und die Überbevölkerung wird seltsame Früchte tragen, die wir zwar erahnen können, jedoch kaum jemand den Mut hat, dies energisch zu hinterfragen.

Illuminaten, Anhänger von Nostradamus oder allgemein die sogenannte „Zunft der Katastrophenpropheten“ werden abgetan als Unterhaltungsszenarien. Es ist jedoch auch sehr schwierig für alle Länder der Erde, da später eine gewisse „Schuld“ einem zugeschrieben wird. Alle an einem Strang können wir kaum realisieren. Wenn dann noch eventuell so etwas wie „Gottes Zorn“ hinzu kommt und die Kirche Probleme nicht anerkennen will, wird es kritisch. Diese jetzige Zeit des Coronas werden wir wohl meistern können. Falls uns so etwas oder vielleicht noch schlimmer irgendwann nochmals ereilt, müssen wir uns doch dem Folgenden stellen. Ein Zusammenbruch der Energieversorgung, Hemmnisse im Nachrichten- und Verkehrswesen, Armut und Hunger könnten zur sehr eindeutigen Wirtschaftskrise und somit zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommen. Wenn wir schon jetzt sozusagen Fahrkarten für den Flug in eine andere Galaxis oder lebbarem Gestirn im Weltraum verkaufen, hat dies doch apokalyptische Züge. Ich denke, wir resignieren zwar nicht, die Frage muss doch aber erlaubt sein, ob wir gerüstet für alle von uns selbst verursachten Problemen sind. Wir kennen ja den „Rattenfänger von Hameln“. Mit Flötenspiel „treibt“ er die Kinder aus der Stadt, also weg von der Gesellschaft, wie wir sie kennen als Mutter, Vater und Kind. Ist es frech, wenn wir das vergleichen mit den heutigen Videospielen am PC und was es sonst noch so gibt im PC. Die Kinder damals in Hameln sind verwirrt, auch begeistert vom Flötengesang und marschieren mit. Doch, ich erlaube mir den Vergleich mit dem im Heute von Kindern begeisternden Spielen im Zimmer nur mit PC, Schreibtischlampe, alleine und dem Irrtum, dass sie gerade allein am gesellschaftlichen Miteinander teilnehmen. Wir hören es doch, wenn jemand sagt, dass er 10.000 Freunde lt. Internet hat.

 

Kann es nicht gefährlich oder irreführend sein, wenn er wirklich überzeugt ist, dass er 10.000 Freunde hat und somit „aktiv allein“ trotzdem am gesellschaftlichen Leben teilnimmt?

Vielleicht nehmen Sie an meinen Gedanken teil, die als Aufforderung gelten sollen, mal komisch und anders zu denken.

Vielleicht kann dieses „Gedanken-Buch“ Anreize dafür geben.

Das Böse beherrscht uns!

Ein irritierender Anfang? Wie kam es dazu? Adam und Eva symbolisieren die Entfernung zu Gott. Was ist hierbei gut oder gar böse? Kain erschlug Abel und bedeutet das schlechte Verhältnis der Menschen untereinander. Bei der Stadtgründung Roms erschlägt Romulus seinen Bruder Remus, da Remus sich amüsierte, wie niedrig die Stadtmauer als Schutzwall war und übersprang sie. War es sehr böse, dass Romulus danach nannte, jeder hat sein Leben verwirkt, wenn er die Gesetze Roms missachtet? War es also 753 v. Chr. schon aus Ausdruck des absolutistischen Herrschergedanken einer einzelnen Person und somit eine einseitige Entscheidung über Leben und Tod aus seltsamen Gründen? Es gibt viele Beispiele.

Sind dies noch immer Erfahrungen, die wir übernommen haben? Welche Faszination besitzt das Böse? Warum stelle ich diese Fragen? Die Geschichte der Menschheit beweist, dass wir aus dem Bösen lernen mussten, um Grundlagen für das Gegenteil, also das Gute, herauszufinden. Das Böse ist nun mal eine menschliche Kraft. Wir kommen nicht böse auf diese Welt. Man entscheidet sich. Wir sollten nichts verniedlichen. Des Öfteren liest man … ein Auto fuhr in eine Menschenmenge.. oder … Das Schicksal ereignete sich … oder … vom Himmel fielen Bomben..

EIN MENSCH fuhr das Auto in vielleicht böser Absicht, ein Mörder hat sich eine Person ausgesucht und nicht irgendein Schicksal ereignete sich. Menschen wie Du und Ich werfen Bomben aus einem Flugzeug Es gibt viele Beispiele, wo zunächst irgendein Gegenstand genannt wird und dann erst der Böse. Wohlgemerkt, die Rechtsprechung nennt ja, obwohl vieles sehr eindeutig ist, erst nach einem Urteil ein Verbrechen oder was auch immer. Vorher war es eben … ein Auto, dass jemand getötet hat. Bei einem sehr guten Anwalt bleibt es sogar das Auto.

Ja, das war sarkastisch und dies sehr bewusst, wenn man Gerichtsverhandlungen oder Urteile betrachtet.

Die deutsche Lyrikerin Anke Maggauer-Kirsche (geb.1948) gab uns auf den Weg:

„Das Böse wird sofort geglaubt. Das Gute braucht Beweise.“

Wir sind also immer in einer gewissen verzwickten Situation, da dieser Spruch wohl stimmt. Wir können doch nicht abstreiten, dass wir das Böse auch gerne glauben. Leider tragen wir das geschriebene Wort und gehörte Sätze des Bösen weiter in die Welt.

Es ist im Prinzip auch nicht verwunderlich.

Wir kennen wohl alle das „Stockholm-Syndrom“. Sehr einfach genannt ist es ein Phänomen, wenn sich bei Geiselnahmen die Geiseln, statt Angst vor den Entführern zu haben, in einer seltsamen Art für die Banditen in manchen Situationen eine gewisse Zuneigung empfinden. Aus Opfern werden in dem Sinne Verbündete. Es gibt kaum wissenschaftlich fundamentierte Erklärungen. Kann dies böse sein? Dieses Phänomen wurde nach Stockholm benannt, als 1973 ein Bandit dort eine Bank überfiel und vier Geiseln über 130 Stunden in seiner Gewalt hatte. Diese Geiselnahme wurde beendet, erhielt aber großes mediales Interesse in der Welt, da der Geiselnehmer zwar Geld, ein Fluchtfahrzeug und auch Waffen, jedoch seine Hauptforderung war, dass ein anderer Gefangener zu ihm gebracht werden sollte. Deshalb wohl stürzten sich die Medien auf diesen Fall. Während den Verhandlungen bemerkten viele, dass die Geiseln positive Gefühle für den Geiselnehmer empfanden. Es fiel nach der Verurteilung auf, dass die Geiseln den Verurteilten sogar danach im Gefängnis besuchten. Sie hatten weder Abscheu, noch Ekel, Angst oder Ablehnung, sondern empfanden sogar Fürsorge und Zuneigung.

Waren diese Geiseln eventuell auch böse im Inneren, das sie diese Situation nicht gekannt haben? Dies war jedoch nur ein Fall, der als Stockholm-Syndrom benannt wurde und auch jetzt noch seine Bewandtnis behält. Wir kennen doch viele Fälle, wo wir selbst mit dem Entführer sympathisieren. Selbstverständlich könnte man betonen, dass es eine Überlebensstrategie der Geiseln war, jedoch besitzt dieses Syndrom eine Vielfältigkeit.

Allein, wenn der Täter benennt, dass er den Geiseln kein Leid antun möchte, bekommt er die Aufmerksamkeit der Geiseln. Auch eine gewisse Glaubwürdigkeit, die sympathisch wirkt. Man kann es deuten als Bildung einer Allianz im Sinne eines Verbundes. Alle wollen vernünftig aus dieser prekären Situation ohne Schaden heraus kommen. Erstaunlich und eine Erklärung kann sein, dass die Geiseln wohl mehr Angst vor Fehlern der Polizei hatten als vor diesem Mann. Wir sind doch nie gefeit gegen Äußerungen, die wahrscheinlich ehrlich sind, somit gut, auch nachvollziehbar und das Handeln des Täters und dessen Ausgang sinnvoll erscheinen lassen. Immerhin waren bei dieser namensgebenden Geiselnahme in Stockholm alle über fünf Tage wohl auf engem Raum zusammen. Oftmals reicht ein „gutes Verhältnis“ zu dem oder die Geiselnehmern. Können wir es verurteilen und als doch „ein wenig böse“ verurteilen? Wirkt sich diese gewisse Sympathie auch auf das Urteil aus? Ich lass es so stehen. Durch diese Benennung Stockholm-Syndrom mussten sich wohl viele Psychologen damit beschäftigten. Jeder wollte sich damit hervorheben und alle fanden wohl kaum einen wissenschaftlichen Konsens. Ist es nun eine Wahrnehmungsverzerrung oder ein Schutzmechanismus? Es gibt keine einheitliche Diagnose und bleibt im Unklaren. Ist es etwa böse, weil ich wir vor dieser Geschichte über dieses „Das Böse beherrscht uns“, geschrieben habe eigentlich gerichtsrelevant, wenn ich dem Geiselnehmer beistehe, um mein eigenes Leben oder gar das meiner Mitgefangenen zu retten? Eins steht jedoch fest.

Nachdem dies als „Stockholm-Syndrom“ benannt und bekannt wurde, werden sogar viele brutale Dinge damit verfälscht, seltsam darüber berichtet und oftmals sogar entschuldigt. Das darf nicht sein! Kann es gut sein, dass, kaum hat eine Handlung einen Namen von Psychologen bekommen, wird dieses anders bewertet als der reine Fall, der vorliegt? Ein Mann und eine Frau begehren etwas Schreckliches. Oftmals wird dann sogar von Anwälten für das Gericht akribisch vorbereitet, dass z. B. die Frau unter dem „Stockholm-Syndrom“ leidet und somit psychologisch entschuldbar sei und „nur“ ein Schuldiger zu bewerten ist. Eine Maschinerie von Aufmerksamkeit in den Medien, Psychologen und Verteidigern bekommt eine Dimension, wie man nie gedacht hätte. Insbesondere durch den Syndrom-Fall von Betty Hurst. Sie wurde verurteilt, da sie zwar anfangs unter diesem Stockholm Syndrom von Psychiatern gesehen wurde, dann jedoch festgestellt wurde, sie hatte sehr eindeutig die Seite gewechselt. Es bedeutet doch eigentlich nichts anderes als wie folgt: Kaum wird ein Syndrom als Krankheitszeichen und Symptom angesehen und bekommt einen weltumfassenden Namen für die Psychiatrie erregt man Mitleid und auch Verständnis. Es muss jedoch weiter untersucht werden und nie nach der Äußerung, wahrscheinlich eines Anwalts für die Verteidigung, weiter untersucht werden, damit so etwas wie im Fall dieser Betty Hurst nicht wieder geschieht. Ebenso hier bitte ich, es richtig zu verstehen. Es gibt sehr eindeutig Fälle von diesem Stockholm-Syndrom, jedoch niemals zu 100 Prozent und Menschen müssen auch vor diesen Leuten geschützt werden, eben auch … mit Gefängnis.

Können sie sich noch erinnern, wie zwei Mörder Geiseln in einem Bus nahmen und ein Reporter ein Interview mit einem Mörder im Abstand von kaum einem Meter machte und der Mörder seine Pistole auf eine Geisel richtete? Das ist pervers und müsste juristisch aufgearbeitet werden. Waren das eben blöde Sätze, da wir ja wissen, wie „begeistert“ wir vor dem Fernseher saßen und dem Interview gelauscht haben und noch tagelang darüber in unserem Umkreis darüber sprachen? Ja, wir sind seltsam, da wir uns oft mit dem Bösen verbinden! Ebenso ist doch die Frage erlaubt, was eigentlich verrückt ist und was juristisch verrückt bedeutet. Viele, sehr viele Täter verschwinden nach einer Tat in einer Anstalt. Abhängig von der Leistung des Anwalts. Es ist immer gut für das Urteil, wenn der Anwalt sagt, dass der Mandant Stimmen gehört hat und er so handeln musste. Dann ist man zwar verrückt, jedoch für das Urteil „nur“ juristisch verrückt und es macht schnell die Runde, um dem wahren Strafmaß zu entkommen. Man hat doch den Eindruck, dass es Anwälten nicht um hinterlassenes Leid bei z. B. Mord oder inhaltliche Gerechtigkeit geht, sondern nur um Sieg oder eventuell Niederlage für die eigene Statistik. Das ist keine Unterstellung!

„Schwenken“ wir mal wieder woanders hin.

Ich frage mich, warum Menschen die Geschichte von Hiob glauben, Gott ohne Abstrich vertrauen und trotzdem hoffen, es möge sie nie ereilen. Gott hat doch immer einen Plan, so sagt man. Dieser Hiob war ein treuer Diener Gottes trotz seines Reichtums. Der Widersacher Gottes, also Satan behauptete, dass Hiob nur treu war, weil Gott ihn mit Reichtum beschert hat. Das ergibt in einer Logik einen Sinn. Gott betrachtete dies als eine Anklage gegen ihn und „tat nichts dagegen“, dass Satan Unglück über Hiob brachte, um seine Treue zum IHM zu prüfen. Er nannte, so glauben es Bibelleser, dass er Leiden zulassen müsse, da ER genau wüsste, dass sich diese Leiden als ein großer Segen für Hiob erweisen würde. Leiden bringt also … irgendwann Segen. Sollten wir hier nicht auch Korrekturen zulassen?

Als Nichtgläubiger frage ich mich, warum sollten wir verinnerlichen, dass Leiden einen Sinn hat? Weil Gott uns prüfen will? Kann dies vernünftig sein?

Diese wohl gerade 85 Jahre auf dieser Welt sind uns durch Geburt gegeben, damit wir leiden und es dann besser wird? Will das wirklich ein Mensch, der in die Kirche geht, sehr bewusst? Leiden gehört zu uns, sollte jedoch nicht mit Satan oder sonstigen Auserdachtem in Verbindung gebracht werden. Es gehört zu uns und kann überwunden werden. Selbstverständlich ist es eine gewisse Prüfung, jedoch für uns, wie wir damit umzugehen haben oder umgehen. Es ist oftmals komplexer wie unser Verstand. Wenn uns ein schlimmes Ereignis ereilt wie den Tod eines Angehörigen, unser Haus brennt ab oder wie jetzt 2020 Corona-Pandemie, dann will Gott uns prüfen und er lässt aus diesem Grunde das Böse zu? Das Böse kann nur durch die Vernunft aller besiegt werden und wir sind keinesfalls auf dieser Welt, um zu leiden, weil uns jemand prüfen will. Dazu ist das Leben zu kurz. In ersten Linie sind wir Menschen mit Bedürfnissen und nicht Gläubige, die einem „Plan“ des jeweiligen Gottes folgen müssen. Alles wurde niedergeschrieben als Dogma, aber von Menschen geschrieben. Der jeweilige Gott, so intelligent waren die Schreiber von Glaubensbüchern, kann nicht alles regeln, deshalb erdachten diese Schreiber das Gegenteil Gottes, also den Teufel, den Satan oder leider sogar als Interpretation den schuldigen Nichtgläubigen oder den Andersgläubigen, der zwar auch glaubt, jedoch andere Ideale hat. Der Teufel jedoch, sitzt irgendwo und lächelt als Gegenpol und keiner weis, wer er ist. Wir suchen ihn jedoch und haben sehr einfache Erklärungen, was nun gut oder böse ist. Eigentlich eine tolle Geschichte mit der Erfindung des Gegenparts von Gott, also den Satan. Es bereinigt Verhältnisse und verstärkt sogar den Glauben, da immer der andere schuld hat. Was will ich eigentlich sagen? Wir vergessen oft die Realität, da wir oftmals starr glauben ohne dieses nach links und rechts schauen. Ich betrachte es nicht als Angriff auf Gläubige, sondern eher das Hervorheben von Realismus, den wir durch das Hören, Sehen und auch dem Gefühltem erleben. Ideale sind sehr oft nicht gerade hilfreich.

 

Der amerikanische Schriftsteller Truman Capote (1924-1984) nannte uns als Aufforderung diesen Satz:

„Ein Realist ist ein Mensch, der den richtigen Abstand zu seinen Idealen hat.“

Mit Idealen verzwergen wir uns und unser Ich. Einzelne Dinge übernehmen ist o.k., jedoch sich so zu unterwerfen, um so zu werden wie ein Ideal ist schlicht gesagt falsch, sogar wahnsinnig. Ich muss immer lachen bzw. es macht auch traurig, wenn man hört von z. B. einem Steward im Flugzeug, wenn er nennt, dass der bekannte Schauspieler, Musiker oder wer auch immer, ihm die Hand gegeben hat. ….Damit hätte ich nie gerechnet, dass er mir die Hand gibt … Traurig, dumm und sich selbst unterschätzend. Bin ich ein anderer Mensch, wenn mir Elvis Presley oder Albert Einstein die Hand gegeben hätte? Wir wollen alle Genies sein, vergessen jedoch etwas Wichtiges. Ein Genie kann man nur werden, wenn wir bereit sind, tausende Stunden Arbeit zu verrichten. Wie empfinden Sie als Leser?

Mit dem Verzwergen ist doch auch weiterhin einfach gemeint, dass Dinge vor tausend Jahren erdacht und niedergeschrieben wurden als Idealvorstellungen vom Leben auf dieser Erde; im Heute jedoch anders sind. Die Welt hat sich mit uns darauf weiter gedreht und Erkenntnisse müssen wir als Gewinn betrachten und vieles könnte und müsste in Vernunft neu definiert werden. Stur sein und keine Abweichung oder kritische Bemerkungen über Ideale zulassen kann nie hilfreich sein. Truman Capote hat recht!

Ebenso sei in diesem Zusammenhang erwähnenswert, was uns die amerikanische Informatikerin Grace Hoppe (1906-1992) eindeutig und bestimmend nannte:

„Der schädlichste Satz in jeder Sprache ist: So haben wir das immer gemacht!“

Leider zieht sich das über Generationen hin und verdrängt oft die Realität im Heute. Wir kennen doch den Spruch … früher war alles besser … Er ist eindeutig falsch. Also ist doch das, was wir heute machen, in 20 oder 30 Jahren oder in der nächsten Generation wiederum gut, weil … früher eben alles besser war.

Kann das sein? Vielleicht, keiner weiß es. Was wir jedoch erfahren, ist die Veränderung durch Technik für unser ICH, WIR und UNS. Wir entfernen uns von uns. Selbstverständlich ist es streitbar, da wir ja immer mehr „Kontakt“ unter uns per Smartphone usw. haben. Kritisch ist jedoch der direkte Kontakt mit und unter uns. Mimik, Gestik und Verhalten des Gegenüber fehlt uns doch bzw. geht uns verloren. Wir sehen fast nur, was er „so schreibt“ und ein Bild als Selfie wird 20 mal fotografiert, bis es uns selbst gefällt und dann erst abgeschickt. Die Hauptfrage ist doch, wie verändern sich weiterhin Generationen? Ein Leben im Schlafanzug mit seltsamen Kontakten über die Technik. Ich gebe zu, es bereitet mir Unbehagen für meine Enkel und Urenkel.

Genug davon, es sind alles nur Gedanken.

Wir verdrehen vieles oft und erschrecken uns dann. Nehmen wir doch einmal diese Realität als Spruch:

„Mit der Geburt fällt das Todesurteil! Nur der Zeitpunkt steht noch nicht fest!“

Ach herrjeh, wie kann man nur so etwas nennen? Es hat doch aber nach weiterem Nachdenken Inhalt und wird „irgendwann“ Realität. War dies nun böse? Doch, man kann es so ausnutzen. Es soll doch nur eine Aufforderung dessen sein, dass wir die Zeit „dazwischen“ gut verbringen sollten. Als sozusagen Gegenargument zu diesem Todesurteil und Zeitpunkt muss jedoch auch dies genannt werden:

„Das Leben leben, solange es stattfindet.“

Habe ich damit die Provokation des anderen Satzes wenigstens ein wenig abgemindert? Eins steht jedoch oft fest. Ohne Provokationen würden wir eventuell in einen nicht guten Trott verfallen. Ich bitte, auch dies richtig aufzufassen.

Wir fassen dieses Leben, bis es endet, oft falsch auf. Zu unserem Leben gehört die Angst. Sie hält uns am Leben. Irritiert? Ganz simpel genannt, wenn wir auf einem Berg stehen, hält uns die Angst davor ab, noch einen Schritt weiter zu gehen. Wenn wir von der Angst sprechen, kommen wir an den Namen des deutschen Philosophen Martin Heidegger (1889-1976) nicht vorbei. Er stellte den Wesensunterschied des Menschen gegenüber allem Seienden dar und beantwortete Fragen nach dem Sinn des Seins, also der Existenzphilosophie. Interessant ist bei Heidegger, dass er vor 1933 und bis Kriegsende Mitglied der NSDAP war und massiv deswegen angegriffen wurde. Können oder müssen wir ihn deswegen „verdammen“ und seine Leistungen negieren?

Meine persönliche Meinung ist eindeutig Nein! Halten wir uns doch in allen Belangen an den Hinweis vom englischen Historiker Thomas Fuller (1608-1661):

„Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle, wer ihn erteilt hat.“

Das sollten wir uns auch merken für das Heute, da oft Ratschläge von Parteien kommen, die den Oberen nicht so genehm sind.

Wir kennen es alle. Die Lebenswelt funktioniert im Umfeld mit Arbeit, Familie, Freunde und allgemein scheint alles i. O. zu sein. Es ist oft wie ein Traum. Jeder hat es wohl schon erlebt, wir wachen auf und sind plötzlich allein. Sind es Bewusstseinsinhalte, die uns aufwachen lassen und ein seltsames Gefühl haben? Können wir darüber nach einer Zeit mit jemanden darüber reden?

Oftmals kaum, da wir es ja zunächst für uns definieren wollen. Ich meine jetzt nicht, irgendeinen Traum zu erzählen, sondern Erklärbarkeit eines schnürenden Gefühls, das wir hatten. Irgendwie sind wir seltsam allein. Heidegger nennt uns, dass es eine gewisse Angst ist, mit vertrauten Personen genauestens darüber zu sprechen. Jetzt sagen Sie als Leser … natürlich habe ich Personen des Vertrauens um mich herum. Stimmt es wirklich? Auch wenn, zunächst ist man alleine. Man möchte ja nicht direkt über irgendwelche Angstattacken sprechen. Wir wissen ja, diese Angst in dem Moment war nur mir zugänglich. Dies in Worte zu fassen ist auch sehr schwierig, da dieses „Hineindenken“ von anderen oft an Grenzen geht. Also sind wir in vielen Momenten Schauspieler, nur nicht für uns selbst. Wir wissen aber, dass wir ewig auf einer Bühne stehen, beobachtet oder bewertet werden. Ob beim Einkaufen im Supermarkt, sogar auf dem Weg zum Markt, bei der Arbeit oder gar Zuhause. Ob es uns gefällt oder nicht. In nur wenigen Momenten des Lebens stehen wir nicht auf einer Bühne. Bitte, alles sind auch nur Gedanken, da mich Heidegger beeindruckt und vieles zutrifft. Er sagt uns auch sehr eindeutig, dass wir anderen Menschen oftmals egal sind, da jeder in seinen Eigeninteressen gefangen ist und oftmals Probleme ablehnen und nur nennen … ich bin bei dir, auch in schlechten Zeiten. Diese seltsamen Ereignisse als Beispiel wie eben genannt als Angst, zeigen uns doch, dass wir Erkenntnisse bekommen, die wir nicht einmal als Gedanken aufgenommen hätten. Also wiederum positiv, da wir etwas erfahren über uns selbst. Wir sind also als Schlussfolgerung ein Individuum, trotz vieler Gefährten. Wir sind aber fähig, diese Distanz zu überwinden. Nicht jeder hat diese Gefühle, wie in den letzten Sätzen beschrieben. Das ist gut so! Es gibt jedoch diese Dinge und Heidegger hatte den Mut, dies anzusprechen. Auch dies gehört zum Sinn des Seins. Wir müssen aber danach wieder Anlauf nehmen und zurück mutig in die Welt springen.