Buch lesen: «Heilen mit Seelencodes», Seite 2

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TEIL 1

DIE WELT DER CODES

Magische Botschaften in unserem All-Tag


Was sind Codes?

Schon vor Urzeiten versuchte der Mensch, Codes – bestimmte verschlüsselte Zeichen in seiner Umwelt – zu „knacken“, um zu überleben: wenn er Spuren und Signale las und interpretierte, zum Beispiel von wilden Tieren in seiner Nähe, die ihm gefährlich werden konnten, oder von giftigen Pflanzen, die er lieber nicht ernten sollte. Er schloss aufgrund der Anwesenheit bestimmter Bewuchsformen auf überlebenswichtige Wasserquellen und vom Stand der Sonne und der Gestirne auf den richtigen Weg für seine Sippe. Aus Indianerfilmen kennen wir die kundigen Fährtenleser, und als Krimi-Fan beobachte ich jedes Mal wieder mit schauriger Faszination, wie Kommissar X und Pathologe Y die Puzzleteile zur Klärung eines Mordfalles zusammenfügen und vom kleinsten Teilchen auf die größeren Zusammenhänge schließen. In der Evolution haben sich über die Zeiten hinweg auch eine Vielzahl verschiedenster Codes und Kommunikationsformen in der Tier- und Pflanzenwelt und zwischen kleinen und kleinsten Organismen entwickelt; denken wir nur an die wunderbaren Laute der Delfine und Wale. In diese Welt hat der Mensch, obwohl er doch schon so lange auf dieser Erde lebt, noch immer keinen wirklich umfassenden Einblick.

Ein Code ist nichts anderes als ein „Bild“ in einer Welt, die wiederum – scheinbar und aus den begrenzten Möglichkeiten unserer äußeren Sinneswahrnehmung heraus betrachtet – aus nichts anderem als aus einer Vielzahl verschiedener Formen und Bilder besteht. Ein Bild allerdings, dem in der Regel eine bestimmte Bedeutung zugewiesen wird, sonst könnte es nicht „gelesen“ bzw. interpretiert und verstanden werden. Es ist eben ein Unterschied, ob der Urmensch die Spuren im Sand als die eines Jaguars oder als die einer Antilope liest. Je nach Interpretation wird er darauf reagiert haben – mit einer angemessenen und für ihn förderlichen oder mit einer unangemessenen und für ihn nicht eben zuträglichen Reaktion.


Jedes „Lebewesen“ spricht seine eigene Sprache …

Jedem Code liegt eine bestimmte Art von „Vereinbarung“ zugrunde, darüber, wie er verschlüsselt ist bzw. vom wem oder welcher Gruppe er (mehr oder weniger leicht) wieder entschlüsselt werden kann. Wenn ein Kleinkind vor sich hin brabbelt, weiß es möglicherweise, was es gerade seinem Teddybär erklären möchte. Wir Erwachsenen haben jedoch mangels „Entschlüsselungsmöglichkeit“ bzw. „Bedeutungsvereinbarung“ hier keinen Zugang (glücklicherweise – so können das Kind und sein Teddy viele Geheimnisse teilen!). Codes haben den Zweck des Informationsaustausches; in der Regel müssen wir jedoch dabei bestimmte Zeichen benutzen und uns gegenseitig beibringen, was diese bedeuten sollen, um eine gemeinsame Verständnisebene herzustellen. Als „Bedeutungsträger“ benutzen wir eine Vielzahl von Formen, wie zum Beispiel Buchstaben und Buchstabenkombinationen, Wörter, Sätze, Zahlen, Symbole, Icons usw. Sind diese Codes sowohl Sender als auch Empfänger bekannt, das heißt, haben beide Seiten deren „Bedeutung“ zu irgendeinem Zeitpunkt erlernt, dann bestehen gute Chancen, dass daraus ein sinnvolles Verhalten bzw. eine sinnvolle Handlung entsteht. Wenn der Fährtenleser die Spur richtig gelesen hat, hat er das Wild wohl finden können und die Chance auf eine leckere Mahlzeit gehabt; las er die Spur jedoch falsch, konnte er plötzlich vor einem Puma stehen … Mit der Sprache bzw. dem Verständnis für andere Arten von Codierungen, wie z. B. Verkehrsschilder, geht es uns Menschen nicht anders. Wir haben zwar gelernt, was diese bedeuten sollen, wissen aber einerseits nicht alles und missinterpretieren andererseits auch vieles, was der Sender gar nicht so gemeint hat.


Fährte moderner Zeiten: Reifenspur eines Proviantjeeps in der Wüste Wadi Rum, Jordanien.

Offene Codes

„Logisches Denken verschafft uns keine Erkenntnis über die wirkliche Welt. Alle Erkenntnis der Wirklichkeit beginnt mit der Erfahrung und endet mit ihr. Alle Aussagen, zu denen man auf rein logischem Wege kommt, sind, was Realität angeht, vollkommen leer.“

Albert Einstein

Die Sprachen der Welt, Mimik und Gestik, Lachen und Weinen, von Kindesbeinen an vertraute Signale und Formen, kulturell gängige Symbole wie Verkehrs- und Hinweisschilder bezeichne ich als „offene Codes“. Sie sind durch Vereinbarungen über ihre Bedeutung, also durch das „Lernen“, schnell erfassbar und identifizierbar. Ihre Verarbeitung findet vor allem in der linken, rational orientierten Gehirnhälfte statt; diese kann Buchstaben oder Zahlen aneinanderreihen, mit dem Erlernten abgleichen und über den „Verstand“ die Bedeutung vermitteln. In den westlichen Kulturen haben wir meistens mehr Vertrauen in die Dinge, die wir rational interpretieren können. Anscheinend gibt uns dies mehr Sicherheit, als der Umgang mit Informationen, die wir nicht „verstehen“ können.

Die linke Gehirnhälfte ist verantwortlich für Sprache, Lesen, Rechnen, Logik, Analyse, Details. Die rechte dagegen für das bildhafte Verständnis, für die Interpretation von Körpersignalen, für Intuition, Gefühl, Kreativität, für den Überblick über das Ganze. Auch konkrete Bilder wie ein Baum oder ein Verkehrsschild werden von der rechten Gehirnhälfte mit dazu passenden inneren Bildern assoziiert bzw. mit bestimmten Gefühlen und früheren Sinneseindrücken und Erinnerungen gekoppelt. Sie alle kennen das: Eine Melodie erinnert uns an verliebte Momente aus Jugendtagen, und der Duft einer Rose an den wunderschönen Urlaub vom letzten Jahr. Aus Gehirnforschung und quantenphysikalischen Experimenten weiß man inzwischen mit großer Sicherheit, dass die rechte Gehirnhälfte in der Lage ist, eine weitaus größere Anzahl an Informationen mit wesentlich höherer Geschwindigkeit zu verarbeiten als die linke Gehirnhälfte. Wer das „rational“ (mit der linken Gehirnhälfte) bedenkt, der muss sich zumindest fragen, ob es einen so großen Sinn ergibt, seine Realität vor allem aus der vermeintlichen Sicherheit des rationalen Verstandes heraus begreifen und gestalten zu wollen.


Unsere Straßen im „Schilderwald“ – oder sehen wir den Wald schon vor lauter Schildern nicht mehr?

Offene Codes wie eine erlernte Sprache dienen dem Bedürfnis, das Leben reibungsloser und effizienter zu gestalten. Es ist einfach schön, sich „gut zu verstehen“, und es ist ein gutes Gefühl, über ein zuverlässiges Arsenal an nützlichen zwischenmenschlichen Codes als Brücke zwischen Sender und Empfänger zu verfügen. Codesysteme sollten also unser Leben erleichtern. Im Alltag wird dieser Zweck allerdings nicht immer erfüllt – gerade denke ich daran, wie ich über meinen alljährlichen Steuerformularen sitze. Zeiteinsparung und Effizienz würden hier wohl durch eine Reduzierung der komplexen Formulierungen erreicht, indem man einfachere Sprach- und Satzelemente verwenden würde. Aber allgemeingültige Verständlichkeit für möglichst viele Menschen ist hier anscheinend nicht der Vater des Gedankens.

Schriften

Während Sie dieses Buch ganz selbstverständlich lesen, verschwenden Sie mit großer Sicherheit keinen Gedanken darauf, in welcher Form und Verschlüsselung Sie meinen Gedanken folgen und mit Ihren eigenen Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen abgleichen. Sie müssen nicht mehr wie ein Erstklässler mühselig jeden dieser Buchstaben zusammensetzen, um den Sinn zu „verstehen“. Dies geschieht alles sehr schnell und automatisch in Ihrem Gehirn. Vor der Entwicklung der Schrift war jedoch viele Jahrtausende lang die mündliche Überlieferung von Geschichten, Botschaften und merkenswerten Informationen üblich. Wenn Sie eine Gutenachtgeschichte vorlesen, spüren Sie ihn vielleicht noch – im Anblick der gebannt lauschenden Kinder: den Zauber mündlichen Überlieferns, den Glanz des „Hörens“ und „Vorstellens“, der sich sehr wohl vom Gefühl des Selberlesens unterscheidet.

„Da der Mensch die Sprache hat als das der Vernunft eigentümliche Bezeichnungsmittel, so ist es ein müßiger Einfall, sich nach einer unvollkommeneren Darstellungsweise umsehen und damit quälen zu wollen.“

Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Der Erforschung des Ursprungs von Schrift und Sprache widmen sich weltweit Tausende Forscher – und noch immer nicht herrscht wirklich Einigkeit darüber, wann, wo und warum wohl die ersten schriftlichen Zeugnisse entstanden sind, die Zug um Zug die mündlichen Überlieferungen verdrängt haben. Wobei auch heute noch bei zahlreichen Stämmen und Völkern der Erde, wie beispielsweise den australischen Aborigines oder anderen Eingeborenen, die mündliche Tradition bewusst hochgeschätzt und gelebt wird – vor allem in der Überlieferung und Weitergabe traditioneller Sagen und Mythen oder in den (oftmals für Fremde geheimen) rituellen Zeremonien. Diese Form der Informationsweitergabe bewirkt neben dem Kennenlernen der Geschichten und Rituale vor allem auch eine weit tiefere Verbundenheit untereinander und eine tiefe Wertschätzung der eigenen Werte und Kultur, als dies mit dem Lesen eines Textes im stillen Stübchen wohl jemals möglich ist.

Die Schrift der Cherokee, die aus spezifischen unverwechselbaren, individuell-kulturell gewachsenen Silben besteht, ist ein Beispiel für die Entwicklung einer ganz eigenen Form der Schrift.

Die frühen Hochkulturen, allen voran Sumerer und Ägypter, werden mit einer frühen und ausgereiften Verwendung der Schrift in Verbindung gebracht. Der Fundort der ersten Schrift heißt Uruk, das heutige Warka, und liegt rund 20 Kilometer östlich des Euphrat im Zweistromland. Die Funde werden circa ins vierte Jahrtausend vor Christus datiert. Ob wohl Uruks Hauptgöttin Ischtar, die Göttin der Liebe, bei der Geburt dieser Schrift mitgeholfen hat?

Die ägyptischen Hieroglyphen und die in schwere Steintafeln gehauenen Schriftzeugnisse der Vinca- und Maya-Kultur muten uns heutzutage allerdings eher wie Symbole an. Mit den uns so gewohnten „Buchstaben“ haben diese Zeichen wenig zu tun. Und ob wir deren symbolhafte tiefe Bedeutung jemals über den Weg „wissenschaftlicher“ Deutungen erfassen können, wage ich zu bezweifeln.

Neben den uns vertrauten Schriftsystemen, die schon eher wie Buchstaben anmuten, benutzten Menschen wohl schon viele tausend Jahre früher geometrische Formen, Symbole oder „reale“ Abbildungen von Tieren und Gegenständen, wie wir sie zum Beispiel in Felszeichnungen sehen können. Auch bestimmte Systeme von „Zahlen“, um Botschaften zu hinterlassen, die sehr oft überlebensnotwendig waren, sind uns heute bekannt.

Von einer „Schrift“ spricht man üblicherweise erst dann, wenn man ein festes systematisches Zeichensystem dahinter entdecken kann, eine „Vereinbarung“, die auch jederzeit von mehreren „Lesern“ mithilfe eines bestimmten Schlüssels decodiert, also entziffert werden kann.


Viele alte Inschriften sind eher Symbol als Text.

Die Sprache der Tiere

Landläufig versteht der Mensch unter „Sprache“ seine eigenen Kommunikationsmöglichkeiten über Lautbildung mithilfe der Anatomie im Hals-/Rachenbereich und der Stimme. Doch ob wir „die gleiche Sprache“ sprechen, hängt nicht nur von der Lautbildungsfähigkeit ab. Taubstumme haben dieses Instrument zum Beispiel nicht zur Verfügung und setzen stattdessen Mimik, Gestik und Zeichensprache ein, um sich zu verständigen. Ob wir jemanden mögen oder nicht oder überhaupt Lust haben, mit ihm in Interaktion zu treten, hängt aber noch von viel mehr Sinneseindrücken ab, als wir landläufig meinen. Das „Sich-gut-riechen-Können“ beruht auf tatsächlich ausgesendeten subtilen Duftstoffen. Und wer beim gesprochenen Wort auch „zwischen den Zeilen liest“, nimmt die Wahrheit des Gesagten weit vollständiger auf als nur über das „bloße Hören“ der Worte.

Dass Gehör und Stimme bei Weitem nicht die einzigen und besten Verständigungsmöglichkeiten sind, das machen uns die Tiere ganz meisterlich vor. Sie kommunizieren über Körpersprache und Bewegung, Duftstoffe, Laute und den „siebten Sinn“.

Körpersprache und Bewegung

Mimische und gestische Signale sowie die Körperhaltung können Informationen übermitteln: Der berühmte Schwänzeltanz der Bienen zeigt den Weg zu Futterquellen an. Ein Hund fletscht die Zähne und stellt das Fell auf, wenn er aggressiv ist oder Angst hat. Er zieht den Schwanz ein, wenn er sich unterlegen fühlt. Er wedelt mit dem Schwanz, wenn er sich freut.


Mensch und Tier verstehen sich jenseits der Sprache.

In seinen Redewendungen zeigt der Mensch oft noch den Zugang zu solch subtilen Kommunikationsformen; auch uns „stellen sich die Nackenhaare auf“, wenn wir eine Situation als „haarsträubend“ empfinden. Beobachtet man ein anderes Tier mit ähnlichen Signalen, kann die Interpretation auch eine ganz andere sein: So heißt das Schwanzwedeln bei der Katze im Gegensatz zum freundlichen Hundegebaren: „Vorsicht, es gibt Ärger, ich könnte gleich ungehalten werden!“

Duftstoffe

„Das riecht nach Ärger“, sagt der Mensch, wenn er wahrnimmt, dass in der Luft der Kommunikation eine geladene Schwingung herrscht, auch wenn noch kein einziges Wort gesprochen wurde. Solche „Duftspuren“ in Form von chemischen Signalen legen Tiere sehr systematisch als Information für ihre Artgenossen: um den Weg zur Futterquelle zu zeigen, ihr Revier zu markieren, Rivalen abzuschrecken oder Sexualpartner anzulocken. „Den muss ich erst mal beschnuppern“, sagen wir Menschen, wenn wir jemanden vorsichtig kennenlernen möchten, nicht etwa „den muss ich erstmal bequatschen“ …


Was wäre die Welt ohne diesen wunderbaren Gesang?

Laute, Klänge, Gesang

„Wie Musik in meinen Ohren“, klingt ein schönes Liebesversprechen … Vögel zwitschern und singen ihr werbendes Liebeslied, Papageien ahmen menschliche Laute nach, Pferde wiehern, Schweine grunzen, Katzen schnurren, Delfine und Wale pfeifen, Hirsche röhren, Frösche quaken, Katzen schnurren … Ist dieses Konzert nicht wunderbar? Wie vielfältig verständigt sich doch die Natur! Dass auch wir Menschen die Fähigkeit zum Gesang haben, ist wunderschön und erinnert uns an die großen Geschenke und das Ausdruckspotenzial des Universums. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob wir singen „können“ oder nicht. Manchmal sitze ich zu Hause oder im Auto und „besinge“ nicht anwesende Menschen, die mich um Hilfe gebeten haben, mit Silben und Klängen, die einfach intuitiv aus mir herausströmen. Je nachdem, an wen ich dabei denke, klingen die jeweilige Tonlage und die Silben komplett verschieden. Über das morphogenetische Feld und meine Absicht werden die Frequenzen zur Zielperson übertragen, und die Rückmeldungen zeigen, dass es „ankommt“. Versuchen Sie das einmal, es stärkt Sie in Ihrem Zutrauen zu sich selbst und in Ihrer Ausdrucksmöglichkeit.

Exkurs: Das Infrasonic-Experiment

Im Jahre 2003 fand im Purcell Room in London ein Experiment über die Wirkung von nicht über das menschliche Gehör wahrnehmbarem Infraschall statt. Sarah Angliss, Komponistin und Ingenieurin, leitete dieses Projekt mit dem Namen „Infrasonic“. Es war der Höhepunkt des Forschungsprojekts „Soundless Music“, das von einem multidisziplinären Team durchgeführt wurde – darunter Dr. Richard Lord und Dan Simmons, beide Physiker am National Physical Laboratory, und Professor Richard Wiseman von der University of Hertfordshire.

Ein Team von Akustikern, Psychologen und Musikern installierte vor einem Konzert ein sieben Meter langes Infraschallrohr im Saal, das, während das Konzert stattfand, nicht hörbare Frequenzen von etwa 17 Hz erzeugte. Das sind extreme Bässe, die jenseits der Schwelle der bewussten menschlichen Wahrnehmung liegen.

750 Konzertbesucher wurden danach aufgefordert, ihre emotionalen Reaktionen zu vier Musikstücken wiederzugeben. Die Menschen berichteten über signifikant mehr „seltsame Erlebnisse“, während sie die Musikstücke gehört hatten. Eine große Anzahl berichtete über ungewohnte Effekte, wie extreme Gefühle von Trauer, Kälte, Angst oder Schauer, die ihnen über den Rücken liefen. „Diese Ergebnisse legen nahe, dass niederfrequenter Schall dazu führen kann, dass Menschen ungewöhnliche Erfahrungen haben, obwohl sie den Infraschall nicht bewusst erkennen können“, so die anwesenden Psychologen.2

Viele Laute der Tiere sind für das menschliche Ohr nicht hörbar. So zum Beispiel Laute im Bereich von Infraschall (Frequenzen von weniger als 16 Hz) oder Ultraschall (Frequenzen ab 16 kHz). Die Infraschall-Unterwassergesänge der Buckelwale bleiben unserem Gehör ohne die Hilfe elektronischer Wandler verborgen. Gerade die besonders tiefen Töne sind es aber anscheinend, die vor allem im Wasser sehr große Strecken zurücklegen können, im Fall der Wale sogar mehrere tausend Kilometer. Höhere Töne als Menschen hören zum Beispiel Hunde, was man sich beim Einsatz von Hundepfeifen zunutze gemacht hat. Und auch Fledermäuse geben Frequenzen im Ultraschallbereich von sich, wenn sie auf Beutefang sind. Mit Ultraschall-Sendegeräten werden ab und an auch unliebsame tierische Besucher vertrieben, soweit diese die Frequenzen nicht leiden können. Wir hören sie ja nicht, dennoch sind sie da und haben sicherlich auch eine Wirkung auf uns Menschen. Hunde und Katzen können die für uns nicht hörbaren Frequenzen jedenfalls nicht gut vertragen, und was letztendlich der diagnostische Einsatz von Ultraschall in der Schwangerschaft beim menschlichen Embryo bewirkt, ist noch nicht wirklich geklärt.

Der „siebte Sinn“

Als ich noch Mitarbeiterin in einem Verlag war, wussten meine beiden Katzen ziemlich genau, wann ich abends zu Hause ankommen würde, obwohl das nicht immer zur gleichen Zeit der Fall war. Kätzin und Kater erwarteten mich stets schon vor der Garage sitzend, während ich das Auto einparkte, und begrüßten mich anschließend freudig und höchst erwartungsvoll. Nicht so an den Tagen, an denen ich vorhatte, mit ihnen zum Tierarzt zu fahren. Sie ahnen es schon, und viele von Ihnen kennen dieses Spiel: Der Termin beim Tierarzt ist fix, die Katze soll einfach schnell eingesammelt, ins Auto verfrachtet und dann zum Tierarzt gefahren werden – und zwar sofort nach der Arbeit. Aber Pustekuchen! Als würden sie den Braten riechen (welches Tier freut sich schon auf den Tierarzt), wissen Tiere natürlich per „telepathischer“ Kommunikation, dass es besser ist, sich zu verstecken, bis der Termin eh vorbei ist und es sich nicht mehr loszufahren lohnt. Viele Tierarten beweisen mit ihrer Kommunikationsfähigkeit einen „siebten Sinn“. Selbst mein Meerschweinchen, das ich als Kind hatte, quietschte schon etliche Minuten, bevor der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde, und signalisierte so, dass meine Mutter, die „Fütterin“, gleich von der Arbeit nach Hause kommen würde.


Delfine: Verständigen sie sich über Telepathie?

Der englische Forscher und Biologe Rupert Sheldrake beschreibt dieses Gebaren sehr schön in seinem Buch „Der siebte Sinn der Tiere“. Über für uns Menschen nicht sichtbare (wohl aber nutzbare!) morphogenetische Felder ist eine Art telepathische Kommunikation möglich. Tiere zeigen uns sehr deutlich, dass sie unsere Gedanken auch über größere Entfernungen hinweg wahrnehmen können. Und sie verhalten sich auch entsprechend.

Im Jahr 2010 beobachtete ich bei einer Bootstour in Island eine Gruppe von sieben Delfinen. In einer wunderbar synchronen Formation schwammen und sprangen sie neben dem Boot her. Und machten immer wieder plötzliche Kehrtwendungen um 90 oder 180 Grad, alle synchron, so als hätte ein unsichtbarer Kommandeur allen gleichzeitig den Befehl gegeben. Was für ein Kuddelmuddel hätte das wohl bei menschlichen Schwimmern ergeben? Es war wunderschön, dieser pfeilschnellen Abstimmung und Synchronisation über das unsichtbare Feld zuzusehen.

Personen, die Tierkommunikation erlernen, wissen, dass auch wir Menschen einen solchen „siebten Sinn“ haben und dass wir das elektromagnetische Feld telepathisch nutzen können – die australischen Aborigines und andere Naturvölker tun dies im Übrigen noch heute selbstverständlich, soweit sie nicht inzwischen „zivilisiert“ sind. Die „Errungenschaften“ der Zivilisation mit ihren zahllosen (Stör-) Frequenzen haben uns weit entfernt vom alten Wissen um unsere „unsichtbaren“ Kommunikationsmöglichkeiten. Spirituelle Bewegungen und quantenphysikalische Forschungsergebnisse fördern aber den Wiederzugang der Menschen zu ihrem ganzen Wahrnehmungspotenzial. Und das ist gut so. Es ist ein Geschenk, all unsere Sinne wiederzuentdecken und zu einer sehr viel feineren und „sinnlicheren“ Kommunikation zurückzufinden. Fahren wir also unsere Antennen wieder aus!

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Umfang:
256 S. 145 Illustrationen
ISBN:
9783863740580
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