Kassandra, Helena und der Kampf um Troja

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Kassandra, Helena und der Kampf um Troja
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Peter Fechner

Kassandra, Helena und der Kampf um Troja

Erinnerungen an die Wahrheit - Band 5

Inhalt:

Vorwort

Das sagenhafte Troja

Der Trojanischen Krieg

Kassandra – Seherin und Heilerin

Der Raub der Helena

Der Kampf um Troja

Das „Trojanische Pferd“

Laokoon und seine Söhne

Trojas Untergang und Kassandras Tod

Troja und das „dunkle Zeitalter“

Was weiß man über das „dunkle Zeitalter“?

Wer war schuld am Trojanischen Krieg?

Die Hauptaufgabe der Weiblichkeit

Literatur/Quellen

Hinweise auf weitere Bände dieser Serie

Vorwort

Hat es jemals die Burg von Troja gegeben, und haben die Helden von Troja – wie Hektor und Paris, Achill und Odysseus – wirklich gelebt? Existierte tatsächlich die Seherin Kassandra, deren Prophezeiungen niemand glauben wollte, oder das sprichwörtlich berühmt gewordene Trojanische Pferd? Gab es wirklich die „Götter“, von denen Homer in der „Ilias“ berichtet, und die „göttliche“ Helena? Löste der Trojanische Krieg das sogenannte „dunkle Zeitalter“ in Griechenland und Kleinasien aus? Und was ist die eigentliche Aufgabe der Weiblichkeit? Auf diese Fragen werden in diesem 5. Band der Serie „Erinnerungen an die Wahrheit“ erhellende Antworten unter besonderer Berücksichtigung glaubwürdiger Seherberichte und der Gralsbotschaft gegeben.

Das sagenhafte Troja

Als Heinrich Schliemann im Jahr 1871 auf dem unscheinbaren Hügel Hisarlik – an der kleinasiatischen Küste unweit der Dardanellen gelegen – mit seinen Ausgrabungen auf der Suche nach Troja begann, war der Glaube an die Existenz des sagenumwobenen Troja schon weitgehend geschwunden. Die alten Sagen und Dichtungen über den Trojanischen Krieg, der hier stattgefunden haben soll, wurden zwar immer noch hoch geschätzt, doch an den geschichtlichen Wahrheitsgehalt glaubten im „aufgeklärten“ Zeitalter die wenigsten. Bei den Ausgrabungen stieß Schliemann aber tatsächlich sehr bald auf die Überreste der Burganlage von Troja. Neuere Ausgrabungen unter dem Deutschen Manfred Korfmann ließen vermuten, dass es auch eine ausgedehnte Unterstadt von Troja gegeben hat. Die Unterstadt hatte eigene Befestigungsanlagen und Sicherungsgräben, so schlussfolgerte Korfmann, und sei somit bestens vor Feinden geschützt gewesen, womit bewiesen wäre, dass das „wohlummauerte“ und „schöntürmige“ Troja (auch Ilion genannt) eine beachtliche Handelsstadt gewesen war.

Andere betrachteten die Beweise Korfmanns als unzureichend und blieben bei ihrer Vermutung, dass das Troja Homers ein reines dichterisches Gebilde ist, und es gab auch die Ansicht, dass Homers Troja ganz woanders, nämlich im Süden der kleinasiatischen Mittelmeerküste, gelegen habe. Neuere Untersuchungen am Hügel von Hisarlik unter Korfmanns Nachfolger Pernicka bestätigten aber Korfmanns Überzeugung, die Unterstadt von Troja aufgefunden zu haben. Es ist bei „Radaraufnahmen“, die auch die bauliche Beschaffenheit unter der Erde erkennen lassen, deutlich eine durchgehende ringförmige Spur zu erkennen, die auf einen durchgehenden tiefen befestigten Graben hindeutet, der die vormalige Unterstadt umschloss.

Es gilt daher heute bei vielen Archäologen als sicher, dass es im 13. Jahrhundert v. Chr. ein stattliches Troja unter dem Hügel von Hisarlik tatsächlich gegeben hat. Fest steht auch, dass dieses Troja nach einem verlorenen Krieg um 1200 v. Chr. immer mehr in Bedeutungslosigkeit versank, aber später von Griechen und Römern noch lange in hohen Ehren gehalten wurde. Berühmtheiten wie Alexander der Große, Cäsar und Augustus „pilgerten“ nach Troja, opferten den Göttern und sonnten sich im Abglanz der viel besungenen, einstigen Helden des Trojanischen Krieges, mit denen man sich gerne verglich.

Der Trojanischen Krieg

Was die Geschichtlichkeit des Trojanischen Krieges anbetrifft, so gilt für viele Homerforscher der sogenannte „Schiffskatalog“ in der „Ilias“ als Beweismaterial. Hier werden bis ins Einzelne die griechischen Kriegsteilnehmer aufgeführt. Einen ähnlichen „Katalog“ gibt es auch in der „Ilias“ für die verbündeten Kriegsteilnehmer auf trojanischer Seite. In dem „Schiffskatalog“ werden korrekt – soweit man das heute überprüfen kann – Fürstentümer bzw. Ortschaften in Griechenland genannt, die tatsächlich im 13. Jahrhundert v. Chr. existiert hatten, die es aber im 8. Jahrhundert v. Chr., als die „Ilias“ aufgeschrieben wurde, teilweise längst nicht mehr gab. Auf griechischer Seite werden 29 Kontingente mit insgesamt 1186 Schiffen aufgezählt. Auf trojanischer Seite werden 15 Kontingente aus Kleinasien und den Gebieten nördlich der Ägäis genannt. Mehr als 100.000 Kriegsteilnehmer könnten am Kampf beteiligt gewesen sein. Dass ein derartiger Krieg damals Spuren in Überlieferungen und Dichtungen hinterlassen hat, ist eigentlich selbstverständlich.

Gibt es weitere Beweise, dass in dem aufgefundenen Troja auch der Trojanische Krieg stattfand? In der in Frage kommenden Schicht VII a (1240 bis 1180 v. Chr.) gibt es Hinweise auf Gewalteinwirkung (Brandspuren, unbestattete Leichenteile) und auf jahrelange Belagerung (kleinere Behausungen für Flüchtlinge zwischen den größeren Häusern). Gegner Korfmanns vermuteten aber, dass Troja VII a infolge eines Erdbebens abbrannte, zumal kaum Wurfgeschosse oder Pfeilspitzen auffindbar waren. Doch Korfmann verwies darauf, dass die Spuren solcher Gewaltanwendung nur in der Unterstadt aufgefunden werden könnten, die noch gar nicht ausgegraben worden war.

Schliemann hatte am Hügel von Hisarlik mit seinen Ausgrabungen begonnen, nachdem er von dem Engländer Frank Calvert den Tip bekam, hier bei seiner Suche nach dem homerischen Troja die größte Aussicht auf Erfolg zu haben. Dieser war selbst nicht in der Lage, die hohen Kosten für umfangreiche Ausgrabungen aufzubringen. Einige vermuteten später, dass Schliemann Teile der angeblich aufgefundenen Schätze selbst herstellen ließ, z.B. den „Schatz des Priamus“, um berühmt zu werden. Heute geht man jedoch davon aus, dass der „Schatz des Priamus“ tatsächlich echt ist, wenngleich er nicht von Priamos stammen kann, da er in der Schicht Troja II gefunden wurde, die mindestens 4.000 Jahre alt ist. In dieser Schicht hat man 1996 auch weitere Schmuckstücke gefunden, die in der Art der Herstellung dem „Schatz des Priamos“ ähnelten. Schliemann hatte geirrt, als er die tief unten liegende Schicht Troja II dem homerischen Troja zuordnete. Sein Verdienst bleibt es aber, dass er das Thema „Troja“ – und überhaupt die Archäologie – ins allgemeine öffentliche Bewusstsein gebracht hat und gewissermaßen wieder einen verschollenen, zugeschütteten Zugang zum Wahrheitsgehalt alter Mythen freilegte.

Im Übrigen gab es ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. zahlreiche bildliche Zeugnisse des Trojanischen Krieges, z.B. auf Teller, Vasen und Trinkgefäßen, was aufzeigt, dass dieser Krieg von herausragender Bedeutung für die alten Griechen gewesen war. Bei einem reinen „Phantasieprodukt“ Homers wäre das sicherlich nicht zu erwarten. Doch was die menschlichen Tragödien betrifft, wird man die „Ilias“ wohl nicht ganz so uneingeschränkt als wahrheitsgetreu verstehen dürfen. Denn die mündlichen Berichte dürften sich in den vier Jahrhunderten, bis ein genialer Dichter wie Homer daraus ein dichterisches Werk mit Tausenden von Hexametern verfasste, in ihren Inhalten verändert haben. Nicht zuletzt hat auch die Sicht des Dichters sicherlich die Gestaltung des Inhalts beeinflusst. Doch es gibt den Bericht eines Sehers (1), vor dessen inneren Augen die Geschehnisse lebendig auferstanden. In den Mittelpunkt dieser Schilderung von Trojas Untergang, die den folgenden Ausführungen zugrunde liegt und die im Zusammenhang mit der von Abd-ru-shin verfassten Gralsbotschaft steht, wird überraschenderweise weder Odysseus noch Hektor, auch nicht Achill oder die schöne Helena gestellt – sondern: Kassandra, die jüngste Tochter des trojanischen Königs Priamos.

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