Die Kelten, die Druiden und die Christianisierung

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Die Kelten, die Druiden und die Christianisierung
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Peter Fechner

Die Kelten, die Druiden und die Christianisierung

Erinnerungen an die Wahrheit - Band 14

Inhalt:

Vorwort

Das Druidentum und die Menschenopfer

Der Kampf gegen Caesar

Die Verkündungen der heiligen Brigit

Die keltische Mythologie

Erneuter Einmarsch der Römer

Erneuter Sieg über die Römer

Was weiß man über die Druiden?

Die „iro-schottische“ und die päpstliche Kirche

Die ersten „Ketzer“ des Christentums

Die Christianisierung durch Bonifatius

Die Christianisierung durch Karl d. Großen

König Arthur, der sagenhafte Herrscher

Literatur/Quellen

Hinweis auf weitere Bände dieser Serie

Vorwort

Die Römer hatten versucht, ganz Britannien zu erobern, doch gelang ihnen dies nicht im Norden des Landes, in Schottland. Wie kam es dazu, dass sich die Kelten in Schottland gegenüber den mächtigen Römern zu behaupten wussten? Liegt hier der Ursprung zu der Legende über den sagenhaften König Arthur? Gibt es unverfälschte Berichte über den Untergang des Druidentums, über die Verbreitung des Christentums bei den Kelten Britanniens durch die „iro-schottische Mönchskirche“ und über die Christianisierung Germaniens? Auf diese Fragen werden in diesem 14. Band der Serie „Erinnerungen an die Wahrheit“ erhellende Antworten unter besonderer Berücksichtigung glaubwürdiger Seherberichte und der Gralsbotschaft gegeben.

Das Druidentum und die Menschenopfer

Das heute als Großbritannien bezeichnete Gebiet wurde vor der Zeitenwende von der sehr naturverbundenen keltischen Kultur geprägt, die zahlreiche unabhängige Stammesverbände, jedoch kein geschlossenes Staatsgebilde kannte. Der kulturelle Zusammenhalt wurde maßgeblich durch die Druiden gewährleistet, die die Aufgaben eines Weisen, Priesters und Gesetzgebers zu erfüllen hatten. Mit der Ausdehnung des Römischen Reiches bis nach Britannien und mit der später nachfolgenden Christianisierung ging die keltische Kultur dort allerdings allmählich ihrem Untergang entgegen. Schottland, Wales, Irland und die Bretagne waren die letzten Rückzugsgebiete, wo sich das Druidentum noch am längsten erhalten konnte. Erst in neuerer Zeit hat es wieder eine Rückbesinnung auf die keltische Kultur gegeben, und zwar insbesondere in Großbritannien.

Da es keine schriftlichen Überlieferungen der Druiden gibt, und diese ihr Wissen nur mündlich weitergaben, ist man leider fast ausschließlich auf die Berichte außenstehender antiker Autoren angewiesen, wie zum Beispiel Caesar, um die Wahrheit über die Druiden zu erfahren. Caesar wies darauf hin, dass das Druidentum, das er in Gallien bei seinen Eroberungszügen antraf, ursprünglich aus Britannien stammte. Sein Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. unternommener Versuch, im Anschluss an Gallien auch Britannien zu erobern, scheiterte allerdings. Erst ab Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde ein großer Teil Britanniens allmählich von den Römern besetzt.

Caesar hat sich in seinem Kommentar über den Gallischen Krieg ausführlich zu den Gebräuchen der Druiden geäußert. Er schreibt: „Den Druiden obliegt die Angelegenheit des Kultes, sie richten die öffentlichen und privaten Opfer aus und interpretieren die religiösen Vorschriften. (…) Man glaubt, dass die Lehre der Druiden aus Britannien stammt und nach Gallien herübergebracht worden ist. Daher gehen die, die tiefer in ihre Lehre eindringen wollen, meist nach Britannien, um sie dort zu studieren. (…) Der Kernpunkt ihrer Lehre ist, dass die Seele nach dem Tod nicht untergehe, sondern von einem Körper in den anderen wandere. Da so die Angst vor dem Tod bedeutungslos geworden ist, spornt das ihrer Meinung nach die Tapferkeit ganz besonders an.“

Die römischen Autoren berichteten auch von grausamen Menschenopfer der Druiden, die bei religiösen Feiern durchgeführt wurden. Allerdings wurde auch die Vermutung geäußert, dass diese Berichte die Eroberungsfeldzüge der Römer rechtfertigen sollten, die dann gewissermaßen eine „Schutzmacht“ gegen derartige barbarische Praktiken der Druiden darstellen konnten. Gab es die Menschenopfer tatsächlich, die das Druidentum in eine ungünstiges Licht rücken? Einem Seherbericht über die Kelten in Britannien (1), der in engem Zusammenhang mit der von Abd-ru-shin verfassten Gralsbotschaft steht und der den folgenden Ausführungen zugrunde liegt, ist zu entnehmen, dass diese Menschenopfer tatsächlich durchgeführt wurden. Hier wird über einen in Schottland ansässigen Stamm der Kelten berichtet, den sogenannten „Habichtsleuten“.

Ihrem Anführer mit dem Namen Seabhac erschien eines Tages Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. eine lichte jenseitige Gestalt, Nuado genannt. Der für Seabhac gut sichtbare Nuado forderte im Namen „Allvaters“, dass die Sitte, auf dem Altar der im Freien befindlichen Kultstätten Menschenopfer darzubringen, endlich abgeschafft werden müsse. Der Fürst Seabhac verwies auf die Druiden, die hierfür zuständig seien, doch Nuado ließ seine Einwendungen nicht gelten. Als Oberhaupt des Stammes sei er selbst zuständig für die Kulthandlungen und dürfe sich nicht von den Druiden beeinflussen lassen.

Im Weiteren gelang es Seabhac tatsächlich, den Oberdruiden des Stammes davon zu überzeugen, dass die Menschenopfer nicht das Wohlwollen Allvaters finden würden. Der Oberdruide war zwar enttäuscht, dass Nuado nicht ihm selbst erschien und ihm selbst seine Mitteilungen machte, doch fügte er sich den Anweisungen Seabhacs. Viele der Stammesmitglieder waren über die neue Regelung durchaus erleichtert, wie sich herausstellte, da sie die regelmäßigen Überfälle vor den Kultfesten auf benachbarte Stämme, um so Menschen für Opferungen zu fangen und aus ihrem Sterbeverhalten Prophezeiungen abzuleiten, als Unrecht empfanden. Andere allerdings trauerten der Möglichkeit nach, bei dieser Gelegenheit gute Beute zu machen. Aber nicht nur bei seinem eigenen Stamm, sondern auch bei vielen anderen keltischen Stämmen konnten durch Seabhac die unwürdigen Gebräuche abgeschafft werden. Wie kam es zu diesem Einfluss Seabhacs, dem „Habicht“, auf viele andere keltische Stämme Britanniens?

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