Schwur des Ruhms

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Aus der Reihe: Ring der Zauberei #5
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Schwur des Ruhms
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S C H W U R D E S R U H M S

(BUCH #5 iM RING DER ZAUBEREI)

Morgan Rice

Über Morgan Rice

Morgan schrieb auch die Nr. 1 Bestseller Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI, die bisher aus zehn Bänden besteht und teilweise auch auf Deutsch erschienen ist. Die Serie beginnt mit QUESTE DER HELDEN (Band 1)!

Morgan Rice schrieb die Nr. 1 Bestseller-Serie THE VAMPIRE JOURNALS, eine zehnteiligen Serie für Jugendliche, die bisher in sechs Sprachen übersetzt wurde und teilweise bereits auf Deutsch erhältlich ist. Die Serie beginnt mit VERWANDELT (Band 1)!

Morgan Rice schrieb auch die Nr. 1 Bestseller ARENA ONE und ARENA TWO, den ersten beiden Titeln der post-apokalyptischen SURVIVAL Action-Thriller-Trilogie, die in der Zukunft angesiedelt ist.

Sämtliche Bücher von Morgan Rice werden demnächst in deutscher Sprache erhältlich sein.

Bitte besuchen Sie auch www.morganricebooks.com. Morgan freut sich auf Ihren Besuch.

Ausgewählte Kommentare zu Morgan Rices Büchern

“Rice hat das Talent den Leser von der ersten Seite an in die Geschichte hineinzusaugen. Mit ihrer malerischen Sprache gelingt es ihr ein mehr als nur ein Bild zu malen – es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Gut geschrieben und von wahnsinnig schnellem Erzähltempo.”

--Black Lagoon Reviews (zu Verwandelt)

“Eine ideale Geschichte für junge Leser. Morgan Rice hat gute Arbeit beim Schreiben einer interessanten Wendung geleistet. Erfrischend und einzigartig, mit klassischen Elementen, die in vielen übersinnlichen Geschichten für junge Erwachsene zu finden sind. Leicht zu lesen, aber von extrem schnellem Erzähltempo... Empfehlenswert für alle, die übernatürliche Romanzen mögen.”

--The Romance Reviews (zu Verwandelt)

“Es packte meine Aufmerksamkeit von Anfang an und ließ nicht los…. Diese Geschichte ist ein erstaunliches Abenteuer voll rasanter Action ab der ersten Seite. Es gab nicht eine langweilige Seite.”

--Paranormal Romance Guild (zu Verwandelt)

“Voll gepackt mit Aktion, Romantik, Abenteuer und Spannung. Wer dieses Buch in die Hände bekommt wird sich neu verlieben.”

--vampirebooksite.com (zu Verwandelt)

“Eine großartige Geschichte. Dieses Buch ist eines von der Art, das man auch nachts nicht beiseite legen möchte. Das Ende war ein derart spannender Cliffhanger, dass man sofort das nächste Buch kaufen möchte um zu sehen, was passiert.“

--The Dallas Examiner (zu Geliebt)

“Ein Buch das den Vergleich mit TWILIGHT und den VAMPIRE DIARIES nicht scheuen muss. Eines, das Sie dazu verleiten wird, ununterbrochen Seite um Seite bis zum Ende zu lesen! Wer Abenteuer, Liebesgeschichten und Vampire gerne mag, für den ist dieses Buch genau das Richtige!”

--Vampirebooksite.com (zu Verwandelt)

“Morgan Rice hat sich wieder einmal als extreme talentierte Geschichtenerzählern unter Beweis gestellt… Dieses Buch spricht ein breites Publikum an, auch die jüngeren Fans des Vampir/Fantasy-Genres. Es endet mit einem unerwarteten Cliffhanger der den Leser geschockt zurücklässt.

--The Romance Reviews (zu Geliebt)

Bücher von Morgan Rice

auf Deutsch erschienen

DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (Band 1)

MARSCH DER KÖNIGE (Band 2)

LOS DER DRACHEN (Band 3)

RUF NACH EHRE (Band 4)

SCHWUR DES RUHMS (Band 5)

demnächst auf Deutsch erhältlich

A CHARGE OF VALOR – ANGRIFF DER TAPFERKEIT(Band 6)

A RITE OF SWORDS – RITUS DER SCHWERTER (Band 7)

A GRANT OF ARMS - GEWÄHR DER WAFFEN (Band 8)

A SKY OF SPELLS – HIMMEL DER ZAUBER (Band 9)

A SEA OF SHIELDS – MEER DER SCHILDE (Band 10)

A REIGN OF STEEL – HERRSCHAFT DES STAHLS (Band 11)

A LAND OF FIRE – LAND DES FEUERS (BAND 12)

A RULE OF QUEENS – DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND 13)

demnächst auf Deutsch erhältlich

DIE SURVIVAL TRILOGIE

ARENA ONE: SLAVERSUNNERS (Band #1)

ARENA TWO (Band #2)

auf Deutsch erschienen

THE VAMPIRE JOURNALS

VERWANDELT (Band #1)

GELIEBT (Band 2)

demnächst auf Deutsch erhältlich

BETRAYED (Band 3)

DESTINED (Band 4)

DESIRED (Band 5)

BETROTHED (Band 6)

VOWED (Band 7)

FOUND (Band 8)

RESURRECTED (Band 9)

CRAVED (Band 10)


Hören Sie sich die RING DER ZAUBEREI-Serie im Hörbuch-Format an!

Jetzt erhältlich auf:

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Copyright © 2013 by Morgan Rice

Alle Rechte vorbehalten. Mit den im U.S. Copyright Act von 1976 erlaubten Ausnahmen ist es nicht gestattet, jeglichen Teil dieser Publikation in jeglicher Form oder über jegliche Mittel ohne die vorherige Erlaubnis des Autors zu vervielfältigen, zu verteilen oder zu übertragen, oder in einer Datenbank oder einem Abrufsystem zu speichern.

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Diese Geschichte ist frei erfunden. Namen, Figuren, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder ein Produkt der Phantasie des Autors oder werden im fiktionalen Sinne verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit existierenden Personen, tot oder lebendig, ist rein zufällig.

Jacket image Copyright Unholy Vault Designs, used under license from Shutterstock.com.

Inhalt

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL ZIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

“Das Leben gilt uns teuer, doch teurer Mut

 

Hält Ehr um vieles teurer als das Leben.“

—William Shakespeare

Troius und Cressida

KAPITEL EINS

Andronicus ritt stolz mitten durch die königliche Stadt der McClouds, flankiert von hunderten seiner Generäle und schleifte seinen wertvollsten Besitz hinter sich her: König McCloud.

Seiner Rüstung beraubt, halb nackt, sein fetter haariger Körper entblößt, waren McClouds Hände gefesselt und an Andronicus’ Sattel mit einem langen Seil festgebunden.

Während Andronicus langsam ritt und seinen Triumpf sichtlich genoss, zerrte er McCloud durch die Straßen, über Dreck und Steine hinter sich her und wirbelte eine dicke Staubwolke auf.

McClouds Leute scharten sich um sie auf den Straßen und gafften. Er konnte hören, wie McCloud schrie und sich vor Schmerzen wand, als er ihn auf den Straßen seiner eigenen Stadt zur Schau stellte. Andronicus strahlte. Die Gesichter von McClouds Leuten waren vor Angst erstarrt. Da war ihr ehemaliger Herrscher – nun nicht mehr als der geringste der Sklaven. Es war einer der schönsten Tage, an die sich Andronicus erinnern konnte.

Andronicus war überrascht darüber, wie einfach es gewesen war, die Stadt McClouds einzunehmen. Es schien als wären McClouds Männer demoralisiert gewesen, bevor der Angriff überhaupt begonnen hatte. Andronicus Männer hatten sie wie der Blitz erobert, seine Krieger hatten die Stadt wie ein Schwarm von Heuschrecken überschwemmt, und die wenigen Krieger, die sich überhaupt gewagt hatten aufzustehen um die Stadt zu verteidigen, einfach niedergeritten. Sie hatten die Stadt im Handumdrehen eingenommen. Sie mussten gemerkt haben, dass es keinen Sinn machte, sich zu widersetzen. Sie hatten alle in der Annahme ihre Waffen niedergelegt, dass Andronicus sie gefangen nehmen würde.

Doch sie kannten den großen Andronicus schlecht. Er verabscheute Kapitulation. Er nahm keine Gefangenen, und die Tatsache, dass sie ihre Waffen niedergelegt hatten, machte es nur einfacher für ihn.

In den Straßen von McClouds Stadt floss das Blut in Strömen, als Andronicus Männer durch jede Gasse, jede noch so kleine Seitenstraße schwärmten und jeden Mann, den sie finden konnten, einfach niedermetzelten. Die Frauen und Kinder hatte er als Sklaven genommen, so wie er es immer tat. Die Häuser plünderten sie, eines nach dem anderen.

Während Andronicus nun langsam durch die Straßen ritt und seinen Triumpf in vollen Zügen genoss, sah er überall Leichen, Berge von Beute und die zerstörten Häuser. Er wandte sich um und nickte einem seiner Generäle zu, und sofort hob der General seine Fackel und signalisierte seinen Männern. Hunderte von ihnen schwärmten daraufhin über die ganze Stadt aus und setzten die Strohdächer in Brand. Flammen erhoben sich um sie herum und züngelten gen Himmel, und Andronicus konnte schon die Hitze spüren.

„NEIN!“, schrie McCloud und bäumte sich hinter ihm auf.

Andronicus grinste breiter und ritt schneller. Er ritt auf einen besonders großen Stein zu, hörte ein befriedigendes Rumpeln und wusste, dass er McClouds Körper darüber geschleift hatte.

Andronicus fand großen Gefallen daran, die Stadt brennen zu sehen. So wie er es in jeder eroberten Stadt des Empire getan hatte, würde er erst die Stadt dem Boden gleich machen, und sie dann mit seinen eigenen Männern, seinen eigenen Generälen, wieder aufbauen – sein eigenes Reich. Das war sein Stil. Er wollte nicht die geringste Spur der Vergangenheit haben. Er war dabei, eine neue Welt zu erschaffen. Die Welt des Andronicus.

Der Ring, der heilige Rind, der allen seine Vorfahren versagt geblieben war, gehörte nun ihm. Er konnte es kaum fassen. Er atmete tief und staunte darüber, wie großartig er doch war. Bald schon würde er über die Highlands ziehen und auch die andere Hälfte des Rings erobern. Dann würde es keinen Ort auf dem Planeten mehr geben, den er nicht betreten hatte.

Andronicus ritt auf die hoch aufragende Statue McClouds auf dem Stadtplatz zu und hielt davor an. Sie stand da wie ein Schrein aus Marmor, mehr als 15 Meter hoch. Sie zeigte eine Version McClouds, die Andronicus nicht erkannte – einen jungen, fitten, muskulösen McCloud, der stolz sein Schwert schwang.

Es war grenzenlos egoman. Dafür bewunderte ihn Andronicus. Ein Teil von ihm wollte die Statue mit nach Hause nehmen und in seinem Palast als Trophäe aufstellen.

Doch ein anderer Teil war einfach zu angewidert davon. Ohne nachzudenken griff er nach seiner Schleuder – sie war dreimal so groß, wie die, die die Menschen benutzten, und groß genug, um einen Stein von der Größe eines kleinen Felsblocks zu halten. Er holte aus und schleuderte mit aller Gewalt. Der kleine Felsblock flog in hohem Bogen durch die Luft und traf den Kopf der Statue. McClouds Marmorkopf zerbarst in tausend Teile und fiel vom Körper. Andronicus ließ einen Schrei fahren und hob seinen zweiköpfigen Morgenstern. Holte aus und schwang ihn.

Andronicus zerschmetterte den Torso der Statue. Sie wankte und fiel schließlich um, und zerschmetterte unter lautem Krachen. Andronicus wandte sein Pferd um, und versicherte sich, dass er, während er ritt, McClouds Körper über die Scherben zerrte.

„Dafür wirst du bezahlen!“ rief der gequälte McCloud schwach.

Andronicus lachte. Er war in seinem Leben vielen Menschen begegnet, aber dieser war wahrscheinlich der erbärmlichste von allen.

„Werde ich das?“ rief Andronicus.

Dieser McCloud war einfach zu dumm; Er hatte immer noch nicht die Macht des großen Andronicus schätzen gelernt. Er würde es ihm beibringen müssen, ein für alle Mal.

Andronicus betrachtete die Stadt, und sein Blick blieb an dem hängen, was McClouds Schloss sein musste. Er gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte los. Seine Männer folgten ihm und McCloud, den er hinter sich her über den staubigen Vorplatz schleifte.

Andronicus ritt dutzende von Marmortreppen hoch, McClouds Körper hinter sich; er schrie und Stöhnte bei jeder Stufe und Andronicus ritt weiter, durch den marmornen Eingang hindurch. Seine Männer standen bereits an den Türen Wache, die blutigen Leichen der ehemaligen Wachen zu ihren Füssen. Andronicus grinste zufrieden – jeder Winkel der Stadt gehörte ihm.

Andronicus ritt weiter, direkt durch die riesigen Türen des Schlosses, durch einen Gang mit himmelhohen Gewölbedecken aus Marmor. Er staunte über die Verschwendungssucht dieses McCloud Königs. Er hatte ganz klar keine Ausgaben gescheut und im Luxus geschwelgt.

Doch jetzt war sein Tag gekommen. Andronicus ritt mit seinen Männern weiter die weitläufigen Flure hinab in McClouds Thronsaal. Die Hufschläge der Pferde hallten von den Wänden, und sie hielten in der Mitte des Saales vor einem geradezu obszönen Thron, der ganz aus Gold geschmiedet war, an.

Andronicus stieg vom Pferd, stieg langsam die goldenen Stufen hoch und nahm Platz. Er atmete tief und musterte seine Männer. Dutzende seiner Generäle saßen auf ihren Pferden vor ihm und warteten auf seinen Befehl.

Er sah zum blutigen McCloud herüber, der immer noch an sein Pferd gebunden war und vor sich hin stöhnte. Er musterte den Raum, sah sich die Wände an, die Banner, die Rüstungen, die Waffen. Er sah die Kunstfertigkeit mit der der Thron angefertigt worden war und bewunderte sie. Er überlegte, ob er ihn einschmelzen oder für sich mit nach Hause bringen sollte. Vielleicht würde er ihn auch einem seiner Generäle als Geschenk geben.

Natürlich war dieser Thron hier nichts im Vergleich mit Andronicus‘ eigenem Thron, dem größten Thron aller Königreiche. Ein Thron an dem zwanzig Arbeiter vierzig Jahre lang gearbeitet haben. Der Bau hatte zu Lebzeiten seines Vaters begonnen und wurde genau an dem Tag fertig, an dem Andronicus seinen eigenen Vater umgebracht hatte. Perfektes Timing.

Andronicus sah auf McCloud, diesen erbärmlichen kleinen Menschen herab, und fragte sich, wie er ihn am besten leiden lassen konnte. Er betrachtete die Form und die Größe seines Schädels und entschied, dass er ihn gerne schrumpfen würde, um ihn an seiner Halskette zu tragen, gemeinsam mit den anderen Schrumpfköpfen, die er bereits trug. Doch Andronicus bemerkte, dass er bevor er ihn umbringen konnte, ihn noch etwas abmagern musste, damit seine Wangenknochen deutlicher hervorstehen und er als Schrumpfkopf besser aussehen würde. Er wollte nicht, dass ein rundliches Gesicht die Ästhetik seiner Kette ruinierte. Er würde ihn eine Weile am leben lassen und ihn in der Zwischenzeit ein wenig quälen

Er schmunzelte vor sich hin. Ja, das war ein sehr guter Plan.

„Bringt ihn zu mir.“, befahl Andronicus einem seiner Generäle, mit seinem alten, tiefen Knurren. Der General sprang ohne auch nur einen Augenblick zu zögern von seinem Pferd und eilte zu McCloud, schnitt das Seil durch und zerrte dessen blutverschmierten Körper über den Boden, was eine breite blutige Schleifspur hinterließ. Er ließ ihn direkt vor Andronicus‘ Füße fallen.

„Du wirst damit nicht durchkommen!“, murmelte McCloud schwach.

Andronicus schüttelte den Kopf. Dieser Mensch würde es wohl nie lernen.

„Hier bin ich, und sitze auf deinem Thron.“, sagte Andronicus. „Und da bist du, zu meinen Füssen. Ich glaube ich kann mit Sicherheit behaupten, dass ich mit allem was ich will durchkommen werde. Und dass ich es schon bin.“

McCloud lag da, stöhnend und sich vor Schmerzen windend.

„Meine erste Amtshandlung wird sein“, sagte Andronicus, „dass ich dich mir den angemessenen Respekt als deinen König und neuen Herrn zollen lasse. Komm her und habe die Ehre, als erster vor mir in meinem neuen Königreich niederzuknien, der erste zu sein, der meine Hand küsst, und mich König von dem nennt, was einst die McCloud’sche Seite des Rings war.“

McCloud blickte auf, rappelte sich auf Hände und Knie auf und grinste Andronicus spöttisch an. „Niemals!“ sagte er, wandte den Kopf und spuckte auf den Boden.

Andronicus lehnte sich zurück und lachte. Er genoss es von ganzem Herzen. Er hatte schon eine ganze Weile keinen so eigensinnigen Menschen mehr gesehen.

Andronicus drehte sich um und nickte, und einer seiner Männer griff McCloud von hinten, während ein andere von vorn kam, und seinen Kopf festhielt. Ein Dritter kam mit einer langen Rasierklinge. Als sie näher kamen bäumte sich McCloud voller Angst auf.

„Was macht ihr?”, schrie McCloud panisch und seine Stimme war auf einmal um einige Oktaven höher. Einer der Männer rasierte McCloud den halben Bart ab. McCloud erstaunt auf, sichtlich verwirrt darüber, dass er ihn nicht verletzt hatte.

Andronicus nickte, und ein anderer Mann trat mit einem langen Brandeisen trat vor, an dessen Ende das Emblem von Andronicus‘ Königreich eingraviert war – ein Löwe mit einem Vogel in der Schnauze. Er leuchtet orange, glühend heiß, und während die anderen McCloud festhielten, senkte der Mann das Brandeisen auf seine glattrasierte Wange herab.

„NEIN!“, schrie McCloud.

Doch es war zu spät. Ein fürchterlicher Schrei hallte durch das Schloss, begleitet von einem zischenden Geräusch und dem Geruch von verbranntem Fleisch. Andronicus beobachtete mit großer Freude, wie sich das Brandeisen tiefer und tiefer in das Fleisch von McClouds Wange brannte. Das Zischen wurde lauter und McClouds Schreie fast unerträglich.

Schließlich, nach zehn endlosen Sekunden, ließen sie McCloud fallen. McCloud sackte zu Boden, bewusstlos, sabbernd, und Rauch stieg von seinem Gesicht auf. Auf seiner Wange prangte nun, für immer eingebrannt, Andronicus‘ Emblem.

Andronicus lehnte sich vor, sah auf den bewusstlosen McCloud herab und bewunderte das Werk.

„Willkommen im Empire!“

KAPITEL ZWEI

Erec stand auf dem Hügel am Rand des Waldes und sah zu, wie sich die kleine Armee ihm näherte, und sein Herz brannte. Für Tage wie diesen lebte er. In manchen Kämpfen verwischte die Grenze zwischen Recht und Unrecht – doch nicht heute. Der Lord von Baluster hatte schamlos seine Braut gestohlen und war zudem überheblich und uneinsichtig gewesen. Er hatte ihn auf sein Verbrechen hingewiesen, hatte ihm eine Gelegenheit gegeben es richtigzustellen, doch er hatte sich geweigert, seine Fehler zu korrigieren. Er hatte sich sein Leiden selbst zuzuschreiben. Und seine Männer hätten sich besser heraushalten sollen – besonders jetzt, nachdem er ohnehin tot war.

Doch sie ritten, hunderte von ihnen, bezahlte Söldner eines rangniedrigen Lords – und alle waren sie erpicht darauf, Erec zu töten, nur weil sie einmal von diesem Mann bezahlt worden waren.

 

Sie stürmten in ihren glänzenden grünen Rüstungen auf ihn zu, und als sie sich näherten, brachen sie in wildes Kriegsgeschrei aus.

Als ob ihn das erschrecken würde.

Erec hatte keine Angst. Er hatte zu viele Kämpfe wie diesen gesehen. Wenn er eines in den Jahren seiner Ausbildung gelernt hatte, dann war es sich niemals zu Fürchten, wenn man auf der Seite der Gerechtigkeit stand. Gerechtigkeit, das hatte man ihn gelehrt, mag sich vielleicht nicht immer durchsetzen – aber sie gab ihrem Verteidiger die Stärke von zehn Männern.

Es war nicht Angst, die Erec spürte als er zusah wie sich ihm hunderte von Männern näherten, wissend, dass er an diesem Tag mit großer Wahrscheinlichkeit sterben würde. Es war Erwartung. Ihm war die Gelegenheit gegeben worden, sich seinem Tod in der wohl ehrenhaftesten Weise zu stellen, und das war ein Geschenk. Er hatte einen Schwur der Ehre abgelegt, und heute verlangte der Schwur seinen Beitrag.

Erec zog sein Schwert und stürmte zu Fuß den Hügel hinab, auf die Armee zu, während sie auf ihn zuritten. In diesem Augenblick wünschte er sich mehr denn je sein treues Pferd, Warkfin, bei sich zu haben, um auf ihm in den Kampf zu reiten – doch er spürte ein Gefühl des Friedens da er wusste, dass Warkfin Alistair zurück nach Savaria in die Sicherheit des Hofes des Barons brachte.

Als er den Kriegern näher kam und nur noch knapp fünfzig Meter weit weg war, beschleunigte er seinen Schritt und stürmte auf den Anführer in ihrer Mitte zu. Sie verlangsamten ihren Schritt genauso wenig wie er, und er bereitete sich auf den Zusammenstoß vor.

Erec wusste, dass er einen Vorteil hatte: Drei hundert Männer konnten ihn physisch nicht auf gleichzeitig angreifen; er wusste aus seinem Training, dass höchstens sechs Mann zu Pferde gleichzeitig einen Mann angreifen konnten. So wie Erec das sah bedeutete das für ihn, dass die Quote nicht dreihundert zu eins, sondern nur sechs zu eins stand. So lange er immer wieder die sechs Männer vor sich töten konnte, hatte er eine Chance zu siegen. Es blieb nur die Frage, ob er genug Ausdauer würde aufbringen können, um das durchzuhalten.

Erec lief den Hügel hinunter und zog die Waffe von der er wusste, dass sie ihm den besten Dienst erweisen würde vom Gürtel. Es war ein Kriegsflegel mit einer zehn Meter langen Kette an dessen Ende sich eine gespickte Eisenkugel befand. Es war eine Waffe, die dazu bestimmt war, auf der Straße einen Falle zu stellen – oder für Situationen wie diese.

Erec wartete bis zum letzten Moment, bis der Armee keine Möglichkeit zu reagieren blieb, schwang den Kriegsflegel hoch über seinem Kopf und schleuderte ihn über das Schlachtfeld. Er zielte auf einen kleinen Baum und die Kette spannte sich als sich die Eisenkugel darum wickelte. Erec duckte sich und rollte sich auf dem Boden ab, um den Speeren auszuweichen, die sie nach ihm geworfen hatten und hielt den Schaft des Flegels mit aller Kraft fest.

Sein Timing war perfekt: der Armee blieb keine Zeit zu reagieren. Sie sahen die Kette in letzter Sekunde und versuchten, ihre Pferde herumzureißen. Doch sie waren zu schnell und schon zu nah.

Die gesamte vordere Reihe rannte hinein, die ebenfalls gespickte Kette schnitt tief in die Beine der Pferde und schickte ihre Reiter kopfüber zu Boden und die Pferde stürzten auf sie. Duzende von ihnen wurden im Chaos zerquetscht.

Doch Erec hatte keine Zeit stolz zu sein auf das Chaos und den Schaden, den er angerichtet hatte: eine andere Welle näherte sich schnell und stürzte sich mit lautem Kriegsgeschrei auf ihn. Erec stand auf, um sich ihnen zu stellen.

Als ihr Anführer einen Wurfspeer hob, machte Erec seine Not zur Tugend: Er hatte kein Pferd und er konnte den Männern nicht auf gleicher Höhe begegnen, doch da er so dicht am Boden war, konnte er diesen nutzen. Erec tauchte plötzlich zu Boden, rollte sich ab und durchtrennte die Sehnen des Pferdes des Anführers. Das Pferd bäumte sich auf und sein Reiter viel mit dem Gesicht voran in den Dreck, bevor er die Gelegenheit hatte, seine Waffe auf den Weg zu schicken.

Erec rollte weiter und es gelang ihm, den trampelnden Hufen der Pferde um ihn herum auszuweichen, die dem gestürzten Pferd ausweichen mussten. Vielen gelang es nicht, und sie stolperten über das tote Tier, und ein Dutzend weiterer Pferde stürzten und wirbelten eine riesige Staubwolke auf während sie eine Blockade verursachten. Das war genau das, worauf Erec gehofft hatte: Staub und Durcheinander, und dutzende weitere stürzten zu Boden.

Erec sprang wieder auf die Füße, hob sein Schwert und wehrte damit das Schwert eines Angreifers ab, das auf seinen Kopf zu sauste. Er fuhr herum und blockte einen Speer, dann eine Lanze, dann eine Axt. Er wehrte einen Schlag nach dem anderen ab, die von allen Seiten auf ihn auf ihn eindroschen. Doch er wusste, dass er das nicht ewig schaffen konnte. Er musste zum Angriff übergehen, wenn er auch nur die Spur einer Chance haben wollte.

Erec rollte sich ab, kniete sich hin und schleuderte sein Schwert als ob es ein Speer gewesen wäre. Es flog durch die Luft und in die Brust des Angreifers, der ihm am nächsten war; mit weit aufgerissen Augen rutschte er seitlich vom Pferd und war tot. Erec ergriff die Gelegenheit, sprang auf das Pferd des Mannes und griff dessen Morgenstern. Es war ein feiner Morgenstern, und Erec hatte ihn aus diesem Grund ausgesucht; er hatte einen langen silberbesetzten Schaft und eine fast zwei Meter lange Kette mit drei Eisenkugeln am Ende.

Erec holte aus und schwang ihn über seinen Kopf, wobei er mehreren seiner Feinde gleichzeitig die Waffen aus den Händen schlug und sie dabei von ihren Pferden warf.

Erec betrachtete das Schlachtfeld und sah, dass er bereits beachtlichen Schaden angerichtet hatte. Beinahe einhundert Ritter waren am Boden. Doch die anderen, gut zweihundert Mann, formierten sich neu – und sie schienen zu allem entschlossen zu sein.

Erec ritt ihnen entgegen, ein Mann gegen zweihundert, und brach selbst in wildes Kriegsgeschrei aus, schleuderte seinen Morgenstern immer weiter und betet zu Gott, dass seine Kräfte weiterdurchhalten mochten.

*

Alistair weinte, als sie sich mit aller Kraft an Warkfin festhielt. Das Pferd ritt im Galopp und brachte sie auf der wohlbekannten Straße nach Savaria. Sie hatte geschrien und das Tier die gesamte Zeit über getreten und nichts unversucht gelassen, um ihn zum Umkehren zu bewegen und zu Erec zurückzureiten. Aber er wollte nicht hören. Sie war noch nie einem Pferd wie ihm begegnet – er hörte unbeirrbar auf das Wort seines Herrn und ließ sich durch nichts erschüttern.

Ganz klar würde er sie nach Savaria bringe, dorthin wo Erec es ihm befohlen hatte – und schließlich sah sie ein, dass nichts dagegen tun konnte.

Alistair hatte gemischte Gefühle, als sie zurück durch die Stadttore ritt, in eine Stadt in der sie lange Zeit als Schuldmagd gelebt hatte. Einerseits fühlte es sich vertraut an – doch auf der anderen Seite brachte es Erinnerungen an den Gastwirt, der sie geschunden hatte wieder hoch, an alles, was falsch war an diesem Ort. Sie hatte sich so sehr darauf gefreut, hier ihr Leben mit Erec neu zu beginnen.

Während sie sich einerseits innerhalb der Stadtmauern sicher fühlte, quälte sie gleichzeitig eine böse Vorahnung in Bezug auf Erec, der sich da draußen alleine einer ganzen Armee gegenüberstellte. Der Gedanke daran bereitete ihr Übelkeit.

Als sie bemerkte, dass Warkfin nicht umkehren würde, erkannte sie, dass das nächstbeste, was sie tun konnte war, Hilfe für Erec zu holen.

Erec hatte sie gebeten, hier zu bleiben, in der Sicherheit der Stadtmauern – aber das wäre das letzte, was sie tun würde. Sie war schließlich die Tochter eines Königs, und sie war niemand der vor Angst oder einer Konfrontation davonlief. Erec hatte in ihr einen ebenbürtigen Partner gefunden: sie war edel und genauso entschlossen wie er. Sie würde sich selbst nicht mehr in die Augen schauen können falls ihm da draußen irgendetwas zustoßen sollte.

Sie kannte die Stadt gut und lenkte Warkfin geradewegs auf das Schloss des Barons zu – und nun, da sie innerhalb der Stadtmauern waren, gehorchte das Tier. Sie ritt zum Eingang des Schlosses, stieg ab und rannte an den Wachen vorbei, die versuchten, sie aufzuhalten.

Sie riss sich von ihnen los und rannte die marmornen Flure hinunter, die sie als Dienerin so gut kennengelernt hatte.

Alistair steckte ihren Kopf zwischen die Türen des riesigen Wohngebäudes, öffnete sie mit lautem Krachen und stürzte in die privaten Gemächer des Barons. Mehrere Angehörige des Rates wandten sich um und sahen sie an. Sie alle trugen die königlichen Roben und der Baron saß mitten unter ihnen umringt von einigen seiner Ritter. Alle hatten einen erstaunten Ausdruck auf dem Gesicht; sie musste sie bei etwas Wichtigem gestört haben.

„Wer bist du, Weib?“, rief einer.

„Wer wagt es, die Amtsgeschäfte des Barons zu stören?“, schrie ein anderer.

„Ich kenne diese Frau.“, sagte der Baron und stand auf.

„Ich auch.“, sagte Brandt, den sie als Erecs Freund erkannte. „Das ist Alistair, Erecs neue Gemahlin, nicht wahr?“

Sie rannte tränenüberströmt zu ihm hin und ergriff seine Hände.

„Bitte Mylord, helft mir. Es geht um Erec!“

„Was ist passiert?“, fragte der Baron beunruhigt.

„Er ist in großer Gefahr. In diesem Augenblick steht er alleine einer feindlichen Armee gegenüber! Er hat mich nicht an seiner Seite bleiben lassen. Bitte! Er braucht Hilfe!“

Ohne ein weiteres Wort sprangen die Ritter auf und liefen aus dem Saal, nicht einer zögerte; sie wandte sich um und folgte ihnen.

„Bleibt hier!“, rief Brandt.

„Niemals!“, sagte sie und rannte hinter ihm her. „Ich werde Euch zu ihm führen.“

Sie liefen die Korridore hinunter, aus dem Schloss heraus und zu einer Gruppe von wartenden Pferden. Jeder sprang ohne auch nur einen Moment zu zögern auf eines der Pferde. Alistair sprang auf Warkfin und ritt los, bemüht, mit den anderen mitzuhalten.

Als sie über den Hof ritten, schlossen sich ihnen Krieger aus allen Richtungen an – und als sie Savaria verließen, wurden sie von einem stets wachsenden Kontingent von mindestens einhundert Mann begleitet. Allen voran ritt Alistair mit Brandt und dem Baron an ihrer Seite.

„Wenn Erec herausfindet, dass ich Euch erlaubt habe mit uns zu reiten, wird mir das den Kopf kosten.“, sagte Brandt, während er neben ihr her ritt. „Bitte sagt uns einfach wo er ist, Mylady“

Doch Alistair schüttelte hartnäckig den Kopf, wischte sich die letzten Tränen vom Gesicht und ritt schneller, begleitet vom Donnern der Hufe.