LUST & SCHMERZ - 150 Seiten purer Sex und heiße Sünde!

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LUST & SCHMERZ - 150 Seiten purer Sex und heiße Sünde!
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Mira Schwarz

LUST & SCHMERZ - 150 Seiten purer Sex und heiße Sünde!

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Ein versautes Bewerbungsgespräch

Wundervolle Qualen

Perfekte Schmerzen

Bittersüße Pein

Erlösende Tortur

Hilflos am Strand

Nehmt mich durch!

Abgelenkt

Die Milf auf der Jagd

Allein und versaut im Einkaufszentrum

Was euch erwartet

Impressum tolino

Ein versautes Bewerbungsgespräch

Mira Schwarz

LUST &

SCHMERZ

SAMMELBAND

150 Seiten purer Sex und heiße Sünde!

© 2018 Mira Schwarz

All rights reserved

Cover © focus - Fotolia.com

»Nur ein leichter Schlag auf meinen Po und ich hatte das Gefühl, als würde ich innerlich verbrennen. Er schwang die Gerte erneut und in diesem Moment wusste ich, dass ich nie wieder etwas anderes wollte.«

Nervös strich ich über meinen Bleistiftrock und nestelte zum wiederholten Male an meiner Bluse herum.

Mehrmals atmete ich durch und mahnte mich zur Ruhe, während ich die nächste Bewerberin aus der Tür herausgehen sah. Verdammt, ich wollte diese Stelle!

Drei Jahre war ich nun schon im Callcenter, diese offene Stelle als Chefsekretärin war für mich eine echte Chance und bei Weitem besser dotiert, als der miese Job im Erdgeschoss unserer Firma.

»Jeanette Weller, bitte.«

Ich zuckte zusammen, als ich meinen Namen hörte und spürte gleichzeitig, wie mir die Hitze ins Gesicht trieb. Trotzdem zwang ich mir ein Lächeln ab, als ich durch die Tür schritt und die beiden Herren begrüßte.

Martin Moon war der Abteilungschef. Obwohl er noch nicht einmal 40 war, hatte er sich die Haare kurz geschoren. Er war für seine Strenge bekannt und stand trotzdem in dem Ruf ein guter Chef zu sein.

Ihm stand jemand von der Personalabteilung zur Seite, der sich als Arne Stark vorstellte. Auch von ihm hatte ich Gerüchte vernommen, dass er alles andere als leicht zu beeindrucken war.

Wir setzten uns gegenüber und ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass das Gespräch für mich gut lief. Ich beantwortete jede Frage freundlich und kompetent, konnte mit meinem Lebenslauf punkten und auch meine Voraussetzungen schienen den beiden Anzugträgern zu gefallen.

»Nun, Frau Weller«, fuhr Martin Moon schließlich fort und schloss meine Akte. »Wir bedanken uns vielmals, dass sie sich bei uns vorgestellt haben. Ich muss zugeben, dass Sie im engeren Kandidatenkreis waren, aber leider müssen wir uns gegen Sie entscheiden.«

In diesem Moment fiel ich aus allen Wolken. Verdammt, ich wollte diesen Job, koste es, was es wolle.

»Nun sehen Sie, meine Herren«, sagte ich leise, lehnte mich zurück und schob den Rock ein Stückchen nach oben. »Um ein Klischee zu bedienen ... ich würde vieles für diesen Job machen. Auch, wenn Sie es vielleicht nicht so sehen, aber diese Stelle ist für mich eine echte Chance.« Noch einmal atmete ich tief, knöpfte meine Bluse ein Stück weit auf und ließ die Männer auf meinen BH blicken. »Ich würde vieles dafür tun. Sehr vieles.«

Ein kurzes Lächeln war auf den Gesichtern der Männer zu vernehmen. Dann wechselten sie Blicke.

»Auch dieses Angebot müssen wir leider ablehnen«, sagte Arne Stark mit fester Stimme. »Denn sehen Sie, es liegt nicht an ihren Qualifikationen, dass Sie diese Stelle nicht bekommen. Eigentlich sind Sie sogar die perfekte Bewerberin, jedoch sind die Anforderungen enorm, wir suchen jemanden mit Biss, der auch mal austeilen kann.«

In diesem Moment meinte ich mich verhört zu haben. Wollten die beiden mich verarschen?

Meine Zähne mahlten aufeinander, als ich vom Stuhl hochschoss und um den Tisch ging. Mir war egal, wenn ich heute meinen Job verlor. Zurück in dieses Callcenter würde ich nicht gehen. Das Einzige, was mich da hielt waren die Kollegen.

»Jetzt hören Sie mir mal zu«, schrie ich viel zu laut den beiden entgegen und schubste den Abteilungsleiter sogar gegen die Wand. Sofort erhob sich auch Herr Stark. »Ich reiße mir hier seit drei Jahren den Arsch auf, damit ich hier in der Firma etwas bewegen kann.

Mehrmals habe ich mich auf offene Stellen beworben und da sagte man mir, dass meine Qualifikationen nicht stimmen. Jetzt habe ich diese auf der Abendschule nachgeholt und noch immer ist es nicht gut genug.«

Ich wusste, dass meine blauen Augen vor Zorn funkelten. Die Männer hatten ihre Hände in den Taschen vergraben, hörten sich jedes meiner Worte in Ruhe an. »Wissen Sie was? Sie können mich mal!«

Einige Sekunden vergingen schweigend.

»Interessant, Frau Weller«, sagte Herr Moon schließlich.

Ich stemmte meine Hände in die Hüften. »Was ist interessant?«

Die Lippen von Herrn Stark formten ein breites Grinsen. »Sie sind interessant.«

Wieder blickten sich die Männer kurz in die Augen, dann ging Herr Moon auf mich zu. Sofort packte er mir in die Haare, zog mich an sich und durchbrach mit seiner Zunge meine Lippen.

Auch Herr Stark verlor keine Sekunde und machte sich am Reißverschluss meines Rocks zu schaffen. Der Stoff und meine Bluse fielen fast zeitgleich. Auch die Herren rissen sich die Kleider vom Leib. Innerhalb von wenigen Augenblicken standen wir nackt da. Ihre Schwänze waren bereits steif.

Herr Moon packte mich von hinten, ließ seine groben Hände über meinen Körper wandern und kniff mir in die Brustwarzen. Gleichzeitig drückte er mich ein Stück nach vorne.

Sofort fasste Herr Moon meinen Kopf und führte ihn zu sich. Ich konnte gar nicht anders, als seinen steifen Penis in den Mund zu nehmen. Schon immer liebte ich es genommen zu werden und gleich von zwei Männern, machte mich noch mehr an.

Während ich kräftig an seiner Eichel saugte, glitt eine Hand vom Herrn Stark herab und befühlte meine feuchte Spalte.

»Genau richtig«, hauchte er mir ins Ohr, bevor er in mich eindrang.

Ich wollte stöhnen, jedoch dämpfte der Schwanz von Herrn Moon jeden Laut. Er war perfekt rasiert, kein einziges Härchen war an seinem Sack zu finden. Ich liebe diese Art der Intimrasur – am besten glatt!

Als ich die Hände von Herrn Stark auf meinen Armen spürte, wurde ich noch ein Stück herab gedrückt. Er verdrehte sie mir auf den Rücken, sodass ich keine Möglichkeit mehr hatte mich zu wehren.

Ich wurde von den beiden praktisch aufgespießt. Ihr Keuchen durchdrang den Raum, während sie mich weiter bearbeiteten. Schließlich wurde ich von Herrn Moon grob nach vorne gerissen.

Er setzte sich auf den Konferenztisch und zog mich am Hals zu sich. Ich benötigte ein paar Lidschläge, um mich über ihn zu knien und seinen Penis in mich fahren zu lassen. Gerade, als ich den Druck im Griff hatte, drückte sich die Eichel von Herrn Stark in meinen Arsch.

Oh Gott, das hatten sie doch nicht wirklich im Sinn.

Tatsächlich wollten sie beide Löcher füllen. Ich war ganz still, versuchte mich so wenig wie möglich zu bewegen, als sein Schwanz in mich drang. Erst versuchten sie mich gleichzeitig zu ficken, doch schließlich fanden sie einen gemeinsamen Rhythmus.

Immer, wenn der eine Penis aus mir fuhr, stieß der andere kräftig zu. Nach einer Minute schon war ich dem Orgasmus nahe. Auch die Männer standen kurz vor der Explosion.

»Nicht in mir drin«, konnte ich gerade noch schreien, während ich selbst kam.

Sofort geragierten sie, zogen ihre Schwänze aus mir heraus und drückten mich auf die Knie. Von der Lust noch völlig benebelt, nahm ich einen Penis in den Mund und wichste mit der anderen den von Herrn Stark.

Als sie kamen, schoben sie sich gleichzeitig durch meine Lippen. Ich versuchte jeden Tropfen aufzunehmen, denn sie mir entgegen schossen und schluckte alles herunter.

Dann ließen die beiden sich ebenfalls auf den Boden sinken und lehnten an der Wand.

»Du kriegst den Job nicht, weil du mit uns gefickt hast«, sagte Herr Moon schließlich.

»Sondern? War es nicht das, was ihr wolltet?«

»Nein«, erwiderte Herr Stark. »Weil du eine kleine Zicke bist und Feuer im Arsch hast. Genau das brauchen wir.«

Seine Worte ließen mir ein Grinsen über das Gesicht laufen. Ich hatte den Job.

 

Wundervolle Qualen

Erschöpft trat ich aus dem Bürogebäude und musste mir erst einmal eine Zigarette anstecken.

Dann lockerte ich meine Krawatte und begutachtete mein mattes Gesicht in der verspiegelten Fassade des Hochhauses.

Es war der erste Tag von vier, den ich nach New York geflogen war, um unseren größten Kunden das neue Update für sein System näher zu bringen.

Nach zehn Stunden voller Erklärungen, Powerpoint Präsentationen und Einführungsgesprächen in einem stickigen Konferenzraum, schwirrte mir der Kopf und ich war dankbar für die kalte Luft, die mir in dieser Novembernacht ins Gesicht blies.

Es waren einige Momente der Ruhe, als ich durch meine kurzen, schwarzen Haare fuhr und anschließend einen tiefen Zug in den sternenklaren Himmel blies.

Die Innenstadt der Metropole war in den Abendstunden noch gut besucht. Junge Leute scherzten in Cliquen, während Musik aus den Lautsprechern ihrer Handys dröhnte und die älteren flanierten über das Pflaster der Wall Street, bewunderten teure Anzüge in den Schaufenstern.

Die Trinity Church ragte in den Himmel, als würde sie ihn stützen wollen. Bald schon würde die große Glocke zur zwanzigsten Stunde des Tages schlagen, doch niemand würde es wahrnehmen, wollte sich dieses wunderbare Schauspiel anhören. Außer mir. Dessen war ich mir sicher.

Ich schlug den Kragen meines braunen Wintermantels um, zog den Kopf ein und wartete rauchend, bis die Schlagtöne mein Gehör erreichten. Nur wenige Sekunden, dann war es vorbei und das Leben um mich herum pulsierte weiter.

Schon wieder kroch diese Erschöpfung meine Glieder hoch. Dabei hatte ich gar nichts gegen 10-Stunden-Tage oder Inlandsflüge, schon gar nichts gegen Stress. Immerhin hatte mein Berufsleben mich weit gebracht.

Ich konnte mehrere gut vermietete Häuser, ein ansehnliches Portfolio und drei Luxuskarossen mein eigen nennen, doch in den letzten Monaten besuchte mich dieses nicht zu fassende Gefühl der Schwäche immer öfters.

Es waren nicht die langen Arbeitstage, sondern eine Lethargie, alles erreicht zu haben, was man immer schon wollte. Und nun stand ich am Ziel einer langen Reise und fragte mich, was ich als Nächstes machen sollte. Die Antwort war niederschmetternd. Ich wusste es nicht.

Aus purer Langeweile kaufte ich mir ein Bier am Kiosk und trank das Helle aus der Flasche, während ich ziellos durch die fremde Stadt steuerte. Jederzeit hätte ich ein Taxi anhalten und mich zu meinem Luxushotel bringen lassen können, doch mir war einfach nicht danach.

Ich wollte den Puls der Stadt aufsaugen, hoffe auf irgendetwas, was die Entkräftung, diese Lustlosigkeit aufhob. Doch weder eine Bar, noch ein Strip-Club, noch eine urige Kneipe sprachen mich an. Schließlich hielt ich ein Taxi an und begrüßte den alten Mann mit Zwirbelbart.

»Wo darf es hingehen?«, wollte er wissen.

»Zum Four Seasons«, sagte ich so belanglos wie möglich und blickte ohne Ziel aus dem Fenster.

»Schlechten Tag gehabt?«

Das war ja das Groteske an der Sache. Eigentlich nicht, eigentlich war dies sogar ein recht erfolgreicher Tag. Der Kunde war zufrieden und mit seiner Meinung von mir wuchs auch der astronomische Bonus, den meine Firma mir bezahlen würde.

»Geht so«, antwortete ich, um die Wahrheit zumindest halb zu treffen. »In letzter Zeit läuft es nicht so.«

Ich hatte keine Ahnung, warum ich den Satz an meine Erklärung dranhing. Ich hätte es auch einfach auf sich beruhen lassen können und das Gespräch wäre durch gewesen.

»Tja, dann müssen Sie die Akkus mal wieder aufladen. Ein wenig Spaß haben, dass Leben genießen«, sagte der Mann und musterte meinen sündhaft teuren Armani-Anzug und den Hugo Boss Mantel.

Innerlich schmunzelte ich in mich hinein. Ich kannte das System. Die Taxifahrer bekamen eine Provision von den Bordellen, wenn sie die willigen Geschäftsleute dort abliefern, die mal Druck ablassen mussten.

Nicht, dass ich dem jemals abgeneigt wäre, immerhin war ich weder fest liiert und die Frauen, die ich traf, waren nach wenigen Wochen abserviert, aber ein schneller Halbstundenfick würde mich jetzt auch nicht auf andere Gedanken bringen.

»Vielen Dank, aber ich habe kein Interesse an irgendwelchen Dienstleistungen. Sex mit irgendeiner Prostituierten ist das Letzte, was ich jetzt brauche. Mir fehlt irgendwas anderes.«

Meine Stimme war abfällig, der Ton kalt. Damit dürfte das Gespräch beendet sein.

Sollte man meinen.

»Es gibt noch andere Möglichkeiten sich zu entspannen«, eröffnete der Taxifahrer erneut, während er sich in den Verkehr einreite und die New Yorker Innenstadt im Schneckentempo an uns vorbeizog. »Du bist zu satt, oder?«

Die Worte mehr in sich reingenuschelt, musste ich mehrmals den Satz in meinem Kopf wiederholen, um ihn zu begreifen. Kurz überlegte ich, ob mich für diese Frechheit beschweren sollte, kam aber zu dem Schluss, dass er völlig recht hatte.

Ich war einfach satt, gelangweilt, hatte alles erreicht, stand nach einem unglaublichen Spurt an der Ziellinie und wusste nun nicht mehr, wo ich hingehen sollte.

»Kann sein«, brummte ich belanglos und schaute den Mann durch den Rückspiegel in die Augen.

Einige Sekunden vergingen schweigend, in denen wir uns einfach nur anblickten. Dann setzte der Mann den rechten Blinker, hupte zweimal prophylaktisch und schnitt einem Benz, während er in eine Seitenstraße einbog.

»Na dann warte mal, ich hab war für dich.«

Wollte er mich verarschen? Was für eine Frechheit das war. Mit gespanntem Gesichtsausdruck griff ich in die Lehne des Beifahrersitzes. Mein Mund war schon geöffnet, die Worte zurechtgelegt und trotzdem verließ keine Silbe meine Lippen.

Nach ein paar Sekunden lehnte ich mich zurück. Warum konnte ich nicht sagen. Vielleicht war es Neugier. Vielleicht wollte ich einfach nur recht behalten und den Mann für seine dumme Idee verhöhnen. Vielleicht hatte ich einfach nur nichts anderes zu tun und die Langeweile lastete auf mir, wie Tonnen.

Wir fuhren mindestens eine viertel Stunde, bis wir zu einer der nicht so guten Gegenden New Yorks gelangten. Ein leichter Nieselregen hatte nun eingesetzt. In kleinen Wasserstraßen suchten sich die Tropfen am Fenster ihren Weg.

Flackernd legte sich das Licht der Laternen auf die feuchte Straße, als wir in einem Industriegebiet hielten.

Mit einer gehörigen Portion Argwohn musterte ich die Backsteingebäude.

»Und jetzt? Werde ich ausgeraubt und erschossen?«

Ein tiefes, gluckerndes Lachen verließ die Kehle des Mannes. Er zündete sich eine Zigarette an und wies auf das Erdgeschoss des alten Gebäudes.

»Vielleicht ist der Laden was für dich.«

Ein altes Industriegebäude lag vor mir. Ich musste zweimal hinschauen, um das defekte Neonschild wahrzunehmen. Desire.

Ein Mundwinkel zog sich automatisch nach oben. Begierde – wie passend. Gerade als ich zahlen wollte, erhob der Mann die Hand.

»Später …«, sagte er paffend aus dem Fenster. »… ich werde warten.«

Spätestens jetzt kroch eine gehörige Portion Unbehagen in mir hoch. Dass ein New Yorker Taxifahrer mich an einen abgelegenen Ort bringt, um mir ein schrecklich gutes Etablissement zu zeigen, damit konnte ich leben. Doch wenn er dann noch warten will und kein Geld verlangt, müssten selbst beim naivsten Menschen auf dem Planeten die Alarmsirenen zu schrillen beginnen.

Mehrmals sah ich mich um, bevor ich das Taxi verließ und der Regen mein Gesicht kühlte. Vier Männer standen stumm vor der Tür, die Arme hinter den Rücken verkreuzt, mich im Auge behaltend.

Ich würde zumindest keine leichte Beute abgeben, war gut trainiert und selbst unter dem Wintermantel müsste man erkennen, dass ich Gewichte stemme. Leider würde all das keine Kugel aufhalten.

Als ich an der Tür mit der abgeblätterten grünen Farbe stand, sah ich mich erneut um. Niemand war hier zugegeben, nur weiße Rauchwolken, die aus dem wartenden Taxi kamen. Ich wäre leichte Beute für die Vier Broncos gewesen, doch zu meiner Überraschung, hielten sie mir die Tür auf.

»Schön, dass Sie es endlich einrichten konnten, wir haben auf Sie gewartet«, sagte der Größte von ihnen.

Was für ein geistreicher Spruch, passend zum Namen des Lokals. Abfällig schnaubend trat ich über die Schwelle und blickte in einen dunklen Korridor. Ein schummriges Licht deutete darauf hin, dass hier tatsächlich jemand zugegeben war.

Der rote, abgewetzte Teppich präsentierte sich vor mir, wirkte sogar einladend. Tatsächlich konnte man sich mit viel Willenskraft vorstellen, dass dies tatsächlich Mal ein hübscher, kleiner Laden gewesen war.

Die Holzbalken des Bodens knarrten unter meinem Gewicht, als ich den Flur entlang auf die einzige Tür zu schritt. Hinter dem Glas konnte ich weiches Licht erkennen, Stimmgewirr und Musik, die hauchdünn mein Ohr erreichte.

Also doch! Es war eine Bar, wahrscheinlich ein Puff, dachte ich mir, als ich den Türknauf drehte und die Szenerie musterte.

Die Bar war von Rauchschwaden durchzogen. Eine schwarze Sängerin, in einem eng anliegenden Abendkleid, trällerte auf der kleinen Bühne ein trauriges Lied, während ein halbes Dutzend gut angezogener Männer ihr lauschte und von derselben Anzahl von Frauen bezirzt wurden.

Mein Blick streifte weiter. Egal, wie schlecht es der Welt gehen musste, diesem exklusiven Nachtclub mangelte es an nichts. Schwere Holzvertäfelungen dominierten den Raum.

Die Embleme der verschiedensten Whiskey- und Weinsorten prangerten von den Regalen, die beinahe die gesamte Wand einnahmen. Ein schummriges Licht flimmerte von der Decke und wiegte die eingelassenen Sitzecken aus rotem Samt im Halbdunkeln.

Nachdem mich alle einmal gemustert hatten und sie sich wieder ihrem Business zuwendeten, stellte ich mich an die Theke und bestellte einen The Glenlivet.

»Je älter, desto besser«, fügte ich etwas prahlerisch hinzu.

Zu meiner Überraschung verzog die ältere Dame an der Theke keine Mine, griff zielsicher nach einer Flasche und füllte das Glas – natürlich ohne Eiswürfel, wie es sich gehört.

In dieser kurzen Sekunde, als die bernsteinfarbene Flüssigkeit in das Glas gegossen wurde, konnte ich einen Blick auf das verblichene Etikett werfen. The Glenlivet 1886.

Augenblicklich wurde mein Mund trocken. Das Zeug war unbezahlbar, es gab nur noch wenige Flaschen auf diesen Planeten und in dieser kleinen Bar am Ende der Welt stand dieser Exot einfach im Regal, als wäre es das normalste der Welt.

Ein prüfender Blick auf das Sortiment bestätigte meine Meinung. Raritäten, soweit das Auge reichte. Diese Bar war wahrlich exklusiv.

»Bestell mir auch einen.«

Mein Blick schnellte herum. Die Frau musste sich so schnell hingesetzt haben, dass ich es gar nicht mitbekommen hatte. Ihre langen Beine waren in eng anliegendes, schwarzes Leder gehüllt und mündeten in einer dunkelroten Korsage. Ein dunkler, geflochtener Zopf ruhte auf ihren Rücken und wippte bei jeder Bewegung mit.

Jedoch war es nicht ihr Outfit, was mich einen Moment stocken ließ. Es waren ihre hellblauen Augen, die sich förmlich in mich hinein brannten. Als könnten sie mir direkt auf die Seele blicken. Dazu hatte ihr Blick den Hauch von Arroganz, die Selbstsicherheit der Wissenden.

»Das Zeug ist ziemlich teuer«, entgegnete ich schließlich und zündete mir eine Zigarette an.

Sie lächelte. Ihre hohen Wangenknochen hätten in einer anderen Zeit von aristokratischer Herkunft gezeugt und fügten sich herrlich in ihren blassen Teint.

»Du wirst es mir trotzdem bestellen.«

Obwohl mir diese dreiste Art ganz und gar widerstrebte, lag in ihrer Stimme eine Unerbittlichkeit, der ich mich nicht entziehen konnte. Kaum hatte ich die Finger zur Bardame erhoben, stand bereits ein Glas vor ihr.

»Und, wie viel kostet es?«, sagte ich geradeheraus.

Sie nippte an ihrem Drink und blies den Rauch ihrer Zigarette lasziv an die Decke. »Kostet was?«

Ich machte eine ausladende Handbewegung. »Nun, dies ist doch ein Bordell, nehme ich an. Also, was kostet es?«

 

Mit ihren French-Stil lackierten Fingernägeln fuhr sie den Rand des Glases ab. »Wieso bist du dir so sicher, dass dies ein Bordell ist?«

In diesem Moment meinte ich mich verhört zu haben. Wo war ich hier gelandet, verdammt? »Weil ich zu jedem Mädchen hier hingehen kann, ein Bündel Geld auf dem Tisch knalle und sie daraufhin mit mir schlafen wird.«

Sie nickte interessiert, wie ein Professor es tun würde, wenn ein Student ihn eine abstruse Theorie erklärt. Nach wenigen Herzschlägen stand sie auf, nahm den Drink und gab mir einen Kuss auf die Wange.

»Dann versuche es mal, Darling«, hauchte sie mir ins Ohr und setzte sich in bester Beobachtungsposition auf das rote Ledersofa.

Was glaubte diese Nutte eigentlich, wer sie war. Einen kurzen Moment überlegte ich, wie viel Bargeld ich dabei hatte und kam zu dem Schluss, dass ich den Laden beinahe schon hätte kaufen können.

Mit einem Schluck leerte ich den Whiskey und schritt zielstrebig auf die Frau am anderen Ende des Tresens hin. Bereits von weiten funkelten sie mir entgegen, auch in ihren Augen brannte die ruhige Leidenschaft, die ich bereits bei der ersten Dame erkannt hatte.

Vom Äußeren war sie allerdings das genaue Gegenteil. Sie hatte braun gebrannte Haut, kurze blonde Haare und einen frechen Gesichtsausdruck, als würde sie wissen, was jetzt kommen würde. Mehrere Tattoos zogen sich über ihren Körper und ein Piercing klimperte in ihrer Zunge.

»Guten Abend«, begrüßte ich sie und nahm direkt neben ihr Platz. »Wie wäre es, wenn wir etwas trinken und nachher gemeinsam in ein Zimmer gehen.«

Sie musterte mich von oben bis unten, nahm einen Schluck der Champagner.

»Nein, danke.«

»1000 Dollar«

Ein Lächeln umspielte ihren Mund, als sie zur Bühne sah und sie Sängerin beobachtete.

»Vielen Dank, kein Interesse.«

»3000 Dollar«, setzte ich nach.

Ihr Blick blieb starr geradeaus, sie schüttelte mit dem Kopf.

Ich atmete tief, zuckte meine Geldbörse und zeigte ihr in einem Anflug vom verletzten Stolz die Hunderter.

»Wie viel?«

»Las es gut sein, Hübscher.«

Für einen Moment überlegte ich, ob dies wirklich die Realität war. Hatte ich gerade einer Prostituierten 3000 Dollar angeboten und sie hat abgelehnt? In anderen Stadtteilen würde ich dafür eine ganze Woche mit zwei wunderschönen Frauen kriegen.

Ich entschuldigte mich und versuchte es erneut. Diesmal war mein Ziel eine rothaarige Schönheit, die im eng anliegenden Kleid alleine an einen der Tische saß und sich gedankenverloren in der Musik wiegte. Ohne Aufforderung setzte ich mich zu ihr.

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