Hot and Dirty

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Hot and Dirty

Margaux Navara

Copyright © 2015 Margaux Navara

Coverfoto ©prometeus-depositphotos.com

Margaux Navara

c/o Papyrus Autoren-Club

Pettenkoferstr. 16-18

10247 Berlin

margaux.navara@web.de

margauxnavara.com

Das vorliegende Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion und der Vervielfältigung.

Anmerkung der Autorin:

Dies ist eine Fantasie, kein Tatsachenbericht, die für Leser ab 18 Jahren geeignet ist.

Alle im Buch vorkommenden Personen sind erwachsen und frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Automechanikern sind durchaus beabsichtigt, wenngleich diese der Autorin leider nicht persönlich bekannt sind.

Bitte denken Sie bei allen Spielen immer an den Grundsatz (nicht nur) des BDSM: safe, sane and consensual – auf Deutsch: sicher, mit klarem Verstand, und in gegenseitigem Einvernehmen. Vergessen Sie auch nicht ein Safeword und natürlich gilt. Safer Sex – nur mit Kondom!

Die Nachahmung aller erwähnten Praktiken sollte mit äußerster Vorsicht geschehen, die Autorin übernimmt keine Verantwortung für Verletzungen jedweder Art, die aus der Verwendung hier vorgeschlagener Werkzeuge entstehen.

Der Aufenthalt in einer Autowerkstatt sollte nur unter Aufsicht eines kompetenten und womöglich dominanten Automechanikers geschehen, dessen Oberkörper vorzugsweise nackt sein sollte und der tiefsitzende, gut bestückte Jeans und lederne Boots trägt. Wenn er dann noch mit seinem Werkzeug umgehen kann, steht einer perfekten Session nichts mehr im Weg …

Werkstattbesuch

Christine fluchte wie ein Müllkutscher. Dieses verdammte, blöde, lausige Auto! Also, eigentlich hätte sie gerne geflucht wie ein Müllkutscher, wenn sie nur wüsste, wie! Als behütet aufgewachsene Tochter und Studentin der Psychologie war ihr ein solcher Wortschatz nicht geläufig.

Aber selbst Fluchen nutzte nichts, das Auto war zum wiederholten Mal in Streik getreten. Ihr war nur die Lösung eingefallen, die Werkstatt anzurufen und ihn abschleppen zu lassen. Dann wartete sie den Kostenvoranschlag ab – nur um zu erfahren, dass es weitaus mehr Geld kosten würde, es reparieren zu lassen, als das Auto wert war.

Und nun? Knapp dreitausend lagen auf der Bank, doch die reichten kaum für eine Schrottkarre, die schon nach kurzer Zeit wieder reparaturbedürftig sein würde.

Aber ohne Fahrzeug war sie aufgeschmissen. Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt mit einem Job in einer Kneipe, vorwiegend am Wochenende. Machte sie Feierabend, fuhren weder Bus noch U-Bahn. Kein Auto – kein Geld. Eine einfache Gleichung. Gleich morgen hatte sie wieder Dienst. Idealerweise müsste sie also binnen 24 Stunden eine neue alte Karre kaufen, aber das hielt sie für undurchführbar.

Andrea würde ihr helfen. Wer sonst, wenn nicht die beste Freundin.

Die meldete sich sofort. „Hi, Süße!“

„Andrea, ich brauche morgen dringend dein Auto. Kann ich es mir ausleihen? Es ist wirklich wichtig, mein Schrotthaufen hat endgültig seinen Geist aufgegeben.“

„Oh nein, Tine, das tut mir schrecklich leid! Aber es geht absolut nicht. Ich fahre morgen zu meiner Mutter, ich hab dir doch erzählt, dass sie im Krankenhaus ist. Sie wird entlassen und hat mich gebeten, mich um sie zu kümmern.“

Mist! Nein, da brauchte sie nicht weiter zu bohren.

„Pass mal auf.“ Andrea wartete, bis sie sich Christines Aufmerksamkeit sicher war. „Du wolltest dir doch eh ein neues Auto kaufen, oder? Ich habe vor ein paar Wochen mit einer Bekannten gesprochen, die sich bei einem Händler im Industriegebiet einen Gebrauchten geholt hat. Warte mal … Ich glaube, der hieß Josic oder so ähnlich. Sie war ganz begeistert von ihm. Sie sagte jedenfalls, dass der eine gute Auswahl hat und auch bereit ist, zu handeln. Wenn du also deine Psychologiekenntnisse einmal nutzbringend einsetzen würdest, könntest du ihn womöglich auf einen passenden Preis runterhandeln. Geh einfach mal vorbei!“

Sie musste sowieso anfangen mit der Suche. Warum nicht heute und warum nicht dort?

Christine grinste. Typisch Pädagogikstudentin – immer ein Seitenhieb auf ihre Studienwahl! Andrea glaubte, Christine habe keinen praktischen Knochen im Leib und sei dem alltäglichen Leben nicht gewachsen.

Genau diese Reaktion auf Christines Berufswunsch lieferte einen der Gründe, warum sie sich zurückhielt, sobald sich das Gespräch um ihr Studium drehte. Nicht nur Andrea machte hämische Bemerkungen. Manch einer begann, ungefragt seine Lebensgeschichte auszubreiten. Bei anderen erkannte sie schon an den Blicken, dass diese glaubten, sie sei eine von vielen, die sich dank des Studiums von eigenen undefinierten psychischen Krankheiten heilen wollten. Nein, lieber erzählte sie niemandem davon.

Das Studium zu erwähnen, erwies sich außerdem als schädlich bei Kontakten mit dem anderen Geschlecht. Einige Jungs, die beim Anbaggern nach ihrem Studienziel fragten, verpissten sich aus Angst davor, analysiert zu werden.

Häme durfte nur Andrea als alte Freundin ungestraft loswerden. Christine sammelte im Gegenzug ein Repertoire an Retourkutschen. Ein Pädagogikstudium diente demnach nicht nur als beste Grundlage für den Beruf des Taxifahrers oder Barkeepers mit Aufstiegsmöglichkeiten zum Kneipenwirt, sondern auch als Trittbrett für eine Karriere im Häppchen-Verteilen im Supermarkt oder als Telefonvertragsvermittler.

Was also tun, um einen guten Handel zu erreichen? Sie würde den Kauf wie einen Verkauf behandeln. Schließlich wollte sie bestimmen, welches Fahrzeug sie zu dem maximal möglichen Preis erwerben wollte. Ein wichtiger Punkt bei einem Verkaufsgespräch bildete die Wahrnehmung nicht nur der Äußerlichkeiten, sondern vor allem der Motivation. Beim Outfit konnte sie beides miteinander verbinden, außerdem noch den Instinkt ihres möglichen Gegenübers einbeziehen. Was wünschte sich ein Autoverkäufer, wenn eine junge, schlanke, großbrüstige Frau sein Gelände betrat?

Die seit Tagen herrschende Hitze vereinfachte die Wahl; sie entschied sich für Shorts und ein T-Shirt. Dass man mit knapper Kleidung bei Männern positive Gefühle auslöste, wusste sie auch ohne Studium.

Leider konnte sie nur mit BH das Haus verlassen, da sonst ihre üppigen Brüste hin- und herschwangen wie Glocken. Sie wollte es außerdem nicht übertreiben. Obwohl die Vorstellung von einem halbnackten, schweißüberströmten Mechaniker, der sich über den Motor beugte und ihr seinen knackigen Hintern in einer engen, von schmalen Hüften gerade noch gehaltenen Jeans entgegen reckte, äußerst verlockend klang.

Ach verdammt! Sie musste offenkundig schon zu lange ohne auskommen. Ungefähr drei Monate dauerte die Trockenphase nun schon an. Sex stand zurzeit nicht auf ihrer Liste, die anstehenden Prüfungen und vor allem die Masterarbeit mussten konzentriert angegangen werden. Also schlug sie lieber eindeutige Angebote aus, mit denen sie nicht nur in der Kneipe konfrontiert wurde.

Außerdem wollte sie Gerede vermeiden. Wenn sich herumsprach, dass sie ihre Sexpartner unter den Gästen auswählte, sorgte das vielleicht für mehr Kundschaft, aber für einen schlechten Ruf.

Nein, nein, nein! So etwas tat Christine, 23, Studentin des Fachs Psychologie im zehnten Semester, nicht!

Der Weg zum Industriegebiet erwies sich als schrecklich weit. Zuerst drei Stationen mit der U-Bahn. Dann noch mindestens drei Kilometer ins Industriegebiet mit einem Bus, der schon den ganzen Tag durch die Sommersonne fuhr und in dem extrem heiße und stickige Luft herrschte. Zum Glück war um drei Uhr nachmittags wenig los. Wenn der Feierabendverkehr hinzukam, konnte man es in den öffentlichen Verkehrsmitteln kaum noch aushalten. Aber so lange würde es ja nicht dauern, sich Fahrzeuge anzuschauen.

Leider hatte sie keinen Schimmer von Autos. Das Letzte, diese verrostete Karre, war ihr von ihrer Mutter überlassen worden, die sich stattdessen ein schnittiges, kleines Flitzerchen kaufte. So eines wollte sie auch gerne fahren! Sie sah sich schon in einem knallroten Cabrio, die Haare im Wind. Ein kühler Luftzug aus der Klimaanlage pustete ihr den Rock hoch und der Asphalt verschwand nur so unter ihr, während neben der Straße eine Landschaft aus Bäumen, Seen und Bergen lautlos vorbeiglitt …

Upps. Beinahe hätte sie die richtige Haltestelle verpasst! Leider blieb ihr von hier aus noch ein gutes Stück zu laufen. Mit dem Auto lag ihr Ziel lächerlich nah, aber zu Fuß?

Auf ihrem Weg träumte sie davon, wie sie den Rückweg in dem roten Cabrio entlang brauste. Genau, sie würde einfach ein Auto kaufen, das in ihr Budget passte, so falsch konnte das doch gar nicht sein! Nachdem Andrea ihr diesen Händler ausdrücklich empfohlen hatte, machte es keinen Sinn, sich bei anderen umzusehen. Sie konnte sich auch hier übers Ohr hauen lassen.

Endlich! Das Schild 'Darko Josevic, Gebrauchtwagen und Reparatur', führte sie zu dem Tor ganz am Ende der Straße.

Sie ging hindurch und sah als Erstes ein rotes Cabrio dastehen, das mit der Sonne um die Wette strahlte. Ihr Traumauto! In einem solchen hatte sie sich eben noch gesehen!

Halt, rief sie selbst zur Ordnung. Du wirst doch nicht etwa auf so eine billige Verkaufsmasche hereinfallen? Impulsware nannte man das, ähnlich den Süßigkeiten an den Kassen.

Weiter hinten stellte man die Waren auf, die weniger Gewinn versprachen. Ha, um eine Psychologiestudentin so dranzukriegen, musste man schon früher aufstehen!

Der Blick aufs Preisschild des roten Flitzers belegte ihre Annahme. Zwölftausend – eine astronomische Zahl für Christine und außerdem bestimmt weit über Wert. Also schlängelte sie sich langsam durch die Reihen nach hinten. Der Verdacht, dass dort die wertigeren Fabrikate standen, bestätigte sich nur insofern, als sie hier bei den Kleinwagen landete.

 

Von der Sortierung her machte der Händler einen guten Eindruck. Und alle wirkten sauber, nicht zugestaubt oder rostig. Leider erschöpfte das Christines Wissen über Autos. Sie würde sich auf den Verkäufer verlassen müssen.

Bisher hatte noch niemand sie angesprochen. Vermutlich eine Verkaufsstrategie. Der Autohändler als Retter verzweifelter Kunden, eine Dominanzstrategie, Handbuch für Verkäufer, Punkt drei, Absatz vier. Der Käufer ist dankbar für die Hilfe und somit einem Kauf eher geneigt. Auch darauf brauchte sie nicht hereinfallen, sie würde die Zeit nutzen, um eine Vorauswahl zu treffen.

Ein Schwenk zu den Mittelklassewagen machte klar, dass diese ihr Budget weit überstiegen. Also wieder zurück. Dort stand ein kleiner Roter, der ihr besonders ins Auge stach. Zumindest die Farbe stimmte. Viertausend. Fünf Jahre alt. Klang gar nicht so schlecht. Aber um die Hälfte herunterhandeln schien ihr recht viel.

Sie merkte schnell, dass alles, was im Preis darunter lag, entsprechend mehr Jahre auf dem Buckel hatte. Acht, zehn, vierzehn. Nein, eindeutig zu alt. Dass mit jedem Jahr die Reparaturen zunahmen, bewiesen die Rechnungen für die Schrottkarre, die stetig angewachsen waren.

Ihr Weg führte sie immer wieder an dem Roten vorbei. Hm. Der sah nicht schlecht aus. Sie versuchte, die Tür zu öffnen. Ah, offen. Sie setzte sich hinein. Richtig bequem. Verblüffend groß innen. Und sonst alles vorhanden, was ein Auto brauchte, oder nicht?

Ein Schatten verdunkelte den Innenraum. Christine erschrak ein wenig, erkannte aber schnell, dass es der Verkäufer sein musste. Ein Duft von Motorenöl umgab ihn. Eher der Mechaniker, wenn auch nicht halbnackt. Schade!

Er beugte sich in der offenen Tür zu ihr herunter, bis sein Atem über ihr Ohr glitt. Seine breiten Schultern passten kaum in den Zwischenraum. Dunkle, leicht zusammengekniffene Augen betrachteten sie prüfend.

„Hallo, schöne Frau. Sie haben sich schon ein Auto ausgesucht? Und wollen Sie es auch gleich mitnehmen?“

Seine dunkle Stimme sprach ein akzentfreies Deutsch trotz seines südländisch wirkenden Teints und der schwarzen, gelockten Haare. Sein Tonfall allerdings erschien ihr ein wenig sarkastisch.

„Nun, das kommt darauf an …“

„Ich dachte schon, da will jemand mit meinem Auto einfach vom Hof fahren. Heutzutage gibt es ja auch Frauen, die wissen, wie man ein Auto kurzschließt!“

Lag es an seinem Alter, dass er so herablassend mit ihr umging? Sie schätzte ihn auf Mitte dreißig. Auf einmal verstand sie, was er ihr sagen wollte.

„Was? Oh Gott, nein, natürlich nicht. Ich habe mich nur reingesetzt, weil es doch offen war und …“

Christine wand sich auf dem Sitz. Klar, sie war ein bisschen weit gegangen, indem sie sich einfach hineinsetzte. Beabsichtigte man das nicht, wenn man das Fahrzeug offen stehen ließ?

Der Mann beantwortete ihre nicht gestellte Frage. „Normalerweise erkundigen sich meine Kunden zuerst, ob sie sich das Auto ansehen dürfen. Aber ich zeige es Ihnen trotzdem gerne genauer.“

Auf unerklärliche Weise war Christine schon jetzt in die Defensive geraten, da sie ihm Recht geben musste. Die Höflichkeit hätte geboten, sich anzumelden, ihn zu begrüßen und dann erst die Autos zu betrachten. Sie mochte es auch nicht, wenn jemand ohne Gruß ein Bier bestellte. Zeit für ein wenig Demut, wollte sie wirklich später mit ihm um den Preis verhandeln. Mit Freundlichkeit öffnet eine Frau Türen.

„Entschuldigen Sie bitte. Ich bin Christine Jäger und ich bin auf der Suche nach einem neuen Wagen. Das heißt, einem gebrauchten Neuen. Der hier gefiel mir und ich würde ihn mir gerne anschauen, wenn ich darf. Ich wollte nur sehen, ob er auch alles … ich meine“, stotterte sie, verzweifelt nach einem Fachausdruck fischend, um nicht durch Unwissen zu glänzen, „… ich meine, ich wollte prüfen, ob er Gangschaltung hat.“ Da, das klang doch fachmännisch genug!

„Nun, dieser Hebel da in der Mitte mit dem dicken Knopf drauf, der sich so gut in Ihre Hand schmiegt, ist der Schalthebel. H-Schaltung. Fünf Gänge, um genau zu sein. Also nicht daran drehen oder auf und ab bewegen, das funktioniert hier nicht. Sie scheinen aber zu wissen, dass man kräftig zufassen muss, will man den bestmöglichen Effekt erzielen.“

Christine sah ein wenig verdattert auf ihre Hand, die den Gangschaltungsknüppel fest gepackt hielt. Reine Gewohnheit, da der Vorherige nur sehr hakelig geschaltet hatte und sie ordentlich Kraft aufwenden musste, um einen Gang einzulegen. Sie ließ los. Seine Bemerkung erschien ihr seltsam anzüglich und der derbe Griff unpassend.

Der Mann unterbrach ihre Gedanken und stellte sich vor. „Ich bin Darko, und ich bin zuständig für den Verkauf dieses Autos wie auch der anderen, die hier stehen. Ich werde Ihnen mit Vergnügen mehr zeigen. Wenn Sie wollen. Große, dicke Teile. Harte Teile.“

„Ja, natürlich, ich will noch mehr sehen. Darum bin ich ja hier. Sie dürfen mir gerne zeigen, was sie haben.“

„Selbstverständlich führe ich Ihnen gerne vor, was hier so steht.“ Er richtete sich auf, was seinen Unterleib genau in Höhe von Christines Augen brachte. Unter dem enganliegenden karierten Hemd, das in seinem Bund verschwend, lag die Jeans eng um die Hüften, beinahe wie bei ihrem Traummechaniker. Und sie zeigte eine Beule. Hm. Eine beachtliche Beule. Mh.

Bilder schossen durch ihren Kopf. Von großen, dicken Teilen. Nur von Stoff verdeckt, Schätze hinter Reißverschlüssen verborgen. Mmh.

Er redete weiter, doch sie verstand kein Wort. Und als sie etwas hörte, begriff sie nichts von dem, was er sagte. PS – okay, aber Drehzahl, Hubraum und Bremskraftverstärker kamen in ihrem Wortschatz nicht vor.

Dafür verstand sie sein Eindringen in den persönlichen Raum oder die intime Zone. Auch eine Art der Kommunikation, die er sicher unabsichtlich beging, denn die Tür ließ sich nicht weiter öffnen, ohne an den nächsten Wagen anzustoßen.

Er trat einen Schritt zurück, beugte sich dann wieder vor, die Arme auf der Tür und dem Chassis abgestützt. Sie war ganz von ihm umgeben, besonders sein Geruch wirkte so sehr eindringlich. Nicht unangenehm. Mit einem Hauch von Schweiß, aber auch dem typischen Aroma einer Werkstatt, dazu ein holzig-zitroniges Deo oder Parfüm und eben sein persönlicher Duft darunter.

„Wollen Sie noch etwas wissen? Ich zeige Ihnen gerne die Papiere. Dort finden Sie Informationen über die notwendige Bereifung. Ich suche Ihnen auch gerne heraus, was sie an Steuern aufbringen müssen für diesen Wagen. Für eine Versicherung kann ich im Internet einen Vergleich machen. Es ist manchmal schon besser, man weiß, was auf einen zukommt. Ich mag Überraschungen, aber Planung kann helfen.“

„Ja, natürlich!“ Christine fühlte sich überwältigt. Über Mehrkosten für Steuern und Versicherung hatte sie noch gar nicht nachgedacht.

„Der Spritverbrauch hängt ja sehr von Ihrer Fahrweise ab. Sind Sie eher zurückhaltend oder offensiv? Welchen Verkehr mögen Sie am liebsten?“

„Was?“ Sie suchte nach dem Zusammenhang zwischen Verkehr und Verbrauch. Der Verkehr, an den sie als Erstes dachte, verbrauchte höchstens körperliche Energie.

„Nun, sind Sie vorwiegend im Berufsverkehr unterwegs, müssen Sie auf den Verbrauch bei niedrigen Geschwindigkeiten achten. Fahren Sie über Land, ist der Durchschnittsverbrauch relevant. Aber eigentlich kommt es auf die Häufigkeit des Verkehrs an.“

„Oh! Nicht sehr häufig!“ Verkehr hatte sie leider ziemlich selten in letzter Zeit. Bestand Aussicht auf Besserung? Was musste sie dafür tun? Sie fühlte sich ein wenig benommen, nicht nur von den üppigen Informationen, sondern mehr von gewissen anderen Dingen, die seine Worte heraufbeschworen.

„Nun, das kann man ja ändern. Kommen Sie doch! Ich helfe Ihnen gerne!“

Er trat ein Stück zurück und Christine zwängte sich durch die Tür. Hilfsbereit griff er nach ihrem Oberarm. Ein Finger berührte dabei ihre Brust – und erinnerte sie daran, dass schon lange keine Finger mehr ihre Brust berührt hatten. Ein langer, dicker Mittelfinger, Teil einer großen Hand. Sie erinnerte sich an eine Statistik über das Verhältnis der Länge des Mittelfingers zu der Länge eines anderen Teils der männlichen Anatomie. Stimmte das?

Er führte sie aus dem engen Bereich und hielt ihren Arm, bis sie hinter dem Auto standen. Sie schaute prüfend zu ihm hin. Absicht? Zufall? Sie konnte seine Intention nicht abschätzen. Er schien ganz auf den Wagen konzentriert. Eine neue Erfahrung für Christine. Normalerweise starrten die Männer ihr in den Ausschnitt.

„Der Kofferraum. 270 Liter Rauminhalt.“ Er beugte sich über sie und öffnete die Heckklappe. Tine musste einen Schritt zurückgehen, damit sie nicht getroffen wurde. Was sie in voller Länge an seinen Körper presste, eine stabile Wand in ihrem Rücken.

Ein verblüfftes „Oh!“ entfuhr ihr. Zum Entschuldigen kam sie nicht, er war schneller. Nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit dem anderen Arm, der sich um ihre Taille legte und sie festhielt.

„Bitte entschuldigen Sie, die Klappe braucht doch mehr Platz als gedacht“, murmelte er knapp neben ihrem Ohr.

Ein wohliges Schaudern folgte. Der Arm um ihre Taille, aufgrund seines Durchmessers direkt unterhalb der Brüste, rührte sich trotzdem nicht. Der Rest des Kerls auch nicht. Sie standen in einer Art intimer Umarmung, und Christine kostete es für ein paar Sekunden aus.

Aber nein, so ging das nicht. Sie musste ihn darauf ansprechen.

„Sie dürfen mich wieder loslassen.“ Na also, sie konnte noch vernünftig mit ihm reden.

„Bitte, ich helfe doch gerne!“

Was? Schon wieder brachte er sie aus dem Konzept und nahm ihren Dank vorweg, den sie versäumt hatte.

„Mit einer so hübschen Frau im Arm bin ich immer sehr standfest.“

Da er sie noch immer hielt, brauchte es nur einen Zentimeter, um diese Theorie zu überprüfen. Christines Körper reagierte, ohne nachzudenken. Sie bewegte den Hintern genau diesen Zentimeter nach hinten – und begegnete einer äußerst soliden Ausbeulung, betont durch die Zähnchen des Reißverschlusses.

Ausgerechnet jetzt trat er zurück und wies gleichzeitig auf den für einen Kleinwagen ausgesprochen großen Kofferraum hin. „Sie benötigen ja keine großen Koffer für das, was Sie tragen. Eine Wochenend-Tasche passt hinein. „

So, er hatte also von ihrer Kleidung Notiz genommen.

„Ja, das fühlt sich schon ganz gut an.“

Was redete sie denn da? „Ich meine, es sieht ganz gut aus!“ Ihr wurde warm, diesmal unabhängig von der Sonneneinstrahlung. Wenn sie ihre körperlichen Reaktionen richtig interpretierte, betraf die Hitze mehr als nur den Kopf. Auch ihre Muschi schien heiß zu sein.

Und der Zwickel der Shorts saß nicht mehr richtig. Er zwängte sich unangenehm zwischen die Schamlippen.

„Schauen Sie nur genau hin! Da ist ein Ersatzrad unter der Abdeckung. Probieren Sie doch mal, ob Sie das ohne Schwierigkeiten hochheben können. Es ist nämlich ein vollwertiges Rad, keines, auf dem Sie im Schritttempo direkt in die nächste Werkstatt schleichen müssen. Mit diesem hier schaffen Sie es bis zu mir.“ Seine Stimme sank um eine Oktave. „Ich kann Ihnen mehr als nur einen Reifen besorgen, sollten Sie es nötig haben. Ich pumpe auch gerne.“ Als habe er es vergessen, fügte er noch „Luft in die Reifen“ an.

Christine beugte sich vor und ließ seine Erklärungen über sich hinwegschwemmen. Sie wollte unbedingt kundig erscheinen und versuchte, die Abdeckung zu heben. Von seinen Worten blieben nur wenige hängen. Besorgen. Pumpen. Mmh!

Verdammt, wo war nur der Griff? Sie stieß eine Art Quieken aus, als sie eine Berührung im Rücken spürte. Nicht irgendwo im Rücken, sondern an ihrem Hintern. Er drückte seine Hüfte an sie, und zwar so, dass diese harte Beule genau zwischen den Backen zu liegen kam.

Ein langer Arm langte schräg unter ihr nach einem versteckten Griff. „Schauen Sie, hier müssen Sie anfassen. Feste zupacken, aber mit Gefühl. Als hielten Sie etwas Empfindliches in der Hand.“

Er fasste zugleich mit ihr hin. Seine Hand legte sich über ihre und half ihr, die sich sträubende Abdeckung anzuheben. Als er sich dabei noch fester an sie presste, um Druck ausüben zu können, purzelte Christine beinahe in den Kofferraum. Wieder lag sein anderer Arm um ihre Mitte und gab ihr Halt.

Diesmal erwies sich Darko als nicht so zielsicher und erwischte eine Brust. Seine große, langfingrige Hand schloss sich um eine Halbkugel. Nur wenig Stoff trennte seine Haut von ihrer.

 

Für einen winzigen Augenblick blieb die Zeit stehen. In diesem Augenblick übernahm ihr Körper das Kommando, fühlte der Berührung nach, ließ sie auf sich einwirken. Sie nahm überdeutlich wahr, dass seine Hand groß genug war, selbst ihre üppige Brust zu umschließen; dass er mehr Druck ausübte, als alle Liebhaber zuvor; dass ihre Nippel reagierten und sich verhärteten; dass etwas in ihr weich wurde und sich in den Griff fallen ließ.

„Ooh!“, entwich es Tine in einem unnatürlich hohen Ton. Ein Laut der Überraschung, aber genauso der Zustimmung, der Sehnsucht und Erregung.

„Verzeihen Sie, ich wollte Sie nur halten!“, sagte gleichzeitig Darko, während er mit beiden Händen Christine half, sich wieder aufzurichten.

Es dauerte einen Moment, bis das Schwanken aufhörte.

„Hier sind nur natürliche Materialien verarbeitet“. Auch seine Stimme klang anders, leiser, tiefer, genießerisch, ein intimes Summen, das sich wie dickflüssige, dunkle Schokolade über ihren Körper ergoss.

„Sie müssen sich noch den Motor anschauen, das wichtigste Stück an einem Auto. Kommen Sie!“ Jetzt wieder ungerührt und in normalem Tonfall kommandierte er sie nach vorne und hob mit geschicktem Griff die Motorhaube an.

„Wo ist nur der Ständer?“ Sein Blick hielt ihren, während er mit einem Grinsen nach der Stange suchte, die er endlich in der Haube einhakte.

„Dieser Motor wurde von uns überholt und läuft einwandfrei. Er bringt volle Leistung, egal wie lange oder oft sie ihn fahren. Einfach zu handhaben, benötigt wenig Pflege, außer ab und zu mal ein bisschen Öl und vielleicht etwas zum Kühlen.“

Mmh, Ständer. Lange und oft. Der Film vor Christines innerem Auge gehörte in die Kategorie 'ab 18'. Darko spielte dabei den ölverschmierten Mechaniker, sie die Kundin.

Er musste sie wieder auf etwas aufmerksam machen. „Sie müssen sich das genauer ansehen! Schauen Sie die Kolben im Zylinder an. Stellen Sie sich nur mal vor, wie die arbeiten: Rein, raus, rein, raus geht es immerzu. Der läuft wie geschmiert, das verspreche ich Ihnen.“

„Mmh“, stimmte Christine ihm zu. Rein und raus. Geschmiert. „Mmh“, meinte sie noch einmal. Mehr fiel ihr nicht mehr ein.

Eine Hand, die knapp über ihrem Hintern zu liegen kam, und sich durch den Stoff hindurch heiß anfühlte, unterstrich seine nächsten Worte. „Kommen Sie, hier draußen wird es zu heiß. Wir können uns im Büro oder in der Werkstatt weiter unterhalten.“

Er beließ die Hand auch dort, als sie neben ihm herlief zu den Büroräumen. Nur langsam begann ihr Hirn wieder zu arbeiten. Konnte man sein Verhalten als sexuelle Belästigung deuten? Verschaffte ihr das einen Vorteil? Zählte es überhaupt als Belästigung, wenn man im Gegenüber angenehme, äußerst verführerische Bilder hervorrief?

Könnte sie ihm unsittliche Berührungen vorwerfen?

Quatsch, damit würde sie nie durchkommen. Sie hatte ihn schließlich ebenfalls berührt, wenngleich nicht mit der Hand. Und seine Berührung hatte kein schlechtes Gefühl hinterlassen. Gar nicht schlecht. Eher hart. Und groß.