Das Vermächtnis des Konstanzer Kräuterbuchs

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»Deinen Hof solltest du am besten in den ›Mädlehof‹ umtaufen!«, hatte Werner schadenfroh zu ihm gesagt und die anderen Bauern am Stammtisch hatten lauthals gelacht. Andreas ließ die Witze auf seine Kosten immer ohne große Regung über sich ergehen. Im Wirtshaus zeigte er sich stark und zuversichtlich, doch tief in seinem Inneren nagte die Angst zu versagen unaufhörlich an ihm wie ein hungriger Hund an einem Knochen. Auf seinem Heimweg vom »Adler« bis zum Haldenhof hing er immer nur diesem einen Gedanken nach. Das ging schon seit Wochen so. Wenn er abends nach Hause kam, sah Johanna ihm von Weitem an, dass ihn etwas bedrückte. Im Bett nahm sie oft seine Hand und sprach ihm zu, dass es sicher gut gehen würde. Andreas nickte dann schwermütig, streichelte ihr liebevoll über das Gesicht und drehte sich schließlich zum Schlafen auf die Seite.

Ludovica

In den vergangenen Wochen hatte Johanna ihrem Andreas oft Mut gemacht, doch auch sie selbst befürchtete insgeheim, dass sie wieder ein Mädchen zur Welt bringen würde. Mittlerweile war sie in der dreißigsten Woche schwanger. Ihr Ansehen als gute Hausmutter wäre in Zweifel gezogen, sollte auch diesmal ein Erbe ausbleiben. Hinzu kam, dass ihre Schwiegermutter, die Altbäuerin Ludovica, ihr Tag für Tag vorschreiben wollte, was sie zu tun und zu lassen hatte, damit der Hof endlich seinen männlichen Erben bekam.

Diese Gedanken gingen Johanna durch den Kopf, als sie nach dem Mittagessen den Abwasch machte. Ludovica warf draußen die Küchenabfälle auf den Misthaufen und kam wieder in die Küche zurück. Die Altbäuerin war kurz vor dem sechzigsten Lebensjahr, doch für ihr Alter noch äußerst rüstig. Sie war von kleiner, aufrechter Statur und band ihre langen grauen Haare tagsüber immer zu einem Dutt zusammen. Ihre grüngrauen Augen schienen alles in ihrem Umfeld zu durchdringen. Ludovica redete immerzu und die Sätze schienen von frühmorgens bis spätabends nur so aus ihrem Mund zu sprudeln. Die Altbäuerin hatte an allem und jedem etwas auszusetzen. Mit einem vorwurfsvollen Blick sah sie Johanna an, die sich ein Glas mit frischer Milch eingeschenkt hatte. »Bei unserem Herrgott!«, wetterte sie. »Ich glaube, du willst einfach nicht auf mich hören! Jetzt habe ich dir schon ein paarmal gesagt, du sollst keine frische Milch trinken. Die muss zuerst abgekocht werden. Das tut dem Kind nicht gut!«

»Aber, Ludovica, das macht doch nichts. Meine Mutter hat auch immer frische Milch vor der Niederkunft getrunken.«

»Dann hat sie es besser vertragen als du!«, schnaubte Ludovica und warf sich die Stallschürze über das dunkle Trägerkleid. »Schließlich sollst du deinem Mann ein gesundes Kind zur Welt bringen! Schlimm genug, dass es bis jetzt nur Mädchen waren! Mein armer Bub braucht doch unbedingt einen Hoferben! Und dann trinkst du auch noch aus Trotz die frische Milch, dass das Kind womöglich schon von Geburt an schlecht dran ist!«

Johanna hatte sich daran gewöhnt, dass ihre Schwiegermutter immer recht behalten wollte. Die junge Bäuerin ließ sich deswegen nicht aus der Ruhe bringen. »Ludovica, die frische Milch schadet dem Kind sicher nicht. Das hat auch die Liesl zu mir gesagt. Und dass der Andreas …«

Mit einem Aufschrei krächzte Ludovica dazwischen. »Die Kräuterliesl?!« Vorwurfsvoll und ungläubig zugleich sah sie Johanna an. »Du wirst doch bei Gott nicht dem alten Heidenweib glauben?! Oder hast du jemals gesehen, dass sie eigene Kinder hat?«

»Nein. Aber …«

Johanna konnte nicht einmal recht antworten, denn Ludovica riss das Wort sofort wieder an sich. »Da hast du es! Glaub lieber deiner guten Schwiegermutter. Ich habe fünf gesunde Kinder auf die Welt gebracht, darunter drei Buben! Und der Hoferbe davon hat dich geheiratet und auf unseren Haldenhof geholt. Glaub mir und nicht dem komischen Kräuterweib im Wald!«

Johanna atmete tief ein und wollte Ludovica von den vielen Heilungen der Liesl erzählen, doch sie hielt inne. Sie mochte ihre Schwiegermutter, auch wenn der Umgang mit ihr nicht immer einfach war. Manchmal waren ihre Ratschläge tatsächlich hilfreich. Nach mancher Diskussion waren sich die beiden Frauen einig geworden, doch wenn es um die Kräuterliesl ging, zischte die Altbäuerin wie eine angriffslustige Schlange. Ludovica hielt nichts von der Kräuterliesl, Johanna war da anderer Meinung. Sie kannte die Liesl schon, seit sie ein kleines Mädchen war. Ihre Mutter hatte die Kräuterliesl oft um Rat aufgesucht und Johanna hatte sie bei diesen Besuchen begleiten dürfen. Als Kind war es für sie immer ein Abenteuer gewesen, bei dem sie zu Fuß durch den Wald bis zum Hof der Kräuterliesl gelaufen waren. Erst Jahre später hatte Johanna erfahren, dass die gute Frau, die ihrer Mutter und der Familie bei Krankheiten so oft geholfen hatte, mit richtigem Namen Elisabeth Freistetter hieß. Ihren Mann hatte sie damals fast nie zu Gesicht bekommen, aber er war für die kleine Johanna auch nicht von Bedeutung gewesen. Viel interessanter war, was die Kräuterliesl bei den Besuchen zu ihrer Mutter gesagt und ihr mitgegeben hatte. Einmal hatten sie die Kräuterliesl wegen den Warzen auf Johannas Handrücken aufgesucht. Ihre Mutter hatte zuerst eine rote Schnecke genommen und mit deren Schleim die Warzen bestrichen. Eine Maßnahme, zu der ihr die Kräuterliesl geraten hatte, als die Mutter selbst eine Warze gehabt hatte. Nach ein paar Tagen waren die Warzen aber immer noch nicht verschwunden gewesen, woraufhin Johannas Mutter ihre kleine Tochter zur Kräuterliesl mitgenommen hatte. Die Heilkundige sah sich die Warzen in ihrer Stube genau an und murmelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin. Dann stand sie auf und verschwand hinter einem Vorhang. Das Warten kam der kleinen Johanna wie eine Ewigkeit vor, doch schließlich kam die Kräuterliesl wieder zurück und hielt ein kleines Fläschchen in der Hand. Sie erklärte der Mutter, dass der Schleim von roten Schnecken bei Kindern nicht immer wirke. Daher habe sie nach einer anderen Möglichkeit nachgeschlagen und ein Mittel zusammengemischt, das sicher helfen würde. Die kleine Johanna starrte während des Gesprächs mit ängstlichem Blick auf das Fläschchen mit der grünbraunen Flüssigkeit, das die Kräuterliesl in der Hand hielt. Deswegen hatte sich die Liesl zur ihr nach unten gebeugt und auf das Fläschchen gedeutet.

»Da ist Wasser drin, das ich vom Stock einer abgehauenen Eiche gesammelt habe«, hatte sie erklärt. »Dazu habe ich besondere Kräuter gemischt. Deshalb sieht es so komisch aus. Aber davor brauchst du keine Angst zu haben. Deine Mutter muss dir nur jeden Abend ein bisschen davon auf die Warzen streichen und dann verschwinden sie.«

Die kleine Johanna hatte die Kräuterliesl damals ungläubig angesehen, doch ein paar Tage später waren die scheußlichen Warzen tatsächlich weg gewesen. Seither war Johanna von der Heilkunst der Kräuterliesl überzeugt und suchte sie stets um Hilfe auf, wenn es nötig war. Die Geschichte der Warzenheilung hatte Johanna bereits vor Jahren ihrer Schwiegermutter erzählt, doch Ludovica hatte nur süffisant gelacht, als ob Johanna ein kleines dummes Mädchen wäre. »Du Zwetschgenbäs, die Warzen sind einfach von selbst abgefallen«, hatte sie damals amüsiert gesagt. »Oder glaubst du etwa, das Wässerle von dem Heidenweib hat dir geholfen? Im Leben nicht! Und wahrscheinlich hat deine Mutter ihr dafür auch noch was gegeben. Das hätte sie sich sparen können.«

Auch an diesem Nachmittag, Jahre später, erklangen Ludovicas Worte von damals in Johannas Kopf. Deshalb verkniff sie sich jede weitere Bemerkung zur Kräuterliesl.

Der Fremde

Während Elisabeth die Trauben erntete, sah sie zwischendurch nach dem jungen Burschen in der Stube. Er hatte tatsächlich den ganzen Vormittag durchgeschlafen. Nach dem Mittagessen goss sie einen frischen Apfelschalentee auf und sah noch einmal nach ihm. Als sie eintrat, öffnete der junge Mann seine Augen und schaute sich nach ihr um. Sie stellte die Teekanne auf den Tisch und lächelte den Burschen an. Er atmete immer noch sehr kurz und schubartig, das Fieber war wohl nicht gesunken. Mit seinen glasigen blauen Augen sah er sie an und wirkte dabei leicht verwirrt. »Haben Sie mir geholfen?«, fragte er mit geschwächter Stimme.

»Ja. Du bist gestern Nacht schwer verletzt zu unserem Haus gekommen, deshalb haben wir dir geholfen.«

»Wer ist wir?«

»Adam und ich. Er ist mein Mann und ich bin die Elisabeth.«

Panisch blickte der junge Mann um sich und sprach im Flüsterton weiter. Sein Gesicht war von Furcht verzerrt. »Ist Adam der Mann mit dem Schäferwagen? Ist er hier? Er versteckt sich hinter dem Vorhang, stimmt’s?«

Elisabeth war im ersten Moment sprachlos und wusste nicht, wovon der junge Kerl redete. »Nein«, beruhigte sie ihn. »Adam ist mein Mann und er ist draußen im Wald unterwegs. Und er hat auch keinen Schäferwagen. Aber von wem sprichst du überhaupt?«

Der junge Mann schien ihre Frage gar nicht mehr wahrgenommen zu haben. Der plötzliche Anflug von Angst war wieder aus seinem Gesicht verschwunden und er schloss seine müden Augen.

Elisabeth schaute den Fremden erstaunt an und viele Fragen gingen ihr währenddessen durch den Kopf: Woher war er gekommen? Wo wollte er hin? Und wen meinte er mit dem Schäferwagen? Sie wollte sich schon von ihm abwenden, als er nochmals für einen kurzen Moment die Augen öffnete und ihr seine Hand entgegenstreckte. Er kämpfte sichtlich mit dem Fieber in seinem Körper, wodurch ihm das Sprechen sehr schwer fiel. »Danke, Elisabeth! Ich heiße Kilian.«

Elisabeth drückte seine Hand und nickte. »Du musst etwas trinken«, sagte sie und hob ihm fürsorglich die Tasse an den Mund.

Kilian nippte vom Tee und lächelte sie danach zufrieden an, dann schlief er wieder ein. Besorgt musterte Elisabeth den jungen Mann, von dem sie nun wenigstens den Namen wusste. Wenn das Fieber bis morgen nicht abklingen würde, musste sie für ihn ein Mittel zur Heilung finden. Einen Schwerkranken hatte sie lange nicht mehr bei sich gehabt. Aber für solche Fälle hatte sie das Kräuterbuch der Hildegard, auf das sie voll und ganz vertraute. Ihre Vorfahren hatten mit dessen Hilfe seit Jahrhunderten Kranke geheilt, doch viele von ihnen hatten deshalb selbst ihr Leben lassen müssen.

 

Fiebertraum

Als Kilian seine Augen wieder öffnete, war es draußen bereits dunkel geworden. Blauweißes Mondlicht fiel gespenstisch durch die Fenster in der Stube. Doch der Mond schien nicht die einzige Lichtquelle zu sein, denn in dessen Licht mischte sich ein intensives rötliches Leuchten. Kilian sah sich in der Stube um und bemerkte, dass der Vorhang zum Hinterzimmer zur Seite geschoben war und der rote Schein von dort herrührte. Sofort packte ihn die Neugier. Langsam richtete er sich vom Sofa auf und schaute in Richtung des geheimnisvollen Leuchtens. Von einer Petroleumlampe konnte es nicht sein, dachte er sich. Dafür war das Licht viel zu rötlich und zu hell. Ein Kaminfeuer war es auch nicht, da er kein brennendes Holz knacken hörte. Das Fieber schien nicht ganz weg zu sein und ihm war deswegen immer noch sehr unwohl. Doch Kilian wollte unbedingt wissen, woher dieses Licht kam. Als er aufstand, spürte er, wie schwach seine Beine waren. Ihm war schwindelig und er musste besonders achtgeben, dass er nicht umkippte. Nicht nur die Beine, sondern auch seine Augen und sein Denkvermögen schienen unter dem Fieber zu leiden. Entschlossen fixierte er das Ziel und nahm all seine Kräfte zusammen. Doch das Licht aus dem Nebenzimmer begann nun, sich in wilden Kreisen zu drehen und zu pulsieren. Kilian ließ sich von der körperlichen Schwäche nicht abhalten und trat näher an den Durchgang zum Hinterzimmer heran. Das rötliche Licht wurde stärker und strahlte ihm mächtig entgegen, sodass er eine Hand schützend vor die Augen halten musste. Als er mit dem linken Fuß über die Türschwelle trat, wurde das Licht mit einem Mal schwächer. Er senkte seine Hand und sah sich um. Im Zimmer war es deutlich wärmer als in der Stube. Die Fensterläden waren geschlossen und die Lichtquelle stand in der Mitte des Raumes auf einem kleinen Tisch. Es war ein Mörser aus Ton, von dem das rötliche Licht ausging. Kilian schien es, als würde im Mörser ein kräftiges Feuer lodern. Doch er konnte weder Rauch noch flackernde Flammen erkennen. Erst bei genauerem Hinsehen war es ihm, als ob eine glühend rote Flüssigkeit im Mörser die Wärme und das Licht erzeugen würde. Eine Flüssigkeit wie geschmolzenes Metall, dachte er. Da entdeckte er im Schein der Lichtquelle hinter dem Mörser das Gesicht einer alten Frau. Bei ihrem Anblick schreckte er zurück. Sie saß in sich zusammengesunken am Tisch, ihre Augen waren geschlossen. Ein paar weiße Haare hingen ihr bis zur Schulter vom Kopf herab wie Fransen eines Teppichs. Ansonsten war sie kahl. Ihre Gesichtshaut durchzogen tiefe Falten, die Knochen ihres Schädels drückten an allen Stellen durch die dünne graue Haut. Die Frau trug eine schwarze Bluse mit weißen Rüschen am Kragen. Bei ihrem Anblick spürte Kilian einen kalten Schauer, der ihm über den Rücken lief. Er konnte sein Herz pochen hören, während das rötliche Licht im Raum nun im Takt seines Herzschlags pulsierte. Durch das Dröhnen vernahm Kilian eine Stimme, es war die der alten Frau.

»Du kannst nicht flüchten, es ist zu spät. Er wird dich finden, egal, wo du bist.«

Kilian wollte ihr widersprechen und sie fragen, warum. Doch aus seinem Mund kam kein einziger Ton. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand den Mund mit vielen Nadelstichen zugenäht. Energisch schüttelte er den Kopf, doch die Stimme der Frau sprach weiter.

»Er wird dich töten. Sobald er dich findet, wird er dich töten.«

Kilian wollte schreien, aber er konnte nicht. Er hatte es geschafft, seinen Mund aufzureißen, dennoch war nichts zu hören. Ihn überkam das Gefühl, das Gleichgewicht zu verlieren, und er drohte, nach vorn zu kippen. Das rötliche Licht wurde zu einem starken Sog und zog ihn immer mehr an. Er sträubte sich und suchte etwas, an dem er sich festhalten konnte, doch er wurde immer stärker nach vorn gerissen. Die Lichtquelle zerrte unaufhörlich an ihm wie ein Strudel im Abfluss, der das letzte Wasser mit einem schmatzenden Geräusch hinunterschluckt. Alles um Kilian herum strahlte leuchtend rot und die Stimme sprach laut in ihm.

»Dein Leben endet hier und jetzt. Du wirst deine Anna nie mehr wiedersehen!«

Kilian nahm noch mal alle Kraft zusammen und versuchte zu schreien. Und dieses Mal bekam er endlich einen Ton heraus. »Neeeeiiinnnnnnn!« Er schrie so laut, dass er von seinem eigenen Schrei erwachte. Schlagartig verstummte er und sah sich ängstlich um. Das Mondlicht schien immer noch in die Stube, doch das rötlich-warme Leuchten war verschwunden und der Vorhang zum Hinterzimmer geschlossen. Die Stubentür sprang auf und Elisabeth kam eilig herein. In der Hand hielt sie einen kleinen Kerzenleuchter. Im Schein des Kerzenlichts konnte er ihr besorgtes Gesicht erkennen. Hinter ihr folgte ein Mann. Das musste Adam sein.

»Was ist los?«, fragte sie.

Kilian war benommen. Er atmete hastig, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Verwirrt sah er die beiden an, sagte aber nichts.

Adam und Elisabeth tauschten beunruhigte Blicke.

»Das Fieber?«

Elisabeth nickte. »Ja. Es ist wohl stark angestiegen seit heute Mittag.«

Aus Kilians Sicht hatte Elisabeth in diesem Moment seltsame Körperproportionen. Sie wirkte irgendwie größer und aufgeblähter als heute Morgen und Adams Stimme hinter ihr verschwamm zu einem unverständlichen Grollen. Kilian spürte, wie alle Geräusche um ihn herum in seinen Ohren schmerzten. Er schloss wieder die Augen und bewegte seinen Kopf auf dem Sofakissen ständig hin und her, als wolle er die Eindrücke des Traums abschütteln. Elisabeth fasste ihm besorgt an die Stirn. Dann blickte sie Adam an.

»Er muss ziemlich hohes Fieber haben. Ich werde ihm dagegen ein Mittel mischen, aber dazu brauche ich Zeit. Kannst du ihm derweil Wadenwickel machen?«

Adam zog verdutzt seine weißen Augenbrauen nach oben. »Ich bin doch keine Spitalschwester!«

»Das wirst du wohl hinkriegen. Geh in die Küche, nimm zwei Tücher, füll eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und ein bisschen Essig. Dann tränkst du die Tücher in der Schüssel und legst sie ihm um die Unterschenkel, das wird seine Körpertemperatur senken.«

Adam atmete tief aus und murmelte beim Hinausgehen vor sich hin. »Der wird es hoffentlich wert sein.«

Elisabeth war währenddessen im Zimmer hinter dem Vorhang verschwunden. Während Kilian kurze Zeit später von Adam die Wadenwickel angelegt bekam, hörte er Elisabeth im Hinterzimmer arbeiten. Zuerst vernahm er das Blättern von Buchseiten, dann lief sie scheinbar von der einen Ecke im Zimmer zur anderen. Zwischendurch klimperten Gläser und Tongefäße. Schließlich war ein reibendes Geräusch zu hören, das sich nach einem Mörser anhörte. Nach einer ganzen Weile, es musste mehr als eine halbe Stunde vergangen sein, kam sie wieder hinter dem Vorhang hervor. In der Hand hielt sie ein Tüchlein, das mit einem grünbräunlichen Kräuterbrei bestrichen war. Damit trat Elisabeth an das Sofa heran.

Kilian betrachtete das Tüchlein. »Was ist das?«, fragte er skeptisch.

»Ein Kräuterpflaster aus Lavendel, Rauten, Spitzwegerich, Sonnenwirbel, Schellkraut, weißen Nesseln und Holunderblüten. Das wird dir sicher helfen«, antwortete sie.

Dann hob Elisabeth seinen linken Arm an und rieb ihm mit den Fingern die Innenseite seines Unterarms warm. Anschließend nahm sie das Tüchlein und band es um sein Handgelenk, sodass die Kräutersalbe direkt auf seiner Pulsader auflag.

»Du musst darauf achten, dass das Pflaster nicht hinunterfällt!«, mahnte sie. »Hörst du? Die Kräuter werden dein Fieber senken. Dann wird es dir morgen besser gehen.«

Kilian nickte schwach und schloss die schweren Augenlider. Elisabeth stupfte ihn vorsichtig an. »Kilian, bevor du einschläfst, musst du unbedingt noch etwas trinken.« Dann wandte sie sich an Adam. »Geh und hol bitte noch eine Tasse von dem Apfelschalentee.«

Adam ging in die Küche hinaus, kam kurz danach mit einer vollen Tasse zurück und reichte sie ihm. Vorsichtig trank Kilian aus und flüsterte ein leises »Danke«. Dann schloss er die Augen erneut. Ein paar Minuten später schlief er ein.

Auf der Jagd

Es war inzwischen elf Uhr und Zeit zum Schlafen. Adam und Elisabeth schlichen leise aus der Stube hinaus und schlossen die Tür hinter sich. Während Elisabeth nach oben in die Schlafkammer ging, machte Adam einen kurzen Abstecher nach draußen hinter das Haus und erleichterte sich an einen Baum. Im oberen Stock des Hauses gab es zwei Schlafkammern, die über der Stube und dem Hinterzimmer lagen. Die Kammer über dem Hinterzimmer war Elisabeths und seine Schlafkammer. Adam betrat den Raum und hängte seine Kleidung in den Schrank. Gegenüber ihrem Bett war ein Waschtisch aus hellem Birnbaumholz mit einer grauweißen Marmorplatte und einem beigen Waschlavoir. Auf die Waschschüssel und den Krug waren schwarze Ornamente aufgemalt, die laufende Flötenspieler zeigten. Elisabeth hatte das Waschlavoir von ihrer Mutter geschenkt bekommen. Sie goss Wasser in die Schüssel und wusch sich die Hände von der Kräuterzubereitung. Über dem Waschtisch hing ein großer Spiegel, der von einem verzierten Holzrahmen eingefasst war. Rechts neben dem Waschtisch befand sich ein Fenster. An der anderen Außenwand stand der Kleiderschrank und rechts davon waren ein zweites Fenster sowie eine Zwischentür. Über diese Tür war ihre Schlafkammer mit der anderen verbunden. Diese Kammer war meist verwaist. Ab und an wurde sie als Gästezimmer genutzt, wobei sich die Gäste bisher mehr oder weniger auf Elisabeths Schwester Brunhilde und deren Tochter Katharina beschränkten. Von der vorderen Schlafkammer gelangte man auf den Flur. Der restliche Teil des oberen Stockwerks, der mehr als die Hälfte des Hauses ausmachte, diente als Heustock.

Elisabeth hatte bereits das Nachthemd angezogen, öffnete ihren Zopf und zog ein Haarnetz über ihren Schopf. Dann schlüpfte sie unter die Bettdecke. »Du musst für mich morgen auf die Jagd gehen«, sagte sie. »Kannst du das machen?«

Adam setzte sich im Nachthemd auf die Bettkante. »Wieso? Was brauchst du?«, murmelte er.

»Ich brauche eigentlich nichts. Doch unser junger Gast braucht eine Kreuzspinne, damit das Fieber endlich sinkt. Kannst du gleich morgen früh nach einer suchen?«

»Von mir aus«, antwortete er. »Aber eins ist sicher: Der Bursche wird mir dafür ein paar Ster Holz hacken müssen, damit sich der ganze Aufwand auch lohnt!«

Elisabeth schmunzelte. »Das wird er wohl, sobald er wieder gesund ist. Da bin ich mir sicher.«

Adam löschte das Licht und sie legten sich schlafen.

Am nächsten Morgen kamen die beiden nicht ganz so früh aus dem Bett wie sonst. Als sie noch jünger gewesen waren, war Adam jeden Morgen um halb sechs von selbst aufgewacht – darauf war Verlass gewesen. Doch mittlerweile schien seine innere Uhr in die Jahre gekommen zu sein, weshalb sie manchmal erst um sieben aufstanden. So war es auch an diesem Tag, denn die Krankenversorgung des Patienten gestern Abend hatte beide länger als sonst wach gehalten. Während Adam sich anzog, weckte er Elisabeth und ging nach unten in die Küche. Dort nahm er die rote Emaille-Schüssel vom Regal und lief hinter das Haus an den Brunnen, um frisches Wasser zu holen. Er überlegte oft, wie alt der Brunnen wohl sein mochte. Der runde Brunnenschacht maß im Durchmesser fast eineinhalb Meter und war aus großen Wacken gemauert. Ein kleines Dach überdeckte seine Öffnung, unter dem eine Kurbelstange mit Seil und Holzeimer hing. Adam drehte an der seitlichen Kurbel und ließ den Eimer am Seil nach unten. Dort sammelte sich das Grundwasser, das er und Elisabeth jeden Tag brauchten. Vor Jahren hatte er die Tiefe des Brunnens nachgemessen und errechnete bis zum Grund fast sieben Meter. In diesen Erinnerungen zog er den gefüllten Eimer wieder nach oben. Das frische Wasser füllte er in die Schüssel und ging zurück in die Küche. Am Schüttstein nahm er beide Hände voll Wasser und rieb sich damit das Gesicht ab. Das Wasser aus dem Brunnen war kalt, doch Adam war es recht so, denn das kalte Wasser trieb ihm den Schlaf aus dem Gesicht. Als Nächstes nahm er ein Stück Kernseife zur Hand und seifte sein Gesicht ein. Danach rieb er mit den Fingern durch den Mund und über seine Zähne. Zum Schluss der Morgenwäsche hielt er sein Gesicht über die Schüssel und spülte alles kräftig ab. Inzwischen war Elisabeth angekleidet nach unten gekommen. Während er seine Morgenwäsche beendete, schaute sie in die Stube zu Kilian. Adam leerte die Schüssel und füllte frisches Wasser nach. Im Gegensatz zu ihm war Elisabeth das Wasser aus dem Brunnen am frühen Morgen zu kalt. Bevor sie ihre Morgenwäsche vornahm, musste das Wasser aufgewärmt werden. Dazu machte Adam Feuer im gusseisernen Herd und füllte einen Teil des Wassers in das Schiffchen auf der Herdplatte. Das warme Wasser würde Elisabeth später zum kalten in der Schüssel mischen, bis es ihr warm genug war. Als sie in die Küche kam, begann das Wasser im Schiffchen langsam zu dampfen. Adam saß am Tisch und schnitt sich eine Scheibe Brot ab.

 

»Wie geht es ihm?«, fragte er.

»Auf jeden Fall besser als gestern Abend«, antwortete Elisabeth. »Ich werde ihm erst einmal einen Tee machen, damit er wieder etwas trinkt. Und vielleicht isst er ja auch einen Brocken Brot.«

Elisabeth ging zum Regal und nahm einen kleinen Tonbehälter mit ihrer Apfelschalen-Teemischung herunter. Während sie den Tee für Kilian anrichtete, sprach sie weiter. »Gehst du jetzt gleich auf die Suche in den Wald?«

Adam schnitt sich zwei weitere Scheiben Brot ab und schmierte von Elisabeths Brombeermarmelade auf eine Scheibe. Auf die andere Brotscheibe gab er eine Portion Schmalz, streute Salz darüber und klappte die dritte Scheibe als Deckel darauf. Das Marmeladenbrot aß er sofort, das Schmalzbrot war sein Proviant für unterwegs.

»Ja, ich werde sicher den ganzen Vormittag unterwegs sein, bis ich eine gefunden habe«, antwortete er. »Aber ich kenne ein paar Stellen im hinteren Aachtobel, wo Kreuzspinnen hausen. Sie hocken in den Nischen der Felswände und spannen dort ihre Netze. Wenn ich nicht gleich auf Anhieb eine finde, muss ich sie eben anlocken. Brauchst du sie lebend oder wird sie sowieso verbrannt?«

»Nein, auf jeden Fall lebend!«, wandte Elisabeth ein.

»Aha, dann hat der Bursche also das Vergnügen, das kleine Vieh lebendig zu fressen. Dann gib ihm aber auch ordentlich Salz und Pfeffer dazu.« Er machte gern solche trockenen Bemerkungen und wusste, dass Elisabeth diesen Humor an ihm liebte. Schmunzelnd sah sie ihn an.

»Ach was, du Eselpeter! Die Spinne kommt lebendig in eine Nussschale, die er als Amulett um den Hals tragen muss, bis das Fieber endgültig verflogen ist.«

»Na, die wird aber ihre Freude haben, wenn sie ihre große Felsspalte gegen eine winzige Nussschale tauschen muss.«

»So steht es eben im Buch«, entgegnete Elisabeth. »Und solange es ihm hilft, soll es mir recht sein.«

Inzwischen war Adam fertig mit essen und stand vom Tisch auf.

»Mir auch. Dann geh ich jetzt auf die Jagd und suche nach einem prächtigen Exemplar für unseren Stubenburschen.«

»Willst du ein paar Trauben mitnehmen?«, fragte Elisabeth.

Adam nickte. In der Tenne standen die Körbe mit den Weintrauben, die Elisabeth gestern geerntet hatte. Sie ging kurz hinüber und kam gleich darauf mit vier großen Traubendolden zurück. Adam zog währenddessen seine Waldjacke an und packte sein Bündel. Elisabeth nahm ein kleines Tuch aus der Küchentischschublade, legte die Dolden darauf und band das Tuch zu einem Proviantbündel zusammen. Dann sah sie Adam verwundert an.

»Wo hast du dein Schmalzbrot?«

Wortlos deutete Adam auf das hellbraune Leinenbündel auf seiner Schulter.

»Hast du das Brot etwa ohne etwas drum herum eingepackt?«, fragte sie entsetzt.

»Ha ja, das macht doch nichts. Ich esse es nachher ja sowieso.«

»Adam! Ich will nicht wissen, wie viele tote Viecher du schon in diesem Beutel nach Hause getragen hast. Und jetzt packst du einfach dein Brot da rein? Gib mir deinen Proviant, dann lege ich ihn in ein Tuch.«

Elisabeths Blick war weniger vorwurfsvoll, sondern eher fürsorglich. Adam hätte es nicht weiter gestört, doch damit Elisabeth zufrieden war, nahm er das Leinenbündel von seiner Schulter und ließ sie das Brot zusammen mit den Weintrauben einpacken. Das fertige Bündel drückte sie ihm in die Hand.

»Schaust du auch bei den Fledermäusen nach?«, fragte sie.

»Ja, die Holzkästen wollte ich mir heute anschauen. Und was machst du heute Morgen?«

»Ich werde unserem Patienten zuerst etwas zu essen machen. Danach will ich der Hedwig, der Villinger Sofie und den Biehles ein paar Weintrauben vorbeibringen. Die Biehle-Mädchen essen die Trauben so gern und ich wollte schon seit ein paar Tagen bei Johanna vorbeischauen.«

»Wann wird sie denn das Kind zur Welt bringen?«

»Etwa zwei Monate müssten es noch sein«, schätzte Elisabeth.

»Na, dann hoffen wir, dass es ein Bub wird. Sonst hängt sich der Andreas am Ende noch auf.«

Elisabeth blickte ihn schockiert an.

»Adam! Sag kein dummes Zeug! Der arme Andreas leidet so schon genug, weil er immer noch keinen Hoferben hat!«

»Jaja«, grummelte er vor sich hin. »Es würde mich jedenfalls nicht wundern, bei so vielen Weibern auf dem Hof, wie der arme Kerl hat.«

Adam packte sein Bündel und machte sich auf den Weg. Etwa eine halbe Stunde später war er zu Fuß im hinteren Aachtobel an der Stelle angelangt, wo sich der Fußweg an die Felswand schmiegte und weiter in Richtung Norden führte. Unten am Gewässer hörte er das feine Zwitschern von Bachstelzen, die in den Sträuchern um das kleine Bächlein umherhüpften. Am Wegesrand brummten Hummeln über den roten Blüten der Taubnesseln und dazwischen trällerte ein Buchfink hoch oben in einer Baumkrone. Der felsige Erdboden war hier wie im ganzen Linzgau aus sandigem Molassegestein. Über die Jahrtausende hinweg hatten sich in die Felswand vom Sickerwasser tiefe Spalten gegraben. In der feuchten Dunkelheit dieser Spalten hausten neben Asseln, Würmern und Kriechtieren auch Kreuzspinnen. Während einer seiner vielen Waldgänge hatte Adam sie hier vor nicht allzu langer Zeit entdeckt. Als Elisabeth ihn gestern Abend im Bett darum gebeten hatte, eine Kreuzspinne zu fangen, war ihm diese Stelle wieder ins Gedächtnis gekommen. Als er dort ankam, legte er sein Bündel auf dem Felsgestein ab und machte sich gleich an die Arbeit. Eigentlich war es nicht schwierig, eine Spinne zu fangen. Adam machte sich ihre eigene Jagdtaktik zunutze. Zuerst sah er sich nach Gräsern und Sträuchern in der näheren Umgebung um. Was er brauchte, war ein Insekt, ein Köder, mit dem er eine Kreuzspinne aus ihrem Versteck locken konnte. Nach ein paar Minuten der aufmerksamen Suche fing Adam einen gelben Schmetterling, der über der Schafgarbe am Wegesrand flatterte. Den Schmetterling zwischen seinen Handflächen, lief er zu einer der Felsspalten mit einem Spinnennetz am Eingang, um ihn dort fliegen zu lassen. Dazu steckte er seine Hände in die Tiefe des Spalts hinein, bevor er sie öffnete. Im Halbdunkel des Felsgesteins flog der freigelassene Schmetterling instinktiv in Richtung Sonnenlicht. Kurz bevor er die ersehnte Freiheit wiedererlangt hätte, verfing er sich in den hauchdünnen Fäden des Spinnennetzes, das am Eingang der Felsspalte aufgespannt war. Vom zappelnden Schmetterling im Netz angelockt, kam flink eine Kreuzspinne angekrochen, die sich wohl seit Tagen auf die Lauer gelegt hatte. Zielstrebig krabbelte die Spinne auf den Schmetterling zu, dabei ahnte sie nicht, dass eine weitaus größere Kreatur auf sie selbst wartete. Als die Spinne in der Mitte des Netzes angelangt war und sich über ihre Beute hermachen wollte, zog Adam ein Einmachglas aus seiner Tasche, das er von zu Hause mitgenommen hatte. Den Deckel in der einen Hand und das Glas in der anderen, nahm er die Spinne auf dem Netz dazwischen ins Visier und schloss das Glas mit einer schnellen Bewegung. Er hatte die Spinne lebend gefangen. Immerhin musste sie nicht hungern, denn der Schmetterling wurde ebenfalls im Glas eingeschlossen. Zufrieden packte er die Beute in seine Leinentasche und nahm das Schmalzbrot heraus. Nach der kleinen Stärkung machte er sich auf den Weg zu den Fledermauskästen. Bis zum Nachmittag suchte er in den umliegenden Wäldern alle Fallen für die Abendsegler ab. Der erste Kasten war leer. Der zweite Kasten – ein paar Gehminuten weiter entfernt – enthielt Fledermäuse, doch es waren keine Abendsegler, sondern Langohren, wie er unschwer an den großen Ohren der schlafenden Tiere erkennen konnte. Der dritte Kasten war ebenfalls leer. Im Glauben, dass er nur mit einer Beute im Sack nach Hause kommen würde, machte sich Adam auf den Weg zum vierten Kasten. Zu seinem Erstaunen enthielt dieser zwei Abendsegler, die sich zum Ruhen an die Innenwände des Holzkastens klammerten. Die schlafenden Tiere waren ein leichtes Opfer für ihren Jäger. Adam nahm das Glas mit der Spinne, seinen restlichen Proviant und alles andere aus dem Leinenbündel, damit er eine Fledermaus dort hineinpacken konnte. Um sich vor Bissen zu schützen, zog er einen Stoffhandschuh an. Vorsichtig öffnete er den Deckel des Holzkastens, packte eine der beiden Fledermäuse und steckte sie in das Bündel. Mit der Beute in der Hand suchte er auf dem Waldboden nach einem dicken Stock. Er drückte das Leinenbündel so fest zusammen, dass die Konturen der Fledermaus im Stoff erkennbar wurden. Mit dem Stock holte er aus und gab zwei feste Schläge auf das Tier im Stoffbündel, das sofort tot war. Danach verschloss er den Holzkasten wieder, in dem der andere Abendsegler verblieb. Es hätte genauso gut ihn treffen können, dachte Adam sich, doch die Fledermaus im Kasten hatte überlebt und würde nun weiter im nächtlichen Wald umhergeistern. Adam verstaute den toten Abendsegler und die Spinne im Leinenbündel, setzte sich auf einen Baumstumpf und aß genüsslich die süßen Weintrauben. Währenddessen lauschte er einige Zeit den Geräuschen des Waldes und machte sich später auf den Rückweg zum Vrenenhof.