Buch lesen: «Die Welt, die meine war», Seite 4

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10.

Er wird zur Teilnahme am Grand Prix eingeladen. Er weiß nicht, ob er sich geehrt oder beleidigt fühlen soll oder ob er etwas missverstanden hat. Aber der NRK will Komponisten herausfordern, die bisher nicht als Verfasser von Popstücken bekannt geworden sind. Als er sieht, wer gefragt wird, begreift er, dass es ernst gemeint ist. Ach was, na ja, dann vielleicht.

Eines Abends, als er auf dem Weg ins Bett ist, bleibt er beim Flügel im Wohnzimmer stehen. Die Lampen sind bereits ausgeschaltet. Da steht er, in der Dunkelheit, kann noch immer die schwarzen und weißen Tasten erkennen. Er denkt an Amalie, seine ewige Klavierlehrerin. Manche sind wie Politiker und Wirtschaftskapitäne, sie platzen wie Trolle. Andere sind ein Leben lang Autoritäten. Es schmerzt ihn bis ins Mark, dass sie sich nie mehr treffen. Über Lindholm weiß er auch nichts. Die beiden, die seine Ersatzeltern waren, wohnen noch immer in dem Haus im Ruglandsvei. Sie machen weiter mit ihrem Leben, als wäre nichts geschehen. Ob sie sich an ihn erinnern? Erinnern sie sich an die Erwartungen, die sie ihm in den Rucksack gepackt hatten, ehe sie ihm alles Gute für die Reise wünschten?

Er erinnert sich jedenfalls an die beiden. Er erinnert sich daran, wie gut es war, dass über ihn entschieden wurde. Dass jemand den Weg ausgesucht hatte, ohne dass sie mit Wegweisern vor ihm standen und mit den Armen fuchtelten. Sie führten ihn behutsam, alle beide, wie einen Blinden. Ab und zu berührten sie seine Schultern. Andere Male versetzten sie ihm einen Stups in den Rücken, brachten ihn dazu, aufzuwachen, sich umzusehen. Der Bruch mit Lindholm war schicksalhafter als der mit Amalie. Lindholms Wünsche waren so konkret. Goetheanum. Anthroposophie. Geisteswissenschaft. Er lehnte dankend ab, so höflich er konnte, nachdem Lindholm seine ersten veröffentlichten Gedichte geradezu in Fetzen gerissen und an die Wand geworfen hatte, gleich neben dem Kamin. Bei Amalie war das nicht so. Er glitt von ihr fort, als befänden sie sich beide auf dem großen Strom, dem Strom des Lebens, dem Strom von Huckleberry Finn. Er stellte sich das oft so vor: Dass er von einer Strömung erfasst wurde, fortgeschwemmt, in die Mangrovenwälder, dass er im Dickicht unter den Zweigen verschwand, dass sie ihn nicht mehr sehen konnte. Sie rief nach ihm, von dem Floß aus, auf dem sie saß, mitten auf dem Strom. Aber er gab keine Antwort. Er saß mäuschenstill da und wusste, dass er von nun an allein zurechtkommen musste. Und das auch wollte, um jeden Preis.

Aber Popmusik? Eine Strophe samt Refrain? So weit entfernt von den Sonaten und Symphonien, die er im Rucksack mitgenommen hatte. Etwas vereinfacht, überdeutlich. Wann sah man diese Grenze selbst? Wann begriff der Schriftsteller, dass er überflüssige Sätze schrieb? Wann begriff der Komponist, dass seine Musik flach geworden war? Wann war man ein Genie und wann war man nur ein Tropf? Er stand dort am Flügel, in jenem Spätwinter, und dachte an Amalies tiefe Liebe zu Beethoven. Für sie war Beethoven der absolute Schwerpunkt der Musikgeschichte. Sie hatte Jahre ihres Lebens benutzt, um ein Buch über ihn zu schreiben. Sie teilte die Musik in »vor« und »nach Beethoven« ein. Ihr größter Wunsch war es, dass ihr Schüler, der Bjørnstad-Junge, die drei letzten Klaviersonaten spielte, Opus 109, 110 und 111, in ein und demselben Konzert. Er hatte angefangen zu üben. Er war weit gekommen, hatte die ersten beiden bewältigt, doch als er mit dem Üben von 111 anfing, lernte er Ole Paus kennen, und das Leben schlug eine ganz andere Richtung ein.

Plötzlich hat er Lust, wieder Beethoven zu spielen.

Um sich gegen die Popmusik zu wehren, die Amalie aus tiefstem Herzen gehasst hat?

Er weiß es nicht. Die klassische Musik ist so komplex, aber die sogenannte Populärmusik macht ihm ebenfalls sehr große Freude. Beethoven steht da, egal wie. In der Mitte der Musikgeschichte steht Beethoven. Er ist fast fünfzig, als er im Sommer 1819 eine Abmachung mit dem Musikverleger Moritz Schlesinger eingeht. Er soll neue Musik schreiben. Er bekommt 60 Dukaten für 25 neue Lieder, und 90 Dukaten für drei Klaviersonaten. Amalie vergaß niemals diese Perspektive, die in Mozarts Biografie noch deutlicher wurde. Der Kampf um das Dasein, um das Überleben. Damals war das schwieriger. Die Bourgeoisie bezahlte nicht mit Geld, sondern mit Gegenständen, gern mit Schnupftabakdosen. Die Verleger dagegen verhandelten mit den Komponisten. Beethoven bat um 120 Dukaten für diese drei Sonaten und wollte die Rechte für England und Schottland selbst behalten. Es endete also mit 90 Dukaten. Das war die Vorgeschichte von dreien der größten und sagenumwobensten Klaviersonaten der Musikliteratur.

Er hatte eine gleich starke Beziehung zu allen dreien, aber am meisten geübt hatte er die Sonate in As-Dur. Sie wurde 1821 vollendet, verspätet aufgrund von Beethovens Gesundheitszustand. Beethoven war geschwächt durch Gelbsucht und hatte während des Winters mehrere rheumatische Anfälle erlitten, die ihm die Arbeit unmöglich machten. Amalie betonte immer wieder, dass Beethoven ein Nervenmensch gewesen sei, erfüllt von Besorgnis und Willen gleichermaßen.

Ja, er erinnert sich so gut an die Zeit, in der er an dieser Musik gearbeitet hat. Ihm war, als sei Beethoven in diesen Klaviersonaten tief in seine Traumata und Sehnsüchte eingetaucht. Er hatte an Per Sivles unvergessliches Gedicht Ljos gedacht. In dem der Dichter fast flehentlich um »Licht, Licht, mehr Licht« gebeten hatte, in der Hoffnung, dem unvermeidlichen Selbstmord doch noch entgehen zu können. Als er diese drei Sonaten geübt hatte, war ihm der Gedanke gekommen, dass im Ausdruck etwas fast Flehentliches lag, wie in Olav H. Hauges Gedicht. »Das ist der Traum …« Dass etwas geschehen wird. Geschehen muss. Später stellte er dann fest, dass sich auch Milan Kundera auf diese berühmten Beethoven-Sequenzen konzentrierte im Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Tomas, die Hauptperson, ist von Mitgefühl betroffen, aber er sieht das Mitgefühl als Bedrohung, die ihn lähmen und unfähig machen kann zu der Arbeit, die er ausführen möchte. Seine Bindung an eine Frau hindert ihn lange daran, eine andere zu erobern. Aber dann passiert es, und das Mitgefühl nach dem Verrat nimmt ihm die Freude an der Eroberung. In der berühmten Liebesbeziehung zwischen Tomas und Tereza bilden Beethovens Klaviersonaten und die letzten Quartette den Hintergrund für die fast existenzielle Liebesgeschichte, die sich gleichzeitig mit der sowjetischen Invasion in der Tschechoslowakei abspielte. Ein durchgängiges Thema in Beethovens Musik war die grundlegende Frage: Muss es sein? Und immer kommt die Antwort: Ja. Es muss sein! Kundera deutet Beethovens Kampf als die Erfahrung, dass das Belastende auch etwas Positives sein kann. Wie bei Munch, der immer Angst vor der Geisteskrankheit hatte, davor, wie seine Schwester Laura in eine Anstalt eingesperrt zu werden, und der dennoch dem Rat seiner Ärzte trotzte und sagte: »Nehmt mir diese Nerven nicht weg. Ich brauche sie für meine Kunst!« Aber Beethoven konnte mit seinem Schicksal nicht flirten. Schon mit dreißig Jahren spürte er, dass sein Gehör geschwächt war. Solange es ging, hoffte er, dass es sich um eine vorübergehende Krankheit handelte. Aber die Krankheit war von Dauer. Beethoven schrieb: »ich habe schon oft den schöpfer und mein daseyn verflucht, Plutarch hat mich zu der Resignation geführt, ich will wenn’s anders möglich ist, meinem schicksaal trozen, obschon es Augenblicke meines Lebens geben wird, wo ich das unglücklichste Geschöpf gottes seyn werde.«

Achtzehn Jahre lang, ehe er vollständig ertaubt die Sonate in As-Dur komponierte, war sein Gehör bereits stark geschwächt. Er schrieb in einem berühmten Brief an seine Brüder Karl und Johann Beethoven, den der Bjørnstad-Junge oft in Musikkens Verden gelesen hatte, einem Lexikon, aus dem er und Amalie immer wieder zitierten: »O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch oder misanthropisch haltet oder erkläret, wie unrecht tut ihr mir! Ihr wisst nicht die geheime Ursache von dem, was euch so scheinet.

Mein Herz und mein Sinn waren von Kindheit an für das zarte Gefühl des Wohlwollens.

Selbst grosse Handlungen zu verrichten, dazu war ich immer aufgelegt; aber bedenket nur, dass seit sechs Jahren ein heilloser Zustand mich befallen, durch unvernünftige Ärzte verschlimmert.

Von Jahr zu Jahr in der Hoffnung, gebessert zu werden, betrogen, endlich zu dem Überblick eines dauernden Übels (dessen Heilung vielleicht Jahre dauern wird oder gar unmöglich ist) gezwungen, mit einem feurigen, lebhaften Temperamente geboren, selbst empfänglich für die Zerstreuungen der Gesellschaft, musste ich früh mich absondern, einsam mein Leben zubringen.

Wollte ich auch zuweilen, mich einmal über alles das hinaussetzen, o wie hart wurde ich durch die verdoppelte traurige Erfahrung meines Gehörs dann zurückgestossen, und doch wars mir noch nicht möglich, den Menschen zu sagen: sprecht lauter, schreit, denn ich bin taub.

Ach, wie wär es mir möglich, dass ich die Schwäche eines Sinnes zugeben sollte, der bei mir in einem vollkommenern Grade als bei andern sein sollte, einen Sinn, den ich einst in der grössten Vollkommenheit besass, in einer Vollkommenheit, wie ihn wenige, von meinem Fache gewiss noch gehabt haben. – O, ich kann es nicht. Drum verzeiht, wenn ihr mich da zurückweichen sehen werdet, wo ich mich gerne unter euch mischte. Doppelt wehe tut mir mein Unglück (indem ich dabei verkannt werden muss). Für mich darf Erholung in menschlicher Gesellschaft, feinere Unterredungen, wechselseitige Ergiessungen nicht statthaben.

Ganz allein fast, nur soviel, als es die höchste Notwenigkeit fordert, darf ich mich in Gesellschaft einlassen.

Wie ein Verkannter muss ich leben; nahe ich mich einer Gesellschaft, so überfällt mich eine heisse Ängstlichkeit, indem ich befürchte, in Gefahr gesetzt zu werden, meinen Zustand merken zu lassen.«

Er dachte, immer wenn er das las, dass es ein bewegender Brief sei. Ein Abschiedsbrief an zwei geliebte Brüder. Beethoven war sicher, dass er bald sterben würde. Er saß in Heiligenstadt, am 6. Oktober 1802, und wusste nicht, dass er noch 25 Jahre leben würde. Er schreibt: »Empfehlt Euren Kindern Tugend: sie nur allein kann glücklich machen, nicht Geld; ich spreche aus Erfahrung. Sie war es, die mich selbst im Elende gehoben; ihr danke ich nebst meiner Kunst, dass ich durch keinen Selbstmord mein Leben endigte.«

Und doch war er noch nicht an dem Punkt in seinem Leben angelangt, wo er wirklich erfasste, was die Taubheit ihm raubte. Denn es waren ja nicht nur Taubheit und Einsamkeit, in die er nun eintrat. Es war auch die Erniedrigung im öffentlichen Raum. In diesen Jahren glaubte er noch immer, Klavier spielen zu können. Als er an der Aufführung seines Trios in B-Dur teilnahm, konnte Ludwig Spohr kommentieren, es sei »von der früher so bewunderten Virtuosität des Künstlers infolge seiner Taubheit fast gar nichts übriggeblieben! Im Forte schlug der arme Taube so darauf, daß die Saiten klirrten, und im Piano spielte er wieder so zart, daß ganze Tongruppen ausblieben.« Zu allem Überfluss war das Instrument nicht gestimmt. Beethoven focht das nicht an. Er konnte es ja nicht hören. Während er die drei letzten Klaviersonaten schrieb, so unvorhersagbar und erfüllt von Auflehnung und Schmerz, erschien er dem Publikum, das ihn bisher geliebt hatte, mehr und mehr als ein Wahnsinniger. Da er noch immer die Schwingungen eines großen Orchesters wahrnehmen konnte, versuchte er zu dirigieren, solange das noch möglich war. Aber die Musiker wussten, dass er sie nicht mehr führen konnte. Beethoven setzte Gefühle und Mimik ein, um die Kontrolle über den musikalischen Verlauf zu gewinnen, aber da er nicht hören und kaum noch sprechen konnte, kam es zu grotesken Übertreibungen und wilden Gesten. Zum Beispiel markierte er ein Diminuendo, indem er sich immer kleiner machte. Wenn das Orchester pianissimo spielen sollte, verkroch er sich unter dem Dirigentenpult. Aber wenn ein Crescendo kam, tat er das Gegenteil. Dann richtete er sich auf, machte sich so groß wie möglich, stellte sich auf Zehenspitzen und sah vollkommen lächerlich aus. Erst in dem Jahr nachdem er die Sonate in As-Dur geschrieben hatte, ging ihm die Wahrheit auf. Er dirigierte seine Oper Fidelio und begriff, dass er nicht länger als Dirigent auftreten konnte, nach dem Chaos, das im Orchestergraben und auf der Bühne ausgebrochen war. Sein Freund Schindler schob ihm offenbar einen Zettel zu, auf dem er ihn anflehte, nicht weiterzumachen, sondern nach Hause zu fahren. Beethoven sprang auf und rief: »Fort! Fort von hier!« Er sprang über die Orchesterbalustrade, stürzte aus dem Saal und ließ sich nicht wieder blicken.

Gemessen an Beethoven verblasst das meiste andere. Aber die zeitgenössische Kunstmusik hat sich in die Enge manövriert. Die serielle Orthodoxie kommuniziert nur mit denen, die sie ausüben. Deshalb entscheidet er sich für die Popmusik, ganz bewusst. Er will zur Melodie, will zu Rhythmen und Harmonie. Er schreibt Svart fortid. Der Text ist inspiriert von seinen Erlebnissen an Orten wie dem Montagsklub oder Smuget, wo man immer in Erfahrung bringen kann, wer mit wem schläft, wenn man das will, aber wo die Wenigsten Klatsch verbreiten. Er findet später den Text auffällig moralisch, ein Wunsch, als klug und weitsichtig dazustehen, ein Mensch, der über alle Arten von Sündenfällen erhaben ist. Im Laufe der letzten Jahre ist die Sexualität so sichtbar geworden. Sogar der Vokuhila der Jungen erinnert an Schamhaare. Die Frauen schminken sich grell, die Röcke sind kurz. Sexy zu sein ist eine Qualifikation an sich. Wenn ein Mund glänzt und an Schamlippen erinnert, ist das nur von Vorteil. Dann signalisiert man, was man will. Jayne Mansfield und Burt Reynolds sind von der Kinoleinwand gestiegen und leben in verräucherten Lokalen im Zentrum von Oslo. Ja, sogar im Kino- und Tanzsaal Gatsby am innersten Tvedestrandsfjord kann man die neue Brunst wahrnehmen wie einen Spritzer Naturparfüm zwischen den vielen Kaufdüften. Es ist schon viele Jahre her, dass Disco in die Welt kam, in die USA und nach Europa, nach Singapur, Tokio und nach Pattaya in Thailand. Das harte Hämmern der Basstrommeln. Wenn der Tontechniker gute Arbeit geleistet hat, gehen diese Frequenzen direkt in den Schritt von Frau und Mann. Musik, von der man geil werden soll. Er schreibt sein moralisches Gegenstück an dem fast discofreien Ort Vestre Sandøy draußen am Meer. Er hört sich Steely Dans Aja an und versucht, die Melodie ebenso inhaltsreich und zugleich so distinguiert zu machen, wie es diesen Herren immer gelingt, Musik, die Champagner und Satin verlangt, wenn man in der richtigen Stimmung ist.

Der NRK fragt, ob er eine Vorstellung davon hat, wer singen soll. Könnte zum Beispiel Inger Lise Rypdal passen? Er zuckt zurück mit dem Telefonhörer in der Hand, worauf das Telefon zu Boden fällt und die Verbindung abreißt. Was passiert denn gerade in seinem Leben? Aus dem tiefsten Missmut wurde er geholt, um für zwei der größten Gesangsstars in Nordeuropa Text und Musik zu schreiben. Hat er das verdient? Er ist sich absolut nicht sicher. Er betrachtet sich selbst mit größerer Skepsis denn je. Wieder sieht er das schöne Gesicht von Toril Moi vor sich, die gemeint hat, er sauge die Frau aus wie einen Schwamm. Ein widerliches Bild. Dass er selbst trocken ist. Und die Frau nass. Dass er saugt. Sie bestiehlt. Zu einem Meer wird, auf ihre Kosten. Aber er nimmt den Kontakt zum NRK wieder auf und hört, dass Georg Keller, Trond-Viggos guter Freund, für das Arrangement steht. Will er nach Oslo kommen und bei den Proben zuhören, beim norwegischen Finale zugegen sein, das gar kein Finale ist? Außer den Komponisten ist ja niemand eingeladen.

Nein, denkt er. Oslo macht ihm Angst. Fürs Erste kein Nachtleben mehr. Alkohol. Essen. Die vielen Toiletten, auf denen er den Finger in den Hals gesteckt hat. Und dennoch. Er spürt es so deutlich. Etwas passiert dort drinnen, zwischen den Menschen, in den Läden, in den Restaurants und Nightclubs. Neue Kleidermarken kommen dazu: Poco Loco, In Wear, Marco Polo. Frauen und Männer tragen jetzt lockige Haare. Ja, Schamlocken. Es ist nicht die Sexualität der Hippiezeit, Frauen, die ihre großen Brüste wogen lassen und Männer mit ungewaschenen Bärten, die tranig mit einer Gitarre dasitzen und nach Cannabis riechen. Das hier ist die scharfe Wollust, die nur durch Design und Kokain ausgelöst werden kann. Eine wache Sexualität, genau wie bei den Katzen. Hier darf man sich keine einzige Gelegenheit entgehen lassen.

Deshalb jetzt nicht Oslo. Sowie er dem NRK gesagt hat, dass er nicht zum Grand-Prix-Finale kommen wird, nimmt er die Vierkornmischung von Helios aus dem Schrank und bäckt zwei Graubrote. Er ist kein guter Bäcker. Er weiß nicht einmal, wie man einen Waffelteig anrührt. Aber er steht gern hier in der Küche mit Blick auf Nachbarn und Meer. Er knetet gern. Der Prozess gefällt ihm. Mehl, Wasser, Salz, Hefe. Ihm gefällt die Wartezeit, wenn der Teig geht. Es gefällt ihm, dass sich das Brot wieder zusammenzieht, wenn es im Ofen ist. Dass es schwer, saftig und warm wird. Mit Butter und Ziegenkäse schmeckt es besser als alles andere auf der Welt. Besser als die Entenleber von Hroar Dege. Besser als Hummer.

Er isst ein Stück Brot. Vielleicht zwei. Er hat kein Bedürfnis danach, sich übersatt zu fressen. Deshalb weiß er, dass er die Kontrolle hat. Aber er kann nicht so viel Brot, Butter und Ziegenkäse essen und gleichzeitig abnehmen. Dann geht er zu der Stelle im Wald, hinter den Büschen, wo er ganz allein sein kann. Zur Kotzstelle. Der Geruch an sich macht das Kotzen leichter. Manchmal muss er nicht einmal den Finger in den Hals stecken.

Der norwegische Grand Prix rückt näher. Am Samstag lädt er einige Nachbarn und Zugezogene zu einem lockeren Fernsehabend ein. Als hätte er mit der ganzen Sache gar nichts zu tun. Die Zeitungen haben wie üblich auf das Ereignis hingeschrieben. Alte Idole wie Nora Brockstedt und Arne Bendiksen werden hervorgeholt. Die Presseleute haben wenig Erfahrung mit diesen relativ »seriösen« Komponisten. Die meisten kommen aus der Liedermacherszene, aus Jazz und Rock. Hier hat auch nicht die norwegische Bevölkerung zu bestimmen. Stattdessen sitzt eine Fachjury bereit, um ihr Urteil abzugeben, von eins bis zehn. Obwohl er versucht, sich zu distanzieren, spürt er es bis in den Bauch. Und er bereut, die Freunde eingeladen zu haben. Was in aller Welt war das für eine Idee? Er würde lieber allein mit der Anderen ohne fremde Einmischung dieses seltsame Finale sehen. Würstchen mit Senf und Ketchup essen, vielleicht sogar ein Bier trinken, als Abwechslung vom vielen Wein. Aber sie kommen, allesamt. Er liest es an ihren Gesichtern, dass niemand damit rechnet, dass er gewinnen könnte. Natürlich gewinnt er nicht, wo doch Åge Aleksandersen am Finale teilnimmt. Bjørnen sover ist der große Favorit. Es ist noch einmal die Sowjetunion. Die Bedrohung aus dem Osten. Abgesehen von den Menschen in Finnmark werden alle in dieses Lied einstimmen. Und bald sind Olympische Spiele in Moskau.

Aber was, wenn er doch gewinnt, denkt er trotzdem, plötzlich, mit einem akuten Drang, wieder kotzen zu müssen. Es wäre nicht das erste Mal. Inger Lise ist beliebt. Wie auch der geniale Jazzmusiker, der ihr Ehemann ist. Eine junge sexy Popsängerin mit langen Locken, die über alte Schweine singt. Wäre das jetzt nicht etwas? Fru Johnsen umgekehrt. Holt die Altherrensexualität ans Licht! Gebt ihr ein Gesicht! Gebt ihr einen Text und eine Melodie! Die Geständnisse des Bürgermeisters!

Je mehr er in diesen Bahnen denkt, umso mehr denkt er, dass er eine Chance hat. Aber in der nächsten Sekunde denkt er, dass er nur einer von diesen lächerlichen Verlierern ist oder einer von den tapferen Optimisten mit Lebenssehnsucht, die die Hoffnung bis zum letzten Augenblick behalten, ja, die glauben, dass sie leben werden, selbst wenn tödliche Diagnosen um sie herum donnern wie Stahlplatten. Den Grand Prix gewinnen? Das würde ihn doch lächerlich machen! Er würde die Tür für Klatschzeitungen wie Se og Hør öffnen müssen. Er würde auf den schwachsinnigen Geburtstagsfesten von Audun Tylden erscheinen müssen, dem Mann, dem er fast alles zu verdanken hat, und der nicht einmal einen 33. Geburtstag im Freundeskreis auslässt, wenn er es ein bisschen krachen lassen kann. Er würde zum festen Einschlag in Smuget und im Montagsklub werden. Er würde lockige Schamhaare auf dem Kopf tragen. Er würde die Hemdenknöpfe öffnen und die Haare auf seiner Brust zeigen, die dort von einer erfahrenen jungen und hübschen Friseuse im Spaghetti im Bogstadvei angeklebt worden sind. Er würde die letzte Hose von Poco Loco kaufen. Er würde noch mehr abnehmen müssen, so viel kotzen, dass er es vielleicht auf 70 Kilo bringt, 24 Kilo unter seiner Größe von 1,94. Damals waren solche Gleichungen die einzigen, die er vielleicht in seinem Leben bisher begriffen hatte. Er hatte vergessen, dass er einmal in Mathe durchgefallen war.

Åse Kleveland zeigt sich auf dem Bildschirm in ihrer ganzen Pracht. Sie ist schön, stolz und voller Autorität. Eigentlich müsste sie Ministerpräsidentin sein, denkt er. Das Internationale an ihr, von dem er nicht sicher ist, dass Odvar Nordli es besitzt. Er sitzt vor dem Fernseher und denkt, dass er sich an einem Ort im Kulturleben befindet, wo er vorher noch nie gewesen ist. Er wandelt in den Fußspuren von Anne-Karine Strøm. Sie war vor ihm dort, mit Å for et spill und Mata Hari. Sie hat dort gestanden, auf der Bühne, und für die Musik gekämpft, für die Platzierung. Es kommt ihm ein wenig unwirklich vor, dass er selbst plötzlich so nervös ist, wo er doch hier sitzt, in dem kleinen Fernsehraum neben dem Wohnzimmer, in den sich die Freunde zusammen mit ihm gequetscht haben. Er zieht den Geruch von Zigarettenrauch und Würstchen in sich hinein, den scharfen Geruch des Rotweins von Fuhr, den er aus dem großen Fass im Keller geholt hat. Wie sie alle da sitzen und träge den Fernseher anglotzen, scheinen sie vergessen zu haben, dass er an diesem Wettbewerb teilnimmt. Aber das ist ihm nur recht. Er sitzt mäuschenstill da und sagt nichts. Er gleitet in eine Art Trance, als ob seine ganze Kindheit ihn umschwebt, Erinnerungen aus einer Geborgenheit, mit Samstagabenden, Grand-Prix-Entscheidungen und Erik Bye. Die alten Schlager erklingen in einer Echokammer in seinem Kopf. Eine Linie zieht sich von der Elisabeth-Serenade, die seines Wissens nie bei einem Grand Prix vertreten war, über L’amour est bleu, Poupée de cire, poupée de son, Puppet on a string bis zu Karusell. Der ewige Trost der Schlagermusik, die Augenblicksstimmung, die den kleinen Schub im Alltag liefern konnte, ein Streuzucker der Gefühle, der für einige Sekunden Kraft und Ruhe gab, ehe das lebendige Leben wieder zupackte, auf dem Weg weiter zum Schultag, zur Lohntüte, zu den Raten, zu den Altersheimen. Und nun kündigt Kleveland Svart fortid an. Text und Musik von einem gewissen Herrn Bjørnstad. Dem Bjørnstad-Jungen. Wer hätte sich denn jemals vorstellen können, dass er es so weit bringen könnte. Und gleich darauf kommt Inger Lise Rypdal in all ihrer Pracht. Sie, die schon mit ihrem Ehemann Terje Rypdal Gigantisches vollbracht hat. Jedes Mal, wenn dieser Gitarrenmeister mit seinem ganzen Hof aus genialen Musikern, von Pål Thowsen bis zu Chrico und Sveinung Hovensjø in den Club 7 herniedersteigt, ist er immer, wenn der Meister ihn grüßt, aufs Neue verlegen und verdutzt. Nun sieht er im Fernsehen, dass die Frau des Meisters sein Lied vorträgt, und er denkt, die beiden seien doch das Superehepaar mit riesigem Haus und Pferd irgendwo auf Totenåsen. Der Ehemann, der um die Welt reist und auf den allergrößten Bühnen spielt, der intensiv melodische Musik komponiert, die er selbst in seinem Kopf zu erlösen versucht. »Du siehst es in allen weichenden, weichenden Augen«, singt Inger Lise. Zum ersten Mal hört er das Arrangement von Georg Keller. Es ist so elegant, mit Hintergrundsängerinnen und allem. Er hätte nie gedacht, dass er Musik schreiben könnte, bei der Hintergrundsängerinnen in den Refrain einstimmen, obwohl Ole das bei Lise Madsen, Moses og de andre verlangt hatte. Er ist begeistert von den Hintergrundsängerinnen, von der Erweiterung des Erwarteten. Stimmen, die sich übereinander legen oder einen Kontrapunkt erzeugen. Inger Lise Rypdal, die dort steht mit einem neckenden Blick und den Menschen, die vor den Bildschirmen sitzen, sagt, sie seien durchschaut, entlarvt, Lügner, Hurenböcke und Betrüger allesamt.

Was für ein unglaublich schlechter Ausgangspunkt, wenn man ein Grand-Prix-Finale gewinnen will, denkt er. Dann kann man sein Publikum doch nicht auf diese Weise verspotten? Vielleicht war er zu viel mit Ole Paus zusammen. Und nun erhält die Sängerin ein Feedback direkt ins Ohr. Professionell zieht sie die Hand mit dem Mikrofon weg von ihrem Gesicht. Niemand sieht, dass sich ihm die Haare sträuben. Es hätte dermaßen schiefgehen können, aber die professionellen Tontechniker oben im NRK-Studio eliminieren das Problem, und das Lied geht weiter. Er findet, es klingt verdammt gut. Das war das beste Lied bisher, denkt er. Der Applaus ist höflich, aber mehr nicht. Niemand in dem Zimmer auf Sandøya sagt etwas, nur die Andere. »Schön«, sagt sie und drückt seine Hand, wie sie da dicht nebeneinandersitzen. Aber dann steht Åge Aleksandersen auf der Bühne und singt Bjørnen sover, und er verliert etwas von dem Mut, den er eben noch hatte. Diesmal gibt es bedeutend mehr Applaus, auch in dem Zimmer auf Sandøya ist die Stimmung deutlich enthusiastischer. Eine der neu Zugezogenen aus Bergen beugt sich vor und schließt energisch die Hand um den Rotweinbecher. Sie und ihr Lebensgefährte wohnen seit einigen Monaten auf der Insel. Er ist Künstler, und sie hat eine Ausbildung als Lehrerin. Er hat sie bewundert, wegen ihrer Jugend und ihres Mutes. Sie haben immer viel Spaß gehabt, wenn sie sich getroffen haben. Ihr trockener Humor war ansteckend. Als sie sah, dass Rune Larsen in der Jury sitzt, hat sie alle damit unterhalten, welche Sorte Bücher er bei Beyer in Bergen gekauft hat, wo sie einen Sommerjob hatte. Er dachte an die vielen Male, wenn er selbst im Fernsehen gewesen war, an die Kommentare überall in Norwegen. Und er war froh, dass er sie nicht hören konnte. »Wirkt er nicht unglaublich albern? Sieht er nicht aus wie ein Mädchen mit den langen Haaren? Drückt er sich nicht ungeheuer altmodisch und dumm aus? Es ist ganz deutlich, dass er sich für sonst wen hält.« Aber er war niemand, an diesem Samstagabend im Fernsehzimmer auf Sandøya. Er war nicht einmal ein Teilnehmer am Wettbewerb des Abends. Svart fortid war bereits vergessen, war gesunken wie ein Stein in einem Hummerkorb und hatte sich tief unten im Meer des Vergessens abgelagert. Und nun stand plötzlich Sverre Kjelsberg auf der Bühne, zusammen mit einem in samischer Tracht. Sverre, der auf Oles Garman Bass gespielt hatte und der Musiker am Hålogaland Teater war, zusammen mit der Clique, die, trotz des AKP-Ernstes, der im Hintergrund herumspukte, aus einer Bande von Gauklern und Schauspielern bestand. Niemand war witziger als Klaus Hagerup. Niemand sonst konnte ihn dermaßen zum Lachen bringen. Einer der wichtigsten Gründe, Tromsø zu besuchen, zu allen Jahreszeiten, war, dass Sverre Kjelsberg und Klaus Hagerup dort oben waren. Deshalb empfand er nicht einmal einen Hauch von Neid, als er zum allerersten Mal Sámiid Ædnan hörte. Im Gegenteil. Er empfand Bewunderung. Er sah, dass Egil Monn-Iversen, der Pate über alle Paten, den Taktstock hob und sein schmachtendes Orchesterarrangement über 70 Millimeter Breitbild ausbreitete. Es klang wie die Filmmusik zu einer neuen Version der Geschichte der jungen Samin Laila. Es war Ut mot havet und Eg veit meg eit land in der gleichen Klangmalerei, aber zugleich war es ein gut inszeniertes Intro zu dem Joik, den Mattis Hætta nun vorführen würde: Å loile loile å loile lo’a … Monn-Iversen wusste alles über Dramaturgie. Ihm stand die Ehre für viele der Erfolge von Det Norske Teater zu. Er war dermaßen erfolgsumtost, dass er den Taktstock eher wie einen Zahnstocher benutzte. Ein wortkarger kleiner Mann mit aufmerksamen Augen, der immer nickte und ihn ab und zu anlächelte, wenn sie einander in der Kantine des NRK über den Weg liefen.

»Der gewinnt«, stellte die Lehrerin aus Bergen fest, noch ehe das Lied zu Ende war. Alle stimmten zu, nicht zuletzt er selbst, und er holte sogar die vergorensten Floskeln aus seiner eigenen Kellertiefe und sagte, man müsse zu jeder Zeit der samischen Kultur volle Unterstützung zukommen lassen.

Dann sollte die Sachverständigenjury ihre Stimmen abgeben. Nach und nach vergaben sie ihre Punkte, von eins bis zehn. Er versucht, den Ergebnissen zuvorzukommen. Jetzt ist er wieder mit im Wettbewerb, mit einer am weitesten entblößten Eitelkeit. Er will nicht gewinnen, absolut nicht, aber diesmal sehnt er sich auch nicht nach dem fünften Platz. Nummer drei, nach Aleksandersen und Kjelsberg/Hætta, das würde ihm ein wenig mehr Kraft geben, um noch einige Jahre in dieser Landschaft weiterzumachen, wo es nur darum ging, zu erschaffen, etwas aus dem Nichts zu holen und ihm Form und Inhalt zu geben. Und wenn er wirklich den Sieg davontrüge? Der Grand-Prix-Komponist? Den »Hüter der örtlichen Moral«, hatte Inger Lise in Fru Johnsen besungen, in der provozierenden Übersetzung von Terje Mosnes. Würde sie jetzt noch weiter gehen? Kontra geben? Dieser Gedanke war wild und wahnwitzig. Aber wie oft hatte er wohl schon solche Gedanken gehegt? Dass er das Konzert in B-Dur von Brahms mit der New Yorker Philharmonie spielte, mit Leonard Bernstein als Dirigent, dass er noch einmal Brigitte Bardot treffen und ihr zeigen dürfte, wie dünn er geworden ist. Ganz zu schweigen von Catherine Deneuve. Was, wenn sie einmal ins Studio käme, um seine Lieder zu singen. Bei Audun Tylden war alles möglich. Jetzt sollte er ein ganzes Album für keine Geringere als Lill Lindfors schreiben. Dann fehlten doch nur noch ein paar Telefongespräche, bis Deneuve die französische Version von Svart fortid aufnahm. Auch in ihrem Leben hat es ja einige Hurenböcke gegeben, dachte er. Roger Vadim, der Mann, der auch ein Verhältnis mit Brigitte Bardot und Jane Fonda gehabt hatte. In einem Traum sah er sich beim internationalen Grand-Prix-Finale, das dieses Jahr in Den Haag stattfinden würde, auf der Bühne stehen. Ja, für einen Moment schaltet er die ironischen Kommentare der Lehrerin aus Bergen aus und träumt sich bedingungslos in eine kurzfristige, aber dennoch unbestreitbare Siegersituation. Dort steht er auf der Bühne, zusammen mit Inger Lise Rypdal, und hat soeben das internationale Finale gewonnen. Er hat den Arm um sie gelegt. Sie ist schöner denn je, das Gesicht eingerahmt von den angesagten Achtziger-Jahre-Locken, und sie lächelt ihn triumphierend an, während der Moderator die Weltbevölkerung daran erinnert, dass der Grand Prix ein Wettbewerb für Texter und Komponisten ist. Er wollte die Aufmerksamkeit nicht von Inger Lise Rypdal ablenken, aber es ließe sich nicht vermeiden. Der Moderator fragt ihn, was er denkt und empfindet, und er antwortet, er sei glücklich, er sei ein schlichter, bescheidener Mensch, der auf einer Insel ohne Verbindung zum Festland wohnt, er angle am Wochenende Kabeljau, er habe schon allerlei harte Zeiten durchgemacht, die Elisabeth-Serenade sei der Grund, warum er hier stehe, und er wolle vor allem der Anderen für alle Hilfe und Unterstützung in seinem Leben danken. Er wünscht sich kein anderes Leben, er kann sich kein anderes vorstellen. Er hofft, dass Inger Lise Rypdal nun weltberühmt wird. Ihr Mann ist das doch schon. Aber wenn er doch einen winzigkleinen Wunsch äußern darf, dann, dass Catherine Deneuve eines Tages Svart fortid singt, weil sie in Die Regenschirme von Cherbourg so wunderschön gesungen hat, und außerdem, weil sie die perfekte Frau ist, die sich mit zu vielen Hurenböcken eingelassen hat. Höchste Zeit, denen eins auszuwischen.

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