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Am Rio de la Plata

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»Sennor, behaupten Sie wirklich, daß wir nicht sofort aufbrechen können?«

»Das ist leider hier nicht zu ändern. Wir müssen versuchen, uns so leidlich wie möglich bis nach San Lucia zu schleppen. Vielleicht finden wir dort ein Fahrzeug.«

»Vielleicht finden wir, vielleicht! Sennor, auf Ihr Vielleicht kann ich mich nicht einlassen! Ich befehle Ihnen strengstens, ganz gewiß eine Kutsche zu finden, und jetzt sofort aufzubrechen!«

»Das ist unmöglich. Sie werden das einsehen!«

»Nichts sehe ich ein, ganz und gar nichts! Ich erkenne keine Unmöglichkeit an! Was ich verlange und wir alle verlangen, muß möglich gemacht werden. Wissen Sie, wer ich bin, Sennor?«

»Ich schmeichle mir, Sie allerdings oft gesehen zu haben, kann aber Ihre Frage nicht genau beantworten.«

»Ich bin die Schwester des Bürgermeisters von San José, heiße Sennora Rixio und bin die Gattin des Kauf- und Handelsmannes gleichen Namens. Wissen Sie es nun?«

Er bejahte durch eine stumme Verneigung.

»Und,« fuhr sie fort, »ich muß unbedingt auf das schnellste nach Hause. Ich habe heute abend eine Gesellschaft, eine großartige Tertullia, zu welcher die Vornehmsten der Stadt geladen sind. Ich kann meinen Pflichten nicht entsagen und die Gäste auf mich warten lassen. Ich bin die Leiterin, die Königin des gesellschaftlichen Lebens und darf mir nicht die Blöße geben, bei einer Tertullia zu fehlen, zu welcher ich selbst die Einladung erlassen habe. Sie haben alle Rücksicht auf diese meine Stellung zu nehmen und augenblicklich aufzubrechen!«

Die „Königin des gesellschaftlichen Lebens“ sagte das in einem Tone, welcher unter andern Verhältnissen geeignet gewesen wäre, jeden Versuch eines Widerspruches abzuschneiden. Die andern Passagiere, von denen glücklicherweise keiner eine wirkliche Verletzung davongetragen hatte, standen still umher. Sie sahen ein, daß es für sie am allerbesten sei, zu schweigen, da die energische Dame ihre Angelegenheit nach besten Kräften führen werde. Der Mayoral aber deutete kopfschüttelnd auf den Wagen und blieb bei seiner Behauptung:

»Es ist wirklich ganz unmöglich, Ihrem Wunsche nachzukommen. Sie müssen sich ebenso wie wir alle in die Notwendigkeit fügen!«

»Das fällt mir nicht im Schlafe ein! Ich bin wegen meiner Tertullia nach Montevideo gefahren, um mir einen Hut nach dem neuesten Pariser Muster zu holen. Den Hut habe ich und nun muß ich unbedingt heim, um ihn – — O Himmel!« unterbrach sie sich. »Dort liegt er an der Erde! Wie wird er aussehen! In welchem Zustande mag er sich befinden! Ihre Diligence geht mich nichts an; sie möchte immerhin zerschellt und zerbrochen sein; aber mein Hut, mein Hut! Welch ein schweres Geld habe ich zahlen müssen; nun ist er verschimpfiert, und ich soll außerdem zu spät zur Tertullia kommen! Ich glaube, ich falle in Ohnmacht, wenn ich die Schachtel öffne!«

Sie eilte zu der Stelle zurück, an welcher der Hut lag, und ich hob denselben auf, um ihn ihr hinzureichen. Kein Maler hätte es vermocht, das Gesicht wiederzugeben, welches sie machte, als sie die zusammengequetschte Form nun näher betrachtete, als es vorhin der Fall gewesen war. Nie wieder habe ich bei einer Dame ein so deutlich ausgesprochenes Herzeleid gesehen, auf einen erhofften Vorzug verzichten zu müssen. Die Klagen, welche sie ausstieß, hätten eigentlich Lachen erregen müssen, erweckten aber meine Teilnahme. Sie bemühte sich vergeblich, die verbogene Schachtel zu öffnen. Endlich warf sie dieselbe zur Erde und rief im höchsten Zorne:

»Ich kann nicht einmal zu dem Hute! Man hat mir auf denselben getreten. Das herrliche Frühjahrsmodell ist mir verdorben. Wer kann es mir ersetzen, und wer wird mich überhaupt entschädigen, wenn ich meine Tertullia versäume! Ich werde es meinem Bruder sagen, die ganze Gesellschaft einzusperren!«

Ich hob die weggeworfene Schachtel wieder auf, betrachtete sie und sagte in tröstendem Tone:

»Vielleicht läßt sich der Schaden wieder heilen, Sennora!«

»Das ist unmöglich! Sie sehen ja, wie zusammengedrückt das Dings ist! Man kann es ja nicht einmal öffnen!«

»Darf ich es versuchen?«

»Bitte, bitte, haben Sie die Güte! Vielleicht gelingt es Ihnen besser als mir.«

Es gelang mir allerdings besser, aber erst nach längerem Bemühen. Ich bog zunächst die Knillen der Schachtel aus und zog sodann das „Frühjahrsmodell“ aus derselben. O weh! Wie sah der Hut aus! Er war von sehr hoher Façon gewesen, jetzt aber ganz und gar zusammengedrückt. Die Sennora schlug die Hände über dem Kopfe zusammen und schrie:

»Entsetzlich! Dieses Meisterstück ist mir für alle Zeit verdorben! Sieht es nicht wie die reinen Eierkuchen aus? Ich zittere vor Entsetzen! Der Schreck kann mich töten! So ein Unglück wurde noch niemals erlebt, von keinem Menschen!«

Ich untersuchte den Hut. Er bestand aus einer Façon aus dünnstem Drahte, welcher mit einem spinnwebfeinen Zeuge überzogen war. Der daraufliegende Grund war von schwarzem, dünnem Schleierstoffe, und der Ausputz bestand in einer seidenen Bandschleife, zwei aufgepufft gewesenen Rosetten und einer weißen Straußenfeder. Diese Teile befanden sich freilich in einem sehr tristen Zustande. Das Gesicht der Dame aber sah noch weit trauriger aus.

»Beruhigen Sie sich, Sennora!« tröstete ich sie. »Vielleicht läßt sich diese Ruine wieder herstellen. Die Façon wird sich wohl ausbiegen lassen, und die Feder kann wieder gerade gerichtet und gekräuselt werden.«

»Meinen Sie?« fragte sie in hoffnungsvollerem Tone.

»Ja, gewiß. Die Schleife muß freilich abgenommen und von neuem gesteift werden, was mit Hilfe von Weizenkleie und einem Plätteisen sehr gut möglich ist, und den Rosetten kann man wohl ihr früheres Aussehen auch wieder geben.«

Sie sah mich mit großen Augen an.

»Verstehen Sie denn etwas von solchen Dingen, Sennor?« fragte sie. »So sind Sie wohl zufälligerweise ein Modisto?«

»Das nicht, Sennora,« lächelte ich, da mein Aussehen eine solche Vermutung eigentlich gar nicht zuließ.

»Oder ein Hutmacher?«

»Auch das nicht. Aber ich habe eine Schwester, welche sich ihre Hüte stets selbst aufputzt, und bin oft mit großem Interesse Zeuge solcher Arbeit gewesen. Ich habe mir die dabei vorkommenden Kunstgriffe genau gemerkt und möchte behaupten, daß ich Ihren Hut recht leidlich zu reparieren vermag.«

»Durch diese Mitteilung versetzen Sie mich in die höchste Seligkeit. Ich würde Ihnen ganz unbeschreiblich dankbar sein, wenn Sie sich meiner erbarmen wollten!«

»Sehr gern, Sennora. Aber hier im Campo ist das nicht gut möglich.«

»Wir werden ja doch nicht hier bleiben. Wohin reisen Sie denn?«

»Wir gehen nach San José, wo wir für die nächste Nacht zu bleiben beabsichtigen.«

»Das ist ein sehr glückliches Zusammentreffen. Sie werden mir dort, bevor die Tertullia beginnt, den Hut herstellen. Wollen Sie das? Wollen Sie mein Retter sein?«

Sie ergriff bittend meine Hand.

»So weit es in meinen Kräften steht, bin ich zu Ihrer Verfügung. Aber wie wollen Sie bis zum Abend nach San José kommen? Die beiden Räder der Diligence sind so kaput, daß ein Zusammenbinden der Stücke nicht möglich ist. Man wird den Wagen fortschleifen müssen.«

»So bin ich freilich verloren! Mein Ruf steht auf dem Spiele; ja, er ist so gewiß wie ganz dahin!«

»Hm! Wenn Sie reiten könnten, Sennora!«

»Das kann ich. Welche Dame dieses Landes könnte nicht reiten! Ich bin in Matara am Rio Salado geboren, wissen Sie, in der Gegend, wo Frauen selbst ohne Sattel reiten oder gar sich hinter ihren Männern auf das Pferd setzen.«

»Und das können auch Sie?«

»Ja. Ich habe schon als kleines Mädchen, hinter meinem Vater sitzend, weite und schnelle Ritte unternommen.«

»Nun, so steht also Ihrem Fortkommen kein Hindernis im Wege. Sennor Monteso!«

Der Yerbatero, welchen ich rief, stand bei einem der Passagiere, mit welchem er sich im Gespräch befand. Er kam herbei und ich bat ihn, der Dame das ledige Pferd zu leihen.

»Warum sagten Sie mir das nicht eher!« antwortete er. »Nun habe ich es verkauft an jenen Sennor, mit welchem ich sprach. Er sah, daß es unmöglich sei, zu Wagen fortzukommen. Er zählte unsere Pferde, und da er bemerkte, daß eins derselben überzählig sei, fragte er, ob wir es ihm verkaufen möchten. Ich war froh, den Hahnentreter los zu werden.«

»Das ist höchst unangenehm. Ist der Handel nicht rückgängig zu machen?«

»Nein, denn er hat mich bereits bezahlt. Hier sehen Sie!«

Er öffnete die Hand und zeigte uns eine Anzahl Papierthaler, welche er in derselben hielt.

»So kaufe ich ihm das Pferd wieder ab,« meinte die Dame. »Sollte mein Geld nicht reichen, so bitte ich Sie um einen Vorschuß, welchen ich Ihnen sofort nach unserer Ankunft in San José zurückerstatten werde.«

»Ich stelle Ihnen meine Mittel gern zur Verfügung, Sennora,« antwortete ich. »Bitte, kommen Sie zu dem Manne! Wollen sehen, ob er sich bereit finden läßt.«

»Er kann einer Dame ein solches Ansuchen nicht abschlagen. Thäte er es, so wäre er kein Caballero.«

Leider hatte sie sich geirrt. Der Mann wollte lieber auf die Bezeichnung eines Caballero verzichten, als sich in den einsamen Campo setzen und, wer weiß wie lange, auf eine Gelegenheit zum Fortkommen warten. Als ich der Dame diese Erklärung mitteilte, deutete sie auf mein Pferd und sagte:

»Dies ist von Ihren Pferden das beste und kräftigste. Wer reitet es?«

»Ich selbst, Sennora.«

»Glauben Sie, daß es zwei Personen tragen kann?«

Diese Frage klärte mich über die Absicht der Dame vollständig auf. Fast hätte ich laut gelacht.

»Es ist stark genug dazu,« antwortete ich so ernsthaft wie möglich.

»So könnten Sie mich hinter sich aufnehmen. Ich halte mich an Ihnen fest, wenn das Sie nicht geniert. Den Hut binden Sie an den Sattelknopf. Mein Tuch breiten wir über den Sattel und die Croupe des Pferdes aus. Gehen Sie darauf ein, so können Sie meiner allergrößten Dankbarkeit versichert sein.«

 

»Ich bin mit dem größten Vergnügen bereit dazu.«

»Sind Sie in San José bekannt, Sennor?«

»Ich war niemals dort. Ich befinde mich erst seit gestern hier im Lande.«

»Und haben Sie schon bestimmt, wo Sie dort bleiben werden?«

»Jedenfalls im Posthause.«

»Nein, das dürfen Sie nicht. Das kann ich unmöglich zugeben. Sie müssen mit zu mir, um mein Gast zu sein. Ich werde Sie meinem Bruder vorstellen, und Sie sollen teil an meiner prächtigen Tertullia nehmen.«

»Das ist nicht möglich, Sennora, weil ich dazu eines Anzuges bedarf, welchen ich nicht besitze. Ich muß mir also den Eintritt in ein Paradies versagen, welches mir mit solcher Freundlichkeit angeboten und geöffnet wird.«

Sie strahlte im ganzen Gesichte vor Vergnügen.

»Paradies!« sagte sie. »Alle Ihre Worte legitimieren Sie als einen Poeta! Aber dieses Paradies soll Ihnen nicht verschlossen bleiben. Sie dürfen in diesem Anzuge erscheinen. Ich werde Sie entschuldigen, und Sie können des freundlichsten Empfanges sicher sein. Also, ich reite mit Ihnen, ja?«

»Gewiß.«

»Und Sie nehmen meine Einladung an?«

»Wenn ich überzeugt sein könnte, Nachsicht zu finden, ja.«

»Sie haben nie um Nachsicht zu bitten. Sie werden die Honoratioren und hervorragenden Schönheiten der Stadt bei mir versammelt finden. Nun freue ich mich doppelt auf den heutigen Abend und auf meine Tertullia. Mein Sohn ist auch geladen und wird von Mercedes herüberkommen, wo er jetzt mit seiner Eskadron steht. Er ist Rittmeister und kommandiert unter Latorre, von welchem Sie trotz Ihres kurzen Aufenthaltes vielleicht gehört haben werden.«

»Dies ist allerdings der Fall. Es ist möglich, daß ich Ihrem Sohne eine sehr wichtige Mitteilung zu machen habe. Haben Sie Latorre bereits einmal gesehen?«

»Noch nicht.«

»Dachte es mir! So scheint dem Herrn Rittmeister eine kleine Ueberraschung bevorzustehen. Doch davon später. Würden Sie mir jetzt gestatten, mich als Ihren Arzt zu betrachten? Sie sind leider im Gesicht von den Splittern der Fensterscheibe verwundet worden.«

Ich führte die Dame an das Wasser zurück, um ihr mit ihrem Taschentuche das Gesicht vom Blute zu reinigen, und bedeckte dann die Risse der Haut mit schmalen Pflasterstreifen; ich hatte Heftpflaster bei mir. Das sah allerdings unschön aus, war aber nicht zu ändern.

Uebrigens gehörte die Sennora ihrem Aussehen nach keineswegs zu den Xantippen. Sie war zwar lang und hager und hatte vorhin im Zorne gesprochen. Jetzt aber befand sie sich in ruhiger Gemütsstimmung und machte auf mich den Eindruck einer zwar energischen, dabei aber auch gutmütigen Dame. Sie mochte früher sogar schön gewesen sein, und ihr Benehmen bewies jetzt, daß sie die Herrin eines nach hiesigen Verhältnissen fein zu nennenden Hauses sei.

Als wir zum Wagen zurückkehrten, sah ich, daß eins der beiden gefallenen Pferde, welches sich nicht hatte aufrichten können, ausgesträngt worden war. Man zerrte es an einem Beine auf die Seite, um dort liegen gelassen zu werden. Dabei schnaubte und stöhnte es in einer Weise, welche bewies, daß es große Schmerzen leide. Um nicht von seinen Hufen getroffen zu werden, zog man es an einem Lasso, welcher ihm um das Bein geschlungen worden war.

»Was ist mit dem Tiere?« fragte ich.

»Es hat sich ein Bein gebrochen,« antwortete der Mayoral. »Es kann nicht mehr gebraucht werden.«

»Welches Bein ist es?«

»Das hintere linke.«

»Also grad das, an welchem Sie es zerren! Denken Sie denn nicht daran, daß Sie ihm dadurch große und unnötige Schmerzen bereiten?«

»Pah! Ein Pferd!« antwortete er roh.

»So! Was soll nun mit dem Pferde werden?«

»Es bleibt liegen und mag verrecken.«

»Und wird von den Caranchos und Chimangos bei lebendigem Leibe zerrissen. Das Tier ist, den Beinbruch abgerechnet, noch ganz gesund und kräftig. Es kann noch tagelang hier liegen, bis es verschmachtet und ihm das Fleisch von den Knochen gerissen worden ist.«

»Das geht uns gar nichts an! Es ginge nur mich an, nicht aber Sie!«

»Sie irren! Auch die Tiere sind Gottes Geschöpfe. Sie sind nicht da, um nur allein die Qualen des Daseins zu tragen und dann lebendig zerfleischt zu werden. Ich fordere von Ihnen, daß Sie es töten!«

»Dazu ist mir mein Pulver zu teuer!«

Er hatte kein Gewehr bei sich und nur eine alte Pistole im Gürtel stecken. Er wendete sich ab, als ob ihn die Sache nichts mehr angehe und er sie als beendet betrachte. Ich aber hielt dem Pferde die Mündung meines Gewehres an den Kopf und schoß es tot. Kaum war das geschehen, so traten die Peons zusammen und sprachen einige Augenblicke leise miteinander. Dann kam der Mayoral zu mir und sagte, indem er eine sehr strenge Miene zog:

»Sennor. Gab Ihnen der Besitzer die Erlaubnis, es zu töten?«

»Nein!«

»So haben Sie es zu bezahlen. Dieses Pferd kostet hundert Papierthaler, welche ich mir jetzt ausbitten muß.«

»Ah so! Läuft es darauf hinaus! Es war unbrauchbar geworden, und Sie gaben es dem langsamen Tode anheim, welchen ich abgekürzt habe. Sie bekommen nichts.«

»Und ich bestehe auf meinem Verlangen!«

»Thun Sie das immerhin! Ich bestehe auf meiner Weigerung.«

Ich wollte von ihm fort; da aber stellte er sich mir in den Weg, und die drei Peons kamen herbei, um ihn zu unterstützen. Sie nahmen eine sehr feindselige Haltung an. Als das Monteso sah, kam er mit den Yerbateros, um mir beizustehen.

»Ich lasse Sie nicht eher fort, als bis Sie gezahlt haben!« erklärte der Mayoral.

»Oho!« meinte da Monteso. »Dieser Sennor hat recht. Wir alle haben gehört, daß Ihr das Pferd liegen lassen wolltet, bis es verreckt!«

»Bitte!« sagte ich ihm. »Bringen Sie sich nicht meinetwegen in Unannehmlichkeiten! Ich werde ganz allein mit diesen vier Sennors fertig.«

»Und wir mit Ihnen noch viel eher!« rief der Mayoral. »Wollen Sie das Geld sofort zahlen oder nicht?«

Bei diesen Worten trat er ganz an mich heran und legte die Hand an meinen Arm.

»Die Hand fort!« gebot ich ihm. »Ich dulde keine solche Berührung!«

»Sie werden es doch dulden müssen! Heraus mit dem Gelde, oder wir nehmen es uns selbst!«

Er schlang die Finger fester um meinen Arm und versuchte, mich zu schütteln. Ich riß mich los, stand im nächsten Augenblicke hinter ihm, faßte ihn mit der Linken am Kragen, mit der Rechten unten an der Hose, hob ihn empor und warf ihn fort, an den noch auf der Seite liegenden Wagen, so daß das alte Fuhrwerk wie eine morsche Holzkiste krachte. Seine drei Peons wollten nach mir fassen, aber ich warf den mir nächsten seinem Mayoral nach, gab dem andern die Faust unter das Kinn, daß er sich überschlug, und der dritte wich selbst zurück.

»Bravo!« rief Monteso. »Ich sehe, Sennor, Sie brauchen niemanden zur Hilfe. Aber geben sich die Kerle auch nun nicht zufrieden, so werden wir ihnen unsere Komplimente dennoch auch noch machen!«

Das zeigte sich als nicht nötig. Die Peons hatten Respekt bekommen. Sie rafften sich auf und standen beisammen, wütende Blicke auf mich werfend, aus denen ich mir nichts zu machen brauchte. Der Mayoral aber konnte sich doch nicht enthalten, uns zu drohen:

»Sie gehen nach San José. Auch wir kommen dorthin und werden dort Anzeige machen.«

»Immer thut das!« antwortete ihm die Sennora, welche diese Gelegenheit ergriff, sich wieder streitbar und mir ihre Freundschaft zu zeigen. »Mein Bruder wird Euch wegen Erpressung einsperren lassen. Ich werde ihm die Angelegenheit mitteilen. Kommen Sie, Sennor! Verlassen wir diesen Platz und diese Menschen!«

Sie legte ihren Arm in den meinen, und ich führte sie zum Pferde. Dort breiteten wir ihr Tuch in der angedeuteten Weise auf den Rücken des Tieres und ich band die liebe Hutschachtel an den Sattel.

Da ich dem angeblichen Polizeibeamten nicht traute, so hatte ich ihn stets im Auge behalten. Auch er war, wie wir, vom Pferde gestiegen. Sonderbarerweise aber hatte er sich dann hinter dasselbe zurückgezogen, und zwar, wenn meine Beobachtung mich nicht täuschte, von dem Augenblicke an, an welchem die Dame aus der umgestürzten Kutsche gestiegen war. Es schien mir, als ob er sich von derselben nicht gerne sehen lassen wolle. Hatte er einen Grund dazu? Um denselben kennen zu lernen, hatte ich die Sennora in einem kleinen Bogen zu meinem Braunen geführt. Der Verdächtige aber war dabei in der Weise langsam um sein Pferd geschritten, daß dieses letztere sich genau zwischen ihm und uns befand. Darum machte ich sie nun direkt auf ihn aufmerksam, indem ich auf ihn zeigte und dabei sagte:

»Sollten die Peons mich etwa noch belästigen wollen, so habe ich Hilfe in nächster Nähe. Da ist ein Herr, welcher uns begleitet, Sennor Carrera, welcher in Montevideo das Amt eines Polizeikommissars bekleidet.«

Jetzt war er gezwungen, sich zu zeigen. Kaum war ihr Blick auf ihn gefallen, so rief sie aus:

»Mateo, du!«

Er wurde blutrot im Gesicht, gab sich aber Mühe, gefaßt zu erscheinen, und fragte im Tone des Erstaunens:

»Sprechen Sie mit mir, Sennora? Was wollen Sie mit diesem Namen sagen?«

»Er ist doch der deinige. Wo kommst du denn her?«

»Verzeihung, Sennora! Ihr Benehmen läßt mich stark vermuten, daß Sie mich mit irgend einer Person verwechseln, welche Ihnen bekannt zu sein scheint!«

»Bekannt ist sie mir allerdings, sehr bekannt! Aber von einer Verwechslung ist hier keine Rede. Ich werde doch dich, unsern einstigen Lehrling, kennen!«

»Sie irren sich wirklich ungeheuer. Ich bin nicht derjenige, für welchen Sie mich halten. Ich befinde mich, wie dieser Sennor bereits sagte, in Montevideo,« antwortete der Gefragte in scharfem Tone, »heiße Carrera und bin Beamter der dortigen Polizei.«

»Polizei!« wiederholte sie, ihn immer von neuem fixierend. »Das ist unmöglich. Sie scherzen, Mateo!«

»Ich scherze nicht, Sennora. Ich bin sehr gern höflich gegen Damen, so weit es meine amtliche Stellung erlaubt, aber solche Beleidigungen, wie sie in Ihren Worten, Ihren Blicken und Ihrem Tone liegen, muß ich energisch von mir weisen. Ich habe Ihnen gesagt, wer und was ich bin, und muß Sie also ersuchen, dies zu beachten!«

Man sah es der Dame an, daß sie im Zweifel war, ob sie ihn auslachen, oder sich über ihn ärgern sollte. Sie that keins von beiden. Ihr Gesicht wurde sehr ernst, als sie ihm jetzt in warnender Weise sagte:

»Mateo, ich bitte Sie, um Ihrer Eltern willen keine Dummheiten zu machen. Ich vermute aus Ihrem Benehmen, daß Sie unsere damaligen Warnungen nicht beachtet haben. Sie geben sich für einen andern aus, als Sie sind. Die Gründe, infolge deren Sie dies thun, können keine lobenswerten sein.«

»Jetzt ist‘s genug, Sennora!« brauste er auf. »Ich darf kein Wort mehr hören, sonst muß ich Sie wegen Beleidigung bestrafen lassen, obgleich Ihr Bruder Bürgermeister ist, wie ich Sie vorhin sagen hörte.«

Die Dame schien fassungslos zu werden. Sie errötete und erbleichte abwechselnd. Ich sah, daß sie sich von ihm abwenden wollte; da aber fragte ich sie:

»Bitte, wer ist der Mateo, von welchem Sie sprachen?«

»Ein früherer Lehrling meines Mannes. Er mußte plötzlich entlassen werden, weil er die Kasse bestohlen hatte.«

»Und Sie erkennen ihn in diesem Manne wieder? Ist es nicht möglich, daß Sie sich täuschen?«

»Nein. Er ist aus San José, und ich kenne ihn seit der Zeit, als er noch Knabe war. Eine Täuschung ist da unbedingt ausgeschlossen.«

»Pah!« lachte jener, indem er auf sein Pferd stieg. »Weibergeklatsch!«

»Bitte, Sennor!« antwortete ich ihm. »Ich kann mich diesem Ihrem Urteile nicht anschließen, sondern ich glaube alles, was die Dame gesagt hat. Sie sind jener Mateo, jener Dieb, welcher sich jetzt vielleicht auf noch weit schlimmerem Wege befindet, als damals.«

»Hüten Sie sich! Sie wissen ganz genau, was ich bin!«

»Das weiß ich allerdings sehr genau. Sie sind ein Lügner, ein Schwindler!«

»Wollen Sie, daß ich mich meines Gewehres bediene!« drohte er.

»Immerhin! Aber nur nicht aus dem Hinterhalte, wie Sie vielleicht die Absicht hegen. Ich habe mich auf der Polizei erkundigt. Es giebt keinen Polizeikommissar Namens Carrera. Ich vermute, die Polizisten sind bereits hinter Ihnen her, um Sie festzunehmen. Haben Sie also die Güte, abzusteigen, um die Zusammenkunft mit diesen Herren nicht zu verzögern!«

Er warf einen sehr besorgten Blick nach rückwärts. Dort war niemand zu sehen. Das gab ihm die fast verlorene Frechheit zurück. Er sagte:

»So werde ich ihnen entgegen reiten und dann mit ihnen umkehren, um Sie und diese Frau festnehmen zu lassen. Beleidigungen, wie die gegenwärtigen, müssen schwer geahndet werden!«

Er ritt fort, zurück, über das Flüßchen hinüber, wo er hinter dem Posthause verschwand.

 

»Sennor, was haben Sie gethan!« sagte Monteso. »Sie haben ihn auf das tödlichste beleidigt. Die Folgen werden nicht ausbleiben, denn er ist wirklich Polizeikommissar!«

»Unsinn!« sagte ich und klärte ihn dann auf.

»Warum hat der Mann uns dann belogen?« fragte er.

»Um sich in dieser guten Weise an mich machen zu können. Mut hat er nicht, und verwegen ist er noch viel weniger. Direkt auf mein Leben hat er es nicht abgesehen. Zu einem Morde ist er zu feig. Er hat etwas anderes vor, irgend eine Teufelei, die ich aber vielleicht noch herausbekommen werde.«

»Das ist nun nicht mehr möglich. Er ist ja fort.«

»Er kommt wieder; aber er wird uns heimlich folgen, um sein Vorhaben doch noch auszuführen. Setzen Sie sich auf Ihr Pferd, und folgen Sie mir nur fünf Minuten! Ich werde Ihnen den Beweis liefern, daß es ihm gar nicht einfällt, nach Montevideo zurückzugehen.«

Ich stieg auf, und er that dasselbe. Wir ritten über den kleinen Fluß zurück bis an das Gebäude der Poststation. Als wir um die Ecke desselben blickten, sahen wir den Kerl, welcher in gestrecktem Galoppe die Richtung nach der Hauptstadt verfolgte.

»Da sehen Sie, daß er doch nach Montevideo will!« sagte Monteso.

»Er hält diese Richtung nur so lange ein, als wir ihn sehen können. Passen Sie auf!«

Ich nahm mein Fernrohr vom Riemen und richtete es. Der Reiter wurde für das bloße Auge kleiner und immer kleiner, bis er endlich verschwand. Durch das Fernrohr sah ich ihn aber dann auf dem Kamme einer Bodenwelle erscheinen und bemerkte zu meiner Genugthuung, daß er nach links eingelenkt hatte. Ich gab Monteso das Fernrohr und zeigte ihm den Mann.

»Wahrhaftig, er reitet jetzt nach Nord!« gab er zu. »Sie haben recht, Sennor.«

»Er kehrt zurück und wird in einiger Entfernung von hier wieder über das Flüßchen gehen, um uns zu folgen. Sind Sie nun überzeugt?«

»Vollständig.«

»Ich hege nicht den geringsten Zweifel, daß er der Dieb Mateo ist. Läßt er sich vor mir wiedersehen, so werde ich sehr kurzen Prozeß mit ihm machen. Kommen Sie!«

Wir kehrten zum Wagen zurück. Noch ehe wir denselben erreichten, begegneten uns zwei der Peons, welche klugerweise nach der Station wollten, um dort Hilfe zu holen, die Diligence transportabel zu machen. Der Mayoral war mit dem dritten Peon zurückgeblieben. Die Passagiere hatten sich in das Gras gesetzt, um das weitere zu erwarten. Nur der eine von ihnen, welcher das Pferd gekauft hatte, brauchte nicht zu bleiben. Er bat um die Erlaubnis, sich uns anschließen zu dürfen, und sie wurde ihm selbstverständlich gewährt.

Jetzt hob Monteso die Dame auf mein Pferd. Ich merkte gleich, daß sie nicht zum erstenmal in ihrem Leben einen solchen Sitz einnahm. Sie legte beide Arme um mich, und dann konnte der unterbrochene Ritt wieder beginnen.

Während der ersten Viertelstunde saß ich wie auf glühenden Kohlen. Hinter sich eine Sennora, in deren Umarmung man sich befindet, und vorn am Sattel einen neuen, aber zusammengedrückten Frühjahrshut, welchen vollständig herzustellen man versprochen hat, das ist eine Situation, an welche man sich nur langsam gewöhnt.

Meine Gefährtin saß natürlich als Dame zu Pferde, beide Füße nach derselben Seite. Das ist ein wahrer Kunstreitersitz, aber ich habe dann später sehr oft Frauen in derselben Weise über die Pampa fliegen sehen, ohne daß sie auf ihrem Sitze nur einen Zoll gerückt wären. Ich sah Frauen, welche sich nicht einmal am Reiter festhielten und doch so sicher saßen, als ob sie sich selbst im Sattel befunden hätten. Wir unterhielten uns ausgezeichnet miteinander, und als wir das Ziel erreichten, war ich ebensogut über ihren Lebenslauf unterrichtet, wie sie über den meinigen. Wer vermag es, gegen eine Dame einsilbig und verschwiegen zu bleiben, wenn sie Bildung hat, Teilnahme für einen empfindet und dabei das richtige „Plapperment“ besitzt!

San José hat einen kleinen Marktplatz, an welchem die turmlose Kirche liegt. Gegenüber derselben wohnte der Kaufmann Rixio, der Gemahl meiner Mitreiterin, welche ich bis zu ihrer Thüre brachte. Dort stieg sie ab, während ich nach dem nahen Postgebäude ritt, wo die Yerbateros bleiben wollten. Doch mußte ich der Dame versprechen, mich so bald wie möglich bei ihr einzufinden.

Kaum hatte ich mich von dem anhaftenden Staube gereinigt, so kam ein junger Herr, welcher sich mir als Rittmeister Rixio vorstellte, und den Auftrag hatte, mich zu seinen Eltern zu bringen. Ich mußte ihm sofort folgen.

Das Haus war groß und geräumig, aber nach europäischen Begriffen nur dürftig ausgestattet. Im Empfangszimmer wurde ich von den Eltern des Rittmeisters erwartet, welche mich mit ausgezeichneter Freundlichkeit willkommen hießen. Die Frau konnte ihrem Gemahle nicht genug rühmen, wie gut ihr der Ritt mit dem deutschen Poeta – sie hielt mich in der That für einen Dichter – gefallen habe. Ich wurde in die Fremdenzimmer geführt, von denen ich mir eins auswählen durfte. Dann holte man meine Sachen und sogar mein Pferd. Ich sollte eben im weitesten Sinne des Worts Gast des Hauses sein.

Der Sohn des Hauses lud mich zu einem Spaziergange in den Garten ein, doch fand ich jetzt keine Zeit dazu, denn seine Mutter brachte mir den verunglückten Hut, den ich reparieren sollte. Sie war höchst gespannt darauf, ob mir dies gelingen würde, und jubelte vor Glück, als ich ihn nach einer halben Stunde so hergestellt hatte, daß sie behauptete, er sei sogar noch schöner als vorher. Dann führte mich der Offizier in den Garten. Es gab da einige Pappeln und zwei mir fremde Bäume. Von einem im Sommer schattigen oder gar „lauschigen“ Aufenthalte war keine Rede. Diese letztere Bezeichnung ließ sich höchstens auf die Wildwein-Laube anwenden, in welcher wir uns niederließen. Der Offizier bat mich um Verzeihung, daß ich einstweilen nur auf seine Gesellschaft angewiesen sei; die Eltern seien zu sehr mit der Vorbereitung zur abendlichen Tertullia beschäftigt. Wir unterhielten uns trefflich. Der junge Mann gefiel mir. Er hatte so etwas Bedächtiges, Gründliches an sich. Ich konnte nicht umhin, ihm zu sagen:

»Sie scheinen viel nachgedacht zu haben. Das bringt Ueberzeugung und Ruhe.«

»O, wenn das ein Vorteil ist, so habe ich es nicht mir selbst zu verdanken. Ich habe einen Lehrer und Freund, dessen aufmerksamer Schüler ich bin. Sie hörten auch von ihm. Ich meine Latorre.«

»Ah, dieser! Woher wissen Sie, daß ich von ihm hörte?«

Ein schlaues, überlegenes Lächeln glitt über sein hübsches Gesicht. Er blickte mich schalkhaft an und antwortete:

»Ich bemerkte, als ich mich Ihnen im Posthause vorstellte, in Ihren Zügen eine gewisse Spannung. Auch haben Sie zu meiner Mutter von einer Ueberraschung gesprochen. Ihre Spannung wurde nicht befriedigt, und die Ueberraschung ist ausgeblieben. Ist es nicht so, Sennor?«

»Genau so!«

»Sie hatten auf Ihre Aehnlichkeit mit Latorre gerechnet?«

»Ja. Aber wie können Sie wissen, daß – —«

»Pst! Es giebt überall Agenten und scharf geöffnete Augen. Man sah Sie in Montevideo ans Land steigen. Ihre Aehnlichkeit fiel auf. Sie wurden beobachtet. Ein gewisser Andaro war bei Ihnen. Vielleicht kann man erfahren, was er bei Ihnen gewollt hat. So viel ist gewiß, daß Sie von ihm mit Latorre verwechselt worden sind.«

»Sennor, ich erstaune über das, was ich von Ihnen höre!«

»Es ist gar nicht erstaunlich. In einem Lande, in welchem ein jeder schnell steigen und ebenso schnell fallen kann, ist Vorsicht die größte der Tugenden. Sie wären ganz gewiß von einem der Unserigen besucht worden. Dies unterblieb aber, als man erfuhr, daß Sie nach Mercedes wollen, also über San José kommen mußten. Hier erwartete ich Sie und hätte im Posthause mit Ihnen gesprochen, wenn nicht das Abenteuer meiner Mutter Sie uns näher gebracht hätte.«

»Aber, sagen Sie, wie konnte man wissen, daß ich nach Mercedes will? Das wurde erst spät am gestrigen Abende entschieden.«

»Allerdings, und zwar in einem Spiellokale, in welchem außer Ihnen noch andere saßen, als Sie eintraten, die Ihnen dann aufmerksam zuhörten. Man hatte Sie mit dem Yerbatero gesehen. Man wußte, wo dieser zu verkehren pflegt, und man ahnte, daß er Sie dorthin bringen werde. Doch, da kommt Vater. Lassen Sie uns dieses Gespräch gelegentlich fortsetzen! Sollte es aber Vater für angezeigt halten, jetzt von demselben Gegenstande zu beginnen, so ersuche ich Sie ebenso herzlich wie dringend, ihm keine verneinende Antwort zu erteilen. In Ihrem eigenen Interesse liegt es, daß Sie sich unsere Partei zum Dank verpflichten. Wir können Ihnen bedeutende Vorteile bieten.«