Buch lesen: «Köln-Quiz», Seite 3

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Wer war's?

Lösung: ABCSEUQCAJABC ABCHCABNEFFOABC

7. Pferd auf dem Flur

„In einem Hafen am Mittelmeer taumelten von Schüttelfrost und Fieber geschwächte Matrosen über die Planken ihrer Schiffe und schleppten im Jahre 1347 den schwarzen Vogel Pest an Land. [...] Im Jahre 1349 breitete er die Schwingen über Köln und schwärzte die Sonne! Auf den Straßen und Plätzen wagten die Bürger kaum noch zu atmen, niemand wagte es noch, dem Nachbarn die Hand zu geben, und täglich starben mehr als hundert.“

So schildert der Schriftsteller Tilman Röhrig in seinen „Sagen und Legenden von Köln“ die Pestwelle, die die alte Römerstadt Mitte des vierzehnten Jahrhunderts erfaßt hatte. Der Schwarze Tod machte keinen Unterschied zwischen arm und reich. Auch die vornehme Kölner Patrizierfamilie Aducht hatte ein Opfer zu beklagen. Die schöne Gattin des Mengis von Aducht wurde scheinbar von der Pest heimgesucht.

Wie leblos lag sie da, so daß sie eilends auf dem Friedhof von St. Aposteln beigesetzt wurde. Ihr Schmuck und vor allem ihr Trauring reizten die Totengräber zur nächtlichen Leichenfledderei. Kaum hatten sie die Grabplatte abgehoben, so daß ein kalter Luftzug die vermeintlich tote Frau berührte, da erwachte diese zu neuem Leben. Die diebischen Totengräber glaubten ein Gespenst vor sich zu haben, ließen alles stehen und liegen und rannten davon.

Die totgeglaubte Frau kehrte in ihre Wohnung zurück. Doch als sie an die Tür klopfte und um Einlaß bat, bekam sie von ihrem ungläubigen Mann nur zur Antwort: „Bevor meine Frau aus dem Sarg zurückkehrt, werden eher meine beiden Schimmel oben auf dem Turmspeicher stehen!“ Auf einmal hörte man das Klappern der Hufe seiner Pferde auf der schmalen Wendeltreppe, die zum Speicher führte. Dankbar und überglücklich eilte Mengis von Aducht zur Tür, um seine wunderbar errettete Frau in die Arme zu schließen.

Zum Andenken an das Wunder soll er den Auftrag gegeben haben, am Turm seines Hauses zwei Pferdeköpfe anzubringen. Das Haus, das am Neumarkt, Ecke Olivengasse steht, hieß früher „Zum Papagei“. Heute ist es nach der wiederauferstandenen Frau benannt.

Wie hieß die Frau mit Vornamen?

Lösung: ABCSIDOMHCIRABC

8. Das Phantom, das Maria malte

Kein Bild trägt seinen Namen, keine Schriftquelle nennt ein bestimmtes Gemälde sein Werk. Das Leben des berühmten Malers gibt Kunsthistorikern bis heute große Rätsel auf. Stammen die Meisterwerke, die ihm zugeschrieben werden, wirklich von ihm? Der Dreikönigsaltar im Kölner Dom? Die „Madonna im Rosenhag“, zu sehen im Wallraf-Richartz-Museum?

Sein Name taucht seit 1442 in verschiedenen Archivaktenstücken auf - als Kölner Hausbesitzer, Bürger und Ratsherr. So ist er bezeugt als Ratsmitglied der Kölner Schildergaffel von 1447. Seine Familie stammte ursprünglich vom Bodensee. Um 1400 bis 1410 soll er in Meersburg geboren worden sein. In der Burg Meersburg erinnert heute noch eine Gedenktafel an ihn. Gestorben ist er im Jahr 1451 in Köln, vermutlich an der Pest, die damals in der Stadt umging. Welcher Lebens- und Bildungsweg ihn nach Köln geführt hat, darüber wird heftig spekuliert.

Seine spätgotischen Werke weisen Züge des flämischen Realismus auf. Er, der bedeutendste spätgotische Maler der Kölner Schule, verband die Leuchtkraft von Farben mit gelungenen Gestaltungen des Räumlichen. Seine Figuren sind puppenhaft, gehüllt in fließende Gewänder, mit lieblichen Gesichtern. Experten sind sich einig: Der Maler hatte sich in den Niederlanden aufgehalten. Dafür spricht der neuartige Naturalismus der niederländischen Malerei in seinen Bildern. Aber in welcher Phase seiner Laufbahn? Hatte er die Bildungsreise bei seiner Ankunft in Köln schon hinter sich?

Als Albrecht Dürer, der berühmte Maler aus Nürnberg, 1520 in Köln weilte, notierte er in sein Reisekassenbuch die Ausgabe von ein paar Pfennigen für die Besichtigung eines Kunstwerks. Dürer ließ, so heißt es, die „taffel auffzusperren, die maister Steffan zu Cöln gemacht hat“. Mehr schrieb Dürer nicht dazu. Die meisten Kunstgeschichtler zweifeln aber nicht daran, daß Dürer die Kölner Ratskapelle aufgesucht und dort den großen Flügelaltar gesehen hat, den Altar der Kölner Stadtpatrone. Folglich stamme das seit 1810 im Dom aufgestellte Prachtwerk von dem geheimnisvollen Kölner Meister.

Wer war's?

Lösung: ABCNAHPETSABC ABCRENHCOLABC

9. Meister und Weltmeister

Die größte Sternstunde seiner Profikarriere erlebte er am 7. Juli 1974: Endspiel der Fußballweltmeisterschaft im Münchner Olympiastadion. Die Niederlande und die Bundesrepublik Deutschland stehen sich gegenüber. Drei Kölner stehen im Aufgebot der DFB-Elf: Bernd Cullmann, Heinz Flohe und er, der als einziger FC-Spieler im Finale auch eingesetzt wird. Bei allen Spielen der DFB-Elf steht er bei dieser WM von Beginn an auf dem Platz. Sein Konkurrent Günter Netzer sitzt im Finale auf der Bank. Für den Kölner Mittelfeldregisseur ist es das achtzigste Länderspiel. Schon acht Jahre zuvor stand er in einem WM-Finale - 1966, als die deutsche Mannschaft in London gegen England nach Verlängerung 2:4 unterlag.

Gegen Holland hat er mehr Glück. Die Bayern München-Spieler Gerd Müller und Paul Breitner sichern der DFB-Elf einen 2:1-Sieg und damit den zweiten Weltmeistertitel. Der 30jährige Kölner Mittelfeldspieler kann im Finale zwar nicht mit seinem technischen Genie glänzen, dennoch fordern Fußballfans in Köln, ihn zum Ehrenbürger zu machen. Den Gewinn der Weltmeisterschaft feiern die Rheinländer wie einen zweiten Karneval.

81mal spielte er in der Nationalelf, 765mal für den 1. FC Köln. Im DFB-Trikot schoß er 17 Tore, für den FC 287, davon 83 Tore in der Bundesliga. Mit dem FC hatte er bereits in der Saison 1963/64 die Meisterschaft gewonnen, damals die erste der neugegründeten Bundesliga. Alle dreißig Spiele der Saison hatte der 20jährige gebürtige Siegburger damals absolviert und wurde noch in der gleichen Saison in die Nationalmannschaft berufen.

Im Mai 1977 beendet er seine große Karriere. 60.000 Zuschauer kommen zu seinem Abschiedsspiel ins Müngersdorfer Stadion, wo die Weltmeisterelf von 1974 den 1. FC Köln mit 4:1 besiegt. Die Fans applaudieren ihm nach dem Spiel minutenlang. Daß er sich aus dem Profisport zurückzieht, geschieht nicht nur wegen seines Alters. Immer wieder war es zwischen ihm und Kölns Trainer Hennes Weisweiler zu Zwistigkeiten gekommen. Ein Jahr später, in der Bundesligasaison 1977/78, wird die Geißbockelf wieder deutscher Meister - diesmal ohne ihren großen Spielmacher.

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Umfang:
21 S.
ISBN:
9783742719768
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Bookwire
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