Jane Vazquez und die Bombe der Nazis

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Jane Vazquez und die Bombe der Nazis
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Jane Vazquez und die Bombe der Nazis

Eine Spanking - und SM Geschichte aus der Zeit des 2. Weltkriegs

IMPRESSUM

Isabel de Agony

Barbaraweg 1

93128 Regenstauf

Germany

deli16052000@web.de

all rights reserved

KAPITEL 1

"Admiral, sie ist hier."

"Gut, nur herein mit ihr. Ich warte schon auf sie"

Ich werde vom Adjutanten des Admirals in das große Stabszimmer bugsiert. Ich habe keine gute Laune, nein, wirklich nicht. Ich habe gerade vier Monate harten Einsatz im Weltall hinter mir und sollte endlich Urlaub haben. Nur relaxen, sich in der in Sonne aalen, die nahtlose Bräune wieder auffrischen, im warmen und glasklaren Meer schwimmen. Und jetzt? Plötzlich kommt da dieser Helikopter in mein Südseeparadies, um mich hierher zu holen. Ins HQSF. Ins Hauptquartier der Special Forces. Als ob wir bei den Specials keine anderen fähigen Männer und Frauen hätten. Der Admiral lacht mich an...

"Jane, Jane, ich seh´s ihnen an. Sie sind geladen wie eine geschärfte Handgranate. Es tut mir leid, dass ich Sie aus ihrem wohlverdienten Urlaub reißen musste. Doch die Lage ist ernst."

Ja scheiße, die Lage ist ernst. Aber das ist sie doch immer. Das letzte Mal als ich auf diese als harmlos bezeichnete Erkundung ins Antares System geschickt wurde und von meiner Raumflotte zwei Drittel verlor, weil wir direkt in einen Hinterhalt liefen. Oder...

Ach scheiß drauf Jane, schimpfe ich mit mir selbst. Du bist Soldat und Soldaten müssen nun mal den Befehlen gehorchen. Auch wenn sie mir nun wirklich nicht passen. Und so beiße ich die Zähne zusammen und melde mich:

"Admiral, Commander Vazquez meldet sich zum Dienst."

"Bitte nehmen Sie Platz. Etwas zu trinken? Kaffee? Tee? Whiskey?"

Oh je... Die Sache muss wirklich ernst sein. Whiskey im HQSF? Und das am helllichten Vormittag? Der Admiral geht hinüber zur Bar, wo er seine Schätze lagert. Hier sind 18 Jahre alte Sachen, zum Teil sogar 24 Jahre alte Köstlichkeiten, die er hütet wie seinen Augapfel.

"Whiskey, Sir"

Er schenkt mir und sich selber ein und nimmt mir gegenüber Platz. Der Duft des scharfen Getränks ist umwerfend. Schweigend genießen wir beide den edlen Tropfen. Ich weiß genau, jetzt kommt´s.... "Jane.... Wissen Sie, was eine Meta-Solar-Bombe ist?"

„Gehört hab ich schon mal was davon, ich glaube das ist die neueste Errungenschaft unserer Atomwissenschaftler. Der Clou dabei ist, dass diese Bombe zum einen eine ungeheure Sprengkraft entwickelt und zum anderen nur definierte Feinde tötet. Man kann diese Dinger so einstellen, dass sie "normale" Menschen töten können, aber sie kann auch variabel gegen die Mech-Wesen, die uns schon ein paar Mal über den Weg gelaufen sind, eingesetzt werden. Auch Insektoide sollen keine Chance mehr haben. Die Infrastruktur bleibt komplett erhalten und da es auch keinerlei Strahlung gibt, kann man das feindliche Territorium sofort übernehmen. Bomben dieser Art hatten aber bisher immer die eine oder andere unangenehme Nebenwirkung. Kurz also: die Dinger haben nie so richtig funktioniert.“

Der Admiral nickt:

"Ja Jane.... Ungefähr so ist die theoretische Wirkungsweise."

"Nur theoretisch? Ich dachte, sie hätten den Durchbruch schon geschafft?"

"Wissen Sie Commander. Das ist der Grund, warum Sie heute so Hals über Kopf hierher bestellt wurden. Gestern fand ein letzter Test dieser neuen Bombe statt...."

"Und?" "Er ist schief gegangen. Es gab einen schwer wiegenden Riss im Raum-Zeit-Kontinuum. "

„Und das heißt?"

"Durch die Druckwelle dieser Bombe hat sich die Zeit geändert. Zuerst war es nur eine kleine Begebenheit, die sich anders entwickelte, doch dann stellten unsere Wissenschaftler fest, dass dies Auswirkungen auf uns alle hat."

"Auswirkungen in der Jetzt-Zeit?"

"Ja, Jane.... Sogar enorme Auswirkungen."

Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter. Ich hatte immer Angst vor diesen Versuchen. Ich war immer der Meinung, dass man bestimmte physikalische und chemische Entwicklungen einfach bleiben lassen sollte. Wenn das so weiter geht, dann werden wir uns eines Tages alle umbringen. Und jetzt dieser Versuch. Was ist nur passiert?

"Was wissen Sie über die Mitte des 20.Jahrhunderts, Jane?"

„Oh Mann Admiral, das ist doch schon über 700 Jahre her.... Ich war in Geschichte nie besonders gut. War da nicht ein besonders heftiger Krieg?"

Diese Antwort ist nie schlecht, denn wir Menschen sind immer in den einen oder anderen heftigen Krieg verwickelt. Kann also nicht ganz falsch sein, obwohl ich nur geraten habe.

"Ja Jane, Sie haben Recht. Im Jahr 1933 kam in Deutschland eine radikale faschistische Partei an die Macht. Sie nannten sich die Nationalsozialisten. Innerhalb kurzer Zeit haben die Nazis es geschafft, aus einem von einer Wirtschaftskrise gebeutelten Land eine waffenstarrende Nation zu machen. Das Ziel der Nazis war nicht mehr und nicht weniger als die Herrschaft über die ganze Welt. Und sie hätten es auch beinahe geschafft. Sie sind nur auf dem Höhepunkt ihrer Macht größenwahnsinnig geworden und haben alle drei großen Mächte der damaligen Welt gleichzeitig angegriffen. Es kam wie es kommen musste. Niederlage folgte auf Niederlage. Die Deutschen wurden an allen Fronten geschlagen. Im Frühjahr 1945 erschoss sich schließlich der Führer dieser Bewegung in seinem Tiefbunker vor den heranrückenden Russen und kurz darauf musste das Deutsche Reich die Waffen strecken. Der Traum vom 1000jährigen Reich war ausgeträumt."

Und warum erzählt mir der Admiral das? Was habe ich mit diesen Nazis zu schaffen? Dann zeigt er mir ein Bild. Darauf ist ein Mann zu sehen. Etwa 40 bis 45 Jahre alt. Hochgewachsen, schlank, muskulös, interessantes Gesicht.

"Das ist Hermann van Staaken. Er war DER Atomwissenschaftler der Nazis. Wie sie vielleicht wissen, begann im August 1945 mit den Atombombenabwürfen auf Japan das Atomzeitalter. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet. Und diesen Wettlauf gewannen die Amerikaner. Was sie vielleicht nicht wissen, ist das folgende. Bis Mitte 1943 hatten die Nazis die Nase vorne. Bereits vor dem Krieg waren sie die führenden in der Atomforschung gewesen und sie waren nahe daran. Doch die Schlüsselfigur war der hier. Hermann van Staaken. Er kam nach bisheriger Geschichtsschreibung am 4. September 1943 bei einem Bombenangriff auf Berlin ums Leben. Nach seinem Tod schafften es die verbliebenen Wissenschaftler in Deutschland nicht mehr, die Bombe zu bauen. Mit von Staakens Tod starb auch ein Großteil des Wissens um die Bombe. So verlor Deutschland den Krieg."

"Sie haben mich sicher nicht aus meinem Urlaub geholt, um mir das Schicksal einer Verbrecherbande und ihres Staates zu schildern, oder? Was ist passiert Admiral?"

"Dieser Riss im Raum-Zeit-Kontinuum hat zu einer Kleinigkeit geführt... Hermann van Staaken war am 4. September 1943 nicht in Berlin und kam somit auch nicht bei dem besagten Bombenangriff ums Leben. Die Deutschen haben mit seiner Hilfe die Atombombe fertig gebaut. Und sie waren über ein ganzes Jahr früher fertig als die Westmächte."

Mein Mund wird trocken. Ich habe das Gefühl, als ob sich die Geschichte dramatisch geändert hätte.

"Die Deutschen hatten mehrere Bomben im Juli 1944 einsatzbereit. Ein Fernbombergeschwader brachte die ersten Bomben nach Moskau. Es war ein Himmelfahrtskommando. Keine Aussicht auf Rückkehr, da der Treibstoff nicht reichen würde. Mit der Explosion der ersten Bombe über Moskau wurden der russische Parteichef Stalin und sein gesamtes Politbüro ausgelöscht. Auch die STAWKA, das russische Volkskommissariat für Verteidigung wurde gleich mit ausradiert. Die russische Armee wurde führerlos und löste sich kurz vor der entscheidenden Offensive auf. Ein paar Tage darauf fiel eine zweite Bombe auf London und eine dritte Bombe auf die Landungsflotte in der Normandie. Deutschland gewann den Krieg. Ganz Europa und Asien wurde faschistisch und Nordamerika stellte den Kampf ein, weil seine Armeen auf dem europäischen Festland vernichtet worden waren."

"Admiral, Sie hatten von Auswirkungen auf die Jetzt-Zeit gesprochen?"

"Nun, die Welt wie wir sie kennen, wird es nicht mehr geben. Unsere Demokratie hat es nie gegeben. Die Nazis haben ihr Ziel erreicht und ein 1000jähriges Drittes Reich errichtet. Wir leben jetzt in einer Diktatur, Jane. In einem Polizeistaat, der alle Andersdenkende brutal unterdrückt und eliminiert. Zu dieser Gruppe zählen auch wir beide. Trotz unserer Verdienste sind die Einheiten des Geheimen Staatsschutzes schon unterwegs zu diesem Gebäude. Sie müssen die Zeitreise sofort antreten. Ihr Auftrag lautet: Sorgen Sie dafür, dass Hermann von Staaken am 4. September 1944 in Berlin ist und bei diesem Bombenangriff ums Leben kommt. Sie haben dafür nur zwei Tage Zeit, denn der Zeitriss war am 2. September in seinem Forschungszentrum "Wotan", das 50 km außerhalb von Berlin liegt. Das ist Ihr Zielpunkt und Ihre Zielzeit."

Normalerweise müsste ich mich auf die Zeitreise intensiv vorbereiten, intensiv die Umstände studieren, um ja keinen Fehler zu machen. Als Spionin ist man schnell an die Wand gestellt... Ich nehme noch einmal das Bild von dem deutschen Wissenschaftler in die Hand.

"Sir, sind Sie sicher, dass dies die Zielperson ist?"

"Ja, warum"

"Na, diese seltsame schwarze Uniform.... Wissenschaftler rennen doch normalerweise in weißen Kitteln herum."

"Tja Jane... Das war eine brutale und grausame Zeit. Und sie werden es mit der brutalsten Truppe zu tun bekommen, die die Welt bis dato kannte. Diese schwarze Uniform gehörte zur sogenannten Schutz Staffel des Führers dieser Nationalsozialisten. Oder kurz gesagt... Der SS. Im Laufe der Zeit wurden sie die eigentliche Macht. Ein Imperium im Imperium wenn Sie so wollen. Sie hielten sich für die Herrenrasse. Von Staaken war nicht nur ein brillanter Wissenschaftler, er war auch ein SS-Brigadeführer. Das entspricht einem Konteradmiral in unseren Ranglisten. Hüten Sie sich also vor diesem schwarzen Korps. Die sind gefährlich. Sie sind meine Beste, darum muss ich Sie jetzt in diese Schlangengrube schicken. Bitte passen sie bloß auf sich auf."

 

Ich schaue mir noch einmal das Bild dieses Hermann von Staaken an. Dieses Mannes, von dessen Schicksal die weitere Entwicklung unserer Welt abhängt. Und dabei fällt mir eine Besonderheit auf. Seine Mütze. Eine schwarze Schirmmütze mit Kordeln und Ehrenzeichen. Doch in der Mitte befindet sich ein silberner Totenkopf. Ich soll ihn also töten, diesen Mann mit der Totenkopfmütze.

Das Telefon läutet.... Einmal, zweimal.... Bricht ab... Dann noch einmal...

"Jane... Das Signal. Der Staatsschutz ist da... Schnell...“

Wenn meine Zeitreise verhindert wird, na dann gute Nacht. So ein Blödsinn, dass durch diesen Unfall der Feind jetzt in den eigenen Reihen steckt. Wir müssen uns beeilen. Wir verlassen das Stabsbüro durch eine Seitentür und laufen durch einen geheimen Gang zur Anlage ÜTR15. In dieser Anlage befindet sich die Apparatur für die Zeitreisen. Rasch streife ich meine Uniform ab. Ich kann eine Zeitreise nur nackt antreten. Das ist insofern lästig, weil ich mir unmittelbar nach Erreichen des Zielortes erst Kleidung beschaffen muss. Versuche, Kleidung oder Waffen aus unserer Zeit mit in die Vergangenheit zu nehmen, haben immer tödlich geendet. Keiner ist je zurückgekommen. Keiner weiß so recht warum. Aber es ist so. Es funktioniert nur nackt. Und so das eine oder andere Mal bin ich durch diesen Umstand schon in eine knifflige Situation geraten.

"Meine liebe Jane, sie sind wirklich eine attraktive Frau."

Ich weiß, dass der Admiral mich jedes Mal mit gierigen Augen verschlingt. Was soll ich sagen.... Er eben auch nur ein Mann.

„Ja ja Admiral, ich weiß das. Aber jetzt ist keine Zeit zum Süßholz raspeln.“

Ich bin beim Offizierskorps auch durchaus begehrt, doch ich wähle meine Bettgefährten sehr sorgfältig aus. Und ich kann mir das auch leisten. Mit meinen 1,80 Meter Körpergröße und den üppigen weiblichen Formen kann ich die Waffen einer begehrenswerten Frau in der Liebe und im Krieg jederzeit einsetzen. Ich binde mir meine wilden schwarzen Locken zu einem Zopf zusammen. Dann bereite ich mich auf den Übergang vor. Das ist immer das Schlimmste. Der Übergang. Von einer Zeit in eine andere. Man fällt durch den Zeittunnel und gerät von einer Sekunde zur nächsten durch Himmel und Hölle. Durch Feuer und Eis. Der Körper wird dabei enorm belastet. Nicht alle Menschen haben die Fähigkeit das zu überleben. Ich kann es. Nur noch ein letzter Check. Mein Kommunikator, der mit meinem Gehirn und mit meinem Sprachzentrum verbunden ist. Funktioniert. Mit seiner Hilfe spreche ich alle notwendigen Fremdsprachen auf meiner Zeitreise. Und noch wichtiger: der Rückholknopf. Beide Geräte wurden mir in meinen Körper implantiert. Sie sichern mein Überleben. Ich nehme Platz. Ich bin bereit für den Übergang. Der Admiral geht an die Maschine und stellt die Werte ein. Ein Blitzschlag geht durch meinen Körper. Heftiger Schmerz lässt meine Zellen vibrieren. Ich befinde mich bereits im Übergang, als ich sehe, wie die Bluthunde des Staatsschutzes herein stürmen. Sie sind zu spät gekommen. Nur noch ich selber könnte mich jetzt zurückholen. Nur... In welche Welt komme ich zurück, wenn ich versage?

KAPITEL 2

Es ist finster und ich bin benommen... Die Kühle der Nacht lässt mich frösteln. Das ist normal nach dem Übergang. Der Kopf braucht einfach ein wenig, bis die Belastung verarbeitet ist. Huuu... Ist das kalt... Leichter Regen fällt. So ein Scheiß, dass ich den Übergang nackt machen muss. Ich brauche dringend Klamotten. Aber das wird nicht ganz so einfach, denn ich bin ja in einem militärischen Sperrgebiet gelandet. Da sind die Prioritäten erst mal andere. Nämlich sich orientieren. Wo befinden sich die Labore? Wo die Wachräume und so weiter. Ich will mich gerade aufrappeln, da höre ich hinter mir einen lauten Ruf:

"Stehen bleiben und Hände hoch."

Eingedenk der Warnung des Admirals lasse ich mich nicht zu einem vorschnellen Widerstand hinreißen. Das ist nicht meine Aufgabe, mich jetzt mit Wachposten herum zu prügeln, zumal die den Finger am Abzug haben.

"Jetzt langsam umdrehen"

Wieder gehorche ich. Das ist gut, denn wenn ich ihm in die Augen sehen kann, dann kann ich meine hypnotischen Fähigkeiten einsetzten. Vor mir steht ein junger Bursche in dieser schwarzen Uniform, die ich auch auf dem Bild des deutschen Wissenschaftlers gesehen habe. In seinen Händen hat er eine Maschinenpistole, die auf meinen Bauchnabel gerichtet ist.

"Was haben sie hier zu suchen? Dies ist militärisches Sperrgebiet"

"Weiß ich doch Jungchen... Ich wollte Dich besuchen. Und jetzt zieh Dich aus... Lass uns Spaß miteinander haben. Meine Muschi ist schon ganz geil auf Deinen harten Schwanz."

Ich verbinde meine Augen mit den seinen. Ich spüre seinen Widerstand, doch er wird schwächer... Ein schwacher Ruf....

"Friiiitz.... Komm doch mal...."

Dann fällt die Maschinenpistole polternd zu Boden. Jetzt ist er wie Wachs in meinen Händen. Allerdings geht das nicht immer so leicht. Wenn ich auf einen Gegner mit einem stärkeren Willen treffe, dann sind meine Fähigkeiten schwächer oder ganz wirkungslos. Er zieht sich die Jacke aus und beginnt sein Hemd aufzuknöpfen. Ich halte ihn fixiert und er beeilt sich noch mehr. Er hat schon einen richtigen steifen Willie... Was soll ich machen? Einen kleinen Fick vor der Arbeit, bei dem ich meinem Sexpartner dann gleich ein paar Informationen aus der Nase ziehen kann? Ich werde schon ganz wuschig und beschließe, es genauso zu machen. Zumal der Kamerad vor mir ein Prachtkerl von einem jungen Mann ist. Manchmal hat es schon einen Vorteil, wenn man an eine Elitetruppe gerät. Da höre ich hinter mir ein Knacken. Wie als ob jemand auf einen dürren Ast tritt. Ich fahre herum... Doch es ist zu spät. In meinem Rücken ruft jemand:

"Verdammt Helmut, was machst Du denn da für einen Scheiß?"

Und ich bekomme gerade noch mit, wie ein Gewehrkolben auf mich herunterfährt. Ich versuche auszuweichen, doch vergeblich. Ich werde an der Schläfe getroffen. Aus... Es wird Nacht um mich herum.... Ich sacke zusammen.....

Als ich wieder zu mir komme, bin ich gefesselt. Ich hänge an einem Andreaskreuz. Immer noch nackt... Natürlich… Benommen sehe ich mich um. Ein großer Raum. Weiß gefliest. Zwei Schreibtische mit Telefonen. Und mehrere äußerst unangenehme Folterutensilien, die an einer Regalwand aufgehängt sind.

"Sie ist wach."

Ich bin nicht allein in diesem Keller. Mehrere schwarz uniformierte Gestalten sind mit mir in dem Verließ.

"Gut... Verständigen Sie Brigadeführer von Staaken. Er wird unseren Gast sicherlich mit verhören wollen."

Mit einem seltsamen Gruß tritt der Soldat ab. Er knallt die Hacken zusammen, reißt den rechten Arm in die Höhe und brüllt. "Heil Hitler" bevor er sich zum Gehen anschickt. Was soll das denn bedeuten? Ich versuche meine Optionen abzuwägen. Die Lage...? Beschissen? Perspektive.... Könnte durchaus noch beschissener werden. Chancen hier kurzfristig raus zu spazieren? Eher gering... Es ist wichtig, dieses erste Verhör irgendwie zu überstehen. Wenn sie sich dann beraten, dann muss ich hier verschwinden. Aber was erzähle ich ihnen? Wegen der Eile des Übergangs hatte ich noch keine Gelegenheit, mir eine Legende zurechtzulegen. Soll ich das Soldatenliebchen spielen? Es ist nutzlos, meine Hypnosefähigkeiten schon zu diesem frühen Zeitpunkt anzuwenden. Ich kann sie nur auf eine Person richten. Wenn es mehrere sind, müsste ich mich auf einen konzentrieren und sehr subtil vorgehen. Ich würde ihn auf keinen Fall dazu bringen können, mich los zu binden. Dann kommt plötzlich Leben in die Bude. Weitere Uniformierte kommen herein. Zuviel der Ehre. Seid ihr alle nur wegen mir da? Und plötzlich elektrisiert es mich. Ja, das ist er.... Da drüben, keine fünf Schritte von mir entfernt steht SS-Brigadeführer Hermann von Staaken. Meine Zielperson. Die in zwei Tagen tot sein muss.

"Ist sie das?"

"Ja Brigadeführer."

"Wie ist sie hier herein gekommen?“

"Rottenführer Sieghard hat sie gefangen genommen. Allerdings unter sehr ungewöhnlichen Umständen. Sie ist im Sektor 3 A gerade zugange gewesen, wie sie sich mit Sturmmann Kosler zu einem Schäferstündchen treffen wollte."

"Sauerei. Und das im Dienst. Wo ist dieser Kosler jetzt?"

"Im Arrest, Sturmbannführer. Wir haben ihn auch schon vernommen. Aber das ergibt alles keinen Sinn."

"Wieso?"

"Der Kosler redet nur wirres Zeug. Rottenführer Sieghard hat diese nackte Frau aufgegriffen, als sie Kosler gerade an die Eier wollte. Er hatte sich selbst schon fast ausgezogen gehabt. Aber Kosler bestreitet, diese Frau zu kennen. Er hätte sie nackt im Sektor 3 A angetroffen, als ihm plötzlich schlecht geworden sei. Er könne sich an nichts weiter erinnern. Die Frau kenne er nicht und seine Freundin sei sie schon gleich gar nicht. Er sei erst im Arrest wieder zu sich gekommen"

"Eine Schutzbehauptung?"

"Möglich... Aber komisch ist es doch."

"Warum?"

"Niemand spaziert doch in einer kühlen und regnerischen Nacht völlig nackt in einem militärischen Sperrgebiet herum, um sich dann einen einfachen Soldaten anzulachen. Zumal wir nirgends irgendwelche Frauenkleidung gefunden haben. Und auch die Sperrzäune sind völlig intakt. Die dortigen Hundestaffeln haben nichts bemerkt."

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