Jane Vazquez in den Fängen der Inquisition

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Jane Vazquez in den Fängen der Inquisition
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Jane Vazquez in den Fängen der Inquisition

Eine Spanking und SM Geschichte aus der Zeit des finsteren Mittelalters

IMPRESSUM

Isabel de Agony

Barbaraweg 1

93128 Regenstauf

Germany

deli16052000@web.de

all rights reserved

"Hallo Jane, schön Dich zu sehen."

Der Admiral streckt mir seine Pranke entgegen und quetscht sie mir zusammen. Ich liebe diese herzhaften Begrüßungen.

"Darf ich Dir Monsignore Jules Levevre vorstellen? Er ist das Oberhaupt der NCC, der New Catharist Church. Er ist auch der Grund warum Du heute hier bist."

Ich schüttle dem Kirchenmann die Hand. Er ist groß, stämmig und ich schätze ihn auf etwa 60 Jahre. Seine großen, dunklen Augen suchen die meinen und ich fühle mich etwas unwohl dabei. Ich hab von diesem Monsignore Levevre schon gehört. Die neuen Katharer gibt es noch nicht allzu lange, aber sie sind eine religiöse Gruppe, die relativ schnell an Bedeutung gewinnt. Sie leiten sich von einer christlichen Sekte aus dem Mittelalter ab, die man als die Reinen bezeichnet hat. Sie waren insbesondere in Südfrankreich eine starke Glaubensgemeinschaft und wurden von der katholischen Kirche als Ketzer verfolgt und schließlich vernichtet. In unserer modernen Gesellschaft, bei denen das Materielle immer mehr in den Vordergrund tritt, finden solche Kirchen, die das Spirituelle wieder in den Mittelpunkt stellen, enormen Zulauf. Doch was will der von mir? Will der gute Monsignore mich bekehren? Ich bin eigentlich nicht sonderlich religiös, lasse aber jedem seine Vorstellung um selig zu werden.

"Ich schlage vor, der Monsignore erklärt Dir, warum es geht."

Der Admiral schiebt mich in die Besprechungsecke und ein Adjutant bringt Getränke und Knabbersachen herein.

"Sie sind also Commander Jane Vazquez?"

Der Monsignore hat eine dunkle und kraftvolle Stimme.

"Ich brauche ihre Hilfe Jane. Kennen Sie die Geschichte unserer Kirche?"

Er hält mir einen längeren Vortrag über das ganze Hin und Her der Religionswirren im Mittelalter, erzählt mir viel über die grausamen Verfolgungen durch die Päpste und über die Kreuzzüge gegen die Katharer in Südfrankreich, die schließlich zur Vernichtung dieser Glaubensgemeinschaft führte. Vor meinem inneren Auge entsteht ein immer größeres Fragezeichen. Was zum Teufel hat das Ganze mit mir zu tun? Diese Geschehnisse, die schon weit über 1000 Jahre zurückliegen und wo ist die Verbindung zu diesem Kirchenmann und schließlich zu mir. Dann kommt er endlich zum Punkt.

"Wissen Sie Jane.... So wie es bei der katholischen Kirche das Geheimnis der Wandlung bei der Messfeier gibt, so gab es damals bei den Katharern auch ein Geheimnis, das leider mit dem Untergang unserer damaligen Kirche verloren gegangen ist. Ihre Aufgabe ist es, dieses Geheimnis wiederzufinden. Die Schlüsselfigur dazu ist Esclarmonde de Balzac. Sie ist eine Art Hohepriesterin der Katharer und sie war bis zuletzt eine der prägenden Figuren unserer Kirche. Ihre Spur verliert sich während des Untergangs unserer Kirche in den Jahren 1243 und 1244. Wir wissen nicht, ob sie damals mit den anderen Katharern von den Kreuzfahrern hingerichtet wurde oder ob ihr die Flucht gelungen ist. Jane, Sie müssen sie finden und mit ihr sprechen."

Dahin geht also meine Reise. Zurück nach Okzitanien in die Mitte des 13. Jahrhunderts. Na ja.... Südfrankreich ist ja recht schön. Warum also nicht.

Meine Zeitreise führt mich zurück in den Februar 1244 in die Gegend von Mirepoix, einen Ort der etwa 10 km östlich einer mächtigen Bergfestung liegt. Diese Bergfestung mit dem Namen Montsegur ist der letzte Zufluchtsort der Katharer und sie werden dort seit Mai 1243 von einem Kreuzfahrerheer belagert. Angeführt wird dieses Heer von dem königlichen Seneschall Hugues d’Arcis, dessen Amtsbezirk der Montsegur unterstand, dem Erzbischof von Narbonne, Pierre Amiel und dem Bischof von Albi, Durand de Beaucaire. Die Schwierigkeit besteht nicht darin in die Nähe der Festung zu gelangen. Das Problem ist, dass der Montsegur auf einem steilen Felsen liegt, zu dem es nur zwei Zugänge gibt. Diese sind sicherlich von beiden Seiten scharf bewacht. Ein weiteres Problem ist die Jahreszeit. Im Februar ist es noch recht kalt und da ich meine Zeitreisen aus technischen Gründen nackt antreten muss, brauche ich recht bald vernünftige Kleidung. Ich vertiefe mich noch einmal in die militärische Situation am Montsegur. Es ist wichtig, dass ich Bescheid weiß, um etwaigen Gefahren aus dem Weg gehen zu können. Am besten wäre es, wenn ich ungesehen bis an die Festung gelangen könnte. Mit meiner Erfahrung als Undercover Agentin sollte ich dann irgendwie in die Burg eindringen können.

Die Zeit drängt, denn schon im Dezember 1243 haben sich die entscheidenden Ereignisse, die zum Fall des Montsegur führten, ereignet. Der unter Zeitdruck stehende Seneschall Hugues d’Arcis hat sich angesichts des beginnenden Schneefalls offenbar zum Handeln gezwungen gesehen, um Bewegung in die festgefahrene Situation zu bringen. Über den Südhang hatte er nicht angreifen können, da die Verteidiger diesen Weg von der Festung aus mit einem Katapult beschießen konnten. So blieb nur noch der schwierigere Aufstieg im Osten des Bergkamms. Eines Nachts unternahm ein leichtbewaffneter Trupp der Belagerer, offenbar geübte Gebirgsjäger, angeführt von ortskundigen Männern, den gefährlichen Aufstieg die steilen Felswände hinauf. Die Besatzung des Vorpostens „Roc de la Tour“ wurde von diesem Coup überrascht und musste den strategisch wichtigen Außenposten nach kurzem Kampf räumen. Spätere Gegenangriffe der Verteidiger bleiben wirkungslos. Der Verlust des „Roc de la Tour“ hatte die Lage der Verteidiger erheblich verschlechtert. Denn die Belagerer hatten mit ihm nun einen Brückenkopf gewonnen, auf dem sie nun ungestört ihre Männer und Belagerungsgeräte nach oben bringen konnten.

Wenn ich also eintreffe, dann tritt der Kampf um den Montsegur in die entscheidende Phase. Die Vorräte gehen langsam zur Neige und wütende Sturmangriffe der Belagerer machen die Katharer und ihre Schutzgarnison langsam mürbe. Meine Vorbereitungen sind abgeschlossen. Ich kann aufbrechen....

Wie ich es jedes Mal hasse. Diesen Höllentunnel aus Feuer und Eis, der meinen nackten Körper piesackt und mich fast die Besinnung verlieren lässt. Jede Zeitreise fordert alle Fasern meines Körpers bis zum Äußersten. Wie spitze eiskalte Dolche, die meine nackte Haut durchdringen. Dann bin ich angekommen. Benommen sehe ich mich um. Es ist kalt und ein beißender Wind weht. Mich fröstelt. Und plötzlich merke ich, dass ich nicht alleine bin. Ich höre Rufe. Mein implantierter Fremdsprachenkommunikator, der es mir ermöglicht alle Sprachen zu verstehen und auch selber zu sprechen, beginnt zu registrieren, was hier gerufen wird.

"Hexe... Da... Da ist eine Hexe."

Das ist nicht gut... Das ist gar nicht gut. Zu der damaligen Zeit war eine Frau, die man der Hexerei beschuldigte, schon so gut wie tot. Gehetzt sehe ich um mich. Ich befinde mich auf einem freien Feld unweit eines größeren Waldes. Ich sehe mehrere Männer auf mich zu rennen. Bauern? Teile des Kreuzfahrerheers? Egal. Ich muss hier weg. Und zwar schnell. Denn die Mistgabeln, die sie in Händen haben, sind sehr wohl dazu geeignet, jemand auf qualvolle Art und Weise vom Leben zum Tod zu befördern. Noch einmal ein schneller Blick. Der vorderste der Männer ist bereits bis auf 50 Meter heran gekommen. Mist, gleich hat er mich. Er darf mich nicht niederwerfen. Ich rapple mich hoch und beginne über das abgeerntete Feld zu laufen. Es sind etwa 300 - 400 Meter bis zum nahen Wald. Den muss ich erreichen. Im Unterholz erwischen sie mich nie. Ich erinnere mich noch an die heftigen Kämpfe auf dem Urwaldplaneten Antares und hier war ich im Urwald wie zu Hause. Ich falle in einen schnellen Trab. Mein Adrenalin geht hoch. Mein Puls auch, als ich los spurte, um mich in Sicherheit zu bringen. Wieder ein schneller Blick zurück. Es ist mir gelungen, den Abstand beizubehalten. Sie haben nicht weiter aufgeholt. Doch das wütende Geschrei verfolgt mich weiter. Die haben noch nicht aufgegeben. Noch lange nicht. Doch jetzt macht sich mein langes Ausdauertraining bemerkbar. Sie fallen langsam zurück. Vielleicht sollten sie auch nicht so viel brüllen, während sie gleichzeitig laufen. Mein Puls beruhigt sich langsam wieder. Ich hätte mir zwar einen weniger hektischen Auftakt zur Erfüllung meines Auftrags gewünscht, aber was solls.... Denen bin ich entwischt. Der Wald ist nur noch 50 oder 100 Meter entfernt und mit schnellen Schritten kommt er immer näher. Ich sehe mich nochmal zu meinen Verfolgern um. Jetzt ist der Abstand schon doppelt so groß wie vorher. Und plötzlich passiert es. Ich knicke plötzlich mit dem rechten Fuß weg. Ein Loch im Boden lässt mich durch die Luft fliegen. Ein Dachsbau? Irgendein Tier hat hier sein Zuhause und ich bin in diesen Eingang hineingestolpert. Ich spucke die Erde aus, die ich bei meinem Sturz geschluckt habe und versuche mich aufzurappeln. Hinter mir lautes Triumphgeschrei. Die schon verloren geglaubte Beute ist wieder in Reichweite. Mein Missgeschick hat die Kräfte bei den Verfolgern wieder mobilisiert. Scheiße... Ich bin wieder auf den Füßen... Mein rechter Knöchel schmerzt. Ich versuche zu laufen, doch eine schnelle Flucht ist jetzt nicht mehr möglich. Es ist zu weit zum Wald und die Verfolger sind schon zu nah. Und außerdem kann ich den Fuß nicht hundertprozentig belasten. Jetzt wird es kritisch. Die ersten beginnen mich einzukreisen. Ich muss kämpfen. Immer wieder fallen jetzt die Worte "Hexe", "Zauberin" "Satansbraut" und ähnliches. Verwundern tut mich das nicht. Urplötzlich fällt diesen Feldarbeitern eine nackte Frau aus heiterem Himmel vor die Füße. Ich bin größer und kräftiger als fast alle anderen Frauen dieser Zeit. Und dann bin ich natürlich auch nicht gerade hässlich. Meine schönen festen Titten, meine rasierte Spalte und die lange schwarze Lockenpracht müssen mich zu einem Wesen aus einer anderen Welt machen. Was ja auch gar nicht so falsch ist. Doch für die Leute hier ist die einzig andere vorstellbare Welt die der Hölle. Und daher muss ich in ihren Augen sterben. Wir stehen uns jetzt gegenüber. Hier die etwa 10 Bauern, die mit ihren Mistgabeln bewaffnet sind und auf der anderen Seite die Frau, die sie als Hexe bezeichnen. Ich muss versuchen, sie von einem sofortigen Angriff abzuhalten. Die sind dazu imstande und reißen mich mit ihren Waffen in Stücke. Ich fixiere einen großen und kräftigen Mann, der sich vor den anderen aufgebaut hat. Ihr Anführer? Ich hoffe es.

 

"Ich bin keine Hexe."

In seinem Gesichtsausdruck sehe ich, dass meine telepathische Nachricht ihn erreicht hat. Es ist erst Verblüffung, dann Unsicherheit. Und als ich ihm wieder in die Augen schaue, da erkenne ich, dass ich einen Fehler gemacht habe. War er sich vorher unsicher, wer oder was ich bin, so ist er sich jetzt sicher. Er stößt einen wilden Schrei aus.....

"Hexe.... Das ist eine Hexe.... Fasst sie!!! Aber tötet sie nicht. Der Graf will sie sicher noch verhören."

Ich wende mich noch einmal zur Flucht. Doch es ist zu spät. Ein heftiger Stoß wirft mich zu Boden. Ich kratze, beiße, schlage um mich, doch es ist vergeblich. Immer wieder prasseln heftige Hiebe auf mich ein. Und dann liege ich da. Gefesselt und verschnürt. Sie stehen um mich herum. Spucken mich an. Treten mich. Beschimpfen mich.... Dann zerrt mich der Anführer hoch.

"Kannst Du laufen?"

Ich nicke...

"Gut, dann los.... Hier geht´s lang...."

Sie nehmen mich in die Mitte. Immer wieder spüre ich die Spitzen der Mistgabeln in meinem Rücken. Ich zittere vor Kälte und mein ganzer Körper tut mir noch weh von der rauen Behandlung während meiner Gefangennahme. Doch die blauen Flecken dürften mein geringstes Problem sein. Ich kann zwar leidlich laufen, doch mit meinem lädierten Fuß ist eine schnelle Flucht unmöglich. Wie ein gehetztes Tier in der Falle suche ich immerzu nach einer Möglichkeit zu entkommen. Doch ich käme nicht weit. Ich bin gefesselt und sie treiben mich vor sich her. Es geht durch den Wald an einem Flurweg entlang und über Stock und Stein durch einen Hohlweg bergab. Langsam lichtet sich der Wald wieder und eine kleine Stadt taucht vor uns auf. Mirepoix. Es ist nicht mehr weit und nach etwa einer halben Stunde erreichen wir das Stadttor. Laute Rufe und Beschimpfungen heißen mich willkommen, als mich meine Bewacher durch das enge Stadttor treiben. Dort nehmen mich vier Stadtwachen mit langen Hellebarden in Empfang. Es entbrennt eine hitzige Diskussion, was nun mit mir geschehen solle. Schließlich treiben die Bauern, die mich gefangen haben, den Hauptmann der Stadtwache auf. Er befiehlt, mich unverzüglich auf die Burg des Grafen von Mirepoix zu bringen. Mittlerweile muss wohl die ganze Stadt auf den Beinen sein. Die Nachricht, dass man draußen vor der Stadt eine Hexe gefangen hätte, muss wie ein Lauffeuer durch alle Gassen gegangen sein. Wieder werde ich gestoßen und getreten. Spucke landet mitten in meinem Gesicht und ich habe wegen meiner Fesseln keine Chance, mich vor dem Auswurf zu schützen. Wir setzen uns wieder in Bewegung. Jemand stellt mir ein Bein, so dass ich schmerzhaft wieder auf dem Boden lande. Unter lautem Gelächter zieht man mich an meinen Haaren wieder auf die Beine. Urplötzlich wird es still... Das Gejohle bricht ab. Vor mir steht der Pfarrer der kleinen Stadt. Er ist groß und hager. Seine Augen haben etwas Stechendes. Was Hexen betrifft ist er die oberste Instanz hier. Sein Blick wandert an mir herunter. Ich habe das Gefühl, dass er jeden Zentimeter meines nackten Körpers einer genauen Musterung unterzieht. So als ob er schon jetzt auf der Suche nach diesen sogenannten Hexenmalen ist. Was in unserer Zeit normale Muttermale sind, wurde im Mittelalter als Zeichen des Teufels gedeutet. Eine Frau die mit dem Teufel schläft, erhält als Zeichen der Buhlschaft mit Satan von ihm ein Teufelsmal auf die Haut gedrückt. Das ist nicht gut, denn auf meiner hellen Haut wimmelt es geradezu von Sommersprossen und Muttermalen. Und meine glattrasierte Fotze findet dazu noch sein besonderes Interesse. Aus seiner Sicht kann ich gar nichts anderes sein als eine Hexe. Erwartungsvoll stehen die Bürger um uns herum. Dann gibt er den Befehl, mich zum Grafen zu bringen.

Der Graf von Mirepoix ist ein mittelgroßer und kräftiger Mann. Als mich die Abordnung aus der Stadt in den Rittersaal seiner kleinen Burg schiebt weiß er offensichtlich schon über mich Bescheid. Er lässt sich in knappen Worten von dem Anführer der Bauern meine Gefangennahme schildern und schickt sie dann weg. Nur noch die Stadtwache und der Priester sind im Saal. Er wird nun über mein Schicksal entscheiden.

"Was haltet Ihr von ihr, Fra Adrien?" wendet er sich an den Priester.

"Sie ist ganz sicherlich eine gefährliche Hexe. Seht sie Euch doch nur einmal an, Sire... Ihr Körper ist übersät mit den Malen des Teufels. Und ihr wisst doch, dass bei jedem Beischlaf mit Satan neue hinzukommen. Sie muss also eine Favoritin des Teufels sein. Und sein brennender Schwanz muss ihr bei jedem Geschlechtsakt die Scham versengt haben. Seht doch, wie blank sie da unten ist."

Der Graf nickt zustimmend. Er packt mich an der Schulter und hebt meinen Kopf. Ich kann ihm direkt in die Augen schauen. Nein, Furcht vor einer Hexe erkenne ich darin nicht. Und doch. Was übernatürliche Dinge betrifft ist nicht er sondern sein Priester die Autorität.

"Wenn Ihr erlaubt Sire... Ich würde gerne unseren verehrten Erzbischof verständigen. Er weilt ja in der Nähe von uns beim Kreuzfahrerheer, dass diese Festung der Ketzer belagert. Denn glaubt ihr wirklich, dass dies ein Zufall ist. Das Auftauchen dieser seltsamen Frau und die Ketzer, die oben auf dem Montsegur noch verzweifelt ausharren? Vielleicht sollte ja diese Hexe da ihnen Nachricht oder Hilfe von Satan bringen."

"Ja, Fra Adrien. Da mögt Ihr Recht haben. Ich halte es für unerlässlich, die Wahrheit herauszufinden. Ich stimme Dir zu. Benachrichtigt den Erzbischof und sperrt die Hexe einstweilen in den Kerker. Wir werden in Kürze sehen, was diese Sache zu bedeuten hat."

Die Stadtwachen packen mich und führen mich über einige muffige und feuchte Gänge in die eiskalten Gewölbe der Burg. Es herrscht eine seltsame Stimmung hier drin. Nur einige Pechfackeln geben ein fahles Licht. Das grobe und unbehauene Mauerwerk und der feuchte Steinboden lässt mich frösteln. Es ist nicht zu erwarten, dass sie mir Kleidung zum Wärmen geben. Vor einer Tür bleiben wir stehen. Mit einem riesigen Schlüssel wird sie aufgesperrt. Ein Tritt in den Hintern und ich lande unsanft auf dem Boden meines neuen Zuhauses. Die Tür fällt ins Schloss. Der Schlüssel dreht sich. Gefangen. Es ist verdammt finster hier drin. Finster und kalt und feucht. Ich rolle mich zur Seite. Wegen der verdammten Fesseln kann ich mich kaum aufrichten. Dann sehe ich mich um. Rohe und unbehauene Steine starren mich an. Hier gibt es keine Möbel. Nichts. Nicht mal Stroh zum drauf liegen. Ich kann kaum Einzelheiten erkennen, denn die einzige Lichtquelle ist ein kleines Fenster in der massiven Holztür und das fahle Licht der Fackeln draußen. Schöne Scheiße, in die ich da geraten bin. Der Auftrag klang doch so leicht. Nicht wie sonst üblich. Einfach ankommen, sich in den Montsegur einschmuggeln und mit dieser Esclarmonde Kontakt aufnehmen. Verdammte Pfaffen. Blödes Geheimnis der Katharer. Mir ist durchaus bewusst, dass ich in einer äußerst brisanten Situation bin, die mich sehr leicht das Leben kosten kann. Und warum? Nur wegen diesem verdammten Karnickelbau. Ich schwöre... Wenn ich hier wieder rauskomme und wenn ich zurück in meiner Zeit bin.... Eine ganze Woche steht nur eins auf dem Speiseplan: Karnickel... Ich werde mich an den Biestern rächen. Oder war es doch ein Dachsbau? Kann man Dachs essen? Egal. Zur Not fresse ich auch den. Wenn ich nicht in dieses verdammte Loch gestolpert wäre. Die Bauerntölpel hätten mich nie erwischt. Nie und nimmer... Verdammt... Verdammt.... Verdammt.....

Ich verliere jedes Zeitgefühl hier drin. Ein bohrender Hunger wühlt durch meine Eingeweide und ich bin schon ganz ausgedörrt. Besonderen Service scheint es in diesem „Hotel“ ja nicht zu geben. Aber zumindest lassen sie mich in Ruhe. Man muss ja schon mit wenig zufrieden sein. Ich spüre zwar immer wieder die Kontrollblicke der Wachen draußen auf meiner Haut, aber bislang bleibe ich alleine. Es ist ein echt mieses Loch hier drin. Für meine Notdurft steht nirgends auch nur ein Kübel. Es ist echt zum Kotzen. Ich beschließe die rechte Ecke hinten zu meiner Toilette zu machen. Nicht dass ich mich in meine eigene Pisse schlafen lege. Ich setze mich hin und lass es laufen. Und da kommt auch schon das große Geschäft hinterdrein. Nichts ist hier drin, womit ich mich wenigstens ein bisschen säubern könnte. Aber da passe ich mich ganz der damaligen Zeit an. Selbst der Sonnenkönig in Versailles hat einige Jahrhunderte später einfach in den Park geschissen. Ich grinse. Dieses Loch hier mit Versailles zu vergleichen, ist schon vermessen. Aber soweit stimmt das schon. Hier wie da wurde einfach in die Ecke gemacht. Ich döse vor mich hin... Das betäubt zumindest ein wenig den Hunger und den Durst. Plötzlich weckt mich das Knarzen der Tür. Sofort bin ich hellwach, doch ich stelle mich weiter schlafend. Ich blinzle um zu sehen, mit wem ich es zu tun habe. Es sind die beiden Wachen. Was wollen die hier? Mir was zum Essen bringen? In offiziellen Auftrag sind die nicht da, sonst hätten sie sich nicht so rein geschlichen. Die wollen was anderes. Ich kann es mir fast schon denken. Die wollen mal schauen, wie es ist, mit einer Hexe zu ficken. Zumal es sich bei mir ja um ein außergewöhnlich sehenswertes Exemplar handelt. Der eine der beiden hat seine Hose schon fast herunter gezogen und er lässt seinen steifen Schwanz so richtig schön baumeln. Reibt ihn noch ein wenig, damit er auch feste steht. Dann gibt mir der andere einen Tritt. Doch ich bin auf das ganze vorbereitet. Der Bursche der mit herunter gelassener Hose vor mir steht und sich gerade für den Fick bereit macht, der befindet sich genau in meiner Reichweite. Ich lasse meine angezogenen Füße nach oben schnellen, mitten hinein ins Paradies. Mit einem lauten Schrei geht er zu Boden. Der fickt heute niemanden mehr. Sein Kamerad greift sich den Möchtegernvergewaltiger und zerrt ihn aus dem Kerker. Die Tür knallt zu und wird versperrt. Ich bin wieder alleine. Nur von draußen höre ich noch die Schmerzensschreie der Wache. Geschieht ihm recht, dem Arschloch.

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