Buch lesen: «Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach!», Seite 4

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Wie wirken sich neue Mobilitätsdienste auf den Großstadtverkehr aus?

Moderne Mobilitätsdienste wirken sich beträchtlich auf die Dichte und Intensität des Großstadtverkehrs aus. Zu solchen Mobilitätsdiensten zählen beispielsweise Uber und Lyft.

Studien zeigen, dass in US-Großstädten der Verkehr durch diese Mobilitätsdienste erheblich zunahm. Dies gilt auch für Staus, deren Dauer um 5 Prozent zulegte.

Die Nutzung eigener Fahrzeuge verringerte sich hingegen lediglich um ein Prozent, und auch die Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel sank um 9 Prozent. Insofern haben MobilitätsdiensteMobilitätsdienst wie Uber Uber nicht zur erwarteten Entlastung geführt.43 Experten gehen davon aus, dass eine Ausweitung und ein zügiger Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einen wesentlich größeren Effekt auf das Verkehrsaufkommen in den Ballungszentren hätten.

Der öffentliche Nahverkehr wäre ohnehin das effizienteste Verkehrsmittel in Metropolregionen. Die Studie zeigt außerdem, dass bei einem Ausbau des Nahverkehrs oder bei der Ausweitung anderer Verkehrsmittel wie beispielsweise von Fahrrädern andere Services gar nicht in Anspruch genommen worden wären.

Eine Belastung stellt dar, dass der Anteil der Leerfahrten bei diesen Diensten bei 41 Prozent liegt. Daher wäre es sinnvoll, die Verkehrsplanung effizienter zu gestalten und den öffentlichen Nahverkehr in den Vordergrund zu rücken.44

Sharing als innovatives Konzept

In diesem Abschnitt wird u.a. die Frage beantwortet, ob Carsharing nur ein aktueller Hype ist oder ob der Autobesitz als Standard abgelöst wird.

Welche Rolle spielt Shared Mobility?

Shared MobilityShared Mobility ermöglicht es, verschiedene Transportmittel systematisch und gezielt zu verknüpfen. Dies umfasst neben dem öffentlichen PersonennahverkehrPersonennahverkehr auch Formen der MikromobilitätMikromobilität mit Hilfe von E-Scootern, Fahrrädern sowie E-Bikes.

Durch die Shared Mobility wird es möglich, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schonen und für einen stärkeren Klimaschutz zu sorgen. Inzwischen gibt es immer mehr Startups, die sich dem Thema Shared Mobility widmen und neue Konzeptionen entwickeln. Eine Studie schätzt, dass das Potenzial für diese Ansätze im Jahr 2030 bei 1,6 Milliarden US-Dollar liegen wird.45

Warum ist Carsharing so wichtig?

CarsharingCarsharing folgt dem Prinzip, dass Nutzen wichtiger ist als Eigentum. Das Carsharing wird sich in der Zukunft verbreiten und einen wesentlich höheren Stellenwert als bisher genießen. In einer modernen vernetzten Gesellschaft ist die Nutzung von Carsharing und überhaupt von Sharing-Konzeptionen eine wichtige Komponente. Ein solches Sharing gibt es nicht nur im Verkehrsbereich, sondern auch bei der Nutzung von Coworking-SpaceCoworking-Spaces und bei der Nutzung von Werkzeug. Durch das Teilen werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern die Gesellschaft setzt insgesamt auf Kooperation und Teilhabe.

Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zahl der Carsharing-Nutzer verzehnfacht. Diese erstaunliche Dynamik belegt, dass Carsharing und das Access-PrinzipAccess-Prinzip in der Zukunft eine große Bedeutung erlangen. Wie wichtig dieses Konzept ist, zeigt auch, dass immer mehr Automobilhersteller sich an solchen Carsharing-Unternehmen beteiligen oder selbst welche gründen. Auch Bahngesellschaften bieten Sharing-Dienste an. Mittlerweile gibt es Angebote, die Geschäftskunden mit einbeziehen und ihnen das Carsharing ermöglichen. Mobility Hubs wie beispielsweise Bahnhöfe in Großstädten können als Touchpoints dienen für die Nutzung solcher neuartigen Services. Durch die Vernetzung und Digitalisierung des Verkehrssystems ergeben sich eine Vielzahl von Optionen und Möglichkeiten, die sowohl Privat- als auch Geschäftskunden als Zielgruppen ansprechen. Durch das höhere Maß an Professionalität wird es möglich, Mobility as a ServiceMobility as a Service in Form einer Plattform zu etablieren. Für Wochenendausflüge oder Kurzurlaube ist es sinnvoll, ein Fahrzeug über einen Abodienst zu mieten, anstatt es zu besitzen. So werden einige Nutzer einen Porsche oder Ferrari für den Ausflug mieten oder einen Mini für den Kurzurlaub am Wochenende.

Da die Politik plant, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, wird in ländlichen Regionen in der Zukunft ein Busverkehr im zumindest stündlichen Takt verfügbar sein, so dass sich ein Auto immer weniger rentiert.

Gehören Abomodelle zu modernen Mobilitätskonzepten?

Das AbomodellAbomodell wird den Automobilmarkt grundlegend verändern und umwälzen, denn durch das Abomodell werden klassische Formen von Eigentum an Fahrzeugen als veraltet angesehen. Die monatliche Aborate enthält die Kosten für die Wartung, die Versicherung, die Steuern und andere Kosten, die möglicherweise mit dem Fahrzeug verbunden sind. Nur die Kosten für den Treibstoff, d.h. im Fall des Elektroautos die Stromkosten, müssen vom Kunden aufgebracht werden.

In der Regel beträgt die Laufzeit 6 bis 12 Monate, gelegentlich 24 Monate. Aber auch Kurzzeit-Abos sind immer mehr im Kommen. Die jeweiligen Kosten für das Abomodell richten sich nach dem Fahrzeug, der Fahrleistung und der Laufzeit des Vertrags. Bei solchen Verträgen gibt es Inklusivkilometer, die angeben, wie weit der Kunde maximal fahren darf.

Die Zahl der Auto-Abo-Anbieter wächst ständig; denn das Geschäftsmodell gilt als sehr lukrativ und zukunftsträchtig. Es ist bequem und kundenorientiert und kommt dem Wunsch nach mehr Freiheit und Auswahlmöglichkeiten entgegen. Daher versucht die Automobilbranche in Zukunft, mehr solche Verträge anzubieten, die den Wünschen und Interessen in besonderer Weise gerecht werden. Zu den Anbietern zählen beispielsweise VW, Volvo, BMW und Mercedes. Verschiedene Startups bieten kundenfreundliche Aboverträge an. Bekannt sind beispielsweise Cluno, ViveLaCar, Like2Drive, Conqar und Finn.Auto. Aber auch Autovermieter wie Sixt, Buchbinder und Hertz zeigen beträchtliches Interesse an dem Abomodell, das ihrem Geschäftsmodell sehr ähnelt und weitere Möglichkeiten eröffnet, um neue Kunden zu gewinnen. Daher sind besonders Autovermieter an diesem neuen Konzept interessiert, das ihnen eine Ausweitung ihrer Servicepalette ermöglicht.

Um die Lukrativität eines Autoabomodells bewerten zu können, gibt es eine einfache Kennzahl, die es erlaubt, herauszufinden, ob ein solches Angebot preisgünstig ist. Zur Berechnung wird die monatliche Aborate dividiert durch den Listenpreis minus den Rabatt, also den Angebotspreis. Werte zwischen 1,0 und 1,6 Prozent gelten als kostengünstig. Muss der Kunde zuviel für die monatliche Aborate aufwenden, ist es sinnvoller, ein Fahrzeug zu kaufen.

In der Regel ist die Nutzung eines Autoabos serviceorientiert und lässt sich problemlos online erledigen. Das Fahrzeug wird in der Regel zu dem vom Kunden gewünschten Ort gebracht. Gegen eine zusätzliche Gebühr kann das Auto am Ende der Laufzeit auch wieder abgeholt werden. Man sollte jedoch wissen, dass am Ende der Laufzeit bei der Rückgabe ein umfassendes Gutachten erstellt wird. Ein Experte prüft bei der Rückgabe sorgfältig, ob das Fahrzeug eventuell Schäden aufweist.

Im Vergleich zum weit verbreiteten LeasingLeasing sind die Laufzeiten für solche Abomodelle kürzer. So können Autos bereits für ein Jahr oder zwei Jahre abonniert werden, während beim Leasing oft eine mehrjährige Laufzeit üblich ist. Das Leasing gilt zwar als preisgünstiger, deckt aber in der Praxis nicht alle Kosten ab, während beim Abomodell lediglich die Spritkosten vom Kunden aufgebracht werden müssen.

Das LeasingmodellLeasingmodell hat den Vorteil, dass individuelle Kundenwünsche hinsichtlich der Ausstattung berücksichtigt werden können. Beim Abomodell ist dies zurzeit nicht der Fall, so dass Kunden mit den vorhandenen Standardmodellen, die eine leichtere Abwicklung gestatten, vorliebnehmen müssen. Beim Leasing hingegen lässt sich die Ausstattung relativ frei nach den Wünschen des Kunden konfigurieren und erweitern.

Das Abomodell Abomodell ist insbesondere dann interessant, wenn ein Fahrer ein neues Fahrzeug testen möchte. Dies gilt für Elektroautos und den Tesla. Problematisch beim Abomodell ist häufig, dass die Zahl der Freikilometer relativ eingeschränkt ist und eine Aufstockung relativ viel kostet. Ein Autofahrer, der sich ein Abo zulegen möchte, sollte vorher darüber nachdenken, wie viele Kilometer im Durchschnitt pro Monat gefahren werden. Man sollte zudem entscheiden, ob man ein Elektroauto haben möchte oder ob man beim konventionellen Verbrennermotor bleibt. Gerade das Abo ermöglicht es technikbegeisterten Autofahrern, ein Elektroauto ausgiebig zu testen und zu fahren. Die Anbieter stellen fest, dass Fahrzeuge mit Elektroantrieb den höchsten Zuwachs bei den Abomodellen erzielen.

Das Abo ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, insbesondere bei der Übergabe und der Rückgabe. Bei Autounfällen kann ein Selbstbehalt vereinbart werden, dessen Höhe die Kosten für ein solches Abo beeinflusst. Darüber hinaus sollte man sich erkundigen, welche Zusatzleistungen inbegriffen sind – beispielsweise im Ausland.46

Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Autofahrer, die sich einen Abodienst für ein Fahrzeug zugelegt haben, sprunghaft gestiegen; denn während des Lockdowns vermieden es viele, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Generell geht der Trend wieder hin zum Individualverkehr, da die Pandemie aufgezeigt hat, dass große Menschenansammlungen aufgrund des möglichen Infektionsrisikos bedenklich sind.

Dennoch glauben Experten, dass sich dieser Trend langfristig wieder umkehren wird und die öffentlichen Verkehrsmittel als ein sinnvolles und klimafreundliches Transportmittel wahrgenommen werden. Fachleute rechnen damit, dass die Zahl der Abonnenten drastisch steigen wird. Denn das Abo erweist sich als kundenfreundlich und transparent. Viele Kunden kennen die Vorzüge von Diensten wie Netflix und Spotify. Aufgrund der großen Zufriedenheit wird das Modell in Zukunft an Resonanz gewinnen. Ein wesentlicher Vorteil des Abos besteht darin, dass die Vertragslaufzeit wesentlich kürzer ist als beim Leasing, das sich über mehrere Jahre erstreckt. Bei manchen Modellen ist es sogar möglich, eine Laufzeit für wenige Monate zu vereinbaren. Darin sind die Kosten für die Zulassung und den TÜV enthalten.47

Das Modell wird der Idee gerecht, dass Eigentum nur zusätzliche Lasten bringt und dass das Abonnement mehr Flexibilität aufweist. Der Trend geht ohnehin zu moderneren Vertriebsformen. So möchte beispielsweise Volvo ab 2030 Neuwagen lediglich online anbieten. Abos werden die Vertriebsformen in der Automobilbranche drastisch verändern. Der klassische Vertrieb im Autohaus wird sich grundlegend wandeln.48

Ein weiterer großer Vorteil der Abos besteht darin, dass der Autofahrer keinen Wertverlust erleidet, da er das Auto nicht besitzt. Aufgrund des immer schnelleren technologischen Wandels und der immer kürzeren Innovationszyklen ist es für den Autofahrer von Vorteil, ein Auto zu abonnieren, um immer wieder auf das aktuelle Modell zurückgreifen zu können. Der Autofahrer hat weder ein Problem mit einer völlig veralteten Technik oder einem rasch sinkenden WiederverkaufswertWiederverkaufswert. Vielmehr genießt der Kunde das Privileg, immer das neueste Automodell nutzen zu können. Dieses Verfahren kennen die meisten bereits von Smartphones. Daher wird dieses Konzept schnell auf große Resonanz stoßen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass die neuesten Autos im Abo wesentlich schneller verfügbar sind als beim Kauf. Insbesondere gefragte und innovative Modelle haben eine relativ lange Wartezeit. Ein typisches Beispiel ist der Polestar 2, der aufgrund seiner innovativen und futuristischen Technik als ungemein faszinierend gilt. Wer ein Abo abschließt, kann nach kurzer Zeit mit dem Fahrzeug fahren. Bei einem Kauf sind Wartezeiten von mehreren Monaten durchaus die Regel.49

Ein Elektroauto zu abonnieren kann auch helfen, die Kosten zu senken. Praxisbeispiele zeigen, dass ein Verbrennermotor etwa doppelt so viel kostet wie ein Elektroantrieb. Wer beispielsweise einen Mini Cooper zu Hause elektrisch auflädt, um damit 100 km zu fahren, zahlt im Durchschnitt 5 Euro, während das Betanken eines vergleichbaren Autos mehr als doppelt so viel kostet.50

Bei den Freikilometern sollten die Vertragsdetails sorgfältig studiert werden. Einige Anbieter ermöglichen es, Freikilometer, die bei der monatlichen Pauschale nicht genutzt wurden, auf den nächsten Monat zu übertragen. Bei anderen Anbietern verfallen die nicht gefahrenen Kilometer.51

Etliche Anbieter von Abos wollen Fahranfänger als Kunden vermeiden, die jünger als 21 Jahre sind. Die eigentliche Zielgruppe liegt bei Personen, die älter als 35 Jahre sind. Dennoch haben einige Offerten sich darauf fokussiert, auch jüngeren Menschen die Möglichkeit eines Abos zu bieten. Hier werden vor allem 18- bis 21-Jährige als Kundensegment präferiert. Beispielsweise gibt es ein Angebot für den Ford Fiesta. Andere Modelle wie jene von VW und Volvo sehen kein Mindestalter vor.52

Betrachtet man die Versicherungsprämie, die mit einem solchen Abo verbunden ist, so fällt auf, dass diese Prämie in ihrer Höhe auf dem Niveau für Fahranfänger liegt. Kritisch zu betrachten ist die bei Abos vorhandene Selbstbeteiligung im Schadensfall. Sie kann mitunter bis zu 1000 € reichen. Der Kunde hat die Wahlmöglichkeit zwischen Teil- oder Vollkasko. Experten warnen aber vor einer zu hohen Selbstbeteiligung. Sehr interessant sind auch die Möglichkeiten, das Auto nach mehreren Jahren zu verwerten. Einige Anbieter haben eine Kooperation mit Gebrauchtwagen-Händlern abgeschlossen. Das Auto, das bereits in die Jahre gekommen ist, wird diesen dann zur Verwertung angeboten.53

Wie hat sich das Carsharing in Deutschland entwickelt?

Das CarsharingCarsharing wird sich immer mehr verbreiten, da es insbesondere in Großstädten und Ballungszentren beachtliche Vorteile bietet. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich der Anteil der Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland um 25,7 Prozent erhöht.54 Hierzulande sind 25.400 Carsharing Fahrzeuge unterwegs, und es gibt 2,29 Millionen Nutzer, die sich für Carsharing-Dienste registriert haben.55 Es wird zwischen stationsbasierten und Free-floating-Anbietern unterschieden.

In den Großstädten dominiert das Free-floating-Modell, das die häufigere Nutzung gestattet und es den Nutzern ermöglicht, Fahrzeuge im ganzen Stadtgebiet an beliebiger Stelle abzustellen. Dadurch können Interessenten in jeder Metropole ohne längeres Suchen ein Fahrzeug finden und bequem Kurzstrecken zurücklegen. Dieses hohe Maß an Flexibilität und Kundenfreundlichkeit macht Carsharing-Dienste attraktiv. In den ländlichen Regionen hingegen herrscht das stationsbasierte Carsharing vor, das sogar ehrenamtlich organisiert wird. Dabei wird das Fahrzeug wieder an einen bestimmten zentralen Standort zurückgebracht.

Der größte Anbieter im Free-floating-Bereich ist ShareNow. Über 80 Prozent der Nutzer von Carsharing verfügen über kein eigenes Auto.56 Vor allem Studierende und Engagierte, die aktiven Klima- und Umweltschutz als Teil ihres Lebensmodells verstehen, begeistern sich für Carsharing-Dienste.

Beim stationsbasiertes Carsharingstationsbasierten Carsharing beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer fünf bis sechs Stunden, während sie beim Free Floating lediglich 30 Minuten dauert.57

Jedoch zeigt eine Studie des Bundesverbandes Carsharing, die 2020 publiziert wurde, dass die Kundenzufriedenheit beim Free-floating-Modell lediglich 27 Prozent erreicht, während das stationsbasierte Carsharing auf einem Zufriedenheitsgrad von 83 Prozent hinsichtlich der Fahrzeugverfügbarkeit kommt.58 In Großstädten kann es trotz zahlreicher Fahrzeuge schwieriger sein, sofort ein Auto in unmittelbarer Nähe zu finden. Müssen die Nutzer erst einen längeren Fußweg zurücklegen, kann dies zur Unzufriedenheit führen, so dass sich mancher eher für eine Alternative entscheidet. Beim stationsbasierten Modell hingegen genießt der Kunde die unmittelbare Kundenbetreuung vor Ort.

Wie der ADAC in einer Untersuchung59 feststellt, haben 46,8 Prozent aller Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 bis 50.000 Einwohnern einen Carsharing-Service. In kleineren Orten hingegen dominiert das stationsbasierte Modell, das dem klassischen Autoverleih sehr ähnelt und sich nur durch Nuancen unterscheidet.

Dennoch bleibt das Carsharing insgesamt betrachtet ein Randmodell, da es lediglich über 25.000 Fahrzeuge verfügt, während in Deutschland 47 Millionen Fahrzeuge zugelassen sind.60 Das Carsharing spricht eher junge Erwachsene an, die in der Großstadt leben und größere Einkäufe oder einen Transport oder spontanen Umzug planen. Auch für eine kurze Reise ist das Carsharing geeignet. Aufgrund einer zu geringen Verfügbarkeit von Fahrzeugen in der unmittelbaren Nähe erscheinen für Großstadtbewohner jedoch der gut ausgebaute öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad vorteilhafter.

Quellentipp:

Unter https://carsharing.de/alles-ueber-carsharing/carsharing-zahlen/aktuelle-zahlen-daten-zum-carsharing-deutschland finden sich weitere aktuelle Zahlen und Fakten zum Carsharing. Und auch der ADAC erklärt unter https://www.adac.de/news/carsharing-statistik-2020/ die aktuelle Entwicklung.

Der Klimaschutz und der moderne Verkehr

Die Fragen der Verkehre und der modernen Mobilitätsanforderungen können heutzutage kaum von Fragen der Maßnahmen gegen den Klimawandel getrennt werden.

Wie kann klimaneutrale Mobilität umgesetzt werden?

Klimaneutralität Klimaneutralität gewinnt immer mehr an Bedeutung, so dass es geplant ist, die Klimaneutralität in Deutschland bis zum Jahr 2045 zu vollenden. Allein bis 2030 soll der Ausstoß von Kohlendioxid um 40 Prozent verringert werden. Die →Dekarbonisierung wird für etliche Volkswirtschaften, Branchen und Unternehmen eine sehr große Herausforderung darstellen. Daher ist es wichtig, die Elektromobilität systematisch zu fördern und voranzutreiben.61

Volkswagen hat die Klimaneutralität zum zentralen Unternehmensziel erhoben und geht mit gutem Beispiel voran. So bietet Volkswagen seinen eigenen Kunden ökologischen Strom für das Laden von Elektroautos. Dieser Strom kann auch zu Hause verwendet werden und läuft unter der Bezeichnung „Volkswagen Naturstrom“. Aber auch an den LadestationLadestationen bietet Volkswagen Strom aus regenerativen Energien an. Darüber hinaus kooperiert der Autobauer mit RWE, um die Solarenergie voranzubringen. Bis zum Jahr 2025 möchte Volkswagen in den eigenen Anlagen sieben Terawattstunden Ökostrom erzeugen.62

Zudem bezieht der Konzern alle Strommengen, die in den Werken benötigt werden, aus regenerativen Energien. Ein typisches Beispiel ist die Fabrik in Zwickau, die Elektroautos für VW produziert. Der Volkswagen-Konzern plant, dass alle Produktionsstätten im Ausland mit Ausnahme von China nur auf Ökostrom zurückgreifen dürfen.63

Auf diese Weise bemüht sich VW, die Automobilherstellung klimaneutral zu gestalten. So werden vorwiegend nachhaltige Bauteile verbaut: darunter beispielsweise das Batteriegehäuse und die Felgen sowie die Reifen, bei deren Produktion möglichst wenig Kohlendioxid ausgestoßen werden soll. VW sieht vor, dass die Kohlendioxid-Emissionen je Fahrzeug um zwei Tonnen reduziert werden.64

Flankiert werden diese Maßnahmen zur DekarbonisierungDekarbonisierung und zur Klimaneutralität durch ein systematisches RecyclingRecycling von Batterien; bei diesem Schritt sollen 90 Prozent der verwendeten Rohstoffe über das Recycling wieder zurückgewonnen werden. Durch diese Maßnahme werden die Kohlendioxid-Emissionen noch weiter verringert. Eine erste Recycling-Anlage hat VW in Salzgitter errichtet. VW plant bis zum Jahr 2030, dass 70 Prozent der neu verkauften Fahrzeuge aus Elektroautos bestehen. In den USA und in China soll diese Marke 50 Prozent erreichen.65

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272 S. 5 Illustrationen
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9783846356623
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