Buch lesen: «100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2», Seite 4

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Postkutschen und schwere Frachtwagen im Sommer, Schlitten im Winter waren die Eckpfeiler um Post, Expressfracht und Passagiere ins Cariboo zu transportieren, deren südlichster Terminus ab 1863 Yale gewesen ist, bis diese Rolle 23 Jahre später an Ashcroft ging, das 100 Kilometer nördlich am großen Bogen des North Thompson Rivers zum Tor für die Fuhrwerker wurde, weil es die neue Eisenbahnlinie so bestimmte. Die BX genannte B.C. Express Company, die die „Cariboo Wagon Road“ mit ihren „Stagecoaches“, den Postkutschen, nach festem Fahrplan befuhr, gründete Francis James Barnard, der in den 1860ern selbst zu Fuß unterwegs war, um über viele Hundert Meilen Briefe zu den Goldfeldern auszutragen. 1862 reichte sein Geld aus, um einige Pferde und den seit 1850 operierenden „Jeffray & Company’s Fraser River Express“ zu kaufen und seinen „Pony-Express“ zu starten. Diesen verschmolz er mit dem „British Columbia & Victoria Express“ als auch „Deitz & Nelson“, womit die neue Firma den gesamten Weg zwischen Victoria, Yale und Lillooet abdeckte. Im Juli 1862 erhielten Barnard und seine Partner auch den Vertrag, das gesamte Northern Cariboo zu bedienen. Frachtwagen zwischen Lillooet und Alexandria starteten das Geschäft, danach folgten Postkutschen zwischen Yale und der Flussanlegestelle in Soda Creek. Als die Wagon Road 1865 auch Quesnel mit Barkerville verband, wurde der Service auch für diese Destinationen erweitert, womit Barnard & Co ihren regulären Postkutschendienst komplett etabliert hatten.

Die erste Kutsche erreichte Soda Creek im Frühjahr 1864. Ein Jahr später importierte Barnard mehrere große Kutschen, und von da an waren die rotgelben BX-Gespanne für Jahrzehnte eine bekannte Erscheinung auf der neuen Straße, um Reisende, Post, Gold, Wichtiges und Eiliges zu transportieren. Beim Edelmetall waren es Tonnen. Obwohl einzelne Frachten nicht selten 600.000 $ erreichten, fuhr man nur anfangs unter bewaffnetem Schutz. Als dieser wegfiel, wurden die Kutschen auch kaum überfallen, denn für die Räuber war es ebenfalls nicht einfach, in dieser unwegsamen Wildnis zu entkommen. Ein einzelner, der das recht clever versuchte und 1890 beim größten Überfall Gold für 15.000 $ erbeutete, war dennoch nicht lange glücklich damit. Der bewaffnete Bandit hatte in der Dunkelheit am Fuße des Bridge Creek Hills, in der Nähe des 100 Mile Houses, gewartet, denn dort gaben die Kutscher in der Regel ihren Pferden vor dem steilen Berg eine Verschnaufpause. Als der Tresor abgeladen war, durfte die Kutsche weiterfahren, inklusive des vollen Geldsackes, den der Räuber übersehen hatte. Zu seiner Ergreifung trug er selbst bei, als er zu Ashcroft prahlte, im Scotty Creek, wo er zur Tarnung auch gegraben hatte, sehr viel Gold gefunden zu haben. Weil aber keiner, die zur genannten Stelle aufbrachen, kein einziges Körnchen fand, wurde sein Gold geprüft und der Raub festgestellt. Der clevere Gangster hatte wohl übersehen, dass auch Gold, wie alle Bodenschätze, seine ortsbezogenen Merkmale hat. Der Mann gab die Tat zu und erhielt „sieben Jahre“. Nach dem zweiten gelang ihm die Flucht, gesehen wurde er nie wieder. Einen „Kollegen“ traf es jedoch härter: Für fünfundvierzig Dollar Goldstaub saß er zehn volle Jahre ab.

Für dreißig Jahre hatte Ashcroft das Tor zum Cariboo / Chilcotin von Yale übernommen, und die BX Postkutschen waren für ein halbes Jahrhundert die Aristokraten dieser Pionierstraße. Gezogen wurden sie von tapferen, äußerst harten Pferden und gelenkt von Meistern ihres Faches. Hitze, Schneesturm oder Regen, der den Untergrund in knietiefen Schlamm verwandelte, spielten keine Rolle, denn die Fahrpläne waren einzuhalten. Und auch der Ablauf war stets der Gleiche: Zuerst wurde die Fracht verstaut, dann stiegen die Passagiere ein, und danach bezogen Fahrer und Schatzmeister ihre Plätze. Von den Pferden kam als erstes das Deichselgespann aus dem Stall, dann das „Swingteam“, und zum Schluss die beiden Führpferde, die erfahrensten von allen. War alles startklar, ließ der Kutscher die Bremsen los, und im Galopp ging es auf die Reise. Die besten Fahrer waren hoch angesehen Leute, und viele von ihnen saßen auch später wieder auf dem Bock, als Kutschen zwischen Whitehorse und Dawson City oder, 1904, zu den Goldfeldern in Nevada unterwegs waren.

Haarsträubende Geschichten gab es um diese verwegenen Typen natürlich auch. Und so wurde überliefert, dass ein Kutscher, der ein Holzbein trug, dieses abschnallte und in ein Rad steckte, um die abgehende Fuhre bergab zum Stehen zu bringen. Ein anderer, dessen Gefährt auf abschüssiger Straße durch eine Kurve raste und unausweichlichem Gegenverkehr ausgesetzt war, soll seine Pferde zu Fall gebracht haben, um einem Zusammenprall rechtzeitig auszuweichen. Wirklich verletzt soll damals niemand gewesen sein, weder Pferde noch Passagiere, doch war das wohl eher eine Ansichtssache, denn es herrschten raue Zeiten. Ruhiger ging es jedoch zu, als eine talwärts fahrende Postkutsche einem entgegenkommenden Ochsengespann den Weg freimachte, im Morast stecken blieb, und nun auch noch die Ochsen die Kutsche wieder auf die Straße zurückbringen musste. Schlimmer erging es aber einem Fahrer namens Tommy Harmon. Er blieb am gefährlichen Berg in der Nähe des 101 Meilen Hauses mit seiner, aus drei schweren Planwagen bestehenden, „Packtrain“ bis zu den Achsen im Schlamm stecken. Nach zwei Tagen vergeblicher Versuche, die Fuhre wieder flott zu bekommen, holte er vom 100 Mile House mehrere Wagen, lud die 25.000 Pfund schwere Ladung Stück für Stück um und brauchte zwei weitere Tage, bis sich die Räder seiner leeren Wagen wieder drehten. Und so wie es ihm erging, widerfuhr es später auch einigen Autos.

Die Postkutschen waren äußerst stabil und mit breiten Rädern ausgestattet. Vielfach bespannt brauchten sie für die dreihundertsechzig schweren Kilometer von Ashcroft bis Quesnel drei Tage. 1917 erreichte das letzte dieser bewährten Verkehrsmittel das nördliche Ziel, danach übernahmen Autos oder die Eisenbahn die schwere Arbeit von Pferden, Maultieren und Ochsen, die unglaublichen Einsatzwillen bewiesen hatten. Irgendwo habe ich auch eine Eisenplatte in einem Stein gesehen, auf der dieser Geschöpfe gedacht, und ihnen dafür gedankt wurde. Und es tat gut, nicht nur über Menschen zu lesen, die damals unter schwierigsten Bedingungen Großes geleistet haben. Bleibt zu hoffen, dass es ihnen im Himmel der Tiere besser erging, als auf der Erde der Menschen. Zwei dieser Postkutschen, vor denen sie ihre Arbeit verrichteten, blieben auf alle Fälle der Nachwelt erhalten. Die eine steht auf der historischen Hat Creek Ranch, die andere im „Red Coach Inn“ in 100 Mile House. Der letzte Parkplatz für diese „Rote Postkutsche“, die die Nr.14 in der BX-Flotte trug, ist gut gewählt, denn das Hotel wurde dort erbaut, wo früher das 100 Mile House seien Standort hatte, bis es 1937 abbrannte.

Vergangenheit und Gegenwart berührten sich auf der rauen Piste schon 1910, doch hatten die Autos mit Rechtslenkung ihre Probleme, wenn sie die langsameren Gespanne auf der schmalen Straße überholen wollten. Das erste Auto im Cariboo war allerdings schon im Juni 1907 unterwegs, der McLaughlin-Buick von O.P.Berry von der Bullion Mine, die sich in der Nähe von Likely am Quesnel See befand. Die „Cariboo Automobil Company“, die mit einem 40-Ps Rumbler die Fahrt von Ashcroft nach Soda Creek in vierzehn Stunden offerierte, war äußerst kurzlebig und am Ende, als Auto und Firma während der zweiten Fahrt in der Nähe des 141 Meilen Hauses ihren Geist endgültig aufgaben. Dennoch war das Auto nicht mehr aufzuhalten, und auch B.X, deren Postkutschendienst noch voll funktionierte, hielt 1910 die Zeit für gekommen, zwei „Wintons“ für je 1.500 Dollar in Seattle anzuschaffen. Auf der Rechnung standen aber auch einige Extras, um sie den rauen Verhältnissen im Norden anzupassen: 75 $ für eine Frontscheibe, das Doppelte für Frontlampen, 75 $ für die ebenfalls mit Kerosin betriebenen Parkleuchten und 50 $ für eine Hupe. Im Preis inbegriffen waren bis Saisonende auch die beiden Fahrer, die gleichzeitig als Mechaniker fungierten und am 5.8.1910 mit den gelb-rot lackierten Autos ihr Ziel Soda Creek erstmals erreichten. Hacke, Schaufel, Ersatzteile, zwei Reifen, und bis zu achtzehn Schläuche gehörten zum Standard-Handgepäck ihrer Kutscher. Sechs weitere Autos kamen kurzfristig hinzu. Als eines der geschäftstüchtigsten Jahre auf der Cariboo Road bezeichneten Chronisten 1913, indem 188 Fuhrwerke, in der Regel mit ein oder zwei Anhängern und von sechs bis zwölf Tieren gezogen, gemeinsam mit „Wintons“ und Postkutschen, Ashcroft verlassen haben.

Als moderne Automobiltechnik Einzug hielt, verließen „BX“ und die „Stagecoaches“ die Szenerie. 1928 bot die „I.T.Company“ mit fünf Studebakers zwischen Ashcroft und Williams Lake dreimal pro Woche Personenverkehr an und erweiterte diese Linie kurz darauf bis Quesnel und Prince George. In den 1940er Jahren wurde der Service weiter ausgebaut und auch ab Vancouver angeboten. Das heute weltbekannte Greyhound Zeichen erschien auf der Cariboo Wagenroad erstmals 1943, als „I.T.“ aufgekauft worden war. Und im „Greyhound-Bus“ lässt sich diese Straße auch heute noch befahren, äußerst bequem und auf dem Asphaltband des Highways 97. Von dem Schlamm, den tiefen Spurrillen, den geschundenen Männern und Kreaturen, die sich in seinen Pioniertagen hier entlangquälten, oder den harten Schicksalen rechts und links dieser Straße, werden die meisten seiner modernen Passanten noch nie etwas gehört haben. Woher auch, denn die meisten sind Touristen, und die Zeit des „Wilden Westens“ ist längst Geschichte, wie auch die der Nuggets, die nicht mehr gefunden werden. Die moderne Goldsuche findet heute in großen, tiefen Gruben statt, wie man sie in Nordamerika aus Montana oder Nevada kennt. 2002 kostete dort die Produktion einer einzigen Unze 200 $, 400 $ brachte ihr Verkauf, und neun Jahre später wurden diese reichlich 31,1 Gramm 999er Feingold an der Börse bereits mit mehr als 1.000 Euro gehandelt. Dass beim Abbau auch irreparable Schäden zurückbleiben, weil Gift in Flüsse gelangt, Grundwasser abgesenkt wird oder gigantischen Krater entstehen, deren Rückfüllung zu teuer ist und sich in giftige Seen verwandeln, scheint uns Menschen wenig zu stören. Das glänzende Metall betört auch im 21. Jahrhundert noch immer unsere Sinne.


Barker Ville – lebendige Goldgräberzeit

Ins Chilcotin

Chilcotin ist die Gegend westlich vom Cariboo und bedeutet „Leute des Blauen Wassers“. Es ist ein Land von beeindruckender Schönheit. Mit Flüssen, Hunderten von Seen und fantastischen Felsformationen. Eisfelder und alpine Wiesen stehen im Kontrast mit Tälern und Grasland. Grizzlys, Caribous, Elche, Bergziegen, Bighorn-Schafe und Rehe sind hier zu Hause. Neben vielen Vogelarten gibt es auch die mit Motoren, denn Buschflugzeuge sind unerlässlich und verkehren hier so selbstverständlich, wie andernorts die Taxis, zwar teurer als diese, aber wesentlich günstiger als in Europa. Es ist auch ein Land, das von Cowboys beherrscht wird, die hier ihre Rinder züchten. Die Charaktere sind freundlich, voller Geschichten und Lebensfreude.

Die Straße, die als Nummer zwanzig ampellos über 460 Kilometer westwärts bis zu Bella Coolas Fährhafen zieht, galt lange als eine äußerst raue, nervenzehrende Piste, die so manche Panne verursachte. Heute ist sie, bis auf die 50 Kilometer im Tweedsmuir Park, asphaltiert, mehr oder weniger eben und gut befahrbar. Im Schutzgebiet schlängelt sie sich vom 1.524 Meter hohen Heckman-Pass auf teils einspuriger Fahrbahn und manchmal schlechtem Schotter mit 18 Prozent Gefälle hinunter ins Atnarkotal. Einige Ausweichstellen für den Gegenverkehr sind zwar vorhanden, Begrenzungen oder Leitplanken an Felswänden oder tiefen Schluchten gibt es jedoch nicht. Acht Jahre später war dieser Straßenabschnitt weiter verbessert, doch hat das Wort „langsam“ noch immer Priorität. Unterwegs gibt es zahlreiche Seen, kleine Frühstückspensionen, Freizeiteinrichtungen, Campingplätze, Tour-Veranstalter, ein paar Läden in den kleinen Ortschaften, Raststellen und Lodges. Einige davon sind anfahrbar, andere liegen in der Wildnis und sind nur mit dem Buschflieger zu erreichen. Ab und zu trifft man auf eine Ranch, auch auf längst verfallene. Am Wegesrand grüßt die alte Zeit mit den berühmten historischen „Russel-Fences“, nagellosen Koppelzäunen, die als Symbol dieser Region im Zickzackkurs ihres Weges ziehen. Heute wird in den kleinen Ortschaften mit Tankstelle, Restaurant und „Store“ fast alles angeboten, was im weiten Rund tagtäglich gebraucht wird, von Bohnen bis zum Sarg; fünfzig Zentimeter lange Nägel, Marmelade, Bücher, Regenkleidung, Pflugschare, Hemden oder Ersatzteile für Maschinen. Sofern die Lebensmittel nicht in großvolumigen Behältern abgepackt sind, schaufelt man sie persönlich aus einem Fass oder Sack in kleinere Gebinde. „Groß“ ist hier nicht nur ein typisch nordamerikanisches Merkmal, sondern die Anwesen der Rancher liegen oft viele Meilen vom kleinen Ort entfernt, so dass in größeren Abständen eingekauft werden muss, und dann natürlich nicht nur kiloweise. Einige dieser Ortschaften, die Ausgangspunkte zu Seen, Lodges und Freizeiteinrichtungen im Hinterland sind, bieten mit Wasserflugzeugen oder Heli-Hicking auch schnelle Verbindungen zum Endziel. Auch das Pferd hat hier noch einen wichtigen Platz, denn mit ihm lässt sich auch eine Landschaft erschließen, die weglos und schwer ist und auch weite Distanzen ermöglicht. In Lodges kann der Tourist auch nur einige Stunden oder wenige Tage ausreiten, bei geführten Trailritten aber auch mehrere Wochen unterwegs sein. Angesteuert wird dieser Landstrich über Williams Lake oder die Fähre in Bella Coola, die sich zu Port Hardy auf Vancouver Island auf den schönen Weg macht. Die großartige Natur und ihre Einsamkeit tun gut, denn in unserer hektischen Welt werden Frieden und Ruhe zu unserem größten Gut. Vielfalt ist ebenfalls gegeben, mit trockenen Landstrichen, Canyons, Wasserfällen, verschneiten Bergen oder temporärem Regenwald. Die Flüsse Bella Coola und Dean gelten als große Lachsgewässer, und die weißen Pelikane kommen alljährlich nach Anahim Lake, wie die Grizzlys im September zum Fischen an die Ufer des Atnarko Rivers. Schließlich ist da auch noch der „Tweedsmuir Park“ mit seinen bunten Regenbogenbergen.

In Williams Lake biegen wir an der Kreuzung mit der „97“ auf die „20“ ab und begeben uns auf Neuland. Der blaue Himmel passt auch dazu, denn er schürt unsere Entdeckerfreuden und Neugierigkeit. Nach drei Kilometern sind wir bereits am Abbieger nach Dog Creek und der Gang Ranch – der Asphalt wird dort schon in Springhouse zu Schotter – und klettern weiter mit der „20“ aus Williams Lake heraus in höheres Gebiet, das sich mit Wäldern, Hügeln und Grasland zeigt, auf denen sich hier und dort Rinder und Pferde tummeln. Danach fällt der Blick linker Hand auf das Chimney Valley und, reichlich zwanzig Kilometer hinter der Stadtkreuzung, auf die schön gelegene Chilcotin Bridge, die uns auf das zwischen den Rockies und den gewaltigen Küstengebirgen liegende Chilcotin Hochland hinüberbringt. Die große stählerne Bogenkonstruktion, die die Fahrbahn der fotogenen Brücke trägt und an gleicher Stelle 1961 das Original der Sheep Creek Bridge von 1904 ablöste, setzt dabei gleichzeitig über das steinige Bett des Fraser Rivers hinweg, der sich hier seinen Weg durch leicht bewaldete Hügel sucht. Die rechts und links neben der ansteigenden Straße vorbeiziehenden Hügel, die dringend auf Regen warten, begleiten uns zum natürlichen Grasland der „Beachers Prairie, die oben am Berg beginnt, weiter westlich dem Wald mehr Platz einräumt und zu Riske Creek endet. Auf diesem Plateau wachsen Salbei, Ried- Quecken- und Weizengras, Feigendisteln und ähnlich Unbekanntes. Sie gibt auch Vögeln und Säugern, darunter Adler und Dickhornschafen, eine Heimat. Ehe man diesen Ort erreicht erscheint in der Ferne der „Canadian Coast Guard Tower“. Obwohl weit weg von der Küste, ist sein Name dennoch Programm, denn der Turm gehört zum Navigationssystem der Schiffe und Tanker, die entlang der Küste von British Columbia von Alaska nach Seattle unterwegs sind. Mit einer Reichweite von viertausend Kilometern hilft er die Schiffspositionen zu errechnen, um bei Notfällen zielgenaue Daten zur Verfügung zu haben. Der erste Ort an der Straße, Riske Creek, verdankt seinen Namen L.W. Riske, der 1859 in der Nähe des Creeks als einer der ersten im Chilcotin siedelte. Wichtig sind hier eigentlich nur der „Store“, der die Gegend mit Waren aller Art versorgt, und die kurz dahinter nach links abbiegende „Chilcotin South Forest Road“. Die unkomfortable Schotterstraße, auf der sich an trockenen Tagen Fahrzeuge aus der Gegenrichtung durch riesige Staubwolken schon meilenweit vorher ankündigen, führt durch Grasland und zunächst zum Farwell Canyon und dem Chilcotin River. In der Verlängerung lassen sich auch die Gang Ranch, Dog Creek oder verschiedenen Destinationen an der südlichen „97“ erreichen, doch je weiter der Weg, desto ruppiger die Piste. Canyon und Fluss haben wir auch auf dem Programm, doch erst auf dem „Heimweg“, denn jetzt wartet erst ein Trailritt als fester Termin.

Zum Chilcotin gehört auch unbedingt die Geschichte von „Bechers House“. Obwohl es seit der teilweisen Neuausrichtung des Highways 1945 abseits liegen würde, macht seine Story von dem fröhlichen Geist, der einst dort herrschte, nach wie vor die Runde, denn mit 22 Zimmern, Laden und Bar war es in der alten, großen Zeit der Dreh- und Angelpunkt in diesem Landstrich. Fred Becher hatte zwei Hotels am Riske Creek erbaut, das erste freiwillig, das zweite notgedrungen. Und jedes Jahr, im Frühjahr und Herbst, gab es zwei begehrte Tanzfeste. Und wer dabei im Haus keinen Platz fand, der campte unter freiem Himmel. Einige warteten hier auch nur auf die Post, die Tommy Hodgsons Vierpferde-Gespann an bestimmten Tagen am Rasthaus ablud, andere hofften darauf, eine Einladung zu Frau Bechers „Teatime“ im Garten zu erhalten, wenn das Getränk im eleganten Silberservice gereicht wurde. Becher kam als sehr junger Bursche aus England, verdingte sich anfangs bei der Hudson’s Bay Company und transportierte später Fracht von Soda Creek nach Hanceville. Das Land, das er kaufte und 1892 mit Hotel, Bar, Laden und Poststelle bebaute, wurde als „Bechers Place“ bekannt, und in einer Zeit der Frachtwagen und Viehtriebe zu einer der wichtigsten Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten für jene, die im Chilcotin unterwegs waren. Der „Saloon“, der einzige zwischen 150 Mile House und Hanceville, tat sein Übriges. Ein Likör kostete 15, zwei 25 Cent, ein Bett oder eine Mahlzeit jeweils einen halben Dollar. Das Geschäft florierte, und die zweihundert Rinder und dreihundert Schafe trugen ihren Anteil dazu bei. Becher besaß auch einige gute Pferde, die beim alljährlichen Drei-Tage-Rennmeeting auf Bechers Prairie gesattelt wurden. Zwanzig fanden in seinem Stall Platz, und ihre Namen waren in das Holz eingebrannt. 1912 erhielt sein Hotel das erste Telefon im Chilcotin, ein Jahr später auch das erste Auto. Der Cadillac war jedoch kein Statussymbol, sondern fungierte zwischen Hanceville und dem 150 Mile House als Personentaxi. Als das Hotel am 15.1.1915 restlos abbrannte, baute Becher mit dem Holz aus seinem eigenen Sägewerk zwar ein neues, doch wirklich erholen konnte er sich nie wieder. Als ein neues Verbot die Alkohollizenzen einzog und Eisenbahn und Automobile die Reisezeit verkürzten und Übernachtungen überflüssig machten, war der Kampf endgültig verloren. Im April 1936 starb Becher in seinem Heim und fand auf einem nahen Hügel seine letzte Ruhe. Seine Frau ging einige Jahre später zurück nach England und verstarb dort 1957. Das berühmte „Bechers Haus“ ging durch mehrere Hände, wurde renoviert, letztendlich aber verlassen, denn nach der Straßenkorrektur kümmerte der einst so stolze Platz nur noch vor sich hin. Als ein Erbe 1981 die Reste abriss, starb auch der letzte Glanz an eine einst stolze Zeit. In jener hatten zwanzig Stufen von den Speiseräumen hinauf in die achtzehn Zimmer geführt, die in grün, rosa und blau ausgelegt waren und durch Ofenrohre beheizt wurden, die aus den unteren Räumen in die oberen zogen.

Und die wundervollen Messingbetten waren ähnlich berühmt, wie die Mitternachtsdinner in den 1920er Jahren. Bechers Hotel muss damals eine großartige Einkehr gewesen sein, und seine Besitzer ebensolche Menschen. Vielleicht gibt es deswegen auch heute noch Einheimische, die die alten Pfade noch kennen und Interessierten jenen Platz mit der glanzvollen Vergangenheit noch zeigen können. Gereizt hätte mich das zwar auch, doch unsere Fahrt geht weiter durch das Hochland bis ein kleiner malerischer Bach gegen Mittag einen idyllischen Frühstücksplatz für unser „Zweites“ signalisiert. Die schnelle Lösung am frühen Morgen kennt in der Regel nur ein „Ohne-Alles-Croissant“, frisch aus dem On-Bord-Backofen, und eine Tasse schwarzen Kaffee, während das zweite Frühstück, das grundsätzlich das Mittagessen ersetzt und auch erst gegen Nachmittag fällig sein kann, nach englischer Art ausfällt, mit Eiern, Schinkenspeck, Würstchen, Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Brot und Kaffee. Und, gewissermaßen als Nachtisch, noch ein oder zwei der großen runden Kekse mit den dicken Schokoladensplittern, die inzwischen auch in der Heimat zu haben sind.

Auf den folgenden 130 Kilometern rollen wir durch die Ortschaften Hanceville, Alexis Creek und das Indianerreservat Redstone. Hanceville, das in einem lieblichen Tal liegt, entlieh seinen Namen von dem Amerikaner Tom Hance, der zum Goldrausch zu spät kam und in den 1870er Jahren in der heutigen Ortschaft Schmiede, Post und Laden eröffnete. Seine Waren wurden mit Pferde-, Maultier- oder Ochsengespannen aus dem 650 Kilometer entfernten Yale angeliefert. Als Ashcroft zum südlichsten Terminus der Wagenstraße wurde, war der Weg etwas kürzer, die Schinderei für die Zugtiere blieb aber die gleiche. Hanceville hatte aber noch einen anderen Pionier, Norman Lee. Er gehörte zu den ersten Ranchern in dieser Gegend, und als der Goldrausch begann vermutete er ein gutes Geschäft. Mit 200 seiner Rinder machte er sich 1898 auf den 2.400 Kilometer langen Marsch nach Dawson City, um den Goldsuchern Fleisch anzubieten. Zu Beginn folgte Lee der alten „Collins Overland Telegraphenlinie“ zum Telegraph Creek, im 21. Jahrhundert ein Ort im schönen Stikine Grand Canyon, der über einen Abzweig vom „Cassiar Highway“ erreicht wird. Als der Farmer seine Rinder nach Norden trieb, gab es weder Straßen noch Wege, nur unendliche, unberührte Wildnis. Bis Hazelton, in der Kitwanga-Region, hielten sich seine Verluste noch in Grenzen, doch als die Herde am 7.9.1898 den Telegraph Creek erreichte, hatten ihn bereits viele seiner Männer verlassen, es fehlte an Gras, die Rinder waren abgemagert, und die meisten Pferde lahm. Lee setzte seinen Treck über einen alten Indianerpfad aber fort und erreichte am 3. Oktober Teslin, das auf heutigen Landkarten 200 Kilometer südöstlich von Whitehorse am Alaska Highway zu finden ist. Es waren aber nicht nur die fünfhundert Kilometer, die die Herde noch getrieben werden musste, oder die wesentlich höheren Futtermittelpreise dieser Gegend, sondern der radikale Verfall der Fleischpreise, der Lee keine andere Chance ließ, als die Tiere an Ort und Stelle zu schlachten. Zu viele der Stampeters hatten inzwischen ihr Vorhaben aufgegeben, ihre eigenen Ochsen verkauft, und den Markt dadurch zusätzlich geschwächt. Lees letzter Versuch, das Fleisch auf Booten nach Dawson City zu bringen, versank bei einem schweren Sturm in den Fluten. Das wenige, das gerettet werden konnte, verteilte der Farmer an seine Männer, die den Weg zu den Goldfeldern fortsetzten. Er selbst ritt zurück zu seiner Farm, mit absolut leeren Händen. Der „Lee’s Corner Store“, der im Ort an ihn erinnert, steht dann auch direkt an der Ecke, wo die Schotterstraße nach links zum Elkin Creek, in das Nemaiah Valley und den Chilco Lake vom Highway abbiegt. So ungewiss wie damals Lee’s Weg ist die Piste zwar nicht, für ein Wohnmobil aber doch ziemlich ruppig. Für den Rest des südlichen Hinterlandes, das hier über Abzweigungen oder Pisten ab Redstone und Tatla Lake erreicht wird, wählt man besser einen Allradler.

Hinter Hanceville zieht die Straße durch Tl’etinqox-t’in Territorium, das sich linker Hand am Chilicotin River hinzieht, und dem 25 Kilometer weiter mit Alexis Creek der nächste dieser kleinen Orte folgt. Die ersten Siedler ließen sich in den zeitigen 1890er Jahren hier nieder, schlugen ihre Zelte entlang des Flusses auf und hatten das Ranchergewerbe bald zum Hauptgeschäft dieser Gegend entwickelt. Heute dient der Ort hauptsächlichst als Service Center für das Ost-Chilcotin. Von den alten Gebäuden gibt es nur noch wenige, doch sind diese renoviert wie das noch aktive Red Cross Outpost Hospital von 1912, das, hinter dem General Store gelegen, seine Dienste inzwischen in Rot-Weiß als Medical Clinic für die gesamte Region anbietet. Den von hier aus zu erreichenden „Stum Lake Provincial Park“ kann man streichen, denn er ist vom 1.März bis Ende August für Besucher geschlossen, um die hier brütenden 350 weißen Pelikan- Paare, nicht zu stören. Die in jedem Mai aus Südmexiko ankommenden Vögel reisen zwar im August schon wieder ab, doch kann man ihnen, mit etwas Glück, bei ihren Futterflügen auch auf den Seen Anahim- und Puntzi Lake begegnen. Sechs Kilometer weiter bietet der Bull Canyon Provincial Park auf seinem Campground, zwischen Straße und dem schnell fließenden Chilicotin River, 20 Standplätze mit Toiletten und zwei Wasserpumpen, doch eignet er sich auch als Frühstücksplatz oder für eine kurze Rast. Vergessen sollte man aber nicht, besonders bei einem Spaziergang entlang des Flusses während der Laichzeit, dass hier auch Bären, Cougars und Wölfe unterwegs sein können, und, dass auch der Fluss Respekt verlangt, gehört er doch zu den besten Wildwassergewässern Nordamerikas. Historische Bedeutung hat hier die Felsklippe „Battle Bluff“, auf der die Nuxalk-Indianer die aus Bella Coola kommenden Angreifer der „Ts’ilhqot’in“ mit einem simplen Trick in die Flucht schlugen und große Gesteinsbrocken über die Klippe rollten. Wir haben heute aber wesentlich friedlichere Absichten, packen gleich am Eingang auf dem Picknickplatz unsere Kaffeetassen aus und stellen dabei fest, dass sich am anderen Ufer des Flusses, der kurz vorher den Chilko River aufnimmt, eine Grizzly-Mutter mit ihrem noch etwas tollpatschigem Nachwuchs unbekümmert die Zeit vertreibt und unsere Pause erfreulich aufwertet.

Auf der Weiterfahrt biegen mehrere, in der Regel sehr raue, Schotterpisten ab, die zu Seen, Campingplätzen oder Lodges im Hinterland führen, wo in der Regel fischen, wandern, Boots- und Reittouren im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen. Wer angeln will, braucht unbedingt eine Erlaubnis. Sie ist generelle Pflicht, nicht teuer und in den Stores oder Lodges zu haben. Etwas außerhalb von Redstone, direkt am Straßenrand, fällt der Blick auf einen Indianerfriedhof, denn hier zieht die „20“ durch das „Redstone Indianer Reservat“, während sich Richtung Westen bereits die Küstengebirge mit ihren meist weißen Gipfeln erheben und zwei Abstecher einladen. Zunächst zum populären Puntzi Lake, der auch für seine Kokanee Lachse und Forellen bekannt ist, danach wirbt, beim gleichnamigen Ort, die Chilanko Forks Straße für die 1987 gegründeten „Chilanko Marsh Wildlife Management Area“. Diese 900 Hektar Feuchtgebiet liegen direkt an der Pazifik Flugroute und bieten mehr als fünfzig Vogelarten, sesshaften und Gästen, als auch Elchen, Hirschen, Kojoten, Nerzen und Biber ein Zuhause. Die Wanderwege, die der Interessierte einschlagen darf, sind am Parkplatz beschrieben.

Zurück auf dem Highway bringen uns die nächsten 40 Kilometer nach Tatla Lake. Kurz vor dieser Ortschaft knickt die Straße nach rechts, und genau hier heißt es anhalten, denn an der nach links abbiegenden Schotterstraße, das Tor in eine wunderschöne Landschaft, gibt ein großes Schild darüber Auskunft, zu welchen Flüssen oder Seen diese „Backcountry Roads“ führen; Sapeye, Horn, Chilko und Tatlayoko sind Beispiele. Dass die Fischbestände in diesen Seen hervorragend sind, ist so selbstverständlich wie die großartige Natur, die sich hier ausbreitet. Zum „Chilko Lake“ ist es von hier aus mit etwa 70 Kilometer ähnlich weit, wie über die vor Redstone abbiegende Straße, doch wird jener Schotter in der Regel besser gepflegt, obwohl auch er unser Gefährt 2010 ganz gewaltig durchgeschüttelt hat. Dass man sich vor Ort über den Pistenzustand erkundigt leuchtet ebenso ein wie die Tatsache, dass das, was die Einheimischen als gut bezeichnen, nicht unbedingt mit europäischen Vorstellungen identisch sein muss. Die Seen Sapeye und Horn sind von der Kreuzung 15 Kilometer, der Tatlayoko 40 Kilometer entfernt. Schön sind diese vielen Seen alle, aber das „Ass“ in diesem Gebiet ist der Chilko Lake, der größtenteils von dem 1994 eröffneten, 235.000 Hektar großen Ts’yl-os Provinzpark eingerahmt wird, der nur zu Fuß, Pferd oder Boot betreten werden darf. Den Namen des Parks spendete der Mt.Tatlow (3.066 Meter), den die First Nation Leute Ts’yl-os nennen, und an dessen Management die Nemaiah Native People beteiligt sind. Die Wasser des 65 Kilometer langen und 180 Quadratkilometer großen Chilko Lakes, des größten Sees der Küstengebirge, kommen von Gletschern und speisen den Chilko River, dessen „Weiße Meile“ im Lava Canyon bei Wildwasserfahrern weltbekannt ist. Auf dieser fällt der Fluss neunzehn Meter pro Kilometer, und insgesamt 500 Meter auf 240 Kilometer.

In Tatla Lake ist das westliche Ende des Chilcotin Plateaus erreicht, und wer nicht mit dem Auto zur Chilco Lake- oder Ts’yl-os Park Lodge fahren möchte, der kann hier seine Ziele mit dem Helikopter ansteuern, oder von Anahim Lake und Vancouver aus auch Abholflüge der Lodges mit Buschpiloten nutzen. Lodges und Führer bieten Touren zu Fuß, Boot und Pferd in eine großartige Landschaft an, die den Mt.Waddington (4.016 Meter) als höchsten Küstengebirgsgipfel, den Franklin Gletscher und das Homathko Eisfeld einschließt. Und „nebenan“ bietet sich auch noch das unberührte Gebirgstal des Tatlayoko Lakes an. Rafting, Bergsteigen, Bärenbeobachtungen und viele andere Erholungsmöglichkeiten auf hohem Niveau gehören ebenfalls dazu. Die „Tsylos“ Lodge, am kristallklaren Chilko Lake gelegen, empfängt ihre Gäste von Juni bis September und offeriert im Juli und August auch mehrtägige Packritte. Wer hier für einen längeren Trailritt keine Zeit hat, der sollte wenigstens eine Tagestour dazu nutzen, um aus 2.600 Meter Höhe den grandiosen Blick auf den See, den im Spätsommer Millionen von Lachsen erreichen, zu erleben. Wenn dann noch die Sonne scheint und sich im türkisblauen Wasser die schneebedeckten Dreitausender spiegeln, dann fühlt und begreift man, was Westkanada ausmacht. Hat sich dann auch noch der Spätsommer eingestellt, wenn die Farben der Natur in einem regelrechten Feuerwerk explodieren, dann glaubt man nicht, dass sich die Natur noch weiter übertreffen könnte. Aber sie kann! Denn nun kommen die Sockeye Lachse zu Tausenden im Hochzeitskleid vom Pacific den Chilco River herauf, färben ihn mit ihren Leibern knallrot und laichen im gleichnamigen See. Danach haben sie ihre Mission beendet, wie alle ihre Verwandten, die im Pazifik unterwegs waren. Mit den Fischen finden sich auch die etwa 60 Grizzlys dieser Gegend ein, um sich vor dem Winterschlaf noch mehr Speck anzufressen. Die Ts’yl-os Lodge ist aber nicht die einzige, die schöne Urlaubstage in dieser wunderschönen Natur verspricht. Andere wären die Tsuniah Lake Lodge, die Elkin Creek Guest Ranch im Nemaiah Valley oder die Chilco Lake Lodge & Guest Ranch als preiswerter Familienbetrieb, der auch einen Campingplatz unterhält.

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Altersbeschränkung:
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Veröffentlichungsdatum auf Litres:
22 Dezember 2023
Umfang:
698 S. 48 Illustrationen
ISBN:
9783957444042
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