Buch lesen: «5G-Wahnsinn», Seite 3

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Funkstrahlung und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper 30

Viele Krankheiten oder Beeinträchtigungen, die durch elektromagnetische Wellen hervorgerufen werden, lassen sich auf gemeinsame Schädigungsmechanismen zurückführen. Die wichtigsten davon sind:

Muskelzellen

Zu viel Calcium in den bestrahlten Zellen und als Folge davon zu wenig Calcium an anderen Stellen kann zu neuromuskulärer Übererregbarkeit führen und damit zu weitreichenden Folgen für den Körper:

Der Herzmuskel verspannt. Auch Herzrasen kann eine Folge sein, die nicht selten bei elektrohypersensiblen Menschen auftritt.

Zudem kann es dazu kommen, dass die Blutgefäße kontrahieren, wodurch der Durchfluss des Bluts verringert wird. Dadurch kann eine Mangeldurchblutung von Organen wie Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse, aber auch des Gehirns und der Herzkranzgefäße entstehen.

Wegen schlechterer Durchblutung der Haut, die durch die Engstellung der Blutgefäße entsteht, kommt es zu Jucken, Brennen und Rissen in der Haut.

Auch die Nackenmuskeln können verspannen, was unter anderem zu Fehlhaltung, Tennisarm, Kopf- und Rückenschmerzen führen kann.

Je nachdem, welche Teile des Körpers von der Strahlung getroffen werden, und je nach ihrer Empfindlichkeit können auch andere Muskeln betroffen sein.

Nerven

Die Öffnung der Calcium-Kanäle kann Nervenimpulse erzeugen oder hemmen: Wird eine Nervenzelle erregt, bedeutet das, dass sie einen elektrischen Impuls weiterleitet. Durch dieses elektrische Signal werden an ihrem Ende die Calcium-Kanäle geöffnet. Dadurch werden Botenstoffe (Neurotransmitter) freigesetzt, die die Zelle verlassen. Sie docken an der nächsten Nervenzelle an und verursachen dort die Öffnung verschiedener Ionen-Kanäle. Das erzeugt eine Änderung der elektrischen Spannung, also einen Impuls, der diese Nervenzelle erregt und so das Signal weiterleitet.

Es ist daher offensichtlich, dass die Öffnung der Calcium-Kanäle durch Funkstrahlung die Nerven erregen kann. Handelt es sich beispielsweise um einen „Schmerznerv“, so meldet dieser einen Schmerz ans Gehirn. Vermutlich ist das auch die Ursache für die oft unerträglichen Kopfschmerzen elektrohypersensibler Menschen.

Auch die vermehrte Produktion wichtiger Neurotransmitter durch Funkstrahlung wurde experimentell bestätigt.31 Besorgniserregend ist hier die Tatsache, dass sich der Adrenalin-, Noradrenalin- und Dopamin-Spiegel erst nach etwa eineinhalb Jahren wieder normalisiert.

Funkstrahlung kann aber auch das Gegenteil bewirken, nämlich die Signalübertragung behindern oder sogar unterbrechen.32

Mitochondrien

Die Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen. Ein erhöhter Calcium-Spiegel lässt dort einen Überschuss an aggressiven Sauerstoffverbindungen (ROS)33 entstehen. Das führt zu Oxidativem Stress, denn diese Verbindungen sind äußerst reaktiv und greifen auch andere Teile der Zelle an, wie ungesättigte Fettsäuren, Proteine, die Erbsubstanz DNA und vor allem die Zellmembranen. Die Folgen können unter anderem chronische Krankheiten, Erbschäden und die Entstehung von Krebs sein. Außerdem können Sauerstoffmangel und vorzeitiger Zelltod auftreten. In einer gesunden Zelle stehen dagegen die ROS im Gleichgewicht mit reduzierenden Stoffen, was letztlich ihre schädlichen Wirkungen neutralisiert.

Entstehung aggressiver chemischer Verbindungen

Ein Überschuss von Calcium-Ionen in den Zellen lässt auch Stickstoff-Monoxid (NO) entstehen, das unter anderem die Produktion von Hormonen stört. Hauptursache für weitere Schäden ist die Bildung von aggressiven Stoffen wie ONOO, das die Zellen angreift und damit sogar Genschäden verursachen kann.34 Lagert es sich in den Mitochondrien an, hemmt es den Energiestoffwechsel. Beobachtungen zufolge werden die Schäden durch Funkstrahlung erheblich schlimmer, wenn eine hohe Schwermetallbelastung vorliegt. Da Letztere ebenfalls die Mitochondrien schädigen, ist es verständlich, dass sie dort die Wirkung von Funkstrahlung verstärken.

Energiemangel

Funkstrahlung erzeugt auf mehrere Weisen Energiemangel in den Zellen. Das fängt damit an, dass in der Lunge die roten Blutkörperchen den Sauerstoff schlechter aufnehmen können. Dafür ist das Hämoglobin verantwortlich, das dort den Sauerstoff an sich bindet. Durch Bestrahlung ändert sich seine (tertiäre) Struktur mit der Folge, dass es in der Lunge den Sauerstoff deutlich schlechter aufnimmt.35

Ein zweiter Effekt ist, dass der Sauerstoff an der Oberfläche der roten Blutkörperchen gebunden wird. Eine schwache elektrische Ladung auf diesen Oberflächen sorgt dafür, dass sich die Körperchen gegenseitig abstoßen und so die Oberflächen für den Sauerstoff frei zugänglich sind. Unter dem Einfluss von Funkstrahlung verschieben sich die Ladungen, und die roten Blutkörperchen kleben aneinander. Das zeigt Bild 6. Selbst wenn dort in den bestrahlten Proben wegen der fehlenden Abstoßung mehr rote Blutkörperchen zu sehen sind, ist ihre freie Oberfläche für die Bindung von Sauerstoff geringer geworden. Dadurch wird ihre Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren, stark eingeschränkt.

Bild 6 Das Blut eines gesunden Probanden wurde in einem abgeschirmten Raum des Hauses entnommen und in drei gleiche Mengen aufgeteilt. Eine davon (linkes Bild) verblieb im Raum, die zweite (mittleres Bild) wurde 30 Minuten der Strahlung eines nahen Mobilfunkmasts mit durchschnittlich 3.000 µW/m2 ausgesetzt, und die dritte (rechtes Bild) ebenso lang in das Strahlungsfeld eines WLAN-Routers verbracht, wo 121 µW/m2 gemessen wurden. Danach wurden alle drei Proben im Dunkelfeldmikroskop fotografiert. Man beachte, dass sich die bestrahlten roten Blutkörperchen in den Proben aus einem weiten Bereich zusammenziehen, verklumpen und dadurch in größerer Zahl im Mikroskop sichtbar sind.

Wie oben dargelegt, können die Muskelkontraktionen zu einer Beeinträchtigung der Herzfunktion und der Blutgefäße führen. Dadurch verschlechtert sich der Transport des Bluts. Außerdem hemmt das Stickstoff-Monoxid den Energiestoffwechsel in den Mitochondrien. Ein Leistungsabfall durch Bestrahlung kann also auf vier verschiedenen Wegen – Strukturänderung des Hämoglobins, Geldrollenbildung, Muskelkontraktionen bei Herz und Kreislauf und schließlich durch Stickstoff-Monoxid – entstehen, die im schlimmsten Fall alle zusammentreffen.

Immunsystem

Das Immunsystem wird durch Funkstrahlung zunächst angeregt, längerfristig hemmt sie es dagegen. Diese gerade in Zeiten einer Pandemie wichtige Tatsache wurde in vielen wissenschaftlichen Arbeiten untersucht.36 37 38 39 40

Viren

Viren können sich nur im Inneren von Zellen „replizieren“, also vermehren. Einige gelangen durch die Calcium-Kanäle dorthin. Funkstrahlung öffnet die Kanäle und nimmt so den Viren „die Arbeit ab“, dies selbst zu tun. Obwohl dazu nur wenige Experimente bekannt sind,41 muss man davon ausgehen, dass Funkstrahlung (zumindest in einem bestimmten „Energiefenster“) die Verbreitung von Viren fördert. Gut dokumentiert ist aber eine Folgerung daraus: Durch die Blockierung der Calcium-Kanäle können viele der entsprechenden Erkrankungen behandelt werden. Bisher war das beim Schweine-Delta-Coronavirus, Ebola-Virus, Zika-Virus und beim Influenza-A-Virus erfolgreich.42 43 44 Natürlich ist das noch kein Beweis, sondern nur ein Hinweis auf die Wirkung der Funkstrahlung. Aber auf jeden Fall greift diese Behandlung auch, wenn die Viren mutieren, was laufend passiert.

Entzündungen

Entzündungen werden durch Funkstrahlung gefördert. Das lässt sich leicht durch die veränderte Zahl an Leukozyten feststellen.45 Saba Shahin und Mitarbeiter finden bei trächtigen Mäusen Entzündungen bereits bei einer täglichen Bestrahlung von 2 Stunden über 45 Tage mit 335.000 µW/m2 und 2,45 GHz.46 47 Dass Funkstrahlen auch Entzündungen hervorrufen können, wurde in der oben zitierten Stellungnahme von BERENIS, einem Beratergremium der Schweizer Regierung, anerkannt.

Blut-Hirn-Schranke

Das Blut enthält viele Stoffe, die nicht ins Gehirn gelangen dürfen. Das sicherzustellen ist die Aufgabe der Blut-Hirn-Schranke. Sie ist eine Barriere zwischen den Blutgefäßen und dem Hirn, die alle schädlichen Stoffe zurückhält. Ähnliche Schranken gibt es an mehreren Stellen im menschlichen Körper, beispielsweise gibt es eine Blut-Hoden-Schranke und eine Schranke in der Plazenta (Mutterkuchen), die den Embryo vor den Abbauprodukten im Blut der Mutter schützt. In vielen Experimenten an Ratten wurde nachgewiesen, dass Funkstrahlung unter gewissen Umständen die Blut-Hirn-Schranke öffnet.48 Der Mechanismus, der dem zugrunde liegt, ist gut erforscht.49

Bei diesem Effekt gibt es ein „Energiefenster“, das heißt, er tritt am stärksten schon bei einem Tausendstel W/kg auf; bei stärkerer Bestrahlung ist er weniger ausgeprägt. Ein Tausendstel W/kg hat man bei einem Mobiltelefon schon in etwas mehr als einem Meter Abstand. Der genaue Wert hängt natürlich von der Sendeleistung, also vom Abstand zur nächsten Basisstation ab. Das bedeutet, dass bei einem Mobiltelefonat die umstehenden Personen geschädigt werden können.

Das ist für Schwangere besonders wichtig. Denn man muss davon ausgehen, dass die Plazenta-Schranke ähnlich reagiert wie die Blut-Hirn-Schranke.

Diese Ergebnisse wurden von Betreiberseite heftig angegriffen. Dabei scheute man sich nicht, gefälschte Studien vorzulegen.50 Nachdem der Betrug bekannt wurde, musste man aber die Richtigkeit der Ergebnisse akzeptieren.


Die Wirkungen von Funkstrahlung auf den Menschen werden in mehreren sehr guten Schriften zusammengefasst, in denen man auch die entsprechenden Literaturangaben findet. Hier sei besonders das Heft „5G als ernste globale Herausforderung“51 von Martin Pall erwähnt. Außerdem sei auf den Bioinitiative Report von 2012,52 auf den Überblick von Isabel Wilke53 und auf die Literatur bei diagnose:funk54 hingewiesen. Die biochemischen Aspekte werden bei Igor Yakymenko et al.55 dargestellt; eine fast vollständige Liste von Veröffentlichungen findet man bei emfdata.org56 und emf-portal.org.57 Die Literaturangaben zu den folgenden speziellen Themen sollen dagegen im Regelfall nur die historischen Zusammenhänge erläutern.

Kombinierte Wirkung mehrerer Einflüsse?

In diesem Buch werden nur Erkrankungen besprochen, die durch Funkstrahlen allein ausgelöst werden können. Über die Kombinationswirkung von Funkstrahlung mit anderen schädlichen Einflüssen ist bisher noch wenig bekannt. Aber es fällt auf, dass sehr viele elektrohypersensible Menschen gleichzeitig eine Vorbelastung durch Schwermetalle haben, beispielsweise durch Amalgam in Zahnfüllungen. Bekannt ist auch der Einfluss schwacher Magnetfelder, die sich auf den Spin Freier Radikale auswirken,58 59 und das Zusammenwirken von Radarstrahlen mit Radioaktivität.60 Von den wenigen Untersuchungen, die das Zusammenwirken von Funkstrahlung mit anderen Einflüssen diskutieren, seien hier noch die Arbeit von Ronald N. Kostoff et al.61 und die darin zitierte Literatur erwähnt. Außerdem beschreibt Dimitris J. Panagopoulos die Kombination von UMTS-Strahlung weit unterhalb des Grenzwerts mit sehr hohen Dosen von Koffein – ein Gedanke, den man spontan wohl eher als seltsam abtun würde, wären das nicht harte experimentelle Fakten.62

Herzfrequenz (Puls)

In Nordrhein-Westfalen gibt es einen Waldweg und einen Dorfweg, auf denen eine sehr geringe Funkstrahlung gemessen wird. Nur an wenigen Stellen strahlt ein Funkturm ein, der aber verdeckt ist und deshalb von Fremden nicht wahrgenommen werden kann. Auf diesen Weg wurden im Lauf der Zeit über 500 ortsfremde Besucher mit einem Dosimeter und einem Messgerät für den Puls geschickt. Manchmal wurden sie auch von Tieren (z. B. Lamas) begleitet, deren Puls ebenfalls gemessen wurde. Das Ergebnis für einen der Spaziergänger zeigt Bild 7.

Bei allen anderen und bei den Tieren war es ähnlich. Dabei ist bemerkenswert, dass selbst bei diesen relativ schwachen Feldern von maximal 1.000 µW/m2 ausnahmslos alle Besucher mit einer Erhöhung des Pulses reagierten. Erstaunlich ist auch, wie schnell der Puls selbst auf sehr kurze Bestrahlung reagierte. Meist dauerte es weniger als eine Minute.

Dabei erhöht Funkstrahlung die Herzfrequenz nicht immer. Wenn die Strahlung an anderen Organen auftrifft, senkt sie sie.63 Dass Funkstrahlung sich so stark auf den Herzschlag auswirkt, hat seinen Grund darin, dass dieser durch Schrittmacherzellen im Sinusknoten des Herzens gesteuert wird. Sie haben eine hohe Dichte an spannungsgesteuerten Calcium-Kanälen.

Bei Funkbestrahlung ändert sich aber auch die Herzratenvariabilität, d. h. die natürliche Variation der Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen. Für die Menschen ist eine gewisse Variabilität lebenswichtig. Sie ermöglicht, dass man sich schnell auf neue Situationen wie körperliche und psychische Belastung einstellen kann. Bei Bestrahlung verringert sie sich. Ein Techniker würde sagen, die Herzschläge werden durch die Funksignale synchronisiert. (Die Erklärung dafür wird in dem Buch von Hans-Christoph und Ana Scheiner64 gegeben: Selbst schwache Funkstrahlung kann den Adrenalin- und Noradrenalinspiegel erhöhen.65 Dadurch wird die Aktivität des „Sympathikus“ verstärkt, die das Verhalten unter Stress regelt, und die Aktivität des Gegenspielers „Parasympathikus“ gedämpft.)

Bild 7 Unten: Funkbelastung; sie stammt ausschließlich von GSM-900, außer den schmalen Spikes um 17:43:30, 17:46:30 und 17:57:30 Uhr, die durch WLAN erzeugt wurden. Die Skala auf der linken Seite reicht von 0 bis 500 µW/m2. Oben: Puls (Herzfrequenz) der Probandin. Die Herzfrequenz steigt meistens nach deutlich weniger als einer Minute nach Beginn der erhöhten Strahlenbelastung. Die Wirkung hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. von der Dauer der Strahlung und von der Belastung unmittelbar zuvor.

Gehirn, gepulste Strahlung

Durch die Aufweichung der Blut-Hirn-Schranke können Giftstoffe ins Gehirn gelangen, die es nachhaltig schädigen. Den größeren Einfluss auf die unmittelbare Reaktion des Gehirns hat aber vermutlich die Pulsung der Funkstrahlung. Ihre Frequenzen liegen zum Teil im Bereich der Gehirnströme und verändern sie.

Dabei muss man bedenken, dass das Einströmen der Calcium-Ionen in die Zellen bei jedem Puls erfolgt und damit – wie oben beschrieben – bei jedem Puls einen Nervenimpuls erzeugen kann. (Ein Techniker würde sagen, die Zellen bilden einen Gleichrichter.)

So ist es nicht verwunderlich, dass der deutsche Medizinphysiker Lebrecht von Klitzing 1993 feststellte,66 dass gepulste Mobilfunksignale schon bei 10.000 µW/m2, also weit unter den Grenzwerten, die Gehirnströme des Menschen verändern. Später konnte er diesen Effekt bereits bei 1.000 µW/m2 nachweisen.67 Ungepulste Wellen dagegen verändern das EEG nicht.68

Erstaunlich war bei diesen Experimenten, dass der Effekt schon bei einer Bestrahlung von zwei bis drei Mal 15 Minuten auftrat und dann viele Stunden anhielt. Seltsam war, dass ausschließlich mit 217 Hz gepulst wurde, dass also keine der üblichen Frequenzen des EEG (Elektroencephalogramm) verwendet wurde, beispielsweise die der Alphawellen. Geändert wurden aber genau diese, obwohl sie mit etwa 8 Hz einen ganz anderen Frequenzbereich umfassen. Bisher wurde noch nicht verstanden, wie eine 217 Hz-Pulsung Gehirnströme mit 8 Hz derart beeinflussen kann. (Damals enthielt dieses GSM-Signal noch keine 8 Hz-Pulsung.)

Natürlich reagieren die Gehirnströme nicht nur auf die Handystrahlung des GSM-Mobilfunks, so wie das in den von Klitzing‘schen Versuchen der Fall war. Besonders deutlich ist dieser Effekt bei WLAN.

Bei den Hirnströmen unterscheidet man:


Deltawellen 0,1–4 Hz Treten im Tiefschlaf auf: Hormonproduktion, Stärkung des Immunsystems
Thetawellen 4–7 Hz Treten in der Einschlaf- und der Traumphase vor dem Aufwachen auf; wichtig für Kreativität, Lernfähigkeit, Gedächtnis
Alphawellen 7–13 Hz Wichtig für Entspannung, Biorhythmus, Aufmerksamkeit
Betawellen 13–27 Hz Bei Hektik, Stress, Alarmbereitschaft
Gammawellen 30–70 Hz Bei Konzentration, Angstzuständen, körperlicher Höchstleistung

Taktung einiger Funkanwendungen

→Schnurlostelefone nach dem DECT-Standard: 100 Hz

→WLAN: 10 Hz (Bereich der Alphawellen)

→GSM-Mobilfunk (2G): 2,08 Hz und 2,33 Hz (Bereich der Deltawellen), 8,03 Hz (Bereich der Alphawellen), 217 Hz

→Behördenfunk TETRA: 0,98 Hz (Multirahmenfrequenz, Bereich der Deltawellen), 17,65 Hz (Sender des Mobilteils, Bereich der Betawellen), 70,6 Hz (Sender der Basisstation, Bereich der Gammawellen)

Man sieht, dass einige dieser Taktungen Ströme im Gehirn verursachen, die dieselben Frequenzen wie die natürlichen Gehirnströme haben. So ist es nicht überraschend, dass man schon früh den Einfluss von Funkstrahlung festgestellt hat, insbesondere natürlich auf die Alphawellen.69 Diese koppeln wiederum an die natürliche Strahlung der Erde („Schumann-Resonanzen“), die unsere Aufmerksamkeit und den Biorhythmus beeinflusst. Es sind aber nicht nur die Alphawellen, die durch Pulsungen der verschiedenen Funkdienste gestört werden.70 Durch WLAN werden bei männlichen Ratten unerwarteterweise besonders die Beta- und Thetawellen verändert.71 Alle Gehirnwellen von 0,1–30 Hz sind unmittelbar an die neurochemischen Aktivitäten gekoppelt.

Das hat das Militär der UdSSR, der USA, von Großbritannien und China veranlasst, die Auswirkung solcher Pulse nicht nur auf die Gesundheit, sondern auch auf die psychische Verfassung zu untersuchen.72 Naturgemäß weiß man wenig darüber. Das steht für uns auch nicht im Vordergrund. Wichtiger sind die Folgen im Alltag, die mit der ständigen Störung der Gehirnströme verbunden sind. Sie wirken sich auf unser Denken, Lernen, unser Gedächtnis und unsere Konzentration aus und können Stress erzeugen.73 74

Man erwartet natürlich, dass sich solche Einflüsse insgesamt in der Bevölkerung bemerkbar machen. Tatsächlich liegen Daten aus der Schweiz vor, die einen steilen Anstieg psychischer Krankheiten und von Erkrankungen der Nerven und Sinnesorgane seit 1998 feststellen.75 Von Nordirland und den USA weiß man, dass in der dortigen Bevölkerung immer mehr Autismus,76 Demenz und Alzheimer77 diagnostiziert werden. Das ist natürlich kein Beweis für irgendetwas, sondern nur eine notwendige Konsequenz der Behauptung, dass Funkstrahlung bestimmte Funktionen des Gehirns beeinträchtigt. Man muss immer im Auge behalten, dass dieser Anstieg sicher nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden kann.

Schlafstörungen

Wenn man bis hierher gelesen hat, ist klar geworden, dass es bei den biologischen Wirkungen der Funkstrahlung nicht nur auf die Stärke der Strahlung und die Frequenz ankommt. Es wurde gezeigt, dass noch weitere physikalische Eigenschaften eine Rolle spielen wie die Pulsung und die Polarisation.78 Natürlich ist auch die Dauer der Einwirkung von Bedeutung. Außerdem produziert der Körper im Schlaf mehr von bestimmten Stoffen, wie etwa des Hormons Melatonin, als im wachen Zustand. Deshalb stört Funkstrahlung nicht nur den Schlaf selbst, wie gleich gezeigt werden wird, sondern auch die Synthese vieler wichtiger körpereigener Stoffe, die während des Schlafs erfolgt. Auch die sehr diffizile Balance dieser Stoffe kann beeinträchtigt werden.

Bild 8 Unten: gesamte Funkstrahlung (Leistungsflussdichte in mW/m2 = 1.000 µW/m2). Oben: die zugehörigen Schlafstadien einer Probandin.

Nach dem, was über die Änderungen des EEG berichtet wurde, ist zu erwarten, dass auch der Schlaf durch Funkstrahlung beeinflusst wird. Das wird auch in mehreren Studien experimentell beobachtet,79 siehe auch Bild 8. Es zeigt, dass Spitzen der Funkstrahlung einen unruhigen Schlaf verursachen, der durch kurze Wachzeiten unterbrochen wird. Dabei ist interessant, dass es auf die Pulsung ankommt: Gepulste Magnetfelder ohne Funkstrahlung haben denselben Effekt wie gepulste Funkstrahlung,80 aber nicht ungepulste Funkstrahlung.81