Buch lesen: «Smoothies für Körper, Geist und Seele», Seite 2

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Die Vorbereitung

Das Schöne an Smoothies – mal ganz abgesehen vom tollen Geschmack: Sie sind im Handumdrehen zubereitet und machen kaum Mühe; ein Zwei-Portionen-Smoothie ist in fünf Minuten trinkfertig. Sie müssen nämlich nichts schnippeln und fast nichts schälen. Jedes unbehandelte Obst können Sie mit der Schale verwenden, sogar Zitrusfrüchte, wenn Sie den leicht bitteren Geschmack der Schale mögen. Haben Sie einen leistungsstarken Mixer? Dann müssen Sie Erdbeeren und Johannisbeeren nicht unbedingt abzupfen, und sogar Äpfel und Birnen können Sie mit dem Kerngehäuse pürieren. Nur exotisches Obst wie Bananen, Melonen, Mangos und Papayas muss geschält, Steinobst entsteint und ein großer Kern natürlich entfernt werden. Gemüse wird nur gewaschen, denn die Schalen von Möhren, Rettich oder Gurken, die Kerne von Tomaten und Paprikaschoten stören nicht und steuern sogar Wertvolles bei: Ballaststoffe und Mineralstoffe sitzen bei vielen Pflanzen direkt unter der Schale. Bei Chilischoten entfernen Sie die scharfen Kerne, wenn Sie den Smoothie lieber milder mögen.

TIPP

Kurze Vorarbeit

Für jeden Smoothie die Zutaten grob zerkleinern, damit das Pürieren dann möglichst rasch geht.

Eiskalt serviert?

Oft heißt es, dass Smoothies nur gekühlt richtig gut schmecken und ihren Frischekick erst dann entwickeln, wenn sie schon fast einem Sorbet gleichen. Dieser Tipp stammt aus dem Erfinderland der Smoothies, den USA, wo zu jedem Kühlschrank ein Eiswürfelbereiter gehört. Sie können Smoothies natürlich gekühlt oder sogar eiskalt trinken. Doch oft ist es dann mit dem Aroma nicht mehr so weit her. Ein guter Smoothie soll ja eine harmonische Kombination verschiedener Aromen sein: Sie schmecken Fruchtsäure und Süße, nehmen unterschiedliche ätherische Öle wahr und spüren oft ein wenig Bitteres, vielleicht auch Scharfes. All das enthalten die Früchte, Gemüse, Gewürze und Kräuter, aus denen Sie Ihren Smoothie mixen. Milchprodukte, Nüsse und sogar Getreide geben weitere Geschmacksnuancen. Genießen kann man diese ganze Palette am besten bei einer Trinktemperatur von etwa zwölf Grad, während im Kühlschrank sechs bis acht Grad herrschen und ein paar Eiswürfel im Glas den Smoothie noch ein bisschen frostiger machen.

Ich mag meine Smoothies am liebsten, wenn sie frisch aus dem Mixer kommen – mit Obst und Gemüse in Zimmertemperatur, aber ohne gekühlte Zutaten oder Eiswürfel. Aber das ist natürlich reine Geschmacksache und hat mit der Qualität der Inhaltsstoffe wenig zu tun. Testen Sie einfach, was Ihnen zusagt. Verträglicher sind Smoothies jedenfalls, wenn man sie nicht zu kalt trinkt.

Die Geräte

Für flüssige und cremige Smoothies mit Obst und/oder weichem Gemüse eignet sich ein kleiner Handmixer mit zwei unterschiedlich großen Mixbechern am besten. Auch eine grob zerkleinerte Möhre, Nüsse und Schokolade lassen sich darin mit den anderen Zutaten zerkleinern; Portionsmengen von tiefgefrorenen Früchten machen ebenfalls keine Probleme. Auf die gefüllten Becher schraubt man das Kreuzmesser und setzt es auf den Motor. Der Becher ist nun so fest verschlossen, dass nichts auslaufen kann. Trinken können Sie den fertigen Smoothie ebenfalls gleich aus dem Becher. Oder mit dem passenden Schraubdeckel wieder verschließen und als Pausensnack mitnehmen. Kreuzmesser und Becher sind mit einer Flaschenbürste rasch und leicht gereinigt. Den großen Mixer brauchen Sie, wenn Sie häufig Smoothies mit Hartem und Faserreichem mixen wollen: zum Beispiel größere Mengen von Eiswürfeln, dicke Ananasstücke, rohe Rote Beten, Knollensellerie oder Kohlblätter. Mit einer Intervallschaltung können Sie Eis gut zerkleinern. Oder den Grad des Pürierens besser steuern: Vielleicht mögen Sie den Smoothie auch mal mit Fruchtstückchen zum Löffeln.

Der Mix- oder Pürierstab schafft nach meiner Erfahrung nur ziemlich flüssige Smoothies; besonders gut eignet er sich für heiße Smoothies. Das Teil lohnt die Anschaffung, wenn Sie es häufig auch für andere Gerichte verwenden.

Wählen Sie nur ein hochwertiges Gerät, denn preiswerte Pürierstäbe taugen meist nichts.

Zusätzlich brauchen Sie zum Zerkleinern ein hohes, enges Gefäß – am besten mit Ausgießer –, das den Pürierstab gerade eben fasst. In einem weiten Gefäß ist die Füllmenge für einen normalen Smoothie zu gering, und die Messer greifen nicht.


Smoothies – Balsam für die Seele

In der östlichen Heilkunde gab es nie einen Zweifel daran, dass Essen und Trinken unser seelisches Wohlbefinden beeinflussen: Für die Traditionelle Chinesische Medizin, Ayurveda und Makrobiotik ist die richtige Ernährung Basis eines gesunden, erfüllten Lebens. Prinzipiell geht es darum, den individuellen Biorhythmus in Einklang zu bringen mit den Vorgängen in der Natur. Daraus ergibt sich, dass man zum Beispiel Früchte, Gemüse und Kräuter den Jahreszeiten entsprechend verwendet: Kräuter im Frühling, Kirschen im Sommer, Zwetschgen im Herbst, Äpfel im Winter.

Im Westen folgen vegetarische Ernährung und die Vollwertkost-Bewegung diesem Prinzip. Ganzheitliche Heilverfahren wie anthroposophische Medizin, Phytotherapie, Homöopathie und Bachblütentherapie lehren uns, wie entscheidend Pflanzen zur (Re)-Harmonisierung unserer Seele beitragen.

Durch Forschungen zu Bioaktivstoffen in Pflanzen sind nun auch Ernährungsexperten überzeugt: In einem gesunden Körper wohnen ein gesunder Geist und eine fröhliche Seele. Pflanzen helfen dabei, gesund zu bleiben: Passionsfrucht beruhigt die Nerven, ätherische Öle in Kräutern pusten Trübsal weg, Soja enthält Stoffe, die für einen ausgeglichenen Hormonspiegel sorgen. Bitterstoffe in Kräutern pflegen Leber und Darm, Ballaststoffe gehören zu den wichtigsten Substanzen für ein intaktes Immunsystem. Zitronensaft aktiviert die Entgiftungsenzyme in der Leber. So können Smoothies die Basis für positive seelische Prozesse schaffen.

In den folgenden Rezeptkapiteln finden Sie Smoothies für innere Balance mit dem Symbol gekennzeichnet. Es sind Smoothies, die im Sommer kühlen, Stoffe für gute Nerven enthalten, nachts den guten Schlaf und tagsüber die Leistungsfähigkeit fördern.

INFO

WENN NICHT’S MEHR GEHT …

Wenn die Verdauung nicht stimmt, ärgern wir uns über die Fliege an der Wand, sind lustlos und träge. Dagegen gibt es ein gutes Mittel: Ballaststoffe in Früchten, Gemüse und Kräutern. Sie beschleunigen den Weg der Nahrung durch den Darm, sodass wir Schädliches schneller wieder loswerden. Vor allem aber brauchen unsere Darmbakterien eine ganze Reihe von Ballaststoffen als Futter. Eine intakte Bakterienflora pflegt den Darm und hält ihn gesund bis ins hohe Alter: Die »guten« Bakterien schaffen eine Schutzbarriere gegen pathogene Erreger und Darmtoxine. Das heißt, unser Darm ist das zentrale Immunorgan – buchstäblich! Ein Verdauungssystem, das gut funktioniert, schützt vor Infektionen, hilft bei der Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen und macht uns fit.

Smoothies – Nahrung für Seele und Geist

Eine wichtige Verbindung zwischen Körper und Geist läuft vermutlich über den Vagusnerv. Neben anderen Funktionen verknüpft er das Nervensystem des Darms mit dem Gehirn. Länger schon weiß man, dass eine Veränderung der Darmflora auch die Emotionen beeinflussen kann. Eine neue Studie aus den USA konnte zeigen, dass zum Beispiel Lebensmittel mit probiotischen Bakterien Veränderungen im Gehirn hervorrufen.


Wie Sie diese Erkenntnisse in den Smoothie kriegen? Ganz einfach: indem Sie probiotische Sauermilchprodukte wählen, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Auch Nüsse sind Brainfood, weil sie eine ganze Menge Eiweiß enthalten. Simpel gesagt: Eiweiß brauchen wir zum Denken, denn unser Gehirn arbeitet nur mit steter Proteinzufuhr. Noch eines ist wichtig für die geistige Tätigkeit: Der Stoffwechsel muss funktionieren. Und je bunter und vielfältiger wir essen und trinken, desto besser. Denn hinter den vielen Farben verbergen sich ja wichtige Substanzen, die wir für den Stoffwechsel brauchen: Vitamine und Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Karotinoide, die unser Immunsystem stärken: leuchtend gelb in Aprikosen und Möhren, knallrot in roter Paprika und Tomaten.

Körperputz hilft dem Geist

Das machen die Menschen überall auf der Erde seit Jahrtausenden – mit Hilfe von Fasten, Meditation, Atemtherapie und vielen anderen Verfahren. Es ist das Bestreben, die Mischungsverhältnisse in Blut und Gewebe wieder in eine gesunde Balance zu bringen. Deshalb kümmert man sich bei einer Blutreinigungskur vor allem um den Säure-Basen-Haushalt, den Cholesterinspiegel, die Wasserausscheidung über die Nieren und um eine gute Verdauung. Alle Maßnahmen sollen ein Gleichgewicht wieder herstellen, das durch unsere moderne Lebensweise gestört worden ist. Fasten zum Beispiel soll Eiweißreste aus dem Bindegewebe ausscheiden helfen. Schwitzkuren und Saunagänge stärken die Abwehrkraft des Körpers, Löwenzahn fördert die Wasserausscheidung, Rohkost senkt den Cholesterinspiegel und bringt die Verdauung in Schwung. Kuren mit reichlich Obst nähren durch den hohen Gehalt an Pektin eine gesunde Darmflora. Smoothies tragen natürlich zu dieser Reinigung bei, weil sie vorwiegend aus Pflanzen und Sauermilchprodukten bestehen.

In den folgenden Rezeptkapiteln sind diese Rezepte mit dem Symbol gekennzeichnet. Sie geben rasch Energie, ohne zu belasten, und liefern leicht verdauliches Eiweiß für geistige Arbeit.


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