360 Kanada Träume

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Mein Kanada


Tobias Barth

Geschäftsführer SITS Design & IT

Kanada – Ein Traum ging in Erfüllung

Es war im Jahre 1997, als sich meine Eltern dazu entschieden haben, einmal einen großen Urlaub zu planen. Nicht wie sonst in die Alpen oder nach Sylt, Amrum oder Föhr. Es sollte nach Kanada gehen. Warum Kanada? Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Vielleicht war es die Werbung im ADAC-Magazin für einen Kanada-Wohnmobilurlaub, die meinen Vater angesprochen hatte. Jedenfalls flogen wir nach Calgary mit zwei weiteren Familien, um den Westen Kanadas mit dem Wohnmobil zu erkunden.

Camping, Lagerfeuer, Rafting, Rockies, Okanagan Valley, Whistler, Vancouver, Vancouver Island, Tofino und vieles mehr durften wir erleben. Ein unglaubliches Programm, wundervoll und sehr beeindruckend. Es waren vier Wochen, in denen wir von den schönsten Campgrounds, die weniger besucht waren, bis zu den schon damals völlig überfüllten Campingplätzen in den Rockies reisten, und die Natur und das Outdoor-Erlebnis genossen haben. In der letzten Nacht in Calgary vor unserem Rückflug nach Deutschland wurden wir von lautem Geschrei geweckt. Nordlichter! Was für ein Erlebnis.

Jedenfalls war es um mich geschehen. Ich verliebte mich in dieses unglaubliche Land, in die atemberaubende Weite, die Natur und die freundlichen Menschen.

Ab 2002 besuchte ich dann Kanada regelmäßig. 2002 wurde auch das Projekt „Faszination-Kanada.com“ ins Leben gerufen. Heute ist dieser Blog die größte deutschsprachige Internetplattform rund um das Thema Kanada. 2006 bewarb ich mich für ein Working Holiday-Visum. Leider musste ich dieses begehrte Visum kurz vor Reiseantritt wieder zurückgeben, da ich mich einer Schulter-Operation unterziehen musste. Weitere Besuche in nahezu allen Provinzen und Territorien folgten, bis ich 2015 einen weiteren Anlauf, einen letzten Anlauf unternahm, das Working Holiday-Visum für einen Kanadaaufenthalt zu nutzen. Nach einem halben Jahr voller Erlebnisse, Reiseleitertätigkeiten und vielen tollen Bekanntschaften war ich viel zu schnell wieder zurück in Deutschland. Kurz danach war es dann soweit: die Auswanderung nach Kanada, in den Yukon, in das Land meiner Träume.

Das Gefühl ist unbeschreiblich, die Freude ist nicht in Grenzen zu halten. Dieses Land, die Natur und die Menschen machen mich zu einem der glücklichsten Menschen der Welt.

Lieblingsplatz

In den letzten 20 Jahren habe ich auf meinen zahlreichen Reisen in und durch Kanada viele großartige Plätze kennen- und lieben gelernt. Zahlreiche Orte von Ost nach West könnte ich hier nennen. Aber seit ich hier im Yukon lebe, gibt es einen Platz, den keine zehn Menschen kennen geschweige denn besuchen.

Im Ibex Valley, auf dem Weg von Whitehorse nach Haines Junction, habe ich einen Platz gefunden, der mich immer und immer wieder erinnert, wie gut es mir geht, wie glücklich ich mich schätzen darf, diese großartige Möglichkeit zu haben, in Kanada, im Yukon leben zu dürfen.

Mein Lieblingsplatz ist ein Felsvorsprung nahe dem „Stoney Peak“, einem Berggipfel nördlich des Alaska Highway. Die Aussicht in das Tal, Richtung Haines Junction und dem Kluane National Park oder Whitehorse ist atemberaubend. Die Farben im Frühling, Sommer und Herbst ändern sich ständig und lassen einem nicht den Hauch einer Chance, sich nicht noch mehr in das Land und seine Natur sowie seine Menschen zu verlieben. Unendliche Natur, unendliche Freiheit. Für mich ist es das Paradies.


Städte & Regionen


Québec (Stadt) zählt zu den schönsten Orten Kanadas und bietet frankophone Lebensart.

British Columbia

Vancouver

Vancouver Island

Alberta

Calgary

Icefields Parkway

Northwest Territories und Nunavut

Yukon Territory

Alaska

Manitoba und Saskatchewan

Ontario

Toronto

Ottawa

Québec

Québec (Stadt)

Montréal

Newfoundland & Labrador

New Brunswick und Prince Edward Island

Nova Scotia





















British Columbia


Der Moraine Lake ist in den Rocky Mountains eines der beliebtesten Ziele.

Provinz der großen Gegensätze: Schroffe und großartige Landschaften wie auf Vancouver Island oder rund um den Mount Robson treffen auf die pulsierende Metropole Vancouver und pittoreske Städte wie Victoria. British Columbia, von vielen Reisenden liebevoll „BC“ abgekürzt, vereint Abenteuer in der Natur und Sightseeing auf Weltstadtniveau.

 

Die Provinz zählt rund 4,7 Million Einwohner, etwa die Hälfte lebt im Großraum Vancouver, und ist flächenmäßig die Nummer 3 in Kanada. British Columbia erstreckt sich vom Pazifik im Westen bis zu den Ausläufern der Rocky Mountains im Osten, von der Grenze zu den USA im Süden bis hoch im Norden an die Grenze zum Yukon. Das perfekte Setting für eindrucksvolle Erlebnisse und – jenseits der Metropole Vancouver, die viele für die schönste kanadische Stadt halten – weitgehend wenig besiedelte Landschaften wie aus dem Bilderbuch. Erster Weißer in der Provinz war der legendäre britische Entdecker James Cook 1778 mit einem Besuch auf Vancouver Island, spanische Seefahrer segelten aber schon vor ihm die Küste entlang. Und Indianer besiedelten das Land ohnehin schon seit mehr als 10.000 Jahren.

www.hellobc.de

de-keepexploring.canada.travel/places-to-go/british-columbia

www.env.gov.bc.ca/bcparks

61 Yoho National Park – Wie im Bilderbuch

Pittoreske Seen, mächtige Gipfel sowie die Takakkaw Falls machen den Naturpark an der Grenze zwischen British Columbia und Alberta zu einem perfekten Reiseziel. Zum Glück steht der Yoho National Park ein wenig im Schatten des benachbarten Banff National Park, und so bevölkern merklich weniger Besucher das Schutzgebiet. Zumindest „fast noch ein Geheimtipp“ ist wohl die treffende Beschreibung, denn so einsam wie etwa im Kluane oder Riding National Park ist es dann doch nicht.

Umrahmt von bis zu 3000 Meter hohen Gipfeln und dem Emerald Glacier liegt das beliebtestes Ziel im Nationalpark: der smaragdgrüne Emerald Lake. Die rund fünf Kilometer lange Runde um den See dauert zwischen 60 und 120 Minuten – diesen Spaziergang sollte sich niemand entgehen lassen. Zumal sich so die beschauliche Wirkung der Landschaft viel besser genießen lässt als nah am Parkplatz, wo viele einen Fotostopp einlegen. Wer es sportlicher mag, steigt ins Kanu. Besonders am Vormittag erstrahlt der Emerald Lake im schönsten Licht. Auf einer Halbinsel liegt die Emerald Lodge, eine der schönsten Unterkünfte in Kanada. Bereits auf dem Weg zum See wird die Natural Bridge passiert.


Anders als der See sind die rund 380 Meter hohen Takakkaw Falls nur im Hochsommer erreichbar, wenn die Schneemassen geschmolzen sind. Im Regelfall wird die Yoho Valley Road erst Mitte/Ende Juni freigegeben und meist schon Anfang Oktober wieder gesperrt. Gespeist vom Daly Glacier stürzen die Wassermassen in mehreren Stufen nach unten. Vom Parkplatz führt eine drei Stunden lange Wanderung zu den Laughing Falls – gar sechs Stunden ist unterwegs, wer auch die Twin Falls besucht.

Zu den schönsten Wanderungen zählen auch die Wege am Lake O’Hara (siehe „Seen“, Seite 46). Der See ist aber nicht mit dem Auto erreichbar, so dass eine (frühzeitige) Buchung des kostenpflichtigen Shuttlebusses empfehlenswert ist. Wunderschön gelegen, aber hochpreisig: die Lake O’Hara Lodge.

Entlang des Trans-Canada Highway, der einzigen Straße durch den Park, liegen mehrere lohnende Aussichtspunkte: Neben dem 1627 Meter hohen Kicking Horse Pass dürfte der Spiral Tunnels Viewpoint zum Pflichtprogramm zählen. Hier windet sich die Eisenbahntrasse der Canadian Railway in zwei Kurven durch den Berg. Ein eindrucksvolles Bild nicht nur für Eisenbahnfans.

www.pc.gc.ca/en/pn-np/bc/yoho

crmr.com/emerald

www.lakeohara.com

62 Mount Robson – Höchster Gipfel der Rockys

Glücklich darf sich schätzen, wer einen Blick auf den 3954 Meter hohen Gipfel des Mount Robson erhascht. So sehenswert der markante Gipfel auch ist, so selten ist er zu sehen. An dem höchsten Gipfel der kanadischen Rocky Mountains prallen regelmäßig die Wolken des Pazifiks ab und sorgen selbst im Sommer immer wieder für Schnee. Und für lange Gesichter bei Besuchern! Schließlich gilt die Faustregel, dass an zwei von drei Tagen Wolken den Blick auf die fantastische Bergkulisse versperren. Immerhin, die massive Südseite ist schon gut vom Highway aus zu sehen. Wenn denn die Sicht gut ist …

Der Mount Robson ist größte Attraktion und Namensgeber für den umliegenden, 2200 Quadratkilometer großen Mount Robson Provincial Park. Der zweitälteste Provinzpark von British Columbia zählt als Teil der Rocky Mountains zum UNESCO-Weltnaturerbe. Im Gegensatz zu manch anderem Park ist das Schutzgebiet an der Grenze zu Alberta bereits früh im Jahr geöffnet.

Am besten lässt sich der Park vom großen Besucherzentrum direkt am Highway 16 erkunden. Zuweilen geht bereits hier ein großer kanadischer Reisetraum in Erfüllung: Von der rückseitigen Terrasse können Besucher mit Glück Schwarzbären beobachten. Aus sicherer Entfernung und komfortabel ohne lange Wanderungen! Zudem bietet sich schon vom Visitor Centre aus ein erhabener Blick auf den Berg, der nach einem Mitarbeiter der Hudson's Bay Company benannt sein soll.

Überdies starten hier bzw. am nahen Campingplatz zahlreiche Wanderwege zu verschiedenen Highlights im Park. Wer erfahren ist, kann den Berg Lake Trail (siehe „Wanderungen“, Seite 76) wagen. Die zweitägige Wanderung zählt zu den schönsten Touren der gesamten Rocky Mountains! Der Trail schlängelt sich über 800 Höhenmeter durch die Bergwelt zum Berg Lake, der vom Robson Glacier gespeist wird – eine Tour von etwa acht Stunden (eine Strecke). Als guter Abstecher gilt die Wanderung zum Kinney Lake (neun Kilometer, hin und zurück). Eine Tour lohnt auch der Moose Lake, wo öfters Elche gesichtet wurden. Im Winter ist der Park ein beliebtes Skigebiet.


Ganz in der Nähe wartet mit den Rearguard Falls im gleichnamigen Provinical Park eine weitere Attraktion: Der Fraser River stürzt hier einige Meter in die Tiefe – für Lachse auf der Rückkehr zu ihren Laichgründen nach 1000 Kilometern das Ende ihrer Reise. Vor allem im August können die Tiere daher gut beobachtet werden.

www.env.gov.bc.ca/bcparks/explore/parkpgs/mt_robson

63 Wells Gray Provincial Park – Tosende Wasserfälle

Viele Besucher halten sie für bedeutend beeindruckender als die berühmten Niagara Falls im Osten des Landes: die imposanten Helmcken Falls. Über eine Höhe von rund 140 Metern fällt der Murtle River hier in einer trichterförmigen Felsformation in die Tiefe. Die Gischtwolke ist von Weitem zu sehen und zu hören – und teils als leichter Wasserfilm zu spüren. Der vierthöchste Wasserfall Kanadas ist die beliebteste Attraktion im 1939 gegründeten Wells Grey Provincial Park, der 1996 nochmals erweitert wurde. Ziel war es, neben alpiner Bergwelt und borealem Wald auch Vulkankegel und erkaltete Lavafelder zu schützen.

Auf dem Weg zu den Helmcken Falls passieren Besucher die Dawson Falls. Mit einer Breite von 90 Metern und einer Höhe von 18 Metern werden sie gern auch als „Little Niagara Falls“ angepriesen – zumindest sind sie weitaus weniger überlaufen als das Original. Sehenswert sind auch die Stromschnellen Bailey’s Chute, vor allem im August und September zur Laichwanderung der Lachse.

Wer den Wells Grey National Park nicht nur mit Fotostopps erkunden will, steigt am besten ins Kanu. Gerade der Clearwater Lake und der

Azure Lake – mit kleinen Wasserfällen am östlichen und westlichen Ende – gelten als attraktives Wassersportrevier. Zudem können Wanderfreunde unter einer Vielzahl unterschiedlich langer Wege wählen und auf gute Wildlife-Beobachtungen hoffen. Im Winter ist der Park ein Eldorado fürs Heli-Skiing sowie für Schneeschuh- und Langlauftouren – eine Alternative zu den Rocky Mountains.


www.env.gov.bc.ca/bcparks/explore/parkpgs/wells_gry

www.wellsgray.ca

64 Whistler – Paradies in den Bergen


Spätestens seit 2010 zählt der Bergort zu den weltweit bekanntesten Wintersportzielen: Bei den Olympischen Winterspielen, die offiziell in Vancouver ausgetragen wurden, fanden in Whistler zahlreiche Wettbewerbe statt. An diese Zeit, als beispielsweise Slalom-Spezialisten, Bob-Piloten und die Biathlon-Multitalente die Besten unter ihnen kürten, erinnert in der Fußgängerzone eine Skulptur mit den fünf olympischen Ringen.Doch so bekannt Whistler auch ist – so beliebt ist das kleine Städtchen auch. Kaum ein Wintersportort in ganz Nordamerika lockt so viele Besucher an und ist manch einem mittlerweile zu laut, hektisch und überlaufen. Die Infrastruktur ist zumindest bestens präpariert.Neben zahlreichen Skiliften befördern die Bergbahnen Whistler Gondola und Blackcomb Gondola die Skifahrer auf die Pisten. Und ganzjährig lohnt eine Fahrt mit der Peak 2 Peak Gondola : Über eine Länge von 4,4 Kilometer verbindet sie die jeweils auf rund 2000 Meter gelegenen Skigebiete Whistler Mountain und Blackcomb Peak miteinander – und lässt Besucher beim 360-Grad-Panorama-Blick auf die Berge und ins tiefe Tal staunen. Wintersportlern steht überdies der Snowboard Park offen. Abenteuer versprechen zudem Heli-Skiing-Touren und Fahrten mit dem Schneemobil.Im Sommer wird Whistler zum Mekka der Mountainbiker, die sich die steilen Hügel hinunterstürzen. Wildwasserbäche, Golfplätze und Wanderwege locken weitere Besucher in den lebhaften Bergort, der nur etwa 90 Minuten von Vancouver entfernt liegt.∙www.whistler.com/dewww.whistlerblackcomb.com

65 Kootenay National Park



66 Glacier National Park


Unberührte und kaum durchdringbare alpine Landschaften mit etwa 400 Gipfeln schützt der Glacier National Park. Dank des alpinen Klimas sind selbst im Sommer Schneeschauer möglich. In den warmen Monaten des Jahres lohnen Wanderungen durch die dichten Hemlock- und Zedernwälder, im Winter das gute Skigebiet. Der Trans-Canada Highway gleicht am Rogers Pass einer Traumstraße.∙www.pc.gc.ca/en/pn-np/bc/glacier

67 Revelstoke National Park


Definitiv zur Kategorie „Geheimtipp“ zählt der Mount Revelstoke National Park nah der gleichnamigen Kleinstadt. Im Sommer führt der Park Way durch blühende Landschaft. Wildblumen in allen Farben erstrecken sich bis an die Schotterstraße. Wintersportler hingegen freuen sich über das 2008 eröffnete Revelstoke Mountain Resort.∙www.seerevelstoke.comwww.pc.gc.ca/en/pn-np/bc/revelstokewww.revelstokemountainresort.com

68 Fraser Canyon



69 Osoyoos


Ungewohntes Klima erleben Reisende in dem kleinen Städtchen Osoyoos im Okanagan Valley. Das Tal, bekannt für seine Obstplantagen und Weinberge, zählt zu den wärmsten Regionen des Landes. Dank des Klimas erwärmt sich der Lake Osoyoos bis auf 24 Grad. Nördlich schließt sich Kanadas einzige Trockenwüste an. Das Osoyoos Desert Centre bietet einen guten Überblick.∙www.destinationosoyoos.comwww.desert.org

70 Kamloops


Gefühlt in der Mitte der Provinz liegt die 90.000-Einwohner-Stadt Kamloops, mit dem Trans-Canada Highway ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Kamloops versprüht den Glanz alter Zeiten und gibt mit dem Kamloops Museum Einblicke in die Pionierzeit. Das Secwepemc Museum informiert über die First Nations. Für Eisenbahnfreunde lohnt das Kamloops Heritage Railway.∙www.tourismkamloops.com

Vancouver


Abendstimmung im Jachthafen zwischen Stanley Park und Downtown

 

Majestätisch liegt die Metropole zwischen den Wellen und Stränden des Pazifiks auf der einen sowie schneebedeckten Bergen auf der anderen Seite. Kein Wunder, dass Vancouver regelmäßig zu den schönsten Städten der Welt gekürt wird. Viele Besucher halten sie für die Top-Stadt Kanadas. Zur hohen Lebensqualität für Einheimische und Besucher trägt die wohl einmalige Kombination aus pulsierendem Stadtleben und idyllischer Ruhe in der Natur bei. Von wohl kaum einem Platz in der Stadt dauert es gefühlt mehr als 45 Minuten, um ins Grüne zu gelangen – und wenn es nur vom quirligen Treiben des Szene-Viertels Granville Island in den stark besuchten Regenwald an der Capilano Suspension Bridge geht. Der berühmte Stanley Park liegt ohnehin nur wenige Minuten von Downtown entfernt. Weltweit berühmt wurde die Stadt spätestens mit den Olympischen Spielen 2010, auch wenn viele Wettbewerbe im nah gelegenen Wintersportort Whistler ausgetragen wurden.

Zugleich ist Vancouver mit seinen rund 700.000 Einwohnern – im Großraum sogar rund 2,5 Millionen – Ausgangspunkt für viele beliebte Rundreisen. Vancouver Island (siehe Seite 124) ist problemlos von gleich zwei Fährhäfen oder per Linienflug, alternativ auch per Wasserflugzeug, erreichbar. Die Panoramastraße Sea-to-Sky Highway wiederum führt in rund 90 Minuten in die Berge nach Whistler, gen Osten schlängelt sich der Trans-Canada Highway durch den Fraser Canyon. Nicht zu vergessen: Vom Ankerplatz am Canada Place legen die Kreuzfahrtschiffe gen Inside Passage und Alaska ab.

www.tourismvancouver.com

www.hellobc.com/vancouver.aspx

71 Granville Island – Vielfalt aus aller Welt

Perfekte Verwandlung: Aus ehemaligen und teils verfallenen Hafen- und Fabrikanlagen entwickelte sich seit den 1970er-Jahren ein neuer, multikultureller Stadtteil. Granville Island, eine künstlich angelegte Halbinsel im False Creek, ist heute wohl das lebendigste Areal der Stadt, dynamisch und zugleich bodenständiger als Downtown mit seinen modernen Glaspalästen und Wolkenkratzern. Die alte Bausubstanz mit farbigen Schuppen und stählernen Lastenkränen wurde weitgehend erhalten und in die neue Nutzung überführt, was erheblich zu einem gemütlichen Ambiente beiträgt. Besucher vergessen so auch schnell, dass direkt über ihnen die mächtige und fast 1200 Meter lange Granville Street Bridge als Verbindungsachse über den False Creek zwischen Vancouver und Downtown Vancouver verläuft.


Bekannt ist Granville Island vor allem für seinen großen Markt: Granville Public Market ist an sieben Tagen die Woche geöffnet und bietet eine große Auswahl frischer Lebensmittel. Besucher können süße Leckereien französischer Patisserien, fangfrischen Fisch aus dem Pazifik und scharfe Gerichte aus Asien schlemmen. Geführte Touren bieten auch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen und in die Geschichte des bei Einheimischen wie Besuchern beliebten Marktes. Insgesamt können Teilnehmer der Touren an 20 Ständen probieren – ein multikulturelles Festival in zwei Stunden.

Doch Granville Island ist mehr als nur ein Markt. Mittlerweile haben sich Dutzende von Geschäften unterschiedlichster Art und Preislage angesiedelt. Dazu zählen zahlreiche Künstler, die hier ein kreatives wie kommerzielles Zuhause gefunden haben. Zumindest Zeit für einen Schaufensterbummel sollte also sein. Obendrein ist die Halbinsel Heimat gleich mehrerer Museen, darunter Ausstellungen zum Sportfischen, einer beliebten Freizeitbeschäftigung der Kanadier, und zu Modelleisenbahnen. Wer nach so viel Sightseeing Entspannung braucht, kann auf Bootstouren Vancouver vom Wasser aus erleben – oder genießt eine kulinarische Auszeit in einem der zahlreichen Restaurants. Manche von ihnen liegen direkt am Wasser und bieten einen schönen Blick auf die Stadt. Legendär ist die Granville Island Brewing : Sie gilt als erste Hausbrauerei (Microbrewery) Kanadas und wurde 1984 gegründet. Das Hefeweizen wird nach bayrischem Vorbild gebraut. Neben Bierproben sind auch Besichtigungen möglich.

www.granvilleisland.com

www.foodietours.ca/tour/granville-island-market-tour

www.gib.ca

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?