Der sexsüchtige Lehrer

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Der sexsüchtige Lehrer
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Caroline Milf

Der sexsüchtige Lehrer

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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6

7

8

9

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14

Impressum neobooks

1

Meersburger Straße 32,

88709 Hagnau am Bodensee

Justin Thalheim erging es wie einem, der zu tief und zu lang ins Wasser getaucht worden war — er konnte sich nur allmählich aus seiner Traumwelt befreien.

Glücklicherweise half ihm sein Bewusstsein, indem es ihm einen Köder hinhielt — einen Köder in Form eines vagen Glücksgefühls, eines Gefühls von etwas unglaublich Herrlichem. Er konnte sich nur nicht erinnern, was das war. Jetzt kam er an die Oberfläche.

Und schlagartig kehrte die Erinnerung zurück. Trotzdem hatte er Angst davor, die Augen zu öffnen. Wie leicht hätte ihn ein Traum narren können!

Er schob seine Hand behutsam zur Seite. Seine Finger stießen auf warmes kräftiges Mädchenfleisch. Erleichterung und Freude erfüllte ihn. Sie war also noch da! Es war kein Traum!

Er zögerte nicht länger und öffnete die Augen. Da sie noch schlief, konnte er sie hemmungslos und gierig anblicken, noch und noch, ihren Körper, ihr Gesicht. Vanessa, das Mädchen, das da neben ihm lag, war so klein, dass sie ihm mit ihrem Blondschopf gerade nur so bis zum Kinn reichte. So zierlich sie auch war — ihr Körper war perfekt gewachsen.

Ihr Gesicht, obwohl herzförmig zugespitzt, glich dem Gesicht eines Jungen; dennoch trug es einen unschuldigen und kleinmädchenhaften Ausdruck. Ihr Hals war schlank und frei von Falten, ihre Schultern rund und sanft wie ihre Brüste.

Und doch waren diese Brüste fest und stramm, und ragten, da sie selbst auf dem Rücken lag, frech und stolz empor — gekrönt von zwei rosigen Wärzchen, die Justin an hungrige kleine Mäuler erinnerten. Ihr Leib war vollendet modelliert, schlank wie der eines Models.

Und dort wo das blonde Dreieck ihrer Schamhaare lag, trafen sich ihre Schenkel —weich und mit jenem gewissen Schwung, wie ihn orientalische Tänzerinnen ihr Eigen nennen.

Ihre Haut war sonnengebräunt von Kopf bis Fuß — da gab es kein Fleckchen, weder an den Brüsten, noch an den Hüften, das nicht in goldenem Braun schimmerte.

Es hätte Justin interessiert, wo Vanessas geheime Plätzchen waren, an denen sie ihre Sonnenbäder nahm. Aber dann fiel ihm ein, dass das Mädchen sich nur wenig darum kümmerte, ob sie jemand beim Nacktbaden beobachtete. Das war eine jener Eigenarten, die ihren Charakter kennzeichneten und die Justin störten.

Dennoch entschuldigt er sie sofort wieder, indem er sich sagte, dass das nur Kleinigkeiten waren und die guten Eigenschaften bei ihr überwogen. Es machte ihm keine Mühe, ihre Tugenden aufzuzählen, er war jedenfalls überzeugt, dass sie genug davon hatte.

Für ihn war sie einfach eine liebenswerte Person — hauptsächlich schon deswegen, weil es schien, dass auch sie ihn mochte. Er hatte in seinem Leben nur wenig Bewunderung und Liebe genossen, also war sein Hunger danach auch besonders groß.

Vanessa, öffnete ihre Augen, blaugrüne Schatten, wie das Wasser einer Lagune. Sie lächelte zu ihm empor, träge und vertraulich.

„Hallo!", rief sie. „Warum in aller Frühe so ernst? Was für Gedanken plagen dich?"

„Ich habe nur daran gedacht", erwiderte er langsam, „dass die größte Tragödie in meinem Leben die Einsam war. Und dass ich nun sogar froh darüber bin. Denn du bist es wert, dass ich gewartet habe."

Ihr mattes Lächeln hellte sich zusehends auf und wurde vergnügt.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der so nette Worte zu sagen versteht, lange allein ist. Besonders, wenn er sie einem gleich nach dem Erwachen sagt. So etwas ist schöner als Orchideen oder ein Nerzmantel!“

Ihre Arme streckten sich ihm entgegen und zogen ihn nieder, bis seine Lippen die ihren trafen. Er konnte ihre straffen Brüste fühlen, die sich gegen ihn pressten, und er spürte den aufregenden Schauer, den die Berührung ihrer Schenkel mit den seinen hervorrief.

So wie Vanessa ihn küsste, hatte ihn noch keine Frau geküsst, so verzehrend und fordernd. Ihre Lippen verschmolzen miteinander, während ihre Zunge in seinen Mund drang, die seine suchend und gefangen-nehmend.

Seine Hände tasteten ihre schwellenden Hüften entlang, bis hinunter zu den Schenkeln. Sie spreizte bereitwillig ihre Beine, und so schob er seine Hand quer über den Schenkel, bis seine Finger ihre Vagina erreichten.

Unter seinem Griff öffneten sich die feuchten und zarten Lippen. Vanessa seufzte und stöhnte, ihr süßer Hintern und ihre Hüften drängten sich gegen ihn. Ihre Arme umfingen ihn leidenschaftlich, und ihre Fingernägel gruben sich in das Fleisch seiner Hinterbacken.

Schon bei der ersten Berührung seiner Lippen mit den ihren spürte Justin eine Bewegung in den Lenden, geradeso als wären diese ein unabhängiger Teil seiner selbst. Er fühlte es, als würde eine Schlange herausfahren und steif zwischen ihren Körpern werden.

Und diese Schlange wurde nun zwischen Vanessas Fingern gequetscht und geknetet, dass es fast schmerzte. Justin löste sich von Vanessas Mund und suchte nach ihren Brüsten. Ihr Kopf war zurückgelehnt, ihr Kinn nach oben geschoben und ihr ganzer Leib straff zurückgebogen.

Als seine Lippen sich über ihrer hoch aufragenden Zitze schlossen, begann sich ihr Kopf von einer Seite zur anderen zu wiegen, während der Strom ihrer langen, blonden Haare sich über dem Kissen ausbreitete.

Ein Stöhnen entrang sich ihrem Mund und bezeugte ihr tiefes Entzücken. Er empfand unbeschreibliche Wonnen. Ihre wohlriechende Haut und ihre duftenden Lenden bereiteten ihm einen Rausch von Wollust - für ihn gab es nun nichts mehr auf der Welt als diesen wohlgeformten heißen Mädchenkörper.

Ihre Hände drängten ihn näher und näher an ihre Hüften heran. Er rollte seinen Körper auf den ihren, während sie ihre Beine spreizte und seine Schenkel in die entstandene Gabel nahm. Ihre Finger führten sein Glied in den nassen, weitgeöffneten Spalt.

„Oh Gott, oh Gott - das macht mich noch wahnsinnig!", stöhnte Vanessa.

„So groß und so wunderbar! Ich möchte ihn ganz und gar haben, mein Liebling. Jedes Stückchen davon will ich! Schieb mir das Ding hinein...“

Er hatte in dieser Nacht erfahren, wie sehr sie sein großes Glied in Erregung versetzte. Nun erfüllte es ihn mit männlichem Stolz, zu erleben, wie sie immer mehr und mehr danach verlangte. Er hielt in seinen Bewegungen inne - dann fuhr er mit einem heftigen Stoß zwischen ihre Lenden. Tiefe Befriedigung erfüllte ihn, als er ihr Aufstöhnen vernahm.

Wie ein Rasender schob er seinen harten Pint ihr ihren Leib, wieder und immer tiefer, und ihr Brüllen, ihr immer stärker werdendes Keuchen war wie Musik in seinen Ohren. Der Zusammenklang der beiden Leiber war vollendet - es war wie bei einem Tanzpaar, das seit Jahr und Tag beisammen ist. Ihre Hüften rotierten um sein strotzendes Glied und lehrten ihn die höchste Lust, die er je erfahren hatte. Er war wie von Sinnen. Er hatte die Grenze zu einer Welt überschritten, in der Leidenschaft und Ekstase alles andere vergessen ließ.

Seine Seele schien den Kosmos sprengen zu wollen. Und dann plötzlich kam der Moment, wo er glaubte, vergehen zu müssen. Es war jener Augenblick, wo auch das Mädchen alle Beherrschung verlor. Wild flog ihr Körper über seinen Lenden auf und nieder, und ihr Schreien gellte an seine Ohren.

Er fühlte, wie es aus ihm herausbrach, wie ein explodierendes Geschoß. Langsam trieben sie zurück in die Welt der normalen Empfindungen. Er sah sie neben sich liegen, keuchend und müde. Sie schob ihren Mund gegen den seinen, und ihre Lippen trafen sich zu einem zärtlich sanften Kuss. Er öffnete die Augen und sah sie an.

„Willst du mich heiraten?", fragte er.

Vanessa lächelte.

„Wir haben uns ja erst vor nicht ganz zwanzig Stunden kennengelernt”, erinnerte sie ihn. „Und da hast du mich bereits gefragt. Es ist also schon dein zweiter Heiratsantrag!"

„Der Dritte", verbesserte er. „Aber du hast immer noch nicht ja gesagt!"

Sie kicherte. „Ich habe weder ja noch nein gesagt. Warum nur diese Eile?"

Er überlegte, seine grauen Augen wurden dabei sehr ernst. Seine Hand machte eine zögernde Bewegung, als würde er nach Worten suchen. Er legte sie auf ihre Brust und begann, das seidige Fleisch zu liebkosen.

 

„Es ist, weil ich es nicht ertragen könnte, dich zu verlieren. Ich würde sterben, wenn das geschähe."

Sie schob ihren Kopf von ihrem Kissen und betrachtete ihn. „Was ist denn los mit dir? Mir scheint, du meinst es wirklich ernst!"

Er nickte stumm.

„Das habe ich nicht gewusst."

In ihren wasserblauen Augen erlosch das herausfordernde Funkeln, ihr Blick wurde weich und ein wenig scheu.

„Ich habe eigentlich nie daran gedacht, noch einmal zu heiraten. Seit Ben tot ist ... — nun, um die Wahrheit zu sagen, ich hatte eine ziemlich fröhliche und ausgelassene Zeit seither. Ich war zwar gerne verheiratet, aber seit ich es nicht mehr bin, geht mir eigentlich auch nichts ab. — Wie auch immer: selbst, wenn ich wieder wollte — wir kennen uns doch kaum!

Gewiss —was das hier betrifft, haben wir uns von Anfang an gleich gut verstanden. Aber schließlich gibt es auch noch andere Dinge..."

„Ich weiß, dass ich dich liebe", beharrte er. „Und was gibt es da noch anderes?"

„Eine ganze Menge. Wenn du alles von mir wüsstest, würdest du mich wohl kaum noch haben wollen. Ich glaube, du wirst es bald herauskriegen. Komm, gehen wir schwimmen. Du brauchst Zeit, um dir alles zu überlegen."

„Nein!"

Panik erfasste ihn wie eine große, formlose Hand, und er wand sich unter ihrem Griff.

„Was gibt es da zu überlegen? Du bist dreiundzwanzig, eine Witwe, und Kinder hast du auch keine!"

Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und betrachtete es.

„Du bist wunderschön... und süß... und ich liebe dich. Und wenn da etwas sein sollte — du kannst mir alles sagen! Du brauchst keine Angst zu haben, mich zu verletzen!"

Nun war es an ihr, entsetzt aufzuschauen.

„Justin! Wenn ich irgendeines dieser vielen Mädchen wäre, die drauf aus sind, einen Mann zu angeln, der ihnen ein Heim schenkt, du wärst gewiss der Richtige für mich! Wirklich, du bist so verdammt gut und so ganz anders als die Männer, die ich bisher kennengelernt habe. Ja, wenn wir uns fünf Jahre früher getroffen hätten."

Sie wand sich aus seinen Armen und setzte sich auf.

Er hörte sie wie durch eine Wolke sprechen. Aber alles, was ihre Augen ihm vermittelten, war der Gedanke, dass er gerne mit ihr leben wollte. Nun fühlte er bereits den Verlust, das grauTobiase Nach-her, wenn sie einmal nicht mehr da war, süße, Leidenschaft, ihr wunderbares Lachen, ihre Schönheit.

Das alles sollte nicht mehr sein? Weggewischt durch ihre Worte?

„Schon recht", murmelte er dumpf.

„Ich glaub' dir schon, dass du weißt, was du sagst. Es tut mir leid, dass ich es trotzdem nicht ganz verstehen kann. Schließlich könntest du mir ja auch sagen, was es ist, das da zwischen uns stehen soll. Dann könnte ich mir immerhin ein Bild machen und mich klar entscheiden. Na ja, ich werde jetzt aufstehen und duschen."

Er verließ das Bett und verschwand im Badezimmer, ehe sie noch antworten konnte. Sie saß da, lauschte auf die zischende Brause und erinnerte sich seiner grauen Augen und daran, wie sie die gemeinsame Lust davongetragen hatte.

2

„Immerhin ist es nicht das erste Mal", sagte Justin gegen den Spiegel gewandt, während er sich abtrocknete.

Da gab es einmal ein Mädchen in seinem Leben. Es war noch in der Schule. Während seine Freunde der Reihe nach den Spaß einer gemischt geschlechtlichen Erziehung genossen, stand er abseits.

Vier Jahre lang hatte er die Kleine angeschmachtet. Endlich, als die Schulzeit schon zu Ende ging, hatte er das erste Rendezvous mit ihr.

Als er sie küssen wollte, wurde sie wütend und wies ihn ab. Wenig später musste sie die Schule verlassen.

Wegen Schwangerschaft!

Er musste feststellen, dass er der einzige Junge in der Klasse gewesen war, der nicht mit ihr gefickt hatte. Er hatte sich selbst nie für einen Draufgänger gehalten. Groß, schlaksig, und mit seinem feierlichen Gesicht sah er aus wie ein schlechtes Porträt des Schauspielers Bradley Cooper.

Er war überzeugt, dass er nicht die geringste Chance hatte, mit jenen gutaussehenden Athleten-Typen in seiner Klasse zu konkurrieren, oder jenen anderen selbstsicheren Witzbolden, die ihre fehlenden Muskeln mit Grips ersetzen konnten.

Schließlich hatte er resigniert und war überzeugt davon, dass er zur ewigen EinTobiaskeit verurteilt war. Speziell nach seiner Erfahrung mit dem schwangeren Mädchen aus seiner Klasse,

Er war Lehrer für Mathematik und Geschichte geworden. Immer wenn seine Kollegen von der Schule sich über Frauen, ihre Brüste und ihre schwingenden Hüften unterhielten, blieb ihm nichts anderes übrig, als sehnsuchtsvoll zuzuhören. Einen Beitrag konnte er nicht leisten.

Mit siebenundzwanzig hatte er nicht mehr als drei Frauen besessen. Eine davon war eine Prostituierte gewesen, eine andere ein betrunkenes Mädchen aus einer Diskothek. Als das Mädchen am anderen Morgen an seiner Seite erwachte, rief es aus:

„Mein Gott, wo habe ich dich denn aufgelesen? War ich wirklich so besoffen!"

Die dritte war nun Vanessa.

Er kam zurück ins Schlafzimmer, um seine Hüften hatte er ein Handtuch geschlungen.

„Willst du auch duschen?", fragte er, während er nach seiner Hose suchte.

„Nein, ich will, dass du dich zu mir setzt. Komm her."

Neugierig und furchtsam ließ er sich auf dem Rand des Bettes nieder und wartete. Sie fuhr ihm zärtlich durch das Haar.

„Schau mich nicht an wie ein Kind, dem man die Bonbons weggenommen hat. Gut, ich mache es kurz und schmerzlich. Ich bin ein lausiges und verkommenes Miststück. Ich bin das letzte, was sich ein Mann als seine Ehefrau wünschen könnte. Nein, unterbrich mich nicht! Ich war vier Jahre lang mit Ben verheiratet. In dieser Zeit hatte ich Affären mit mindestens dreißig Männern, es könnten auch sehr viel mehr sein! Irgendwann habe ich das Zählen aufgehört. Ich habe kaum eine Nacht alleine verbracht, seit er tot ist. Ich war auch die letzte Nacht nicht allein. Ich habe einen Typen in einer Bar aufgegabelt und ihn zu mir nach Hause genommen. Es war eine richtige Orgie. Was ich dir da erzähle, Justin, das ist die Wahrheit. Ich halte mich für ein Mädchen, das den Sex liebt, und zwar mit möglichst vielen Männern. Du bist im Bett fabelhaft, Justin, überhaupt, was so die normalen Dinge angeht, übertriffst du alles, was ich bisher so erlebt habe. Und du gibst mir sogar ein warmes Gefühl dabei, so ein warmes Empfinden. Glaub mir, das ist nicht häufig. Aber das könnte nicht anhalten, denn ich würde dich immer belügen. Komm, vergiss das alles jetzt und lass uns schwimmen gehen. Nachher wollen wir frühstücken und dann gebe ich dir den Abschiedskuss."

Justins Gesicht hatte die Farbe gewechselt. Seine freundlichen Falten um den Mund waren scharf geworden. Sie hatte ihm gesagt, was er wissen wollte. Nun war er schockiert und erschüttert. Aber das war nur äußerlich. Tief in seinem Innern erwachte bereits wieder die Sehnsucht nach ihr.

„Es ist mir egal, was du getan hast und was du bist", sagte er mit hohler Stimme. „Ich kümmere mich nicht darum, was du selbst von dir denkst. Ich liebe dich. Und ich will dich haben. Ich werde alles versuchen, um dich zu heiraten."

Vanessa sah ihn neugierig an. Sie schüttelte den Kopf.

„Du bist verrückt. Oder auf dem besten Weg, es zu werden. Du bist nicht so wie ich oder meine Freunde. Nein, du weißt wirklich nicht, auf was du dich da einlässt. Komm, sei vernünftig und erinnere dich, dass ich nur dein Bestes will. Und trag mir nichts nach."

Sie war völlig unvorbereitet, als Justins Hand sie plötzlich am Handgelenk packte und sie über das Bett zu sich zog.

„Ich kann dich nicht mehr vergessen!", rief er grimmig und verschloss ihren Mund mit seinen Lippen. Sie versuchte anfangs, sich zu wehren. Aber der Männerkörper über ihr hatte sie förmlich festgenagelt.

Wie ein Wahnsinniger packte Justin sie an den Brüsten und riss ihre Beine auseinander. Sie spürte seinen heißen Atem im Gesicht. Da stieg auch in ihr wieder die Lust auf. Taumelnd ließ sich Justin zur Gänze auf sie fallen, hinein zwischen ihre Beine, während er mit der Hand ihre Öffnung massierte. Sie war feucht und bereit, ihn aufzunehmen. Er stieß ihr sein Glied hinein, und begann wie ein Fuhrknecht zu arbeiten.

Vanessa keuchte. Er zog ihn heraus, in der vollen Länge, und rammte ihn wieder hinein. Doch in Justins Begierde mischte sich auch wilde Verzweiflung. Sie würde ihn wieder verlassen, ihn wieder der quälenden Einsamkeit übergeben. Justin stieß mit aller Kraft zu, pumpte all seine Lust und seinen Schmerz in ihren zarten Körper.

„Nun, du verdammtes Biest, wirst du mich heiraten?", fragte er keuchend, nachdem es ihm gekommen war und er atemlos auf ihr lag.

„Ja", quiekte sie wie eine furchtsame kleine Maus.

„Was? Was hast du da gesagt?"

Er war so überrascht, dass sie zu lachen begann.

„Ich habe gesagt, dass ich dich heiraten werde. Aber sage hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Wenn du mich haben willst, zusammen mit vielen anderen Männern, dann will ich deine Frau werden."

„Vanessa!", sagte er. „Ich glaube dir nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du wirklich so bist, wie du dich schilderst, oder vorgibst zu sein. Ich werde dich ändern."

„Das ist es ja gerade!", schrie sie und stieß ihn von sich. „Ich kann mich nicht ändern, selbst wenn ich es wollte. Und letztlich will ich es auch gar nicht. Für einen Lehrer bist du selbst aber ziemlich unbelehrbar. Schau, wir leben doch in verschiedenen Welten. Du in deiner und ich in meiner. Ich liebe dich, wie ich zuvor noch nie jemanden geliebt habe. Aber ich werde darum meine Welt und mein Leben nicht aufgeben. Nicht, dass du es nicht wert wärest, aber ich hänge nun einmal drin, so tief, dass mich keiner mehr herausholen kann. Entweder lässt du mich meinen Weg gehen, oder wir müssen uns trennen."

„Aber du hast doch gesagt, dass du mich heiraten willst!"

Sie seufzte. „Sicher habe ich das gesagt. Ja, ich will. Aber nur zu meinen Bedingungen!"

„Die Bedingung ist, dass ich dich mit irgendjemandem, der dich gerade anquatscht, ins Bett steigen lasse?"

„Das und eine ganze Menge anderer Dinge mehr. Ich wusste ja, dass du das nicht verstehen würdest. Das alles erscheint dir verrückt und ausgefallen, ja? Ich werde dir schon noch erklären, wie ich lebe, und warum ich so sein muss. Dann kannst du dir ja ausrechnen, ob du dich wirklich mit so einer einlassen möchtest. Nun aber bin ich müde vom Reden. Und Hunger habe ich auch."

„In Ordnung", gab er zur Antwort. „Lass uns schwimmen gehen, und dann wollen wir frühstücken."

Justin Thalheims Wohnung lag in einem Mehrfamilienhaus in zweiter See Reihe. Man brauchte nur die Meersburger Straße überqueren um in den Bodensee springen zu können.

Die Miete dafür war höher, als Justin es sich eigentlich leisten konnte, aber er verfügte noch über einige Ersparnisse und wollte sich einfach diesen Luxus für einen überschaubaren Zeitraum gönnen.

Hand in Hand schlenderten sie am Ufer des Bodensees entlang. Außer ihnen waren noch ein paar Teenager am Strand, die im See herumsprangen oder sich als Wellenreiter betätigten.

Er bemerkte, dass einige der Jungs Vanessa in ihrem weißen Bikini bewundernd anstarrten. Er konnte sich vorstellen, warum — ab einer gewissen Entfernung war es nämlich schwer, den Bikini zu erkennen, man hätte ebenso gut denken können, dass es sich um ungebräunte Stellen handelte, und dass das Mädchen darum so gut wie nackt war.

Er grinste. Aber dieses Grinsen verschwand sogleich, als er bemerken musste, welchen Effekt es bei ihr ausgelöst hatte.

Es war genau wie gestern, als sie mit ihm gegangen war. Mit tropfenden Haaren rannten sie in die Wohnung zurück und stellten sich gemeinsam unter die Brause.

Danach bereitete er das Frühstück, während sie ihre Haare trocknete und ein weißes Kleid anzog. Beim Kaffee setzten sie dann ihre Unterhaltung fort.

„Ich war knapp achtzehn, als ich Ben begegnete", erzählte sie ihm.

„Ich lebte mit meiner Familie in Karlsruhe. Ich hatte gerade mein Abitur gemacht und war im Begriff, mich an der Universität einschreiben zu lassen, als Ben mir über den Weg lief. Wir begannen eine leidenschaftliche Beziehung. Ein halbes Jahr später waren wir verheiratet. Etwa einen Monat nach unserer Eheschließung besuchten wir eine Party, und ich hatte den ersten Schwips meines Lebens. Jeder flirtete mit jedem, nur ich hielt mich damals noch zurück.

 

Als ich in die Küche ging und Ben zusammen mit der Gastgeberin fand, wurde es mir zu bunt. Sie saß auf dem Rand des Spülbeckens und ließ sich — den Rock hatte er ihr bis über die Hüften hinaufgeschoben — von Ben befingern und küssen. Ich machte keine Szene. Ich ging hinaus und suchte nach ihrem Mann.

Ich erzählte ihm, was in der Küche vorging. Aber der lachte nur und sagte, das sei eine Party, bei der so etwas üblich sei, und ob ich denn niemanden hätte, der es mir besorgte. Bevor ich noch kapierte, was er meinte, küsste er mich auch schon und hatte seine Hand unter meinem Rock.

Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, aber dann auf einmal fühlte ich mich doch recht wohl dabei und dachte an Ben, der in der Küche mit der Hausfrau das gleiche trieb. So ließ ich mich von ihm ins Schlafzimmer führen und legte mich mit ihm ins Bett.

Am nächsten Tag sprachen Ben und ich über die Sache und kamen zu dem Schluss, dass ein wenig Fremdgehen eine Menge Spaß machte und unserer Ehe schon nicht schaden würde. Das Komische daran ist, dass das stimmte — ich liebte Ben und wusste, dass auch er mich liebte — trotz allem.

Wir fanden eben, dies sei die beste Art, der Monotonie des Ehealltags zu entgehen. Wir ließen es bei diesem einen Mal natürlich nicht bewenden. Wir trieben es mit jedem, der uns passte, überall und jederzeit.

Als Ben bei einem Autounfall ums Leben kam, war ich gerade richtig reif für diese Art von Vergnügungen geworden. Um die Wahrheit zu sagen — so schön wie damals, als Ben noch lebte, war es dann allerdings nicht mehr. Ich glaube, der Reiz lag eben darin, dass er von mir wusste, was ich trieb und umgekehrt."

„Ich kann nicht verstehen, wie so etwas möglich ist", murmelte Justin. „Ich könnte es jedenfalls nicht als Reiz empfinden, wenn ich dich in den Armen eines anderen Mannes wüsste."

Vanessa zuckte die Schultern.

„Wahrscheinlich musst du erst auf den Geschmack kommen. Ich habe mit Dutzenden von Paaren gesprochen, bei denen Partnertausch etwas ganz Selbstverständliches ist und sie alle sagten das gleiche: dass es keinen größeren Genuss gibt, als den Partner zu beobachten, wie er sich mit einem Fremden vergnügt."

„Und so etwas erwartest du von mir?", fragte Justin. „Du willst also allen Ernstes, dass ich zu solchen Partys mit dir gehe, um dir zuzusehen, wie du es mit anderen Männern treibst?"

Sie seufzte. „Ich habe dich ja gewarnt. Nun weißt du es. Es ist etwas ganz anderes, Justin.

Die übliche Art ist natürlich etwas Großartiges — speziell mit dir. Aber da gibt es noch mindestens neunundvierzig andere Arten, von denen du noch nichts gehört hast, und die ich dir alle gerne beibringen würde, weil ich weiß, dass du deinen Spaß daran finden könntest. Zurzeit allerdings noch nicht — da würdest du wahrscheinlich auf die Toilette gehen und dein Frühstück hergeben, so wie ich dich kenne."

„Das also willst du?“

„Nicht nur das. Ich stelle mir eine Ehe mit dir wunderschön vor. Aber am schönsten wäre es doch, wenn du genauso empfinden könntest wie ich."

„Nun gut", sagte er. „Lass mich darüber nachdenken."

Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein dunkles gewelltes Haar und gab ihm einen Kuss.

„Tu das, Schätzchen", sagte sie und verschwand.