Buch lesen: «Alpha-Softie», Seite 2

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Egal, ob Sie nun der „Ober-Macker“ oder der „Hardcore-Softie“ sind, es wäre vielleicht eine Überlegung wert, diese oder jene überschäumende Eigenschaft ein klein wenig auszugleichen.



Alles eine Frage der richtigen Dosierung…


DIE MISCHUNG MACHT’S oder, wie Dr. Phil es ausdrücken würde:

Ein moderner Mann ist wie ein gut gemixter COCKTAIL…

Es muss alles stimmen, mengenlehretechnisch – oder wie der multilinguale Fremdsprachler sagt:

Mischen is possible!“

Man muss es nur können… Denn, mixt man an sich gute Zutaten wahllos miteinander, kommt meist nix Gescheites dabei heraus. Jeder von Ihnen weiß, dass ein bisschen zuviel Zuckerlösung oder ein bisschen zu wenig Wodka einem den ganzen schönen Drink versauen kann.

Die größte Weisheit, die ein Barkeeper wie Dr. Phil Pro-Mill in seinem Leben erlangen konnte, ist die Erkenntnis, dass die richtige Dosis der fast immer der ausschlaggebende Punkt ist. Und diese banale, aber höchst wichtige Wahrheit kann auf fast alle Bereiche des Lebens bezogen werden. Und man kann sie auch 1 zu 1 auf Sie als angehenden Alpha-Softie anwenden.

Lassen Sie uns die Spiele also beginnen!

DURCHSCHNITT: “Who the fuck is Thomas Müller?”


Thomas Müller, ist laut Statistik der absolute Durchschnittsdeutsche, er isst morgens gerne Brot, Käse und Wurst, dazu ein Ei – und Kaffee muss es auch unbedingt sein. Er ist 1,78 m groß, trinkt 2 Bier pro Tag und sein meist dunkelbraunes Häufchen wiegt statistisch gesehen 219 g (wie die Erhebung genau zustande kam, wurde nicht überliefert).

Herr Müller steht unabhängig vom statistischen Häufchengewicht auf Fäkalhumor und die der Thematik entsprechenden Witze, lacht heutzutage aber trotzdem 3-mal weniger als seine Vorgänger in den 70er-Jahren.

Noch mehr Fakten zum Allerweltsdeutschen zeigt der Film des Autors und Regisseurs Christian Heynen, der unter dem Titel „Wer ist Thomas Müller?“ bereits im Sommer des Jahres 2015 in der ARD lief und auch als DVD erhältlich ist. Wenn Sie diese Momentaufnahme des deutschen Mannes gesehen haben, wissen Sie schon einmal, was Sie garantiert nicht werden wollen: durchschnittlich!

Wir jedenfalls werden auf den folgenden Seiten alles Menschenmögliche unternehmen, dass Sie in naher Zukunft nicht zu den Statisten der Republik gehören, sondern ein individueller Alpha-Softie sind, der sich zwar an gewisse – von uns gesetzte und empfohlene – Standards angepasst hat, sich jedoch keineswegs hat verbiegen lassen, von nichts und niemandem!

Doch, um zu erfahren, wie Sie nicht sein oder werden wollen, sollten Sie jetzt die Gelegenheit nutzen, sich erst einmal selbst näher kennenzulernen – WIE SIE MOMENTAN SIND und mit wem Sie es eigentlich in Ihrem Leben so zu tun haben!

Test the Best.

TEST: „Alpha-Tier oder Softie-Weichei?“


Entdecken Sie Ihren Überschuss! Sie wollen doch wissen, wo Sie ganz persönlich in all dem Wirrwarr einzuordnen sind? Ob Ihr geistig-seelisches Zuhause eher Testosteronien oder Östrogenien heißt? Oder ob Sie mehr Mars oder Venus, mehr Cindy oder Bert oder am Ende eher „Fi.. und Foxi“ sind? Na also! Es geht ganz einfach…


Was brauchen Sie für diesen kleinen Test?


- Ruhe, Ruhe, Ruhe

- Einen möglichst großen Tisch

- 40 Kronkorken

(wenn möglich von ausschließlich mit den eigenen Zähnen geöffneten Bierflaschen!) – wahlweise auch Kork-Korken von eigens ausgetrunkenen Weinflaschen (Vorbereitung kann, muss aber nicht zwingend in einem Durchgang erfolgt sein!)

- 40 weichgekochte Eier

Wer hat die Eier? Natürlich SIE!!! Nämlich genau 40 Stück, möglichst aus Bio-Haltung (max. 4 ½ Minuten Kochzeit!)


UND SO GEHT’S:

Damit Ihnen das sonst so lästige Ankreuzen wie in anderen Tests diesmal erspart bleibt, empfehlen wir Ihnen diese Art der Naturalien-Auswertung. Für jedes JA auf der Alpha-Seite legen Sie einen Korken Ihrer Wahl beiseite, für jedes JA auf der Weichei-Seite logischerweise ein weichgekochtes Ei. Noch etwas: Die Eier müssen weichgekocht sein, sonst zählt der Test nicht. Klar???

So erhalten Sie am Ende des Tests einen reellen, physisch erlebbaren Überblick über Ihre männliche Seelenlage und können anhand der Korken- oder Eier-Berge BEGREIFEN, wo Sie als Mann heute eigentlich stehen. Jetzt also los!


Woran erkennen Sie einen Alpha- Macho-Überschuss ?


Sie sind…

dominant,

durchsetzungsfähig,

zielstrebig,

gradlinig,

machohaft,

sexy,

wild,

triebgesteuert,

untreu,

erfolgreich,

versorgend,

attraktiv,

männlich,

kantig,

cool,

potent,

fordernd,

zahlungskräftig,

selbstsicher,

charismatisch,

gehen öfters fremd - und wenn' s nur in Gedanken ist

lügen gelegentlich - natürlich nur aus NOT

schweigen ansonsten lieber

interessieren sich für Wein, Whisky u. Zigarren

trinken zum Feierabend Ihr wohlverdientes Bier

laufen Marathon, Mudder-Rennen oder IronMan

gehen gerne mal in den Edel-Puff (aber nur an die Bar…)

legen lieber die Füße hoch, als im Haushalt zu helfen

riskieren auch mal einen Streit

schlafen gut, auch wenn Ihre Frau noch reden will

schnarchen ohne schlechtes Gewissen

gehen ungern zum Arzt

wechseln selbst die Reifen am Auto, auch wenn's Stunden dauert

sagen oft: "Meine Mutter hat sowas nie gemacht"

sagen noch öfter: "Das hat schon mein Vater immer gesagt!"

wollen, dass Ihr Sohn möglichst schnell "groß" wird, damit er mit Ihnen Fußball spielen kann

wollen nicht, dass Ihre Tochter möglichst schnell "groß" wird, damit Sie noch lange die Nr. 1 in ihrem Leben sein können

kümmern sich ums Thema „Auto“ und sind überzeugt, davon auch voll die Ahnung zu haben

gehen einmal pro Woche zum Barber-Shop und schätzen diesen als frauenfreie Zone, wo der Playboy offen rumliegt und auch lautstark kommentiert werden darf

schippen freiwillig Schnee und fühlen sich gut dabei


Woran erkennen Sie einen Softie- Weichei-Überschuss ?


Sie…

heulen bei jeder Gelegenheit

trauen sich nichts zu

haben Manschetten vor Ihrer Gabi, Frau, LAG (Lebensabschnittsgefährtin) etc.

sind ständig bereit, für Ihre Kinder alles zurückzustecken

können nie NEIN sagen - außer, SIE fragt Sie, ob es Sie stören würde, wenn SIE fremdgehen würde

fahren umgehend nach Hause, wenn Ihre Frau anruft und sagt, dass im Schlafzimmer eine Spinne an der Decke sitzt

gehen stundenlang mit zum Shoppen - angeblich macht es Ihnen auch gar nichts aus… und Sie glauben das!

lesen gerne die "tina" - wahlweise auch die BUNTE und sagen, Sie tun das gerne (und nicht nur beim Frisör)

haben's gerne sauber in der Wohnung

tragen hochmotiviert den Müll raus

wickeln Hosenscheißer gerne und füttern die Kleinen auch nachts (damit die Mama durchschlafen kann!)

sagen nie, dass Sie keine Lust auf Diskussionen haben

lesen gerne lustige Frauenromane von Hera Lind oder Susanne Fröhlich & Co.

gehen nie mit ungewaschenem Haupthaar zum Bäcker

putzen selber Ihre Schuhe

spülen hingebungsvoll und lassen sich auch das Abtrocknen nicht nehmen

kochen leidenschaftlich

geben Ihrer Familie immer den Vorrang

interessieren sich für Bastel- und Handarbeiten

kochen immer öfter auch vegan

machen jeden Ernährungs-Trend Ihrer Gabi mit: vegetarisch, makrobiotisch, STEINZEIT, Fasten, ayurvedisch und frutarisch…

hauen nie mal mit der Faust auf den Tisch

rasten nie aus, sondern haben für alles Verständnis

betonen bei jeder Gelegenheit, wie wichtig Ihnen die Familie ist

quatschen, labern, tratschen mehr als Ihre Frau

sprechen von sich aus eine Paartherapie an, wenn Sie das Gefühl haben, es läuft nicht mehr optimal mit IHR

Machen gerne rhythmische Sportgymnastik im Turnverein - oder Ballett

dekorieren gerne die Wohnung im Verlauf der Jahreszeiten und Feiertage mit Rücksicht auf aktuelle Trends

sind generell eher grenzenlos und sagen nie STOPP

haben immer Lust zum Ausdiskutieren

Sagen oft "Du" am Satzanfang und machen dann ne Pause, ne…

erinnern Ihre Frau an alle medizinischen Vorsorge-Termine und führen den Impfkalender der Kinder

pflegen den Familienkalender und holen die Kinder ab, wann immer Sie es irgendwie möglich machen können

geben offen zu, dass Sie von Autos keinerlei Ahnung haben

machen freiwillig einen Hausmänner-Kurs

lesen die Angebotsblättchen und schreiben Einkaufszettel

führen Haushalts-Buch wie Ihre Mutter - und wie schon Ihre Oma!

finden Säuglinge und ihre Entwicklung „spannend“

besuchen begeistert Rosenschnittkurse

brauchen im Kino mehr Tempotaschentücher als Ihre weibliche Begleitung


DIE AUSWERTUNG:

Betrachten Sie nun Ihr sortiertes Werk! Sie können nun selbst unschwer erkennen, wovon Sie zuviel und wovon Sie ggf. zu wenig haben. Die Formel ist simpel und leicht nachzuvollziehen:


Mehr = Macho Plus


Mehr = Weichei-Plus


An diesen nicht zu leugnenden Fakten können Sie mithilfe der nachfolgenden praktischen Aufgaben arbeiten, um – zumindest halbwegs – eine Korken-Weichei-Balance hinzubekommen und somit in Reichweite des AS-Zertifikates zu gelangen.

Sollte das Verhältnis „Korken – Eier“ schon jetzt vollkommen ausgewogen sein, können Sie direkt zum Ende dieser Lektüre schreiten und sich das Alpha-Softie-Zertifikat ausdrucken. Glückwunsch, dieser Ratgeber war für Sie vollkommen überflüssig und ein glatter Fehlkauf! Sie sind bereits am Ziel angekommen und können sich ab jetzt wieder anderen Dingen zuwenden.

Alle anderen mit diesem oder jenem Überschuss sollten sich jetzt ordnungsgemäß durch diesen Ratgeber quälen oder Ihre Korken und Eier klammheimlich so anordnen, dass Sie ebenfalls Gleichstand zählen und sich dann das “verdiente“ das Zertifikat ausdrucken. Wie überall im Leben, gibt es für alles mehrere Lösungswege…

MANN sollte sich da flexibel zeigen.

BEFREIUNG: „Sie dürfen Ihre Pantoffeln abgeben!“


Ein Alpha-Männchen und ein Pantoffelheld in einer Person? Geht das? Sie ahnen es schon, was jetzt kommt: Natürlich ist das eine absolute Unmöglichkeit. In einem Mann vereint, können diese beiden Spezis keinesfalls nebeneinander existieren, nicht in Friede, nicht in Freundschaft. Hier heißt es nur: entweder HÜ oder HOTT!

Für einen müssen Sie sich schon entscheiden…

Selbst in einer sogenannten „Multiplen Persönlichkeit“, nehmen wir einmal an, so etwas läuft da draußen tatsächlich frei herum, können diese beiden Typen niemals Freunde fürs Leben werden.

Aber eines nach dem anderen: Was ist überhaupt ein sogenannter Pantoffelheld? Mit dem Heldentum in den Sagen des Mittelalters oder unserer modernen Helden, wer immer das auch sein mag (Schumi, Clooney, Udo Jürgens, Putin, Mario Barth? – soll nur eine Shortlist sein), hat dieser Typus nichts zu tun.

Pantoffelhelden werden im Allgemeinen wie folgt definiert: Unter der „Fuchtel“ stehender Ehemann / Partner / Lebensabschnittsgefährte oder Liebhaber, der sich gegenüber seiner Ehefrau / Partnerin / Lebensabschnittsgefährtin oder Liebhaberin nicht durchsetzen kann und deshalb von seinem Umfeld mitleidsvoll belächelt wird.

Welcher Mann würde das schon wollen?

Niemand, nobody, keiner! Ist doch klar. Schon gar nicht Sie, die Sie soeben diese Zeilen lesen. Davon gehen wir doch mal schwer aus. Nehmen wir nun einmal den unwahrscheinlichen Fall an, es wäre so. Stellt sich die logische Frage: Woran könnten Sie erkennen, dass Sie selbst unterm Pantoffel stehen?

Hier eine Auswahl spontan zusammengestellter und absolut klassischer Pantoffelheld-Situationen:

Sie ertappen sich des Öfteren dabei, auf Fragen automatisch mit einem „Da muss ich erst mal mit der Gabi drüber sprechen“ zu antworten – weil Sie nichts alleine entscheiden können? Wahlweise gilt auch Sabine, Hertha, Chantal oder Sibel – natürlich auch alle anderen Namen. Selbst Hubert, Guido oder Achim. Ja, da gibt es sowas auch! Es hat sich doch mittlerweile herumgesprochen, dass es bei Ihm & Ihm oder bei Ihr & Ihr nicht viel anders zugeht als bei dem klassischen Modell. Aber bleiben wir der Einfachheit halber bei Ihrer herzallerliebsten Gabi, oder nennen wir sie (oder IHN?) situationsbedingt auch den „Gabinator“, dem Streben nach Herrschaft Ausdruck zu verleihen.

Andere Situation: Sie haben Angst, zu spät nach Hause zu kommen? Weil es dann garantiert wieder Ärger gibt, Vorwürfe und endlose Diskussionen? „Gehst du fremd?“, „Was hat SIE, was ich nicht habe?“, „Warum machst du dein Handy plötzlich aus? Das muss doch einen Grund haben?“ etc. pp.. Deshalb haben Sie schon schweißnasse Hände und Herzrasen, wenn Sie nur mal im Stau stehen und nicht umgehend Bescheid sagen können, dass es heute etwas länger dauert? Selbst, wenn es sich nur um eine Viertelstunde handelt?

Oder: Sie treffen eine langjährige und besonders nette, liebenswürdige Ex-Arbeitskollegin, die Sie normalerweise mit einer dicken Umarmung begrüßen würden und mit der Sie im Normalfall erst einmal ausgiebig alle Neuigkeiten – sprich Klatsch & Tratsch – austauschen würden. Aber Sie weichen im Beisein Ihres „Gabinators“ auf einen kurzen Handschlag und ein belangloses und besonders kurzes Geplänkel aus?

Wenn Sie jetzt drei Mal JA geantwortet haben, dann könnten Sie zu der hoffentlich bald aussterbenden Gattung der „Pantoffelhelden“ gehören. Es ist sogar – jetzt bitte nicht ausrasten – ziemlich wahrscheinlich, dass Sie mehr oder weniger bereits unterm Pantoffel stehen.

Bei nur einer oder zwei mit JA beantworteten Fragen würde man von einer schweren oder unmittelbar bevorstehenden Gefährdung reden. Auch eine ernste Sache!

Ihr „Softie-Weichei-Anteil“ ist in diesem Fall entschieden zu hoch. Das müssen wir dringend korrigieren, so kann’s nicht weitergehen. Es besteht also Handlungsbedarf!!! Doch der erste Schritt in Richtung „Alpha-Männchen“ ist schon getan: Sie haben das richtige Buch in Händen!

Deshalb lassen wir es praktisch angehen, gehen wir also zur ersten Übung über. Hier die Empfehlung, für alle, die sich zur Gattung der Pantoffelhelden zählen oder diejenigen, die sich als leicht bzw. schwer gefährdet einstufen würden.


DER PRAKTISCHE PRAXIS-TIPP VOM EXPERTEN:


Feng-Schuh-I für Pantoffelhelden“

Prof. Dr. Zhang Schnür-Senkel empfiehlt:



Unser Experte beschäftigt sich auch in seiner Freizeit leidenschaftlich mit dem traditionellen Feng-Schuh-I – Hier führt er schon die Kleinsten spielerisch an das Thema heran. Doch lassen wir ihn selbst sprechen:


Als Meister des Feng-Schuh-I habe ich mich auf die Harmonie-Lehre in Verbindung mit Schuhen spezialisiert. Die Wirkung von Schuhen auf deren Träger sollte niemand unterschätzen. Schließlich tragen sie uns im besten Fall für eine längere Zeit durchs Leben. Es ist also nicht ganz unwichtig, welche Schuhe wir tragen und welche Gefühle wir ihnen entgegenbringen.

Wenn wir zum Beispiel einen Schuh tragen, mit dem wir negative Erinnerungen verbinden, dann über“trägt“ sich das sozusagen von unten nach oben auf unser gesamtes Wohlbefinden. Das müsste jedem Menschen einleuchten, Frauen sammeln nicht umsonst (!!!) so viele Paar Schuhe in ihrem Leben – sie wollen im wahren Sinne des Wortes Erfahrungen separieren und gleichzeitig auch konservieren. Das braucht Raum. Ich bin mir sicher, Sie können das bestätigen.

Immer, wenn gravierende Dinge in Ihrem Leben und insbesondere in Ihrer Beziehung zu bearbeiten sind, braucht der Mensch vor allem eines: RITUALE. Das ist im Feng-Schuh-I, der Harmonie-Lehre für alles, was mit Schuhwerk zu tun hat, nicht anders. Auch Schuhe können und sollen Teil von Ritualen sein.

In Ihrem speziellen Fall brauchen wir also eine handfeste Geste, das trostlose Dasein als Pantoffelheld endlich ein für allemal zu beenden.

Dazu bedienen wir uns einer denkbar einfachen Übung.

Sie nutzen einen Moment des Alleinsein, in dem Ihre Herzdame (oder wahlweise auch der Gabinator) nicht in Reichweite ist. Dann überlegen Sie sich, mit welchen Ihrer Hausschuhe sie am ehesten den Begriff „Pantoffel“ und damit Ihre Situation als unterdrückter Mann in dieser Beziehung in Verbindung bringen würden – oder mit welchen Schuhen sie besonders erniedrigende Situationen innerhalb Ihrer Partnerschaft assoziieren würden.

Sollten Sie feststellen, dass Sie gar keine Hausschuhe besitzen, dann können Sie auch Badeschuhe, Turnschuhe oder ausgelatschte Sandalen als Pantoffel-Ersatz verwenden

Treten Sie dann vor Ihr Schuhregal (falls da noch Platz für Ihre Schuhe war!) oder den Ort, wo Sie das bewusste Paar aufbewahren. Lassen Sie die Schuhe auf sich wirken. Das kann unter Umständen einen Moment in Anspruch nehmen, je nachdem wie viele Erlebnisse oder traumatische Erfahrungen Sie mit ihnen verbinden.

Gehen Sie jetzt in sich.

Tiefer! Keine Angst, niemand sieht Sie…

Ein bisschen anstrengen müssen Sie sich schon! Tiefer!

Noch tiefer! Das ist keine Wellness-Anwendung hier, das ist ERNST!

Atmen Sie dreimal direkt ins Nabel-Chakra ein und aus, Ihr Atem wird Sie leiten.

Horchen Sie nochmals in sich hinein: Haben Sie das richtige Paar ausgewählt?

Sind das genau die Pantoffeln, unter denen Sie stehen?

Nehmen Sie diese Hausschuhe jetzt bewusst aus Ihrer häuslichen Umgebung und packen Sie sie entschlossen weg.

Fahren Sie umgehend zum nächsten Altkleider-Container.

Jetzt!!! Verschieben kann man so eine Befreiungsaktion nicht…

Wenn Sie einigermaßen können – und niemand in der Nähe ist, der Sie kennt: Singen Sie laut „Time to say Good by“ und werfen die Dinger schwungvoll in den Container.

Das war’s. Ihr Ende als Pantoffelheld. Glückwunsch!

Fahren Sie nun nach Hause. Aber beachten Sie die Straßenverkehrsordnung, die neue Freiheit betrifft nur den häuslichen Bereich.

Fühlen Sie sich gleich viel besser. Los, los!!!

Trinken Sie einen Espresso oder wahlweise auch ein kühles Blondes auf Ihren Erfolg. Anerkannte Psychologen empfehlen stets eine Selbst-Belohnung, das können Sie auch woanders nachlesen.

Sie können stolz auf sich sein. Das macht Ihnen so schnell keiner nach!

Hoffen Sie möglichst unauffällig, dass der Gabinator von alledem nichts merkt…

Wenn Sie weiterführende Hilfe brauchen: Prof. Dr. Schnür-Senkels Ganztagsseminare für Pantoffelhelden! Jetzt buchbar in jedem aufgeschlossenen Schuhgeschäft!


Was sagt die Wissenschaft?

Die international anerkannte und vielbeachtete „Schubiduh-Studie“ aus der Van-der-Schlapp-University (Leatherland, USA, 2007) beweist, dass Männer mit massiven Beziehungsproblemen, die ihre Hausschuhe bewusst entsorgten, weniger an depressiven Episoden litten als diejenigen aus der Vergleichsgruppe, die freiwillig und bewusst ihre alten Hausschuhe weiter trugen. Diese Vergleichsgruppe fiel durch ihren erhöhten Bedarf an stimmungsaufhellenden Medikamenten signifikant auf.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich durch achtsames Entledigen abgetragener Pantoffeln durch die Feng-Schuh-I-Methode auch die psychische Verfassung der Probanden verbesserte – zudem konnte nachgewiesen werden, dass es weniger oft zu Scheidungen kam als bei der Gruppe, die an ihren abgelatschten Tretern weiter festhielt.

(Anmerkung der Autorin: Die Pharmaindustrie, die Hausschuh-Hersteller und die Scheidungsanwälte in den USA haben sich jahrelang einen erbitterten, öffentlichen Streit um die wissenschaftliche Grundlage für diese Studie geliefert. Tatsächlich sind die Umsätze in allen drei Branchen seit Veröffentlichung der Ergebnisse enorm gestiegen. Die Gründe dafür werden derzeit in einer neuen Studie untersucht.)

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