ARIS

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»Weil du schon länger nichts mehr gesagt hast.«
»Ach deshalb!«
»Ich wollte dich nicht stören.«

»Du störst mich keinesfalls. Ich habe dem Programm im Radio zugehört.«

»Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich auf dem nächsten Rastplatz halt mache.«

»Wie lange brauchen wir denn noch bis dahin?«
»In ein paar Minuten sind wir da.«
»Und wir müssen tanken!«
»Habe ich nicht übersehen.«
»Ich werde noch mal auf die Toilette gehen.«
»Da muss ich auch mal kurz hin.«

Schließlich kam nach einigen Minuten die Abfahrt. Jonas setzte den Blinker, ordnete sich entsprechend in den Verkehr ein, und fuhr von der Autobahn herunter. Elli schaute sich neugierig um und war ein klein wenig enttäuscht. Jonas schaute sich kurz um und fuhr zunächst zur Tankstelle, um dort von einmal vollzutanken.

»Dieser Rastplatz ist aber um einiges kleiner, als der andere.«, bemerkte Elli.

»Ist doch egal. Hauptsache es ist eine Tankstelle vor Ort.«, sagte Jonas.

»Da vorn sind ein Restaurant und die Toiletten. Alles in einem Gebäude.«

»Hier vorn ist eine freie Zapfsäule. Ich tanke erst einmal voll.«

»Tu das, ich bleibe solange sitzen.«

Jonas fuhr zur freien Zapfsäule, stieg aus, nahm den Zapfhahn aus der Säule und begann vollzutanken. Sein Wagen hatte kein Problem mit dem E10 Benzin, schon des Geldes wegen, kam das Jonas äußerst gelegen. Während das E10 Benzin mit einem Rauschen und Plätschern in den Tank lief, schaute er kurz zu Elli nach vorn in den Wagen. Sie bemerkte ihn zunächst gar nicht, da sie weiter dem Radio aufmerksam zuhörte. Schließlich war der Tank nach kurzer Zeit voll und Jonas verschloss diesen wieder mit dem Tankverschluss. Er ging in das Gebäude der Tankstelle und bezahlte. Nach einigen Minuten kam er mit der entsprechenden Quittung wieder heraus und zeigte dem Herrn, der die Säulen der Tankstelle kontrollierte, dass er bezahlt hatte. Er wünschte Jonas noch weiterhin eine gute Fahrt und verabschiedete sich kurz. Jonas stieg wieder in den Wagen zu Elli und fuhr kurz auf den Parkplatz vor dem Restaurant. In dem Gebäude befanden sich auch die Toiletten. Jonas und Elli begaben sich zu den jeweiligen Sanitäreinrichtungen und bezahlten eine kleine Gebühr für die Benutzung. Beide wollten sich hier auf dem Rastplatz nicht lange aufhalten, da sie schon genug Zeit durch den Stau, in dem sie gestanden hatten, verloren hatten. Daher stiegen sie wieder in den Wagen ein und Jonas fuhr sogleich auf die Autobahn.

»So, Elli! Jetzt fahren wir aber in einem Stück weiter, bis wir die Teufelshöhle erreicht haben.«

»Bin ganz deiner Meinung! Dann fällt unser Wochenende doch nicht ins Wasser.«

»Keine Sorge! Wir liegen gut im Zeitplan.«
»Dann erreichen wir bis Mittag die Höhle?«

»Bis zur Mittagszeit wohl nicht so ganz. Vielleicht eine halbe bis dreiviertel Stunde später.«

»Das geht doch noch. Wir suchen uns am besten gleich ein Zimmer.«

»Hoffentlich haben wir Glück und finden sofort etwas.«

»Eine Übernachtung dürfte wohl kaum ein Problem sein.«

»Ich lass mich überraschen.«

Jonas erkundigte sich bei Elli noch mal kurz nach dem Verbleib seiner Kamera, die er ihr anvertraut hatte. Elli hatte sie in das Handschuhfach gelegt, da sie die Kamera nicht ständig in der Hand halten wollte. Ihre Kamera hatte sie ebenfalls dazu gelegt, da das kleine Utensil in der Tasche etwas drückte. Dort waren beide Kameras gut aufgehoben und Jonas lehnte sich etwas entspannt in seinem Sitz zurück. Die Zeit auf dem letzten Stück der Strecke auf der Autobahn, verging eigentlich wie im Fluge. Elli hatte es sich wieder im Beifahrersitz bequem gemacht und hörte mit geschlossenen Augen dem Programm im Radio zu. Jonas fuhr den Wagen mit gleichbleibender Geschwindigkeit über die Autobahn, und als er schließlich die Ausfahrt in Richtung der Teufelshöhle fast erreicht hatte, teilte er dies Elli mit.

»Elli, wir haben die Ausfahrt gleich erreicht.«
»Wir sind schon da?«

»Wir müssen noch ein wenig über die Landstraße fahren, aber es ist dann nicht mehr weit.«

»Endlich sind wir da. Obwohl ich fand, dass wir gar nicht so lange gefahren sind.«

»Na, mit geschlossenen Augen ist das auch kein Wunder.«

Jonas verließ die Autobahn, als er die Abfahrt erreicht hatte. Er fuhr noch einige Kilometer über die Landstraße und gelangte schließlich in den Ort, in dessen Nähe sich die geheimnisvolle Höhle befand. Elli und Jonas hatten Glück, denn sie fanden schon beim ersten Gasthof eine Möglichkeit zur Übernachtung. Beide ließen ihr Gepäck gleich auf den Zimmern und beschlossen kurzerhand, sich unverzüglich auf den Weg zur Teufelshöhle zu machen. Elli bemerkte noch kurz, dass sie erleichtert darüber war, jeweils ein Einzelzimmer bekommen zu haben. Sie wusste, dass Jonas etwas schnarcht und so brauchte niemand auf die andere Rücksicht zu nehmen. Auf ihrem Zimmer kramte Elli kurz noch in ihren Sachen. Sie wollte das seltsame Bild, das sie auf dem Flohmarkt erstanden hatte, unbedingt mit zur Höhle nehmen. Elli war ein wenig abergläubisch und dachte, das Bild, mit den beiden geheimnisvollen Darstellungen, würde ihr vielleicht Glück bringen. Daher tat sie es einfach in eine Stofftasche, in der sie auch ihr Geld und ihre persönlichen Papiere mitführte. Jonas fand, dass die ganze Aktion zwar etwas seltsam war, aber er sagte lieber nichts dazu.

»Wenn du alles beisammen hast, dann lass uns zur Höhle aufbrechen.«, sagte Jonas.

»Ich habe alles, auch wenn du das mit dem Bild etwas seltsam findest.«, antwortete Elli.

»Wenn du es unbedingt mitnehmen willst! Mir ist das egal.«

Jonas verließ mit Elli den Gasthof und begab sich zum Wagen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Teufelshöhle, die sie auch auf Anhieb fanden. Auf dem ausgewiesenen Parkplatz stellte Jonas den Wagen ab, denn die letzten Meter mussten beide zu Fuß zurücklegen. Vorher zogen sich Jonas und Elli noch eine Jacke über. Elli legte ihre Kamera zu dem Bild, das sie in einer Tasche bei sich trug. Jonas zog sich ebenfalls noch eine Jacke über, man konnte ja nie wissen, und steckte seine Kamera in eine der Taschen seiner Jacke.


Die Teufelshöhle

Vor der Teufelshöhle befand sich ein großer Parkplatz. Dort hatten unter anderem auch Reisebusse die Möglichkeit zu parken. Eine Treppe führte einige Meter in die Höhe, und dort lag dann der Eingang zur Höhle, der sich wie ein Schlund in eine dunkle Welt präsentierte. Auf der rechten Seite befand sich eine große Aussichtsplattform, von der man direkt in die Höhle sehen konnte und man hatte einen fantastischen Blick über die Landschaft, die zu Füßen der Teufelshöhle lag. Jonas und Elli begaben sich über die Treppe zum Eingang der Höhle. Nach einigen Metern, über die Stufen der Treppen, hatten sie den Eingang schließlich erreicht, der von seiner Größe her enorm war. Auf der rechten Seite am Eingang befand sich noch eine große Tafel mit allerlei Informationen über die Teufelshöhle. Elli schaute sich zunächst einmal um, während Jonas am Geländer stand und über die vor ihm liegende Landschaft blickte. Beide waren von der Schönheit der Teufelshöhle fasziniert und schauten immer wieder zur Decke der Höhle. Jonas begab sich wieder zu Elli, die immer noch wie gebannt zur Decke und den Wänden der Höhle blickte. Da die Teufelshöhle für Besucher bereits vor vielen Jahren schon erschlossen wurde, war diese auch im Innern gut ausgeleuchtet. Schaute man in die Höhle hinein, konnte man eigentlich nur erahnen, wie riesig diese war.

»Komm, lass uns weiter in die Höhle hinein gehen.«, forderte Jonas Elli auf.

»Ich hätte mir die Teufelshöhle niemals so riesig vorgestellt.«, sagte Elli voller Erstaunen.

»In der Tat! Einfach nur überwältigend.«

Jonas ging langsam weiter und achtete sehr darauf wohin er trat. Elli folgte ihm und richtete ihren Blick immer wieder zur Decke.

»Meinst du, es gibt hier auch Höhlenmalereien?«

»Keine Ahnung, Elli. Aber ich habe gelesen die haben hier ein Skelett eines urzeitlichen Tieres ausgestellt.«

»Und was ist das für Tier?«

»Ich glaube ein vollständiges Skelett eines Höhlenbären. Wenn ich mich jetzt recht entsinne.«

»Jedenfalls ist die Teufelshöhle wunderschön. Ich kann mich an diesem Ort gar nicht satt sehen.«

»Der Ausflug über das Wochenende hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt.«

»Ob man hier fotografieren darf, Jonas?«
»Keine Ahnung, Elli!«

»Ich lasse es lieber bleiben. Ich möchte hier keinen Ärger verursachen.«

»Der Gedanke ist mir auch gekommen.«
»Die Kamera habe ich hier in meiner Tasche.«
»Und ich habe meine Kamera in der Jackentasche.«

Jonas schaute kurz um sich und erblickte Elli, die sich hinter ihm befand. Plötzlich fiel ihm die Tasche auf, die Elli bei sich trug. Darin befanden sich das Bild, die Kamera, ihr Geld und ihre Papiere. Doch es war nicht Ellis Tasche, die ihm ins Auge stach, sondern ein rotes Licht, das die Tasche von innen her erleuchtete.

»Elli! Was leuchtet denn da in deiner Tasche?«
»Was meinst du denn, Jonas?«
»Na, das rote Licht, das aus deiner Tasche kommt.«
»Was soll denn da rot leuchten?«
»Sieh doch selbst!«

Elli schaute an herunter zur Tasche, die sie in ihrer Hand hielt. Sie erschrak kurz und sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Es kam wirklich ein helles rotes Licht direkt aus dem Innern ihrer Tasche. Elli nahm einen Tragegriff der Tasche in ihre linke Hand, den anderen in die rechte Hand und zog die Tasche etwas auseinander. Dabei konnte sie in das Innere der Tasche sehen. Sie erschrak ein zweites Mal, denn das rote Leuchten ging von dem seltsamen Bild aus.

 

»Jonas! Du wirst es nicht glauben!«, sagte Elli eher sprachlos.

»Ja was denn, Elli?«, wollte Jonas erstaunt wissen.

»Das Bild leuchtet.«
»Was?«
»Das Bild leuchtet!«, wiederholte sich Elli.

Jonas ging zu Elli hinüber und konnte so einen Blick in die Tasche werfen. Er konnte es nicht glauben, aber das rote Leuchten ging wirklich von dem rätselhaften Bild aus. Jonas griff vorsichtig in die Tasche, die Elli mit beiden Händen aufhielt und zog das Bild daraus hervor. Er hielt das Bild schließlich so in seinen Händen, dass auch Elli es gut sehen konnte. Ungläubig schauten Jonas und Elli auf das geheimnisvolle Bild, denn sie wussten im Moment nicht was sie sagen sollten. Es hatte ihnen buchstäblich die Sprache verschlagen.

»Das Bild leuchtet wirklich! Ich kann es einfach nicht glauben!«, sagte Jonas voller Erstaunen.

»Ja, das tut es! Aber nur die eine Hälfte des Bildes.«, bemerkte Elli.

»Die Teufelsfratze und der Höhleneingang, mit allen Details der Bildhälfte.«

»Wie ist das denn nur möglich?«

»Elli, hat das Bild vorhin schon angefangen zu leuchten?«

»Nein!«

»Dann wahrscheinlich erst hier am Eingang der Höhle.«

»Was kann das nur für eine Bedeutung haben?«
»Eine gute Frage.«
»Dafür muss es doch eine Erklärung geben!«

»Die gibt es bestimmt auch. Wir müssen sie nur finden.«

Ein helles rotes intensives Leuchten ging von der einen Hälfte des Bildes aus. Der Höhleneingang und die Teufelsfratze, sowie alle Details der Bildhälfte leuchteten. Die andere Seite blieb von dem roten Leuchten unberührt. Darauf waren nur die dunklen Linien zu sehen, die die andere Hälfte des Bildes darstellten. Wie gebannt starrten Jonas und Elli auf das geheimnisvolle Bild vom Floh- und Trödelmarkt.

»Jetzt möchte ich erst recht wissen, woher das Bild stammt und wer der Vorbesitzer war.«, sagte Elli.

»Und mich würde brennend interessieren, warum das Bild dieses intensive rote Leuchten abgibt.«, bemerkte Jonas nebenbei.

»Vielleicht hat es ja etwas mit dieser Höhle zu tun?«

»Kann natürlich sein! Aber was?«

Im Augenblick waren Jonas und Elli allein in der Höhle, und unten am Parkplatz war auch noch nicht so viel los. Der Besucheransturm würde bestimmt noch kommen. Aber so hatten sie die Möglichkeit sich in der Höhle umzusehen, ohne von anderen Personen gestört zu werden.

»Es ist ein konstantes rotes Leuchten.«, bemerkte Elli.

»Keine Schwankungen in der Helligkeit. Aber was bringt das Bild dazu, so hell zu leuchten?«, fragte sich Jonas.

»Keine Ahnung! Vielleicht ein chemische Reaktion?«

»Eine chemische Reaktion ist meistens sehr kurz. Das glaube ich nicht. Zudem befindet sich das Bild ja unter der Glasscheibe.«

Doch ganz plötzlich und unerwartet steigerte sich die Helligkeit des geheimnisvollen roten Leuchtens. Von dem Bild ging jetzt ein noch intensiveres helles rotes Leuchten aus, das beiden etwas Angst einjagte. Jonas erschrak und hätte das Bild um Haaresbreite fast fallen gelassen. Elli machte das Leuchten ebenfalls etwas Angst und sie ging einen kleinen Schritt zurück.

»Jonas, was passiert hier?«, fragte Elli voller Angst.

»Ich habe keine Ahnung, Elli.«, antwortete Jonas und versuchte das Bild in seinen Händen zu halten. Er wollte es nicht fallen lassen, wer weiß was dann geschehen würde.

Jedoch blieb es nicht bei dem rätselhaften roten Leuchten des Bildes. Plötzlich tauchte etwa einen Meter vor dem Bild ein grelles rotes Licht auf, das die Höhle in ein rotes unheimliches Licht tauchte. Doch das unheimliche Licht vor Jonas und Elli begann sich zu verändern. Es breite sich langsam zu einem Kreis aus, der immer größer wurde und schließlich den Boden der Höhle berührte. Der untere Teil des Kreises verschmolz mit dem Boden der Höhle und vor Jonas und Elli befand sich, nach einigen Sekunden, ein etwa zweieinhalb Meter großer Halbkreis, dessen Rand in einem rein weißen Licht erstrahlte. Das Innere des Halbkreises leuchtete weiterhin in einem intensiven Rot, und seine Oberfläche schien sich leicht zu bewegen, wie die in Bewegung geratene Oberfläche von Wasser. Außerdem waren darin dunkle Schatten zu sehen, so als würde sich dahinter etwas befinden.

»Was ist denn das?«, sagte Elli mit leichter Panik.

»Warum fragst du mich denn immer so schwierige Sachen?«, sagte Jonas.

»Jonas, ich will hier raus!«
»Das scheint mit dem Bild zusammenzuhängen!«
»Mit dem Bild?«
»Das ist die einzig logische Erklärung!«
»Wie meinst du das denn?«

»Erst war da das rote Leuchten des Bildes. Dann hat es sich noch einmal verstärkt und dann ist das Licht vor uns aufgetaucht, woraus dieses Gebilde entstanden ist.«

Voller Erstaunen und Faszination starrte Jonas das große Gebilde mit dem weißen leuchtenden Rand an. Er konnte irgendwie seinen Blick nicht mehr davon abwenden und nach etwa einer Minute streckte er seine linke Hand danach aus. Jonas empfand keine Angst, sondern vielmehr nur noch Neugier. Was war das für ein rätselhaftes Ding direkt vor ihm?

»Elli, nimmst du mal das Bild?«, fragte Jonas.

Elli nahm ihm das Bild ab und hielt es fest in ihren Händen. Misstrauisch blickte sie zu Jonas hinüber, dessen linke Hand das seltsame leuchtende Gebilde fast erreicht hatte.

»Jonas, was machst du da?«, wollte Elli wissen.

Er sagte kein Wort, und langsam näherte sich seine Hand der sich bewegenden Oberfläche des riesigen Halbkreises. Als Jonas diese schließlich berührte schien seine Hand kurz darin zu verschwinden. Plötzlich erstrahlte Jonas in einem hellen weißen Licht und verschwand. Er hatte sich einfach in Luft aufgelöst und Elli hatte alles mit Schrecken ansehen müssen. Für einen Augenblick stand sie starr vor Angst einfach nur da und starrte auf das große Gebilde vor ihr.

»Jonas!«, schrie sie plötzlich.
»Jonas, wo bist du?«
»O mein Gott!«, sagte Elli verzweifelt.
»Was soll ich jetzt nur tun?«

Elli überlegte einen Augenblick und tat schließlich das Gleiche wie Jonas. Sie streckte ihre Hand nach der Oberfläche, die sich leicht bewegte aus und berührte sie ebenfalls. Dabei hielt Elli das Bild fest in der anderen Hand. Ihre Hand schien ebenfalls in der sich bewegenden Oberfläche zu verschwinden. Plötzlich erstrahlte auch sie in einem hellen weißen Licht und verschwand. Der Halbkreis, mit dem hellen weißen Rand, begann plötzlich kleiner zu werden, bis zu dem hellen roten Licht, welches zu Beginn erschien und langsam immer dunkler wurde, bis es ganz erlosch. Jonas und Elli waren verschwunden und die Teufelshöhle wartete auf den Besucheransturm, der bestimmt im Laufe des Tages kommen würde.


Die andere Seite
»Jonas!«, schrie Elli, als sie Jonas erblickte.

Elli hielt das Bild in ihrer Hand und lief zu Jonas. Sie fiel ihm einfach um den Hals und begann vor Erleichterung zu weinen. Jonas spürte dabei, wie eine der Tränen seine Haut berührte. Es fühlte sich irgendwie ungewohnt an und er spürte, wie die Träne auf seiner Haut hinab lief. Elli umklammerte Jonas so fest sie konnte und beruhigte sich nach kurzer Zeit wieder. Als er sie bat, ihn wieder loszulassen, zögerte Elli noch einen Augenblick. Dann zog sie ihre Arme zurück und machte einen Schritt zurück. Jonas bemerkte ihre verweinten Augen und sah den Schreck, der in ihrem Gesicht stand.

»Elli, versuch dich zu beruhigen!«, bat Jonas.

Elli schluchzte noch einmal kurz und sah Jonas verängstigt an.

»Was ist passiert?«, wollte Elli wissen.

»Keine Ahnung! Ich weiß nur noch, ich habe diese seltsame Oberfläche berührt. Dann war da noch ein helles weißes Licht und plötzlich war ich hier.«, erklärte Jonas.

»Das ist das Gleiche, an das ich mich erinnere.«

Jonas atmete einmal tief durch und sah sich zunächst einmal um. Allerdings war ihm diese Gegend vollkommen unbekannt.

»Ich möchte zu gern wissen, wo wir sind.«, sagte Jonas.

»Und was ist das hier für ein Ort? Wir waren gerade noch in der Höhle und jetzt stehen wir unter freiem Himmel.«, gab Elli fragend zu verstehen.

»Und der Weg auf dem wir stehen, wohin der wohl führt?«

»Auf beiden Seiten befindet sich eine Graslandschaft, die jeweils in eine bergige Landschaft übergeht.«

»Das kommt mir bekannt vor, Elli!«
»Und woher?«
»Zeig doch mal das Bild.«

Elli reichte Jonas das Bild. Als er sich das Bild unter der Glasscheibe anschaute, bekam er erneut einen leichten Schreck.

»Elli, sieh doch mal!«
»Was ist denn?«

»Das Bild! Vorher hat doch die andere Hälfte mit der Teufelsfratze und dem Höhleneingang in einem hellen Rot geleuchtet.«

»Ja, und?«

»Jetzt leuchtet die andere Hälfte des Bildes in einem hellen Rot.«

»Zeig mal!«
»Hier, sieh selbst.«

Elli schaute auf das gerahmte Bild und stellte zu ihrem Schrecken fest, das jetzt wirklich die andere Hälfte des Bildes ein intensives rotes Licht abgab.

»Was hat das denn alles zu bedeuten, Jonas?«
»Ich kann es dir wirklich nicht sagen.«

»Wir stehen hier mitten auf diesem Weg. Fragt sich nur wohin er führt. Wir können in diese Richtung gehen, oder in die andere.«

»Was hältst du davon, wenn wir die Richtung wählen, die das Bild vorgibt. Also hier entlang.«

»Wenn du meinst, dann lass uns in diese Richtung gehen. Ich bin wirklich gespannt, wohin der Weg führt.«

Jonas und Elli schauten sich noch einmal an, denn sie hofften beide einen Hinweis darauf zu entdecken, an welchen Ort sie überhaupt gelangt waren. Aber außer diesem Weg, der durch die Landschaft führte, eine grüne Landschaft, die sich auf beiden Seiten des Weges erstreckte und eine hügelige Landschaft, war nichts anderes zu sehen. Sie waren hier ganz allein und auf sich gestellt, mit der Frage, wo sie überhaupt waren und wie sie hierher kamen.

»Wir können uns noch so oft umschauen, wir werden nichts entdecken und wir sind hier ganz allein!«, stellte Jonas fest.

»Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Elli verängstigt.