Heilung

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Aus der Reihe: Paráklesis #18
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WOLFGANG J. BITTNER

Heilung

Zeichen der Herrschaft Gottes

Mit einem Beitrag zur neueren Literatur von Michael Utsch

und einer Thesenreihe der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin


NEUFELD VERLAG

Zu diesem Buch

Die brennenden Fragen um Krankheit und Heilung bewegen viele Menschen. In seelsorgerlich einfühlsamer Weise gibt Wolfgang J. Bittner mit diesem Buch biblisch begründete Antwort. Dabei wird deutlich: Heilung gehört wie die Verkündigung des Evangeliums zum Auftrag der Kirche. Sie ist ein für das Leben der Gemeinde wesentliches Zeichen, in dem sich schon jetzt Gottes Reich und Herrschaft manifestieren.

„Wolfgang J. Bittners Versuch, theologische Fragen im Zusammenhang mit Krankenheilung umfassend aufzunehmen und zu klären, ist in seiner nüchternen, soliden und verlässlichen Art immer noch einmalig. Dieses Buch ist nicht für Schriftgelehrte geschrieben, sondern will als kurzgefasstes Handbuch seinen Dienst tun. Ich wünsche eine inspirierende Lektüre!“

Prof. Dr. Ralph Kunz, Zürich, im Geleitwort zur vierten Auflage

Über den Autor

Wolfgang J. Bittner, geboren 1947 in Graz, Dr. theol., ist Studienleiter der Fritz Blanke Gesellschaft, Zürich, und Beauftragter für Spiritualität der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Daneben arbeitet er freiberuflich als Lehrbeauftragter für christliche Spiritualität an der Freien Universität Berlin sowie als Publizist, Referent und Meditationsleiter in der Schweiz und in Deutschland. Er ist Mitglied der evangelischen Geschwisterschaft Koinonia, lebt mit seiner Frau, der Pfarrerin Ulrike Bittner, in Eisenhüttenstadt und ist glücklicher Vater von drei erwachsenen Kindern.

www.wolfgang-bittner.net

Veröffentlichungen (Auswahl)

Bittner, Wolfgang J. (Hrsg.) und Blumhardt, Christoph: … damit Gott kommt. Gedanken aus dem Reich Gottes. 240 Seiten, Ernst Franz, Metzingen 1992/Neufeld, Schwarzenfeld 2006

Bittner, Wolfgang J.: Alles spricht dafür! Mit Gott leben, reifen, vorwärts gehen. Paráklesis, Band 10. 188 Seiten, Ernst Franz, Metzingen 2005/Neufeld, Schwarzenfeld 2006

Bittner, Wolfgang J.: Bist du es, Gott? Liebe, Leid, Ungerechtigkeit. Biblische Steine auf dem Weg durch unsere Zeit. Paráklesis, Band 7. 143 Seiten, Neufeld, Schwarzenfeld 42007

Bittner, Wolfgang J. (Hrsg.) und Blumhardt, Johann Christoph: Ausgewählte Schriften: Band 1: Schriftauslegung, Band 2: Verkündigung, Band 3: Seelsorge – Glaubensfragen, Briefe, Gebete, Lieder. 1.072 Seiten, Ernst Franz, Metzingen 21991/Neufeld, Schwarzenfeld 2006

Bittner, Ulrike und Wolfgang J.: Ich suche mich in deinen Spuren. Meine Lebensplanung und Gottes Geschichte. 143 Seiten, Aussaat, Neukirchen-Vluyn 2007

Bittner, Wolfgang J.: Kirche – das sind wir. Von der Betreuungs- zur Beteiligungskirche. Paráklesis, Band 6. 126 Seiten, Aussaat, Neukirchen-Vluyn 32006

Bittner, Wolfgang J.: Kirche – wo bist du? Plädoyer für das Kirche-Sein unserer Kirche. 166 Seiten, Theologischer Verlag Zürich, Zürich 21995

Impressum

Dieses Buch als E-Book: ISBN 978-3-86256-769-0

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar

Bibelzitate wurden in der Regel der Zürcher Bibel (1931) entnommen © Verlag der Zürcher Bibel – TVZ Theologischer Verlag Zürich. Einzelne Zitate sind direkt vom Autor übersetzt.

Umschlaggestaltung: Büro für visuelle Kommunikation, Rainer E. Rühl, Alsheim

Umschlagfoto oben: www.pixelio.de/Jürgen Frick

Umschlagfoto unten: www.pixelio.de/N. Schmitz

Cover-Konzept: spoon design, Olaf Johannson

Satz: Neufeld Verlag

© 2007 Neufeld Verlag Schwarzenfeld

(Eine frühere Ausgabe dieses Buches erschien in drei Auflagen im Aussaat Verlag, Neukirchen-Vluyn.)

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

www.neufeld-verlag.de / www.neufeld-verlag.ch

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Inhalt

Zu diesem Buch

Über den Autor

Impressum

Geleitwort von Ralph Kunz zu dieser Ausgabe

Vorwort zur vierten Auflage

Vorwort zur ersten Auflage

1. Einleitung

Teil I: Krankheit und Heilung in der Bibel

2. Krankheit im Alten Testament

2.1. Der Ausdruck »Krankheit« im Alten Testament

2.2. Der Zusammenhang von Sünde und Krankheit

2.3. Krankheit als Vorläufer des Todes

2.4. Der Zusammenhang von Individuum und Gemeinschaft

2.5. Heilung und Sündenvergebung

2.6. Gott als Arzt

2.7. Die Hoffnung Israels auf die messianische Zeit

3. Krankheit und Heilung bei Jesus

3.1. Jesu doppelter Auftrag

3.2. Sehen und Hören

3.3. Sünde und Krankheit in der Sicht Jesu

3.4. Die Vertiefung der alttestamentlichen Sicht

3.5. Der Sieg über den »Starken« (Markus 3,27)

3.6. Sieg, Kampf und Transzendenz

3.7. Krankheit und Dämonie

3.8. Warum heilte Jesus am Sabbat?

3.9. Wie heilte Jesus?

3.10. Wen heilte Jesus?

3.11. Heilung von Krankheit und das Heil Gottes53

4. Krankenheilung durch Jünger und Gemeinde

4.1. Heilen als Auftrag an die Jünger

4.2. Der Auftrag geht weiter

4.2.1. Der Missionsbefehl nach Matthäus (28,18–20)

Exkurs: Zum Zusammenhang von vor- und nachösterlicher Sendung

4.2.2. Der Missionsbefehl nach Markus (16,15–20)57

4.2.3. Die Berichte der Apostelgeschichte

4.2.4. Der Dienst des Paulus nach seinen Briefen

4.2.5. Heilungen in den paulinischen Gemeinden

4.2.6. Die Gemeindeanweisung bei Jakobus (5,14–16)

4.2.7. Die johanneische Tradition

4.2.8. Die Notiz des Hebräerbriefes (2,4)

4.3. Zusammenfassung

Teil II: Krankheit und Heilung in der Geschichte

5. Krankenheilung in der Kirchengeschichte

5.1. Vorbemerkung

5.2. Die Eigenart der Quellen

5.3. Heilungswirklichkeit in der Kirchengeschichte

 

5.4. Die geänderte Auffassung

5.5. Martin Luthers Erfahrung mit Krankenheilung

5.6. Die Sicht des älteren Pietismus

5.7. Die beiden Blumhardts

5.8. Einzelne Heilungserfahrungen

6. Der Neuaufbruch in unserer Gegenwart

6.1. Einleitung

6.2. Die großen Heilungsevangelisationen

6.3. Ansätze in Deutschland und in der Schweiz

6.4. Ein Neuanfang durch die charismatische Bewegung?

6.5. George Bennett und die »Divine Healing Mission« in England116

6.6. Die Situation in der katholischen und in der orthodoxen Kirche

Teil III: Grundfragen der Krankenheilung

7. Theologische Grundlegung

7.1. Erfahrung und Theologie

7.2. Gottes Herrschaft ist nahe

7.3. Verkündigung und Bezeugung124

7.4. Heilungen und Eschatologie

7.5. Heilung von Krankheit – und die »letzte« Heilung

7.6. Heilung und Heil130

7.7. Der Einzelne und das Reich Gottes

7.8. Gottes Zeit und unsere Zeit

7.9. Das erste Gebot und unsere Wirklichkeit

8. Allgemeine Fragen

8.1. »Krankheit« und »Leiden«

8.2. Keine Technik – sondern er

8.3. Charisma oder Auftrag?

8.4. Auftrag, Begabung und Verheißung

8.5. Krankenheilung und Medizin

8.6. Medizin und Menschenbild

9. Praktische Fragen

9.1. Umkehr zum Auftrag Gottes als Umkehr

9.2. Rückgewinnung biblischer »Transzendenz«

9.3. Rückgewinnung biblischer »Bruderschaft«

9.4. Rückgewinnung der Sicht für unsere Kampfsituation

9.5. Rückgewinnung biblischer »Heiligkeit«

9.6. Zwei notwendige Unterscheidungen

9.6.1. Erfahrung und Deutung von Erfahrung

9.6.2. Die Kraft Gottes, die Kräfte des Menschen und die Kräfte des Bösen

9.7. »Krankheit« und »Dämonie«

Teil IV: Zur Praxis der Krankenheilung

10. Leitgedanken zur Praxis

10.1. Nichts Neues – nichts Besonderes

10.2. Der Auftrag gilt der Gemeinde

10.3. Der Ort des Dienstes: die Gemeinde!

10.4. Krankheitsprobleme und Gemeindeleben

10.5. Krankenheilung – Aufgabe im Gottesdienst?!

10.6. Krankenheilung und Gemeindearbeit

11. Seelsorgerliche Einzelfragen

12. Die Bitte um Heilung und das »Vaterunser«

Anhang

Das Weltbild der Bibel – und wir Menschen von heute

1. Die Bibel und die Frage nach dem Weltbild

2. Was ist das, ein Weltbild?

3. Zum Weltbild unserer Zeit

4. Zum »Weltbild« der Bibel

5. Zum Verhältnis zwischen biblischem und modernem Weltbild

6. Weltbild und Krankheitsbild

Nachwort zur dritten Auflage:

1. Die Situation der letzten Jahre

1.1. Die Aufnahme dieses Buches

1.2. Die »Heilungs-Wellen« der letzten Jahre

1.3. Der biblische Klang der Hoffnung

2. Die Hauptthese

2.1. Heilung – Teil des Grundauftrages der Kirche

2.2. Kritik

2.2.1. Tradition

2.2.2. Eschatologischer Vorbehalt

2.2.3. Verwechslung von Heil und Heilung

2.2.4. »Heiligung« und »Dienst« als Wirken des Geistes Gottes

2.3. Auch ohne Klärung: Heilung gehört zum Dienst der Kirche

3. Klärungen

3.1. Das Ziel: der »ganze« Mensch

3.2. Krankheit und Leiden

3.3. Wenn Krankheit bleibt

3.4. Krankheit als Botschaft?

3.5. Reifung durch Krankheitsleiden?

3.6. Chronische Krankheiten

3.7. Behinderungen

3.8. »Innere Heilung«

4. Alternativmedizin und Esoterik

Christliche Identität, alternative Heilungsansätze und moderne Esoterik

Grundsätze zur Orientierung für Kirche und Gemeinde

1. Ausgangspunkte und Ziele

A. Wiederkehr der Religiosität in der Gesellschaft

2. Eine neue religiöse Suchbewegung

3. Esoterische Religionsfaszination

4. Die Sehnsucht nach Heilung

5. Der Protest gegen eine geheimnisleere Wirklichkeitsauffassung als Anfrage an die christlichen Kirchen

B. Heilverfahren und Heilungsansätze

6. Typologie von Heilverfahren

7 Jedes Heilverfahren hat weltanschauliche Voraussetzungen

8. Heilung im esoterischen Kontext

C. Heilung in der Perspektive des christlichen Glaubens

9. Die Anfänge des Christentums – heilender Dienst und zum Heil rufende Verkündigung

10. Heilung im Horizont von Schöpfung und Vollendung

11. Historische Auseinanderentwicklung zwischen Leib-Sorge (Medizin) und Seel-Sorge (Theologie)

12. Die Öffnung der naturwissenschaftlichen Medizin für spirituell-religiöse Dimensionen als Chance des Dialoges mit der Kirche

13. Die Wiederentdeckung der heilenden Dimension des Glaubens in Handauflegung, Segnung und Salbung

D. Schlüsselthemen im Dialog zwischen christlichem Glauben und alternativen Heilungsansätzen

14. Differenzierte Wahrnehmung und Lernbereitschaft

15. Gott als geisthaftes Prinzip oder ansprechbares Gegenüber?

16. Heilung für den ganzen Menschen

17. Gegen Fitness- und Gesundheitskult – Annahme und Integration von Schwachheit und Leiden

18. Christlicher Glaube und geistig-energetisches Heilen

E. Kriterien zur Beurteilung

19. Dreifacher Grundsatz christlicher Beurteilung

 

20. Kritische Prüfung von Weltbild und Wirksamkeitsplausibilität

21. Glaube und Vernunft

22. Stellung zum Zentrum christlichen Glaubens

23. Kommerzialisierung, Scharlatanerie und Allmacht des Therapeuten

F. Praktische Hinweise

24. Kriterien zur Raumvergabe

25. Umgang mit Yoga und Reiki

G. Heilung als Thema der internationalen und interkulturellen Ökumene

26. Dialog zwischen Medizin, alternativen Heilungsansätzen und Spiritualität

27. Plädoyer für einen interdisziplinären Dialog über Krankheit und Heilung

28. Die Sehnsucht nach Heilung und die missionarische Verantwortung der Kirche

5. Nochmals: Zur Praxis

Anmerkungen

Anmerkungen zum Nachwort

Literaturverzeichnis (bis 1984)

1. Einführender Literaturbericht

2. Hilfsmittel

3. Darstellungen, Untersuchungen usw.

Kommentiertes Literaturverzeichnis von Dr. Michael Utsch (Stand: Sommer 2007)

1. Medizinisch-psychologische Aspekte

2. Streitfall Alternativmedizin

3. Theologische Beiträge

4. Interdisziplinäre Sammelbände

Paráklesis – Schriften zum geistlichen Leben in der Kirche

Über den Verlag

Reihe: Paráklesis – Schriften zum geistlichen Leben in der Kirche

Band 18

Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Communität und Geschwisterschaft Koinonia

von Barbara Schurig und Wolfgang Kubik in Verbindung mit Wolfgang J. Bittner, Gerlinde Breithaupt und Iris Hinneburg

Gewidmetim gemeinsamen Warten, Hoffen, Beten und Glauben, dass Gottes Reich nahe ist –

Eduard Buess (1913–2004),

dem väterlichen Freund und langjährigen Weggefährten, in Dankbarkeit und bleibender Verpflichtung

Geleitwort von Ralph Kunz zu dieser Ausgabe

Nicht jedem vergriffenen Buch wünscht man eine Neuauflage. Diesem Buch schon! Wolfgang J. Bittners Versuch, theologische Fragen im Zusammenhang mit Krankenheilung umfassend aufzunehmen und zu klären, ist in seiner nüchternen, soliden und verlässlichen Art immer noch einmalig.

Was mir an diesem Buch Eindruck macht und auch Sie beeindrucken wird, ist die Fähigkeit des Autors, das Thema Leiden, Krankheit, Heilung in einer verständlichen und doch differenzierten Sprache theologisch fassbar zu machen. Dazu gehört auch das Wagnis, die Bibel zu Wort kommen zu lassen oder aus der Geschichte – der beiden Blumhardts – zu lernen.

Natürlich gibt es seit dem ersten Erscheinen 1984 auch andere, die über Heilung nachgedacht haben. Selbstverständlich gibt es auch eine Fülle von Titeln, die davon zeugen, dass Heilung ein wichtiges Thema der Bibelforschung ist. Und sicher gäbe es in Wolfgang J. Bittners Buch das eine oder andere im Lichte neuerer Forschungsergebnisse zu differenzieren. Zum Beispiel die Entwicklungslinie im alttestamentlichen Verständnis von Krankheit und Gesundheit, die im Neuen Testament keine Fortsetzung findet. Man könnte in der knappen und kompakten Untersuchung Bittners das Grobkörnige kritisieren. Andererseits ist es eine Wohltat, dass Bittner nicht Mücken siebt.

Dieses Buch ist nicht für Schriftgelehrte geschrieben, sondern will als kurzgefasstes Handbuch seinen Dienst tun. Wir leiden in der Theologie nicht unter einem Mangel an Fachidioten! Darum bin ich dankbar für alle, die sich nicht scheuen, Bücher zu schreiben, die man verstehen kann. Das ist immer noch dringend nötig. Innerhalb und außerhalb der Kirche wird viel Unsinn verbreitet über das, was die Bibel oder das Christentum angeblich zu Heilung und Krankheit sagen. In diesem Sinne leistet Bittner mit seiner Abhandlung auch ein Stück Aufklärungsarbeit. Wenn man den Gesundheitswahn verurteilt, der in unserer Therapiegesellschaft immer mehr herrscht, ist es wohl angemessen, eine grundlegende theologische Hilfe zur Urteilsfindung zu konsultieren. Gute Theologie hilft, Geister zu unterscheiden. Mein Eindruck ist, dass sich die Geister seit dem ersten Erscheinen in den 1980er Jahren prächtig vermehrt haben, aber die Gabe der Geisterunterscheidung eher abgenommen hat. Darum ist dem Verleger zu danken, dass er diese vierte Auflage ermöglicht hat.

Dass Michael Utsch das Literaturverzeichnis aktualisiert hat und auch sonst einiges im Buch ergänzt wurde, macht die Neuauflage tatsächlich neu. Am liebsten sähe ich sie in den Schaufenstern der esoterischen Buchhandlungen, die im Unterschied zu den theologischen prächtig gedeihen. Auf meinem Arbeitsweg gehe ich täglich an der Buchhandlung »Zum Licht« (!) vorbei und schaue mir an, was die esoterische Welle wieder an Land gespült hat. Es ist unsäglich! Aber statt nur zu schimpfen und zu schäumen, ist es konstruktiver, zu sagen, was Sache ist. Und genau das leistet dieses Buch. Gott sei Dank wird es neu aufgelegt und, wer weiß, auch in der Buchhandlung »Zum Licht« ausgelegt!

Warum gerade dieses Buch? Weil es ein theologisches Buch ist! Um es an einem Beispiel zu zeigen: Bittner verurteilt zu Recht die gedankenlose Rede im Zusammenhang einer Krankheit, dass »halt jeder sein Kreuz tragen« muss. Er zeigt auf, was hinter der verkürzten Rede steckt. Es ist der Gedanke der Nachfolge Jesu, die wohl in allerlei Leiden wie Verfolgung, Schmähung und Verleumdung führt. Aber nicht zu Krankheiten! Vielmehr gilt, dass Heilung ein Zeichen der Herrschaft Gottes ist, ein Zeichen, das der leidenden Gemeinde Trost spenden soll.

Der Titel ist also eine These und die These auch ein Titel für das, was mit jeder heilsamen und heilvollen Erfahrung in dieser alten Welt ausgesagt ist. Ob physische oder psychische Heilung, ob Vergebung oder Versöhnung mit sich selbst, es sind Zeichen, die wir schon jetzt erkennen und erfahren, solange Gott noch nicht »alles in allem« ist (1. Korinther 15,28). An dieser elementaren Unterscheidung liegt viel. Weder Schwärmerei noch Resignation zeichnen den Christen aus. Nennen wir es hoffnungsvollen Realismus, was den Autor bewogen hat, dieses Buch zu schreiben, und seine Leser bewegen soll, Gottes heilender Liebe zu vertrauen. Ich wünsche eine inspirierende Lektüre!

Dr. Ralph Kunz, Professor für Praktische Theologie, Zürich