Vom Genusswandern auf dem Waalweg

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Vom Genusswandern auf dem Waalweg
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Vom Genuss-Wandern auf dem Waalweg

Eine Südtirol-Satire

Von

Ulrich Weibler

Vom Genusswandern auf dem Waalweg von Ulrich Weibler

1. digitale Auflage 2015: Zeilenwert GmbH

ISBN 9783841899989

Alle Rechte vorbehalten.

Es ist ohne vorherige schriftliche Erlaubnis nicht gestattet, dieses Werk im Ganzen oder in Teilen zu vervielfältigen oder zu veröffentlichen.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Waalweise - Schritt für Schritt

Der Turbo-Waal

Wal

Mondän vergreiste Grau-Waalin

Die Familien-Waale

Nordische Stöcke-Waalin

Die Killer-Waalin

Von Genuss-Wander-Waalen und von Waal-Hunden auf dem Weg

Der Waalweg – ein nahezu satirefreier Epilog

Waalweise - Schritt für Schritt

Da sind sie: Die Turbo-Waale, die nordischen Stock-Waale, die echten Wale, die gestressten Familienwaale mit ihren Kindern, die vergreisten Grauwaale, die Renner und Killerwaale, die Waal-Hunde und ihre Besitzer – ach, es gäbe noch so viele andere zu beschreiben. Aber, liebe Leser, lassen Sie uns mal diese speziellen Gruppen herauspicken.

Wohlan – alles zahlende Gäste der sonnigen und autonomen Provinz Südtirol, Konsumenten, willkommene Steuerbringer, Entlangweiliger eher gemütlicher Hoteliers. Die will man haben im Lande. Will sie durchfüttern, will ihr Bestes, nämlich ihr Bares. Und: man will sie verwöhnen.

Es sind ehrliche Leute, dort in Südtirol. Ständig damit beschäftigt, besser und noch attraktiver für ihre Gäste zu werden. Aber wehe ihnen. Denn die Gäste kommen ja von woanders her, manchmal denkt man: gar von einem anderen Stern. Denken anders und haben Ansprüche.

Ich stelle mein Fahrzeug - denn heutzutage geht man ja nicht zum Wandern, man fährt dorthin – auf einem Wanderparkplatz ab. Ein wenig im Schatten. Es soll sich in der Hitze des Nachmittages nicht zu stark aufheizen. Ich habe schließlich mit Genuss einen Wanderweg ausgesucht, der mich auf der sonnenbeschienenen Talseite ohne besonderes Gefälle um die Stadt Meran herum führt. Also will ich auch nach der Begehung des von mir gewählten Waalweges anschließend wieder mit Genuss in mein Fahrzeug steigen können und zurück in meine Unterkunft fahren. Ohne im Auto abzuschmelzen.

Einparken, aussteigen, Wanderschuhe anziehen, Lage peilen: heute keine Regengefahr weil wolkenloser Himmel, Alles im Auto gut verstauen, damit der potentielle Dieb keine übermäßige Animation durch den Blick ins Wageninnere erfährt. Und los geht’s.

Der unbedarfte Beobachter vermutet zunächst beim Überschreiten der ersten Meter des 1333 erbauten Algunder Waalweges Wandersleute, die sich mit fröhlich untersetztem Wohlempfinden auf die Naturschönheiten und die fantastischen Ausblicke einlassen.

Weit gefehlt.

Von einem wolkenlosen tiefblauen Himmel scheint die güldene Sonne. Es ist Ende Oktober. Und für diese Jahreszeit wunderbar warm. Das Sonnenlicht hat längst nicht die brutale Härte der Sonne im Juli. Feingliedrig zeichnet sich jeder Baum, jeder Rebstock, jedes Haus, ja, sogar jeder Swimmingpool, im Tale und am Berghang ab. Und weil das Jahr schon so weit fortgeschritten ist bedeckt zuckerbäckerartig der erste Schnee die umliegenden Bergspitzen.

Die Luft ist klar. Man sieht kilometerweit. Die Wasserrinne, an der ich fortan entlang wandern möchte, ist gut gefüllt. Das Bächlein plätschert munter vor sich hin.

Ich denke: Wow, was für ein Tag!

Was für eine grandiose Landschaft!

Welch’ ein Glück, in der letzten Sonnenwärme des Jahres diesen herrlichen Weg beschreiten zu dürfen.

Gute Wahl, guter Waal.

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