Ich und meine Gesundheit

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Ich und meine Gesundheit
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Ich und meine Gesundheit

Ganzheitlich, individuell und funktionsübergreifend

Verständlich & anwendbar für jedermann

Tobias Jantsch

Text Copyright 2015 Tobias Jantsch

Alle Rechte vorbehalten


Danke

„Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.“

Johann Wolfgang Goethe

„Überhaupt aber beruhen 9/10 unseres Glückes allein auf der Gesundheit. Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses.“ 1

Arthur Schopenhauer

Danke an all jene Menschen, die nicht die Kraft hatten mich auf meinem Weg zu begleiten und all jene, die unter meinem Zeitmangel litten.

Herzlich willkommen und nachdenken

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

Sie haben sich für dieses Buch zum Thema „Ich und meine Gesundheit“ entschieden. Gleich, ob Sie sich nur informieren, Prophylaxe betreiben oder Klarheit gewinnen möchten, ob Sie selbst oder ein Ihnen nahestehender Mensch betroffen ist, ob Sie nach Behandlungsmöglichkeiten suchten, weiß ich nicht, da wir uns nicht persönlich kennen. Vielleicht suchen Sie auch nach Informationen, um in Ihrer Firma mit dem Thema „Gesund bewegen“ besser und offener umgehen zu können. Mein Ziel ist es, dass die möglichen Antworten, die Sie in meinem Buch finden werden, vielfältig genutzt und angewendet werden können. Darüber hinaus möchte ich Ihnen Hintergrundinformationen und Vorschläge aufzeigen.

Ich freue mich, in diesem Sinne, Ihnen als Experte zur Seite zu stehen. Dennoch möchte ich, dass Sie beim Lesen auch immer prüfen, ob Sie mir wirklich zustimmen können. Für Sie kann die Welt durchaus anders sein und gerade Ihre Meinung ist mir persönlich wichtig. Sollten Sie nach Handlungsmöglichkeiten und Anwendungsbeispielen suchen, so suchen Sie nach Ihrem Weg. Denn nur Sie wissen und kennen Ihre Möglichkeiten. Vielleicht entsteht dann für Sie und mich beim Lesen eine spannende Diskussion zwischen Ihnen und mir.

Gern möchte ich Sie bitten, auch zwischen den Zeilen zu lesen. Sprache beruht immer auf Gegenseitigkeit, Kultur oftmals ebenso und häufig entsteht Gemeinsamkeit auch ohne Worte. Vielleicht können Sie mich am Ende des Buches noch besser verstehen!

Nutzen Sie bitte die Gelegenheit für eine kleine Pause. Besonders dann, wenn Sie dieses Buch zwischen zwei Terminen anfangen wollen zu lesen. Sie werden dadurch keine Zeit verlieren, gewinnen dennoch aber Abstand zu dem, was vorher war.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lesezeit.

Dr. TOBIAS JANTSCH

Kamenz, im Dezember 2015

Abbildung 1 Handstand2

Über das Buch

Das Buch beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Altersgruppe. Es richtet sich an all jene Menschen, die sich nicht mit den Schmerzen im Bewegungsapparat und denen der Psyche abfinden wollen. Dieses Buch soll die Lücke um die Verständnisse der Prozesse in Bezug auf das Organ Muskulatur und ihrer komplexen Wechselwirkung auf alle anderen Organsysteme schließen und für jeden verständlich erklären. Somit können Sie als Leser lernen, sich selbst zu helfen und das Streben nach dem Körperverständnis auf ideale Weise selbst erfüllen.

Das Buch soll helfen, die Volkskrankheiten Rücken-, Gelenk- und Haltungsbeschwerden zu mindern. Die Kinder und Jugendlichen der heutigen Zeit sind immer stärker mit diesen Problemen konfrontiert. Mit dem Buch möchte ich erreichen, dass das Verständnis sowie die Anwendung zur Minimierung der Beschwerden erlernbar sind. Mithilfe dieses Buches können die eingeschliffenen fehlerhaften Bewegungsmuster erkannt und bei konsequenter Anwendung der verbesserten Bewegungen durch richtige ersetzt werden. Nur durch richtiges Bewegen kann die Lebensqualität bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Zu allen Übungsbeispielen werden die wichtigen Winkel, wie die Gelenke zueinander stehen sollen, mit der dazugehörigen Zug- und Druckrichtung der Muskulatur angegeben. Zudem sind bei jeder Übung die Ausgangsposition, Mittelstellung und die Endposition in Bild und Wort erklärt.

Lassen Sie sich nicht dadurch entmutigen, dass Sie beim Lesen nicht gleich alle Begriffe und Fremdworte verstehen. Prägen Sie sich die wichtigen, immer wiederkehrenden Stichwörter ein. Und verlassen Sie sich darauf:

Im Laufe der Zeit werden sie Ihnen verständlich werden. Immer mehr und immer genauer werden Sie erkennen, was sich alles in Schlagworten verbergen kann. Und was die Begrifflichkeiten Ihnen sagen.

Inhaltsverzeichnis

Herzlich willkommen und nachdenken

Über das Buch

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

Wie dieses Buch funktioniert

I. Ihr Körper

II. Gesund bleiben

Kreisläufe

Dysbalancen

Muskuläre Dysbalancen

Rückenschmerzen

Myofasziale Muskelketten

Beispiel der Postbote

III. Faszien, die Matrix der Bewegung

Faszien – speichern Kräfte

Faszien sind trainierbar

IV. Physiologie des menschlichen Körpers

V. Gelenkrekonditionierung

VI. Gewebeneubildung und Regeneration

Arthrose

Symptome

Ursachen

Therapie

Muskelverhärtungen

Symptome

Ursachen

Therapie

Schleimbeutelentzündung

Symptome

Ursachen

Therapie

Bänderriss

Symptome

Ursachen

Therapie

Sehnenscheidenentzündung

Symptome

Ursachen

Therapie

VII. OP oder Alternative

Studien I

Schweizer Forscher Peter Jüni

VIII. Risiko Schmerzmitteleinnahme

Wirkungsweise von Schmerztabletten

Interaktivität der Nebenwirkungen

Beispiel I Einnahme von Tabletten

 

Studien II

Dr. Otto Warburg

IX. Psyche und Soma

Das Gehirn

X. Motivation und Glauben

Vom Opfer zum Betroffenen

XI. Aktivität

Studie III

Der Wasserhaushalt des menschlichen Körpers

Verteilung des Wassers im Organismus

Ein Zahlen(bei)spiel

XII. Der Wasserkreislauf im Menschen

Flüssigkeitszufuhr

Flüssigkeitsausscheidung

XIII. Herkömmliches Training

Fettverbrennungsmathematik

Der Trainer

XIV. Richtig atmen

Studie IV

Dr. Andrew Weil

XV. Motivation

XVI. Nachwort

Gedanken

XVII. Erfahrungen, die für sich sprechen

Gudrun Strusny

Peter Mark

Franziska Pilz

Dr. med. Martin Zschornack

Evelin Wolff

Stefania Obschonka

Ronny Blumstengel

Sponsor

Register

Über mich

Mitwirkende

Impressum neobooks

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Handstand

Abbildung 2 Dysbalancen

Abbildung 3 Muskelskelett

Abbildung 4 Kinder

Abbildung 5 Oberschenkelaufbau

Abbildung 6 Rücken

Abbildung 7 Bewegungsqualität

Abbildung 8 Ober- und Unterköper

Abbildung 9 Bewegung

Abbildung 10 Oberflächige, myofasziale Verbundkette

Abbildung 11 Tensegrity-Modell

Abbildung 12 Segelmast-Prinzip

Abbildung 13 Faszien

Abbildung 14 Körper

Abbildung 15 Körper

Abbildung 16 Kreisläufe

Abbildung 17 Gelenkrekonditionierung

Abbildung 18 Knie

Abbildung 19 Kniescheibe

Abbildung 20 Bänder

Abbildung 21 Finger

Abbildung 22 Fuß

Abbildung 23 Schmerzkreislauf

Abbildung 24 Schmerzwahrnehmung

Abbildung 25 Psyche

Abbildung 26 Auszeit

Abbildung 27 Ich

Abbildung 28 Balance

Abbildung 29 Einflussfaktoren

Abbildung 30 Caritas

Abbildung 31 TUN

Abbildung 32 Leben

Abbildung 33 Bewegen

Abbildung 34 Bodensee

Einleitung

„Wenn du die Absicht hast, dich zu erneuern, tu es jeden Tag“ Konfuzius

Wie dieses Buch funktioniert und wie Sie daraus den größten Nutzen für sich erzielen

Dieses Buch ist in XVIII Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel ist in sich geschlossen und kann als Einheit einzeln durchgelesen werden. Da die Themen aufeinander aufbauen, sollten Sie aber möglichst die Reihenfolge einhalten. Vor allem habe ich dieses Buch verfasst, um Ihnen eine Alternative zu bieten; eben eine neue Möglichkeit zu herkömmlichen Fitnessstudios.

Jeder, der verstanden hat, dass er eigenverantwortlich handelt, dem biete ich mit meinem Buch eine neue Perspektive.

Nur wer das WARUM versteht, wird das WIE erkennen.

Sollten Sie etwas nicht gleich verstehen, gehen Sie nicht einfach darüber hinweg, sondern lesen Sie es noch mal oder nutzen Sie einen Notizblock und schreiben Sie sich Ihre Frage auf. Am Ende eines Kapitels finden Sie die wichtigsten Erklärungen in einem farblich unterlegten Kasten.

Sie werden immer wieder in meinem Buch Fragen finden, die hervorgehoben sind. Bitte nutzen Sie diese Gelegenheiten, diese Fragen für sich selbst zu beantworten und pausieren Sie an diesen Stellen.

I. Ihr Körper

Nichts im eigenen Körper arbeitet isoliert!

Ihr Körper braucht die Balance, die Balance zwischen Life und Domain. Noch vor ein paar Jahren sprachen viele Führungskräfte von Work Life Balance. Wie Sie selbst diese Balance erreichen können, das bestimmen allein Sie. Gehen Sie also davon aus, dass es mehr Lebensbereiche als nur Arbeit und Privatleben für Sie gibt. Diese gilt es, z.B. in Einklang zu bringen durch veränderte Arbeitsformen, durch Home Office, durch Smartphone, usw. Als wichtige Bestandteile Ihres Lebens nehmen viele Familie und soziale Kontakte – Arbeit und Leistung – Gesundheit und Fitness – Sinn und Werte wahr.

Das Gesetz des Gleichgewichts gilt, egal ob es sich um Muskulatur, Faszien, Sehnen oder Bänder; Stoffwechsel, Durchblutung, Lymphfluss, die Psyche oder das vegetative Nervensystem handelt! Sobald sich ein Ungleichgewicht, damit also eine Dysbalance einstellt, wird sich Ihr Körper melden. Sei es durch einen eingeschränkten Bewegungsapparat, Schmerzen, Anfälligkeit für Infekte ... bis hin zu Depressionen und Krebs.

All das können Folgen von Dysbalancen sein.3, 4

Warum soll ich mein Leben lang auf Medikamente eingestellt bleiben?

Erneuert mein Körper seine Zellen neu?

Faszien sind die Bindegewebshüllen um unsere Muskeln – bisher wenig beachtet. Das ändert sich gerade grundlegend. Denn gezieltes Training der Faszien hilft unter anderem gegen Rückenschmerzen und Knieprobleme. Ob Atmung, Verdauung, Stoffwechsel oder Wasserhaushalt – das vegetative Nervensystem steuert rund um die Uhr alle lebenswichtigen Grundfunktionen des menschlichen Körpers.

II. Gesund bleiben

Beginnen Sie genau JETZT! Stellen Sie Ihre Wünsche in den Mittelpunkt! Entdecken Sie sich selbst neu! Beginnen Sie mit Ihrem Körper gemeinsam zu leben!

Kreisläufe

Scheinbar gibt es klar definierte Kreisläufe und Funktionen des Körpers.

Nichts in unserem Körper arbeitet isoliert.

Alles braucht Harmonie und alles braucht ein Gleichgewicht.

Unser Körper ist ein komplexes System.

Bei dem menschlichen Körper greifen alle Aktionen/Funktionen ineinander, wie bei einem Motor, der auf das Feinste abgestimmt ist. Fast alle herkömmlichen Trainingsgeräte isolieren Funktionen des Körpers. Muskelketten verlernen das Zusammenspiel.

Zum Verdeutlichen ein Beispiel: Ein gut trainierter Fitnessstudiobesucher kann vielleicht 150 kg Bankdrücken, aber einen Wassereimer die Treppen in den 4. Stock tragen, das wird schwierig. Warum? Nun, es liegt genau daran, dass er muskelisoliert trainiert hat. Selbst wenn all seine Muskulatur dazu in der Lage wäre, den Wassereimer zu tragen, sein Gehirn würde sich quer stellen und mit Erschöpfung, Schmerz oder Muskelversagen reagieren. Es kann bis hin zu Koordinierungsschwierigkeiten oder -versagen kommen.

Was steckt wirklich hinter dem Leiden?

Was sind die Lösungen für das Problem?

Gibt es eine Heilung?

Was bewirkt eine Schmerztablette?

Dysbalancen

Um den Begriff erläutern bzw. definieren zu können, müssen die Funktionen des Körpers mit all seinen Facetten betrachtet werden.

Im Verlauf der Zeit, hat die moderne Medizin für alles eine Wunderpille entwickelt, verspricht mit sofortiger Wirkung Schmerzfreiheit verbunden mit Leidensverbesserung. Es werden den Betroffenen Lösungen und Heilung zum Teil vorgegaukelt. Zusätzlich lassen sich Patienten häufig mit jeder Schmerztablette das Genesungssystem des Körpers schädigen.

Diese betäuben und töten die Nerven und Schmerzrezeptoren bzw. blockieren Enzyme. Die eigentlichen Ursachen werden durch die Schmerztabletten meist nicht behoben. Verstellen Sie die Zündung Ihres PKW und er wird nicht mehr einwandfrei anspringen. Was machen Sie dann? Diesel tanken statt Benzin? Das Auto auf den Schrott schmeißen?

 

→ Nein, Sie fahren mit dem Ziel in die Werkstatt, dass der Motor wieder einwandfrei läuft, lassen das tatsächliche Problem analysieren, den Fehler auslesen und möglicherweise beheben.

Was tun Sie für sich?

Was unternehmen Sie gegen Ihre Schmerzen?

Nehmen Sie einfach eine Tablette oder beschäftigen Sie sich mit den Ursachen?

Warten Sie ab, ganz nach dem Motto:

„Was von alleine kommt, geht von alleine wieder“?

Enzyme: Ein Enzym, früher Ferment, ist ein Stoff, der eine oder mehrere biochemische Reaktionen katalysieren kann.

Sind Sie bereit Zeit, Mühe, Geld und Arbeit in Ihr Auto zu investieren?

→ Dann TUN Sie es auch, für sich.

Bei den meisten Patienten vergehen Schmerzen nicht von allein oder verschwinden gänzlich. Das Gegenteil ist der Fall. Legen Sie sich hin, bleiben Sie liegen und Sie werden Ihren Körper innerlich absterben lassen!

→ Wenn Sie schmerzfrei werden möchten, dann BEWEGEN SIE SICH und das ABER RICHTIG!!!

Jahrelange monotone und einseitige Bewegungsmuster lassen Dysbalancen entstehen! Alles, was nicht benutzt wird, verkürzt sich. An den Bewegungsorganen, verkürzen sich Muskeln, Sehnen, Bänder, Faszien. Folglich wird sich alles verkürzen. Denn was nicht benutzt wird, das schrumpft wie ein Luftballon, der zu lange in der Sonne liegen bleibt.

Muskuläre Dysbalancen

Merke:

Unter muskulären Dysbalancen (Ungleichgewicht) versteht man also übermäßige Muskelverkürzungen (Kontraktionen) bei gleichzeitiger Abnahme ihrer Dehnungsfähigkeit und/oder Muskelabschwächungen zwischen Agonist (= Spieler) und Antagonist (= Gegenspieler) sowie dem Synagisten (= Mitspieler)

Durch einseitige Kraftentwicklung kann das Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung verloren gehen und Muskelverkürzungen werden hervorgerufen. Der Grund dafür ist naheliegend. Er findet sich häufig in mangelnder bzw. fehlender körperlicher Beanspruchung, einseitige Belastung beim Sport oder im Alltag, ungenügende Regenerationszeit, falsche Bewegungsausführung oder durch Verletzungen am Bewegungsapparat.

In der heutigen Zeit sind die Modernisierung und der Fortschritt der Technik ein zunehmender Auslöser für das Ungleichgewicht im eigenen Körper. Maschinen übernehmen die Arbeit, Computer übernehmen das Denken, kaum noch Tätigkeiten lassen sich ausmachen, die ein Mensch ohne Hilfsmittel ausübt!

Eine Folge der Unterstützung durch die Einwirkung Dritter (Maschinen) ist, Muskulatur und Gehirn entwickeln sich merklich zurück. Die Muskulatur verkümmert und die Denkprozesse im Körper verbrauchen immer mehr Zeit und Energie.

→ Ich könnte behaupten:

„Menschen können Schmerzen und Nichtkönnen erlernen!“

Muskuläre Dysbalancen können Wirbel, Knochen und Gelenke aus ihrer Bahn ziehen. Skoliosen entstehen nicht ohne Grund. Nur ein geringer Teil von Skoliosen ist angeboren.

Was passiert mit meiner eigenen Muskulatur, wenn ich sie nicht mehr benutze?

Was passiert mit meinem Gehirn, wenn ich andere für mich denken lasse?

Wie entwickeln sich meine Synapsen?

Diese Verformung der Wirbelsäule ist irreparabel. Jedoch „können“ unter dem richtigen Dehnen und Kräftigen der verantwortlichen, umliegenden Muskulatur die Schmerzen erfolgreich abgestellt werden. Die Wirbelsäule bildet dabei in der Regel mehrere, einander gegenläufige Bögen, die sich kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrechtzuerhalten (S-Form). Eine Skoliose kann bei allen Wirbeltieren einschließlich Fischen vorkommen.

Die Skoliose beim Menschen wurde erstmals schon in der Antike vom griechischen Arzt Hippokrates beschrieben und behandelt. Jedoch können Sie Skoliosen durch richtiges Training stützen.

Warum sind Muskeln verkürzt?

Sind Muskeln dauerhaft angespannt oder fehlbelastet, bilden sie kleine Verdickungen in ihren Fasern. Die so genannten Triggerpunkte. Diese Myogelosen verkürzen den betroffenen Muskel und hindern ihn daran, normal zu funktionieren. Durch eine extreme Muskelverkürzung können sogar Wirbel, Knochen oder Gelenke aus ihrer Position gezogen werden.

Woher kommen Skoliose-Schmerzen?

Egal, welche Ursachen einer Wirbelsäulenverkrümmung zugrunde liegen, die Schmerzen kommen mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich von den Muskeln, genauer gesagt von deren Triggerpunkten.

Abbildung 2 Dysbalancen5

Warum ist jeder unserer 650 Muskeln ein Organ?

Wenn wir uns die Definition anschauen, was ein Organ beschreibt, so ist ein Organ ein spezieller Körperteil aus unterschiedlichen Zellen und Geweben. Ein Organ ist eine abgegrenzte Funktionseinheit in einem vielzelligen Lebewesen. Ein Organ geht auf eine eigene Organanlage zurück und durchläuft eine spezifische Organogenese. Das Zusammenspiel der Organe realisiert den Organismus. Organe sind funktional durch Organsysteme direkt miteinander verbunden. In einem Organ findet ein Stoffwechsel statt. Somit ist ein Muskel demzufolge ein kontraktiles Organ, dessen Aufgabe darin besteht, Teile des Körpers aktiv zu bewegen.

Skoliose: (altgriechisch: σκολιός, skolios „krumm“) ist eine Seitabweichung der Wirbelsäule von der Längsachse mit Rotation (Verdrehung) der Wirbel um die Längsachse und Torsion der Wirbelkörper – begleitet von strukturellen Verformungen der Wirbelkörper.

Torsion: Bedeutet „Drehung“ bzw. „Verdrehung“. Wird der physiologische Bewegungsspielraum einer Körperstruktur dabei überschritten, spricht man auch von einer Distorsion.

Wirbelkörper: Als Wirbel (lateinisch vertebra) wird in der Anatomie das knöcherne Element der Wirbelsäule bezeichnet. Jeder Wirbel besteht aus dem Wirbelkörper, dem Wirbelbogen, zwei Querfortsätzen (je einer rechts und links), dem Dornfortsatz und vier Gelenkfortsätzen.

Synapsen: Synapse heißt die Stelle neuronaler Verknüpfung, über die eine Nervenzelle in Kontakt zu einer anderen Zelle steht – einer Sinneszelle, Muskelzelle, Drüsenzelle oder anderen Nervenzelle.

Quergestreifte Muskulatur

Man unterscheidet die quergestreifte Muskulatur, die charakteristische querstreifige Fasern aufweist. Dazu gehören die Skelettmuskulatur und die Herzmuskulatur. Als weitere Form der quergestreiften Muskulatur kann man die Hautmuskulatur abgrenzen, diese wird häufig von den meisten Autoren zur Skelettmuskulatur gezählt.

Glatte Muskulatur

Die glatte Muskulatur besitzt keine Querstreifung und wird deshalb als glatt bezeichnet. Sie ist nicht der bewussten Kontrolle unterworfen und wird vom vegetativen Nervensystem innerviert und gesteuert. Hierzu zählt zum Beispiel die Darm- und Gefäßmuskulatur.

Der Muskulatur wird in einigen Bereichen zu wenig Bedeutung in der Genesung von Krankheiten und Verletzungen geschenkt. Die Funktionalität der Muskulatur bei Erkrankungen und deren Auswirkungen auf alle anderen Organsysteme des menschlichen Körpers ist überlebenswichtig.

Alle Skelettmuskeln sind quergestreifte Muskeln.

Diese arbeiten in Muskelketten miteinander.

Man unterscheidet:

 aktive Muskeln

 passive Muskeln

 mitwirkende Muskeln

Diese stehen im ständigen Wechsel zueinander.

Abbildung 3 Muskelskelett6

Durch das ausgewogene Bewegen aller unserer Muskeln werden das Herzkreislaufsystem, das Immunsystem, der Blutzuckerspiegel, Blutfette sowie der Körperfetthaushalt, die Atmung und die Psyche positiv beeinflusst. Hormone und Botenstoffe werden gebildet, die den Informationsaustausch zwischen den Zellen und den Organsystemen verbessern und beschleunigen können.

Ob ein Köper Schmerztabletten oder eine Impfung, wie den Grippeschutz benötigt, sollte durch das körperliche Abwehrsystem bestimmt werden.

Wenn das Abwehrsystem, was über Jahrhunderte der Evolution ausgebildet und aufeinander abgestimmt wurde, gepflegt wird und reibungslos arbeiten kann, dann sind zusätzliche Maßnahmen nicht unbedingt notwendig. Bewegung sollte das Rezept lauten. Bewegen Sie Ihre Muskulatur allumfänglich, dann werden künstliche Gelenke und Wirbelversteifungen überflüssig!

Warum besitzt der menschliche Körper so viele Muskeln?

Warum werden die Muskeln so stark vernachlässigt?

Wünsche ich mir Lebensqualität und Gesundheit?

Dazu brauchen Sie keine Geräte! Lernen Sie wieder, mit Ihrem Körper umzugehen. Körperspannung und Körpergefühl sind in unserer Gesellschaft ein Fremdwort geworden. Dabei ist es von Natur her gegeben, es steckt in jeder noch so kleinen Zelle des Körpers. Schauen Sie sich Kinder an!

Sie haben einen Bewegungsdrang und üben Ihr Körpergefühl. Jeder konnte es. Alle Lebewesen können im Laufe der Zeit diese Fähigkeiten wieder verlieren. Gerade Individuen wie der Mensch, haben verlernt, auf den eigenen Körper zu „hören“. Es werden Körpersignale bewusst ignoriert, egal ob es sich dabei um Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen handelt. Selbst bei Abgeschlagenheit und Antriebsverlust entstehen Dysbalancen in der gesamten Muskulatur.

Rückenschmerzen

Abbildung 4 Kinder7

Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich zum Beispiel, kommen zu 70 % von verkürzter Oberschenkelmuskulatur! Bei einer verkürzten Oberschenkelmuskulatur, verkürzt sich der vierte Kopf des Quadrizeps. Daraufhin zieht der verkürzte Oberschenkelmuskel über den Hüftlendenmuskel an der Lendenwirbelsäule. Somit entsteht eine Hyperlordose. Das natürliche Bewegungsbild der Muskulatur ist somit nicht mehr gegeben, darauf hin kann die Muskulatur nicht mehr einwandfrei arbeiten, Stoffwechselabfallprodukte können nicht mehr aus der Muskulatur abtransportiert werden, woraufhin sich Myogelosen (Triggerpunkte/Muskelverhärtungen) bilden können. Mit diesen Problemen müssen sich Menschen, die viel im Sitzen arbeiten, Rad fahren oder eine stetige monotone Belastung der Oberschenkel haben, häufig auseinander setzen.

Als Folge der verkürzten Muskelkette, beginnend im Oberschenkel, wird die Lendenwirbelsäule in ein sogenanntes Hohlkreuz (Lordose/Hyperlordose) gezogen.

Der Schlüssel, um diese Rückenschmerzen los zu werden, die durch Muskelverkürzungen verursacht werden, ist denkbar einfach! Die Betroffenen müssen ihre Oberschenkel dehnen, die Bauchmuskulatur und die Muskulatur der Oberschenkelrückseite einschließlich der Gesäßmuskulatur kräftigen.

Abbildung 5 Oberschenkelaufbau8

Damit können die Schmerzen erheblich gemindert werden, bis hin zum endgültigen Abklingen.

Jedoch geschieht das nicht von jetzt auf gleich. Um Verkürzungen in der Muskulatur, den Sehnen und den Faszien aufzuheben, bedarf es regelmäßiger Dehnung. Zwei Mal die Woche je 30 Minuten ist empfehlenswert. Oft wird bei Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich ein Rückentraining empfohlen.

Abbildung 6 Rücken9

Davon ist unbedingt abzuraten. Wenn ein verkürzter Muskel zu Kontraktion, Anspannung bzw. zum Zusammenziehen gezwungen und dadurch eine aktive Muskelverkürzung angesteuert wird, werden sich die Schmerzen in der Muskulatur erheblich steigern. Der Schmerz ist zu 80 % nie dort zu bekämpfen, wo er zur Ausstrahlung kommt. Empfehlenswert ist die Berücksichtigung der gesamten Muskelschlingen/-ketten.

Und wenn dem noch nicht genug wäre, so führen sich die muskulären Dysbalancen über alle anderen Organsysteme fort, in lang vernachlässigte Teile des Bewegungsapparates, die Faszien.

Diese umhüllen die Muskulatur und Organe im menschlichen Körper wie eine Hülle aus weißen Geflechten, in denen tausende von Nervenzellen und Schmerzrezeptoren liegen. Diese beeinflussen nicht nur unsere Gelenken, Wirbel und Knochen, sondern auch unser Gemüt.

Die Faszie bezeichnet die Weichteilkomponenten des Bindegewebes, die den ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringen. Hierzu gehören alle kollagenen faserigen Bindegewebe des Menschen, insbesondere Gelenk- und Organkapseln, Sehnenplatten, Muskelsepten (Bindegewebsschichten, die zwischen zwei Muskeln liegen), Bänder, Sehnen, Retinacula (ringförmige Haltebänder der Sehnen) und die „eigentlichen Faszien“ in der Gestalt von flächigen, festen Bindegewebsschichten wie die Plantar-Faszie an der Fußsohle. Die sogenannte oberflächliche hintere Linie setzt sich nach oben bis über den Kopf fort und endet an der Erhöhung der Augenbraue.

Die oberflächliche vordere Faszienlinie beginnt auf der Oberseite der Füße und endet hinter den Ohren am Warzenfortsatz. Die seitliche Linie verläuft entlang des seitlichen Bereichs des Unterkörpers, der Hüften und der schrägen Bauchmuskeln. Dagegen wickelt sich die Spirallinie von Seite zu Seite um den Körper. Die tiefe vordere Linie wiederum verläuft entlang der Wirbelsäule und des Kiefers. Bildlich dargestellt auf der Seite 28 u.f..

Sehnenplatten = Aponeurosen

Hormone: Hormone sind biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben werden, um spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen an den Zellen der versorgenden Organe zu verrichten.

Lordose: Die Lordose ist eine konvexe Krümmung der Wirbelsäule nach vorne. Die Krümmung nach hinten wird als Kyphose bezeichnet. Beim Menschen ist eine Lordose im Bereich der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule normal.

Quadrizeps: Vierköpfiger Oberschenkelstrecker.

Muskelkontraktion: Unter einer Muskelkontraktion versteht man die aktive Verkürzung eines Muskels. Im weiteren Sinne werden auch Anspannungen des Muskels, die keine Verkürzung bewirken, sondern den Muskel gegen Widerstand in einer bestimmten Länge halten (isometrische Kontraktion) und solche, die einer auf den Muskel wirkenden Kraft einen Widerstand entgegensetzen, während dessen er verlängert wird (exzentrische Kontraktion), den Muskelkontraktionen zugerechnet.

Muskelsepten: Separieren benachbarte Muskeln oder Muskelgruppen funktionell und dienen als Ursprung für Muskelfasern.

Retinacula: Bei Säugetieren werden kurze, meist ringförmige Haltebänder der Sehnen als Retinacula bezeichnet. Solche Haltebänder um Sehnen von Streckmuskeln nennt man Retinaculum extensorum, solche um Beugesehnen Retinaculum flexorum. Die Haltebänder der Kniescheibe werden als Retinacula patellae bezeichnet.

Dieses körperweite Netzwerk erhält die strukturelle Unversehrtheit. Das heißt, es sorgt dafür, dass die Teile des Körpers zu einem Ganzen zusammengefügt sind und bleiben. Es unterstützt den Körper, schützt ihn und wirkt wie ein elastischer Stoßdämpfer bei Bewegungen. Faszien spielen eine wesentliche Rolle bei hämodynamischen (beschreibt den Blutfluss in den Blutgefäßen) und biochemischen Prozessen und bilden eine Matrix für die intrazelluläre Kommunikation.

Sie haben eine entscheidende Funktion bei der Abwehr des Körpers gegenüber Krankheitserregern und Infektionen. Nach Verletzungen bilden Faszien die Grundlage für den Heilungsprozess des betroffenen Gewebes.

Die Gewichtigkeit der Faszien bzw. der myofasziellen Muskelketten für die Stabilität des Körpers möchte ich anhand der oberflächlichen hinteren Verbundkette, der oberflächlichen vorderen Verbundkette und der spiralen Verbundkette auf den folgenden Seiten erklären.

Myofasziale Muskelketten

Diese Ketten sind ein Zusammenschluss der Muskeln, Faszien und der Gelenke. Der menschliche Körper wird von unzählig vielen myofaszialen Leitbahnen und Muskelketten durchzogen. Sie sorgen unter anderem für die in der Abbildung 7 dargestellte Verkettung.

Abbildung 7 Bewegungsqualität10

Schmerzqualität ist in Bezug auf die Ursprungswahrnehmung, funktionelle Bewegungen inklusive der Rumpfkontrolle, die Fähigkeit, korrekt vorgegebene Positionen einzunehmen, die Grundlage für die Reflexkontraktionen der Muskulatur (der Wahrnehmung, der automatischen Verarbeitung und der Weiterleitung).

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