Die Hure und der Mann mit dem Schloss

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Die Hure und der Mann mit dem Schloss
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Til Schlosser

Die Hure und der Mann mit dem Schloss

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Das Buch

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Impressum neobooks

Das Buch

Sie sieht keinen Ausweg, als sich weiterhin von ekeligen Männern für ein bisschen Geld durchnehmen zu lassen. Doch eines Tages besucht sie einer, der ein Schloss besitzt. Er möchte sie aus ihrer Lage herausholen und bietet ihr an, bei ihm zu wohnen. Doch seine werten Gäste wollen unterhalten werden …

Kapitel 1

Sollte Lara wirklich da hineingehen? Das Licht aus den Fenstern und die Leuchtreklame hatten sie an diesen Ort gelockt. Immerhin klang das Gelächter nicht so, als würde jemand einen flachen Witz machen und dann alle lachen, so laut sie konnten. Nein, sie hatte da so ein Gefühl – und wo sollte sie jetzt sonst noch hingehen? Also öffnete sie die Tür und trat ein.

Einige Männer, von denen die meisten eher kräftig aussahen, standen an der Bar herum. Entweder die Sorte, die nach einem Scheißtag noch ein Bier kippen wollte – oder etwas von ihr wollte. Niemand hier konnte so einen beschissenen Tag wie sie gehabt haben. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie an diesem Abend noch für etwas offen wäre – aber die hier waren es wahrscheinlich. Da kannte sie sich schon zur Genüge aus. Nein, sie sollte das nicht machen. Obwohl … was wäre so schlimm daran, sich nach dieser Sache so richtig schön von einem kräftigen Typen durchnehmen zu lassen? Wohl besser als mehr zu trinken, als sie vertrug.

Sie sollte bald von hier verschwinden, auch wenn sie noch nicht genau wusste, wohin. Oder doch so lange es ging hier an der Bar sitzen? Erst einmal stand sie hier, wurde kaum beachtet und sah sich um. Toll – hatte einer von diesen Männern gerade was für sie bestellt? Der mit der Tätowierung auf dem kräftigen Oberarm? Ja, und nun lächelte er ihr auch zu. Also vielleicht doch lieber schnell weg von hier. Vielleicht noch einmal probieren, ob sie diese frühere Bekannte erreichte, und …

„Ganz allein hier?“, fragte der Typ auf einmal, während er sich auf den leeren Barhocker neben ihr hinsetzte. Sie zuckte leicht zusammen, als der Barmann ein weiteres Glas von diesem Zeug hinknallte. Das war für sie. Gut, einen konnte sie trinken, auch wenn das sicher dieser wirklich scharfe Wodka war. So billig, wie das Zeug hier laut der Karte war, konnte sie bald wer darauf einladen. Aber was war das bitte für eine Anmache? Immer noch besser als ihr letztes Erlebnis. Zumindest würde es sie ablenken, mit ihm ein bisschen herumzublödeln.

„Ach, ich war auf dem Weg nach Hause und wollte noch was trinken, nur so“, antwortete Lara schließlich.

„Ja, der geht sicher noch … und dann?“

„Also wenn ich ehrlich bin …“

Toll, er hatte sie durchschaut und voll erwischt. Bald würde es herauskommen. Dass sie im Moment überhaupt kein Zuhause hatte, weil sie ihr letzter Liebhaber auf die Straße gesetzt hatte. Der sich in den letzten Monaten ihr Freund genannt und dem eben die Wohnung gehört hatte. Aber so, wie dieser Typ hier aussah, konnte sie ruhig ein bisschen was über ihn herausfinden. Ja, vielleicht würde es wie üblich enden, aber dann wusste sie wenigstens, wo sie die Nacht verbringen konnte. Oder ob er sie … für eine Hure hielt? Klar, so wie das hier aussah und wie sie im Moment herumlief …

Dabei sah die Frau neben ihr schon eher wie eine aus. Wahrscheinlich war das hier offiziell nicht erwünscht, aber sicher wussten alle, dass an Orten wie diesem fast jeder Wunsch zu kaufen war. Nicht nur billige Getränke, die einem fast den Hals verätzten. Meistens standen die Damen ab einer gewissen Uhrzeit draußen auf der Straße und manche sicher auch hier drinnen. Beim Einkaufen war sie früher manchmal in diese Gegend gekommen. Und nun … mit welchem Geld sollte sie das machen? Nun ja, auch diese Damen bestellten schließlich den einen oder anderen Drink, oder eher jemand für sie.

„Oh, wo fehlt es denn?“, setzte der Typ die Unterhaltung fort und ließ seine Hand in die Nähe von ihrer wandern.

„Da gibt es momentan ein bisschen ein Problem mit meiner Wohnung.“

„Oh, ich weiß schon, sag nichts weiter. Aber … du … könntest …“

„Ja?“

„Wenn du möchtest bei mir übernachten. Wäre kein Problem.“

„Wirklich?“

Toll, gerade erst hier und schon wo hineingeraten. Jetzt konnte sie schlecht einfach so ablehnen. Wie würde das aussehen? Immerhin, er redete nicht herum so wie viele Männer – und schien jemand zu sein, der sich vielleicht um sie kümmern würde. Sie konnte ja einmal mitgehen, vorausgesetzt, er bezahlte ihr Rechnung hier. Ja, da war dieses Gefühl in ihrem Magen – aber als sie ihn noch einmal genauer ansah, verschwand es nach und nach fast ganz. Sie kippte den Drink fast ganz, lächelte ihm zu und legte ihre Hand auf seine.

Ob er hier in der Nähe wohnte? Es war an diesem Abend fast ein wenig kühl geworden, aber es ging noch. Auch für die gewerblichen Damen, die nun ihre Position am Rand des breiten Gehsteigs eingenommen hatten. Wo nahmen die nur immer diese auffälligen Stiefel her? Besorgte vielleicht der Chef dieses Lokals mit rot und schwarz verklebten Fenstern, vor dem eine stand. Dieser Mann, mit dem Lara nun mitging, schien sich aber nicht für solche Sachen zu interessieren. Er bog nun in eine Seitengasse ein und sie folgte ihm weiterhin. Dieses Gefühl in ihrem Magen kam doch wieder auf. Was sollte das hier sein?

Sie war sich nicht sicher, ob das ein Wohnhaus oder eine Lagerhalle sein sollte. Vielleicht war das einfach nur eine Garagentür, von der er wusste, wie sie sich öffnen ließ. Ein breiter, schwach beleuchteter Gang tat sich auf, wo sie nach ein paar Metern eine Eingangstür erkennen konnte. Wohnte der hier? Vielleicht war er der Chef und das sein Firmengebäude, wo er einen Bereich für seine … Abenteuer nutzte? Klar, vielleicht war er verheiratet. Da kam es eben nicht so gut, wenn er 22-jährige Frauen anschleppte.

Noch mehr Türen zweigten ab, die mit etwas neuer Farbe vielleicht besser aussehen würden. Hinter einer davon glaubte sie Geräusche zu hören. Als wäre da jemand und würde laut reden – oder sonst etwas tun. In einem Bereich, wo es aufgeräumter aussah, sperrte ihr Begleiter nun eine neuer wirkende Tür auf. Er trat ein und schaltete das Licht ein. Sah wie eine durchschnittliche Wohnung aus, wo vielleicht einmal jemand aufräumen sollte.

„Du kannst dort drüben schlafen“, zeigte er in Richtung eines Durchganges. „Das Badezimmer wäre dann gleich daneben.“

„Oh … ja, danke jedenfalls.“

Er ließ sie einfach dort stehen und verschwand in einen anderen Raum. Der Ausgang sah wie eine von diesen Türen aus, die von selbst zufielen und sich dann nicht mehr öffnen ließen. Doch erst einmal bog Lara in die Richtung ab, die er ihr gezeigt hatte. Sie sah sich genau um. Da war immerhin ein Bett – eher niedrig, recht groß, und in knalligem Rot. Sonst gab es nicht viel in diesem Raum. Waren das Gitterstäbe vor dem Fenster? Wer hier einbrechen wollte, hatte es schwer. Oder was sollte das darstellen? Lara versuchte sich von irgendwelchen komischen Gedanken zu befreien und setzte sich auf das Bett. Ein anderer Durchgang führte wohl tatsächlich zu einer Dusche. Wäre jetzt auch nicht schlecht.

Das Bad sah sogar größer aus, als sie sich erwartet hätte. Fast wie in einem richtigen Hotel, das sie sich niemals leisten konnte. Keine Spur von Schimmel oder solchen Sachen. Sie sollte sich einfach unter die Dusche stellen, dann bald ins Bett gehen, und morgen alles klären. Ihr Freund, nun wohl ihr Ex-Freund, musste sie doch zumindest noch ihre Sachen holen lassen. Sonst … würde sie die Polizei rufen oder so. Eine kleine Mietwohnung sollte sich auch irgendwie organisieren lassen.

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