Gehen Sie zurück zum Modell der Agorá und von dort weiter aufwärts zu den Funden aus römischer Zeit, unter denen die gewaltige Hadriansstatue, gefunden in der Agorá, herausragt. Dort und im Bereich des alten Hafens hat man auch Porträts anderer Kaiser, u. a. eines von Cäsar, sowie von Philosophen und Feldherren ausgegraben.
Stufen führen hinauf zu aus frühbyzantinischer Zeit stammenden Gebäudeteilen aus Vorgängerbauten der heutigen Kapelle Ágios Vassílios im Westen der Stadt. Dort hat man, wie die auf Thássos arbeitenden Archäologen glauben, die erste Kirche auf der Insel errichtet. Weitere frühbyzantinische Fragmente stammen aus Alikí.
In dem dahinter liegenden Bereich werden wieder Ausgrabungen aus der Antike präsentiert. Ein Glanzstück des Museums ist die besonders anmutige Statuette der auf einem Delfin reitenden Aphrodite, die im 3. Jh. v. Chr. geschaffen wurde, als Thássos künstlerisch auf seinem Höhepunkt stand. Weiter nach oben steigend, entdeckt man u. a. ein wunderschönes Pan-Relief, das man auf einem Altarblock im Dionysium gefunden hat. Ein weiterer Bereich ist der Arbeitswelt in der Antike gewidmet. Auf Stelenfragmenten sieht man z. B. einen Fischer, einen Seemann, einen Schreiber und einen Minenarbeiter mit ihrem jeweiligen Werkzeug. Es wird u. a. auch verdeutlicht, wie man Flüssigkeiten abgemessen hat, und man erfährt einiges über die Herstellung und den Export von Wein in der Antike.
Wenn Sie eine Etage abwärts gehen und sich links halten, kommen Sie u. a. zu Funden aus der antiken Nekropole. Zum Abschluss sollten Sie von hier oben noch einen Blick auf den riesigen Koúros werfen und dessen filigran gearbeitete Haartracht bewundern.
♦ Von Nov. bis April Mi-Mo 8-15 Uhr, im Sommer bis 19 bzw. 20 Uhr. Eintritt 4 €.
Dritter Rundgang: Vom ehemaligen Kriegshafen in die antike Oberstadt
Der zwei- bis dreistündige, z. T. etwas beschwerliche Rundgang gehört mit zum Schönsten, was Liménas zu bieten hat, und lohnt wegen der Lichtverhältnisse besonders an einem Vormittag. An heißen Tagen sollte man sich mit genügend Wasser eindecken. Für den nicht ganz ungefährlichen Abstieg vom letzten Hügel kann ein Wanderstock gute Dienste leisten.
Beginnen Sie den Rundgang am heutigen Fischerhafen, dem antiken Kriegshafen, der seit eh und je durch zwei Molen geschützt ist und in der Vergangenheit entsprechend „geschlossener Hafen“ genannt wurde. Sein Pendant, der „offene Hafen“, der den Thassioten als Handelshafen diente, ist heute nicht mehr vorhanden. Er lag weiter nordöstlich - dort, wo sich jetzt ein schmaler Sandstrand befindet - und wurde vom Felsenkap Evraiókastro (Judenburg) gegen das offene Meer abgeschirmt. Von der antiken Anlage des Kriegshafens ist heute nicht mehr viel zu sehen. Hier und da erkennt man noch Reste der beiden alten Molen und Marmorplatten im Wasser. Mit Letzteren war einst der gesamte Grund dieses Hafens ausgelegt. Am Ende der südlichen Mole sind bei ruhiger See noch die Fundamente eines runden Wachturms auszumachen. Daneben gibt es aber auch einiges von der Unterwasserwelt zu sehen: Seeigel, lachs- und orangefarbene Seesterne, pockennarbige Muscheln, zahlreiche kleine Fischschwärme und mit etwas Glück auch mal ein Oktopus.
Am Hafen herrscht eine angenehme Atmosphäre. Wo einst die berühmten „schwarzgeschnäbelten“ Kriegsschiffe der Thassioten lagen, dümpeln heute die Kaíkia der Fischer und ankern die Ausflugsboote. Am von Platanen beschatteten Kai breiten die Fischer ihre Netze aus, um sie zu trocknen oder zu flicken. Vormittags sitzen sie oft auch in einem der Cafés und erholen sich bei Oúzo und Mezé von ihrer nächtlichen Arbeit. Zwischen den Lokalen fällt ein lang gestrecktes, schiefergedecktes Gebäude mit Giebelfenstern im Obergeschoss und schönen schmiedeeisernen Balkonen ins Auge. Das sog. Metóchi oder Kalogériko gehörte dem Áthoskloster Vatopédi. Die darin lebenden Mönche verwalteten von hier aus ihre Ländereien auf der Insel und dem gegenüberliegenden Festland. Vor einigen Jahren hat es dann die Inselverwaltung der Mönchsrepublik abgekauft und, nachdem es jahrelang dem Verfall preisgegeben war, mit viel Aufwand renovieren lassen. Seither dient es als Kultur- und Verwaltungszentrum: Im Erdgeschoss finden nun wechselnde Ausstellungen, aber auch Vorträge, Konzerte etc. statt, während man im Obergeschoss eine Art Volkskundemuseum einrichtete. Hier wird sehr schön die Inneneinrichtung eines thassitischen Hauses präsentiert, außerdem kann man verschiedene Sammlungen (historische Fotografien, Trachten, eine traditionelle Mitgift, einstige Gebrauchsgegenstände wie z. B. einen Gebärstuhl) bewundern. Auf demselben Stockwerk wird in zwei weiteren Räumen die kleinasiatische Vergangenheit vieler Thassioten thematisiert.
♦ Das Museum ist im Juli und Aug. tägl. 19-23 Uhr geöffnet. Eintritt frei, ein freiwilliger Obolus für den Museumsverein von 1 € wird erwartet.
Tauffest in der Nikolauskirche
Der Rundweg zur Oberstadt führt unmittelbar hinter dem einstigen Klostergebäude nach links in die Straße Odós Pétrou Axióti. Wer möchte, kann noch einen kurzen Schlenker zum Diónyssos-Heiligtum machen. Dazu geht man an der Taverne Alexándra’s in die Odós Akropoléos ca. 100 m aufwärts. Von dem viereckigen Heiligtum aus dem 4. Jh. v. Chr., dessen Fundamente heute tiefer als die Straße liegen, ist nicht mehr viel erhalten. An der Südseite sieht man noch die sechs Stufen, die einst ins Innere führten. In dem Tempel sind verschiedene Statuen von Nymphen und Musen, z. B. die Personifikation der Komödie, gefunden worden.
Die am Restaurant Alexándra’s beginnende Axióti-Straße führt einen aus der modernen Stadt hinaus. Nach kaum 100 m stößt man wieder auf Reste der antiken Stadtmauer: In einem Vorgarten steht, tiefer als die heutige Straße, das sog. Wagen-Tor. Auf seinem linken Pfeiler kann man noch gut die Göttin Ártemis und den bärtigen Götterboten Hermes erkennen. Ártemis ist mit einem Faltengewand bekleidet, sitzt auf ihrem Streitwagen und hält die Zügel, während Hermes die Pferde am Zaum führt. Schräg gegenüber dem Wagen-Tor liegt das Possídion. Neben den spärlichen Tempelruinen sind auch noch Reste eines Hera-Altars auszumachen.
Der Berg Áthos ist allgegenwärtig
Im Laufe der Jahrhunderte erhielten die 20 Klöster des Berges Áthos jede Menge Geschenke, z. B. Kunstschätze, Reliquien und auch Gelder, am wichtigsten waren jedoch die sog. Metochien. Das waren Ländereien, verstreut in Griechenland, in Kleinasien, in den Donauländern und in Russland, die von den Klöstern als landwirtschaftliche Güter genutzt und von mehreren Mönchen gemeinsam bewirtschaftet wurden. Der Gewinn floss dem das jeweilige Metóchi besitzenden Kloster auf dem Áthos zu. Nach dem verlorenen Krieg gegen die Türken konfiszierte die griechische Regierung zwischen 1923 und 1927 einen Großteil der in Griechenland gelegenen Metochien (es gab eine ganz geringe Entschädigung), um dort Flüchtlinge aus Kleinasien anzusiedeln. Einige Ländereien - auch auf Thássos und Samothráki - sind aber immer noch im Besitz der Mönchsrepublik Áthos. Sie werden allerdings in der Regel nicht mehr bewirtschaftet; stattdessen befinden sich dort häufig Kirchen und Klöster.
Wenig später erreicht man das Hermes-Tor, dessen einstiger Reliefschmuck (Hermes führt einen Triumphzug von Göttern an) sich heute im Museum befindet. Dem Tor gegenüber hat man die Ruinen des sog. Nordviertels der antiken Stadt ausgegraben. Seit dem 8. Jh. v. Chr. - damals noch von „barbarischen“ Thrakern - war es bis zum Ende der Römerzeit ständig bewohnt. Natürlich erfuhren die Behausungen in diesem langen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren große Veränderungen: Waren die ersten Häuser noch mit Schilf und Lehm gedeckt, gab es in diesem Wohnviertel nach der Zeitenwende lichtdurchflutete Innenhöfe und kleine Säulengänge.
Die Straße geht nun in einen Erdweg über. Nach etwa 300 m erreicht man die hübsche Apostelkirche auf einer Felsplattform am Kap Evraiókastro. Die Kapelle wurde in die Mauerreste einer frühchristlichen Basilika hineingebaut, deren Apsis noch genau erkennbar ist. Auch zwei Säulen, eine sogar mit Kapitell, stehen noch. Die Basilika wiederum hatte man im 5. oder 6. Jh. auf den Fundamenten eines antiken Heiligtums errichtet, von dem kaum noch Überreste erhalten sind.
♦ Tipp: Wenn Sie romantische Sonnenuntergänge lieben, sollten Sie die Apostelkirche zur entsprechenden Zeit unbedingt noch einmal besuchen!
Man steigt nun den Weg, auf dem man zur Apostelkirche gelangt ist, weiter aufwärts. Nach ca. 100 m hält man sich an einer Gabelung rechts und folgt einem getreppten Fußpfad links von der alten Stadtmauer, die hier wieder sehr gut erhalten ist. Trotz des recht beschwerlichen Aufstiegs sollte man einen Blick auf die Mauer werfen, denn es ist faszinierend, wie exakt die verschieden großen und unterschiedlich behauenen Marmorblöcke ineinandergefügt sind. Nach ca. 500 m erreicht man das wunderschön gelegene antike Theater, das schon der große Arzt Hippokrates um 410 v. Chr. gelobt hat. Im Laufe der Zeit wurden viele bauliche Veränderungen vorgenommen. So erhielt es im 3. Jh. v. Chr. eine marmorne Bühne und eine Vorbühne mit 12 dorischen Säulen. Während der römischen Epoche wurde es so verändert, dass es auch für Zwei- und Tierkämpfe geeignet war. So wurde z. B. eine 1,70 m hohe, den Zuschauerraum abtrennende bzw. schützende Balustrade errichtet. Es handelte sich damals mehr um eine Arena als um ein Theater. 2000 bis 3000 Personen sollen auf den steinernen Sitzreihen Platz gefunden haben. In den letzten Jahren wurden hier wiederum gravierende Umbauarbeiten durchgeführt, diesmal mit dem Ziel, das alte Theater für Aufführungen zu modernisieren. Die Arbeiten sollen Ende 2020 abgeschlossen sein, wirklich verlassen kann man sich auf diese Angabe aber nicht.
Beeindruckend sind die Reste der antiken Stadtmauer
Folgen Sie dem Weg, der links vom Theater am Zaun entlang weiter aufwärts führt, und halten Sie sich bald links, während der Zaun hier geradeaus verläuft. Der Weg geht nach einigen Metern in einen von Laternen gesäumten Pfad über (die meisten Laternen waren 2019 kaputt). Wer den Rundgang abkürzen will, zweigt bei der nächsten Gelegenheit auf einen weiteren Laternenpfad nach rechts ab, passiert den Eingang zum Theater und geht über Treppen hinunter zum antiken Hafen zurück.
Um die Tour fortzusetzen, wandern Sie auf dem Pfad weiter aufwärts. Bald kommen Sie zu der idyllisch gelegenen kleinen Ilíaskapelle. Von hier oben kann man zwischen den hochgewachsenen Kiefern einen schönen Blick übers Meer hinüber aufs Festland genießen.
Wenige Minuten nach der Kapelle erreicht man die Ruinen des mittelalterlichen Kástros. An dieser Stelle lag einst die Akrópolis der antiken Stadt und darin ein dem delphischen Orakelgott Apoll Pýthios geweihter Tempel, von dem kaum noch etwas zu sehen ist. Während der byzantinischen Zeit hatte der 137 m hohe Festungsfelsen insbesondere als Fluchtburg vor den häufigen Piratenüberfällen Bedeutung. Im 14. und 15. Jh. verbesserten und erweiterten die Genueser die byzantinische Anlage. Aus dieser Zeit stammen z. B. die Reste der kleinen Burgkirche an der Ostseite des Felsens, erkennbar an der halbrunden Apsis sowie einem schmalen Fenster in der Seitenwand, die zwei Zisternen sowie die beiden Wachtürme an der Westseite des Kástros. Von dort sollten Sie unbedingt einmal einen Blick hinunter auf die moderne Stadt, den Hafen und die Agorá werfen - es lohnt sich!
Blick vom Kástro
Am Südausgang des Kástros kann man noch ein ganz besonderes Kleinod bewundern. Steigt man links vom südlichen Turm über eine Treppe durch zwei aufeinander folgende Tore abwärts und geht direkt hinter dem letzten Ausgang nach rechts, sieht man in einem Stein der inneren Westwand ein wunderschönes Totenmahlrelief. Vor einer liegenden männlichen Gestalt richtet sich eine Schlange auf, rechts des Mannes steht ein Kind, gegenüber sitzt eine Frau, hinter der ein Pferd zu sehen ist.
Von diesem Kástroausgang aus sieht man eine große Plattform (in Wirklichkeit ein zweiter Hügel), auf der einst der antike Athena-Tempel stand. In wenigen Minuten hat man die Ruinen erreicht. Außer den Grundmauern der rechteckigen Tempelanlage aus dem 5. Jh. v. Chr. ist allerdings nichts mehr erkennbar. An ihrer Südwestecke führt links von einer großen und zwei kleineren Kiefern der Pfad durch einen Zaun weiter. Er wird jetzt wieder von Laternen gesäumt und zieht sich durch Olivenhaine zum dritten Hügel, an dessen Nordostseite eine halbrunde Nische in den Fels gemeißelt wurde. In diesem dem Hirtengott Pan gewidmeten Heiligtum kann man an der Rückwand der Grotte mit einiger Mühe ein leider sehr stark zerstörtes Relief erkennen. In der Mitte bläst der gehörnte Pan auf seiner Flöte, links davon stehen drei Ziegen verschiedener Größe. Darüber lassen sich ein Leuchter und zwei auf den Hinterbeinen stehende Böcke ausmachen.
Links von dem Heiligtum führt der Pfad weiter aufwärts und bringt Sie dann links von einer Gipfelsäule und einem Fahnenmast über den Hügel hinweg zu einer steilen Treppe. Glücklicherweise sind die Stufen fast ständig durch ein Geländer gesichert, sonst bekäme man es vielleicht doch mit der Angst zu tun. Ohnehin scheint dieser spärlich rot markierte Abstieg mehr von Ziegen als von Touristen benutzt zu werden, eindeutige Spuren lassen zumindest darauf schließen. Bald passiert man wieder gut erhaltene Teile der Stadtmauer. Nach insgesamt mehr als 200 Stufen biegt man an einer Gabelung rechts ab und stößt nach 10 m auf das Parmenónas-Tor, das einzige, durch das man wirklich hindurchgehen kann. Es wurde um 500 v. Chr. errichtet. Von hier aus windet sich ein schmaler Pfad zwischen Olivenbäumen hindurch. An dessen Ende kommt man über fünf Stufen zu einem Erdweg, dem man nach links weiter abwärts folgt. Schließlich geht man auf asphaltiertem Sträßchen zwischen Wohnhäusern hinab zur Hauptstraße, die man in der Nähe des Silenentors erreicht. Rechts geht es zum Hafen zurück.
Wem der oben beschriebene Rückweg zu gefährlich bzw. zu steil ist, kehrt vom Pan-Heiligtum Richtung Theater zurück und zweigt kurz davor auf den schon bekannten Laternenweg ab, dem man hinunter in die Stadt folgt.
Der Töpfer Kostís bei der Arbeit
Spaziergang zum Töpfer von Liménas
Ungefähr eine halbe Stunde dauert der Spaziergang zu der hübsch gelegenen Töpferei von Kostís. Vom alten Hafen gegenüber dem Café Plátanos folgt man der von Tavernen gesäumten Straße in südwestliche Richtung, passiert die anlässlich der Olympischen Spiele in Athen im Jahr 2004 aufgestellte Statue des antiken Faustkämpfers Theagénis, überquert bald einen Bach und kommt zum modernen Hafen, wo die Fähren nach Keramotí abfahren. Die Straße folgt dem Verlauf der Strandbucht. 200 m weiter kommt man an der Ouzerí Moúses vorbei und geht nun auf einem mal gepflasterten, mal naturbelassenen Weg weiter stets am Meer entlang. Links liegt die kleine Kirche Ágios Vassílios, deren Vordach durch überdimensionale Säulen abgestützt wird. Dahinter erkennt man freigelegte Grundmauern aus byzantinischer Zeit. Oberhalb des schmalen Strands schlängelt sich der Weg durch einen kleinen Olivenhain bzw. entlang neuerer Häuser bis zum Ziel, dem letzten Haus in der Bucht.
Wer außer an Keramik auch an der Archäologie Spaß hat, sollte von der Töpferei zu der nördlich gelegenen Landstraße hinaufgehen. Dort kommt man zu den Ausgrabungen einer spätantiken Grabanlage.
In der Töpferei bei Kostís
In einem der letzten Häuser am Westrand von Liménas liegt die kleine Werkstatt von Kostís Chrysogélou. Hier findet man geschmackvolle Keramik, die sich wohltuend vom griechischen Durchschnittsallerlei unterscheidet, meist in gedämpften Blau-, Grau- und Grüntönen glasiert. Gerne zeigt er den Besuchern auch seine Werkstatt, deren Geschichte bereits zu Anfang des 20. Jh. begonnen hat. Kostís’ Großvater kam 1908 von der bekannten Töpferinsel Sífnos nach Thássos. Die grüne Insel und auch eines der thassitischen Mädchen hatten es ihm angetan, sodass er blieb, heiratete und eine Töpferei einrichtete, die dann einer seiner Söhne übernahm. Und Kostís setzte die Handwerkstradition einige Jahrzehnte später fort. Wie Vater und Großvater auch modelliert er im Übrigen heute noch die typischen sifnischen Schmortöpfe mit der runden Form - darin werde das Essen einfach besser warm gehalten, meint er.
Heute formt er an einer strombetriebenen Töpferscheibe und brennt in einem elektrischen Ofen, der Ton kommt fix und fertig aus Athen. Noch gut erinnern kann er sich an die Zeit, als er sein Arbeitsmaterial selbst herstellen musste. In eine Grube gab er Wasser und Erde und mischte diese beiden Bestandteile durch, indem er die Masse immer wieder mit den Füßen stampfte. Auch das Brennen war damals viel mühsamer als heute. In dem großen Ofen in der Mitte der Werkstatt wurde abends Feuer gemacht, die ganze Nacht über legte Kostís einen Scheit nach dem anderen auf. Erst wenn das Feuer die richtige Farbe, d. h. der Ofen die notwendige Temperatur hatte, konnte gebrannt werden. Heute gibt der Töpfer an der Schaltuhr des Ofens Temperatur und Zeit ein - für den ersten Brand 10 Stunden und 950 °C, für den zweiten 14 Stunden und 1080 °C - und es kann losgehen.
♦ Tägl. 10-13.30 und 16.30-19.30 Uhr, in der NS etwas kürzer.
Baden und Wassersport
Nicht gerade umwerfend sind die Möglichkeiten unmittelbar in Liménas. Am besten ist der Stadtstrand nördlich des Fischerhafens, auch „Harbour Beach“ genannt. Er bietet Schatten durch einige Bäume, ist sandig und flach abfallend, insbesondere im Hochsommer aber häufig überfüllt. Umkleidekabinen, Süßwasserduschen und ein Badewächter sind vorhanden. Liegen und Sonnenschirme werden von mehreren umliegenden Lokalen gegen Abnahme eines Getränks zur Verfügung gestellt.
Am westlichen Stadtrand liegt der etwas ruhigere, sehr schmale Ágios-Vassílios-Strand (nahe bei der gleichnamigen kleinen Kirche). Auch hier gibt es seit ein paar Jahren Beachbars, sodass Liegen und Sonnenschirme zur Verfügung stehen; Schatten spenden aber auch einige Bäume oberhalb des Strandes.
Die in Skála Prínou ansässige Tauchschule Center Action Thássos unterhält am alten Fischerhafen im Sommer einen abends geöffneten Infostand, an dem man Touren in die Unterwasserwelt der Insel buchen kann.
♦ C.A.T., Tel. 2593023003 und Tel. 00306977267401, www.actionthassos.com.
Wanderung 1: Von Liménas nach Makríammos
Aussichtsreiche Rundwanderung mit Bademöglichkeit
Basis-InfosKarte
Information/Reisebüros Endless Holidays, Paraliakí Leofóros (neben dem Gymnasium). Sehr freundliches Personal, z. T. auch deutschsprachig. Umfassender Service, die richtige Adresse für die Buchung aller möglichen Ausflüge (Inselrundfahrt, Segeltörns, Bootsausflüge, Jeep-Safari, Kanutour auf dem Néstos etc.), außerdem unterhält Europcar in diesem Büro eine Vertretung. Tel. 2593022633, www.thassos-travel.com/en.
Visit North Greece, Pávlou Melá 17. Die in Heidenheim aufgewachsene deutschsprachige Chrisúla aus Komotiní hat schon als Kind viel Zeit auf Thássos verbracht und kennt die Insel wie ihre Westentasche. Zusammen mit ihrem Mann Stélios führt sie die empfehlenswerte Agentur, die neben den üblichen Ausflügen zum Festland, Bootsfahrten, Inselrundfahrt etc. einige „selbstgestrickte“ Touren anbietet, seien es die Tour „Thássos einmal anders“, bei der man u. a. dem Wochenmarkt in Prinos und dem Künstler Kóstas Lóvoulos in Limenária einen Besuch abstattet, oder die vielfältigen Wandertrips - von der Kräuterwanderung bis zur Gipfeltour auf den Ipsárion ist alles dabei. Wer sich nicht allzu sehr anstrengen möchte, dem sei der „Liménas Afternoon Walk“ empfohlen. Außerdem vermittelt das Büro Mietwagen ab Hotel, Fährhafen oder Flughafen. Tel. 2593112052, www.visitnorthgreece.com.
Mýthos Travel, in der gleichnamigen Taverne am Fischerhafen. Bietet 2-mal pro Woche eine Tour an, auf der man die beiden großen „Renner“ unter den Badeplätzen in drei Stunden besuchen kann. Mit dem Boot geht es von Liménas zuerst nach Saliára, dann mit dem Bus nach Gióla (35 €). Tel. 2593023543.
North Sailing, vermietet größere und kleinere Segel- sowie Motorboote. Außerdem bietet die Agentur Ausflüge mit Skipper an, die in der Regel 5 oder 7 Stunden dauern. Beliebt sind z. B. die Fahrten von Liménas nach Limenária entlang der Ost- oder Westküste oder auch die sog. Sunset-Touren. Tel. 2591051180, www.northsailing.gr.
Ausflüge ab Liménas auch → Link.
Verbindungen Fähren: Je nach Saison fahren die Fähren 6- bis 30-mal täglich von Keramotí nach Liménas und zurück. Fahrtdauer ca. 40 Min., pro Person ca. 4 €, Kinder (5-10 J.) 2 €, Pkw 18-22 €, Motorrad 4-5 €. Abfahrt am neuen Fährhafen. Dort erhält man auch die aktuellen Fahrpläne und Informationen über Preise an den kleinen, weißen Ticketkiosken der insgesamt drei Fähragenturen.
Flying Dolphin: Im Sommer 2019 war der Flying Dolphin wegen technischer Probleme nur unregelmäßig in Betrieb. Abfahrt ist am alten Fährhafen (Delfin-Skulptur).
Eine aktuelle Übersicht über alle Schiffsverbindungen finden Sie unter www.dromologia-kavalas-thasou.blogspot.com.
Bus: Nahezu jeder Ort auf Thássos ist durch Busse mit Liménas verbunden. Die Busstation (KTEL) befindet sich gegenüber dem Fähranleger. Dort erhält man auch kostenlos Fotokopien des aktuellen Fahrplans. Achtung: Dieser ändert sich häufig, da er auf die Abfahrtszeiten der Fähren abgestimmt wird. Die Fahrkarten werden am Schalter des KTEL und im Bus verkauft. Genauere Informationen zu Fahrplan und Preisen finden Sie auf S. 224.
Taxi: Taxifahrer warten am Fährhafen und an der Station gegenüber dem Hotel Possidón, dort sind auch die Telefonnummern der im Jahr 2019 insgesamt 6 Fahrer angeschlagen. Informationen zu den Tarifen.
Banken Mehrere Banken im gesamten Innenstadtbereich, alle verfügen über einen internationalen Geldautomaten für EC- und verschiedene Kreditkarten. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-14 Uhr.
Hafenamt Das Hafenamt befindet sich in der Nähe des Polizeigebäudes. Hier erhalten Sie Auskünfte über den Fährbetrieb. Tel. 2593022106.
Medizinische Versorgung Allgemeinmediziner: z. B. Dr. Geórgios Dedópoulos, Odós Gallikís Skolís 34, Tel. 2593022400. Fachärzte: u. a. Dr. Nikólaos Kotsális (Gynäkologe), Odós P. Melá, in demselben Gebäude wie die Wäscherei, Tel. 6044310664. Dr. Zanet Papamárkou (Zahnärztin), bei der Nikolauskirche, Tel. 2593023577. Dr. K. Skevás (HNO-Arzt), nahe der Ouzerí Moúses, Tel. 2593022090. Dr. Níkos Dronoúdas (Kinderarzt), Odós Dimitriádou 2-4 bzw. gegenüber dem Club D, Tel. 2593023298. Dr. María Liárou (ebenfalls Kinderärztin), an der Ausfallstraße nach Prínos, Tel. 2593023197.
Nahe der Tavérna Moúses gibt es ein Polijatríou (kleines Ärztehaus) mit mehreren Fachärzten, Tel. 2593023417, Notrufnummer für den 24-Stunden-Service Tel. 6988848212.
Apotheken findet man in Liménas recht viele, z. T. sind sie im Stadtplan mit einem Apothekensymbol gekennzeichnet. Welche der Apotheken gerade Sonntags- bzw. Nachtdienst hat, erfahren Sie durch einen Aushang im Fenster.
Mietfahrzeuge/Autos Avis 36, das Büro liegt oberhalb der Abzweigung nach Makríammos. Tel. 2593023200.
Europcar 29, im Büro von Endless Holidays. Tel. 2593023776.
Potós Car Rentals 17, lokaler Anbieter, der es durchaus mit den internationalen aufnehmen kann. Wurde von Lesern wegen des guten Zustands der Fahrzeuge und der günstigen Tarife gelobt. Tel. 2593023969, www.rentacarpotos.gr.
Mietfahrzeuge/Zweiräder Bábis 16, mitten in der Stadt, hat sich auf Fahrräder spezialisiert. Tel. 2593022891.
Crazy Rollers 33, im Angebot sind Scooter und Motorräder in verschiedenen Größen. Leser waren mit Fahrzeugen und Service sehr zufrieden. Tel. 2593071444, www.crazyrollers.gr.
2 Wheels 28, bietet Fahrräder, Mofas, ATV, Scooter und Motorräder. Tel. 6974809876.
Post Das Postamt mit Western Union Service liegt im Zentrum der Stadt. Geöffnet Mo-Fr 7.30-14.45 Uhr.
Tanken An der Ausfallstraße Richtung Panagía sowie oberhalb der Abzweigung nach Makríammos gibt es jeweils eine Tankstelle, eine weitere befindet sich im westlichen Stadtgebiet an der Ausfallstraße nach Prínos.
Telefonnummern Polizei Tel. 2593022500; Rathaus Tel. 2593350100; Taxi Tel. 2593023391.
Wäscherei In der einzigen Laundry von Liménas kann man seine Wäsche waschen oder reinigen lassen, das Kilo wird mit 3 € berechnet. Geöffnet Mo-Sa 9-13.15 Uhr, außerdem Mo, Di, Do und Fr 17-20 Uhr. Tel. 6957946240.
Einkaufen Karte
Die Läden konzentrieren sich in der parallel zur Uferfront verlaufenden Einkaufsgasse (Odós 18. Oktovríou), deren Geschäfte in der Hochsaison sehr gut besucht sind.
Backwaren Brot und Gebäck bekommt man in mehreren Bäckereien Karte. Leckere Pitten und Bougátsa gibt es in der Saison täglich frisch in mehreren Läden in der Einkaufsgasse.
Lebensmittel Die großen Supermärkte liegen an der Ausfallstraße nach Prínos. Im Stadtzentrum findet man einen gut sortierten Lebensmittelladen bei der Agentur 2 Wheels, einen weiteren z. B. in der Odós P. Melá nahe dem Büro von Visit North Greece.
Schmuck und mehr Mirónis, am Anfang der Odós Gallikís Arch. Scolís, blickt auf eine langjährige Juweliertradition zurück, bietet klassischen Gold- und Silberschmuck.
Bio/Regional Enplo, ein nettes Ehepaar verkauft in der Einkaufsgasse Bekleidung von griechischen Herstellern, die vorwiegend aus natürlichen Materialien wie Leinen, Baumwolle etc. gefertigt ist, u. a. auch die geschmackvollen Zoe-T-Shirts mit antiken Motiven. Toll ist aber auch der Schmuck aus Steinen, Silberelementen und verschiedenen Accessoires, den Mariléna selbst kreiert.
Asimavgís Art Shop, direkt gegenüber, bietet viel Hochwertiges aus Werkstätten griechischer Künstler, z. B. Kunsthandwerk, originelle Bilder, Figuren, edle Kombolóia, fantasievoll gestaltete Ketten u. a. m.
Bio/Regional Keramik Kostís, der legendäre Töpfer von Thássos verkauft seine hübschen Keramikwaren in seiner Werkstatt (über Mittag bis ca. 16.30 Uhr geschlossen).
Souvenirs Honig, süße eingelegte Früchte (Glikó tou Koutalioú), Wein, Oliven, Öl und leckeres Mandelgebäck (Kourabiédes) werden von Sofía Katzamáki in einem kleinen Laden gegenüber dem Café Plátanos verkauft. Neben Oliven und Olivenöl aus eigener Produktion findet man in den beiden Shops der Firma Ólis (einer im Zentrum, der andere oberhalb des Ortes nahe der Umgehungsstraße) viele andere interessante Waren griechischer Herkunft: Seifen, Kosmetikartikel, Gebäck, Loukoúmia, Balsamessig, Honig, Alkoholika etc.
Delfinskulptur aus thassitischem Marmor am alten Fährhafen
ÜbernachtenKarte
Im Zentrum *** Hotel Aéthria 31, zentral, aber dennoch ruhig gelegen, auch pauschal buchbar. Ansprechende Anlage mit gepflegtem Garten, geschlossenem Parkplatz, Tennisplatz, schönem Pool, Bar, Kinderspielplatz. Auch Einzelzimmer stehen zur Verfügung. Von Mai bis Ende Sept. geöffnet. Ein DZ mit Bad, AC, Kühlschrank, TV, WLAN und Balkon kostet je nach Saison 55-96 € inkl. Frühstücksbuffet, bei längerem Aufenthalt gibt’s Nachlass. Tel. 2593023310, www.aethriahotel.gr.
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** Hotel Danaé 32, bei dem freundlichen Verwalterehepaar Arsénis und Mariána wohnt man ganz zentral in angenehm großzügigen Zimmern mit Bad, Balkon, WLAN, Kühlschrank und AC, die nach hinten gelegenen Räume sind absolut ruhig; großer Parkplatz vorhanden. Zu zweit bezahlt man 50-80 €, das Frühstücksbuffet mit griechischer Geschmacksnote wird extra berechnet (7 € pro Person). Von Mai bis Ende Sept. geöffnet. Tel. 2593023071, contact@hotel-danae.com.
** Hotel Possidón 9, mit schönem Ausblick aufs Meer, nach gründlicher Renovierung mit modernem Ambiente. Kleine Hotelbar, ganzjährig geöffnet. Nicht besonders große, aber helle DZ mit Bad, TV, AC, WLAN, Kühlschrank und Balkon werden zum Preis von 60-70 € inkl. Frühstück angeboten. Tel. 2593022690, www.thassos-possidon.com.
** Hotel Ákti 11, in unmittelbarer Nähe; von den schmiedeeisernen Balkonen hat man einen schönen Blick aufs Meer. Die Zimmer sind entweder mit 2 Betten oder einem großen Doppelbett, z. T. auch mit einem Zusatzbett, sowie mit AC, Kühlschrank, WLAN und Bad ausgestattet. Zu zweit bezahlt man zwischen April und Okt. 45-65 €, Frühstück bekommt man am besten im benachbarten Bougátsalokal oder einem der umliegenden Cafés. Tel. 2593022326, www.hotel-akti.eu.