Umfang 200 seiten
Was werden wir morgen essen? Fragen zur Zukunft der Ernährung
Über das Buch
Dieser Tagungsband dokumentiert das Symposium Dürnstein 2024 zum Thema WAS WERDEN WIR MORGEN ESSEN? Fragen zur Zukunft der Ernährung, das vom 14. bis 16. März in Dürnstein in Niederösterreich stattfand. Er enthält Vorträge und Diskussionsrunden dieser Veranstaltung.
Das Symposion Dürnstein ist ein transdisziplinärer Gedankenaustausch, bei dem sich Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, Haltungen, Religionen und Weltanschauungen zum Austausch und Diskurs treffen. Das 13. Symposion Dürnstein widmete sich der Frage nach der Zukunft unserer Ernährung.
Die Frage nach der Ernährung von morgen ist drängend – nicht nur aus medizinischen oder demographischen Gründen, sondern vor allem wegen einer unheilvollen Mischung aus wirtschaftlichen, agrarischen und klimatischen Ursachen. Im Auftrag von Weltbank und UNO haben über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2008 den Weltagrarbericht erstellt, eine schonungslose und deshalb höchst unbequeme Analyse des planetaren Status quo. Das Ergebnis: Die industrielle Landwirtschaft strebt nach hohen Gewinnen und beutet dafür die natürlichen Ressourcen aus. Die Übernutzung des Bodens führt unter anderem zur Zerstörung des Humus – jener relativ dünnen Schicht, in der Milliarden von Bodenorganismen das Wachstum der Pflanzen ermöglichen. Durch die drastischen Eingriffe in die natürlichen Kreisläufe – Stichwort Mineraldünger und Pestizide – ist bereits im Jahr 2023 rund ein Fünftel der europäischen Tier- und Pflanzenwelt unmittelbar vom Aussterben bedroht. Die meisten dieser Arten dienen nicht unmittelbar der menschlichen Ernährung und sind für den Menschen oft lästige Insekten – aber für die Aufrechterhaltung der Lebenskette, als Bestäuber und Nahrung für andere Tiere unverzichtbar. Das Artensterben zerstört die natürliche Nahrungskette und damit die Lebensgrundlage des Menschen. Agrarwüsten und Saatgut- und Düngemittelkonglomerate sind nicht geeignet, das Überleben der Menschheit zu sichern, so der Weltagrarbericht. Ernährungssicherheit für die Weltgemeinschaft können nur kleine Bauern sichern, die Agroforstwirtschaft betreiben, also eine Mischwirtschaft mit Bäumen, Feldern. Tieren in kleinen Einheiten.
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