Johann der Grashüpfer

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Johann der Grashüpfer
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Silke May

Johann der Grashüpfer

Kinderbuch

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Inhaltsverzeichnis

Titel

1

2

Impressum neobooks

1

Tiefblauer Himmel breitete sich über der großen Schafwiese aus. Es herrschte lebhaftes Treiben in der Luft sowie am Boden, es prägte das morgendliche Bild eines bunten Getümmels. Alle waren sie unterwegs, die Bewohner oder Gäste der kleinen Wiese. Die warmen Tage im Mai nutzten sie alle aus, so wie die Ameisen die ihre Behausungen nach den langen Wintermonaten ausbesserten.


Ein Grashüpfer, sein Name war Johann, sprang mit großen Sätzen durch die Wiese und informierte sich auf diese Weise, ob neue Gäste zugezogen und ob die alten Bekannten alle den harten Winter überlebt hatten. Johann gab sich selbst diesen Namen, nachdem er ihn, im Schlosspark gehört hatte. Ein stattlicher Diener hieß Johann, der Grashüpfer war von dessen Erscheinung so begeistert, dass er sich seinen Namen aneignete. Schließlich war er auch eine stattliche Erscheinung, wie er von sich glaubte.


Zufrieden hüpfte Johann übers Gras, alle seine Freunde und Bekannten hatten den frostigen Winter gut überstanden. Die ersten Marienkäferchen flogen durch die Lüfte und die Ameisen waren auch schon emsig unterwegs. Während er so durch die Gegend hüpfte, sah er auf einem Grashalm einen kleinen Marienkäfer sitzen, der sich hoch oben sitzend in der Umgebung umsah.

»Einen schönen guten Morgen, wünsche ich dir«, sagte er höflich vom Boden aus.

Das Marienkäferchen wunderte sich über die Begrüßung, wo sie doch niemanden sehen konnte. Sie guckte in alle Richtungen und konnte aber niemanden erblicken, was sie überraschte, denn schließlich hatte sie einen weiten Rundumblick.


»Ich wünsche dir auch einen schönen guten Morgen du unsichtbares Wesen.« Der grüne Grashüpfer musste lachen. »Ich bin doch nicht unsichtbar, wie kommst du denn darauf?«

»Weil ich dich nur sprechen höre und nicht sehen kann«, antwortete das Käferchen.

»Na du bist gut! Wie wäre es …, wenn du statt nur in die Luft auch mal auf den Boden runter sehen würdest.«

Das Marienkäferchen sah zum Boden, aber auch hier sah es niemanden. »Ich sehe dich nicht!« Der grüne Grashüpfer wurde etwas ungeduldig. »Na ja, ein bisschen anstrengen musst du dich schon, wenn du mich sehen willst.« Das Marienkäferchen schaute angestrengt über den Wiesenboden unter ihr.

»Pass auf, dass er dich nicht von deinem Grashalm runter wirft, wenn er sich über dich ärgert!« Rief eine kleine Gruppe Bienchen, die dicht über sie beide hinwegflog.


»Macht ihm nicht Angst! Glaub ihnen kein Wort, ich kann mich zwar ärgern und das tu ich mittlerweile auch, aber ich bin nicht zornig.« Jetzt mit einem Mal sah es den Grashüpfer. Sie war mit den Augen und ihren Öhrchen seiner Stimme gefolgt, in die Richtung woher sie kam.

»Jetzt sehe ich dich, du bist ja dünnbeinig und grün, wie soll ich dich da zwischen dem grünen Gras sofort erkennen?« »Zugegeben, es war für dich nicht leicht, aber du siehst, wenn man sich Mühe gibt, dann hat man auch Erfolg.«


Das Käferchen verließ ihren Grashalm und flog zu ihm hinunter. Es setzte sich auf ein Kleeblatt und sah ihn sich an. »Warum guckst du mich denn so an? Hast du noch nie einen Grashüpfer gesehen?«

»Natürlich hab ich schon einmal einen Grashüpfer gesehen«, antwortete der Marienkäfer.

»Aber sicher nicht oft, oder?«

»Ich sagte doch – einmal.« Nun schmunzelte der kleine grüne Kerl. »Was trägst du denn da?«

»Ein Blümchen, für meine Freundin«, antwortet das kugelige Insekt stolz. »Das ist aber nett von dir, zu welcher Gelegenheit?« Das Käferchen verdrehte leicht verlegen die Augen. »Ich möchte sie bitten, dass sie mich heiratet.«

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