Die Musik, die wir sind

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Die Musik, die wir sind
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Rumi





Die Musik,

die wir Sind



Nach den Versionen von Coleman Barks



ausgewählt und übersetzt von Christoph Engen








Arbor Verlag



Freiburg im Breisgau





Impressum



© 2009 Arbor Verlag GmbH, Freiamt



Mit freundlicher Erlaubnis von Coleman Barks



Alle Rechte vorbehalten



E-Book 2021



Texte aus:



„The essential Rumi“, „The Soul of Rumi“, Harper San Francisco



„We are three“, „Delicious Laughter“, Maypop Books



Ausgewählt und übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Christoph Engen nach den Versionen von Coleman Barks



Lektorat: Lothar Scholl-Röse, Georg Grässlin



Gestaltung: Sandy Riemer












www.arbor-verlag.de







ISBN E-Book: 978-3-86781-363-1




Inhalt





Geleitwort von Reshad Feild







Geleitwort von Dr. Oruc Güvenc







Wer ist Rumi?







Die Musik, die wir sind







Die Ozean-Ente







Innen im Universum von Shams







Tänzer in meiner Brust







Was ich will







Schmerz







Schlund unserer Bedürfnisse







Einer, der aufhört, sich selbst zu sehen







Jemand







Derwisch an der Tür







Al-Hallādsch







Das Gasthaus







Vergeben







Wachehalten







Herum und Herum







Hier ist der Weg!







Ein nackter Mann







Mitternacht







Drehen







Trunkenbold







Die lahme Ziege







Die Edelstein-Blume







Mücken im Wind







Unbeschriebene Blätter







Meister unserer Musik







Schwimmen







Tanz!







Klettert auf eure Dächer







Taube am Dachrand







Ich liebe, wie still diese Antwort ist







Ayaz und die Perle des Königs







Maus und Frosch







Nichts liegt vor uns







Tausend neue Masken







Ersehntes Lieblingslied







Der allerlebendigste Moment







Was Shams verströmte







Diese Weite







Diese alles tragende Kraft







Kein Fremder mehr







Unser Rezept: Ein Freund







Ein schwingendes Wesen







Gegenwärtig wie Regen







Wir Drei







Wenn Geist den Körper berührt!







Diebe der Nacht







Lass Eifersucht enden!







Der Jurastudent







Der Alte Mann und der Arzt







Vollkommen neu!







Epilog







Quellenverzeichnis








Geleitwort von Reshad Feild



Ich stieß erstmals vor Langem in den frühen sechziger Jahren auf Rumis Werke, als ich die sechs, in drei umfangreichen Bänden gedruckten Bücher von Rumis Mathnawi in die Hände bekam. Auf meinen endlosen Reisen rund um die Welt haben mich diese Bücher seither immer begleitet. Zu jener Zeit hatten nur wenige von Rumi gehört, die „Wirbelnden Derwische“ waren so gut wie unbekannt, und von Coleman Barks, der mittlerweile einer meiner nächsten und vielgeliebten Freunde geworden ist, hatte ich noch nie gehört.



Jedoch Kismet (die Bestimmung) streckt ihre Arme nach allen wahren Suchenden auf dem Weg der Liebe, des Mitgefühls und des Dienens aus, und so fand ich mich bei vielen Gelegenheiten zu Besuch in Konya wieder und bei den dortigen Grabmälern von Shams i Tabriz und von Rumi. Die Geschichte davon ist in meinem eigenen Buch Ich ging den Weg des Derwisch niedergeschrieben.



Als jenes Buch fertiggestellt wurde, hatte ich schon viele Übersetzungen von Rumis Werk gelesen, und es wäre unsinnig, die unterschiedlichen Übersetzer im Lauf der Jahre miteinander zu vergleichen. Es kam allerdings die Zeit, als ich eines von Colemans früheren Büchern entdeckte und augenblicklich gepackt wurde von der Schönheit und Kraft in seinen Worten, die auf meinem Herzen spielten, wie die Finger eines Lautenspielers am Königlichen Hof. Mehr als alles in der Welt wollte ich Coleman kennenlernen, der offensichtlich eine sehr direkte Verbindung zu der Essenz von Rumis Lehren besaß – zu Rumi, der oft als „Der Pol der Liebe“ bezeichnet wird. Wenig später besuchte ich eine öffentliche Lesung von Coleman in den Staaten. Es war, als würde die Gegenwart von Liebe in diesem Raum all unsere Herzen erfüllen. Sofern es noch Zweifel gegeben haben sollte, ob ein Dichter und Mystiker des 13. Jahrhunderts für unsere Zeit wirklich anwendbar ist, wurden diese davongespült, und wir blieben voll Staunen zurück, viele in Tränen der Dankbarkeit, wie ein Strom, der die ganze Nacht über fließt, was, zumindest für mich, niemals aufgehört hat.





Reshad Feild, 2. August 2008, Devonshire/England





Reshad Feild ist Autor zahlreicher Bücher, u.a. des spirituellen Klassikers „Ich ging den Weg des Derwisch“.

www.reshadfeild.com






Geleitwort von Dr. Oruc Güvenc



Hazreti Mevlana (Rumi) nahm auf seiner langjährigen Reise durch Zentralasien, wie eine Biene, fleißig alles Wissen in sich auf und machte dann Honig daraus.



Dieser Honig wurde zur Nahrung und zum heilenden Medikament für die Menschen.



In diesem Buch, in den Worten Mevlanas wird der Leser diesen spirituellen Einfluss fühlen, schmackhafte Nahrung genießen und Heilung für seine Krankheiten und Probleme finden.



Ich möchte mich bei Herrn Christoph Engen für seine Arbeit bedanken. Möge Gott ihm und den Lesern gute Gesundheit schenken.



Dr. Rahmi Oruc Güvenc, im Juli 2008



Dr. Oruc Güvenc ist klinischer Psychologe,



Musiktherapeut & Sufimeister verschiedener Derwisch-Orden.







www.tumata.com





 






Wer ist Rumi?



Mevlana Dschelaluddin Rumi (1207-1273) war einer der bekanntesten Dichter und Gottesfinder des Mittelalters. Er war ein Zeitgenosse von Franz von Assisi.



Aus Afghanistan stammend, lebte er größtenteils in der heutigen Türkei. Rumi war sehr sprachbegabt und erfolgreich, vor allem als Theologe, weltberühmt allerdings wurde er erst durch die Begegnung mit seinem geistigen Lehrer Shams.



Dieser Shams von Täbriz war in die tiefsten Geheimnisse des Universums eingeweiht.



Er wusste, dass Gott reine Liebe ist und dass Gott immer bei uns ist. Und dass wir deswegen allen Grund haben, uns einfach zu freuen. Diese Freude drückte Shams zum Beispiel dadurch aus, dass er tanzte und sich immer wieder im Kreis herumdrehte. Das war eines der Dinge, die er auch Rumi lehrte. Ein anderes war, dass man einfach liebevoll auf die Welt und auf alle Wesen schauen sollte.



Zwischen Rumi und Shams entstand eine tiefe Freundschaft. Für Rumi war Shams wie Gott in Person. Gott als leibhaftiger Freund. Ihm zuliebe ließ er alles liegen und stehen. Manche von Rumis Angehörigen und Studenten sollen deshalb eifersüchtig geworden sein. Darum machte sich Shams immer wieder aus dem Staub und zog weiter.



Zunächst gelang es Rumi noch, seinen geliebten Lehrer wiederzufinden und zurückzuholen, eines Tages aber blieb Shams für immer verschwunden.



Rumi soll ziemlich lange gebraucht haben, diese physische Trennung von seinem großen Lehrer und Freund zu überwinden, plötzlich aber wurde ihm klar, dass er Shams überhaupt nicht verlieren konnte, weil jener ein unsterbliches geist