Kirche

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Nationale Strategie





Die Kirche von England setzt sich für die Teilnahme an Gottes Mission durch die Entwicklung einer Mischwirtschaft („mixed economy“) von neuen Ausdrucksformen von Kirche neben traditionellen Parochialgemeinden ein. Der Begriff der Mischwirtschaft ist von Erzbischof Rowan Williams eingeführt worden, um auszudrücken, dass wir uns sowohl dem traditionellen Gemeindedienst als auch den neuen Ausdrucksformen verpflichtet sehen. Es geht nicht um eine Entscheidung für die traditionellen oder für die neuen Formen, sondern um ein Sowohl-als-auch. „ nicht mehr eine Art Randerscheinung oder Freizeitbeschäftigung der Kirche von England. In den vergangenen Jahren sind sie immer mehr zu einem selbstverständlichen Teil unserer Entwicklung und unseres Wachstums als Leib Christi geworden“ (Rowan Williams).







2. Was sind „fresh expressions“?





Wir verstehen die neuen Ausdrucksformen von Kirche als eine Kirchenform für unsere sich wandelnde Kultur, die zuallererst für jene Menschen geschaffen werden, die noch nicht Mitglieder einer Gemeinde sind.



Man beachte, dass die Kirche von England keine formale Kirchenmitgliedschaft kennt, so dass der Ausdruck „die keine Mitglieder sind“ solche Menschen meint, die nicht am Gottesdienst teilnehmen und die die Relevanz des Evangeliums für ihr Leben noch nicht entdeckt haben.



Die neuen Ausdrucksformen von Kirche können verschiedene Gestalt haben. Neuere Untersuchungen haben 17 verschiedene Modelle in einer Diözese gefunden. Es gab Zellgruppengemeinde, Café-Kirche, Jugendkirche, Überraschungskirche, Netzwerkgemeinde, neue monastische Gemeinschaften und vieles mehr.



Wie auch immer dieses jeweilige Modell konkret aussieht, eine „fresh expression“ ist durch vier Charakteristika gekennzeichnet:





– missional





Sie will für Menschen da sein, die sonst nicht zur Kirche gehen.





–kontextbezogen





Sie will in den Kontext passen, in dem sie ihren Ort hat.





– gestaltungsorientiert





Sie will ein Leben in der Nachfolge Jesu fördern.





– kirchlich





Sie will Kirche werden, eine eigenständige Gemeinde sein, nicht Brücke zu einer bereits bestehenden Gemeinde.



Diese Arbeit stellt sich einer dreifachen Herausforderung: Dem Rückzug des Christentums angesichts des veränderten Verhältnisses zwischen Kirche und Gesellschaft, massiven kulturellen Veränderungen im Westen und dem zahlenmäßigen Rückgang sowie alternden Gemeinden.



Sie ist aber auch zentralen anglikanischen Werten verpflichtet und knüpft damit an die Tradition an:



– Sorge für die Seelen (Cura Animarum):

 Wenn ein Priester in eine Gemeinde eingesetzt wird, erklärt der Bischof: „Empfange die Sorge für die Seelen, die du und ich gemeinsam tragen; im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes. Amen.“ Anglikanische Priester sind nicht nur Prediger mit Zuständigkeit nur für ihre Gottesdienstgemeinden, sondern sie sind zur Verantwortung für das geistliche Wohl (die Sorge für die Seelen) aller in der Parochie berufen. Allerdings haben in England 34 % aller Erwachsenen keine Verbindung zu einer Kirche in ihrer Lebenszeit, und bei weiteren 31 % hat einmal eine Verbindung bestanden, die aber verloren gegangen ist.



– Erklärung der Einwilligung

 („declaration of assent“), die jeder Priester bei der Ordination und Beauftragung mit jedem neuen Amt leistet: „Die Kirche von England … bekennt den Glauben, wie er einmalig in den Heiligen Schriften offenbart und in den katholischen Bekenntnissen ausgelegt wurde, den Glauben, den die Kirche neu („afresh“) in jeder Generation zu verkünden berufen ist, um damit dieser Generation die Gnade und Wahrheit Christi zu bringen.“ Dieser Wille, das Evangelium neu zu verkünden, ist der Grund für die Begriffsprägung „fresh expression of church“.







3. Theologische Grundlagen





Es gibt weitere theologische Grundlagen dieser Arbeit:



– Die Kirche ist eine Gemeinschaft, die Jesus begegnet.



In seinem Vorwort zum Bericht „Mission-shaped Church“ schrieb Erzbischof Rowan: „Wenn ‚Kirche‘ dort Gestalt bekommt, wo Menschen dem auferstandenen Jesus begegnen und ihr Leben darauf ausrichten, diese Begegnung in der Begegnung miteinander fortzuführen und zu vertiefen, dann gibt es theologisch gesehen genügend Raum für eine Vielfalt bei Rhythmus und Stil.“

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– Die Kirche nimmt an der Mission Gottes teil.



Der zur Kirche von Schottland gehörende Theologe James Torrance schrieb: „Die Mission der Kirche ist das Geschenk der Teilnahme durch den Heiligen Geist an der Mission des Sohnes, die vom Vater ausgehend in die Welt führt.“ Dies ist nach den Worten Jesu in Joh 20,21 f formuliert: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch … Nehmt hin den Heiligen Geist!“



– Dies ist eine inkarnatorische Mission.



Die Teilnahme der Kirche an der Mission Gottes ist

inkarnatorisch

. Es kann nicht nur darum gehen, Menschen an bereits bestehende Formen von Kirche heranzuführen. „Wenn wir sowohl das Was als auch das Wie von Mission inkarnatorisch auslegen, dann müssen wir unbedingt immer betonen, dass die Inkarnation das einmalige Ereignis ist, das dem Zeugnis der Kirche Grund und Form gibt. … Das Ereignis bestimmt, wie es zur Gestalt gebracht und damit kommuniziert werden muss“ (Professor Darrell Guder, Princeton Theological Seminary).



Kirche ist ein Verb, sie ereignet sich. Insofern gilt: „Christlicher Glaube ist Gestalt gewordener Glaube; Christus nimmt Fleisch an inmitten derer, die ihm im Glauben begegnen. Allerdings gibt es nicht die Menschheit im Allgemeinen; Inkarnation muss immer kulturspezifisch sein“ (Andrew Walls). Mit anderen Worten: Unsere Christologie formt unsere Missiologie, die wiederum unsere Ekklesiologie formt.



– Diese Mission folgt der Leitung des Heiligen Geistes, der die Kirche erschafft als Vorgeschmack auf das Reich Gottes.



All dies erfordert in jedem Kontext neu Unterscheidungsvermögen und ein gehorsames

Folgen des missionarischen Geistes

. Ich zitiere den anglikanischen Missiologen Bischof John V. Taylor: „Der Hauptakteur bei der Mission der christlichen Kirche durch die Geschichte ist der Heilige Geist. Er ist der Direktor des gesamten Unternehmens. Mission besteht aus dem, was er in der Welt tut. In besonderer Weise besteht sie aus dem Licht, das er auf Jesus Christus konzentriert.“ All dies erfordert Treue gegenüber dem Evangelium, wie es uns überliefert ist, und missionarisches Sich-Einlassen auf eine veränderte und sich verändernde Welt. Dies hat besonders gut Jürgen Moltmann zum Ausdruck gebracht: „In Hinsicht auf die Rückverbindung zu den Aposteln wird die geschichtliche Kirche nach

Kontinuität

 fragen und auf Kontinuität drängen. In Hinsicht aber auf die Zukunft, der ihr Apostolat dient, wird sie für

Sprünge

 und überraschend Neues offen sein.“

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4. Praxis





Im Licht dieser Überzeugungen haben wir eine Praxis für die Pflanzung von neuen Ausdrucksformen von Kirche entwickelt. „Die meisten neuen Ausdrucksformen von Kirche fangen klein an mit den ausgesandten Teams, die damit beginnen, Kirche zu sein“ (George Lings). Die Form der neuen Gemeinde kann ganz verschieden sein.

Die Verschiedenartigkeit der Kontexte erfordert verschiedenartige neue Ausdrucksformen von Kirche

. Obwohl es eine dominante westliche Kultur gibt, liegt der Schlüssel zur Pflanzung einer neuen Ausdrucksform von Kirche im lokalen Kontext, der sehr unterschiedlich sein kann. Welche Kräfte prägen eine Lokalität? Ist es eine Nachbarschaft oder ein Netzwerk, oder eine Kombination von beiden? Gemeindepflanzen macht ein Studieren des lokalen Kontextes nötig.



Wir schlagen das folgende Vorgehen vor: Die Arbeit beginnt und wird immer durch hörendes Gebet getragen, eine Phase des geistlichen Beurteilens, wie und wo der missionarische Geist bereits am Werk ist und den Weg bereitet. Dies entwickelt sich dann zu einer geeigneten Form von christlichem Dienst in diesem Kontext. Um diese Anfänge herum formiert sich eine neue Gemeinschaft. Wir wollen christliche Gemeinschaften schaffen, nicht nur christliche Veranstaltungen. Innerhalb dieser Beziehungen wird der Ruf Christi in die Jüngerschaft erkundet. Erst dann kann eine geeignete Form von öffentlichem Gottesdienst Gestalt annehmen.



Diese

Praxis

 hat ihren Preis. Es heißt in „Mission bringt Gemeinde in Form“: „Eine heilige Kirche wird der eigenen Kultur absterben, um für Gott in einer anderen Kultur lebendig zu werden.“

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 Im Hintergrund dieser Aussage steht Joh 12,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein: wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Dieser Bibelvers hat uns als Arbeitsgruppe sehr betroffen gemacht und zu denken gegeben. In Jesu Beispiel erkannten wir ein Prinzip des liebevollen Opfers für andere, das wir daraufhin auf das Pflanzen neuer Gemeinden angewandt haben.



Wir nannten es „Sterben um zu leben“, denn nur dann kann etwas Unvorhergesehens wachsen: „Der Same verliert seine ursprüngliche Identität, nämlich die als Teil der aussendenden Gemeinde mit ihrer ganz bestimmten Prägung und Kultur. Er wird etwas anderes, als er es vorher war. Sterben, um zu leben ist also natürlicher Bestandteil des Pflanzungs-Prozesses.“

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Wenn eine neue Ausdrucksform von Kirche einmal zu einer Gottesdienstgemeinde geworden ist, dann entwickelt sie

Trittsteine

: um den Teilnehmern zu helfen, in den christlichen Glauben hinein und im Glauben zu wachsen. Diese werden im Gottesdienst gefeiert. Neue Ausdrucksformen von Kirche sind daher anfangs oft katechumenale Gemeinschaften: Menschen erkunden den Glauben oder denken über eine Rückkehr zum Glauben nach. Es ist oft notwendig, dass Menschen zur Gemeinschaft gehören, bevor sie ihre Botschaft glauben können. Oft bringen sie wenig Vorwissen mit, aber sie erwarten, teilnehmen zu können. In diesem Stadium bereitet die neue Ausdrucksform von Kirche einen Weg zu Jesus, indem sie eine Reihe von Einzelschritten auf dem Weg einrichtet – wobei Taufe/Erneuerung des Taufversprechens/Konfirmation und Heiliges Abendmahl sich ganz natürlich eingliedern lassen.

 



Untersuchungen in drei Diözesen (Liverpool, Canterbury und Leicester) im Jahr 2012 zeigen, dass „fresh expressions of church“ zwischen 10 und 11 % der Gottesdienstbesucherzahl insgesamt und sie 18 % der Kirchengemeinden in diesen Diözesen ausmachen. Durchschnittlich gehören ihnen 40 Personen an. Sie sind im gesamten Spektrum sozialer und ökonomischer Kontexte eingerichtet worden, die von wohlhabenden Schichten bis zu prekären Milieus, von ländlichen Räumen bis zu Großstädten reichen.



Von je fünf Mitgliedern war einer bereits zuvor Kirchgänger – meistens ein Mitglied des Pflanzungsteams, es gibt wenig Transferwachstum. Zwei waren entkirchlicht, sie hatten bereits zuvor mit Kirche zu tun, hatten aber schon länger keinen Kontakt mehr mit dem kirchlichen Leben. Zwei waren gänzlich unkirchlich, sie haben noch nie zu einer Kirche gehört.



Ein geordnetes sakramentales Leben kann in verschiedenen Entwicklungsstadien von neuen Ausdrucksformen von Kirche entstehen. In diesen Diözesen hatten 47 % der neuen Gemeinden Abendmahlsgottesdienste und 26 % Taufgottesdienste gefeiert.



Das größte Wachstum im Bereich der „fresh expressions“ in der Kirche von England verzeichnen wir in den letzten drei Jahren. Insofern setzt sich eine dynamische Entwicklung weiterhin fort.



Drei entscheidende Faktoren wirken sich dabei positiv aus: Es gibt neue Vorstellungen von möglichen kreativen Formen von Kirche auf der örtlichen Gemeindeebene, die im Zeichen einer inkarnatorischen Mission stehen. Ohne die entsprechende Dynamik an der Basis hätte eine landesweite Initiative nicht diese Resonanz. Es herrscht ein neues Klima auf kirchenleitender Ebene. Anstelle von „Der Bischof würde es nie erlauben!“ erleben Kirchengemeinden, dass der Bischof sehr enttäuscht wäre, wenn es zu keinen Experimenten käme. Es gibt neue Ressourcen zur Ideenvermittlung und Ausbildung von Mitarbeitenden.

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Vor allem aber spüren wir, dass wir von einer Bewegung des Heiligen Geistes erfasst sind.



Unser Kollege George Lings schrieb kürzlich: „Die Zunahme von neuen Ausdrucksformen von Kirche in der Kirche von England seit 1980 … ist ein deutliches Wirken des Geistes in unserer Zeit.“



1

 Übersetzung Astrid Quick, Überarbeitung Dirk Stelter und Philipp Elhaus. Vgl. auch die Beiträge von Graham Cray auf der Konferenz Gemeinde 2.0: Dieser Weg wird kein leichter sein – Mut zur Veränderung, in: Heinzpeter Hempelmann, Michael Herbst, Markus Weimer (Hg.), Frische Formen für die Kirche von heute, Neukirchen-Vluyn 2011, 63–76 sowie „Ekklesiologie, Kultur und Mission“ in: Christoph Ernst, Christopher Hill, Leslie Nathaniel, Friederike Nüssel (Hg.), Ekklesiologie in missionarischer Perspektive, Leipzig 2012, 198–221.



2

 Church house publishing (Hg.), Mission-shaped Church. Church Planting and Fresh Expressions of Church in a Changing Context, London 2004. Vgl. die deutsche Übersetzung: Michael Herbst (Hg.), Mission bringt Gemeinde in Form, Neukirchen-Vluyn 2006. Die folgenden Zitate stammen, soweit nicht anders benannt, aus der deutschen Übersetzung.



3

 Rowan Williams, Vorwort zu „Mission-shaped Church“, in: Michael Herbst (Hg.), Mission bringt Gemeinde in Form, Neukirchen-Vluyn 2006, 25.



4

 Jürgen Moltmann, Kirche in der Kraft des Geistes, München 1975, 386.



5

 Michael Herbst (Hg.), Mission bringt Gemeinde in Form, Neukirchen-Vluyn 2006, 181.



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 Ebd., 78.



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 Vgl. die umfangreichen Informationen zu Trainingsprogrammen, Publikationen, DVDs und anderes mehr auf

www.freshexpressions.org.uk

.









Hans-Hermann Pompe









Im Westen was Neues? Ein Kommentar





1. Gott ist auf der Überholspur. Sind wir da, wo Gott ist?





Ein Schlüsselelement der Erneuerung ist für die Anglikaner: Es ist Gottes Mission. Nicht: „Die Kirche hat eine Mission“, sondern: „Mission formt und schafft die Kirche“. Gott liebt Experimente – denn er will seinen Menschen nahe sein. Die Kirche ist nicht da zu ihrer Selbsterhaltung, sondern zum Besten der Menschen, die nicht vom Evangelium erreicht wurden. Frage an uns: Wollen wir Mitglieder erreichen oder Menschen gewinnen? Das Erste kann nur eine Folge des Zweiten sein, aber nicht umgekehrt.





2. Schwarz-Weiß ist vorbei. Altes und Neues, Bewährtes und Innovatives werden parallel entwickelt

.



Die deutsche Kultur des „Entweder-oder“ verhindert vieles: Wir stellen zu oft gegeneinander, was neben- oder miteinander gedacht werden muss. Manchmal habe ich den Verdacht, dass die Engländer sowohl durch eine diszipliniertere Debattenkultur als auch durch ein komplementäreres Denken gegangen sind – jedenfalls wird dort bei der Suche nach einer „Mission-shaped church“ zusammengehalten, was zusammengehört: Altes wird wertgeschätzt – und zugleich weiterentwickelt. Neues wird zugelassen, gefördert und ermutigt. Beides wird zu wechselseitiger Ergänzung verlockt.



Eine offene Frage, zumindest aus evangelischer Sicht: Die Church of England ist eine synodal verfasste Kirche. Wie kommt es zu einmütigen synodalen Bewegungen und Entscheidungen? Ist das nur mit einem Wunder zu erklären? Vermutlich gibt es eine kluge Strategie und viel Geduld derjenigen, die ihrer Kirche zu einer Neubesinnung auf ihre Mission helfen wollen.





3. Top-down und bottom-up ergänzen sich. Wir brauchen eine kluge Kombination von geistlicher Leitung und Basisverankerung

.



Zumindest bei den Evangelischen gibt es ein weit verbreitetes Misstrauen gegen die nächsthöheren kirchlichen Ebenen: „Das sind die da oben, was kann von denen schon Gutes kommen!“ Parallel gibt es eine Scheu vieler Leitungsverantwortlicher vor Initiativen, Impulsen und Visionen: Sie haben aber ein Mandat, das den synodalen Interessenausgleich weit übersteigt. Als Basis müssen wir lernen, unsere Leitenden zu ermutigen: Fordert uns heraus, damit wir unseren Teil an der Veränderung entdecken und annehmen. Als Leitende werben wir um das Vertrauen der uns Anvertrauten: Wir brauchen nicht nur euer Mandat, sondern auch eure Mitarbeit, denn Leitung der Kirche geht nicht ohne euch.





4. Alles bleibt anders! Eine gesamte Kirche reagiert konsequent auf die Veränderung der Gesellschaft

.



Wir können bei den Anglikanern gut lernen, wie man



– wahrnimmt, was sich ändert.



– durchdenkt und analysiert, was das für Folgen hat.



– die Veränderungen erneut im Licht der Bibel deutet.



– als Kirche sinnvoll reagiert.



All dies ist ein tief geistlich motivierter Nachvollzug des Weges Jesu. „Incarnational church“ meint: Wenn die Kirche die Hingabe Christi verkörpert, ist sie an der richtigen Stelle.





5. Vielfalt ist Stärke. Innerkirchlich und zwischen den Kirchen können wir so nur gewinnen

.



„Better together as crazy apart“ – Verschiedenheit (diversity) ist keine Alternative zur Einheit (unity) der Kirche in Christus. Die wechselseitige Unterstützung nutzt Verschiedenheit als Verbreiterung der Zugänge zum Evangelium. Die Vision einer „mixed economy“ mit einem verbreiterten Angebot erweitert die Resonanz auf das Evangelium, statt Menschen von vorhandenen Angeboten abzuwerben.



Zusammengefasst: Es geht darum



– den großen Auftrag neu zu hören für eine Gesellschaft, die wenig oder gar nichts vom Evangelium gehört hat.



– Kirche von den Unerreichten her zu denken: Wenn Menschen das Evangelium nicht kennen, dann ist das unser Problem, nicht nur ihres.



– alles zu tun, damit Menschen das Evangelium so hören, dass sie reagieren können.









Gisèle Bulteau










Die Ortskirche von Poitiers



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„Mitten