Dienstleistungsbranche = Kampfsportverein

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Dienstleistungsbranche = Kampfsportverein
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Dienstleistungsbranche

=

Kampfsportverein




- man schlägt sich durch !

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Der Beginn des Filmablaufs

Gegenüberstellung zwischen Groß- und Einzelhandel

Der Faktor Kunde als Vergleich zum Thema Menschlichkeit

Der Hobbymarkt – was ist Realität, was ist Idiotie, was ist Wunschdenken

Geschichten, die das Leben schreibt

Der Abspann

Schlusswort

Vorwort

„Das ganze Leben ist ein Spiel“ – so zitierte ich den Beginn meines ersten Buches wobei dieser Spruch auch auf diese nachfolgende Geschichte zutreffen könnte. In diesem Falle ist das Leben wie ein Film, was mehr oder weniger gleichbedeutend wäre. Um auf die Abfolge näher einzugehen, möchte ich hiermit klarstellen, dass alle erwähnten Details in den kommenden Textpassagen tatsächlich passiert sind und somit komplett der Wahrheit entsprechen. Auch alle weiteren Zeilen und Abschnitte in dieser Lektüre sollen sich positiv als Ratgeber auswirken und als kleine Anekdote auf die einzelnen Storys wirken.

Der Beginn des Filmablaufs

Beginnen möchte ich die Story damit, wie es vergleichsweise „früher“ und dann „heute“ arbeitstechnisch so ausgesehen hat bzw. aussieht denn diese beiden hervorgehobenen Worte weisen einige große Unterschiede auf.

früher = lockerer Umgang miteinander → laissez faire

heute = genauer, präziser und konsequenter → Mischung aus autoritär, kooperativ und situativ

Es lässt sich nicht abstreiten, dass zur damaligen Zeit – sprich früher – im Gegensatz zu heute auf der Arbeit andere Sitten herrschten. So war die Konsequenz in den verschiedensten Tätigkeitsbereichen um ein vielfaches ruhiger und kulanter. Dies bedeutet, dass es hierbei auch weniger arbeitsrechtliche Schritte für die gleichen Delikte im Vergleich zu der heutigen Zeit gab. Auch der Umgangston untereinander, also bei den Mitmenschen war dementsprechend einfacher – an der Aussage:

„Früher war alles besser !“

scheint wirklich etwas dran zu sein. Kurz und knapp erläutert ist es so, dass man früher mehr Freiheiten hatte und heute vieles unserer Mentalität nachschlägt. Die Deutschen sind demnach ein Volk, bei denen der Faktor Pünktlichkeit die oberste Priorität hat und dadurch natürlich der Stressfaktor steigt, da alles schnell und vor allem direkt gehen muss bzw. abzuwickeln ist. Es war früher nicht so hektisch, man hatte mehr Zeit und es wurde letzten Endes doch alles bearbeitet und erledigt.

Machen uns Hektik und Schnelligkeit, deren daraus resultierende steigende Stress in der heutigen Zeit wirklich einen Strich durch die Rechnung und rufen dann Krankheitsbilder wie zum Beispiel einen Nervenzusammenbruch oder gar einen Burnout hervor ? Ist es demnach wirklich so, dass aus diesem Grunde die Krankheitsfälle in einigen Bereichen zunehmen mit steigender Tendenz ? Sind die Ansprüche heute im Vergleich zu früher extrem in die Höhe geschossen, dass die Motivation teilweise nachlässt ? Steigt die Demotivation der Heranwachsenden deshalb immer mehr ?

All diese Fragen lassen sich eigentlich relativ einfach mit einem Wort beschreiben:

„JA! - aber warum ?“

Auf diese direkte Antwort werde ich nach und nach in folgenden Kapiteln näher eingehen und diese erläutern. Die beiden anderen Begriffe in der einleitenden Erörterung – laissez faire und autoritär, kooperativ, situativ sind Führungsstile, die sowohl damals als auch in der heutigen Zeit zur Geltung kommen mit dem Unterschied, dass früher ein anderer Umgang herrschte als heute.

laissez faire = schleifen lassen → dieser Führungsstil war zur damaligen Zeit weit verbreitet, da sprichwörtlich jeder machen konnte, was er wollte aber die Arbeit trotzdem überwacht und erledigt wurde

autoritär = es wird gesagt, was zu tun ist → dieser Führungsstil ähnelt einem diktatorischen Stil wobei in manchen Fällen diese von der Chefebene angebracht sein muss (in Kombination mit weiteren Führungsstilen)

kooperativ = unterstützend und helfend → dieser Führungsstil beschreibt den besten Umgang als Führungsperson mit den Mitarbeitern, da man immer ansprechbar ist und sich auf die gleiche Ebene mit seinen Mitarbeitern stellt – sollte in der heutigen Zeit eigentlich überall eingesetzt werden, um so das Betriebsklima zu steigern

situativ = auf die Situation bezogen → dieser Führungsstil wird nur in bestimmten Situationen angewendet, um unter anderem Kompetenz auszustrahlen wie zum Beispiel bei einer Reklamationsbearbeitung

Ein weiterer Punkt, bei dem große Unterschiede erkennbar sind, wären die generellen „Sitten am Bau“. Wie viele Leute vielleicht wissen, herrscht dort ein anderer Umgangston als in allen üblichen Branchen aber auch hier hat sich mittlerweile einiges geändert. So war es damals üblich, dass bei einer Konfrontation untereinander mal das eine oder andere Kantholz geflogen kam – nennen wir es eine falsche Erziehungsmaßnahme – gerade bei Auszubildenden. In der heutigen Zeit wäre dies unmöglich, da man sonst zeitnah mit einer Anzeige rechnen müsste, wobei früher ein Elternteil bei der gleichen Situation einem die Ohren langgezogen hätte. Man kann sagen, dass die Maßnahmen am Bau zu einem größeren Selbstbewusstsein führten, die für das weitere Leben von einer enormen Bedeutung sein wird, ähnlich wie bei einem Selbstverteidigungskurs in einem Kampfsportverein.

Nachfolgend möchte ich nun die ganze Situation im Groß- und Einzelhandel näher beschreiben. Ich hatte meine Lehre bei einem großen Unternehmen im Großhandel erfolgreich als Groß- und Außenhandelskaufmann abgeschlossen. Da ich mit der Zeit durch etwaige Kurse des Kampfsportes und der Selbstverteidigung sowie der zunehmenden Menschenkenntnis und Lebenserfahrung immer mehr ein Mensch mit höher werdendem Selbstbewusstsein wurde, hatte ich gegenüber meiner damaligen Chefin doch einen enormem Diskussionsbedarf, der aber jederzeit sachlich geblieben ist. Ein bestimmter Begriff ist mir dennoch in Erinnerung geblieben, da sich dieser in meinen Kopf sozusagen „eingebrannt“ hatte und ihn von meinem damaligen Ausbilder mit auf den Weg bekommen habe: „Lichtgeschwindigkeit“ - was soviel bedeutet wie: „Zeit ist Geld !“ Letzten Endes kam es aber wie es kommen musste und ich verließ das Unternehmen, um anschließend ein Studium für Umwelt, Betriebswirtschaft und Recht zu beginnen. In Verbindung damit hatte ich in den Semesterferien bei meinem Vater, der als Geschäftsführer in einem großen Handwerksunternehmen tätig war, auf der Baustelle in einer Kolonne gearbeitet, um viel Praxis für mein späteres Berufsleben mitzunehmen. Im Anschluss daran stieg ich in ein neues Unternehmen ein, blieb aber in derselben Branche wie bei meiner Ausbildung. Auch in dieser Firma war ich demnach für die Kunden im Handwerk verantwortlich. Man lernte aber erst mit der Zeit, dass die Wörtchen „Bitte“ oder „Danke“ in diesem Bereich nahezu fremde bzw. im Sprachgebrauch nicht existierende Begriffe darstellten. Die Beratung im täglichen Geschäft entwickelte sich nach und nach immer mehr zu einem aus logistischer Sicht gesehen zeitlichen Abwicklungsproblem, da in diesem Falle sowohl Beratung, als auch die Bestellung sowie letzten Endes die Logistik oft von einer Person durchgeführt werden musste. Man stelle sich dies wie folgt vor:

Ein Handwerker kommt in die Firma und sucht im Innendienst eine Beratung – nehmen wir mal an es handele sich um den Aufbau und die Berechnung einer Heizungsanlage für ein Mehrfamilienhaus. Danach bestellt er sich mit den ihm zur Verfügung gestellten Daten und Fakten die dazugehörige Ware und Zubehörteile. Diese müssen nun separat im betriebsinternen System erfasst und registriert werden. Im Zuge dessen erfolgt die logistische Abwicklung, die je nach Produkt eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird. So werden zum Beispiel Kleinteile im Regal kommissioniert wobei die weitaus größere Ware wie in diesem Fall ein Heizkörper im Hochregal positioniert liegt und demnach nur mit einem Gabelstapler gerichtet werden kann. Diese ganze Prozedur erfordert vor allem eines, den Faktor ZEIT, was bei den Handwerkern nicht gerade auf Begeisterung stößt und dementsprechend bei dem einen oder anderen zu Verärgerungen wenn nicht sogar zu verbalen Ausschreitungen führte. Denn wenn es etwas gibt, was Deutsche nicht besitzen, dann ist es Zeit, da die Mentalität der Pünktlichkeit bei uns eine ganz große Rolle spielt. Das darf man jetzt nicht falsch verstehen – das Thema Pünktlichkeit ist ja eine positive Eigenschaft jedoch sollte sich jeder Mensch über den Begriff Zeit etwas mehr Gedanken machen. Der Faktor Zeit ist ein kostbares Gut, das von vielen Leuten unterschätzt wird. Nicht umsonst gibt es genügend Sprüche und Zitate über dieses bedeutende Wort, denn die Zeit eines Menschen auf dieser Welt ist das einzige, was begrenzt ist und man demnach nie genau weiß, wann diese von jedem einzelnen auf dem Planeten Erde enden wird. Deshalb sollte man sich vermehrt die Zeit für die schönen Dinge des Lebens wie zum Beispiel die Familie, die Liebe und den Sachen, die man gerne macht bzw. gerne machen will, nehmen. Die Gleichung hierfür sieht wie folgt aus:

 

Arbeit = Leben

jedoch nicht:

Leben = Arbeit

was so viel heißen soll wie:

Man arbeitet, um zu leben oder leben zu können aber im Umkehrschluss lebt man nicht, um nur zu arbeiten. Auch diese Gleichung sollte jedem bewusst sein, denn alle Menschen haben Träume, die sie sich gerne erfüllen möchten. Für einige Träume braucht man zwar auch etwas mehr Geld, doch der Faktor Geld ist nicht alles im Leben.

„Nimm dir die Zeit für die Menschen, die du magst oder liebst sonst nimmt dir die Zeit die Menschen!“

Auch daran kann man die verschiedensten Faktoren in einem Satz erkennen, einordnen und verstehen.

Doch kommen wir nun wieder auf die Geschichte zurück und widmen uns dem Großhandel und deren Kundschaft. Es gibt, wie überall, natürlich Ausnahmen im Bereich der Freundlichkeit bei Handwerkern und so gab es auch eine Handvoll von ihnen, die mir das Gefühl von Menschlichkeit nochmal schenkten. Nicht nur ein „Danke“, was vollkommen ausreichen und man sich in seiner Arbeit und deren Ausführung wohl fühlen würde, sondern auch eine kleine Aufmerksamkeit in Form einer Weinflasche zu Weihnachten oder gar einem Trinkgeld für die Kaffeekasse führten zu einer riesengroßen Freude, die jedoch Eintagsfliegen waren. Nach längerer Zeit entschloss ich mich dazu, eine zusätzliche Weiterbildung über die Abendschule zu absolvieren. Und so ging ich zur Handwerkskammer, um meinen Ausbilderschein und in meinen Augen einen nächsten Schritt Richtung Führungsebene zu machen, denn ich wollte mich unbedingt nach und nach weiterentwickeln. Diesen setzte ich nach erfolgreichem Abschluss direkt ein und betreute somit fortan die Auszubildenden im Unternehmen. Dazu zählte der ständige Kontakt bei Fragen und Problemen sowie etwaige Meetings mit allen Auszubildenden. Mit dieser Form der Weiterbildung hatte ich für mich somit das nächste Level erreicht, das aber meiner Ansicht nach noch nicht genug war und so setzte ich mit einer weiteren Ausbildung über die Abendschule noch einen obendrauf und absolvierte somit ebenfalls mit Erfolg meinen staatlich geprüften Wirtschaftsfachwirt bei der IHK (= Bachelor). Bei diesem Rang der Weiterbildung standen mir noch mehr Türen offen. Da aber auch in dieser Branche die Möglichkeiten der Weiterentwicklung im Betrieb begrenzt gewesen waren, konnte ich mich auch hier mit meinen absolvierten Fortbildungen nicht richtig durchsetzen und in der Führungsebene etablieren. Daher musste ich mich auch in diesem Sinne neu orientieren, um nach und nach in einem größeren Unternehmen Fuß fassen zu können.

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