Buch lesen: «Himmel Der Zauber »
Ausgewählte Kommentare zu Morgan Rices Büchern
“DER RING DER ZAUBEREI hat alle Zutaten die für sofortigen Erfolg nötig sind: Anschläge und Gegenanschläge, Mysterien, Edle Ritter und blühende Beziehungen die sich mit gebrochenen Herzen, Täuschung und Betrug abwechseln. Die Geschichten werden sie über Stunden in ihrem Bann halten und sind für alle Altersstufen geeignet. Eine wunderbare Ergänzung für das Bücherregal eines jeden Liebhabers von Fantasy Geschichten.”
–-Books and Movie Reviews, Roberto Mattos
“Rice hat das Talent den Leser von der ersten Seite an in die Geschichte hineinzusaugen. Mit ihrer malerischen Sprache gelingt es ihr ein mehr als nur ein Bild zu malen – es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Gut geschrieben und von wahnsinnig schnellem Erzähltempo.”
–-Black Lagoon Reviews (zu Verwandelt)
“Eine ideale Geschichte für junge Leser. Morgan Rice hat gute Arbeit beim Schreiben einer interessanten Wendung geleistet. Erfrischend und einzigartig, mit klassischen Elementen, die in vielen übersinnlichen Geschichten für junge Erwachsene zu finden sind. Leicht zu lesen, aber von extrem schnellem Erzähltempo… Empfehlenswert für alle, die übernatürliche Romanzen mögen.”
–-The Romance Reviews (zu Verwandelt)
“Es packte meine Aufmerksamkeit von Anfang an und ließ nicht los…. Diese Geschichte ist ein erstaunliches Abenteuer voll rasanter Action ab der ersten Seite. Es gab nicht eine langweilige Seite.”
–-Paranormal Romance Guild (zu Verwandelt)
“Voll gepackt mit Aktion, Romantik, Abenteuer und Spannung. Wer dieses Buch in die Hände bekommt wird sich neu verlieben.”
–-vampirebooksite.com (zu Verwandelt)
“Eine großartige Geschichte. Dieses Buch ist eines von der Art, das man auch nachts nicht beiseite legen möchte. Das Ende war ein derart spannender Cliffhanger, dass man sofort das nächste Buch kaufen möchte um zu sehen, was passiert.“
–-The Dallas Examiner (zu Geliebt)
“Ein Buch das den Vergleich mit TWILIGHT und den VAMPIRE DIARIES nicht scheuen muss. Eines, das Sie dazu verleiten wird, ununterbrochen Seite um Seite bis zum Ende zu lesen! Wer Abenteuer, Liebesgeschichten und Vampire gerne mag, für den ist dieses Buch genau das Richtige!”
–-Vampirebooksite.com (zu Verwandelt)
“Morgan Rice hat sich wieder einmal als extreme talentierte Geschichtenerzählern unter Beweis gestellt… Dieses Buch spricht ein breites Publikum an, auch die jüngeren Fans des Vampir/Fantasy-Genres. Es endet mit einem unerwarteten Cliffhanger der den Leser geschockt zurücklässt.
–-The Romance Reviews (zu Geliebt)
Über Morgan Rice
Morgan Rice schrieb die Nr. 1 Bestseller Serie DER WEG DER VAMPIRE, eine elfteilige Serie für junge Leser. Ihrer Feder entstammt auch die Nr. 1 Bestseller Serie TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, eine post-apokalyptischer Thriller-Serie aus derzeit zwei Büchern (man darf auf das Dritte gespannt sein) und die epische Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI, das derzeit aus dreizehn Büchern besteht und die Bestsellerlisten anführt.
Morgans Bücher gibt es als Audio oder Print-Editionen die in vielen Sprachen erschienen sind: Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Japanisch, Chinesisch, Schwedisch, Holländisch, Türkisch, Ungarisch, Tschechisch und Slowakisch – mehr Sprachen werden folgen.
Morgan freut sich, von ihren Lesern zu hören, darum besuchen Sie bitte www.morganricebooks.com um sich für Email-Updates zu registrieren. Erhalten sie ein kostenloses Buch, Geschenke, laden sie die kostenlose App herunter und erhalten sie exklusiv die neusten Nachrichten. Oder folgen Sie Morgan auf Facebook und Twitter. Morgan freut sich auf Ihren Besuch!
Bücher von Morgan Rice
DER RING DER ZAUBEREI
QUESTE DER HELDEN (Band #1)
MARSCH DER KÖNIGE (Band #2)
LOS DER DRACHEN (Band #3)
RUF NACH EHRE (Band #4)
SCHWUR DES RUHMS (Band #5)
ANGRIFF DER TAPFERKEIT(Band #6)
A RITE OF SWORDS – RITUS DER SCHWERTER (Band #7)
A GRANT OF ARMS – GEWÄHR DER WAFFEN (Band #8)
A SKY OF SPELLS – HIMMEL DER ZAUBER (Band #9)
demnächst auf Deutsch erhältlich
A SEA OF SHIELDS – MEER DER SCHILDE (Band #10)
A REIGN OF STEEL – REGENTSCHAFT DES STAHLS (Band #11)
A LAND OF FIRE – LAND DES FEUERS (BAND #12)
A RULE OF QUEENS – DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND #13)
DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS
ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1)
demnächst auf Deutsch erhältlich
ARENA TWO – ARENA ZWEI (Band #2)
DER WEG DER VAMPIRE
GEWANDELT (Band #1 Der Weg Der Vampire)
VERGÖTTERT (Band #2 Der Weg Der Vampire)
VERRATEN (Band #3 Der Weg Der Vampire)
BESTIMMT (Band #4 Der Weg Der Vampire)
BEGEHRT (Band #5 Der Weg Der Vampire)
demnächst auf Deutsch erhältlich
BETROTHED – VERMÄHLT (Band #6)
VOWED – GELOBT (Band #7)
FOUND – GEFUNDEN (Band #8)
RESURRECTED – ERWECKT (Band #9)
CRAVED – ERSEHNT (Band #10)
FATED – BERUFEN (Band #11)
Hören im Audiobuch-Format an!
Copyright © 2013 by Morgan Rice
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Diese Geschichte ist frei erfunden. Namen, Figuren, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder ein Produkt der Phantasie des Autors oder werden im fiktionalen Sinne verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit existierenden Personen, tot oder lebendig, ist rein zufällig
©iStock.com/RazoomGames
“Uns wen'ge, uns beglücktes Häuflein Brüder:
Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt,
Der wird mein Bruder.”
--William ShakespeareHenry V
KAPITEL EINS
Thor stand Gwendolyn gegenüber. Er hatte das Schwert gesenkt und zitterte am ganzen Körper. Er sah sich um und bemerkte all die Gesichter, die ihn in betretener Stille ansahen – Alistair, Erec, Kendrick, Steffen und etliche seiner Landsleute – Leute die er kannte und liebte. Seine Leute. Dennoch stand er ihnen hier mit dem Schwert in der Hand gegenüber. Er war auf der falschen Seite der Schlacht.
Endlich erkannte er es.
Thors Schleier hatte sich gelüftet als Alistairs Worte in seinem Kopf widerhallten und ihm erlaubten, wieder klar zu sehen. Er war Thorgrin, Angehöriger der Legion, Bürger des Westlichen Königreichs des Rings. Er war kein Krieger des Empire. Er liebte seinen Vater nicht. Er liebte all diese Menschen.
Am meisten von allen jedoch liebte er Gwendolyn.
Thor sah auf sie herab und sah ihr Gesicht, mit so viel Liebe zu ihm aufsah. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Voller Scham und Abscheu erkannte er, dass er ihr mit dem Schwert gegenüberstand. Sein Körper brannte vor Schmach und Reue.
Er ließ das Schwert fallen. Dann ging er einen Schritt auf Gwen zu, ließ sich vor sie auf die Knie fallen, und umarmte sie.
Gwendolyn nahm ihn fest in die Arme, und er hörte ihr Schluchzen und spürte ihre Tränen, die seinen Nacken hinunter liefen.
Thor war überwältigt von Reue und er konnte nicht fassen, wie all das geschehen war. Die Erinnerung lag im Nebel. Er war heilfroh wieder er selbst zu sein, klar denken zu können und zurück bei seinen Leuten zu sein.
„Ich liebe Dich“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Ich werde dich immer lieben!“
„Ich liebe Dich von ganzem Herzen“, antwortete Thor.
Krohn kam zu ihnen hinüber gehinkt, winselte, und leckte Thor die Hand; Thor beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf die Nase.
„Es tut mir leid“, sagte Thor zu ihm, und erinnerte sich, dass er Krohn geschlagen hatte, als er Gwendolyn beschützen wollte. „Bitte vergib mir.“
Die Erde, die eben noch gebebt hatte, lag plötzlich wieder ruhig da.
„THORGRIN!“, durchschnitt ein Schrei di Luft.
Thor drehte sich um und sah Andronicus. Mit böser Miene und vor Wut rotem Gesicht trat er auf die Lichtung. Beide Armeen sahen in gespannter Stille zu, wie sich Vater und Sohn gegenüberstanden.
„Ich befehle dir!“, sagte Andronicus. „Töte sie! Töte sie alle! Ich bin dein Vater. Du gehorchst mir! Mir allein!“
Doch dieses Mal sah Thor Andronicus an und es fühlte sich anders an als zuvor. Etwas hatte sich in ihm verändert. Er sah Andronicus nicht mehr länger als seinen Vater, ein Familienmitglied, jemandem dem er gehorchen musste und für den er sein Leben geben würde. Er sah ihn als Feind, als das Monster, das er war. Er fühlte sich diesem Mann nicht mehr verbunden. Im Gegenteil: er spürte eine brennende Wut. Vor ihm stand der Mann, der den Angriff auf Gwendolyn befohlen hatte; der Mann, der seine Landsleute umgebracht hatte; der in sein Heimatland eingefallen war und es geplündert hatte; hier stand der Mann, der seinen Geist unter seine Kontrolle gebracht hatte, der ihn mit seiner finsteren Magie gefangen gehalten hatte.
Er liebte diesen Mann nicht, im Gegenteil. Mehr als alles andere wollte er ihn töten.
Thor spürte eine unbändige Wut in sich aufsteigen.
Langsam hob er sein Schwert auf, sah seinen Vater an, und stürzte sich ohne zu zögern auf ihn.
Andronicus sah Thor erschrocken an, als er mit hoch erhobenem Schwert auf ihn zu gerannt kam. Thor hielt das Schwert mit beiden Händen, holte aus und hieb nach Andronicus Kopf.
Im letzten Augenblick riss Andronicus seine riesige Kriegsaxt hoch drehte sich zur Seite und wehrte den Schlag mit dem eisernen Schaft der Axt ab.
Thor gab nicht nach: Wieder holte er mit dem Schwert aus, und wieder, und immer wieder. Funken flogen. Er wollte ihn töten. Doch jedes Mal wehrte ihn Andronicus mit seiner Axt ab. Das Scheppern ihrer Waffen schallte über die Ebene und die Krieger beider Armeen betrachteten gebannt das Schauspiel.
Thor schrie und stöhnte, setzte alles ein, was er je gelernt hatte und hoffte, seinen Vater töten zu können. Er musste es tun, für sich selbst, für Gwendolyn, für all jene, die jemals unter der Hand dieses Monsters leiden mussten.
Mit jedem Schlag wünschte sich Thor mehr als alles andere, seine Herkunft auszulöschen, seine Vergangenheit, und noch einmal von vorne anfangen zu können. Einen anderen Vater wählen zu können.
Andronicus wehrte Thors Schläge nur ab und griff nicht an. Er hielt sich offensichtlich zurück.
„Thorgrin!“, rief Andronicus zwischen zwei Schlägen. „Du bist mein Sohn. Ich will dich nicht verletzen. Ich bin dein Vater. Du hast mir das Leben gerettet. Ich will dass du lebst!“
„Und ich will dass du stirbst!“, schrie Thor.
Thor hieb immer wieder auf ihn ein, und trieb Andronicus trotz seiner Größe und Stärke über die Lichtung zurück. Andronicus griff immer noch nicht an. Es schien als hoffte er, dass Thornicus zurückkehren würde.
Doch diesmal würde er nicht zurückkommen. Thorgrin wusste endlich wer er war. Andronicus‘ Worte hatten keine Wirkung mehr auf ihn, und Thor würde lieber sterben, als das noch einmal zu erleben.
„Thorgrin, hör auf!“, schrie Andronicus. Funken flogen an seinem Gesicht vorbei, als er einen besonders harten Schlag mit der Axt abwehrte. „Du zwingst mich dazu dich zu töten. Und das will ich nicht. Du bist mein Sohn. Dich zu töten ist so, als ob ich einen Teil von mir selbst töten würde.“
„Dann töte dich selbst!“, knurrte Thor. „Doch wenn du das nicht willst, werde ich es gerne für dich tun!“
Mit einem lauten Schrei sprang Thor mit beiden Füssen gegen die Brust seines Vaters. Andronicus verlor das Gleichgewicht, stolperte ein paar Schritte zurück und fiel zu Boden.
Er blickte zu Thor auf, überrascht, dass das passieren konnte.
Thor stand über ihm und holte mit dem Schwert zum letzten Schlag aus.
„NEIN!“, kreischte eine Stimme. Es war eine grässliche Stimme, die klang, als käme sie direkt aus den tiefsten Tiefen der Hölle. Thor sah sich um und sah, dass ein Mann die Lichtung betreten hatte. Er trug einen langen scharlachroten Mantel und sein Gesicht war tief unter der Kapuze verborgen. Ein Grollen, das nicht von dieser Erde zu sein schien, kam unter der Kapuze hervor.
Es war Rafi.
Irgendwie hatte es Rafi nach dem Kampf mit Argon auf das Schlachtfeld zurück geschafft. Er stand da, und streckte beide Arme aus. Seine Ärmel rutschen zurück, als er die Arme hob, und entblößten seine blasse, faltige Haut, die aussah, als hätte sie nie die Sonne gesehen. Er gab ein fürchterliches Geräusch von sich, dem Knurren eines Tieres gleich, und als er seinen Mund weit aufriss wurde es lauter und immer lauter, bis es über das Schlachtfeld hallte und Thors Ohren schmerzen ließ.
Die Erde begann zu beben. Thor verlor das Gleichgewicht. Er folgte mit dem Blick Rafis Händen, und was er dann sah, würde er niemals vergessen:
Eine breite Spalte tat sich auf, die sich immer weiter fortsetzte und breite wurde. Krieger von beiden Seiten rutschten und fielen hinein. Unter panischen Schreien fielen sie in den Abgrund.
Ein orangefarbenes Leuchten kam aus dem Abgrund, und ein fürchterliches zischendes Geräusch, begleitet von Dampf und Nebel.
Eine Hand kam aus dem Abgrund und hielt sich am Rand fest. Die Hand war schwarz, wie verbranntes Holz und entstellt und eine grauenvolle Kreatur zog sich aus der Tiefe empor. Sie hatte menschliche Form, doch sie war schwarz und hatte große rote Augen, lange gelbe Fangzähne. Und eine schwarzen Schwanz. Ihr Körper war seltsam deformiert, fast wie der einer verwesenden Leiche.
Die Kreatur warf den Kopf in den Nacken und antwortete Rafis Knurren mit einem tierischen Brüllen. Es war ein untotes Wesen, das Rafi aus den Tiefen der Hölle heraufbeschworen hatte.
Hinter der Kreatur kroch eine weitere hervor, und noch eine.
Immer mehr dieser Wesen kamen aus den tiefsten Eingeweiden der Hölle hervor, eine Armee von tausenden von Untoten. Rafis Armee.
Langsam bauten sie sich neben Rafi auf und standen Thor und den anderen gegenüber.
Thor betrachtete schockiert die Armee, die ihm gegenüber stand. Andronicus nutzte den Augenblick, rollte zur Seite und zog sich zu seiner Armee zurück – er wollte offensichtlich die Auseinandersetzung mit Thor vermeiden.
Plötzlich fluteten die Kreaturen die Lichtung und stürmten auf Thor und seine Leute zu.
Thor erwachte aus seiner Starre und riss sein Schwert hoch, als die erste Kreatur sich knurrend und mit ausgefahrenen Krallen auf ihn stürzen wollte. Thor fuhr herum, schwang sein Schwert und schlug ihr den Kopf ab.
Die Kreaturen waren schnell und stark, doch im Kampf Mann gegen Mann waren sie Thor und den Kriegern des Rings nicht gewachsen. Thor kämpfte hart und die Kreaturen fielen zu allen Seiten. Doch die Frage war, wie viele der Kreaturen konnte er auf einmal bekämpfen. Tausende fluteten auf das Schlachtfeld und umringten ihn und die anderen.
Thor, Erec, Kendrick, Srog und die anderen kämpften Seite an Seite und gaben einander Deckung während sie oft zwei oder mehr der Kreaturen gleichzeitig töteten. Einer der Kreaturen gelang es jedoch, durch die Deckung zu dringen und Thor mit seinen Krallen am Arm zu verletzen. Er schrie kurz auf, fuhr herum und rammte ihm einen Dolch ins Herz. Thor war ein überlegener Kämpfer, doch seine Muskeln zitterten bereits vor Anstrengung und er wusste nicht, wie lange er diesen Kreaturen noch standhalten konnte.
Doch zuallererst wollte er Gwendolyn in Sicherheit wissen.
„Bring sie hier raus!“, schrie er und schob Steffen, der gerade selbst gegen eines der Monster kämpfte, auf Gwen zu. „JETZT!“
Steffen griff Gwen beim Arm und zerrte sie davon, zurück durch die Armee und weg von den Kreaturen.
„NEIN!“, protestierte Gwen. „Ich will bei dir bleiben!“
Doch Steffen gehorchte und zerrte sie vom Schlachtfeld weg, wo tausenden von MacGils und Silver ritterlich gegen die Kreaturen kämpften.
Thor war froh, dass sie in Sicherheit war und warf sich zurück in die Schlacht mit den Untoten. Er versuchte seine druidischen Mächte anzurufen, mit seinem Geist und dem Schwert gleichzeitig zu kämpfen, doch es gelang ihm nicht. Er war zu erschöpft von seinen Erlebnissen mit Andronicus, von der Kontrolle, die Rafi über ihn ausgeübt hatte, und brauchte Zeit, sich zu erholen. Er würde mit konventionellen Waffen kämpfen müssen.
Alistair trat neben Thor und hob eine Hand in Richtung der Untoten. Ein gleißendes Licht trat hervor und äscherte dutzende von ihnen auf einmal ein. Sie zielte mit beiden Händen immer wieder auf die Kreaturen um sich herum und Thor spürte sich inspiriert, die Energie seiner Schwester gab ihm Kraft. Er versuchte noch einmal den anderen Teil seiner Persönlichkeit anzurufen, um nicht mit dem Schwert, sondern mit dem Geist zu kämpfen: Als die nächste Kreatur näher kam, hob er die Hand und versuchte den Wind anzurufen.
Thor spürte, wie der Wind durch seine Handfläche wehte, und plötzlich wurden dutzende von Kreaturen durch die Luft gewirbelt und zurück in die Erdspalte geworfen.
Kendrick, Erec und die anderen kämpften ritterlich an Thors Seite. Jeder von ihnen tötete dutzende von Kreaturen. Unter lautem Schlachtgeschrei gaben die Männer alles. Die Krieger des Empire hatten sich zurückgezogen und ließen Rafis Armee der Untoten die Schlacht für sich schlagen und Thors Männer müde machen.
Der Plan ging auf. Bald waren Thors Männer erschöpft und wurden langsamer. Doch der Strom der Untoten aus den Tiefen der Hölle riss nicht ab.
Thor atmete schwer und sah, dass es den Untoten gelang, ihre Linien zu durchbrechen und einige seiner Männer fielen. Es waren einfach zu viele. Um Thor herum erhoben sich die Schreie derer, die von den Untoten zu Boden gedrückt wurden. Die Kreaturen schlugen den Männern ihre Fangzähne in den Hals und tranken ihr Blut. Mit jedem Krieger, den die Kreaturen töteten, schienen sie stärker zu werden.
Thor wusste, dass schnell etwas geschehen musste. Sie brauchten große Macht um sich gegen die Kreaturen zu wehren, mehr als er oder Alistair hatten.
„Argon!“, rief Thor Alistair zu. „Wo ist er? Wir müssen ihn finden!“
Thor sah sie an und bemerkte, dass ihre Kräfte schwanden. Eines der Monster versetzte ihr einen Schlag und sie fiel zu Boden. Als sich die Kreatur auf sie stürzen wollte, sprang Thor dazwischen und rammte dem Monster sein Schwert in den Rücken.
Thor reichte ihr die Hand und half ihr schnell auf die Beine.
„Argon!“, schrie er. „Er ist unsere einzige Hoffnung. Wir müssen ihn finden.“
Alistair warf ihm einen wissenden Blick zu und stürmte davon.
Eine Kreatur stürzte sich auf Thor und wollte ihre Krallen in Thors Hals schlagen, doch Krohn sprang an fauchend an ihr hoch und warf sie zu Boden. Eine weitere Kreatur sprang auf Krohns Rücken, doch Thor schlug ihr mit dem Schwert den Kopf ab.
Eine andere Kreatur sprang Erec von hinten an und Thor riss sie mit beiden Händen los, hob sie hoch über seinen Kopf und warf sie auf mehrere andere Kreaturen. Ein weiteres Monster stürzte sich auf Kendrick, der es nicht kommen gesehen hatte und Thor fuhr herum und rammte ihm seinen Dolch in den Hals, gerade als es seine Fangzähne in Kendricks Schulter bohren wollte.
Thor war froh, dass er so wieder gut machen konnte, dass er sich vorher im Kampf gegen Erec und Kendrick und all die anderen gestellt hatte. Es fühlte sich gut an, wieder auf ihrer Seite zu kämpfen, auf der Seite der Gerechten; es fühlte sich gut an, wieder zu wissen wer er war und wofür er kämpfte.
Während Rafi mit weitausgestreckten Armen dastand und vor sich hin summte, krochen tausende der Kreaturen aus den Eingeweiden der Erde und Thor wusste, dass sie ihnen nicht viel länger standhalten konnten. Ein Schwarm schwarzer Kreaturen umringte ich und die anderen, und Thor wusste, dass sie bald sterben mussten.
Doch zumindest durfte er auf der Seite der Gerechten sterben, dachte er.
KAPITEL ZWEI
Luanda schlug und trat um sich als Romulus sie über die Brücke und mit jedem Schritt weiter von ihrer Heimat davon trug. Sie schrie und schlug wild um sich, grub ihre Nägel in seine Haut und tat alles, um sich von seinem Griff zu befreien. Doch seine Arme waren zu stark, wie Felsen, seine Schultern zu breit und er hielt sie so fest umschlungen wie eine Würgeschlange. Sie konnte kaum atmen und ihre Rippen schmerzten.
Trotz allem machte sie sich keine Sorgen um sich selbst. Am anderen Ende der Brücke sah sie vor sich eine gigantische Armee von Empirekriegern, die in Habachtstellung dastanden und warteten. Sie warteten darauf, dass der Schild fallen würde, damit sie auf die Brücke stürmen konnten. Luanda sah Romulus an und bemerkte den seltsamen Umhang den er trug. Er schien zu vibrieren und zu leuchten, und sie spürte, dass sie auf irgendeine Art und Weise der Schlüssel war, um den Schild zu zerstören. Es musste mit ihr zu tun haben. Warum hätte er sie sonst mitgenommen?
Luanda war wild entschlossen: Sie musste sich befreien – nicht für sich selbst, sondern für ihr Königreich, für ihr Volk. Wenn es Romulus gelingen würde, den Schild zu zerstören, würden die Männer auf der anderen Seite der Brücke wie Heuschrecken über das Land herfallen und alles, was noch von ihrer Heimat übrig war für immer zerstören. Sie konnte das nicht zulassen. Sie spürte den Wind auf ihrem kahlgeschorenen Kopf und sie stöhnte, als sie sich daran erinnerte, dass sie ihr die Haare abgeschnitten hatten, wie sie sie erniedrigt hatten. Sie würde jeden einzelnen von ihnen töten, wenn sie die Gelegenheit dazu bekäme.
Als Romulus sie aus Andronicus Lager befreit hatte, hatte sie zunächst geglaubt, dass er sie vor einem schrecklichen Schicksal gerettet hatte. Doch Romulus schien noch schlimmer als Andronicus zu sein. Sie war sich sicher, dass er sie töten würde, sobald sie die Brücke überquert hatten. Vielleicht würde er sie vorher sogar noch foltern.
Sie musste einen Weg finden, wie sie ihm entkommen konnte.
Romulus beugte den Kopf zu ihr herunter und flüsterte ihr mit seiner gutturalen Stimme ins Ohr:
„Nicht mehr lange, Schätzchen. Nicht mehr lange.“, und ihre Haare sträubten sich.
Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen. Luanda war keine Sklavin, mit der man tun konnte, was man wollte. Sie war die erstgeborene Tochter eines Königs. Königliches Blut floss durch ihre Adern, das Blut von Kriegern, und sie fürchtete niemanden. Sie würde alles tun was nötig war um einen Feind zu bekämpfen – jeden Feind – selbst wenn er so grotesk und mächtig war wie Romulus.
Luanda sammelte ihre verbliebenen Kräfte und in einer schnellen Bewegung warf sie den Kopf in den Nacken fuhr herum und biss Romulus in den Hals. Sie biss mit aller Kraft zu bis sein Blut spritzte und er sie fallen ließ. Luanda sprang auf, drehte sich um und rannte davon, zurück über die Brücke in Richtung ihres Heimatlandes.
Sie hörte seine schweren Schritte hinter sich. Er war viel schneller als sie gedacht hatte und als sie einen Blick zurück über ihre Schulter warf konnte sie sehen, dass in seinem Gesicht blanke Wut stand.
Sie wandte den Blick wieder nach vorn auf den festen Boden, der nur noch zehn Meter von ihr entfernt war und rannte so schnell sie konnte.
Nur wenige Schritte vom Brückenkopf entfernt spürte Luanda plötzlich einen fürchterlichen Schmerz in ihrem Rücken als Romulus sich auf sie stürzte und seinen Ellenbogen auf ihre Nacken heruntersausen ließ. Sie hatte das Gefühl, dass er sie zerschmetterte, als sie mit dem Gesicht voran im Dreck landeten. Einen Augenblick später war er über ihr und versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht. Er schlug sie so hart, dass ihr Kopf vom Boden abprallte und hart zurückfiel. Der Schmerz vibrierte durch ihren Kiefer, ihren ganzen Kopf und sie war am Rande der Bewusstlosigkeit.
Luanda spürte, wie Romulus sie hochzerrte, sie hoch über seinen Kopf hob und auf das Brückengeländer zustürmte. Er schrie wie ein Tier als er vor dem Geländer stand und sich anschickte, sie herunterzuwerfen.
Luanda blickte hinab in die Tiefe und war sich sicher, dass sie bald sterben würde.
Doch Romulus hielt sie mit vor Wut und Anstrengung zitternden Armen in die Höhe, und schien zu überlegen. Natürlich hätte er sie am liebsten in der Luft zerrissen und über die Brüstung geworfen – doch das konnte er nicht tun. Er brauchte sie, damit er sein Schicksal erfüllen konnte.
Schließlich ließ er sie herunter, umgriff ihre Taille noch fester als zuvor und eilte wieder auf die andere Seite des Canyons zu.
Diesmal hing Luanda schlaff in seinen Armen, benebelt von den Schmerzen, und konnte nichts tun. Sie hatte es versucht – und war gescheitert.
Nun war alles was ihr blieb, abzuwarten, was das Schicksal für sie vorherbestimmt hatte, Schritt für Schritt, als er sie über den Canyon trug und die wabernden Nebelschwaden sie einhüllten und genauso schnell wieder verschwanden. Luanda fühlte sich, als ob er sie in eine andere Welt brachte, an einen Ort, von dem sie nie wieder zurückkommen würde.
Schließlich erreichten sie die andere Seite, und als Romulus den letzten Schritt machte, um die Brücke zu verlassen, vibrierte sein Mantel laut hörbar und glühte rot. Romulus ließ Luanda wie einen Sack Kartoffeln zu Boden fallen. Sie schlug mit dem Kopf voran auf und blieb regungslos liegen.
Romulus Krieger standen am Rande des Brückenkopfes und starrten zur Brücke. Jeder von ihnen hatte Angst, dass er derjenige sein würde, der testen sollte, ob der Schild tatsächlich zerstört war.
Romulus hatte die Nase voll, griff einen der wartenden Krieger, hob ihn hoch und warf ihn auf die Brücke, direkt in den unsichtbaren Schild hinein. Der Krieger hob seine Hände vors Gesicht und schrie – er war sich sicher, dass ihm nur wenige Augenblicke blieben.
Doch diesmal geschah etwas anderes. Der Krieger flog in hohem Bogen durch die Luft und schlug hart auf der Brücke auf. Die Menge betrachtete gespannt wie er abrollte und liegen blieb. Er war am Leben.
Die Krieger sahen sich ungläubig an und am meisten von allen schien derjenige von ihnen zu sein, der lebendig auf der Brücke hockte und sich den Staub von den Kleidern klopfte. Er war am Leben. Der Schild war zerstört.
Romulus Armee jubelte und stürmte los. Sie schwärmten auf die Brücke in Richtung des Rings. Luanda kauerte sich an das Brückengeländer in der Hoffnung nicht von den Männern zertrampelt zu werden. Mit Schrecken sah sie zu, wie sie wie eine Herde wild gewordener Tiere sie auf ihre Heimat zustürmten.
Ihre Heimat würde nie wieder so sein wie sie einmal gewesen war.