Der Housesitter

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Der Housesitter
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Mandy Hauser



Der Housesitter



Die erotischen Abenteuer von John, dem Wollfetischisten





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Inhaltsverzeichnis





Titel







Vorwort







Kapitel 1







Kapitel 2







Kapitel 3







Kapitel 4







Kapitel 5







Kapitel 6







Kapitel 7







Kapitel 8







Kapitel 9







Kapitel 10







Kapitel 11







Kapitel 12







Kapitel 13







Kapitel 14







Kapitel 15







Kapitel 16







Kapitel 17







Kapitel 18







Kapitel 19







Kapitel 20







Kapitel 21







Kapitel 22







Kapitel 23







Kapitel 24







Kapitel 25







Kapitel 26







Kapitel 27







Kapitel 28







Kapitel 29







Kapitel 30







Kapitel 31







Kapitel 32







Kapitel 33







Kapitel 34







Kapitel 35







Kapitel 36







Kapitel 37







Kapitel 38







Kapitel 39







Kapitel 40







Kapitel 41







Kapitel 42







Kapitel 43







Kapitel 44







Kapitel 45







Kapitel 46







Kapitel 47







Kapitel 48







Kapitel 49







Kapitel 50







Kapitel 51







Kapitel 52







Kapitel 53







Kapitel 54







Epilog







Impressum neobooks







Vorwort





Um die Geschichte und die Handlungsweisen der Protagonisten dieses Romans besser zu verstehen, wird als Einleitung der Wollfetischismus in seinen vielen Varianten erklärt.







Leider sind die vielen Definitionen des Wollfetischismus, die mühevoll von verschiedenen Wollfetischisten zusammengetragen worden waren, aus Wikipedia verschwunden und nur noch als Sammelbegriff Fetisch dort zu finden.









WoolLayer (ein Wollfetischist, richtiger Name nicht bekannt) hat diesen Text ausgearbeitet.









Wollfetischismus kommt in verschiedenen Ausprägungen und Stärken vor. Am weitesten verbreitet dürfte die Form des voyeuristischen Wollfetischismus sein, bei dem es der betroffenen Person lediglich darum geht, sich am Anblick von Strickkleidung und Personen die Strickkleidung tragen zu erfreuen. Eine andere Ausprägung ist das Verlangen und der Zwang, sich selbst in Wolle zu kleiden. Dieses Verlangen gipfelt bei einigen Wollfetischisten darin, dass sie sich in mehrere Schichten Wolle kleiden und sich danach sehnen, mit der Wolle Eins zu werden bzw. aus der Wollkleidung nicht mehr entkommen zu können.







Wie beim übergeordneten Fetischismus scheinen eher Männer als Frauen zu dieser Art des Fetischismus zu neigen. Die Ursachen des Wollfetischismus sind nicht gänzlich geklärt, könnten aber damit zusammenhängen, dass z.B. die Grossmutter in der Kindheit und Pubertät immer so schöne Pullover gestrickt hat. Die bestrickte Person hat es dann entweder als sehr angenehm oder abstossend empfunden, diese Stricksachen zu tragen.









Der ankleiderische Wollfetischismus ist eine Steigerungsform des voyeuristischen Wollfetischismus. In der Regel ist der ankleiderische Wollfetischist auch mit voyeuristischem Wollfetischismus behaftet. Dabei geht es dem betroffenen Menschen vor allem darum, sich in Wolle zu kleiden.









So ist verständlich, dass diese Art des Wollfetischismus, wie auch der voyeuristische, in der kalten Jahreszeit ihren Höhepunkt findet. Menschen, die mit dem voyeuristischen- oder ankleiderischen Wollfetischismus behaftet sind, denken unter Umständen den ganzen Sommer über nicht an ihr Faible. Sobald aber der Herbst naht, bricht der Wollfetischismus wieder aus.









Eine Form des ankleiderischen Wollfetischismus besteht darin, dass der Fetischist den ganzen Winter über alle Hemden und Sweatshirts in den Schrank verbannt und nur noch Wollpullover anzieht. Manche Wollfetischisten steigern dies, indem sie zwei oder mehr Schichten Strickkleidung übereinander anziehen. In diesem Fall kommen zwei Varianten des ankleiderischen Wollfetischismus ins Spiel.









Beim offenen ankleiderischen Wollfetischismus (oA-Wollfetischismus) zeigt die Person freimütig alle Wollschichten, die sie trägt. Das kann z.B. so aussehen: Ein Rollkragenpullover, ein Pullover mit V-Ausschnitt und eine Strickjacke. Dabei scheint es dem ankleiderischen Wollfetischisten wichtig zu sein, dass alle Menschen, denen er begegnet, sehen können, wie viele Schichten Strickkleidung er trägt.









Bei der Variante versteckter ankleiderischer Wollfetischismus (vA-Wollfetischismus) kommt als äusserste Schicht immer ein dicker Rollkragenpullover zum Einsatz. Oft schaut bei dieser Variante noch ein weiterer Rollkragen unter dem Kragen des äussersten Pullovers hervor. Diese Krägen sind selten farblich voneinander abgesetzt, sondern meistens Ton in Ton. Wie viele Schichten Wolle die Person tatsächlich trägt, ist kaum zu erahnen.







Eine sehr grosse Rolle spielt bei allen Formen des ankleiderischen Wollfetischismus das Material. Manche bevorzugen als unterste Schicht weiche Angoraunterwäsche mit bis nahezu 100% Angoraanteil andere wiederum verzichten komplett auf ein Unterhemd oder T-Shirt und ziehen gleich einen kratzigen Pullover auf den nackten Oberkörper.









Beim ankleiderischen Wollfetischismus wurde ein Körperabschnitt bisher ausser Betracht gelassen, nämlich die Beine. Oftmals tragen ankleiderische Wollfetischisten lange Angoraunterwäsche, dicke Wollstrumpfhosen oder Strickleggings aus Mohair oder Schurwolle unter der Strassenkleidung.









In manchen Fällen neigt ein ankleiderischer Wollfetischist dazu, sein Outfit durch Mützen, Schals und Handschuhe zu komplettieren.



 







Ankleiderische Wollfetischisten dürfen nicht mit Menschen zu verwechselt werden, die sich aus gesundheitlichen Gründen oder nur weil's Winter ist warm anziehen.









Bei allen Ausprägungen des Wollfetischismus spielt das Material und die Art der Wollkleidung eine grosse Rolle. Alle Kombinationen von Pullovern, Jacken, Hosen, Mützen, Schals, Strümpfen, Handschuhen und anderen Accessoires aus Angora, Mohair, Islandwolle (Lopi), Alpaka usw. sind möglich. Nur ganz selten sind Wollfetischisten nur auf ein Material und ein bestimmtes Kleidungsstück fixiert. Oft macht es die Kombination.









Im Gegensatz z.B. zu Lederfetischismus oder Lackfetischismus wurde erst in Zeiten des Internets bekannt, dass es einen '''Wollfetischismus''' gibt. Viele Betroffene äusserten sich: ''"Ich dachte immer, ich sei der einzige auf der Welt, der Sticksachen mag."'' Mittlerweile hat sich ein Markt für Wollfetischkleidung entwickelt. Auf Bestellung stricken die Anbieter auch ausgefallene Stücke aus Wolle, wie z.B. Sturmmützen (Balaclavas), Catsuits, Unterwäsche, Schlafsäcke, Pullover mit angestrickten Fausthandschuhen, Wollmonster usw.









Hier einige Ausprägungen des Wollfetischismus:









Der voyeuristische Wollfetischist erfreut sich einfach am Anblick von Strickkleidung. Da eher Männer als Frauen mit dem Wollfetischismus behaftet sind, sind es meistens Frauen in Wollpullovern oder Strickjacken, die die Blicke von männlichen Wollfetischisten auf sich ziehen. Dabei scheint das Aussehen, Alter und die Figur der Frau oftmals eine untergeordnete Rolle zu spielen. Nicht die Frau selbst ist das Anziehungsstück, sondern die Strickkleidung.







Bei den Materialien aus denen die Kleidungsstücke gefertigt sind, sind zwei Tendenzen erkennbar. Weiche Wolle, wie z.B. Angora oder Alpaka und eher kratzige Wolle wie z.B. Mohair oder Islandwolle. Dabei spielt zunächst einmal das Kleidungsstück selbst keine Rolle, bevorzugt werden jedoch Pullover und Jacken, weil diese am weitesten verbreitet sind.









Ein anderer Aspekt ist die Anfertigung und die Art der Kleidung. Sehr viele voyeuristische Wollfetischisten erfreuen sich am Anblick einer Frau im Wollrollkragenpullover, andere sehen gerne Frauen in Strickjacken, anderen wiederum ist das Kleidungsstück gleichgültig Hauptsache aus Wolle lautet die Devise. Dabei scheint es primär auch keine Rolle zu spielen, ob es sich bei dem Pullover oder der Jacke um Feinstrick oder Grobstrick handelt.









Der packende Wollfetischismus ist eine Weiterentwicklung bzw. eine Steigerungsform des ankleiderischen Wollfetischismus. Dabei bedeutet "packend" nicht, dass betroffene Personen ganz besonders vom ankleiderischen Wollfetischismus gepackt sind, sondern dass sie sich ganz dick in Kleidung aus Wolle einpacken oder einpacken lassen.







Diese Form des Wollfetischismus überschreitet auch manchmal schon die Grenze zu BDSM, da Sadomasochismus und Masochismus oftmals eine Rolle spielen. Der packende Wollfetischismus wird in der Regel hinter den eigenen vier Wänden ausgelebt.









Die packenden Wollfetischisten ziehen sich selbst oftmals fast bis zur völligen Bewegungsunfähigkeit Strickkleidung Schicht um Schicht übereinander an. Meistens alleine, öffnen sie ihren Kleiderschrank und ziehen so lange Pullover um Pullover und Strickhose um Strickhose an, bis dies ohne fremde Hilfe nicht mehr geht. Auch wird an Accessoires wie Mützen, Schals, Kniestrümpfen und Handschuhen nicht gespart. So verpackt verbringt der packende Wollfetischist oftmals Stunden, bis er sich total verschwitzt und glücklich wieder aus seinem Cocon schält.









Oftmals geht der packende Wollfetischismus auch mit dem Wunsch einher, gefesselt zu werden. Da Selbstfesselungen (Selbst-Bondage) in solch einer Verpackung sehr schwer möglich sind, bleibt es oftmals beim Versuch. Das grösste Glück einer mit dem packenden Wollfetischismus behafteten Person scheint es zu sein, sich aus eigener Kraft nicht mehr aus der Verpackung befreien zu können.









Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt.







Kapitel 1



John war ein 25 jähriger Mann, gut aussehend, muskulös und schlank. Er flirtete gerne und hatte es sehr leicht, Frauen zu erobern. Für feste Beziehungen war er nicht zu haben.



Dies lag hauptsächlich daran, dass er nicht sehr gerne arbeitete und mehr oder weniger von der Hand in den Mund lebte. Er verdiente sein Geld mit Gelegenheitsjobs. Hatte er mal etwas beiseite geschafft, dann faulenzte er und liess den lieben Gott einen guten Mann sein.



Er wohnte in einem kleinen Häuschen, welches seinen Eltern gehört hatte und in dem er aufgewachsen war. Das Haus war abbezahlt, so dass er mehr oder weniger kostenlos wohnen konnte.



John war Wollfetischist und er liess keine Gelegenheit aus, Frauen zu erobern, die Wollsachen trugen. In der kalten Jahreszeit ergaben sich viele Gelegenheiten. Doch sobald es wärmer wurde, liefen die Frauen wieder leichter gekleidet durch die Gegend und es mangelte John an entsprechendem ‚Wild’.



Es erregte ihn sexuell sehr, wenn er mit den Frauen schlafen konnte, wenn sie ihre Wollsachen auf der nackten Haut trugen, aber auch, wenn er ihre Wolle auf seiner Haut tragen konnte. Am meisten liebte er Mohairwolle. Doch auch anderen Wollarten war er nicht abgeneigt. Die Hauptsache war, dass sie auf der Haut kratzten.





Zuhause hatte er sich eine kleine Sammlung von schönen Wollstücken angelegt. Doch er wusste, dass es noch viel mehr schöne Sachen zu tragen gibt. Man muss nur dran kommen.



Er überlegte sich, wie er es denn schaffen könnte, an schöne Wollsachen zu kommen. In seiner Stadt gab es ein Quartier, in welchen ziemlich viele reiche Menschen wohnten. Dort sass er manchmal im Quartiercafé und studierte die Frauen, die dort ein- und ausgingen. Die meisten Frauen waren ab dreissig Jahre alt und stinkreich. Das sah man an den Kleidern und am Schmuck den sie trugen. Die Kleider waren keine Ware ab der Stange, sondern waren aus erlesenen Boutiquen oder handgestrickte Auftragsarbeiten.



Viele der Frauen trugen im Winter die schönsten und teuersten Wollsachen, die John je gesehen hatte. Er wusste, dass er sich solche Sachen niemals würde leisten können.



Da er langsam zum Stammgast in diesem Café mutierte, kannte man ihn mit der Zeit. So war es für ihn einfach, mit den Frauen, die ihn interessierten ins Gespräch zu kommen.



Eines Tages klagte ihm eine etwa 35 jährige Frau, die in einem schönen, roten Strickkleid aus Kaschmirwolle steckte, dass sie in die Ferien fahren wolle, aber niemanden hätte, der ihr den Briefkasten leeren und die Blumen giessen würde. John hatte die Frau schon öfters gesehen. Sie war hübsch, hatte braune, schulterlange Haare, braune Augen, einen Schmollmund und ziemlich viel Holz vor der Hütte. Ihr Parfum roch verführerisch. Sie trug immer sehr schöne Wollsachen und John hatte schon öfters überlegt, wie er der Dame näher kommen könnte.



Da hatte er einen Geistesblitz. „Ich bin Housesitter“, erklärte er der Frau.



„Housesitter? Was ist denn das?“, fragte die Dame.



„Nun“, begann John, „ein Housesitter ist ein Mensch, der auf ein Haus aufpasst. Er erledigt die Sachen, die vom Haus- oder Wohnungsbesitzer zu erledigen gewünscht werden, während er über längere Zeit abwesend ist. Das kann vom Briefkasten leeren, lüften, Tier versorgen, Pflanzen giessen, bis drin wohnen reichen. Je nachdem was gewünscht wird.“



„Das ist ja sehr interessant“, meinte die Dame. „Und Sie machen so was?“



John bejahte und erwähnte, dass er noch einen Slot frei hätte. Man wurde sich schnell über den Preis einig, denn die Dame hatte keine Ahnung, was so was kostet und so ging sie auf den etwas über den Markt üblichen Preis ein.



„Stellen Sie mir bitte einen Vertrag aus“, befahl die Dame „und kommen sie heute Nachmittag zu dieser Adresse, damit wir alles Weitere besprechen können.“ Sie legte ihre Visitenkarte auf den Tisch und verliess, nachdem sie beide Kaffees bezahlt hatte, das Lokal.





Kapitel 2



„Geil!“, dachte John. „So schnell hat man sich selbständig gemacht. Wenn die mich weiterempfiehlt, bin ich ein paar Sorgen los.“



Schnell ging er nach Hause, setzte sich an den Computer und verfasste einen Vertrag. Seine ‚Firma’ nannte er: John‘s Housesitting.



Im Internet machte er sich über die Preise und Konditionen schlau und ging so gewappnet zu der schönen und reichen Dame.





Das Haus, besser gesagt die Villa, lag oben am Hang, mit Blick über die Stadt. Ums Grundstück, welches für Stadtverhältnisse riesig war, lief eine hohe Thuja Hecke, sodass man nur durch das schmiedeeiserne Tor zum Haus sehen konnte. Seinen Kleinwagen hatte John in einer Nebenstrasse parkiert.



John klingelte. Die Überwachungskamera schwenkte auf ihn und kurz darauf öffnete sich das Tor wie von Geisterhand.



Die Dame vom Morgen, nennen wir sie der Einfachheit halber Frau Elvira Müller, empfing John an der Haustüre. Sie gingen in den Salon, in welchem Frau Müller John Tee anbot. Als die vertraglichen Angelegenheiten besprochen waren, zeigte sie ihm ihr Haus.



Es wurde abgesprochen, dass John zwei Mal am Tag vorbei kommen solle. Briefkasten leeren, lüften, Fensterläden und Store öffnen oder schliessen, zwei Mal die Woche am Abend etwas länger verweilen, so dass es aussieht, als ob jemand darin wohnen würde.



Sie erklärte ihm den Code für die Alarmanlage, wie er sie ein- und auszuschalten habe und gab ihm einen Schlüssel und eine Fernbedienung fürs Gartentor.



„Ich bin ja so froh, dass ich eine Alarmanlage habe“, seufzte Frau Müller. „Seit mein Mann im letzten Jahr gestorben ist, hatte ich immer ein wenig Angst, so alleine in diesem Haus. Glücklicherweise haben mir meine Nachbarn empfohlen eine Anlage einzubauen. Nun fühle ich mich wohler.“



„Das kann ich gut verstehen“, zeigte sich John verständnisvoll. „Man weiss ja heutzutage nie…“



John war ganz perplex, dass alles so schnell von statten ging. Ab morgen sollte er für vier Wochen stolzer ‚Besitzer’ einer 10-Zimmer-Villa sein.





Als John am nächsten Morgen vor der Villa anzufahren kam, drückte er den Knopf der Fernbedienung. Das Gartentor öffnete sich und er fuhr seinen Wagen in den Hof.



Er ging zur Tür, öffnete sie und trat ein. Nun hatte er drei Minuten Zeit, die Alarmanlage abzuschalten oder zu quittieren, dass jemand im Haus ist, bevor der Alarm an die Polizei weiter geleitet wurde.



Als das erledigt war, kam John zuerst seinen Pflichten nach. Danach sah er sich in aller Ruhe die Villa an.





Die Kellerräume enthielten ein komplettes Fitnessstudio, eine Sauna, die Waschküche und den Weinkeller. Eine riesige Anzahl an erlesenen Weinen lagerte da.



Im Erdgeschoss waren die Küche, das Wohn- und das Esszimmer, sowie ein Gästezimmer und zwei Büros untergebracht. Im Büro standen Hitech-PCs und Monitore, sowie entsprechende Peripheriegeräte.





Im Obergeschoss war das Schlafzimmer von Elvira Müller. Es war ziemlich gross. Ein grosses Bett stand an der Wand. An beiden Seiten des Bettes waren Fenster, von denen John eines öffnete und die frische Luft hineinliess.



An der rechten Wand neben dem Bett war eine Tür eingelassen. John öffnete sie und stand in einem riesigen, begehbaren Kleiderschrank. Er traute seinen Augen kaum, was er da alles sah. Neben den üblichen Kleidern und Schuhen gab es eine Unzahl von Pullovern, Wollkleidern und –Mänteln. Sein Herz schlug bis zum Hals, sein Adrenalinspiegel ging schlagartig in die Höhe.



„Ich bin im Paradies!“, jubelte er. Er fasste die Pullover an, schob seine Hand zwischen diese Prachtstücke, drückte sein Gesicht dagegen, roch daran, und war völlig hin und weg.



So viele Wollsachen hatte er nicht mal in einer Wollboutique jemals gesehen. Die meisten Wollsachen waren aus Mohairwolle. Es gab aber auch solche aus Angora-, Lopi-, Shetland- und Alpacawolle.



In den Schubladen fand er wollene Handschuhe, Schals und Mützen.

 



Als er sich ein wenig satt gesehen hatte, inspizierte er noch den Rest des Hauses. Es gab noch drei weitere Zimmer mit eigenem Bad und WC hier oben, und eine Kammer, welche jedoch verschlossen war. Der Schlüssel liess sich nicht finden. Auch die Tür zum Estrich liess sich nicht öffnen, was John jedoch egal war. Er hatte gefunden, was er gesucht hatte.



Als er seine Pflichten im Haus erledigt hatte, ging er zurück ins Schlafzimmer und von dort in den Kleiderschrank.



Er entkleidete sich, zückte sein Handy und fotografierte alles und wählte dann einen schwarzen Mohairpullover mit Rollkragen, zog ihn aus dem Kasten und untersuchte, wie er zusammen gefaltet war. Er wollte schliesslich den Pullover wieder zurücklegen und alles wieder so einräumen, dass die Dame des Hauses nichts bemerken sollte, dass jemals etwas ohne ihr Wissen den Kasten verlassen hatte.





Er zog sich den