Versklavt im Mittelalter

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Versklavt im Mittelalter
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Lilly Lassings

Versklavt im Mittelalter

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt

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Impressum neobooks

Inhalt

Schlimmer kann ihr Leben nicht mehr werden. Also bietet sie sich selbst auf dem Sklavenmarkt der Stadt an. Da sorgt dann zumindest jemand für sie und beschützt sie vor Unheil. Vielleicht dieser Edelmann, der gerade ein Auge auf sie geworfen hat. Doch zunächst muss er prüfen, ob sie überhaupt zu „gebrauchen“ ist.

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Sollte sie es wirklich machen? Bevor sie versuchte, auf dem Gemüsemarkt etwas mitgehen zu lassen, folgte sie lieber ihrem Entschluss. Obwohl, im dichten Gedränge würde es vielleicht niemand merken. Ständig stieß sie in der engen Gasse mit jemand zusammen. Der Sklavenmarkt war schließlich jedes Mal ein Schauspiel, das sich die Leute nicht entgehen ließen. Ob das überhaupt so funktionierte, wie sie sich das vorstellte? Bevor sie gefasst und verurteilt wurde, bot sie sich lieber selbst als Sklavin an.

Sie wurde von der Menge weitergeschoben – bis zu der Stelle, wo sich die Gasse mit den Handwerkern zum großen Platz hin öffnete. Vielleicht wäre sie für ihre Tat auch nur einen Tag am Pranger dort drüben gestanden. Aber beim nächsten Mal kam sie sicher nicht mehr so leicht davon. Nein, sie sollte es machen. Wenn sie einen Weg fand, wie sie sich genug Aufmerksamkeit verschaffte.

Nur ab Beginn der Dämmerung genehmigte der Statthalter diesen Markt jede Woche. Das gemeine Volk sollte belustigt werden, aber auch nicht zu sehr mit all dem Elend in Berührung kommen. Die Nachfrage wurde trotzdem befriedigt. Amalia dachte wieder daran, dass sie sich nicht einmal mehr einige Kartoffeln und Kraut leisten und nur noch betteln konnte. Obwohl ihr wiederholt gewisse weibliche Qualitäten zugesprochen worden waren. Einmal hatte sie das Geld eines Handwerkers genommen und die Sache schnell in dessen Werkstätte erledigt. Doch er hatte sie dann nicht mehr sehen wollen.

Auf dem Platz war sogar eine Bühne aufgebaut, wo bereits erste muskulöse Männer und auch Sklavinnen vorgeführt wurden. Sie hatte davon gehört, dass sich manche der Adeligen eine persönliche Hure leisteten, die ausschließlich von ihnen bestiegen werden durfte. Vielleicht noch von Gästen, wenn diese im Hause anwesend und bei Laune zu halten waren. Womöglich spielte sich dies im Gasthof nur wenige Gassen weiter ab, wo die Zimmer dann zu nächtlicher Stunde und nicht erst am nächsten Morgen verlassen wurden. Schließlich durfte niemand von derart schandhaftem Treiben erfahren. Selbst hinter der Bühne, die eine ansehnliche Konstruktion war, sollte ein derartiger Raum existieren. Um den Erwerb sogleich zu prüfen.

Noch war sie nicht einmal an einer guten Stelle angelangt. Einfach dort hinaufklettern konnte sie nicht und sollte sich erst nach jenen Männern umsehen, die über die nötigen Geldmittel verfügen könnten. Selbst hatte sie alles unternommen, damit ihre Kleidung einigermaßen sauber und attraktiv wirkte. Doch sie gelangte näher, und ein Wächter mit großer Lanze und Rüstung betrachtete sie mit einem strengen Blick.

„So sagt“, sprach sie ihn an, „wäre es möglich, dass …“

„Sieh, dass du weiterkommst!“

Immerhin stand sie nun unweit dieser Bühne, wo gerade die letzten Vorbereitungen für die Durchführung dieses Schauspiels getroffen wurden. Ein fahrender Händler mit einem kleinen Handwagen rempelte sie an, aber kaufen konnte sie sich ohnehin nichts. Wer hier Erwerbe tätigen wollte, hatte sicherlich einen komfortableren Zugang, als sich durch das gemeine Volk drängen zu müssen. Wenn schon gerade niemand öffentlich angeprangert wurde, gab es wenigstens irgendetwas zu sehen.

Das Gemurmel und die Unruhe in der Menge schienen zuzunehmen. Ein wenig bekleideter Mann trat nun an den Rand dieser Bühne, und Amalia verspürte bei seinem Anblick augenblicklich große Hitze. Am beginnenden Sommer konnte es nicht liegen, nur an seiner kräftigen und potenten Ausstrahlung. Ihm würde sie sich freiwillig unterwerfen, war ihr erster Gedanke. Aber wahrscheinlich war auch er lediglich ein Wächter, und sie musste bald unter strengen Blicken niedrige Dienste in adeligen Häusern verrichten.

Amalia unternahm dennoch einen Versuch, noch weiter in seine Nähe zu gelangen. Wann war denn nun der offizielle Beginn der ganzen Sache? Sicherlich wurde strengstens darüber gewacht. Noch jemand trat hinaus, der einen edlen Mantel trug. Amalia schaffte es noch näher zur Bühne. Sie wollte ihm so nah sein, wie es ging! Er sagte etwas, und nun ging es wirklich los. Ein erster Sklave, eher schmächtig, wurde vorgeführt. Er lag in Ketten, und groß schien das Interesse nicht zu sein. Ob der ausgerufene Preis zu hoch war? So oder so musste sie einfach bis direkt zur Bühne kommen. Doch das Gedränge war einfach zu dicht. Aber der Sklavenmarkt hatte gerade erst begonnen, und sie gab sich mit dem zufrieden, was sie sah.

Auf einmal gab es einen Aufschrei in der Menge, und jemand kletterte auf die Bühne. Er wurde sofort abgeführt – und Amalia noch weiter nach vorne geschoben.Sie sprang immer wieder in die Höhe, so hoch sie konnte. Die Bühne kam näher, sie bemerkte das Absperrgitter davor – und rutschte im Raum danach zu Boden. Ihr Herz begann zu rasen, als sie direkt vor einem Wächter stand, nur durch eine kleine, hölzerne Treppe getrennt. Nun bemerkte sie, dass dieser andere Mann offenbar einer der Kaufinteressenten war – und er sah sie an.

Ja, sein Blick war anziehend, und die Wachen schienen sie gewähren zu lassen. Ihr Herz raste – und sie stand neben ihm. Zwei Männer kamen von den Seiten auf sie zu, doch eine Handbewegung von ihm beruhigte diese. Sie stand direkt neben ihm, und durch die Menge ging ein Raunen. Ihr Herzschlag bekam keine Gelegenheit, sich zu beruhigen.

Über ihr lag etwas, das irgendwie wie ein Schleier war. Aber müde fühlte sie sich überhaupt nicht, und hatte an diesem Tag auch nichts getrunken oder sonst etwas genommen. Sie sah auch nicht alles verschwommen oder undeutlich, sondern so klar wie nie.

„Hast du einen speziellen Begehr?“, sprach sie der Mann an.

„Ja, ich … biete mich hier an.“

„Oh, ist dem tatsächlich so?“

Für einen Moment wurde es noch stiller, dann kam er näher.

„Ich könnte dich für dein Benehmen sofort abführen lassen. Doch warte das Ende des Marktes ab und finde dich danach hinter der Bühne ein. Dann werde ich hiervon absehen können. Ich werde dich beobachten!“

Amalia konnte nichts mehr sagen, nur eine zustimmende Geste andeuten. Sie drehte sich um und verschwand wieder in der Menschenmenge.

Das Gedränge begann sich zu lichten, nur ganz leicht. Amalia war erleichtert, obwohl alles noch vor ihr stand. Entgegen dem Strome machte sie sich zur Bühne auf. Ein Wächter sah sie an und ließ sie passieren? Wo war er, der Mann von vorhin? Der Wächter umfasste ihren Rücken und schob sie ein Stück in den hinteren Bereich – und dort saß er. Ihr Herz blieb stehen – und gleichzeitig glaube sie etwas zu hören. Ja, es war ein Stöhnen.

Er saß auf diesem komfortabel wirkenden Möbel, sehr breitbeinig, und lächelte ihr beinahe zu. Ob er zu sehr abgelenkt war, von ihr betört? Vermögend sah er jedenfalls aus – und potent. Mit einer Handbewegung, erneut äußerst deutlich, lockte er sie zu sich. Sicherheitshalter machte sie eine „Was, ich?“-Geste, bis er es wiederholte und sie nähertrat. Ihr Herz begann erneut zu rasen, als sie knapp vor ihm stand. Er nahm die Hand von seiner Körpermitte, zog die Jacke aus, und warf sie an den Rand. Ohne sie direkt anzusehen, setzte er sein Tun fort und ließ ein leises, in die Länge gezogenes Stöhnen los. Plötzlich sah er ihr direkt in die Augen und lachte böse.

„Bitte, ich bin nur eine einfache …“, begann Amalia zu stammeln.

„Und du bietest dich an? Dann werden wir zunächst deine Vorzüge in Augenschein nehmen.“

Sie atmete tief durch, sehr schnell, schloss kurz die Augen, versuchte sich einfach zu beruhigen. Erlaubte er ihr tatsächlich, dass sie näherkam? Wollte er …? Sie schluckte, trat noch etwas näher, stand direkt vor ihm, und er nahm die Hand weg. Ganz langsam näherte sie sich, beugte sich nach unten – und berührte seine Bekleidung. Es war wieder wie in diesem Rauschzustand vorhin, nur noch viel intensiver. Wie ein Traum, der wirklich passierte. Sein Blick hatte sie deutlich angewiesen, und unter seiner Unterbekleidung fühlte sich alles hart an, sehr hart. Sie bemerkte ein Zucken – und wurde von seinen Händen umfasst.

„So setze dich neben mich. Der Platz gedenkt auszureichen.“

Beinahe selbstverständlich und ohne Nachfragen folgte sie seiner Aufforderung und ließ nur wenig Platz zwischen sich und seinem Oberschenkel. Er riss sie ein Stück in seine Richtung. Sie rückte von selbst näher, und er drückte sich enger an sie. Sie legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel, ließ sie weiterwandern, und spürte erneut sein starkes Zucken. Vorsichtig versuchtet sie sich daran, ein bisschen herumzukneten. Musste es auch einem Edelmann nicht schön langsam Schmerzen bereiten, wenn es dermaßen spannte?

 
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