Buch lesen: «Der Koran - El Koran in deutscher Übertragung», Seite 6

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SURA VOM SCHEIDEWALL (7)

MEKKANISCH, AUS 205 VERSEN BESTEHEND

IM NAMEN GOTTES, DES ALLERBARMERS, DES ALLBARMHERZIGEN. ALMZ. Dir ist ein Buch geoffenbart worden, und in deiner Brust sei darüber keine Bangigkeit, mit diesem zu warnen, und eine Ermahnung für die Gläubigen. 2. Folget dem, was euch von eurem Herrn geoffenbart ist, und folget keinen Freunden außer ihm. Nur wenige, die ihr euch ermahnen lasset. 3. Wie viele der Städte zerstören wir, und unsre Strafe erreichte sie nachts oder als Ruhende. 4. Was war ihr Ruf, als unsre Strafe sie erreicht? – nur daß sie sprachen: Wahrlich, wir waren Frevler. 5. Ganz gewiß werden wir Rechenschaft fordern von denen, zu denen gesandt worden ist, und ganz gewiß werden wir Rechenschaft fordern von den Abgesandten. 6. Ganz gewiß werden wir ihnen alles vorhalten in Kenntnis, wir waren nicht abwesend. 7. Das Gewicht wird an jenem Tag die Wahrheit sein, und dessen Wage schwer ist, – diese sind die Glückhabenden. 8. Und dessen Wage leicht ist, – diese sind es, die sich selber zugrunde richteten, weil sie an unsren Versen gefrevelt. 9. Wir haben euch auf Erden gefestigt und euch auf dieser Unterhalt angewiesen, aber nur wenige, die ihr dankbar seid. 10. Wir haben euch geschaffen, dann gebildet und darauf zu den Engeln gesprochen: Fallet vor Adam nieder. Und sie fielen nieder, ausgenommen Iblis, der nicht war von den Niederfallenden. 11. Er sprach: Was hindert dich, daß du nicht niederfallest, so ich dir befohlen? Jener erwiderte: Ich bin besser als er; mich hast du aus Feuer geschaffen, ihn aber hast du aus Erde geschaffen. 12. Er sprach: Fort von hier; es soll nicht geschehen, daß du in diesem hochmütig bist. Hinaus, denn wahrlich, du bist der Niedrigen einer. 13. Jener bat. Warte mir bis zum Tag, an dem auferweckt wird. 14. Er erwiderte: Siehe, du sollst derer sein, denen gewartet wird. 15. Jener sprach: Weil du mich in die Irre jagest, will ich ihnen nachstellen auf deinem rechten Weg. 16. Ich will ihnen kommen von vorn und von hinten, von ihrer rechten und von ihrer linken (Seite); du wirst nicht finden, daß die meisten ihrer dankbar sind. 17. Er sprach: Hinaus aus diesem, verachtet und verstoßen (sei)! Folgt dir einer von ihnen, ganz gewiß fülle ich die Hölle mit euch allesamt. 18. Und du, o Adam, bewohne du und deine Frau das Paradies, und genießet da, wo ihr auch wollt. Nähert euch aber nicht diesem Baum, ihr würdet der Gottlosen sein. 19. Und Satan flüsterte ihnen zu, er wolle ihnen entdecken, was ihnen verborgen war von ihrer Scham, und sprach: Euer Herr verwehrte euch diesen Baum nur deshalb, damit ihr nicht Engel würdet oder der Ewigen. 20. Und er schwor ihnen: Wahrlich, ich bin euer treuer Berater. 21. So betörte er sie in Täuschung. Und als sie vom Baum kosteten, merkten sie ihre Scham, und sie begannen um sich Blätter des Paradieses zusammenzufügen. Da rief ihnen ihr Herr zu: Habe ich euch nicht diesen Baum verwehrt und zu euch nicht gesagt, Satan sei euer offenbarer Feind? 22. Sie erwiderten: Herr unser, wir haben unsre Seelen befrevelt, und wenn du uns nicht verzeihst und dich unser erbarmst, ganz gewiß sind wir der Verlorenen. 23. Er sprach: Fort mit euch. Einer sei des andren Feind, und auf Erden sei euch Aufenthalt und Unterhalt bis auf (ferne) Zeit. 24. Er sprach: Auf dieser sollt ihr leben, auf dieser sollt ihr sterben und aus dieser sollt ihr fortgebracht werden. 25. O ihr Kinder Abrahams, wir sandten euch bereits Kleider hernieder, eure Scham zu verbergen, Prunkgewänder; aber auch das Kleid der Frömmigkeit, und dieses ist besser; dieses ist der Zeichen Gottes eines, – daß ihr doch eingelenkt seid. 26. O ihr Kinder Adams, daß euch doch Satan nicht verführe, wie er eure Vorfahren aus dem Paradies vertrieben, ihnen ihre Kleider entrissen, um ihnen ihre Scham zu zeigen. Wahrlich, er sieht euch, er und seine Schar, während ihr sie nicht sehet. Wir aber machten die Satane zu Freunden derer, die nicht glauben. 27. Und wenn sie eine Schandtat begangen, sagen sie: Wir fanden unsre Vorfahren dabei und Gott hat es uns befohlen. Sprich: Wahrlich, Gott befiehlt keine Schandtaten. Wollt ihr denn von Gott sagen, was ihr nicht wisset? 28. Sprich: Mein Herr hat nur Gerechtigkeit befohlen. Wendet euer Gesicht gegen jede Anbetungsstätte und rufet ihn an, ihm die Religion rein haltend. Wie er euch zuerst geschaffen, werdet ihr zurückkehren. Einen Teil rechtleitete er, einen Teil aber ließ er gebührend im Irrtum, die, Gott übergehend, die Satane zu Freunden angenommen, und wähnen, sie seien gerechtleitet. 29. O Kinder Adams, nehmet euren Schmuck vor jeder Anbetungsstätte, und esset und trinket, aber seid nicht ausschweifend, denn wahrlich, Gott liebt die Ausschweifenden nicht. 30. Spricht: Wer verbot den Schmuck Gottes, den er für seine Knechte hervorgebracht, und das Angenehme des Lebensunterhalts? Sprich: Dies ist für die, die hienieden glauben, sonders an den Tag der Auferstehung. So legen wir die Verse dar Leuten, die verstehen. 31. Sprich: Nur die Schandtaten hat mein Herr verboten, was sichtbar ist von diesen und was verborgen, und die Sünde und die Streitsucht ohne Recht, und Gott etwas beizugestellen, wozu keine Ermächtigung gewährt worden, und über Gott etwas zu sagen, was ihr nicht wisset. 32. Jedem Volk ist eine Frist gesetzt, und wenn seine Frist herankommt, so kann es diese nicht um eine Stunde hinausschieben, auch nicht beschleunigen. 33. O Kinder Adams, wenn Gesandte aus eurer Mitte zu euch kommen und euch meine Verse vortragen: wer gottesfürchtig ist und Gutes übt, – keine Furcht über sie, sie sollen nicht betrübt sein. 34. Und die unsre Verse lügenhaft nannten und sich von ihnen hochmütig abwandten, diese sind Genossen des Fegefeuers, ewig weilen sie darin. 35. Und wer ist frevelhafter als der, der über Gott Lüge ersinnt oder seine Verse lügenhaft nennt? Diese erreicht ihr Anteil gemäß dem Buch, bis unsre Gesandten zu ihnen kommen und sie hinnehmen. Sie sagen: Wo sind die, die ihr außer Gott angerufen? Diese erwidern: Sie sind von uns geschwunden. So werden sie über sich selbst zeugen, daß sie Ungläubige waren. 36. Er spricht: Tretet ein zu den Völkern von Geistern und Menschen, die vor euch waren, in das Fegefeuer. Sooft ein Volk eintritt, verflucht es seine Schwester , bis sie nacheinander hinein sind allesamt. Da sprechen die letzteren von den ersteren: Herr unser, diese da verführten uns: gib ihnen die Pein des Fegefeuers zwiefach! Er antwortet: Allen zwiefach, aber ihr wißt es nicht. 37. Und die ersten sprechen zu den letzteren: So habt ihr keinen Vorzug vor uns; kostet nun die Pein, wie ihr sie verdient. 38. Wahrlich, die unsere Verse lügenhaft nennen und sich hochmütig von ihnen abwenden, denen öffnen sich die Pforten des Himmels nicht, sie kommen nicht eher ins Paradies, als bis das Kamel durch das Nadelöhr geht. So vergelten wir es den Sündern. 39. Sie haben von der Hölle ihre Lagerstätte und die Decken über ihnen. So vergelten wir es den Frevlern. 40. Die aber glauben und gute Werke üben, – wir belasten niemand über sein Vermögen – diese sind Genossen des Paradieses, darin sie ewig weilen. 41. Wir entfernen, was in ihren Busen ist an Mißgunst. Ströme fließen unter ihnen, und sie sprechen: Preis Gott, der uns zu diesem geleitet! Nimmer wären wir gerechtleitet worden, hätte Gott uns nicht gerechtleitet. Die Gesandten unsres Herrn waren zu uns mit der Wahrheit gekommen. Und zugerufen wird ihnen: Dies ist das Paradies, das ihr erben sollt ob dem, was ihr getan. 42. Und die Genossen des Paradieses rufen den Genossen des Fegefeuers zu: Gefunden haben wir nun, was unser Herr uns verheißen, als Wahrheit; habt ihr als Wahrheit gefunden, was euer Herr euch verheißen? Sie erwidern: Ja. Und ein Ausrufer unter ihnen ruft: Der Fluch Gottes über die Frevler! 43. Die vom Pfad Gottes ablenken und nach Krümme streben, die inbetreff des Jenseits ungläubig sind. 44. Und zwischen beiden ein Vorhang, und auf dem Scheidewall Männer, die jedem an seinem Merkmal erkennen. Sie rufen den Genossen des Paradieses zu: Friede über euch. Sie selber kommen nicht hinein, und wünschen es doch. 45. Und wenn ihre Blicke sich zu den Genossen des Fegefeuers wenden, sprechen sie: Herr unser, laß uns nicht sein mit dem Volk der Frevler. 46. Und die Genossen des Scheidewalls rufen Männern zu, die sie an ihren Merkmalen erkennen: Nicht genützt hat euch euer Zusammenhäufen, und daß ihr hochmütig waret. 47. Sind es jene, von denen ihr geschworen, Gott habe sie nicht mit seiner Barmherzigkeit bedacht? Tretet ein in das Paradies, keine Furcht über euch, ihr sollt nicht betrübt sein. 48. Und die Genossen des Fegefeuers rufen den Genossen des Paradieses zu: Laßt über uns vom Wasser fließen oder von dem, womit Gott euch versorgt hat. Diese erwidern: Wahrlich, beides hat Gott für die Ungläubigen verboten. 49. Die ihre Religion zum Spiel machten und zur Tändelei, die das Leben hienieden betörte. An diesem Tag vergessen wir sie, wie auch sie das Eintreffen dieses ihres Tages vergessen hatten, und weil sie unsre Verse leugneten. 50. Nun kamen wir ihnen mit einem Buch, das wir in Kenntnis darlegten, Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben. 51. Warten sie denn nur auf seine Erfüllung? Am Tag, an dem seine Erfüllung eintrifft, werden die, die es früher vergessen hatten, sagen: Die Gesandten unsres Herrn waren dann mit der Wahrheit gekommen. Sind uns vielleicht Fürbitter, die für uns fürbitten, oder werden wir zurückgebracht, auf daß wir andres tun, als wir getan? Bereits haben sie sich selber zugrunde gerichtet, geschwunden ist von ihnen, was sie ersonnen. 52. Wahrlich, euer Herr ist Gott, der in sechs Tagen Himmel und Erde schuf und sich dann den Thron einnahm. Er läßt die Nacht das Tageslicht verhüllen, das jener schnell folgt. Sonne und Mond und Sterne sind seinem Befehl dienstbar. Ist nicht sein die Schöpfung und die Gebieterschaft? Hochgepriesen ist Gott, der Herr der Weltbewohner. 53. Rufet euren Herrn, unterwürfig und verborgen. Wahrlich, er liebt die Obertreter nicht. 54. Stiftet kein Unheil auf Erden, nachdem sie hergerichtet ist, und rufet ihn ehrfürchtig und inbrünstig an. Wahrlich, die Barmherzigkeit Gottes ist den Liebfrommen nahe. 55. Er ist es, der die Winde sendet als Verkünder von seiner Barmherzigkeit, bis sie die schwere Wolke tragen, die wir auf das tote Land treiben und durch die wir Wasser entsenden, wodurch wir allerlei Früchte hervorbringen. So werden wir auch die Toten hervorbringen, – daß ihr eingedenk seid. 56. Das gute Land bringt seine Pflanzen mit dem Willen seines Herrn hervor, das aber schlecht ist, bringt nur kümmerlich hervor. So wenden wir unsre Zeichen mannigfach für Leute, die dankbar sind. 57. Bereits sandten wir Noah zu seinem Volk, und er sprach: O mein Volk, verehret nur Gott, denn ihr habt keinen Gott außer ihm. Wahrlich, ich fürchte für euch die Strafe des großen Tags. 58. Es erwiderten die Ratsherrn seines Volks: Traun, wir sehen dich in offenbarer Irre. 59. Er sprach: O mein Volk, kein Irrtum ist an mir, aber ich bin ein Gesandter des Herrn der Weltbewohner. 60. Ich verkünde euch die Botschaft meines Herrn und rate euch gut, denn ich weiß von Gott, was ihr nicht wisset. 61. Wundert es euch, daß euch eine Mahnung von eurem Herrn kommt durch einen Mann aus eurer Mitte, euch zu warnen? Daß ihr gottesfürchtig seiet, vielleicht, daß ihr Erbarmen findet. 62. Sie schalten ihn lügenhaft. Da retteten wir ihn und die mit ihm in der Arche, und ließen die ertrinken, die unsre Zeichen lügenhaft nannten. Wahrlich, es waren blinde Leute. 63. Und zu den Aditen ihr Bruder Hud , der sprach: O mein Volk, verehret Gott, ihr habt keinen Gott außer ihm; wollt ihr nicht gottesfürchtig sein? 64. Es erwiderten die Ratsherren, die ungläubig waren unter seinem Volk: Traun, wir sehen dich in Torheit, und wahrlich, wir halten dich für einen Lügner. 65. Er sprach: O mein Volk, keine Torheit ist an mir, aber ich bin ein Gesandter des Herrn der Weltbewohner. 66. Ich verkünde euch die Botschaft meines Herrn und bin euch ein treuer Berater. 67. Wundert es euch, daß euch eine Mahnung von eurem Herrn kommt durch einen Mann aus eurer Mitte, euch zu warnen? Bedenket, daß er euch zu Nachfolgern gemacht nach dem Volk Noahs und euch Größe zugelegt an Gestalt . Gedenket der Wohltaten Gottes, auf daß ihr Glück habet. 68. Jene erwiderten: Kommst du zu uns, daß wir Gott allein verehren und lassen sollen, was unsre Väter verehrten? Bring uns doch, was du uns androhst, wenn du bist der Wahrhaftigen einer. 69. Er sprach: Niedergefallen ist nun auf euch Greuel und Zorn von eurem Herrn. Wollt ihr mit mir über die Namen streiten, die ihr (den Götzen) beigelegt, ihr und eure Väter, wozu Gott euch keine Ermächtigung gegeben? Wartet, und ich bin mit euch der Wartenden einer. 70. Und wir retteten ihn und die mit ihm in unsrer Barmherzigkeit, aber rotteten aus den Rest derer, die unsre Zeichen lügenhaft nannten und keine Gläubige waren. 71. Und zu den Thamuditen ihr Bruder Salich , der sprach: O mein Volk, verehret Gott, ihr habt keinen Gott außer ihm. Nun ist euch ein deutlicher Beweis von eurem Herrn gekommen, diese Kamelin Gottes ist euch ein Zeichen. Lasset sie, daß sie auf der Erde Gottes fresse, und berührt sie nicht in Bösem, qualvolle Strafe würde euch erfassen. 72. Bedenket, daß er euch zu Nachfolgern gemacht nach den Aditen und euch eine Stätte auf Erden gegeben. Von den Ebenen nehmet ihr Burgen und in den Bergen höhlet ihr Wohnungen. Gedenket der Wohltaten Gottes und handelt nicht übel, unheilstiftend auf Erden. 73. Es sprachen die Ratsherren, die hochmütig waren unter seinem Volk, zu denen, die geringer waren, zu denen, die unter ihnen glaubten: Wißt ihr, daß Salich ein Abgesandter ist von seinem Herrn? Diese erwiderten: Wahrlich, wir sind Gläubige dessen, womit er gesandt ist. 74. Da sprachen die, die hochmütig waren: Wir sind Leugnende dessen, woran ihr glaubt. 75. Und sie lähmten die Kamelin, trotzten so dem Befehl ihres Herrn, und sprachen: O Salich, bringe über uns, was du uns angedroht, wenn du bist der Gesandten einer. 76. Da erfaßte sie eine Erschütterung, und morgens lagen sie in ihrer Wohnung brüstlings hingestreckt. 77. Er aber wandte sich von ihnen und sprach: O mein Volk, ich verkündete euch die Botschaft meines Herrn und riet euch gut, doch ihr liebt nicht die treuen Berater. 78. Und Lot sprach zu seinem Volk: Wollt ihr eine Schandtat begehen, worin euch niemand voranging unter den Weltbewohnern? 79. Ihr geht in Begierde zu den Männern, die Frauen übergehend. Ja, ihr seid ein ausschweifendes Volk. 80. Aber nichts andres war die Antwort seines Volks, als daß sie sprachen: Jaget sie aus eurer Stadt, denn wahrlich, sie sind Menschen, die sich rein halten. 81. Und wir retteten ihn und seine Familie, ausgenommen sein Weib, sie war von den Zurückbleibenden. 82. Und wir ließen über sie einen Regen niederfallen. Schau, wie war der Enderfolg der Sünder! 83. Und zu den Midjaniten ihr Bruder Schoaib , der sprach: O mein Volk, verehret Gott, ihr habt keinen Gott außer ihm. Nun ist euch ein deutlicher Beweis von eurem Herrn gekommen. Gebt volles Maß und Gewicht und schmälert den Menschen nicht ihr Eigentum. Stiftet kein Unheil auf Erden, nachdem sie hergerichtet ist. Dies ist besser für euch, wenn ihr Gläubige seid. 84. Und lagert nicht drohend an jedem Weg, indem ihr den vom Pfad Gottes verdrängt, der an ihn glaubt, und Krümme erstrebet. Bedenket, wie ihr nur wenige waret und er euch vermehrt hat. Und schauet, wie war der Enderfolg der Unheilstifter. 85. Und wenn ein Teil von euch an das glaubt, womit ich gesandt bin, und ein Teil nicht glaubt, so wartet denn, bis richten wird Gott zwischen uns, und er ist der beste Richter. 86. Es erwiderten die Ratsherren, die hochmütig waren unter seinem Volk: Verjagen werden wir dich, o Schoaib, und die mit dir glauben, aus unsrer Stadt, oder ihr kehret zu unsrem Bekenntnis zurück. Er sprach: Auch wenn wir sträubend sind? 87. Schon hätten wir über Gott Lüge ersonnen, kehrten wir zu eurem Bekenntnis zurück, nachdem Gott uns aus diesem gerettet. Uns kommt es nicht zu, daß wir zu diesem zurückkehren, es sei denn, Gott, unser Herr, wünscht dies. Alle Dinge umfaßt unser Herr in Weisheit, auf Gott vertrauen wir. Herr unser, richte zwischen uns und unsrem Volk in Wahrheit, und du bist der beste Richter. 88. Es sprachen die Ratsherren, die unter seinem Volk ungläubig waren: Folgt ihr Schoaib, wahrlich, ihr seid dann Verlorene. 89. Da erfaßte sie eine Erschütterung, und morgens lagen sie in ihrer Wohnung brüstlings hingestreckt. 90. Die Schoaib lügenhaft schalten, es war, als wohnten sie nicht darin; die Schoaib lügenhaft schalten, sie waren die Verlorenen. 91. Er aber wandte sich von ihnen und sprach: O mein Volk, ich verkündete euch die Botschaft meines Herrn und riet euch gut; wie sollte ich mich über ein ungläubiges Volk betrüben. 92. Nie sandten wir Propheten in eine Stadt, ohne ihre Bewohner mit Not und Drangsal zu strafen, auf daß sie sich unterwerfen. 93. Darauf setzen wir an Stelle des Bösen Gutes, bis sie genug hatten und sprachen: Auch unsre Vorfahren traf Drangsal und Freude. Dann erfaßten wir sie plötzlich, und sie ahnten es nicht. 94. Wenn doch die Bewohner dieser Städte glaubten und gottesfürchtig wären, ganz gewiß würden wir über sie die Segnungen des Himmels und der Erde eröffnet haben. Doch sie leugneten, und wir straften sie ob dem, was sie begangen. 95. Sind denn die Bewohner dieser Städte davon sicher, daß ihnen nicht unsre Strafe kommt nachts, während sie schlafen? 96. Sind denn die Bewohner dieser Städte davor sicher, daß ihnen nicht unsre Strafe kommt tags, während sie spielen? 97. Sind sie denn sicher vor dem Anschlag Gottes? Nur verlorene Menschen sind vor dem Anschlag Gottes sicher. 98. Ist es nicht hingeleitet denen, die die Erde nach ihren frühem Bewohner geerbt, daß wir, wollten wir es, sie treffen könnten ob ihren Sünden? Aber wir versiegeln ihre Herzen, und sie hören nicht. 99. Diese Städte, wir erzählen dir von ihren Nachrichten: Ihre Gesandten kamen zu ihnen mit klaren Beweisen, aber sie wollten nicht glauben, was sie vorher lügenhaft nannten. So versiegelte Gott die Herzen der Ungläubigen. 100. Bei den meisten von ihnen fanden wir nichts des Bündnisses, aber wir fanden die meisten von ihnen Missetäter. 101. Dann sandten wir nachher Moses mit unsren Zeichen zu Pharao und seinen Ratsherren, und sie frevelten an ihnen. Aber schau, wie war der Enderfolg der Unheilstifter. 102. Moses sprach: O Pharao, ich bin Gesandter vom Herrn der Weltbewohner. 103. Es ist geziemend, daß ich von Gott nur die Wahrheit rede. Nun komme ich zu euch mit klaren Beweisen von eurem Herrn; so entlasse denn die Kinder Israels mit mir. Dieser erwiderte: Kommst du mit einem Zeichen, heran damit, wenn du der Wahrhaftigen einer bist. 104. Da warf er seinen Stab hin, und er ward eine deutliche Schlange. 105. Dann zog er seine Hand hervor, und sie erschien den Zuschauern weiß roh. Es sprachen die Ratsherren vom Volk Pharaos: Wahrlich, dieser ist ein kundiger Zauberer. 107. Er wünscht euch aus eurem Land zu vertreiben; was wollt ihr nun befehlen? 108. Sie erwiderten: Halte ihn zurück und seinen Bruder, und sende Versammler in die Städte aus. 109. Sie sollen zu dir jeden kundigen Zauberer bringen. 110. Da kamen die Zauberer zu Pharao, und sie sprachen: Wahrlich, uns ist sicherlich eine Belohnung, wenn wir Sieger sind? 111. Er erwiderte: Ja, ihr sollt dann von den Nächsten sein. 112. Sie sprachen: O Moses, entweder du wirfst (deinen Stab) hin oder wir sind die Hinwerfenden. 113. Er erwiderte: Werft ihr hin. Und als sie hinwarfen, bezauberten sie die Augen der Leute und erschreckten sie und brachten gewaltige Zauberei hervor. 114. Und wir gaben Moses ein: Wirf deinen Stab hin. Da verschlang dieser, was sie vorgetäuscht hatten. 115. So kam die Wahrheit hervor, und zunichte war, was sie vollbracht. 116. Allda wurden jene besiegt und beschämt kehrten sie um. 117. Die Zauberer fielen anbetend nieder. 118. Sie sprachen: Wir glauben an den Herrn der Weltbewohnern. 119. Den Herrn Moses und Ahrons. 120. Pharao sprach: Ihr glaubt an ihn, bevor ich es euch erlaube? Wahrlich, das ist ganz gewiß eine List, die ihr gegen die Städte listet, ihre Bewohner aus ihnen zu vertreiben. Aber später sollt ihr es erfahren! 121. Ich werde euch Hände und Füße wechselseitig abschlagen, sodann euch kreuzigen allesamt. 122. Sie sprachen: Wahrlich, wir sind zu unsrem Herrn zurückkehrend. 123. Du rächst dich an uns nur darum, weil wir an die Zeichen unsres Herrn glauben, nachdem sie uns gekommen. Herr unser, ergieße über uns Geduld und laß uns sterben als Gottergebene. 124. Da sprachen die Ratsherren vom Volk Pharaos: Willst du Moses und sein Volk ziehen lassen, daß sie im Land Unheil stiften und dich verlassen und deine Götter? Er erwiderte: Wir werden ihre Söhne töten und ihre Frauen leben lassen. Wahrlich, wir sind dann Gewalthaber über sie. 125. Es sprach Moses zu seinem Volk: Rufet Gott um Hilfe an und seid geduldig, denn wahrlich, die Erde ist Gottes, er läßt sie erben, wen er von seinen Knechten will. Der Enderfolg ist den Gottesfürchtigen. 126. Sie sprachen: Bedrückt wurden wir, ehe du zu uns gekommen, und (nun erst), nachdem du zu uns gekommen. Er erwiderte: Vielleicht wird euer Herr euren Feind vertilgen und euch zu Nachfolgern im Land machen und sehen, wie ihr tuet. 127. Nun straften wir die Leute Pharaos durch Hungerjahre und Fruchtmangel, auf daß sie eingedenk seien. 128. Wenn ihnen Gutes kam, sprachen sie: dies ist unser, wenn aber Böses sie traf, nannten sie es verhängt von Moses und denen, die mit ihm waren. War denn ihr Verhängnis nicht nur bei Gott? Aber die meisten ihrer wissen es nicht. 129. Und sie sprachen: Was du uns auch für Zeichen bringest, uns damit zu bezaubern, wir sind doch nicht Gläubige deiner. 130. Und wir sandten über sie Sintflut, Heuschrecken, Läuse, Frösche und Blut, unterschiedliche Zeichen. Aber sie waren hochmütig und ein sündhaftes Volk. 131. Und als über sie ein Strafgericht kam, sprachen sie: O Moses, rufe für uns deinen Herrn an, da er mit dir einen Bund geschlossen. Wendest du von uns das Strafgericht ab, ganz gewiß glauben wir an dich und entlassen mit dir die Kinder Israels. Und als wir von ihnen das Strafgericht abwandten bis zu einer Frist, die sie einhalten sollten, da brachen sie ihr Versprechen. 132. Da rächten wir uns an ihnen und ertränkten sie im Meer, dieweil sie unsre Zeichen lügenhaft nannten und ihrer unbeachtend waren. 133. Und das Volk, das mißhandelt wurde, ließen wir erben den Osten des Landes und den Westen, das wir gesegnet. Und erfüllt wurde das herrliche Wort deines Herrn an den Kindern Israels, weil sie geduldig waren. Und wir zerstören, was Pharao und sein Volk errichtet und was sie erbaut hatten. 134. Die Kinder Israels aber führten wir über das Meer, und sie kamen zu einem Volk, das Bildwerken ergeben war. Da sprachen sie: O Moses, mache uns einen Gott, wie diese Götter haben. Er erwiderte: Wahrlich, ihr seid ein törichtes Volk. 135. Fürwahr, zu zertrümmern ist, was diese da haben, Eitles ist, was sie tun. 136. Er sprach: Soll ich euch einen Gott suchen außer Gott? Und er bevorzugte euch unter den Weltbewohnern. 137. Dann retteten wir euch vor den Leuten Pharaos, die euch mit böser Qual bedrückten, eure Söhne töteten und eure Töchter leben ließen. Hierin war euch eine schwere Prüfung von eurem Herrn. 138. Wir bestimmten Moses dreißig Nächte und ergänzten sie um zehn, so daß der Zeitraum seines Herrn in vierzig Nächten vollendet war. Und Moses sprach zu seinem Bruder Ahron: Vertritt mich bei meinem Volk und mache es gut, und folge nicht dem Pfad der Unheilstifter. 139. Als nun Moses zur von uns bestimmten Zeit kam und sein Herr mit ihm redete, sprach er: Zeige dich mir, daß ich dich schauen kann. Er erwiderte: Nie siehst du mich. Aber schau zum Berg hin, und wenn er fest auf seinem Platz steht, wirst du mich sehen. Als sich dann sein Herr auf dem Berg offenbarte, machte er ihn zu Staub, und Moses stürzte ohnmächtig nieder. 140. Und als er sich erholte, sprach er: Preis dir, reuig wende ich mich zu dir, und ich bin der erste der Gläubigen. 141. Er sprach: O Moses, ich erkor dich unter den Menschen zu meiner Botschaft und meiner Rede. Nimm denn, was ich dir gebe, und sei der Dankbaren einer. 142. Und wir schrieben ihm auf die Tafeln von allen Dingen, Ermahnung und Darlegung über jede Sache: Nimm sie mit Kraft, und heiß dein Volk sie bestens halten. Zeigen werde ich euch später den Aufenthalt der Missetäter. 143. Wegwenden werde ich von meinen Zeichen diejenigen, die hochmütig sind auf Erden und ohne Recht. Wenn sie auch jedes Zeichen sehen, sie glauben doch nicht daran. Und wenn sie auch den Pfad der Richtigkeit sehen, sie nehmen ihn nicht zum Pfad; doch sehen sie den Pfad des Irrtums, sie nehmen ihn zum Pfad. 144. Dies darum, weil sie unsre Verse lügenhaft nennen und ihrer unbeachtend sind. 145. Und diejenigen, die unsre Verse lügenhaft nennen und das Eintreffen des Jenseits, nichtig sind ihre Werke. Sollte ihnen anders vergolten werden, als sie getan? 146. Und nachher machte das Volk Moses aus seinem Schmuck ein leibhaftiges Kalb, dem Blöken eigen war. Sahen sie denn nicht, daß es zu ihnen nicht redete und sie auf den Pfad nicht rechtleitete? 147. Aber sie nahmen es und waren Frevler. 148. Und als sie tief bereuten und sahen, daß sie irre gingen, sprachen sie: Wenn unser Herr sich nicht unsrer erbarmt und uns verzeiht, ganz gewiß sind wir der Untergehenden. 149. Und als Moses zornig und betrübt zu seinem Volk zurückkehrte, sprach er: Wie schlimm ist es, was ihr während meiner Vertretung hinter mir getan! Habt ihr so den Befehl eures Herrn beschleunigt! Da warf er die Tafeln hin und faßte seinen Bruder beim Kopf und zerrte ihn an sich. Dieser sprach: Sohn meiner Mutter, wahrlich, das Volk überwältigte mich, fast hätten sie mich getötet. Mach an mir die Feinde nicht schadenfroh und setze mich nicht zum Volk der Frevler. 150. Er sprach: Herr, verzeih mir und meinem Bruder und führe uns in deine Barmherzigkeit, denn du bist der barmherzigste der Erbarmer. 151. Wahrlich, die das Kalb annahmen, erreichen wird sie Zorn von ihrem Herrn und Schmach im Leben hienieden. Und so vergelten wir es den Lügen Ersinnenden. 152. Die aber Böses taten und darauf sich bekehrten und glaubten, wahrlich, dein Herr ist nach diesem verzeihend und allbarmherzig. 153. Und als der Zorn Moses sich besänftigt hatte, nahm er die Tafeln auf, und ihre Aufschrift war Leitung und Barmherzigkeit für die, die ihren Herrn fürchten. 154. Und Moses wählte siebzig Männer aus seinem Volk für unsren Zeitraum, und als eine Erschütterung sie erfaßte, sprach er: Herr, wolltest du es, du hättest sie längst vertilgt und mich. Willst du uns nun vertilgen ob dem, was die Toren unter uns getan? Dies ist nur eine Prüfung von dir, womit du irren läßt, wen du willst, und rechtleitest, wen du willst. Du bist unser Beistand, so verzeih uns und erbarme dich unser. Und du bist der beste der Verzeihenden. 155. Und schreibe uns an für das Leben hienieden Gutes und für das Jenseits, denn zu dir werden wir geleitet. Er sprach: Meine Strafe treffen lasse ich, wen ich will, und alle Dinge umfaßt meine Barmherzigkeit. Und anschreiben werde ich es denen, die gottesfürchtig sind und Almosen geben, und denen, die an unsre Zeichen glauben. 156. Denen, die den Gesandten folgen, dem Propheten aus dem Volk , den sie bei sich in der Thora beschrieben finden und im Evangelium. Er wird ihnen Fug gebieten und sie vom Schlechten zurückhalten, die guten (Speisen) erlauben und das Unreine verbieten. Nehmen wird er von ihnen ihre Bürde und das Joch, das auf ihnen war. Denen die an ihn glauben, ihm helfen, ihm beistehen und dem Licht folgen, das mit ihm herabgesandt ist. Diese sind die Glückhabenden. 157. Sprich: O ihr Menschen, traun, ich bin der Gesandte Gottes an euch allesamt. 158. Dessen, dem die Herrschaft der Himmel ist und der Erde. Es gibt keinen Gott außer ihm, er belebt und tötet. So glaubet an Gott und an seinen Gesandten, den Propheten aus dem Volk, der an Gott glaubt und seine Worte, und folget ihm, auf daß ihr gerechtleitet werdet. 159. Und vom Volk Moses gibt es eine Gemeinde, die in Wahrheit rechtleitet , und danach recht handelt. 160. Wir teilten sie in zwölf Stammgemeinden. Und wir gaben Moses ein, als sein Volk ihn um Trank bat: Schlage mit deinem Stab auf den Felsen. Darauf fluteten aus diesem zwölf Quellen hervor, und alle Leute kannten ihren Trinkplatz. Und wir beschatteten sie mit den Wolken und sandten ihnen das Manna und die Wachteln: genießet des Guten, womit wir euch versorgt. Nicht gegen uns frevelten sie, aber gegen ihre eignen Seelen waren sie frevelhaft. 161. Dann ward ihnen gesagt: Wohnet in dieser Stadt und genießet von dieser, soviel ihr begehret, nur sagt „Versöhnung“ und geht andächtig durch das Tor. Wir vergeben euch eure Sünden und werden die Liebfrommen vermehren. 162. Aber diejenigen unter ihnen, die frevelten, vertauschten das Wort gegen ein andres, das ihnen nicht genannt wurde. Da sandten wir über sie ein Strafgericht vom Himmel hernieder, dieweil sie gefrevelt. 163. Frage sie nach der Stadt, die am Meer lag, (deren Bewohner) den Sabbat übertraten, als ihnen an ihrem Sabbat Fische angeschwommen kamen, während sie an einem Tag, an dem sie nicht Sabbat hielten, nicht kamen. So prüften wir sie, weil sie gottlos waren. 164. Dann sprach eine Gemeinde von ihnen: Weshalb ermahnt ihr ein Volk, wenn Gott ihr Vertilger ist oder ihr Strafer mit schwerer Strafe? Sie antworteten: Zur Entschuldigung bei eurem Herrn, und vielleicht, daß sie gottesfürchtig werden. 165. Als sie vergaßen, wessen sie ermahnt wurden, retteten wir die, die ihnen das Böse gewehrt, und die, die gefrevelt, faßten wir mit böser Strafe, dieweil sie gottlos waren. 166. Und als sie trotzig waren inbetreff dessen, was ihnen verwehrt wurde, sprachen wir zu ihnen: Werdet ausgestoßene Affen. Dann tat dein Herr kund, er werde über sie jemand entsenden, der sie bis zum Tag der Auferstehung mit böser Strafe bedrängen wird. Wahrlich, dein Herr ist schnell in der Bestrafung, aber er ist auch allverzeihend und allbarmherzig. 167. Und wir verteilten sie auf Erden in Volksstämme, unter ihnen rechtschaffene, und unter ihnen solche, die es nicht sind. Wir prüften sie mit Gutem und mit Bösem, auf daß sie umkehren möchten. 168. Nach ihnen folgte ein Nachwuchs; sie erbten die Schrift, greifen aber nach dem Gut des Zeitlichen und sagen: Es wird uns verziehen werden. Und kommt ihnen ein zeitliches Gut gleicherweise, wiederum greifen sie danach. Ist nicht mit ihnen ein Bund der Schrift geschlossen worden, über Gott nichts andres zu reden als die Wahrheit? Und sie forschten, was darin steht. Aber besser ist der Aufenthalt im Jenseits für die, die gottesfürchtig sind. Begreift ihr dies nicht? 169. Diejenigen, die festhalten an der Schrift und das Gebet verrichten, – wahrlich, wir lassen nicht verlorengehen den Lohn der Rechtschaffenen. 170. Dann schwangen wir den Berg über sie, als wäre er ein Schattendach, und sie wähnten, er sei auf sie stürzend: Nehmet hin was wir euch gegeben, in Festigkeit, und gedenket dessen, was darin, auf daß ihr gottesfürchtig seid. 171. Dann nahm dein Herr von den Söhnen Adams, aus ihren Rücken, ihre Nachkommenschaft und machte sie zu Zeugen über sie selbst: Bin ich nicht euer Herr? Sie sprachen: Ja, wir bezeugen es. Damit ihr nicht am Tag der Auferstehung saget: Traun, wir waren dessen übersehend. 172. Oder ihr saget: Götzendiener nur waren unsre Vorfahren von jeher, und wir sind Nachkommen nach ihnen. Willst du uns vernichten ob dem, was Nichtige getan? 173. So legen wir die Verse dar, auf daß sie umkehren möchten. 174. Berichte ihnen die Kunde von dem, dem wir unsre Zeichen gaben, der aber an ihnen vorüberging; Satan verführte ihn ; und er war der Irregehenden einer. 175. Wollten wir es, ganz gewiß würden wir ihn dadurch erhoben haben, aber er neigte der Erde zu und folgte seiner Lust. Sein Gleichnis ist das des Hundes: greifst du ihn an, er streckt die Zunge heraus, läßt du ihn, er streckt die Zunge heraus. Das ist das Gleichnis der Leute, die unsre Verse lügenhaft nennen. Erzähle die Geschichte nur, vielleicht, daß sie nachsinnen. 176. Ein schlimmes Beispiel sind die Leute, die unsre Verse lügenhaft nennen und gegen sich selber freveln. 177. Wen Gott leitet, der ist gerechtleitet, wen er aber irregehen läßt, – diese sind die Verlorenen. 178. Bereits haben wir für die Hölle geschaffen viel der Geister und der Menschen; ihnen sind Herzen mit denen sie nicht verstehen, ihnen sind Augen, mit denen sie nicht sehen, ihnen sind Ohren, mit denen sie nicht hören. Diese sind wie das Vieh, ja, sie sind noch verirrter. Diese, sie sind die Übersehenden. 179. Gottes sind die schönsten Namen, so rufet ihn bei diesen an, und lasset die, die seine Namen mißbrauchen. Vergolten wird ihnen werden, was sie getan. 180. Unter denen, die wir geschaffen, ist ein Volk, das in Wahrheit rechtleitet und danach gerecht handelt. 181. Die aber, die unsre Verse lügenhaft nennen, werden wir stufenweise strafen von wo sie es nicht wissen. 182. Ich friste ihnen, aber wahrlich, mein Anschlag ist fest. 183. Wollen sie denn nicht überlegen, daß ihr Genosse nicht von Geistern (besessen) ist? Er ist nur ein öffentlicher Warner. 184. Wollen sie denn nicht schauen auf das Reich der Himmel und der Erde und was Gott an Dingen geschaffen, und daß es vielleicht sein kann, ihre Lebensfrist nähere sich? An was andres wollen sie nach diesem glauben 185. Läßt Gott einen irregehen, er hat keinen Leiter; er läßt sie in ihrer Widerspenstigkeit verblendet sein. 186. Sie werden dich über diese Stunde befragen, wann ihre Festsetzung sei. Sprich: Nur bei meinem Herrn ist Kenntnis derselben; kein andrer als er wird ihren Zeitpunkt enthüllen. Schwer ist sie für Himmel und Erde, nur plötzlich wird sie euch kommen. 187. Sie werden dich befragen, als wärest du darüber kundig. Sprich: Nur bei Gott ist Kenntnis derselben; aber die meisten der Menschen wissen es nicht. 188. Sprich: Nicht vermag ich Nutzen noch Schaden für mich selbst, nur was Gott wünscht. Würde ich das Geheimnis gekannt haben, ganz gewiß würde ich des Guten viel verlangt und das Böse mich nicht berührt haben. Doch ich bin Warner nur und Heilverkünder für Leute, die glauben. 189. Er ist es, der euch aus einem einzigen Wesen gebildet, von dem er seine Frau geschaffen, daß er zu ihr komme. Und als er ihr beiwohnte, trug sie eine leichte Last und sie ging damit; doch als sie schwerer wurde, riefen sie Gott an, ihren Herrn: Wenn du und ein Braves gibst, wir wollen der Dankbaren sein. 190. Und als er ihnen ein Braves gab, gesellten sie ihm Götzen bei für das, was er ihnen schenkte. Gott aber ist erhaben ob dem, was sie ihm beigesellen. 191. Gesellen sie ihm bei, die nichts erschaffen, aber selbst erschaffen sind? Sie vermögen ihnen keine Hilfe zu gewähren, auch sich selber helfen sie nicht. 192. Ruft ihr sie zur Rechtleitung an, sie folgen euch nicht; gleich ist es für euch, ob ihr sie anruft oder schweigend seid. 193. Wahrlich, die ihr außer Gott anrufet, sind Knechte euresgleichen. So rufet sie doch an, daß sie euch erhören, wenn ihr wahrhaftig seid. 194. Haben sie Füße, mit denen sie gehen, oder Hände, mit denen sie greifen, oder Augen, mit denen sie sehen, oder Ohren, mit denen sie hören? Sprich: Rufet eure Götzen an, sodann bearglistet mich, und fristet mir nicht. 195. Wahrlich, mein Beistand ist Gott, der das Buch geoffenbart; er schützt die Frommen. 196. Die ihr aber außer ihm anrufet, sie vermögen nicht eure Hilfe, auch sich selber helfen sie nicht. 197. Ruft ihr sie um Rechtleitung an, sie hören nicht; du siehst sie zu dir blicken, doch sehen sie nicht. 198. Habe Nachsicht, heische Billigkeit und wende dich weg von den Toren. 199. Und wenn dich von Satan Zwietracht reizt, so nimm Zuflucht bei Gott, denn wahrlich, er ist allhörend und allwissend. 200. Fürwahr, die Gottesfürchtigen werden der Umtrieb Satans sie berührt, eingedenk sein; sie sind dann aufschauend. 201. Ihre Brüder aber ziehen sie tief in die Irre, daß sie nicht abstehen können. 202. Wenn du ihnen nicht mit einem Zeichen kommst, so sagen sie: Ob du ihn nur nicht zusammengetragen hast? Sprich: Ich folge dem nur, was mir von meinem Herrn eingegeben ist. Dieses ist Sichtigkeit von eurem Herrn, Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben. 203. Und wenn der Koran verlesen wird, horchet auf und seid stille, auf daß ihr Erbarmen findet. 204. Gedenke deines Herrn in deiner Seele, demütig und ehrfürchtig, ohne Lautwerden eines Wortes, am Morgen und am Abend; und sei nicht der Nachlässigen einer. 205. Wahrlich, auch die bei deinem Herrn weilen, sind nicht zu hochmütig, ihm dienstbar zu sein; sie lobpreisen ihn und fallen vor ihm nieder.