Buch lesen: «Arbeitsplatz Tagesschule (E-Book)», Seite 5

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4.4.2 Mitarbeitende und Leitungspersonen

Wir baten die Leitungspersonen der Einrichtungen, die ihre Teilnahme zugesichert hatten, uns eine Liste ihrer Mitarbeitenden in der Betreuung (d.h. ohne Köchinnen, Köche und weiteres Personal, welches nicht in der Betreuung tätig ist) zukommen zu lassen. Der Versand der Fragebögen erfolgte dann jeweils an alle Leitungspersonen und alle von den Leitungen aufgeführten Mitarbeitenden. Nicht alle angeschriebenen Mitarbeitenden nahmen am Forschungsprojekt teil (siehe Angaben zum Rücklauf in Kapitel 4.6). Zudem meldeten die Leitungen wahrscheinlich auch nicht immer alle ihre Mitarbeitenden für die Teilnahme an, beispielsweise, weil Mitarbeitende nicht teilnehmen wollten oder nur zu sehr kleinen Pensen angestellt sind. Aus diesen Gründen ergibt sich eine Diskrepanz zwischen der Anzahl der Mitarbeitenden insgesamt, die gemäss Angabe der Leitungspersonen in den Einrichtungen arbeiten (siehe auch Kapitel 5), und der Anzahl der Mitarbeitenden, die sich am Forschungsprojekt beteiligt haben. Die 655 Mitarbeitenden der Stichprobe (Welle 1) entsprechen rund 61 Prozent aller Mitarbeitenden der 114 Einrichtungen der ersten Erhebungswelle.

Aus den 37 teilnehmenden Einrichtungen im Kanton Aargau haben 57 Prozent der Mitarbeitenden an der ersten Erhebungswelle teilgenommen. Dabei sind die Mitarbeitenden ohne pädagogische Qualifikation (61 Prozent) anteilsmässig etwas stärker vertreten als die Mitarbeitenden mit pädagogischer Qualifikation (51 Prozent) und die Lehrpersonen (41 Prozent).

Im Kanton Bern ist der Anteil der teilnehmenden Mitarbeitenden mit rund 63 Prozent am höchsten. Die Lehrpersonen sind etwas weniger stark vertreten (56 Prozent) als die weiteren Mitarbeitenden mit pädagogischer Qualifikation (65 Prozent) und die Mitarbeitenden ohne pädagogische Qualifikation (68 Prozent). Dies könnte auch damit zu tun haben, dass Lehrpersonen neben ihrer Anstellung an der Schule nur mit sehr kleinen Pensen in der Tagesschule arbeiten.

Im Kanton Solothurn haben sich 56 Prozent der Mitarbeitenden aus den 12 Einrichtungen beteiligt. Hier ist der Anteil der Teilnehmenden mit pädagogischer Qualifikation (60 Prozent) höher als derjenige ohne pädagogische Qualifikation (45 Prozent). Zur Teilnahme der Lehrpersonen lässt sich keine sinnvolle Aussage machen, da in den Einrichtungen im Kanton Solothurn kaum Lehrpersonen angestellt sind.

Detaillierte Angaben zu Merkmalen der Mitarbeitenden und Leitungspersonen, die am Projekt teilgenommen haben, sind in Kapitel 6 zu finden.

4.5 Vorgehen bei der Datenerhebung

Die Datenerhebung erfolgte in drei Wellen. Den Leitungen und Mitarbeitenden wurde drei Mal, jeweils im Abstand von 6 Monaten, ein Fragebogen zugestellt. Die Befragungen führten wir im November/Dezember 2017, im Mai/Juni 2018 und im November/Dezember 2018 durch (siehe Tabelle 1). Jeder Person wurde ein Code zugeordnet, sodass die Daten der Teilnehmenden anonymisiert und die Fragebögen aus den drei Erhebungswellen pro Person für die Auswertung zusammengefügt werden konnten. Der Code erlaubte weiter die Zuordnung jeder Person zu ihrer Einrichtung (jede Einrichtung wurde ebenfalls durch einen Code gekennzeichnet), sodass die Antworten aller Mitarbeitenden pro Einrichtung für gewisse Auswertungen zusammengefügt und mit den Angaben der Leitungsperson verknüpft werden konnten.

4.5.1 Befragungsinstrumente

Für jede der drei Befragungswellen wurde je ein Fragebogen für die Leitungspersonen und ein Fragebogen für die Mitarbeitenden erstellt. Gewisse Fragen wurden von uns neu entwickelt, beispielsweise Fragen zur Einschätzung der Leitungen in Bezug auf die Raumsituation in der Einrichtung. Soweit es sinnvoll und passend war für die spezifische Situation in der SEBB, setzten wir bereits erprobte und bewährte Erhebungsinstrumente ein, welche gleichzeitig möglichst kurz und damit erhebungsökonomisch sind. Zudem wählten wir bevorzugt Instrumente aus, welche den Vergleich der Ergebnisse mit einer gesamtschweizerischen Stichprobe ermöglichen (siehe Kapitel 4.2). Da die Leitungspersonen in ihren Fragebogen viele Angaben zu ihrer Einrichtung und den Rahmenbedingungen der Arbeit machten, erfragten wir bei ihnen die anderen Faktoren (Belastungen, Ressourcen usw.) in einem reduzierten Umfang. Die definitive Auswahl der Variablen und das Erstellen der Erhebungsinstrumente erfolgten in mehreren Schritten: Zuerst überprüften wir den aktuellen Forschungsstand, danach tauschten wir uns mit anderen Forschenden im Bereich der vorschulischen oder schulergänzenden Bildung und Betreuung bezüglich ihrer Erfahrungen mit den eingesetzten Instrumenten aus. Schliesslich führten wir verschiedene Experteninterviews mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen aus der SEBB. Rückmeldungen von weiteren Experten sowie Pretests führten zu weiteren Anpassungen der Fragebögen.

Angaben zu den Quellen der verwendeten Instrumente finden sich in den jeweiligen Kapiteln, wenn über die entsprechenden Ergebnisse berichtet wird. Weitere Angaben können bei den Autorinnen eingeholt werden.

4.6 Entwicklung der Stichprobe über die drei Messzeitpunkte

Bei Langzeitstudien mit mehreren Messzeitpunkten muss immer mit einem Stichprobenschwund gerechnet werden (Schupp, 2014). Beim ersten Messzeitpunkt (Welle 1) lag der Rücklauf bei den Mitarbeitenden bei 80 Prozent und bei den Leitungen bei 93 Prozent. Personen, die uns explizit mitteilten, dass sie am Projekt nicht teilnehmen möchten oder nicht mehr teilnehmen können, oder die durch ihre Leitungsperson abgemeldet wurden, schrieben wir in der folgenden Erhebungswelle nicht mehr an.

Bei der zweiten Welle lag der Rücklauf (immer in Bezug auf die Gesamtheit der versendeten Fragebogen) bei den Mitarbeitenden bei 71 Prozent und bei den Leitungen bei 93 Prozent. Bei der dritten Welle war der Rücklauf bei den Mitarbeitenden 82 Prozent und bei den Leitungen 94 Prozent.

Über die Gründe, warum Mitarbeitende und Leitungspersonen aus dem Projekt ausgestiegen sind, ist uns in vielen Fällen nichts bekannt. Aus den Angaben der Personen, die sich direkt bei uns abgemeldet haben, lässt sich schliessen, dass ein relativ grosser Anteil auf Stellenwechsel, Kündigungen und Pensionierungen zurückgehen.

Um zu überprüfen, ob sich die Mitarbeitenden, die aus der Befragung ausgestiegen sind, unterscheiden von den Mitarbeitenden, die an allen drei Befragungswellen teilgenommen haben, verglichen wir die beiden Gruppen bezüglich verschiedener Merkmale. Hier zeigte sich, dass die «Ausgestiegenen» (also Mitarbeitende, die ausschliesslich an Welle 1 oder nur an Welle 1 und Welle 2 teilgenommen haben) im Vergleich mit den Mitarbeitenden, die an allen Befragungswellen teilgenommen haben, durchschnittlich etwas jünger sind, eine weniger hohe Bindung zur Einrichtung haben (siehe Kapitel 11), ihre Arbeit als weniger vielfältig und abwechslungsreich wahrnehmen (siehe Kapitel 9), ein geringeres Arbeitsengagement berichten (siehe Kapitel 10) und ein grösseres Ungleichgewicht zwischen beruflicher Anstrengung und erhaltener Belohnung wahrnehmen (siehe Kapitel 11). Zudem ist der Anteil Männer bei den «Ausgestiegenen» vergleichsweise höher. Für die Interpretation der Ergebnisse müssen diese Unterschiede mitbedacht werden.

4.7 Vorgehen bei der Auswertung

Die Daten aus den Papier- und Online-Fragebögen wurden in die Analyse-Software SPSS eingegeben und bereinigt. Nach diesen Schritten lagen für die Auswertung die Daten der Leitungspersonen (Welle 1: n=114, Welle 2: n=105, Welle 3: n=104) und Mitarbeitenden (Welle 1: n=655, Welle 2: n=528, Welle 3: n=441) aus den drei Erhebungswellen vor. Diese Daten können alle miteinander verknüpft werden, um Zusammenhänge über die Zeit, aber auch zwischen den Ebenen Kanton, Einrichtungsart, Einrichtung und Mitarbeitende zu untersuchen.

Für die meisten Ergebnisse wurden die Daten des ersten Fragenbogens ausgewertet und teils durch einzelne Angaben aus verbesserten oder neuen Fragen des zweiten oder dritten Fragebogens ergänzt. Das bedeutet, dass es sich um querschnittliche Ergebnisse handelt. Diese Ergebnisse zeigen Zusammenhänge auf, jedoch nicht, was Ursache und was Wirkung ist. Hinweise auf Ursache- und Wirkungszusammenhänge ergeben sich nur bei der Analyse längsschnittlicher Verläufe, welche wir in Kapitel 12 beschreiben.

Zudem haben wir uns aufgrund inhaltlicher Unterscheidung der Einrichtungen der SEBB (siehe Kapitel TAS in drei Kantonen) auf die Einrichtungsarten Tagesschule, Tagesstruktur und Mittagstisch konzentriert. Die Tagi und die Ganztagesschule konnten wir wegen ihrer kleinen Zahl (insgesamt nur 5 Einrichtungen) nicht als separate Kategorie ausweisen. Sie sind jedoch in den Ergebnissen zu allen Einrichtungen der SEBB (in Abbildungen häufig als Total ausgewiesen) mit enthalten.

Die Daten wurden von uns qualitativ und quantitativ ausgewertet. Qualitative Auswertungen machten wir zur Kategorisierung von Aussagen, die aus Antworten zu offenen Fragen stammen (mit der Software MAXQDA; siehe Kapitel 13 und 14).

Zur Analyse von Zusammenhängen und Unterschieden in den Daten wurden die jeweils adäquaten statistischen Auswertungsmethoden (mit der Software SPSS oder Mplus) verwendet. Es werden nur Ergebnisse berichtet, die statistisch signifikant sind, was bedeutet, dass sie nicht zufällig sind und auf die Grundgesamtheit übertragen werden können. Bei den Auswertungen wurde auch die hierarchische Struktur der Daten (Mitarbeitende in Einrichtungen) berücksichtigt. Alle Angaben in diesem Buch zu Zusammenhängen oder Unterschieden zwischen Gruppen beziehen sich auf Auswertungen, die auf den wissenschaftlichen Anforderungen entsprechenden Analyseverfahren beruhen. Auch wenn die entsprechenden technischen Details hier aus Gründen der Lesbarkeit nicht wiedergegeben werden, sind die Befunde also durch statistische Verfahren abgesichert. Genauere Angaben können bei den Autorinnen eingeholt werden.

Zusammenfassung

 Das Projekt «Arbeitsplatz Tagesschule» wurde von der PHBern (Forschungsteil) und der Stiftung Mercator Schweiz (Transferteil) finanziert.

 Ziele des Projekts waren der Wissensgewinn zum Personal, den Arbeitsbedingungen, den Belastungen und Ressourcen in der Arbeit, zum Beanspruchungserleben und der Motivation sowie zu Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und arbeitsbezogenen Einstellungen. Wir wollten zudem untersuchen, wie diese verschiedenen Faktoren zusammenhängen.

 Ziel der Transferphase ist das Ableiten von Handlungsempfehlungen.

 114 Einrichtungen (rund 28 Prozent aller bestehenden Einrichtungen) der SEBB aus den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn nahmen an der ersten Erhebungswelle teil. Die Leitungspersonen und die Mitarbeitenden wurden schriftlich befragt (Fragebogen).

 Anteilsmässig sind in den Kantonen Aargau und Solothurn die Tagesstrukturen etwas über- und die Mittagstische etwas untervertreten.

 Rund 61 Prozent aller Mitarbeitenden aus den 114 Einrichtungen (Welle 1) nahmen am Forschungsprojekt teil.

 Mitarbeitende, die aus dem Projekt ausgestiegen sind (und nicht an der dritten Erhebungswelle teilgenommen haben) sind im Vergleich zu den Teilnehmenden an Welle 3 etwas jünger, haben eine geringere Bindung zur Einrichtung, erleben ihre Arbeit als weniger abwechslungsreich, sind weniger engagiert und erleben ein grösseres Ungleichgewicht zwischen beruflicher Anstrengung und erhaltener Belohnung. Zudem ist der Anteil Männer bei den «Aussteigern» höher.

5 Die Einrichtungen der schulergänzenden Bildung und Betreuung in den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn

In diesem Kapitel beschreiben wir die Einrichtungen der SEBB, die an der Befragung teilnahmen, hinsichtlich verschiedener Merkmale. Dazu gehören das Angebot der Einrichtung, Angaben zu den betreuten Kindern und zum Betreuungsschlüssel, die Personalausstattung und die Zusammenarbeit mit der Schule und weiteren Institutionen. Die Angaben stammen – sofern nicht anders angegeben – aus den Antworten der Leitungspersonen im Fragebogen der ersten Erhebungswelle.

5.1 Art der Angebote

Ausgangspunkt für unser Forschungsprojekt war eine Liste mit allen bestehenden Angeboten im Bereich der SEBB in den drei Kantonen Aargau, Bern und Solothurn (Stichtag 19. Januar 2017; Quelle: kinderbetreuung-schweiz.ch). Da wir von Betreuungsangeboten für Schulkinder (inklusive Kindergarten) der Volksschule ausgingen, schlossen wir Privatschulen aus (siehe auch Kapitel 4).

Im Kanton Aargau bestanden im Januar 2017 insgesamt 139 Einrichtungen für Schulkinder, davon eine öffentliche Tagesschule, 58 Mittagstische, 5 in Kitas integrierte Mittagstische, 61 Tagesstrukturen sowie 14 Tagesstrukturen in Einrichtungen, die sowohl ein Betreuungsangebot für Schulkinder als auch für Vorschulkinder (Kita) anbieten. Im Kanton Aargau trat am 1. August 2016 das Gesetz über die familienergänzende Kinderbetreuung in Kraft, welches die Gemeinden «verpflichtet, den Zugang zu einem bedarfsgerechten Angebot an familienergänzender Betreuung von Kindern bis zum Abschluss der Primarschule sicherzustellen» (KiBeG, 2016). Die Umsetzung sollte bis zum Beginn des Schuljahres 2018/19 erfolgen (siehe auch Kapitel 2 und 4). An der ersten Erhebungswelle des Projekts nahmen eine Ganztagesschule, 25 Tagesstrukturen (davon 5 Einrichtungen mit Angebot für Schulkinder als auch für Vorschulkinder) und 11 Mittagstische teil.

Im Kanton Bern sind die Gemeinden bereits seit 2008 verpflichtet, ein modular aufgebautes Betreuungsangebot für Kindergarten- und Schulkinder anzubieten, wenn genügend Bedarf vorhanden ist (TSV, 2008, siehe auch Kapitel 2). Im Januar 2017 gab es im deutschsprachigen Kantonsteil 208 Tagesschulen und 14 Tagesstätten (Tagis) für Schulkinder. 29 Prozent dieser Angebote nahmen an der ersten Erhebungswelle teil, das sind 61 Tagesschulangebote und 4 Tagesstätten (Tagis). Während Tagesschulangebote «in der Regel freiwillige, räumlich und organisatorisch in die Schule integrierte, pädagogische Einrichtungen zur Betreuung, Erziehung und Förderung der Schulkinder ausserhalb der Unterrichtszeit (ohne Ferienbetreuung)» bezeichnen (ERZ, 2009, S. 10), sind Tagesstätten (Tagis) «während 52 Wochen von Montag bis Freitag meist zwischen 7.00 und 18.00 Uhr geöffnet. Um möglichst konstante Gruppen zu erreichen, müssen die Tagesstätten oft mindestens an drei Tagen pro Woche besucht werden» (ebd., S. 11).

Im Kanton Solothurn gab es im Januar 2017 insgesamt 43 Einrichtungen im Bereich der SEBB: 19 Mittagstische, 9 Tagesstrukturen sowie 15 Tagesstrukturen, in denen auch ein Betreuungsangebot für Vorschulkinder (Kita) angeboten wird. Im Kanton Solothurn ist der Betrieb eines Mittagstisches nicht bewilligungspflichtig (wenn das Angebot kleiner ist als 20 Stunden pro Woche oder weniger als sechs Kinder betreut werden, ASO (o.J.), siehe auch Kapitel 2). Im Kanton Solothurn entstanden in den letzten Jahren umfassende Angebote für Schulkinder aus solchen ehemaligen Mittagstischen oder von Schulen oder Gemeinden. Einrichtungen der SEBB, die von Schulen oder Gemeinden geführt werden, sind nicht bewilligungspflichtig (siehe Kapitel Hintergrund). Von den 43 Einrichtungen der SEBB nahmen 12 an der ersten Erhebungswelle teil: 4 Mittagstische und 8 Tagesstrukturen (davon 5 mit einem Angebot für Schulkinder und für Vorschulkinder).

5.2 Angebotene Leistungen

Kern aller Angebote ist die Mittagsbetreuung mit dem gemeinsamen Mittagessen: Alle 114 Einrichtungen, die an der ersten Befragung teilnahmen, bieten diese an (Tabelle 3). Der Grossteil der Einrichtungen betreut Kinder auch am Nachmittag und unterstützen die Kinder beim Erledigen der Hausaufgaben. Bei über der Hälfte der Einrichtungen wird eine Frühbetreuung angeboten. 50 der 114 Einrichtungen (44 Prozent) können als Vollzeitangebote bezeichnet werden: sie bieten an fünf Tagen pro Woche Früh-, Mittags- und Nachmittagsbetreuung an.

Weniger als ein Drittel der befragten Einrichtungen bieten eine Ferienbetreuung für die Schülerinnen und Schüler an. Insgesamt ist der Anteil der Einrichtungen, die eine Ferienbetreuung anbieten, im Kanton Bern am kleinsten. Betrachtet man die weiteren angebotenen Leistungen nach Kantonen, fällt auf, dass im Kanton Bern vergleichsweise ein sehr hoher Anteil der Einrichtungen Nachmittagsbetreuung und damit verbunden auch Hausaufgabenbetreuung anbietet. Der Anteil der Einrichtungen, die Frühbetreuung anbieten, ist im Kanton Aargau am höchsten. Da sich innerhalb der Kantone Aargau und Solothurn die Einrichtungsarten Mittagstisch und Tagesstruktur bezüglich der Organisation und des Angebots ziemlich stark unterscheiden, betrachten wir im Folgenden das Angebot der verschiedenen Einrichtungsarten Tagesschule (BE), Tagesstruktur (AG/SO) sowie Mittagstisch (AG/SO) separat.

Tabelle 3: Angebotene Leistungen in den drei Kantonen


Aargau (n=37) Bern (n=65) Solothurn (n=12)
Vollzeitangebot 17 45,9 % 26 40 % 7 58,3 %
Frühbetreuung 26 70,3 % 36 55,4 % 7 58,3 %
Mittagstisch/Mittagsbetreuung 37 100 % 65 100 % 12 100 %
Nachmittagsbetreuung 25 67,6 % 62 95,4 % 9 75 %
Aufgabenbetreuung 23 62,2 % 62 95,4 % 8 66,7 %
Begleitung/Transport 11 29,7 % 43 66,2 % 6 50 %
Ferienbetreuung 17 45,9 % 7 10,8 % 6 50 %

5.2.1 Tagesschulen

Das Angebot der Tagesschulen im Kanton Bern (Abbildung 4) ist heterogen: Es gibt hier sowohl Tagesschulen mit Vollzeitangebot als auch viele mit einem Angebot an einem, zwei, drei oder vier Tagen. Etwa die Hälfte der Tagesschulen bietet Frühbetreuung an.


Abbildung 4: Angebotene Leistungen der Tagesschulen (n=60; Anzahl Tage pro Woche)

5.2.2 Tagesstrukturen

Beim Angebot der insgesamt 33 untersuchten Tagesstrukturen in den Kantonen Aargau und Solothurn (Abbildung 5) fällt auf, dass die meisten über ein Vollzeitangebot verfügen, das heisst an fünf Tagen pro Woche sowohl Früh- als auch Mittags- und Nachmittagsbetreuung anbieten.


Abbildung 5: Angebotene Leistungen der Tagesstrukturen (n=33; Anzahl Tage pro Woche)

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