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Waldröschen IX. Erkämpftes Glück. Teil 2

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Es bedarf nur eines Mannes oder zweier Männer, um den Plan gelingen zu lassen. Den einen haben wir bereits, der andere sollt Ihr sein.« – »Ich?« fragte der Pater abermals erschrocken. »Ich soll dem Kaiser raten, nicht mit den Franzosen abzuziehen?« – »Ja, Ihr!« – »Das bringe ich allerdings nicht fertig.« – »Oh, man wird Euch alle Mittel in die Hand geben, die nötig sind, diesen Maximilian zu überzeugen, daß Ihr recht habt.« – »Er wird es doch nicht glauben.« – »Ihr kennt ihn schlecht, wir aber haben ihn studiert.« – »So soll ich Santa Jaga verlassen und zu Max gehen?« – »Ja.« – »Das geht nicht, das kann ich nicht; ich habe große Verpflichtungen, die mich hier zurückhalten.« – »So macht Eure Rechnung, und man wird Euch entschädigen.« – »Ich fühle mich für die Lösung einer solchen Aufgabe ganz und gar nicht geeignet!« – »Das kommt nicht in Betracht. Wir anderen wissen gerade, daß Ihr der geeignetste Mann dazu seid. Und das ist die Hauptsache.«

Der Pater befand sich augenscheinlich in einer schauderhaften Verlegenheit. Es war allerdings nicht wahr, daß er sich einer solchen Aufgabe nicht für gewachsen hielt; aber er dachte an die Gefangenen, die in seinem Keller steckten, und die er zu beaufsichtigen und zu ernähren hatte. Konnte er fort?

»Nein!« sagte er. »Ich bitte, von mir abzusehen. Es sind andere da, die eine solche Auszeichnung verdienen.« – »Diese anderen sind bereits beschäftigt. Ich habe Euch den ganz bestimmten Befehl zu überbringen, von heute an in zehn Tagen einzutreffen.« – »In Mexiko?« – »Ja.« – »Ich denke, Max residiert in Cuernavaca?« – »Ihr werdet nach Mexiko eine Einladung erhalten, bei ihm zur Audienz zu erscheinen. Ihr seht, daß alles eingeleitet ist und also nichts mehr redressiert werden kann.« – »Und dennoch bin ich gezwungen, zu verzichten.«

Da erhob sich der andere. Seine Miene nahm auf einmal einen erbarmungslosen Ausdruck an; seine Augen hefteten sich fast durchbohrend auf den Pater, und in einem Ton, der dem Versuch eines Löwen, seine Stimme zu erheben, glich, fragte er:

»Ihr wollt wirklich verzichten?« – »Ja.« – »Trotz des strikten Befehls, den ich Euch überbringe?« – »Ich bin gezwungen dazu.« – »Kennt Ihr die Gesetze unserer Verbindung denn noch?« – »Ich kenne sie.« – »Was hat einer zu erwarten, der sich weigert, einen Befehl zu erfüllen?« – »Allerdings eine Bestrafung.«

Der Dicke ahmte höhnisch den Ton des Paters nach, indem er auch dessen Worte wiederholte:

»Allerdings eine Bestrafung! Aber was denkt Ihr Euch denn wohl bei diesem Wort Bestrafung, das Ihr mit einer so naiven Unbefangenheit aussprecht?« – »Es ist eine Bestrafung festgesetzt; aber worin diese zu bestehen hat, das ist nicht erwähnt« – »So denkt Ihr wohl gar, daß die Bestrafung Eurer unbegreiflichen Weigerung etwa in einer kleinen Geldbuße bestehen werde?« – »Ich weiß, daß geheime Verbindungen nicht so leichte Strafen in Anwendung bringen. Ich bin also auf eine größere Geldsumme gefaßt, die ich zu zahlen haben werde.«

Da brach der Dicke in ein lautes Gelächter aus.

»Geld! Geld! Geld!« meinte er. »Ich sage Euch, daß unsere Verbrüderung gar keine Geldstrafe kennt. Es gibt nur eine einzige Art der Bestrafung, und diese heißt – Tod.« – »Tod!« rief der Pater, tief erbleichend. »Wer hat das Recht, eine solche Strafe zu verhängen? Ich erkenne es nicht an.« – »Pah! Ihr habt es durch Euren Beitritt anerkannt!« – »Eine solche Härte wäre Grausamkeit, Unmenschlichkeit.«

Da blickte der andere ihn fixierend von der Seite an und sagte:

»Grausamkeit? Unmenschlichkeit? Diese Worte gebraucht Ihr?« – »Ja, ich!« – »Das ist fast lustig; das ist sogar lächerlich. Kann es einen grausameren, rücksichtsloseren Schurken geben als Euch? Und Ihr, Ihr wollt andere grausam und unmenschlich nennen?«

Der Pater trat einen Schritt zurück und antwortete: »Was fallt Euch ein? Was wißt Ihr von mir?« – »Wenn nicht alles, so doch vieles. Oder glaubt Ihr, daß wir das Tun und Treiben unserer Mitglieder nicht beobachten und kennen? Wollten wir das unterlassen, so könnten wir gar nicht bestehen. Oft kennen wir unsere Leute besser als sie sich selbst Was also die Strafe betrifft, so wiederhole ich, daß es nur eine einzige gibt, und diese ist der Tod.« – »So trete ich aus!« – »Hahaha! Austreten! Der Teufel läßt keine Seele wieder aus den Krallen. Ein Austritt ist nicht gestattet, ist nicht möglich. Nur der Tod gibt Befreiung.« – »Beim Himmel! Das hätte ich früher wissen sollen.« – »Ah, manches Eurer Opfer hätte Euch früher kennen sollen! Also, ich wiederhole meine Frage, ob Ihr dem Befehl gehorchen wollt.« – »Laßt mir wenigstens Bedenkzeit.« – »Wozu Bedenkzeit, da alles bereits fest bestimmt ist? Ihr habt ebenso blind und unweigerlich zu gehorchen wie jedes andere Mitglied. Euch besonders will ich noch die Mitteilung machen, daß die Todesstrafe zwar unsere einzige ist, daß wir aber doch auch noch gewisse Verschärfungen kennen. Euer Tod zum Beispiel würde ein sehr verschärfter und nicht etwa ein leichter sein.« – »Glaubt Ihr etwa, daß ich zu Eurem Scherz mich ängstigen lasse?« – »Ich scherze nicht. Ich spreche aus Kenntnis der Sache. Ihr seid nicht der erste, dem ich sein Todesurteil gebracht habe. Das Eure würde darin bestehen, daß Ihr zerrissen oder gevierteilt würdet, und zwar bei lebendigem Leib.«

Das war dem Pater zu stark, so daß er zu glauben anfing, es handle sich wirklich nur um einen grausamen Spaß.

»Ihr würdet dann das Geschäft des Vierteilens wohl in eigener Person vornehmen?« fragte er lachend.

Der Dicke aber behielt sein strenges Gesicht bei und antwortete:

»Das fiele mir nicht ein. Wir wissen es so einzurichten, daß wir unser Urteil niemals selbst zu vollstrecken brauchen. Ihr, zum Exempel, würdet in der Hauptstadt von dem offiziellen Henker hingerichtet. Dafür würden wir sorgen.«

Es überlief den Pater ein kalter Schauder. Der Ton des anderen überzeugte ihn, daß es sich doch nicht um einen Scherz handle.

»Auf welche Weise wolltet Ihr das besorgen?« fragte er. – »Hm! Das will ich Euch sagen, obgleich ich eigentlich zu einer solchen Aufrichtigkeit gar nicht verpflichtet bin. Aber, da fällt mir gleich eine Frage ein, die ich nicht vergessen möchte. Gibt es wohl ein Gift, das den Geist tötet?«

Der Pater dachte wirklich, daß diese Frage seinem Besucher nur ganz zufälligerweise in den Sinn gekommen sei. Als Fachmann erwachte sofort sein Interesse daran, und so antwortete er ahnungslos:

»Ein jedes Gift wirkt eigentlich, indem es den Körper schädigt, auch indirekt auf den Geist.« – »Das meine ich nicht. Ich frage nach einem Mittel, das direkt den Geist tötet, ohne den Körper zu verletzen.« – »Ha, da könnte man das Kurare nennen. Rein angewandt, tötet es die Bewegungsnerven. Der Betreffende liegt regungslos da, scheinbar tot, weiß aber alles, was mit ihm getan wird. Er fühlt ein jedes Lüftchen und den geringsten Nadelstich. In einer Vermischung wirkt es augenblicklich tötend, und in einer anderen Vermischung wirkt es allerdings nur auf den Geist, den es wahnsinnig macht, ohne die geringste Wirkung auf den Körper.« – »Kennt Ihr diese Mischung?« – »Nein.« – »Gibt es noch ein weiteres Gift, das nur wahnsinnig macht, ohne von irgendeiner weiteren Wirkung zu sein?« – »Nein«, sagte der Pater zurückhaltend. – »Und doch hat man mir da kürzlich den Namen eines solchen genannt.« – »Wie hieß es?« – »Ich glaube Toloachi, oder, wie es ausgesprochen wird, Toloadschi.« – »Toloadschi?« machte der Pater nachdenklich. »Hm!« – »Kennt Ihr es?« – »Nein, gar nicht.« – »Das ist doch höchst wunderbar.« – »Warum?« – »Weil Toloadschi eine hier bei uns so häufige Pflanze ist.« – »Möglich, aber ihre Wirkung kenne ich nicht.« – »Sie soll große Ähnlichkeit mit der Wolfsmilch haben. Ein paar Tropfen ihres Milchsaftes, der vollständig geschmack- und auch geruchlos ist, erzeugt einen unheilbaren Wahnsinn, während der Körper dabei ein hohes Alter erreichen kann. Politische Gegner, Nebenbuhler, allerlei Feinde und Konkurrenten pflegen sich damit unschädlich zu machen, ja, es soll sogar vorgekommen sein, daß – ah, solltet Ihr es nicht auch bereits gehört haben, daß man mit einigen Tropfen dieses Toloadschi auch gekrönte Häupter wahnsinnig gemacht hat?« – »Weiß nichts davon«, antwortete der Pater möglichst unbefangen. Dem anderen aber entging es nicht, daß die Stimme des Paters ganz plötzlich einen gepreßten Ton angenommen hatte.

Der Dicke fuhr in erzählendem Ton fort:

»So spricht man von einer Kaiserin, von der das Volk nichts wissen wollte, weil sie und der Kaiser dem letzteren aufgedrungen worden waren. In einem Kloster wohnte ein früherer Pater, der sich sehr viel mit Medizin beschäftigt hatte und besonders ein ausgezeichneter Kenner des Toloadschi war.«

Der Pater konnte ein Husten nicht unterdrücken.

»Ihr hustet?« fragte der andere höhnisch. »Seid Ihr krank?« – »Nein.« – »Oder langweilt Euch mein Geschwätz?« – »O nein.« – »So kann ich diesen hochinteressanten Fall weitererzählen. Zu diesem Pater nämlich kamen zwei Männer und verlangten von ihm ein Wahnsinn erzeugendes Gift. Sie machten kein Hehl daraus, daß es für die Kaiserin bestimmt sei, erhielten es aber dennoch, natürlich gegen die Auszahlung einer angemessenen Summe, deren Höhe ich sogar kenne.« – »Ist das nicht ein Märchen oder Phantasiestück?« warf der Pater, dem der Schweiß auf die Stirn zu treten begann, ein. – »O nein. Die Kaiserin erhielt das Gift. Nach und nach stellten sich die Vorwirkungen, die den völligen Wahnsinn vorbereiten, ein. Die hohe Dame war gezwungen, einen anderen Kaiser, von dem ihre Krone abhängig war, zu besuchen, um die Erfüllung eines Wunsches von ihm zu erlangen, was allerdings vergeblich war. Kurze Zeit darauf trat der Wahnsinn bei ihr ein.« – »Vielleicht hat sie sich über die Vergeblichkeit dieser Reise und die Nichterfüllung ihres Wunsches so sehr aufgeregt und gekränkt, daß dies der Grund ihrer Krankheit geworden ist.« – »So hieß es allerdings, und so heißt es noch überall; aber Eingeweihte wissen es besser. Wißt Ihr, wer diese Eingeweihten sind?« – »Nein.« – »Einige Obermeister unseres Geheimbundes; auch ich gehöre zu ihnen. Und wißt Ihr, welche Kaiserin ich meine?« – »Ich – ich ahne es«, stieß der Pater hervor. – »So brauche ich es nicht zu sagen. Aber ahnt Ihr denn vielleicht auch, wer der Giftmischer ist?« – »Nein.« – »Der früher Pater eines Klosters.« – »Ich weiß es nicht.« – »Das Gift befand sich in einem Fläschchen von schwarzem Glas.«

 

Der Pater ächzte vor Angst.

»Am Montag wurde es bestellt, und am Sonnabend brachte er es dem Señor Ri…« – »Um Gottes willen!« rief der Pater, die Hände emporstreckend. – »Was habt Ihr denn?« – »Ich kann dergleichen Erzählungen nicht anhören!« – »Ihr als Arzt? Ihr müßtet doch eigentlich starke Nerven haben!« – »Es wird mir aber dennoch übel davon.« – »Das glaube ich!« lachte der andere. »Wie übel aber müßte es da erst dem wirklichen Täter werden, wenn er davon reden hörte! Glaubt Ihr wohl, daß er gevierteilt würde, wenn die Sache zur Anzeige käme?« – »Der Beweis wäre die Hauptsache.« – »Der ist da; da habt nur keine Sorge. Aber während dieser Mordgeschichte sind wir von unserem eigentlichen Thema abgekommen. Wovon sprachen wir denn eigentlich?«

Der Pater wischte sich den Schweiß von der Stirn und erwiderte: »Wir sprachen zuletzt wohl von dem Befehl, den Ihr mir zu überbringen hattet.« – »Allerdings, ja, davon sprachen wir. Und, wie steht es? Wird dieser Auftrag Euch angenehm sein?« – »Hm! Angenehm gerade nicht.«

Hilario brachte diese Worte kaum zwischen den Zähnen hervor.

»Aber auch nicht unangenehm?« – »Nein«, stammelte er. – »Gut, so bin ich mit Euch zufrieden. Von dieser Toloadschigeschichte und der wahnsinnigen Kaiserin soll nicht wieder die Rede sein; denn ich hoffe nicht, daß Ihr mich zwingen werdet, noch einmal darauf zurückzukommen. Die Euch gewordene Aufgabe kennt Ihr im allgemeinen. Besondere Informationen und Instruktionen werden Euch in der Hauptstadt zuteil. Einige Bemerkungen will ich Euch im voraus machen. Glaubt Ihr, daß Juarez persönlich dem Kaiser übelwill?« – »Ich glaube das Gegenteil.« – »Ich auch, ja, ich habe die Beweise dafür. Juarez wird den Kaiser schonen, so lange es nur immer möglich ist. Er ist sogar bereits in heimliche Unterhandlung mit ihm getreten, um ihn zu retten.« – »Hat er denn Agenten bei ihm?« – »Einen einzigen.« – »Einen Mexikaner?« – »Eine Dame.« – »Eine Dame? Das klingt sehr unwahrscheinlich.« – »Und ist doch wahr. Diese Dame ist ein höchst gefährliches Wesen. Entzückend schön, geistreich, gewandt, listig, wie nur ein Weib sein kann, ist sie zu einer politischen Geheimagentin wie geschaffen. Wir haben sie durchschaut, ein anderer aber noch nicht. Sie ist eine begeisterte Anhängerin von Juarez und verstand es doch, die Franzosen glauben zu machen, daß sie es mit ihnen halte.« – »Ein ähnliches Weib habe auch ich gekannt.« – »Sie sind aber selten. Die, welche ich meine, betrog zum Beispiel die Franzosen und überlieferte Juarez Chihuahua.«

Da fuhr der Pater empor.

»Alle Wetter! Heißt sie etwa Emilia?« fragte er. – »Ja«, antwortete der andere. »Señorita Emilia wird sie genannt. Ist das die, welche Ihr kennt?« – »Ja. Wo steckt sie jetzt?« – »In Cuernavaca.« – »So hat sie wohl sogar beim Kaiser Zutritt?« – »Nein, aber sie verhandelt mit Personen, die mit dem Kaiser verkehren.« – »Brächte die Aufgabe, die ich zu lösen habe, mich auch mit ihr in Berührung?« – »Natürlich! Ihr ständet Euch als Feinde gegenüber. Sie soll ja für Juarez wirken und Ihr gegen ihn. Sie wird alles tun, um den Kaiser zur schleunigen Abreise zu bewegen, und Ihr sollt alles tun, um ihn festzuhalten.«

Die Haltung des Paters war jetzt plötzlich eine ganz andere geworden, die Gewißheit, mit Emilia zusammenzutreffen, söhnte ihn schnell und gänzlich mit seinem Auftrag aus, so daß er sogar den Schreck und die Angst vergaß, die ihm die Erwähnung der wahnsinnigen Kaiserin bereitet hatte.

Von jetzt an verlief infolgedessen das Gespräch zur beiderseitigen Zufriedenheit, und als beide voneinander schieden, geschah es in ganz anderer Weise, als es vorher zu erwarten gewesen war.

18. Kapitel

Der geheimnisvolle Dicke hatte im Hof ein Pferd stehen, das er bestieg, um den Klosterberg hinabzureiten. Fast unten angekommen, begegnete er zwei Reitern, die aufwärts kamen. Ihre Tiere waren abgetrieben, und sie selbst hatten das Aussehen von Leuten, die die Anstrengung einer schnellen Reise hinter sich haben. Sie hielten vor ihm an, und der eine fragte:

»Nicht wahr, Señor, dieses Städtchen dort ist Santa Jaga?« – »Ja, Señor«, lautete der Bescheid. – »Und die Gebäude da oben gehören zu dem Kloster della Barbara?« – »Ja.« – »Seid Ihr da oben vielleicht bekannt?« – »Ein klein wenig.« – »So könnt Ihr uns vielleicht Auskunft geben. Gibt es einen Bewohner des Klosters, der Pater Hilario genannt wird?« – »Freilich gibt es den«, antwortete der Dicke, heimlich die beiden Leute musternd. »Wollt Ihr mit ihm sprechen?« – »Ja. Ist er daheim?« – »Er ist in seinem Zimmer. Reitet nur immer in den Klosterhof, dessen Tor offen steht, und fragt nach ihm. Man wird Euch zu ihm führen. Er ist bekannt als tüchtiger Arzt. Seid Ihr krank?« – »Nein. Warum haltet Ihr uns für Patienten?« – »Weil Euch beiden die Gesichtshaut abblättert und das Fleisch aus den Falten fällt. Wer an solchen Flechten leidet, der darf sich so wenig wie möglich sehen lassen, sonst denken die Leute, es sei nicht Krankheit, sondern er habe sich mit Hilfe künstlicher Mittel ein falsches Gesicht gemacht. Und wenn sie nun zweien zugleich passiert, so wird der Verdacht um so stärker. Merkt Euch das! Adios!«

Der Dicke ritt den Berg hinab. Unterwegs murmelte er:

»Diese Kerle hatten sich die Gesichter geschminkt. Sie wollten zum Pater. Ich denke, der Kerl treibt allerhand Allotria, wovon wir anderen noch gar nichts wissen. Man wird es ihm abgewöhnen.«

Und die beiden Reiter, Cortejo und Landola natürlich, blieben halten, um ihm nachzublicken.

»Der Mensch hat uns durchschaut«, sagte Landola. – »Ist es mir denn so leicht anzusehen?« fragte Cortejo. – »O nein. Es gibt einige ganz feine, winzige Risse in der Schminke, und es gehört ein ungeheuer scharfes Auge dazu, es zu bemerken.« – »Bei Ihnen ist es ebenso. Man hat sich vorzusehen. Wer mag der Kerl sein? Er sah wie ein verkappter Geistlicher aus.« – »Vielleicht erfahren wir es von diesem Pater Hilario. Wollen machen, daß wir das Kloster erreichen.«

Sie taten ganz so, wie der kleine Dicke gesagt hatte. Sie fanden das Tor offen, ritten in den Hof und fragten dort einen Bediensteten nach dem Pater. Zufälligerweise war der Neffe des letzteren, Manfredo, bei der Hand, und dieser erbot sich, sie zu seinem Oheim zu führen.

Der Pater saß noch in seinem Zimmer, über den Auftrag nachdenkend, der ihm geworden war; da brachte sein Neffe die beiden Männer herein und entfernte sich sofort wieder.

Hilario betrachtete sie aufmerksam, da ihm ihre Namen nicht genannt worden waren und er sie auch nicht kannte, und fragte dann:

»Wer seid Ihr, Señores?«

Cortejo ergriff das Wort.

»Das werdet Ihr erfahren, Señor«, meinte er, »wenn Ihr uns vorher gestattet habt, eine Erkundigung einzuziehen.« – »So redet!« – »Ist Euch vielleicht der Name Cortejo bekannt?«

Der Pater wurde aufmerksam und erhob sich von seinem Stuhl.

»Warum?« fragte er. – »Weil wir im Interesse dieses Namens kommen.« – »Was versteht Ihr unter diesem Interesse?« – »Das können wir Euch nicht eher sagen, als bis wir gehört haben, ob er Euch überhaupt bekannt ist.«

Der vorsichtige Pater schüttelte langsam den Kopf und entgegnete:

»Er ist mir allerdings bekannt, aber …« – »Was, aber?« – »Ich habe sagen wollen, daß mir der Name allerdings bekannt ist, weiter aber nichts.« – »Nicht auch die Person?« – »Nein.«

Cortejo blickte den Pater scharf und forschend an und meinte:

»Man pflegt meist auch die Person zu kennen, wenn einem der Name bekannt ist.«

Da zog der Pater die Brauen finster zusammen und antwortete:

»Señores, Ihr kommt mir zum mindesten höchst eigentümlich vor. Ihr tretet hier ein und inquiriert mich, als ob Ihr Richter seid und einen Verbrecher vor Euch hättet. Vergeßt nicht, daß ich hier Herr bin und daß Ihr Euch bei mir befindet!«

Cortejo sah natürlich ein, daß Hilario recht hatte, und antwortete:

»Verzeiht, Señor! Wir können nicht gut anders handeln, da die Angelegenheit, in der wir kommen, sehr heikler Natur ist. Ihr sagt, daß Euch der Name Cortejo bekannt sei?« – »Ja. Wer kennt nicht diesen Namen! Sein Besitzer hat selbst dafür gesorgt, daß er in ganz Mexiko und auch außerhalb dieses Landes bekannt geworden ist.« – »Nun, so werdet Ihr auch einsehen, daß jemand, der sich mit den Angelegenheiten dieses Cortejo abzugeben hat, sehr vorsichtig sein muß.« – »Ich gebe das zu.« – »So ersuche ich Euch noch einmal, mir zu sagen, ob Ihr ihn kennt.« – »Persönlich nicht.« – »Wirklich? Ihr habt ihn nicht gesehen?« – »Nein.« – »Also auch nicht mit ihm gesprochen?« – »Niemals.« – »Und doch bin ich, und sind wir beide, ja, wir alle drei, ganz vom Gegenteil überzeugt« – »Da dürftet Ihr Euch denn doch irren!« – »Wohl nicht. Um Euch zu beweisen, daß ich recht habe, bitte ich um die Erlaubnis, Euch noch einen zweiten Namen nennen zu dürfen.«

Dabei fixierte Cortejo den Pater scharf; dieser aber ließ sich durch diesen forschenden Blick nicht aus der Fassung bringen und antwortete ruhig:«

»Sprecht ihn in Gottes Namen aus!« – »Es ist der Name Grandeprise.« – »Was soll es mit diesem Namen?« – »Kennt Ihr den?« – »Ja.« – »Woher?« – »Oh, er ist doch berühmt oder vielmehr berüchtigt genug. Es gab vor einiger Zeit einen Piraten dieses Namens, von dem ja alle Welt erzählte und redete. Ich habe damals von ihm gehört.« – »Diesen meinen wir nicht.« – »Wen sonst?« – »Einen Jäger, der ebenso hieß.«

Der Pater machte eine nachdenkliche Miene und antwortete:

»Einen Jäger? Hm. Ich müßte mich besinnen. Ah, jetzt, jetzt habe ich‘s! Ich bin nämlich Arzt. Vor Jahren kam einmal ein kranker Jäger zu mir, den ich heilte. Wenn ich mich recht besinne, hieß er Grandeprise.« – »Er war ein Amerikaner?« – »Ja, ein Yankee.« – »Und Ihr habt ihn nicht wieder gesehen?« – »Nein.« – »Denkt nach, Señor! Ich bin überzeugt, daß Ihr ihn wiedergesehen habt.«

Der Pater fühlte sich doch einigermaßen verlegen, aber er verscheuchte diese schwache Anwandlung und entgegnete:

»Ihr scheint Euch außerordentlich gut unterrichtet in dem zu haben, was ich kenne oder nicht kenne.« – »In diesem Fall bin ich es allerdings.« – »Und doch irrt Ihr Euch sehr.« – »Wohl nicht. Dieser Jäger Grandeprise ist erst kürzlich hier in Santa Jaga bei Euch gewesen.« – »Dann müßte ich es auch wissen.« – »Ihr wißt es ja auch.«

Der Pater machte ein noch finstereres Gesicht als vorher und entgegnete:

»Señor, wollt Ihr mich etwa Lügen strafen?«

Cortejo hielt seinen Blick fest auf ihn gerichtet und antwortete:

»Beinahe, Señor!« – »Mit welchem Recht?« – »Dieser Grandeprise hat es uns ja selbst gesagt!« – »So ist er der Lügner. Er hat Euch getäuscht.«

Diese Worte waren mit solcher Bestimmtheit gesprochen, daß man an der Wahrheit derselben nicht gut zu zweifeln vermochte. Cortejo blickte Landola betroffen an und fragte diesen.

»Ah! Was sagen Sie dazu?«

Auch Landola fühlte sich verlegen. Er antwortete stockend:

»Möglich ist es immerhin. Aber eine ganz verfluchte Geschichte wäre es!« – »Wenn uns dieser Mensch am Ende gar betrogen hätte!« – »Das wäre ein Streich, wie er uns schlimmer nicht gespielt werden könnte. Wir hätten unsere kostbare Zeit verloren.« – »Und den weiten, beschwerlichen Weg hierher umsonst gemacht!«

Cortejo und Landola befanden sich beide in einer Art von Verlegenheit oder vielmehr Bestürzung. Pater Hilario bemühte sich, ein gleichgültiges Gesicht zu machen, obgleich die gehörten Worte sein höchstes Interesse erregten. Er hatte von Pablo Cortejo vernommen, daß Gonsalvo Verdillo in Verakruz dessen Agent sei, bei dem allein etwas über Landola zu erfahren sei. Diese Adresse hatte er dem Jäger Grandeprise mitgeteilt, einfach, um ihn loszuwerden. Der Jäger war nach Verakruz gereist, und nun kamen die beiden Menschen und behaupteten, mit demselben gesprochen zu haben. Hatte er sie hierher geschickt? Wer waren sie? Hatten sie ihn bei Gonsalvo Verdillo getroffen? In diesem Fall waren sie Freunde von Cortejo und Landola. War einer von ihnen vielleicht gar dieser letztere? Da fragte Cortejo:

»Señor, sprecht aufrichtig! Ihr habt diesen amerikanischen Jäger Grandeprise wirklich nicht wiedergesehen?«

Hilario beschloß einzulenken, damit sie ihm nicht unverrichteter Sache entwischen möchten, und antwortete:

»Hm. Es ist lange Zeit her, daß ich ihn behandelte. Da ist es möglich, daß ich ihn nicht mehr kenne. Ich habe sehr viele Kranke unter meinen Händen gehabt, daß es kein Wunder sein würde, wenn ich das Äußere eines einzelnen vergessen hätte.« – »Das ist allerdings möglich, aber er würde Euch doch seinen Namen genannt haben!« – »Vielleicht auch nicht. Er kann ja Gründe gehabt haben, ihn mir zu verschweigen.« – »Welche Gründe sollten das sein?« – »Wer kann das wissen? Vielleicht persönliche oder auch politische.« – »Politische? Ein einfacher Jäger?« – »O doch! Wißt Ihr denn nicht, daß sich im Heer des Juarez viele Amerikaner befinden? Ihr habt diesen Jäger wohl in Durango gesprochen, wo sich Juarez befindet?« – »Nein, sondern in Verakruz.« – »Und er will vor kurzer Zeit hier bei mir gewesen sein?« – »Ja, er will direkt von Euch nach Verakruz gegangen sein.« – »Nun, Señores, da seht Ihr es. Er hat die Provinzen berühren müssen, die von Franzosen und Kaiserlichen besetzt sind. Er konnte leicht als Spion ergriffen werden. Das ist ja ein sehr triftiger Grund, seinen Namen zu verschweigen, falls er wirklich bei mir gewesen wäre.« – »Aber er will unter Umständen bei Euch gewesen sein, unter denen er nicht nötig gehabt hätte, sich einen falschen Namen beizulegen. Ja, er wäre sogar gezwungen gewesen, Euch den richtigen zu nennen.« – »Inwiefern? Welches waren die Umstände?« – »Er hat Euch einen Kranken zur Heilung gebracht, weil Ihr ihn selbst einst so gut heiltet.« – »Den Kranken kenne ich nicht. Welche Krankheit war es?« – »Eine Verletzung der Augen.« – »Das ist nicht wahr. Ich habe seit langer Zeit kein krankes Auge behandelt.« – »Das ist wunderbar. Aber vielleicht erinnert Ihr Euch noch eines anderen Umstandes, der dabei in Frage kommt. Ihr habt einen Verwandten, einen Neffen?« – »Ja. Es ist derselbe junge Mann, der Euch zu mir brachte.« – »Nun, dieser Neffe hat in Gemeinschaft mit diesem Jäger Grandeprise den Augenkranken zu Euch gebracht.« – »Das ist mir unbekannt. Aber darf ich denn erfahren, wer dieser Augenkranke gewesen sein soll?«

 

Cortejo blickte Landola fragend an, und als dieser zustimmend nickte, antwortete er:

»Cortejo soll es gewesen sein.«

Der Pater stellte sich erschreckt und antwortete:

»Cortejo? Ist das wahr?« – »Ja.« – »Jener Pablo Cortejo, der sowohl gegen Juarez, als auch gegen den Kaiser konspiriert hat?« – »Derselbe. Grandeprise sagte es uns.« – »So hat er allerdings fürchterlich gelogen.« – »Verdammt und abermals verdammt!« fluchte Cortejo. »Wißt Ihr vielleicht, daß Pablo Cortejo eine Tochter hat?« – »Das weiß hier jedermann.« – »Nun, auch diese Tochter will Grandeprise zu Euch gebracht haben.« – »Abermals Lüge.« – »Alle tausend Donner! Hätte ich diesen Kerl hier, so sollte er sehen, welch eine Geschichte er sich da eingerührt hat. Wenn es wirklich so ist, wie Ihr sagt, so können wir weiter nichts tun, als Euch um Verzeihung bitten, daß wir Euch gestört haben.« – »Oh, bitte, Señor, das hat nichts zu bedeuten. Aber nun darf ich wohl auch fragen, wen ich bei mir empfangen habe?«

Cortejo fühlte sich in einer nichts weniger als angenehmen, ja sogar fatalen Lage. Er hatte gehofft, zum Ziel zu gelangen, und nun zeigte es sich, daß er getäuscht worden war. Was sollte er tun? Er mußte seinen Bruder auf alle Fälle finden, wenn nicht dieser und auch er verloren sein sollte. Aber wo ihn nun suchen? Im Norden, wo Juarez bereits wieder Herr war? Um keinen Preis! Im Süden, wo man ihn von der Hauptstadt aus bereits verfolgte? Unmöglich! Er befand sich in einer so ratlosen und gefährlichen Lage, daß ihm der Schweiß ausbrach. Leider aber konnte diese Feuchtigkeit nicht den natürlichen Abfluß finden, da das Gesicht durch künstliche Mittel verändert worden war. Cortejo fühlte diesen Schweiß, er dachte nicht an die Gefahr, in die er sich brachte, und zog sein Taschentuch hervor, um sich abzutrocknen.

»Wer wir sind, wollt Ihr wissen, Señor?« fragte er, dabei sich vor Verlegenheit fest abreibend. »Hm, das tut, da wir unseren Zweck nicht erreicht haben, wohl auch nichts zur Sache.« – »O doch«, meinte der Pater unter einem bedeutungsvollen Lächeln. – »Warum?« – »Ich beginne sehr großes Interesse für Euch zu hegen.« – »Aus welchem Grund?« – »Weil Ihr die Maskenscherze ebenso zu lieben scheint wie ich.« – »Maskenscherze? Ich verstehe Euch nicht!« – »Wirklich nicht? Das wundert mich! Ihr seid nicht der, für den Ihr Euch auf Eurer Reise ausgegeben haben werdet.«

Cortejo blickte den Redner erstaunt an. Auch Landola war betroffen, aber er stand hinter Cortejo und konnte also nicht sehen, welche Veranlassung der Pater zu seinen Worten hatte.

»Ich soll nicht derjenige sein, Señor?« fragte Cortejo. »Wißt Ihr denn, für wen ich mich ausgegeben habe?« – »Allerdings nicht.« – »Wie kommt Ihr also zu dieser sonderbaren Annahme?« – »Wer sein Gesicht entstellt, will nicht erkannt sein!« – »Sein Gesicht? Señor, glaubt Ihr etwa, daß dieses Gesicht nicht das meinige ist?« – »Oh, das glaube ich gern. Aber Ihr habt einiges daran, was nicht dazugehört.« – »Alle Teufel! Wie kommt Ihr auf solche sonderbare Gedanken?« – »Hm, Señor, es ist stets mit Gefahr verbunden, Schminke und Puder zu lange auf der Haut zu lassen. Solche Ingredienzien müssen öfters entfernt und dann wieder erneuert werden. Man schwitzt sehr leicht, und der Bart wächst; dadurch wird die falsche Kruste abgestoßen. Das ist auf alle Fälle höchst unangenehm.« – »Aber wie kommt Ihr dazu, gerade mir das zu sagen?«

Der Pater lachte.

»Ihr ahnt das nicht?« fragte er. – »Nicht im mindesten.« – »Und fühlt es auch nicht?« – »Nein.« – »So bitte, seht Euch einmal Euer Taschentuch da an!«

Cortejo folgte dieser Weisung.

»Himmeldonnerwetter!« rief er in allerhöchster Verlegenheit.

Sein Taschentuch hatte sich gefärbt.

»Und blickt einmal hier hinein«, sagte der Pater.

Dabei faßte er Cortejo bei den Schultern und führte ihn zum Spiegel. Cortejo warf einen Blick hinein und fuhr erschrocken zurück. Was für ein fürchterliches Gesicht war es, das ihm da entgegenblickte!

Der Schweiß hatte den Überzug aufgelöst, und dieser letztere war inzwischen mit dem Taschentuch über das ganze Gesicht gerieben worden. Dasselbe sah aus wie ein schlecht oder frisch mit Wasserfarben angestrichener Puppenkopf, an welchem das spielende Kind eifrig herumgeleckt hatte.

Der Pater lachte aus vollem Hals.

»Señor«, sagte er, »seid Ihr ein Komantsche oder Apache?« – »Warum diese Frage«, stammelte Cortejo. – »Weil Ihr Euch mit den Kriegsfarben angemalt habt. Kommt her und wascht Euch!«

Hilario führte Cortejo zum Waschtisch und öffnete denselben.

»Danke«, lautete die Antwort. »Ich muß augenblicklich fort!« – »Pah! So könnt Ihr unmöglich gehen!« – »Aber ich darf Euch ebensowenig inkommodieren!«

Cortejo wußte nicht, was er sagte. Er hatte vor Schreck fast die Besinnung verloren.

»Inkommodieren?« antwortete Hilario. »Inkommodieren würdet Ihr mich nur dann, wenn Ihr in diesem Zustand von mir fortgehen wolltet. Was würde man von mir denken, wenn man Euch draußen begegnete?«

Er drückte dem Verlegenen mit Gewalt den Schwamm in die Hand.

»Waschen Sie sich!« befahl auch Landola.

Seiner Stimme hörte man den Ärger an, der in ihm kochte. Er hätte seinen Genossen ermorden können.

Cortejo gehorchte. Als er fertig war, fixierte der Pater sein Gesicht. Dann meinte er, indem er eine Überraschung zu verbergen suchte:

»Nun, hatte ich nicht recht, als ich annahm, daß Ihr nicht derjenige seid, für den Ihr jedenfalls gelten wollt?«

Cortejo hatte endlich seine Fassung leidlich wiedererlangt.

»Ihr mögt recht haben«, antwortete er unter einem erzwungenen Lachen. »Ich hoffe jedoch, daß wir auf Eure Diskretion rechnen dürfen.« – »Wir?« fragte Hilario. »Das klingt ja, als ob dieser andere Señor sein Gesicht auch entstellt habe!«