Buch lesen: «Masterclass Stricken»

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Jen Arnall-Culliford


12 Techniken in 12 Monaten




Vorwort

von

KAY GARDINER & ANN SHAYNE

Erinnern Sie sich daran, wie Sie stricken gelernt haben? Es war so ungewohnt. So merkwürdige Bewegungen, Wolle, die machte, was sie wollte, das unverständliche Kauderwelsch einer Anleitung. Wem gehören bloß die Hände am Ende meiner Arme? Sie gehorchen nicht!

Vielleicht haben Sie das Stricken von einer Freundin, Ihrer Mutter oder Oma gelernt. Vielleicht haben Sie einen Kurs besucht. Oder online ein Video gesehen. Ganz egal, wie Sie es gelernt haben, es hat funktioniert: Sie machen aus einem Faden ein Strickstück.

Dabei ist das eine bescheidene Beschreibung für diese heftige Leidenschaft. Wenn Sie so sind wie die Leute, die wir kennen, dann hat sich Ihre Ausdrucksweise durch das Stricken plötzlich verändert:

„Nur noch eine Reihe.“

„Schhhh, ich zähle.”

„Ich muss noch was besorgen” – Codewort, das natürlich „Ich gehe zum Wollladen. Mal wieder.“ bedeutet.

In den Monaten, in denen wir die Projekte in Masterclass Stricken gestrickt haben, spürten wir immer und immer wieder die schiere Freude, etwas Neues zu lernen.

Wir stricken schon seit Jahrzehnten, und manchmal bilden wir uns ziemlich was auf die tollen Dinge ein, die wir können. Aber Jen und Jim Arnall-Culliford zeigen uns in Masterclass Stricken, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt. Und diese Sammlung von Projekten und Lektionen ist völlig anders als alles, was wir bisher gesehen haben.

Die Idee, jeden Monat mit einem neuen Projekt eine neue Technik zu lernen, bedeutet, dass wir nicht am Ende mit einem Stapel Maschenrproben dasitzen. Stattdessen haben wir völlig stressfrei für lauter Weihnachtsgeschenke gesorgt.

Die Anleitungen sind clever, schnell zu stricken und repräsentieren ein Who’s who der internationalen Strickdesigner. Als wir die Liste der Beteiligten sahen, wussten wir sofort, dass Masterclass Stricken etwas ganz Besonderes werden würde: Ella Austin, Martina Behm, Rachel Coopey, Ella Gordon, Sarah Hatton, Rosemary (Romi) Hill, Bristol Ivy, Mary Jane Mucklestone, Tin Can Knits, Woolly Wormhead. Das sind alles absolute Topdesignerinnen, deren Designs überraschende Wendungen und Tricks bieten.

Jen und Jim Arnall-Culliford marschieren dabei furchtlos vorneweg. Jen ist ein wandelndes Lexikon, kennt selbst die ausgefallensten Aspekte praktisch jeder Technik. Noch erstaunlicher ist, dass sie ganz entspannt ist: Ihre Unterrichtsvideos vermitteln eine solche Ruhe und so viel Selbstvertrauen, dass wir nicken und denken: „Klar, keine große Sache. Ein Kinderspiel.” Selbst wenn wir uns fragen, ob wir das tatsächlich hinkriegen. Dank ihrer sorgfältigen Erklärungen schaffen wir das natürlich.

Wir besteigen den Mount Intarsia. Wir stricken Streifen, die einander hinterherjagen, sich aber nie erwischen. Wir machen Mäuse. Wir lernen jeden Monat etwas Neues, und wenn wir mit den Projekten beginnen, fühlt es sich genauso an wie damals, als wir stricken lernten.

Das. Macht. So. Viel. Spaß.

Einleitung

von

JIM ARNALL-CULLIFORD

„Wäre es nicht toll, wenn …”-Gespräche bleiben allzu oft Träume, die nicht wahr werden. Manchmal jedoch werden diese vagen Ideen zu etwas, das sich tatsächlich umsetzen lässt. Masterclass Stricken begann als ein solches Gespräch. Bei unserer Firmenweihnachtsfeier – einem ruhigen Mittagessen an einem grauen Januartag – suchten wir nach Ideen für ein neues Projekt. Natürlich ging es um ein Strickbuch, aber wie könnten wir ihm unseren Stempel aufdrücken, so dass es etwas Besonderes wird?

Vielen Designern macht es Spaß, bei der Entwicklung einer Anleitung aus den unzähligen technischen Varianten auszuwählen, die am Ende alle mehr oder weniger zum selben Ergebnis führen. Die Herausforderung, eine ungewöhnliche Technik zu meistern, treibt uns an. Ein Buch über praktische und interessante Techniken passte zu unseren Erfahrungen als Lektoren und Schullehrer. Ein rein technisches Anleitungsbuch wäre aber ziemlich sicher sehr trocken, daher war uns klar, dass wir Designs zu den einzelnen Techniken zeigen wollten. Auch wenn wir beide schon Anleitungen veröffentlicht hatten, wollten wir Experten für jeden Bereich, die uns ihre Version einer bestimmten Methode näherbringen. Dann mussten wir ein Thema finden und entscheiden, wie viele Techniken und Anleitungen es enthalten sollte. Ich schlug zunächst vor, die Anleitungen nach Jahreszeiten zu ordnen, aber als wir uns auf 12 Anleitungen geeinigt hatten, war es kein großer Sprung mehr zu einer monatlichen Anordnung.

Stricken und Lernen macht in Gesellschaft mehr Spaß und ist auch effektiver. Wir wollten nicht bloß mit all den talentierten Designern arbeiten, sondern auch gemeinschaftlich. Das ist bei einem gedruckten Buch, dessen Leser über die ganze Welt verstreut sind, natürlich etwas schwierig. Die Lösung war, Inhalt und Diskussionen online zu stellen, so dass jeder mitmachen konnte.

Wir hatten das Glück, beim Videodreh mit dem tollen Jesse Wild zusammenzuarbeiten, so dass Jen Schritt für Schritt erklären konnte, wie man etwas macht und wieso überhaupt und das ganz bequem zu Hause. Außerdem waren die Knitalongs in der Arnall-Culliford-Knitwear-Gruppe auf Ravelry und in The Lounge bei Mason-Dixon Knitting ideal, um sich über Tipps, Probleme und vor allem den Spaß an neuen Stricktechniken auszutauschen.

Wir haben die Erklärungen so allgemein wie möglich gehalten, so dass man die Technik bei jedem Projekt anwenden kann, dazu gibt es Videotutorials auf Mason-Dixon Knitting. Oder man strickt einfach dieses oder jenes Projekt und nutzt die Fotoanleitungen nur, wenn man sie gerade braucht. Man kann natürlich auch das ganze Jahr durchstricken, und wenn man das tut, wird man bemerken, dass die Technik bei manchen Monaten ganz für sich steht, während andere auf Techniken zurückgreifen, die in vorangegangenen Monaten auf dem Plan standen.

Wie heißt es so schön? Es ist egal, ob man seit fünf Minuten, fünf Jahren oder fünf Jahrzehnten strickt, man kann immer noch etwas Neues lernen. Hier ist es also: Ein Buch mit 12 Lektionen, die über die Grundlagen des Strickens hinausgehen, mit unwiderstehlichen Projekten und einer lebendigen Onlinefamilie, so dass man sich gemeinsam durch ein Jahr voller Techniken arbeiten kann.


Einleitung

von

JIM ARNALL-CULLIFORD

„Wäre es nicht toll, wenn …”-Gespräche bleiben allzu oft Träume, die nicht wahr werden. Manchmal jedoch werden diese vagen Ideen zu etwas, das sich tatsächlich umsetzen lässt. Masterclass Stricken begann als ein solches Gespräch. Bei unserer Firmenweihnachtsfeier – einem ruhigen Mittagessen an einem grauen Januartag – suchten wir nach Ideen für ein neues Projekt. Natürlich ging es um ein Strickbuch, aber wie könnten wir ihm unseren Stempel aufdrücken, so dass es etwas Besonderes wird?

Vielen Designern macht es Spaß, bei der Entwicklung einer Anleitung aus den unzähligen technischen Varianten auszuwählen, die am Ende alle mehr oder weniger zum selben Ergebnis führen. Die Herausforderung, eine ungewöhnliche Technik zu meistern, treibt uns an. Ein Buch über praktische und interessante Techniken passte zu unseren Erfahrungen als Lektoren und Schullehrer. Ein rein technisches Anleitungsbuch wäre aber ziemlich sicher sehr trocken, daher war uns klar, dass wir Designs zu den einzelnen Techniken zeigen wollten. Auch wenn wir beide schon Anleitungen veröffentlicht hatten, wollten wir Experten für jeden Bereich, die uns ihre Version einer bestimmten Methode näherbringen. Dann mussten wir ein Thema finden und entscheiden, wie viele Techniken und Anleitungen es enthalten sollte. Ich schlug zunächst vor, die Anleitungen nach Jahreszeiten zu ordnen, aber als wir uns auf 12 Anleitungen geeinigt hatten, war es kein großer Sprung mehr zu einer monatlichen Anordnung.

Stricken und Lernen macht in Gesellschaft mehr Spaß und ist auch effektiver. Wir wollten nicht bloß mit all den talentierten Designern arbeiten, sondern auch gemeinschaftlich. Das ist bei einem gedruckten Buch, dessen Leser über die ganze Welt verstreut sind, natürlich etwas schwierig. Die Lösung war, Inhalt und Diskussionen online zu stellen, so dass jeder mitmachen konnte.

Wir hatten das Glück, beim Videodreh mit dem tollen Jesse Wild zusammenzuarbeiten, so dass Jen Schritt für Schritt erklären konnte, wie man etwas macht und wieso überhaupt und das ganz bequem zu Hause. Außerdem waren die Knitalongs in der Arnall-Culliford-Knitwear-Gruppe auf Ravelry und in The Lounge bei Mason-Dixon Knitting ideal, um sich über Tipps, Probleme und vor allem den Spaß an neuen Stricktechniken auszutauschen.

Wir haben die Erklärungen so allgemein wie möglich gehalten, so dass man die Technik bei jedem Projekt anwenden kann, dazu gibt es Videotutorials auf Mason-Dixon Knitting. Oder man strickt einfach dieses oder jenes Projekt und nutzt die Fotoanleitungen nur, wenn man sie gerade braucht. Man kann natürlich auch das ganze Jahr durchstricken, und wenn man das tut, wird man bemerken, dass die Technik bei manchen Monaten ganz für sich steht, während andere auf Techniken zurückgreifen, die in vorangegangenen Monaten auf dem Plan standen.

Wie heißt es so schön? Es ist egal, ob man seit fünf Minuten, fünf Jahren oder fünf Jahrzehnten strickt, man kann immer noch etwas Neues lernen. Hier ist es also: Ein Buch mit 12 Lektionen, die über die Grundlagen des Strickens hinausgehen, mit unwiderstehlichen Projekten und einer lebendigen Onlinefamilie, so dass man sich gemeinsam durch ein Jahr voller Techniken arbeiten kann.


Inhalt

Vorwort

Einleitung

Frühling

MÄRZ

Helixstreifen

Hyacinthus Armstulpen Jen Arnall-Culliford

APRIL

Intarsien

Brambling Tuch Bristol Ivy

MAI

Anschlag im Fadenring

Alex die Maus Ella Austin

Sommer

JUNI

Angestrickter Rand

Talmadge Mütze Rosemary (Romi) Hill

JULI

Ferse

Antirrhinum Socken Rachel Coopey

AUGUST

Zwei provisorische Anschläge

Little Tern Decke Tin Can Knits

Herbst

SEPTEMBER

Maschenstich krausrechts

Wood Warbler Loop Martina Behm

OKTOBER

Verkürzte Reihen krausrechts

Ruschia Mütze Woolly Wormhead

NOVEMBER

Zopf-Symbol in Strickschriften

Yellow Wagtail Tuch Sarah Hatton

Winter

DEZEMBER

Nachträgliche Ferse und Daumen

Hedera Helix Socken Jim Arnall-Culliford

JANUAR

Farbdominanz bei Fair Isle Mustern

Shaila Handschuhe Ella Gordon

FEBRUAR

Steeks

Oorik Pullunder Mary Jane Mucklestone

Informationen

ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN

DANKSAGUNGEN

ABKÜRZUNGEN

Frühling

März

TECHNIKHelixstreifen

PROJEKTHyacinthus Armstulpen

DESIGNJen Arnall-Culliford

April

TECHNIKIntarsien

PROJEKTBrambling Tuch

DESIGNBristol Ivy

Mai

TECHNIKAnschlag im Fadenring

PROJEKTAlex die Maus

DESIGNElla Austin


TECHNIK
HELIXSTREIFEN

März


Zum Aufwärmen starten wir mit einem meiner Lieblingsstricktricks. Diese Technik ist so simpel und dabei so clever, dass ich sofort anschlagen musste, als ich sie kennenlernte und daraus wurde meine erste veröffentlichte Anleitung.

Viele Strickprojekte werden rund gestrickt, weil das fertige Produkt im Prinzip ein Schlauch ist (Mützen, Handschuhe und Ärmel sind gute Beispiele), den man sonst zusammennähen müsste. Wenn man Streifen rund strickt, kommt es immer zu einem sichtbaren Übergang, einem kleinen Zacken am Farbwechsel. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Zacken abzumildern, aber nur Helixstreifen verhindern ihn ganz. Leider funktioniert diese Methode nur bei relativ schmalen Streifen (bis zu 4 Runden, bei mehr wird es kompliziert), aber bei Ringeln von nur einer Runde ist sie wirklich magisch.

TRADITIONELLE STREIFEN

Bei traditionellen Streifen über eine Runde wird der nicht genutzte Faden am Ende jeder Runde fallen gelassen und wiederaufgenommen, sobald er wieder genutzt wird. Dadurch entsteht in den Streifen ein Zacken am Rundenbeginn (1), und auf der linken Seite eine erhabene Linie, wo die Farben sich kreuzen (2). Bei Helixstreifen liegen die Runden als Spiralen übereinander, so dass kein Zacken entsteht und keine Fäden verkreuzt werden.


HELIXSTREIFEN

Die grundlegende Methode für Helixstreifen ist, zwei (oder mehr) durchgehende Spiralen übereinander zu stricken. Ich stelle mir gern vorn, dass die Fäden einander hinterherjagen, sich aber nie erwischen! Bei Helixstreifen strickt man immer weniger als eine ganze Runde, so dass sich das Ende der „Runde“ ändert. Der Markierer für den Rundenbeginn bleibt, damit man später Designelemente (wie Daumen oder Fersen) platzieren kann. Man kann auch vollständige Runden in jeder Farbe stricken, aber das macht es viel schwerer, am Rundenende eine gleichmäßige Spannung zu erhalten. Deswegen lohnt es sich, in jeder Runde ein paar Maschen abzuheben.


HELIXSTREIFEN KRAUSRECHTS

Wie bei rundgestrickten Streifen entsteht auch bei rundgestricktem Krausrechts eine Art Zacken, wo eine rechte Masche aus der vorigen Runde neben einer linken Maschen der neuen Runde sitzt (und umgekehrt). Für ein krausrechtes Gestrick ohne Übergang strickt man Helixstreifen mit zwei Fäden von zwei Knäueln in derselben Farbe, mit dem einen arbeitet man rechte Maschen, mit dem anderen linke.

Schritt für Schritt Anleitung für Helixstreifen

Im Folgenden ist A die blaue Wolle und B die gelbe.


iMindestens 1 Rd mit Farbe A str.

iiFarbe B dazunehmen (A nicht abschneiden).


iiiMit Farbe B bis zu den letzten 3 Maschen rechts.


iv3 M von der linken auf die rechte Nadel links abh, um das Rd-Ende zu erreichen.


vMit Farbe A weiterarbeiten.


viMit Farbe A rechts bis noch 3 M in B auf der linken Nadel sind.


vii3 M von der linken auf die rechte Nadel links abh, um B zu erreichen.


viiiMit B weiterstricken bis noch 3 M in A auf der linken Nadel sind.

ix3 M von der linken auf die rechte Nadel links abh, um A zu erreichen.


Schritte vi–ix für Helixstreifen wiederholen.

WAS, WENN SIE SICH "FANGEN"?

Besonders, wenn man Maschen ab- und zunimmt, muss man aufpassen, niemals über die letzte Masche der vorigen Farbe zu stricken. Sollte z.B. Farbe A Farbe B "einfangen", während man mitten am Daumen ist, muss man Folgendes tun:

So viele Maschen wie nötig aufribbeln, bis noch 3 Maschen in B auf der linken Nadel sind. Diese 3 Maschen wie zum links Stricken auf die rechte Nadel heben, so dass man B erreicht. Mit B stricken, bis noch 3 Maschen in A übrig sind. 3 Maschen wie zum links Stricken abheben und mit A weiterarbeiten, dabei das Ab- und Zunehmen nicht vergessen.

EIN WORT ZUR FADENFÜHRUNG / FADENHALTUNG

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den oder die Arbeitsfäden zu halten. Bei der englischen Variante wird der Faden in der rechten Hand gehalten. Das sehen Sie auch auf den meisten Abbildungen hier im Buch. In Deutschland stricken die meisten mit dem Arbeitsfaden in der linken Hand. Wichtig: Es gibt hier kein „richtig“ oder „falsch“. Probieren Sie einfach aus, welche Art der Fadenführung Ihnen besser liegt.

EIN NADELSPIEL VERWENDEN

Die Anleitung (und die für die Hyazinthen Armstulpen) kann mit jeder Nadelart umgesetzt werden. Für ein Nadelspiel kann man die Methode jedoch noch etwas vereinfachen, weil man keine Maschen abheben muss. Dabei kann man einen Faden an jeder Nadel hängen lassen, zu dem man dann jederzeit zurückkehren kann, ohne dafür Maschen abheben zu müssen.

Schritte v und vi so oft wie nötig wiederholen. Man endet mit einer Farbe, wenn man die gerade in der anderen Farbe gestrickte Nadel erreicht. Die Fäden treffen einander nie und es gibt keine Spannfäden in der Innenseite.

SCHRITT FÜR SCHRITT ANLEITUNG FÜR NADELSPIEL

Im Folgenden ist A die hellgrüne und B die gelbe Wolle.


iMindestens Runde mit A str.


iiDie M gleichmäßig über 4 Nadeln verteilen (mit einer 5. abstricken).


iiiB dazunehmen.


ivMit B 3 Nadeln abstricken. B befindet sich unten rechts und A in der Ecke unten links.


vWieder mit A 2 Nadeln abstr. (2 & 3).


viMit B weiterstr. 2 Nadeln abstr. (4 & 5).

ANDERE EINSATZMÖGLICHKEITEN VON HELIXSTREIFEN

Helixstreifen eigenen sich nicht nur dazuRingel ohne Zacken am Farbwechsel zu stricken, sondern noch für viel mehr. Wenn man mit handgefärbter Wolle arbeitet, wird oft geraten, abwechselnd mit zwei verschiedenen Knäueln zu stricken, damit eventuelle Farbunterschiede nicht auffallen. Wenn man ein Kleidungsstück in Runden strickt, müsste man bei traditionellen Streifen den Faden immer bis zum Rundenanfang mitnehmen, wohingegen Helixstreifen im Grunde unsichtbar sind und damit ideal. Ich stricke eine Reihe Helixstreifen, wenn ich ein Knäuel mit dem nächsten mischen will. Wenn noch ungefähr 15% des Knäuels übrig sind, beginne ich mit den Helixstreifen, so dass kein Übergang sichtbar ist.

VARIATIONEN ZUM THEMA

Sie wollen mit mehr Farben arbeiten? Wunderbar! Teilen Sie Ihre Runde in ungefähr gleich große Abschnitte (mit Maschenmarkierern oder auf einzelnen Nadeln eines Nadelspiels), und zwar so viele Abschnitte, wie Sie Farben nutzen wollen. Stricken Sie in der ersten Runde jeden Abschnitt mit einer neuen Farbe. Spätere Streifen werden dann wie folgt gearbeitet *bis zu den letzten 3 Maschen auf der linken Nadel vor dem Farbwechsel stricken. Diese 3 Maschen auf die rechte Nadel abheben, und die nächste Farbe dazunehmen. Ab * so oft wie nötig wiederholen.

Hebemaschenmuster passen sehr gut zu Helixstreifen. Mit einem Knäuel strickt man nur rechte Maschen, dann kann man Maschen in regelmäßigen Abständen mit der anderen Farbe abheben. Bei einem Muster über 72 Maschen pro Runde, erhält man senkrechte Streifen, wnn man jede 4. Masche mit einer Farbe abhebt. Man kann das noch weiter variieren, indem man eine Zahl auswählt, durch die sich die Maschenzahl nicht teilen lässt. Wenn man z.B. jede 5. Masche abhebt und 71 Maschen in der Runde hat, bilden die Hebemaschen eine Spirale.


GRÖSSE

Durchschnittliche Erwachsenengröße

Umfang Armstulpe: 19 cm

Länge: 21,5 cm

WOLLE

Schoppel Wolle Zauberball (75% Wolle, 25% Polyamid; 420m pro 100g Knäuel)

Bunte Gasse (2310); 1 x 100g Knäuel (die Wolle wird auf zwei Knäuel gewickelt, die dann A und B heißen)

NADELN UND ZUBEHÖR

1 Nadelspiel 2,5 mm oder Ihre Lieblingsnadel für kleine

Runden oder die Stärke, mit der die Maschenprobe erreicht wird

Maschenmarkierer

Wollrest

MASCHENPROBE

38 M und 50 Rd auf 10 cm in Helixstreifen, gewaschen und gespannt

ABKÜRZUNGEN

Eine komplette Abkürzungsliste findet sich am Ende des Buches.


ANMERKUNGEN ZUR ANLEITUNG

Die einreihigen Ringel, die bei dieser Methode entstehen, sehen am besten aus, wenn die zwei Farben einen starken Kontrast aufweisen. Sollte die Farbe am Anfang des zweiten Knäuels der des ersten sehr ähnlich sein, lohnt es sich, zunächst etwas vom zweiten Knäuel abzuwickeln, damit der Kontrast stärker ist. Ähnliches gilt bei der zweiten Stulpe, man kann etwas vom Knäuel abwickeln, damit sie mit einer Farbe beginnt, die der der ersten Stulpe ähnelt. Der Farbverlauf in einem Zauberball ist nicht bei jedem Knäuel exakt gleich, es wäre also recht schwierig, genau gleiche Armstulpen zu stricken, aber eine ähnliche Farbe am Bündchen hilft bereits, diesen Eindruck zu vermitteln.

ARMSTULPEN

2 GLEICHE STRICKEN

Bitte zunächst sorgfältig die bebilderte Anleitung zu Helixstreifen durchlesen.

Die Wolle auf zwei gleich große Knäuel wickeln. Wenn Sie einen Zauberball verstricken, tut man das am besten von Hand, nicht mit einem Wollwickler, damit sich nichts verheddert. Ein Knäuel als Knäuel A festlegen, das andere als Knäuel B.

1 BUND

Mit A 72 M anschl. Die M gleichmäßig verteilen, zur Rd schließen, darauf achten, die M nicht zu verdrehen und den Rd-Beginn markieren.

Rd 1: *2M re, 2M li; ab * bis Rd-Ende wdh.

Noch 11 Rd in den 2M re, 2M li Rippen str.

1 Rd rechts.

2 ARM

Ab jetzt wie folgt in Helixstreifen str (s. Fotoanleitung für weitere Infos):

B dazunehmen (A nicht abschneiden).

Mit B re bis 3 M vor Rd-Ende. 3 M wie zum Linksstr auf die rechte Ndl abheben, um das Rd-Ende zu erreichen.

* Mit A rechts bis noch 3 M in B auf der linken Ndl sind.

3 M wie zum Linksstr auf die rechte Ndl abheben, um B zu erreichen.

Mit B rechts bis noch 3 M in A auf der linken Ndl sind.

3 M wie zum Linksstr auf die rechte Ndl abheben, um A zu erreichen.*

Ab * bis * wdh, um Helixstreifen zu stricken.

Weiter in Helixstreifen stricken, bis die Stulpen 13cm ab dem Anschlag messen.

3 DAUMENZWICKEL

Weiter wie oben beschrieben Helixstreifen stricken und GLEICHZEITIG wie folgt den Daumenzwickel arbeiten: Die Zwickelzunahmen werden immer mit A gestrickt (B wird stets einfach rechts gestrickt, die MM abgehoben).

Am MM für den Rd-Beg mit A wie folgt zunehmen:

MM, 1M doppelt str, 1M re, 1M doppelt str, MM setzen. 2 M zugn; 74 M.

Wenn man das nächste Mal mit A an den MM für den Rd-Beg kommt, wie folgt für den Daumen zunehmen (es gibt eine Rd in B über der 1. Daumenzunahme in A):

MM, 1M doppelt str, bis zur letzten M vor dem MM, 1M doppelt str, MM. 2 M zugn.

Anmerkung:

Es kann sein, dass der Farbwechsel mitten im Daumenzwickel stattfindet. Das ist in Ordnung, man darf nur die Zunahmen nicht vergessen, wenn man wieder mit A arbeitet.

Weiter Helixstreifen und jedes Mal, wenn A den MM für den Rd-Beg erreicht, Daumenzunahmen stricken bis sich 23 Daumen-M zwischen den MM befinden (insgesamt 10 Zun-Rd wurden gestrickt). 92 M.

Weiter im Muster stricken, bis A das nächste Mal den MM für den Rd-Beg erreicht, dann wie folgt die Daumen-M abtrennen (falls der Farbwechsel in der Mitte des Zwickels liegt, s. Anmerkung unten):

MM, 1M re, die nächsten 22 M stilllegen. 2 M aufschlingen. Die MM für den Daumenzwickel entfernen. 72 M.

Anmerkung:

Sollte sich B mitten im Zwickel befinden, wenn die Zunahmen zu Ende gestrickt sind, so viele M abheben, bis man B erreicht. Weiter mit B bis hinter den Zwickel stricken (egal, ob bis kurz vor den Rd-Beg oder nur ein paar M, wie man möchte). Dann kehrt man zurück zu A und legt die Daumen-M wie beschrieben still.

4 HAND

Weiter ohne Zunahmen Helixstreifen stricken bis die Armstulpe 19cm ab dem Anschlag misst.

Weiter Helixstreifen stricken, bis B den MM des Rd-Endes erreicht und den Faden abschneiden. Die M so auf den Nadeln verteilen, dass man die letzte mit A gestrickte M erreicht, die sich dann auf der rechten Nadel befinden sollte. Mit A bis MM des Rd-Endes rechts.

5 BUND

Mit A 12 Rd wie am Bund (Schritt 1) in 2M re, 2M li Rippen stricken.

Alle M abketten, wenn nötig dafür eine dickere Nadel verwenden, damit der Rand nicht zu eng wird.

6 DAUMEN

Die 22 Daumen-M auf Nadeln nehmen. Mit A 4 M unten aus dem Anschlag des Daumens aufnehmen. Rd-Beg markieren.

Rd 1: Bis zu den letzten 4 M re, aaz, 2M re zus. 2 M abgn; 24 M.

Rd 2: *2M re, 2M li; ab * bis Rd-Ende wdh.

Weitere 11 Rd in 2M re, 2M li Rippen stricken.

Alle M abketten, wenn nötig dafür eine dickere Nadel verwenden, damit der Rand nicht zu eng wird.

7 AUSARBEITEN

Fäden vernähen, aber nicht abschneiden. Die Stulpen 20 Minuten in lauwarmes Wasser mit Wollwaschmittel legen. Überschüssiges Wasser ausdrücken (nicht wringen), zwischen Handtüchern pressen. Flach und ordentlich am Daumen gefaltet trocknen lassen. Wenn die Armstulpen ganz trocken sind, Fadenenden abschneiden.

16,99 €