Die Schlafwandler

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Bertrand könnte zum Thema derUniform etwa sagen: Einsteris war es bloß die Kirche, die als Richterin über den Menschen thronte, und ein jeglicher wußte, daß er ein Sünder war. Jetzt muß der Sünder über den Sünder richten, auf daß nicht alle Werte der Anarchie verfallen, und statt mit ihm zu weinen, muß der Bruder dem Bruder sagen: »Du hast unrecht gehandelt.« Und war es einst die bloße Tracht des Klerikers, die sich als etwas Unmenschliches von der der anderen abhob, und schimmertedamalsselbstinder Uniform und in der Amtstracht noch das Zivilistische durch, so mußte, da die große Unduldsamkeit des Glaubens verloren ward, die irdische Amtstracht an die Stelle der himmlischen gesetzt werden, und die Gesellschaft mußte sich in irdische Hierarchien und Uniformen scheiden und diese an der Stelle des Glaubens ins Absolute erheben. Und weil es immer Romantik ist, wenn Irdisches zu Absolutem erhoben wird, so ist die strenge und eigentliche Romanti_k dieses Zeitalters die der Uniform, gleichsam als gäbe es eine überweltliche und überzeitliche Idee der Uniform, eine Idee, die es nicht gibt und die dennoch so heftig ist, daß sie den Menschen viel stärker ergreift, als irgendein irdischer Beruf es vermöchte, nicht vorhandene und dennoch so heftige Idee, die den Uniformierten wohl zum Besessenen der Uniform macht, niemals aber zum Berufsmenschen im Sinne des Zivilistischen, vielleicht eben weil der Mensch, der die Uniform trägt, von dem Bewußtsein gesättigt ist, die eigentliche Lebensform seiner Zeit und damit auch die Sicherheit seines eigenen Lebens zu erfüllen.

So mochte Bertrand sprechen; aber wenn dies auch sicherlich nicht jedem Uniformträger bewußt wird, so mag immerhin feststehen, daß ein jeder, der viele Jahre die Uniform trägt, in ihr eine bessere Ordnung der Dinge findet als der Mensch, der bloß das Zivilgewand derNachtgegen das des Tages vertauscht. Gewiß braucht er über diese Dinge nicht eigens nachzudenken, denn eine richtige Uniform gibt ihrem Träger eine deutliche Abgrenzung seiner Person gegenüber der Umwelt; sie ist wie ein hartes Futteral, an dem Welt und Person scharf und deutlich aneinanderstoßen und voneinandersich unterscheiden; ist es ja der Uniform wahre Aufgabe, die Ordnung in der Welt zu zeigen und zu statuieren und das Verschwimmende und Verfließende des Lebens aufzuheben, so wie sie das Weichliche und Verschwimmende des Menschenkörpers verbirgt, seine Wäsche, seine Haut überdeckt, und der Posten auf Wache hat die weißen Handschuhe überzuziehen. So wird dem Mann, der des Morgens seine Uniform bis zum letzten Knopf geschlossen hat, tatsächlich eine zweite und dichtere Haut gegeben, und es ist, als ob er in sein eigentliches und festeres Leben zurückkehre. Abgeschlossen in seinem härteren Futteral, verschlossen mit Riemen und Klammern, beginnt er seines eigenen Untergewandes zu vergessen und die Unsicherheit des Lebens, ja das Leben selbst rückt fernab. Wenn er dann noch am untern Saume des Uniformrockes gezogen hat, damit er glatt und faltenlos über Brust und Rücken sich spanne, dann ist sogar das Kind, das der Mann doch liebt, ist die Frau, in deren Kuß er dieses Kind gezeugt hat, in so weite und Zivilistische Ferne gerückt, daß er den Mund, den sie zum Abschied ihm reicht, kaum mehr erkennt, und sein Heim wird zu etwas Fremdem, das man in Uniform nicht besuchen darf. Geht er dann in seiner Uniform zur Kaserne oder ins Amt, so ist es nicht Stolz, wenn er den anders Gekleideten übersieht; er kann bloß nicht mehr begreifen, daß unter dem anderen und barbarischen Kleide sich etwas befindet, das mit eigentlicher Menschheit, wie er sie an sich erlebt, auch nur das Geringste gemein haben könnte. Doch deshalb ist der Mann in der Uniform nicht blind geworden und auch nicht von blindem Vorurteil erfüllt, wie so oft angenommen wird; er ist noch immer ein Mensch wie du und ich, denkt an Essen und Beischlaf, liest auch seine Zeitung beim Frühstück; aber er ist mit den Dingen nicht mehr verbunden, und da sie ihn kaum mehr etwas angehen, vermag er jetzt, sie nach gut und böse zu unterscheiden, denn auf Unduldsamkeit und Unverständnis ist die Sicherheit des Lebens gegründet.

Immer wenn Joachim v. Pasenow gezwungen war, Zivil anzulegen, kam ihm Eduard v.Bertrand in den Sinn, immer war er dann froh, daß die Zivilkleider nicht mit solcher Selbstverständlichkeit an ihm saßen wie an diesem Menschen, und eigentlich war er immer neugierig zu erfahren, wie Bertrand über die Frage der Uniform dachte. Denn Eduard v.Bertrand hätte natürlich alle Ursache, über diese Probleme nachzudenken, hatte er doch ein für alle Male die Uniform abgelegt und sich für das Zivilkleid entschieden. Das war verwunderlich genug gewesen. Er hatte die Kadettenanstalt in Culm zwei Jahrgänge vor Pasenow absolviert und hatte sich dort von den anderen in nichts unterschieden, trug im Sommer weite weiße Hosen wie die anderen, hatte mit den anderen am gleichen Tische gegessen, hatte Prüfungen abgelegt wie die anderen und dennoch, als er Sekondeleutnant geworden war, geschah das Unbegreifliche: ohne äußeren Anlaß hatte er den Dienst quittiert und war in einem fremdartigen Leben verschwunden, im Dunkel der Großstadt verschwunden, wie man so sagt, in einer Dunkelheit, aus der er bloß hin und wieder auftauchte. Traf man ihn auf der Straße, so war man immer ein wenig unsicher, ob man ihn grüßen dürfe, denn in dem Gefühl, einem Verräter gegenüberzustehen, der etwas, das ihrer aller gemeinsamer Besitz gewesen war, hinüber auf die andere Seite des Lebens getragen und es dort preisgegeben hatte, fühlte man sich auch irgendwie schamlos und nackt drüben ausgestellt, während Bertrand selber von seinen Motiven und seinem Leben nichts preisgab und von der stets gleichen freundlichen Verschlossenheit blieb. Vielleicht aber lag das Beunruhigende bloß in Bertrands Zivilgewand, aus dessen Westenausschnitt die weiße Stärkbrust schaute, so daß man sich eigentlich für ihn schämen mußte. Dabei hatte Bertrand selber einstens in Culm erklärt, daß ein richtiger Soldat die Manschetten seines Hemdes nicht aus den Rockärmeln hervorlugen lasse, weil alles Geborenwerden, Schlafen, Lieben, Sterben, kurzum alles Zivilistische eine Angelegenheit der Wäsehe sei; und wenn auch solche Paradoxien stets zu Bertrands Gewohnheiten gehört hatten, nicht minder wie die leichte Handbewegung, mit der er lässig und wegwerfend das Gesagte hinterher wieder abzutun pflegte, so mußte er sich offenbar doch schon damals mit dem Problem der Uniform befaßt haben. Mit der Wäsche und den Manschetten allerdings mochte er zum Teil recht haben; soferne man nämlich bedachte- immer erweckte Bertrand solch unangenehme Gedanken -, daß alle Männer, die Zivilisten und der Vater nicht ausgenommen, das Hemd in die Hose gesteckt trugen. Joachim liebte es daher auch nicht, im Mannschaftszimmer Leute mit offenem Rock anzutreffen; es war irgend etwas Unanständiges dabei, das zwar nicht ganz durchsichtig, dennnoch begreiflich zu der Vorschrift führte, daß für den Besuch gewisser Lokale und für andere erotische Konstellationen Zivil angelegt werden mußte, ja darüber hinaus, es geradezu als einen Verstoß gegen die Vorschrift erscheinen ließ, daß es verheiratete Offiziere und Unteroffiziere gab. Wenn der verheiratete Wachtmeister zum Morgendienst sich meldete und zwei Knöpfe des Rockes öffnete, um aus dem Spalt, in dem das karierte Hemd sichtbar wurde, das große rote Lederbuch hervorzuholen, dann griff Joachim meistens auch nach den eigenen Rockknöpfen und fühlte sich erst geborgen, da er sich vergewissert hatte, daß sie alle geschlossen waren. Fast hätte er wünschen mögen, daß die Uniform wie eine direkte Emanation der Haut wäre, und manchmal dachte er auch, daß dies die eigentliche Aufgabe einer Uniform sei, oder daß wenigstens die Unterkleidung durch Abzeichen und Distinktion zu einem Teil der Uniform gemacht werden müßte. Denn unheimlich war es, daß jeder das Anarchische, das allen gemeinsam ist, unter dem Rocke mit sich herumträgt. Vielleicht wäre die Welt völlig aus den Fugen geraten, wäre nicht im letzten Augenblick die steife Wäsche, die das Hemd in ein weißes Brett verwandelt und einer Unterkleidung unähnlich macht, für die Zvilisten erfunden worden. Joachim entsann sich des Erstaunens seiner Kindheit, als er auf dem Porträt des Großvaters feststellen mußte, daß der kein Stärkhemd, sondern ein Spitzenjabot getragen hatte. Allerdings haben die Menschen damals einen innigeren und tieferen Christenglauben besessen, und sie mußten den Schutz vor der Anarchie nicht anderwärts suchen. Das waren wohl alles sinnlose Überlegungen, und si- eherlieh waren sie auch nur Ausfluß der ungereimten Äußerungen eines Bertrand; Pasenow schämte sich fast, vor dem Wachtmeister solche Gedanken zu hegen, und wenn sie sich aufdrängten, so schob er sie beiseite und begab sich mit einem Ruck in eine dienstlich stramme Haltung.

Aber wenn er auch diese Gedanken als sinnlos beiseite schob und die Uniform als das Naturgegebene hinnahm, es steckte doch mehr dahinter als eine bloße Bekleidungsfrage, mehr als etwas, das seinem Leben zwar keinen Inhalt, wohl aber Haltung gab. Oft glaubte er die ganze Frage und auch Bertrand mit dem Wort: »Kameraden in des Königs Rock« abtun zu können, obzwar er weit davon entfernt war, damit eine außerordentliche Hochachtung vor dem Rock des Königs ausdrücken zu wollen oder einer besonderen Eitelkeit zu frönen, war er doch sogar darauf bedacht, daß seine Eleganz über eine genau eingehaltene vorschriftsmäßige Korrektheit nicht hinausginge oder von ihr abwiche, und er hörte es auch nicht ungern, als einmal im Kreise der Damen die begründete Ansicht ausgesprochen ward, daß des Uniformstückes hölzern langer Schnitt und die aufdringlichen Farben des bunten Tuches ihm schlecht genug zu Gesichte stünden, ja, daß ein braunsamtener Künstlerrock und ein loser Schlips ihn weit besser kleiden würden. Daß ihm trotzdem die Uniform weit mehr bedeutete, läßt sich teilweise durch die von der Mutter ererbte Beharrlichkeit erklären, die dem einmal Gewohnten unbewegt anzuhängen pflegte. Und manchmal schien es ihm selber, als dürfe es auch für ihn keine andere Haltung geben, obgleich er noch immer voller Groll gegen die Mutter war, welche sich damals den Bestimmungen Onkel Bernhards ohne Widerspruch untergeordnet hatte. Aber nun war es schon einmal geschehen, und wenn einer seit seinem zehnten Lebensjahrdarangewöhnt ist, eine Uniform zu tragen, dem ist das Kleid schon wie ein Nessushemd eingewachsen, und keiner, am allerwenigsten Joachim v.Pasenow, vermag dann noch anzugeben, wo die Grenze zwischen seinem Ich und der Uniform liegt. Und doch war es mehr als Gewohnheit. Denn wenn es auch nicht sein militärischer Beruf gewesen ist, der in ihn hineingewachsen war oder er in ihn, so war ihm die Uniform Symbol für mancherlei geworden; und er hatte sie im Laufe der Jahre mit so vielen Vorstellungen ausgefüttert und ausgepolstert, daß er, in ihr geborgen und abgeschlossen, sie nicht mehr hätte missen können, abgeschlossen gegen die Welt und gegen das Vaterhaus, in solcher Sicherheit und Geborgenheit sich bescheidend oder kaum mehr bemerkend, daß die Uniform ihm nur einen schmalen Streifen persönlicher und menschlicher Freiheit ließ, nicht breiter als der schmale Streifen der Stärkmanschette, den die Uniform den Offizieren gestattet. Er liebte es nicht, Zivil anzulegen, und es war ihm recht, daß ihn die Uniform von dem Besuche anrüchiger Lokale abhielt, in denen er den Zivilisten Bertrand in Begleitung lockerer Frauenzimmer vermutete. Denn oft überkam ihn unheimliche Angst, auch er könne in das unerklärliche Schicksal Bertrands hineingleiten. Deshalb verdachte er es auch seinem Vater, daß er ihn bei dem obligaten Bummel durch das Berliner Nachtleben, mit dem der Besuch in der Reichshauptstadt traditionsgemäß abgeschlossen wurde, begleiten und eben in Zivil begleiten mußte.

 

Als Joachim am nächsten Tage den Vater zur Bahn brachte, meinte dieser »Nun, wenn du jetzt Rittmeister wirst, werden wir wohl auch ans Heiraten denken müssen. Wie wäre es mit Elisabeth? Sind schließlich ein paar hundert Morgen, die die Baddensen in Lestow drüben haben, und das Mädel wird das Ganze einmal erben.« Joachim schwieg. Gestern hätte er ihm beinahe um fünfzig Mark ein Mädchen gekauft, und heute versucht er es mit einer legitimen Verbindung. Oder hatte der alte Mann vielleicht auch noch Gelüste auf Elisabeth wie auf das Mädchen, dessen Hand Joachim jetzt wieder im Nacken fühlte! Aber unvorstellbar war es, daß einer überhaupt wagen könnte, Elisabeth zu begehren, und noch weniger vorstellbar, daß jemand eine Heilige durch den eigenen Sohn vergewaltigen lassen wolle, weil er es selber nicht besorgen kann. Fast möchte er dem Vater den ungeheuerlichen Verdacht abbitten; freilich ist dem Alten alles zuzutrauen. Ja, man müßte alle Frauen der Welt vor diesem Greis schützen, denkt Joachim, während sie den Bahnsteig entlang gehen und auch noch, als er dem Zug salutierend nachblickt, denkt er dies. Doch als der Zug verschwunden war, denkt er an Ruzena.

Auch abends denkt er noch an Ruzena. Es gibt Frühlingsabende, deren Dämmerung viel länger währt, als es astronomisch vorgeschrieben ist. Dann senkt sich rauchiger, dünner Nebel über die Stadt und gibt ihr jene etwas gespannte Gedämpftheit des Feierabends, der einem Festtag vorangeht. Und es ist auch, als hätte sich das Licht in diesem gedämpften lichtgrauen Nebel so sehr verfangen, daß es immer noch helle Fäden in ihm gibt, wenn er auch schon schwarz und samtig geworden ist. So dauert diese Dämmerung sehr lange, so lange, daß die Inhaber der Geschäfte vergessen, die Läden zu schließen; plaudernd stehen sie mit den Kundinnen. vor der Tür, bis der Schutzmann vorbeikommt und sie auf die Überschreitung der Sperrstunde lächelnd aufmerksam macht. Auch dann blinkt noch Licht aus vielen Läden, denn rückwärts hinter dem Lokale sitzt die Familie beim Abendbrot; sie haben den Balken nicht wie sonst vor den Eingang gezogen, sondern bloß einen Stuhl davorgelegt, um zu zeigen, daß die Kunden nicht mehr bedient werden, und wenn sie fertig gegessen haben, werden sie herauskommen, werden ihre Stühle mitbringen und vor der Ladentüre ausruhen. Sie sind zu beneiden, die kleinen Geschäftsleute und Handwerker, die ihre Wohnung hinter dem Verkaufsraum haben, beneidenswert im Winter, wenn sie die schweren Balken vorlegen, um doppelt geschützt und warril. die lichte Stube zu besitzen, aus deren Glastür zur Weihnachtszeit der geschmückte Baum ins Geschäftslokal lächelt, beneidenswert an den milden Frühjahrs- und Herbstabenden, wenn sie, die Katze auf dem Schoße oder die kraulende Hand auf des Hundes weichem Nacken, vor ihrer Türe sitzen wie auf der Terrasse ihres Gartens.

Joachim, von der Kaserne kommend, geht durch die Vorstadtstraße. Es ist nicht standesgemäß, dies zu tun, und die Offiziere fahren sonst stets im Regimentswagen in ihre Wohnungen. Niemand geht hier spazieren, sogar Bertrand täte es nicht, und daß er nun selber hier geht, ist Joachim so unheimlich, als ob er irgend wo ins Gleiten geraten wäre. Aber ist es nicht fast so, als wollte er sich damit für Ruzena erniedrigen? Oder soll es gar eine Erniedrigung Ruzenas sein? Denn seine Vorstellung beheimatet sie nun ganz deutlich in einer Vorstadtwohnung, vielleicht sogar in jenem Kellerlokal, vor dessen dunklem Eingang Grünzeug und Gemüse zum Verkaufe liegt, während Ruzenas Mutter strickend davor hockt und die dunkle fremde Sprache redet. Er spürt den blakigen Geruch von Petroleumlampen. In dem geduckten Kellergewölbe blinkt ein Licht auf. Es ist eine Lampe, die hinten an der schmutzigen Mauer befestigt ist. Fast könnte er selbst mit Ruzena dort vor dem Gewölbe sitzen, ihre Hand kraulend auf seinem Nacken. Doch er erschrickt, als er sich dieses Bildes bewußt wird, und es wegzuzwingen, versucht er daran zu denken, wie über Lestow die gleiche lichtgraue Abenddämmerung ruht. Und in dem nebelstummen Park, der schon nach feuchtem Grase riecht, findet er Elisabeth; sie geht langsam zum Hause hin, aus dessen Fenstern die milden Petroleumlampen durch die steigende Dämmerung blinken, und auch ihr kleiner Hund ist bei ihr, als ob auch der schon müde wäre. Doch wie er näher und schärfer hindenkt, sieht er sich und Ruzena auf der Terrasse vor dem Hause, und Ruzena hat die Hand kraulend auf seinen Nacken gelegt.

Es verstand sich von selbst, daß man bei diesem schönen FrühlingsweHer in guter Stimmung war und daß die Geschäfte sich gut anließen. So dachte auch Bertrand, der sich seit einigen Tagen in Berlin aufhielt. Aber im Grunde wußte er, daß seine gute Laune doch bloß von den Erfolgen herrührte, die er nun schon seitJahrenbei allen seinen Aktionen hatte und daß er andererseits diese gute Laune brauchte, um Erfolg zu haben. Es war ein freundliches Gleiten, beinahe so, als müßte er sich nicht zu den Dingen hinbewegen, sondern als kämen sie entgegengeschwebt Vielleicht war auch dies einer der Gründe gewesen, um derentwillen er das Regiment verlassen hatte: so viele Dinge gab es, die ringsum sich anboten und von denen man damals ausgeschlossen war. Was sagten ihm einstens die Firmenschilder der Banken, der Rechtsanwälte, der Spediteure? es waren tote Worte, die man übersah oder von denen man gestört wurde. Jetzt wußte er vielerlei von den Banken, wußte, was hinter den Schaltern geschah, ja, er verstand nicht nur die Aufschriften der Schalter, Eskompte, Valuten, Giroverkehr, Wechselkassa, sondern er wußte auch, was in den Büros der Direktion vor sich ging, wußte eine Bank nach ihren Einlagen und ihren Reserven zu beurteilen, und ein Kurszettel gab ihm lebendigen Aufschluß. Er verstand Ausdrücke wie Transit und Zollfreilager bei den Spediteuren undalldies war sehr natürlich in sein Wesen eirigeflossen, ihm so selbstverständlich wie jene messingene Tafel am Steinweg in Harnburg »Eduard v. Bertrand, Baumwollimporte«. Und daß nunmehr eine ebensolche Tafel in der Rolandstraße in Bremen und beim Cotton Exchange in Liverpool zu sehen war, machte ihn geradezu stolz.

Als er Pasenow Unter den Linden begegnete, eckig im langen Uniformrock mit den Epauletten, eckig die Schultern, während er die seinen bequem in dem englischen Tuch bewegte, wurde ihm besonders fröhlich zumute und er begrüßte ihn so vertraut und leicht wie immer, wenn er einen der alten Kameraden traf, ja er fragte ihn ohne weiteres, ob er schon zu Mittag gespeist habe und ob er nicht mit ihm bei Dresse! frühstücken wolle.

Pasenow vergaßangesichtsdes plötzlichen Zusammentreffens und der raschen Herzlichkeit, wie sehr er in den letzten Tagen an Bertrand gedacht hatte; wieder schämte er sich, daß er, schön gekleidet in seiner Uniform, mit einem sprach, der sozusagen nackt in Zivil vor ihm stehen mußte, und am liebsten wäre er dem Antrag, gemeinsam zu speisen, ausgewichen. Aber er fand sich bloß zu der Konstatierung zurecht, daß er Bertrand doch schon außerordentlich lange nicht gesehen habe. Ja, das sei bei dem gleichförmigen, seßhaften Leben, das Pasenow führe, kein Wunder, meinte Bertrand. Ihm dagegen, in seiner Unruhe und Gejagtheit, schiene es, als wäre es gestern gewesen, daß sie gemeinsam ihre ersten Portepees über die Linden getragen und zum ersten Male bei Dresse! soupiert hätten- indessen waren sie eingetreten-, und dabei sei man doch älter geworden. Pasenow dachte: er spricht zu viel- aber weil es ihm angenehm war, daß Bertrand eine häßliche Eigenschaft besaß, oder weil er spürte, daß die bisherige Schweigsamkeit des einstigen Freundes ihn immer gekränkt hatte, fragte er trotz seines Widerwillens gegen jede Indiskretion, wo Bertrand denn überall gewesen sei; der machte eine leicht wegwerfende Handbewegung, als schiebe er etwas Nebensächliches fort: »Nun, mancherorts, zuletzt in Amerika.« Ja, Amerika- Amerika war für Joachim stets das Land der ungeratenen, verstoßenen und verkommenen Söhne gewesen und der alte v.Bertrand ist wohl doch vor Kummer gestorben! Aber dies wieder verband sich schlecht mit dem artigen Manne, der leicht und durchaus wohlsituiert ihm gegenübersaß. Pasenow hatte allerdings schon von solchen Ungeratenen gehört, die drüben als Farmer zu Wohlstand gekommen waren, dann nach Deutschland heimkamen, um eine deutsche Braut zu suchen, und dieser holte jetzt vielleicht Ruzena; doch nein, sie ist keine Deutsche, sondern eine Tschechin, oder, wie man richtiger zu sagen hat, eine Böhmin. Dennoch dem Gedanken verhaftet, fragte er weiter: »Und Sie gehen wieder zurück?« »Nein, vorerst nicht, vorerst muß ich nach Indien.« Also ein Abenteurer! Und Pasenow sah sich in dem Lokale um, betreten, mit dem Abenteurer beim Mahle zu sitzen; indes, nun galt es durchzuhalten: »So sind Sie also stets auf Reisen.« »Mein Gott, so weit es eben die Geschäfte verlangen- aber ich reise gerne. Man soll bekanntlich immer das tun, wozu einen der Dämon treibt.« Damit war es also heraus; nun wußte er es: Bertrand hatte den Dienst quittiert, um Geschäfte zu machen, aus Profitgier, aus Habsucht. Doch Bertrand, dickhäutig wie diese Profitjäger schon sind, fühlte nicht die Verachtung, sondern sprach unbefangen weiter: »Sehen Sie, Pasenow, das wird mir ja immer unbegreiflicher, daß Ihr es hier überhaupt aushaltet. Warum melden Sie sich nicht wenigstens zum Kolonialdienst, da Ihnen das Reich schon den Spaß eingerichtet hat?« Pasenow und seine Kameraden hatten sich über das Kolonienproblem nie den Kopf zerbrochen; das war ein Reservatum der Marine; aber trotzdem war er empört: »Spaß?« Bertrand hatte jetzt wieder diesen ironischen Zug um den Mund: »Nun ja, was soll dabei heraussehen? Ein bißchen privater Kriegsspaß und Kriegsruhm für die unmittelbar Beteiligten. Natürlich alle Achtung für Dr. Peters, und wäre er früher gekommen, ich hätte wahrhaftig mitgetan, aber was soll sonst wirklich dabei heraussehen, außer Romantik? Ist ja doch alles Romantik- mit Ausnahme der katholischen und evangelischen Missionstätigkeit natürlich, die nüchterne, zweckdienliche Arbeit besorgt. Aber alles andere - Spaß, nichts als Spaß.« Er sprach so wegwerfend, daß Pasenow ehrlich aufgebracht ward, doch klang es eher gekränkt: »Warum sollen wir Deutschen vor andern Völkern zurückstehen?« »Ich will Ihnen etwas sagen, Pasenow, erstens, England ist England, zweitens ist ,auch für England nicht aller Tage Abend, drittens lege ich überflüssige Kapitalien immer noch lieber in englischen Kolonialpapieren an als in deutschen, so daß man also sogar von einer wirtschaftlichen Kolonialromantik sprechen kann, und viertens, ich sagte es bereits, ist es immer nur die Kirche, die an Kolonialexpansion ein wahres nüchternes Interesse hat.« Die gekränkte Verwunderung Joachim v. Pasenows wuchs und auch das Mißtrauen, dieser Bertrand wolle ihn durch undurchsichtige und pfauenhafte Reden blenden und irgendwohin verführen und hinabziehen. Irgendwie hing das mit den so durchaus unmilitärischen, fast gelockten Haaren Bertrands zusammen. Irgendwie war es schauspielerhaft. Joachim fiel das Wort Pfuhl ein und Höllenpfuhl; warum redete jener immer vom Glauben und von der Kirche? Aber bevor er sich noch zur Antwort zurechtfand, hatte Bertrand wohl schon sein Erstaunen gemerkt: »Ja, sehen Sie, Europa ist für die Kirche doch schon ein recht dubioser Posten geworden. Afrika hingegen! Hunderte von Millionen Seelen als Rohmaterial für den Glauben. Und Sie können überzeugt sein, daß ein getaufter Neger ein besserer Christ ist als zwanzig Europäer. Wenn sich Katholizismus und Protestantismus bei diesen Fanatisierten den Rang ablaufen wollen, so ist dies mehr als verständlich; dort liegt ja die Zukunft des Glaubens, dort sind jene künftigen Glaubensstreiter, die einmal gegen das heidnisch versunkene und verpfuhlte Europa im Namen Christi sengend und brennend losziehen sollen, um schließlich einen schwarzen Papst inmitten der rauchenden Trümmer Roms auf den Stuhl Petri zu setzen.« Das ist die Apokalypse Johannis, dachte Pasenow; er lästert. Und was will er mit den Seelen der Neger? Sklavenhändler gibt es doch nicht mehr, obwohl einem, der von der Profitgier besessen ist, auch das zuzutrauen wäre. Er hat doch eben von seinem Dämon gesprochen. Aber vielleicht spaßt er bloß; schon in der Schule wußte man nie, wie Bertrand es meinte. »Sie scherzen! Und was die Spahis und Turkos betrifft, so sind wir mit ihnen schon einmal fertig geworden.« Bertrand mußte lächeln und er lächelte so freundlich und gewinnend, daß auch Joachim nicht umhin konnte zu lächeln. So lächelten sie sich freundlich an und ihre Seelen nickten sich durch die Fenster ihrer Augen zu, eben für einen Augenblick, wie zwei Nachbarn, die sich nie gegrüßt und nun zufällig zu gleicher Zeit aus ihren Fenstern sich lehnen, erfreut und beschämt ob dieses unvermuteten Grußes und seiner Gleichzeitigkeit. Aus ihrer Beschämung retteten sie sich in die Konvention und Bertrand sagte, sein Glas erhebend: »Pupille, Pasenow«, und Pasenow sagte: »Pupille, Bertrand«, worauf sie beide nochmals lächeln mußten.

 

Als sie das Lokal verließen und Unter den Linden standen, vor diesen etwas welken, bewegungslosen Bäumen im heißen Licht der Nachmittagssonne, erinnerte sich Pasenow dessen, was während des Frühstücks zu sagen er sich gescheut hatte: »Ich begreife eigentlich nicht, was Sie gegen die Gläubigkeit von uns Europäern einzuwenden haben. Ich meine, daß Sie als Großstädter doch nicht den richtigen Einblick besitzen. Wenn man, wie ich, auf dem Lande aufgewachsen ist, so steht man zu diesen Dingen doch anders. Auch unser Volk draußen ist dem Christlichen viel enger verbunden, als Sie anzunehmen scheinen.« lrgendwie fühlte er sich kühn, weil er Bertrand dies so geradeaus ins Gesicht sagte, ein Troupier, der einem Generalstabsoffizier strategische Ausstellungen machen wollte, und er fürchtete ein wenig, daß Bertrand böse sein könnte. Aber der sagte bloß heiter: »Na, dann mag ja doch noch alles in schönste Ordnung kommen.« Und dann tauschten sie ihre Adressen und versprachen einander, daß sie in Verbindung bleiben wollten.

Pasenow nahm eine Droschke, um nach Westend zum Rennen zu fahren. Der Rheinwein, die Hitze des Nachmittags und wohl auch die Sonderbarkeit dieses Zusammentreffens ließen hinter der Stirn und unter den Schädelknochen - gerne hätte er die steife Mütze abgenommen- ein dunkles und brüchiges Gefühl zurück, nicht viel anders als das Leder des Sitzes, das er durch den weißen Handschuh hindurch mit den Fingerspitzen fühlte, ein wenig klebrig sogar, so sehr brannte die Sonne darauf. Es tat ihm leid, daß er Bertrand nicht eingeladen hatte mitzufahren und er war froh, daß wenigstens der Vater nicht mehr in Berlin weilte, denn der wäre sonst sicherlich hier neben ihm gesessen. Andererseits war er doch recht froh, daß Bertrand im Zivilanzug ihn nicht begleitet hatte. Aber vielleicht will ihn Bertrand überraschen, holt Ruzena ab und sie alle werden sich draußen auf dem Rennplatz treffen. Wie eine Familie. Aber das ist ja alles Unsinn. Mit so einem Mädchen würde sich nicht einmal Bertrand auf dem Rennplatz zeigen.

Als wenige Tage darauf Kamerad Leindorff Besuch seines alten Herrn empfing, war es für Pasenow wie ein Befehl des Himmels, das Jägerkasino aufzusuchen, damit er dem alten Leindorff, den er schon mit geradlinigem, geschäftigem Schritt die schmale Treppe dort hinaufsteigen sah, zuvorkomme. Er fuhr im Regimentswagen nach Hause und bekleidete sich mit dem Zivilgehrock. Dann machte er sich auf den Weg. An der Ecke begegnete er zwei Soldaten; er wollte schon lässig zum Mützenrand greifen, um ihren Gruß zu erwidern, da merkte er, daß sie ihn gar nicht gegrüßt hatten und daß er statt der Mütze den Zylinder trug; das alJes war irgendwie ungereimt und er mußte sogar lächeln, weil es so absurd war, daß der alte halbgelähmte Graf Leindorff, der an nichts anderes als an seine ärztlichen Konsultationen dachte, sich heute ins Jägerkasino begeben solJte. Am klügsten wäre es wohl, einfach umzukehren, aber da er dies jeden Augenblick tun konnte, hatte er ein kleines Freiheitsgefühl und ging weiter. AIIerdings wäre er lieber in die Vorstadt hinausgewandert, um den GemüsekelJer mit der rauchigen Petroleumlampe an der Mauer wiederzusehen; aber er konnte doch nicht in Gehrock und Zylinder im Norden draußen promenieren. Da draußen war der Abend wohl auch heute so zauberhaft verdämmert wie damals, doch hier im eigentlichen Zentrum der Stadt schien alJes der Natur feindlich zu sein, über dem lärmenden Licht und über den vielen Schaufenstern und dem bewegten Leben der Straße waren selbst der Himmel und seine Luft so sehr städtisch und so heimatsferne, daß es zu einem beglückenden und beruhigenden, dennoch beunruhigenden Heimfinden wurde, als er ein kleines Weißwarengeschäft entdeckte, das in schmalen Fensterehen Spitzen, Rüschen, angefangene Handarbeiten mit blauem Vordruck aussteiJte, und als er die Glastüre sah, die im Hintergrund des Ladens offenbar in einen Wohnraum führte. Hinter dem Verkaufstisch saß eine weißhaarige Frau, beinahe damenhaft, neben ihr ein junges Mädchen, dessen Gesicht er nicht sehen konnte, beide mit Handarbeiten beschäftigt. Er betrachtete die Waren in der Auslage und überlegte, ob man Ruzena mit solchen Spitzentüchlein nicht eine herzliche Freude bereiten könnte. AIIein auch dies dünkte ihn wieder absurd und er ging weiter; bei der nächsten Querstraße aber kehrte er zu dem Laden zurück, getrieben von dem Wunsche, das abgewandte Gesicht des Mädchens zu sehen; er erstand drei zarte Tücher, ohne sie eigentlich für Ruzena zu bestimmen, so aufs Geratewohl und beglückt, auch der alten Dame mit dem Einkauf Freude zu machen. Das Mädchen aber hatte ein gleichgültiges Gesicht, ja es schaute fast böse drein. Dann ging er nach Hause.

Im Winter, zur Zeit der Hoffestlichkeiten, die eine uneingestandene Hoffnung der Baronin waren, im Frühling, zur Zeit der Rennen und der Sommereinkäufe, bewohnte die Familie Baddensen ein schmuckes Haus im Westend, und an einem Sonntagvormittag stattete Joachim v. Passenow den Damen seinen Besuch ab. Selten kam er in diese entlegene Villengegend, die nach dem Muster der englischen Cottages sich rasch hier ausdehnte, obwohl bloß begüterte Familien, die eine ständige Equipage ihr eigen nannten, hier wohnen konnten, ohne des Nachteils der großen Entfernung zur Stadt allzusehr gewahr zu werden. Aber für jene Bevorzugten, die den räumlichen Nachteil solcherart sich mildern durften, war der Aufenthalt ein kleines ländliches Paradies, und Pasenow, die gepflegten Straßen zwischen den Villen durchschreitend, war von der Vorzüglichkeit dieser Wohngegend angenehm und herzlich durchdrungen. Manches war in den letzten Tagen unsicher geworden und dies hing auf eine unerklärliche Weise mit Bertrand zusammen: es war irgendein Pfeiler des Lebens brüchig geworden, und wenn auch noch alles an seinem alten Platze stand, weil die Teile sich gegenseitig stützten, so war mit dem vagen Wunsche, daß auch das Gewölbe dieses Gleichgewichts noch bersten und die Stürzenden und Gleitenden unter sich begraben möge, zugleich die Furcht aufgekeimt, daß solches sich erfüllen werde, und es wuchs die Sehnsucht nach Festigkeit, Sicherheit und Ruhe. Nun, diese wohlhabende Villengegend mit ihren schloßartigen Gebäuden in trefflichstem Renaissance-, Barock- oder Schweizerstil, umgeben von wohlgepflegten Gärten, aus denen man das Harken der Gärtner, den Strahl des Gartenschlauches, das Plätschern der Fontänen vernahm, strömte große und insulare Sicherheit aus, so daß man Bertrands Prophezeiung, daß auch für England noch nicht aller Tage Abend sei, wirklich kaum glauben konnte. Aus offenen Fenstern tönten Etüden von Stephen Heller und von Clementi: wohlgeborgen können die Töchter dieser Familien ihren Studien nachgehen; gutes Geschick der Sicherheit und der Sanftheit, von Freundschaft erfüllt, bis Liebe die Freundschaft ablöst und die Liebe wieder in Freundschaft verklingt. Von ferne, nicht von allzu ferne her krähte ein Hahn, als wollte auch er die Ländlichkeit dieses gepflegten Aufenthaltes andeuten: ja, wäre Bertrand auf der Scholle aufgewachsen, so würde er nicht Unsicherheit verbreiten, und hätte man ihn selbst in der Heimat gelassen, so wäre er für die Unsicherheit nicht empfänglich geworden. Schön wäre es, mit Elisabeth durch die Felder zu gehen, das reifende Korn zwischen die prüfenden Finger zu nehmen und abends, wenn der schwere Geruch der Ställe vom Winde herübergetragen wird, den sauber gekehrten Hof zu durchqueren, um nach dem Melken zu sehen. Dann stünde Elisabeth dort zwischen den großen rustikalen Tieren, viel zu schmal für die Gewichtigkeit dieser Umwelt, und was bei der Mutter bloß natürlich und heimatlich war, das wird bei ihr rührend und heimatlich zugleich. Aber zu alldem war es für ihn ja zu spät, für ihn, den man zum Fremdling gemacht hatte, und er ist- nun fiel es ihm ein - heimatlos wie Bertrand.