Buch lesen: «Himmelfahrt am Muttertag - Satirisch Heiteres und Ernstes für Freunde des gepflegten Suizids», Seite 3

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Selbst ist der Mord

Nahtod Erheiterndes, Ferntod Ernsthaftes und Selbst Mord Gepflegtes für den bildungshungrigen Quengelbruder/ die Quengelschwester in allen Lebens- und Sterbelagen des Beutelteufeldaseins

Selbst ist der Mann

Selfmademan

Selbst ist die Frau

Selfmadewoman

Selbst ist der Mord

Selfmadekilling

Könnte ich weiterspinnen bis zum Sankt Nimmerleinstag - Metaphern dieser Art gibt es seit Anbeginn der Erfindung der Sprache, des aufrechten Ganges und der Entdeckung des G-Punktes, auch wenn dieser in der Frühzeit des Homo Sapiens noch nicht unter diesem erotischen Stimulierungsbegriff bekannt war. Zuvor griff der praktisch begabte, aufs Überleben konzipierte Aufrechtgeher - auch Urahn genannt, zur Keule, zum Faustkeil oder einem in den Anfängen begriffenen Ackergerät; was hätten sich die Barfuss Artisten über einen Baumarkt gefreut - die wären schier Rattendoll geworden in ihrem Steinzeithäuschen. Daran hat sich ja bis zum heutigen Tage nicht all zuviel geändert. Barfuss schleicht keiner mehr durch die Werkzeug Rundum Versorger und was das Steinzeithäuschen angeht, so hat selbiges heuer Fenster mit Glas, eine Zentralheizung und einen Abtritt, auch Klo oder Toilette genannt, wo der moderne Mensch sich erleichtert von dem Scheißdreck, den er in sich hineinfrisst - und auch säuft. War früher einfacher, weniger kompliziert. Die Barfuss Geher stolperten ins Grüne - aber nicht zu weit, weil da ebensolche gefräßigen Räuber warteten wie er oder sie selber einer war. Dann wurde abgeprotzt - Hosen oder Röcke zum herunterlassen gab es noch nicht - der nackte Arsch war das Wahrzeichen des Homo sapiens erectus und so weiter, geschweige denn Wischpapier, vielleicht ein paar bröselige Blätter vom Vorjahr, auf denen die hart getrocknete Kacke schon lange nicht mehr dampfte, dennoch ihre Aufgabe wie grobkörniges Schleifpapier hinreichend erfüllte - aber damit nun genug Scheiße gemacht, gequatscht, geschrieben. Einmal im Monat ein erfrischend-gesundes Bad im nahen Moor, wobei man sich auch gleich der nutzlosen Verwandtschaft entledigte, die aus welchen Gründen auch immer, auf der Bärenhaut in der Gemeinschaftshöhle herum lag und der Horde unter dem Strich nur die Vorräte weg fraß, wenn diese dann zur Verfügung standen. Vom Selfmademan zum Selfmadekiller - gar nicht so weit weg, wenn nur die Proportionen stimmen. Wobei die Angelsachsen ja eine irgendwie anders geartete Ausdrucksweise, ein anderes Sinnverständnis inne haben, wie die Festlandeuropäer und besonders die Menschen im deutschen Sprachraum. Da heißt es zum Beispiel „jump the Knife“ auf gut Deutsch „über die Klinge springen“ oder bei unseren nahöstlichen Energielieferanten „ride the Knife - die Klinge reiten„. Verbildliche sich der gemeine deutsche Mittelstandsbürger dieser Metapher: da hält einer eine Klinge und der andere springt darüber oder reitet darauf. Von Schnecken ist das ja bekannt - Rasierklinge und so. Aber was hat das mit Selbstmord zu tun oder Tötung durch dritte Hand? Die deutsche Sprache ist sehr präzise und ungemein vielfältig. Das hat schon Luther begriffen und übersetzte flugs die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche - Hochdeutsche, eine Sprache - Schrift, die jedermann verstehen und wenn er selbigen kundig - auch lesen konnte. Ein Quantensprung in der Kommunikation, mal abgesehen von den Comics des Mittelalters, den bunt bemalten Fenstern in den Kirchen. Als Mann kann ich mit einer Frau einen neuen Mann oder eine neue Frau machen - das ist dann ein männliches oder weibliches Kind, wenn es geboren wird und weiterleben sollte - muss - oder so. Daraus kann sich dann im Laufe der Zeit - Jahrzehnte vergehen - ein Mann/eine Frau entwickeln (muss aber nicht). Dieser Mann/diese Frau hat aber Zeit seines/ihres Lebens die Last, welche ihm/ihr durch die vollzogene Erzeugung seiner/ihrer Eltern zuteil wurde, bis ins Grab zu tragen. Von Selfmade oder selbst gestrickt kann da überhaupt keine Rede sein. Ist mithin völliger Blödsinn. Trotzdem wimmelt es in unserem deutschen Sprachgefüge nur so von diesen Anglizismen, wider besseres Wissen. Wie in einem Tollhaus geht es in den Werbeanzeigen, Zeitungen und Fernsehfilmen zu, wenn die Sendezeit dieser kurzweiligen Verblödungsinstrumente ansteht die nur einen Zweck erfüllen sollen - müssen; dem Menschen ein Erzeugnis aufzuschwatzen das er nicht braucht für ein Geld, das er nicht hat. Halleluja - da lacht der Klingelbeutel - die Seele aus dem Feuer springt - wenn das Geld im Kasten klingt. Und weil das so schwierig ist für unsere nichtdeutsch sprechenden Nachbarn, wird in regelmäßigen Abständen eine Rechtschreibreform durchgeführt - so wie in anderen Disziplinen auch geübt. Irgendwann wird nur noch in Sprechblasen und Telegrammsätzen kommuniziert, wie es uns die alliierten Freunde nach dem Weltkrieg Zwei erfolgreich beigebracht haben. Verlust des Nationalbewusstseins - so nennt sich dieser Vorgang. Für die meisten hat Nation denselben Stellenwert wie ein Spiel der Nationalelf, die EM oder WM. Aber dann ist Schluss, weg mit dem ewig Gestrigen. Geht aber nicht so einfach - noch nicht. Da sitzt immer noch das steinzeitliche Erbe in unseren Genen, und erst wenn das restlos ausgemerzt ist, sind wir keine Reptilien mehr. Obwohl - ich mag die Panzerechsen, ich mag sie sogar sehr. Und auch die Dinos - Gott oder wer auch immer habe sie selig. Weil - die Gemeinsamkeiten zwischen uns und diesen archaischen Tierchen ist phänomenal. Das waren die ersten Selfmade Individuen. Muss ja so gewesen sein, eine andere Erklärung ist gar nicht vorstellbar. Da braucht es keinen Jahrmillionen währenden Rückblick, da genügt ein Augenzwinkern in die Gegenwart, das jetzt - während ich mit diesem verkackten Firlefanz meinen Laptop traktiere - kein Wunder, dass die Elektronenkiste immer häufiger Erstickungsanfälle trainiert - ich habe das unterschwellige Gefühl, dieses Bit und Byte Helferlein ist auf dem Weg zum Selfmade Laptop. Na Mahlzeit - dann können wir gleich die Abkürzung und den Rückweg zur Keule einschlagen und selbiges auf den Klappdeckelkasten tun. Selfmade - selbstgemacht - aha - sind wir doch wieder bei der guten alten deutschen Sprache angelangt, tauchen wir ein in das Spinnennetz eines Sprachgefüges aus dem - ist man(n)/frau erst einmal in ihm gefangen, niemals wieder herausfindet, geschweige sich dann aus ihm befreien kann. Anders herum - an zahlreichen in- und ausländischen Hochschulen wird Germanistik gelehrt und studiert mit einer Hingabe, die durchaus mit einem Hang zu SM (nicht Selfmade sondern Sado - Maso) vergleichbar ist. Es gibt Ausländer die Deutsch besser sprechen als ihre eigene Mutter- oder Vatersprache; letztere nur dann anzuführen, wenn der Erzeuger weder Alkoholiker, noch Drogenkonsument. Käferfahrer, Analphabet oder Discounterkunde ist. Die Monatskarte des ÖPNV zählt nicht, die bleibt außen vor. Ein weiteres Auswahlkriterium auf dem Weg zum Selfmade - sie werden es sicher schon bemerkt haben - das man and woman habe ich schon ausgespart, als nächstes verschwindet Self - dann haben wir/ich/sie es geschafft - endlich können wir/sie/es miteinander tun - deutsch sprechen wie es uns die Alten lehrten, jedenfalls habe ich die zuvor erwähnten Anhängsel weggelassen, weil - das Auswahlkriterium steht zur Auswahl an. Eines dieser Kriterien auf dem Weg zum Selbst gemacht sein ist zweifellos der jährlich zweimal stattfindende Schlussverkauf - der unbeirrbar und unnachsichtig an die Jahreszeiten geschmiedet ist; na - dämmert es ihnen - hat was mit Sommer und Winter zu tun. Sie können das auch googeln - oder deutsch formuliert - in einem elektronischen Nachschlagewerk über ihr elektronisches Helferlein, auch Klappdeckelfernseher genannt, erfahren. Dort finden sie unter zivile Großkampftage in Kaufhäusern oder anderen Verbrauchsgüter bereitstellenden Einrichtungen jene Begriffe wie Sommer- oder Winterschlussverkauf. Es sind die herausragenden Ereignisse im jährlichen Lebenszyklus des selbstgemachten Menschen, noch vor dem Weihnachtsfest, vor Ostern, dem Geburtstag, der eigenen Scheidung von der unbrauchbar gewordenen Ehefrau, der Bestattung der hochverschuldeten Erbtante, dem wiederholten Verlust der ÖPNV Fahrerlaubnis wegen exzessiver Besäufnisse in öffentlichen Parkanlagen, dem unerlaubten Urinierens in den Briefkasten des blinden Nachbarn, weil das Quietschen des Klappdeckels sie störte... die Auflistung bis zur Bestimmung des einen entscheidenden Begriffes könnte ich fortsetzen bis ihnen vom Lesen die Augen tränen oder sie vom Dünnschiss geplagt dem steinzeitlichen Triebe folgen, die Stinkdüse öffnen und der Verdauungsbrühe freien Lauf oder Schuss lassen. Ich hatte vor Hundert Jahren oder mehr - weiß nicht - einen Schulkameraden, der konnte aus zehn Metern in eine Flasche scheißen - versuchen sie das mal an einem stillen Örtchen - erst mal Probeweise, bevor sie damit an die Öffentlichkeit gehen. Pflastermaler und Graffiti kann jeder irgendwie, aber aus zehn Metern in eine Flasche? Da fehlt nur ein Meter zum Elfer, und selbst die werden von hoch bezahlten Fußballmillionären noch vergeigt. Daran lässt sich erkennen, welche Körperbeherrschung zu dieser Leistung vorhanden sein muss. Aus zehn Metern in eine Flasche scheißen - ich pisse ja schon neben den Klopott, und der ist nur einen halben Meter entfernt und groß wie ein Bierfass. Im Leben ist halt alles nie so eingerichtet, wie wir es gerne hätten. Da kommt so ein Sommer- oder Winterschlussverkauf gerade recht. Das sind übrigens die beiden einzigen Ereignisse im Jahr, wo der verbrauchsintensiv lebende Mensch die Erlaubnis zum Töten hat, jedenfalls gedanklich und verbal - wenn er/sie es denn schafft bis in die Tempel der Konsumverheißung vorzudringen. Eines bedingt mithin das andere - dazu ist nur der selbstgemachte Mensch fähig, er mutiert dann zum selbstgemachten Mörder - zum Selbstmord Mörder - hirnrissiger geht es nicht mehr, ist ein Altleiden aus meiner Kindheit, als ich noch in Begleitung meiner Gebärerin und/oder meiner Tante an diesen Kamikaze Einsätzen teilnehmen musste, um auch für mich "was Nettes" und vor allem "preiswertes" zum Anziehen auszugucken. Dieser frühkindliche Überlebenskampf aktivierte andererseits schlagartig jene T-Rex Gene in meinem Cortex-Hypothalamus, welche mir in meinem späteren, teilweise selbstgemachten Leben fallweise von Nutzen waren. Schlussverkäufe sind Ausdruck kollektiver Hysterie oder Epilepsie und mithin gemeingefährliche Ereignisse. Stellen sie sich ein Meer voll Quallen vor, die ihre Tentakeln in alle Richtungen ausschwingen lassen. Im Ozean sieht das sehr elegant und filigran aus - aber an Land? Egal, wenn sie von diesen Giftfäden eins gewatscht kriegen, gehen die Rollläden herunter, todsicher. Wäre ja auch total bescheuert, wenn der Qualle ihr Fischlein oder die halbgare Garnele ob ihres Einsatzes von dannen schwömme. An den Schlussverkauftagen lässt das menschliche Verhalten einen ebensolchen analogen Schluss zu nur mit dem Unterschied, dass der Zweibeiner nur - eine Vorsehung der Evolution - zwei Greifwerkzeuge hat, die er aber an den Wühltischen und Kleiderständern gnaden- und vor allem rücksichtslos zum Einsatz bringt. Dabei ist jedes dieser zweibeinigen Wesen so in sich und den vor ihm liegenden Beutezug investiert - der zudem fast immer ohne ein Wort vonstatten geht - Konzentration ist die Seele des Schlussverkaufs, nur die Augen und Greifwerkzeuge artikulieren lautlos die imaginäre Absicht, nach jenem oder diesem Teil/Artikel zu schnappen, und das in einer Geschwindigkeit, die selbst eine Gottesanbeterin sprachlos macht. Das ist umso erstaunlicher, da die zweibeinigen Fangschrecken an den Wühltischen und zwischen den Kleiderständern fast ausnahmslos dem weiblichen Geschlecht angehören. Diese kindlichen Schlussverkaufs Erfahrungen kamen mir später sehr zupass, besonders beim Militär, wo ich zum Meister des Wegduckens, des Drückens, des Tarnens und Verpissens in der Etappe mutierte. Auch ein T-Rex weiß instinktiv wann es an der Zeit ist, den schuppigen Hals einzuziehen und eine Biege zu machen. Von wegen Selfmademan - Selfmadewoman - Selfmadekiller - alles selbstgemacht - wie früher bei Muttern. Da wusste man als Heranwachsender genau wo der Hammer hängt, wann die Glocken läuten - wenn auch nicht immer warum. Wieder so eine unberechenbare Art des weiblichen Terminus der Frau - die Sprunghaftigkeit im Bezug auf ihre Gefühle und ihr Verhalten. Mich überkamen schon als Kind berechtigte Zweifel an der Ernsthaftigkeit des göttlichen Willens zum einen, und an der vorgeblichen Aussage, dass die Weiblichkeit aus der Rippe des männlichen Gegenstücks geformt wurde. Da gab es noch keinen Charles Darwin, aber bereits antike Forscher, die sich durchaus ihre Gedanken machten. Die meisten von ihnen wurden kurzerhand erledigt, damals eine durchaus gängige und vor allem endgültige Praxis. Wo wir gerade beim Erledigen sind - also der saloppe Ausdruck für platt machen, Kopf kürzer - den Docht ausblasen - capice; da hat es so seine Bewandtnis mit dem Leben nach dem Tod - soll ja Zeitgenossen gegeben haben und noch geben, die schon mal einen Blick auf die andere Seite riskierten, das ist so, als wenn man in ein schwarzes Loch hineingesogen wird - da weiß man auch nicht, wo man auf der anderen Seite landet. Nur ist das mit dem Nahtod viel heller - Licht ohne Ende, das soll so hell sein, dass man sich kurz vorm Abnippeln noch eine Sonnenbrille aufsetzen soll, um nicht zu erblinden. Ist das bescheuert. Den Löffel weglegen mit Sonnenbrille auf den Glupschern. Kann ich noch verstehen beim Schifahren, wegen dem vielen Glitzern und damit man die Piste sieht, bevor so ein Schneebrett abgeht wie Schmitz's Katz. Die ganze Sache ist nicht koscher, diese Nahtodkiste stinkt doch, will nur keiner zugeben, also den Deckel drauf halten. Das mit dem hellen Licht am Ende des Tunnels - so werden die Erlebnisse von den "Zurückgekehrten" beschrieben, hat nämlich ganz andere Ursachen. Noch mal zurück zu den Steinzeitfiguren. Da stapften die Kerle durch das Neandertal mit der Keule in der Hand auf der Suche nach einer gehbehinderten, blinden Wildsau, die es zu erlegen galt. Die Frauen der Männer blieben derweil in ihrer Kalksteinröhre zurück - jahrein - jahraus, und weiter vorne, so nach ein paar Hundert Metern oder noch mehr, da leuchtete es hell, so hell wie ein Stern. Kein Wunder - das war der Höhlenausgang. Dieser Eindruck hat sich über die Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende in den Genen des Aufrechtgehers festgefressen wie eine Filzlaus unter der Vorhaut. Und irgendwann waren die Frauen der Männer auch mal schwanger, bekamen Nachwuchs so wie heute auch - nur unter ganz anderen Voraussetzungen. Was muss im Kopf von dem Frischling rund gegangen sein, als er aus der Bauchhöhle seiner Mutter - gelegen in völliger Dunkelheit, unter immensen Anstrengungen, tierischem Gebrüll und einem elementaren Pressdruck durch den Gebärschlauch in das stinkende Dunkel einer verkackten, kalten Höhle gejagt wurde, in die von irgendwoher ein helles Licht fiel, leise, unhörbar, ein weißer Fleck im Auge des Säuglings, so wie Terra inkognito - unbekanntes Land. Da fegte ein Schock nach dem anderen durch die weiche, blutverschmierte Kleinstkindbirne in der sich nur ein Wunsch manifestierte - bitte großer Wodan oder wer auch immer, lasse meine Mama mich in ein weiches, sauberes Bettchen legen, von einer barmherzigen Rotkreuz- oder besser noch Säuglingsschwester behütet, auch wenn diese erst in ein paar Tausend Jahren erfunden werden. Bis dahin ziehen wir uns nochmals zurück und lassen uns von ein paar durch geknallten Genforschern vom Albtraum des Nahtodes und dem Dämon der Erinnerung an unsere Höhlenwohnung mit Aussicht auf den Bach mit Wasserfall befreien. So war uns der Homo Sapiens helfe. Das ist die Mär vom Nahtod - kein Tunnel mit Licht am Ende, sondern der Ausgang der Höhle im Neandertal, wo bereits die Bären, Luchse und Wölfe auf einen warteten und im Handumdrehen aus dem Nahtod ein reales Ableben machten - für eine ganze Ewigkeit lang. Halleluja. Drauf geschissen - es geht hier um grundsätzliche elementare Dinge - ich kann mich nicht selbst ermorden weil, per Definition in jura der Mord eine vorsätzliche, aus niederen oder selten höheren Motiven begangene( z.Bsp. Erbschaft, Lottosechser, Ehefrau-Ehemann, Parkplatzstreit, Schwarzfahren-Schwarzärgern, Hundehaufen, allgemeines Unwohlsein, Überdruss, laute Musik, Verspätungen, Sonderangebote usw.) Tat ist, die das Leben eines Dritten per Handschlag gegen seinen Willen beendet(bildlich zu sehen). Der oder die Andere muss nämlich ihr/sein Einverständnis erklären - schriftlich mit eigenhändiger Unterschrift - am besten vor Zeugen, damit ihnen hinterher niemand ein Pfund Scheiße ans Bein kleben kann. Nennt sich dann Tötung auf Verlangen, bei unseren Nachbarn in der Schweiz heißt das "Heidi hebt ab" oder "Heidi macht rüber" - Scherz beiseite - Sterbehilfe. Und dafür muss man in die Schweiz fahren, wenn man das Geld für eine Bahnkarte oder den Bus ausgeben möchte. Ist ja nur einmal im Leben, man(n)/frau gönnt sich ja sonst nichts, und dann auch nur einfache Fahrt - keine Rückfahrkarte. Da kann man letztmalig zu Lebzeiten richtig sparen und in diesem Bewusstsein die letzte Fahrt auch lustvoll genießen - wegen der Landschaft. Also Selbstmord - genauso ein schwachmatischer Begriff wie Nahtod aus Leidenschaft oder so. Selbsttötung - wenn ich es durch eigene Hand erledige, Beihilfe, wenn jemand assistiert und vorher kassiert. Sterbehilfe, wenn ich mich vertrauensvoll in ein deutsches Krankenhaus/eine Seniorenresidenz begebe. Dort wird ihnen auch fallweise ohne Sterbewunsch derselbige erfüllt - dann haben sie halt die Arschkarte. Auch Hospitäler und Altenablagen möchten auf ihre Kosten kommen - und nicht nur dieselbigen bis zum Sankt Nimmerleinstag haben. Eine ganz andere Variante wäre die Teilnahme an einer Großveranstaltung, da böte sich im Ernstfall sogar die Alternative etwaige Ansprüche zu vererben, auch wenn sie selbst davon keinen Nutzen mehr hätten außer dem, dass ihr Selbsttod einem Dritten noch eine gewisse Einträglichkeit beschert. Fußballstadien sind da ideal, besonders die Kurven rivalisierender Fans - auch Blöcke genannt. Da fängt man sich flugs eine Rakete oder ein anderes brennbares Objekt ein, welches sich in Windeseile durch ihre Second Hand Jacke, ihr Nylon Hemd und zu guter Letzt in den rachitischen Brustkorb frisst (falls vorhanden, dann dauert es etwas länger). Konzerte haben ihren eigenen Zerreißpunkt - gleich hinter den Gitarrensaiten, da röhrt der Dino auf Volllast; wenn die Punks, Gruftis und Metals ihre Birne mit Lichterglanz füllen, dann nimmt selbst der Gehörnte seine Paarhufer in die Hand und gibt Speed, bis die Leber platzt. Unter so einer explodierenden Masse zu verschwinden oder einfach von jetzt auf gleich zum Jupiter geblasen zu werden - das hat schon was - da rührt einen der Eishauch der Geschichte an - wirklich. Autorennen - besonders die legendären Rallyes, die Rennstrecke nur gesichert - wenn überhaupt, durch ein paar zerfressene Strohballen oder ein handgeschmiertes Schildchen. Ansonsten standen und lagerten die PS verseuchten Abgasröchler und Gehörinvaliden auf Schrittweite neben der Rennstrecke, bis sie von den vorbeidonnernden Boliden in eine Wolke aus Dreck, Abgas und Lungenkrebsanteilscheine gehüllt wurden. Ja - ja - lange ist es her, heuer haben diese schwer entflammbaren Benzinfresser längst ihren Schrecken verloren, nicht einmal die Rallye Paris - Dakar kann mit nennenswerten Verlusten an Hominiden global für faszinierendes Unwohlsein und kribbelndes Entsetzen sorgen. Bei einem Flugzeugabsturz den Sabbel zu schließen ist wesentlich wahrscheinlicher. Man/Frau muss nur die richtige Propellerschleuder erwischen. Kreuzfahrten mit Riesenpötten - der letzte Schrei - aber nur bis der Eisberg voraus kommt, dann gehen auch im Achterschiff die Lichter flöten - wenn man Glück hat - richtig Glück. Da darf man dann auch nicht zimperlich sein, kein sentimentales Gedusel - da muss man/frau dann durch. Ist ja auch nur ein einziges Mal, passiert ihnen dann garantiert nicht mehr in diesem Leben. Todsicher. Schlussverkäufe hatten wir schon, bleibt noch Extremsport - Bungeejumping - natürlich mit zu langem Seil, was hätten sie sonst davon. Da bleibt kein Auge trocken, wenn Mutter Erde auf einen zukommt - oder wir ihr entgegen - rasend schnell - Kopf voraus wie beim Hechtsprung vom Zehner Brett. Klatsch - Platsch - Aufschlag - Matsch - so einfach ist das, der letzte Sprung in Zeitraffer - für die Daheim Gebliebenen ...äh Zurück ...äh Hinterbliebenen. Perfide ist Fallschirmspringen ohne Schirm, natürlich aus großer Höhe - merken sie aber erst nach Ziehen der Reißleine - hahaha… Gott bless my friends - Gott schütze euch, wo immer ihr auch gerade das Leben genießt (gilt für beide). Ist nur ein frommer Wunsch - mehr kann ich nicht tun - will es auch nicht, weil - das Leben ist doch ziemlich kurz, und man(n)/frau ist so lange tot. Ich sage nur Dinos - die werden jetzt ausgegraben mitsamt den Steinzeitfreaks, nach fünfundsechzig Millionen Jahren, präpariert und dann in Museen zur Begaffung verfrachtet. Möchten Sie im Museum als ambulantes Monument herumstehen und von tauben Nüssen beglotzt werden? Ich nicht, dann lieber Knochenmühle, ab in den Sack und als Streumittel für die Winterzeit bereit halten. So als Alternative. Vorschläge habe ich noch genügend, schlimmstenfalls bis in die Ewigkeit, aber wer interessiert sich dann noch dafür, wenn hier bei uns in fünf Milliarden Jahren alle Lichter ausgehen. Tatsache - dann schaltet der Heliumkocher oben im Weltall endgültig auf Sparflamme und den Nuklearbrenner aus. Dann wird es auf der Erde im wahrsten Sinne des Wortes erst glühend heiß, weil unser Stern sich ausdehnt wie ein schwangerer Blauwal, um hernach die Wandlung in eine Supernova zu vollziehen. Wenn wir das hinter uns haben - schon lange vorher sind wir zu weniger als Staub zerfallen, wird es Arschkalt auf der Erde - Weltraumkalt. Dagegen kommt ihnen ein Schockgefrierer wie eine Hochleistungssauna vor - weil - ein bekannter Küchengerätehersteller wusste schon immer lange vor allen anderen, was Frauen wünschen. Auch so ein Nahtodmärchen - aber dieses Mal nicht aus dem Neandertal. Denn die Kühlgeräte sind Realität - wie das Ableben aus Leidenschaft, Überdruss, Langeweile, Gleichgültigkeit, Desinteresse, Unlust, innerem Impuls, bei Verstopfung, Harndrang, Geisterfahren, Pissen auf Oberleitungen, zu starkem Pressen beim Kacken, Oktoberfestbesuchen und Schwarzfahren auf stillgelegten Bahnstrecken des ÖPNV, Steuerbescheid Finanzamt, Berufung zum Feldgeistlichen, Ernennung zum Oberhausmeister in Ruinen usw. Das ist nur eine erste Einsicht in die schiere Unendlichkeit aller möglichen Möglichkeiten das eigene wie das Ableben anderer zu legitimieren. Ich hege nur insgeheim berechtigte Zweifel daran, ob mir so viel Lebenszeit bleibt, um alle Angebote dieses einzigartigen Vorgangs auszuloten - viel wahrscheinlicher ist, dass ich schon vorher auf natürliche Weise den berühmt - berüchtigten Löffel weglege und sich mein oder der anderer Ablebenswunsch von selbst erledigt. Dann geht es mit Überlichtgeschwindigkeit zurück in den kosmischen Suppenkessel, wo mit riesigen Rührlöffeln die amphibische Urscheiße bis zum Ende aller Zeiten um und um gerührt wird. Ab und an schlägt dann der Oberindianer den Löffel in die Unendlichkeit ab, so wie ein im Tremens Delirium taumelnder Suffkopf seinen Urinschlauch auswringt, und aus dieser Schleuderbewegung entstehen dann wiederum neue Universums, Galaxien, Sonnensysteme, schwarze Löcher - und jede Menge ... na - sie wissen schon. Übrigens - mein After ist schon seit Jahrzehnten autonom - ist kein Scherz. Trotzdem will er vermummt gehen wie die meisten Arschlöcher. Ist auch so eine Weisheit - wer immer nur der Herde hinterher latscht, sieht letztlich eben nur die Vorgenannten. Wie das die Millionen Viecher aushalten, die in jedem Jahr zwei Mal unten in Afrika diese Riesenwanderung auf sich nehmen, nur um was zu fressen zu finden? Da trampelt doch ein Huftier durch die Kacke des anderen, wochenlang. Und wundern sich hernach, dass sie nicht mehr vorwärts kommen, weil - die Kacke an den Hufen, die Hitze tagein - tagaus und die Trockenheit. Ruck - zuck sind die Hornlatschen hart verklumpt und dick wie Melonen - Feierabend - aus und vorbei, das Festmahl für die Löwen, Geparden, Leoparden, Krokodile, Hyänen, Geier und all das andere Fleisch fressende Räubervolk ist bereitet, weil - die Huftiere nun nicht mehr leichtfüßig herumhufen können. Ob die dann auch den Nahtod erleben - wahrscheinlicher ist so eine Art Schocktod, sagen die Naturwissenschaftler. Soll das Ergebnis von Beobachtungen sein. Die Beutetiere rühren sich dann nicht mehr und ergeben sich in ihr Schicksal, wenn sie zu der Erkenntnis gelangen, das Herumstrampeln und Zappeln bringt es nicht mehr, also halt durch bis es vorbei ist. Bei den großen Viechern mag das ja noch angehen, aber wie sieht das bei Einzellern aus, Amöben, Pantoffeltierchen oder so? Erscheint bei denen auch Licht am Ende des Tunnels? Von Pflanzen weiß man sicher, dass sie sich unterhalten, eine Art Raschelkommunikation betreiben, das geht über die Blätter. Die fühlen auch Schmerz und Bedrohung, wenn der Gärtner mit der Schere kommt. Einige Pflanzen werfen dann vor Angst ihr Geraschel ab oder stellen mitten im Frühling auf Herbstfarbe um. Von Fischen weiß man nur, dass sie sich ebenfalls unterhalten - unter Wasser. Liegen sie dann in der Dose verpackt im Regal - oder eingeschweißt in eine Kunststofffolie, denn das Licht am Ende des Fischnetzes ist die Ladeluke in den Trawler, wenn das Fangnetz geleert wird, wer weiß - ein Schwätzchen von Dose zu Dose. Später zuhause - wenn ich der Heringsdose den Deckel lüfte; welch ein Schock muss das für den Bückling sein, wenn es von einer Sekunde zur anderen gleißend hell wird. Dass das die Farbe von meinem Porzellanteller ist, kann er ja nicht wissen - oder doch? Der Goldfisch in seinem runden Glas denkt auch, dass ich der liebe Gott bin, weil ich ihn füttere und ihm jede Woche das Badewasser wechsle. Mir wechselt niemand das Badewasser, und füttern muss ich mich alleine. Darf ich dann Gott hinterfragen? Warum mache ich mir Gedanken über diesen Firlefanz, wo ich doch für jeden Scheiß selbst aufkommen muss. Sie sehen, Nahtod, Selbsttötung und der ganze Schmock drum herum, eine wirkliche Antwort ist nirgends in Sicht. Jeder weiß alles irgendwie, aber alle wissen nichts irgendwo, können aber jeden Scheißdreck erklären irgendwann. Oder kennen sie eine Tierart die aus Vorsatz heraus ihre Selbsttötung betreibt? Nicht die der Verwandtschaft, das ist was ganz anderes, das haben wir ja zuhauf in den eigenen Familien - nein -Hand oder vielmehr Pfote, Klaue, Kralle und was sonst noch an sich anlegen - nicht beim Onanieren oder Arsch wischen; nee Leute...

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18+
Umfang:
50 S.
ISBN:
9783961189410
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Rechteinhaber:
Bookwire
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