Buchdauer 110 Seiten
Über das Buch
Lukas ist scheinbar privilegiert. Er hat Auftreten. Er hat Bildung. Er hat Anziehungskraft. Dennoch fällt ihm auf, dass es in seinem Inneren etwas gibt, das nicht stimmt. Er kann nicht beschreiben, worum es sich handelt. Tatsache ist nur, dass ihn etwas daran hindert, ein normales Leben zu führen. Wiederholt ist dies im Rahmen seiner verschiedenen Arbeitsstellen deutlich geworden, die er angetreten hatte, aber jeweils nach überschaubarer Zeit wieder beenden musste. Er begreift nicht, warum stinknormale Büroarbeit für ihn unerträgliche Hölle bedeutet. Leidvoll realisiert er, dass er nicht für seinen Lebensunterhalt sorgen kann. Er beschäftigt sich stark mit der Beobachtung seiner selbst und seiner Umwelt. Oft streift er alleine durch die Stadt und verweilt in modernen, kleinen Hipster-Cafés.
Lukas erkennt, dass er seinen Konflikt nicht löst, indem er, wie er es in der Vergangenheit mehrmals getan hat, wieder eine neue Arbeitsstelle antritt. Daher begibt er sich in eine Klinik, wobei er die Hoffnung hat, den Grund für sein Leiden im Berufsalltag aufzuklären und besser zu verstehen. In der Klinik trifft er schicksalhaft auf eine Ärztin, die seine leidensbedingte Vulnerabilität für die Verfolgung ihrer sexuellen Bedürfnisse brutal ausnutzt. Lukas entwickelt in der Klinik einen Erklärungsansatz, der das Handeln der Ärztin in ein geradezu positives Licht rückt und gar einen medizinischen Nutzen für ihn unterstellt. Schließlich ist es jene Ärztin, die ihn vorzeitig aus der Klinik entfernt und ihn auf eine Reise nach Schottland mitnimmt. Auf eine Reise zum Horizont. Lukas freut sich über das Abenteuer und lächelt die Ärztin an. In seinem Inneren ahnt er aber, dass das sein letzter Gang sein wird.
