30 Minuten Kreatives Netzwerken

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30 Minuten Kreatives Netzwerken
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Christiane Wittig

30 Minuten

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Dr. Sandra Krebs, GABAL Verlag GmbH

© 2010 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

2., überarbeitete Auflage 2012

Das E-Book basiert auf dem 2010 erschienenen Buchtitel “30 Minuten Kreatives Netzwerken” von Christiane Wittig, ©2010 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-424-7

ISBN epub: 978-3-86200-829-2

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.


Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Der Nutzen von Netzwerken

Wann Netzwerken sinnvoll ist

Netzwerken mit klaren Zielen

Die Frage nach dem Zeiteinsatz

Checkliste

2. Netzwerke gestalten und pflegen

Bestehende Netzwerke nutzen

Eigene Netzwerke gründen

Kontakte pflegen

Checkliste

3. Netzwerken im Internet

Kontakte knüpfen in Online-Netzwerken

Netikette im Internet

Kombinieren Sie die elektronische mit der persönlichen Welt

Test

4. Netzwerken im Job

Gelegenheiten für berufliches Netzwerken

Der eigene Einsatz

Wie Sie von beruflichen Netzwerken profitieren

Checkliste

5. Privates Netzwerken

Was erwarten Sie von privaten Netzwerken?

Die Chemie muss stimmen

Checkliste

6. Netzwerken von Jung bis Alt

Jugendliche Netzwerker

Netzwerken im Alter

Checkliste

Fast Reader

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Netzwerken – oder Networking – ist so alt wie die Menschheit. Wo immer sich Menschen begegneten, entstanden Netzwerke. In der Nachbarschaft, im Beruf, beim Sport.

Heute sind wir mehr denn je auf den Austausch mit anderen angewiesen. Zwar nimmt das Spezialistentum stetig zu, gleichzeitig aber müssen die Spezialisten sich untereinander immer mehr vernetzen. Angesichts immer komplexerer Zusammenhänge kann kaum jemand mehr allein Projekte zum Erfolg führen. Der Begegnungskommunikation gehört die Zukunft.

Um Netzwerker zu werden und die Vorteile effektiven Netzwerkens zu nutzen, sollten Sie kein Einsiedler-Dasein führen. Sie können nicht damit rechnen, dass fremde Menschen Sie aufspüren und Ihnen ihre Kontakte auf dem Silbertablett präsentieren. Auch sollten Sie sich erst einmal fragen, was Sie selbst in ein Netzwerk einbringen möchten, bevor Sie Gegenleistungen erwarten. Netzwerken ist ein Geben und Mit-Nehmen. Machen Sie sich bemerkbar. Sagen Sie Ihre Meinung. Bringen Sie sich ein! Man kann nur ernten, was man vorher gesät hat.

Je mehr Sie von sich preisgeben, von Ihren Kenntnissen, Ihren Stärken, Ihren Wünschen und Ideen, desto größer ist die Chance, Menschen zu treffen, die ähnliche Ziele und Vorstellungen haben und Sie bei Ihren Zielen unterstützen können.

Netzwerken Sie nicht gegen Ihre Natur! Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollte es Ihnen auch Spaß machen. Nur so genießen Sie den größtmöglichen Erfolg.

In diesem Buch geht es aber nicht nur um Business-Kontakte. Es soll vielmehr deutlich machen, wie Netzwerke uns in allen Lebensphasen begleiten können. Und dass dies nicht ohne persönliche Beziehungen, Menschenliebe, Wertschätzung und Pflege geht.

Sie erfahren, welche Gelegenheiten Sie zum Netzwerken nutzen können, wo sich das Internet anbietet und welche Qualität Ihnen berufliches Netzwerken bietet. Außerdem erhalten Sie Tipps, wie Sie im privaten Bereich auf Beziehungen nicht verzichten müssen und was für junge und alte Menschen jeweils besonders wichtig ist.

Ich wünsche Ihnen Freude beim Lesen und viele gute Inspirationen für Ihr eigenes Netzwerken.

Ihre

Christiane Wittig

1. Der Nutzen von Netzwerken

Zu Beginn meiner Selbstständigkeit wusste ich nicht, was beruflich auf mich zukommen würde. Wie es sein würde, allein zu arbeiten. Ich wusste nicht, ob ich die Disziplin weiterhin aufbringen würde, morgens um acht oder halb neun am Schreibtisch zu sitzen. Schließlich gab es niemanden mehr, der mir Vorschriften machen konnte. Es gab aber auch niemanden, der mir morgens mal schnell die Erlebnisse vom Wochenende erzählen wollte oder mit dem ich meine Ideen für das neue Projekt besprechen konnte. Ich fühlte mich allein und empfand ein Informationsdefizit. Mir fehlte die Kommunikation mit den Kollegen. Mir wurde klar: Ich brauchte den Austausch mit anderen. Also ging ich auf die Suche. Bald stellte ich fest, dass es unendlich viele Möglichkeiten gab, Kontakte zu knüpfen. Mit vielen unterschiedlichen Ansätzen. Um nicht die Orientierung zu verlieren und um mich nicht zu verzetteln, musste ich mir ein Konzept zurechtlegen.

Mit welchen Kollegen wollte ich arbeiten?

Welchen Personenkreis wollte ich kennenlernen?

Welche Kontakte konnten mir für mein Business nützlich sein?

Welche Informationen wollte ich bekommen?

Wo wollte ich selbst etwas einbringen?

Was wollte ich verändern?

1.1 Wann Netzwerken sinnvoll ist

Für alle Teilnehmer an wirtschaftlichen Prozessen bieten Netzwerke wertvolle Informationen und Ressourcen. Außerdem schaffen sie Stabilität, Kooperationsmöglichkeiten und Ideenfindung in sich ständig verändernden Märkten.

 

Aber nicht nur im beruflichen Kontext trägt aktives Netzwerken zu mehr Erfolg und Zufriedenheit bei. Auch im privaten Bereich erhöht kreatives Netzwerken die Lebensqualität. Durch den persönlichen Austausch mit Menschen, die gleiche Interessen, einen ähnlichen Beruf oder eine ähnliche Ausbildung haben, erhalten Sie neue Impulse und Ideen.

Diese Kontakte können z. B. Freiberuflern die persönliche Zusammenarbeit in einem Unternehmen ersetzen. Für Angestellte lohnt sich Netzwerken im Hinblick auf das Schauen „über den Tellerrand“, für mehr Informationen über den Wettbewerb, die Erweiterung beruflicher Kontakte und die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Arbeitskreise, Verbände und deren Veranstaltungen bieten wertvolle Plattformen für persönliche Beziehungen, Erfahrungs- und Ideenaustausch. Und was wäre privates Netzwerken ohne den Hinweis einer Freundin, dass im Nachbarort eine neue Boutique eröffnet hat, oder die Erzählung der Nachbarin über ihren tollen Zahnarzt und die letzte schmerzfreie Behandlung?

Für alle Beteiligten soll dabei eine Win-win-Situation entstehen. Erfahrungen austauschen und Aufträge vermitteln sind nur einige der nützlichen Resultate eines funktionierenden Netzwerks, das einen dabei unterstützt, der Konkurrenz voraus zu sein.

Kompetenzen anderer nutzen und eigene Stärken einbringen erhöhen die Qualität eines jeden Netzwerks, dessen Ziel eine offene und ergebnisorientierte Kommunikation ist. Dadurch können strategische Partnerschaften entstehen, die sowohl persönlichen Nutzen für die eigene Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit bieten als auch das Netzwerk insgesamt für neue Mitglieder attraktiver machen.

Persönliche Kontakte

Persönlich geknüpfte Kontakte haben eine hohe Nachhaltigkeit. Wer mit jemandem persönlich gesprochen hat, wird sich eher an ihn erinnern, weil er mehr über ihn weiß, seine Persönlichkeit kennengelernt hat und ihn besser in Erinnerung behält.

Beim nächsten Telefonat hat der Gesprächspartner ein Gesicht vor Augen. Als zusätzlicher Verstärker kann dazu auch die Gestaltung von Visitenkarten mit Bild nützlich sein.

Visitenkartenpartys

Eine gute Möglichkeit, persönliche Kontakte zu knüpfen, sind Visitenkartenpartys, die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind.

Oft erhalten Sie die Möglichkeit, sich vor und während der Veranstaltung selbst mit Ihrem Steckbrief vorzustellen oder Prospekte auszulegen. Je genauer Sie im Vorfeld wissen, wer zu diesen Treffen kommt, welche Zielgruppen erwartet werden, desto besser können Sie sich vorbereiten und einschätzen, ob Sie die richtigen Leute treffen werden. Vielleicht können Sie vorher einen Teilnehmer bisheriger Treffen anrufen und fragen, was ihm die Veranstaltungen gebracht haben.

Die Teilnahme an solchen Veranstaltungen erfordert kommunikative Fähigkeiten und unter Umständen eine hohe Frustrationstoleranz, wenn alle nur auf Aufträge aus sind. Sie müssen schnell die Spreu vom Weizen trennen, um sich nicht mit Gesprächen zu blockieren, die Ihnen nichts bringen. Andererseits sollten Sie die Ideen oder Geschäftsfelder der anderen erst einmal zur Kenntnis nehmen, um beurteilen zu können, ob sie für Sie von Nutzen sein können. Manchmal findet man erst in längeren Gesprächen heraus, wo eventuelle Gemeinsamkeiten liegen. Wenn ein Kontakt interessant erscheint, sollten Sie ihn daher nicht an diesem Abend vertiefen. Vereinbaren Sie doch einfach einen Termin, an dem Sie sich treffen und weitergehende Möglichkeiten besprechen wollen. Sonst verschenken Sie wertvolle Zeit, die Sie für weitere Kontakte nutzen könnten.

Wer Visitenkartenpartys als Erfolg ansieht, weil er jedes Mal einige Karten mehr gesammelt oder ausgegeben hat, wird auf Dauer zwar seinen Karteikasten füllen, aber vielleicht keine wirklich hilfreichen Kontakte geknüpft haben. Überprüfen Sie also von Zeit zu Zeit Ihre gesammelten Kontakte:

• Wen haben Sie nach dem Treffen kontaktiert und mit welchem Erfolg?

• Wer hat sich bei Ihnen gemeldet?

• Mit welchem Anliegen?

Sie können die Visitenkarten dann beispielsweise in drei Kategorien einteilen:

1. Wichtig für Ihre Ziele – Kontakt halten

2. Eventuell später hilfreich – speichern

3. Nicht (mehr) nützlich – löschen, wegwerfen

Gehen Sie zu Netzwerk-Veranstaltungen lieber in Begleitung, weil Sie sich dann sicherer fühlen? Wenn es sich dabei nicht um Ihren Geschäftspartner handelt und Sie nicht die gleichen Ziele verfolgen, führt das entweder zu Verwirrung bei Ihren Gesprächspartnern oder zu Langeweile bei Ihrer Begleitung und damit zur Ablenkung von Ihrem eigentlichen Ziel, der Kontaktaufnahme. Trauen Sie sich und gehen Sie möglichst allein zu Visitenkartenpartys, auch wenn es Sie zunächst Überwindung kostet. Oder trennen Sie sich zumindest während der Zeit, die Sie dort verbringen, von Ihrem Partner. Wenn Sie nicht der Typ sind, der sofort auf andere zugeht oder nicht weiß, wie er sie ansprechen soll, schauen Sie sich erst einmal in Ruhe um und machen Sie sich mit der Umgebung vertraut:

• Wer erregt Ihre Aufmerksamkeit und wodurch?

• Was macht jemanden für Sie sympathisch?

• Was würden Sie gerne von dem anderen wissen?

Small Talk ist ein guter Einstieg in ein Gespräch. Egal ob es draußen heiß oder kalt ist, regnet oder die Sonne scheint, das Wetter ist ein dankbares Thema. Wenn Sie das erste Mal auf der Veranstaltung sind oder schon öfter dort waren, lässt sich auch damit ein Gespräch unverfänglich beginnen. Vor allem sollten Sie bedenken, dass andere vielleicht noch schüchterner sind als Sie selbst und nur darauf warten, angesprochen zu werden. Wer auf Kontaktveranstaltungen geht, möchte jedenfalls auch Kontakt haben. Die Gefahr, abgelehnt zu werden, ist also in diesem Kreis sehr gering.