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Blumen des Bösen

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Blumen des Bösen
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SPLEEN UND IDEAL

DER ALBATROS

 
Oft fängt die Mannschaft auf den Schiffen zum Vergnügen
Sich Albatrosse ein, Seevögel kühnbeschwingt,
Die still und ruhevoll auf ihren weiten Zügen
Dem Fahrzeug folgen, wie es durch die Salzflut dringt.
 
 
Sobald auf das Verdeck sie die Gefangnen bringen,
So hängen voller Scham, verstört und ungeschickt,
Die Kön’ge des Azurs die mächtgen, weißen Schwingen
Wie Ruder rechts und links, hinschleifend und geknickt.
 
 
Der Wandrer, leicht beschwingt, daß er die Luft durchschweife,
Wie häßlich ist er nun, wie plump, verhöhnt und schwach.
Der eine kitzelt ihm den Schnabel mit der Pfeife,
Der andre macht im Spott sein lahmes Wanken nach.
 
 
Der Dichter ist der Fürst der stolzen Wolkenthrone,
Der Bogenschützen trotzt und lacht des Seesturms Wehn;
Doch hindern auf dem Land, umringt von lautem Hohne,
Die Riesenflügel den Gewaltigen am Gehn.
 

ERHEBUNG

 
Hoch über den Bergen, hoch über den Meeren,
Den Wäldern, den Talen, den Wolken, der Flur,
Der flammenden Sonne, dem weiten Azur,
Hoch über den Reichen der sternigen Sphären,
 
 
Beschwingst du, mein Geist, dich, und tief in der Brust,
Wie ein Schwimmer, den schwellend die Wogen umgleiten,
Fühl froh ich, durchfurchend unendliche Weiten,
Eine unaussprechliche, männliche Lust,
 
 
Entfliehe fern in die reineren Düfte,
Befreit von dem Dunst, der betäubend und krank,
Und schlürfe als hellen und göttlichen Trank
Das klare Feuer der ewigen Lüfte.
 
 
Weit hinter des Grams und des Trübsinns Gebiet,
Die das irdische Leben in Nebel verschlingen —
Glückselig der, der mit kräftigen Schwingen
Zu strahlenden, heitren Gefilden entflieht,
 
 
Dessen Geist, wann die Lichter des Morgens erglühten,
Wie die Lerche aufsteigend den Himmel durchschweift,
Der das Sein überfliegend mühlos begreift
Die Sprache der stummen Welt und der Blüten.
 

ZUSAMMENHÄNGE

 
Lebendgem Tempel gleicht das Wesen der Natur,
Aus seinen Säulenreihn tönt tief geheimes Flüstern,
Durch Wälder geht der Mensch, wo Zeichen ihn umdüstern,
Die stillvertrauten Blicks verfolgen seine Spur.
 
 
Geheim verschmelzend wie das Echo fernster Klüfte,
In großer Einheit und voll dunkeltiefer Macht,
Weit wie des Äthers Glanz und die gewaltge Nacht,
Antworten Töne rings und Farben sich und Düfte.
 
 
Gerüche sind, wie Duft, der über Kindern ruht,
Grün wie die Wiesen, sanft wie der Hoboen Klingen,
Und andre, die verderbt, reich und voll stolzer Glut,
 
 
Still atmend in der Kraft von unbegrenzten Dingen,
Wie Ambra, Benzoe und fremden Weihrauchs Flut,
Stolz tönend den Triumph von unsrem Geist und Blut.
 

DIE LEUCHTTÜRME

 
Rubens, Gefild der Rast, Strom der Vergessenheiten,
Ein Ruhbett blühnden Fleischs und doch von Liebe leer,
Darin das Leben wogt in ruhelosen Weiten,
Wie im Azur die Luft und wie das Meer im Meer.
 
 
Da Vinci, Spiegel, draus sich tiefe Träume heben,
Wo selger Engelschar stillfrohes Lächeln glänzt,
Die in geheimem Duft das Schattenland durchschweben,
Das sich mit Gletschern und mit schlanken Pinien kränzt.
 
 
Rembrandt, ein Armenhaus, von Murmeln bang verdüstert,
Wo aller Schmuck der Wand ein Kruzifix allein,
Wo weinendes Gebet aus Schmutz und Lumpen flüstert,
Die kalt und hart durchstrahlt ein winterlicher Schein.
 
 
Buonarotti, Nacht, wo in des Dunkels Schweigen
Sich Herakles’ Gestalt mit Christusbildern mengt,
Wo Riesenwesen starr der Dämmerung entsteigen
Und die gestreckte Hand das Leichentuch zersprengt.
 
 
Der Faunen freche Glut, des Faustkampfs zornig Toben,
Du, dem aus schmutzgem Troß die Schönheit sich gebar,
Hinfällger, gelber Mann, das Herz von Stolz gehoben,
Puget, gramvoller Fürst im Reich der Sträflingsschar.
 
 
Watteau, ein Karneval, wo manche edle Herzen
Wie Schmetterlinge irrn in wechselvollem Glanz,
Gewände, leicht und bunt, erhellt von tausend Kerzen,
Die die Verzückung sprühn dem tollen Wirbeltanz.
 
 
Goya, ein schwerer Traum, wo Finsternisse zürnen,
Geburten, die man kocht in zaubertrunkner Wut,
Im Spiegel alte Fraun und junge, nackte Dirnen,
Die Strümpfe glättend, schön für der Dämonen Glut.
 
 
Ein Blutsee, Delacroix, mit bösen Engelscharen,
Beschattet durch ein Holz von Fichten, ewig grün,
Wo in vergrämter Luft fremd tönende Fanfaren
Gleich einem Seufzerhauch von Weber fern verglühn.
 
 
Dies Lästern, dieser Fluch, dies Weh von Klagesängen,
Dies Heulen, dies Tedeum, dieser wilde Schmerz,
Sie sind ein Widerhall aus tausend irren Gängen,
Ein göttlich Opium für unser sterblich Herz.
 
 
Es ist ein Ruf, den man durch tausend Wachen kündet,
Es ist ein Losungswort, das tausendfach erschallt,
Es ist ein Leuchtturm, der auf tausend Festen zündet,
Ein Schrei von Jägern ists, verirrt im großen Wald.
 
 
Denn klarer kann sich, Herr, kein Zeugnis offenbaren,
Das unsrem innern Wert je eine Stimme leiht,
Als dieser glühnde Schrei, der rollt von Jahr zu Jahren
Und sterbend untergeht am Rand der Ewigkeit.
 

DIE KRANKE MUSE

 
Was, arme Muse, hast du diesen Morgen? sprich!
Noch bebt dein hohler Blick vom Traum, der dich bedrängte,
Abwechselnd breiten bleich auf deinem Antlitz sich
Wahnsinn und Schreck, der stumm und eisig dich beengte.
 
 
War es ein grüner Elf, ein rot Gespenst, das dich
Mit Liebe oder Furcht aus seiner Urne tränkte?
War es ein schwerer Traum, der herb und fürchterlich
In einem zaubrischen Minturnä dich versenkte?
 
 
Ich wollte, es enthaucht’ den Duft gesunder Kraft
Dein Busen, der stets neu Gedanken formt und schafft,
Es floss dein christlich Blut in Rhythmen auf und nieder.
 
 
Wie mannigfaltiges Getön antiker Lieder,
Da, wo mit Phöbus, dem die Sangkunst Untertan,
Vereint, der Ernte Herr regiert, der große Pan.
 

DER SCHLECHTE MÖNCH

 
In alten Klöstern sah auf den gewaltgen Mauern
Die Wahrheit man gemalt in heilgem Strahlenkleid,
Das Herz erwärmte sie den büßenden Beschauern
Und milderte den Frost der strengen Frömmigkeit.
 
 
Als damals Christi Saat gesproßt aus Segensschauern,
Nahm mancher Mönch, des Ruhm verlöscht ist durch die Zeit,
Zu seiner Werkstatt sich des Grabfelds ernstes Trauern
Und feierte den Tod mit schlichter Einfachheit.
 
 
Mein Herz ist eine Gruft. Ein schlechter Mönch durcheile
Seit Ewigkeiten ich den Raum, wo trüb ich weile,
Kein Bild verschönt mir des verhaßten Klosters Wand.
 
 
O tatenloser Mönch! Wann wird es mir gelingen,
Dem schmerzensreichen Spiel des Lebens abzuringen
Der Augen Labsal und die Arbeit meiner Hand!
 

DER FEIND

 
All meine Jugend war ein Sturm von Wetterschlägen
Nur hier und dort durchflammt von hellem Sonnenlicht;
So viel vernichteten der Donner und der Regen,
Daß wenig Früchte man in meinem Garten bricht.
 
 
Nun, da der Herbst mir schon berührt der Seele Schauen,
Da Hark und Schaufel ich zu schwerer Arbeit hub,
Muß überschwemmt Gefild ich mühsam neu bebauen,
Wo Löcher grabestief der Sturz des Wassers grub.
 
 
Und wer mag sagen, ob den Blumen, die ich träume,
In diesem Boden, der zerspült wie wüste Räume,
Geheimer Saft auch wird, der ihre Kräfte nährt?
 
 
O Schmerz! O Schmerz! Die Zeit verschlingt all unser Leben,
Dem dunklen Feinde, der uns stumm am Herzen zehrt,
Muß unser eignes Blut stets neue Stärke geben!
 

UNSTERN

 
Wer solche Last zu heben sinnt,
Braucht, Sisyphus, deine Stärke
Und hat er Herz auch zum Werke —
Die Kunst ist lang, die Zeit entrinnt.
 
 
Fern von prangenden Sarkophagen
Zieht zu einsamem Gräberreich
Mein Herz, verhülltem Trommler gleich,
Den letzten Grabmarsch zu schlagen.
 
 
Manch Kleinod schläft im Grund versteckt,
Wo niemals es ein Karst entdeckt,
Wo Nacht und Vergessen sich breiten;
 
 
Manch eine Blume füllt die Luft
Umsonst mit süßgeheimem Duft
In der Tiefe der Einsamkeiten.
 

VORLEBEN

 
Ich wohnte lange Zeit in weiten Säulengängen,
Um die vielfältger Glanz von Meeressonnen weht.
Mit hohen Pfeilern, stolz und voll von Majestät,
Sahn sie am Abend gleich basaltnen Grottenhängen.
 
 
Die Woge, drin das Bild der Himmel kommt und geht,
Verwob geheimnisreich in feierlichen Sängen
Den mächtigen Akkord von ihren reinen Klängen
In Abendgluten, die mein spiegelnd Aug erspäht.
 
 
Dort habe ich gelebt in stiller Wollust Lächeln,
In Wellen, in Azur, in flüssgen Glanz versenkt,
Mit nackten Sklaven, die von Wohlgeruch getränkt.
 
 
Die Stirne mir gekühlt mit ihrer Palmen Fächeln,
Und deren einzig Tun sie nur vertiefen hieß
Mein weh Geheimnis, das mein Herz verschmachten ließ.
 

DER MENSCH UND DAS MEER

 
Auf immer, freier Mensch, wirst lieben du das Meer,
Dein Spiegel ist das Meer. Du schaust der Seele Bildnis
Im weiten Wellenspiel der ungeheuren Wildnis,
Gleich ihm ist deine Brust von Bitternissen schwer.
 
 
Gern schaust dein Bild du, das die Wellen dir enthüllen,
Mit Auge und mit Arm faßt du es, und dein Herz
Vergißt wie trunken oft den eignen lauten Schmerz
Bei dieses Klagesangs unzähmbar wildem Brüllen.
 
 
Schweigsam und dunkel seid ihr beide allezeit:
Mensch, noch drang keiner je in deine tiefsten Gründe,
Meer, noch fand keiner je den Reichtum deiner Schlünde,
So bergt ihr euren Hort in finstrer Heimlichkeit.
 
 
Jahrtausende hindurch rollt euer nimmermüder
Und mitleidsloser Kampf bar jeder Reue fort.
So sehr liebt beide ihr die Schlachten und den Mord,
O ewges Kämpferpaar, o nie versöhnte Brüder!
 

DON JUAN IN DER HÖLLE

 
Als Don Juan genaht den unterirdschen Fluten,
Und als er den Obol an Charon gab, ergriff
Stolz wie Anthistenes, im Auge finstre Gluten,
Ein Bettler starken Arms die Ruder in dem Schiff.
 
 
In Fetzen das Gewand, die schlaffen Brüste hängend,
Wand sich der Frauen Schar in schwarzer Himmel Pein,
Schlachtopfern gleich, gequält, zuhauf sich angstvoll drängend,
Und wild umheulte ihn ihr langgezognes Schrein.
 
 
Voll Spott rief Sganarelle nach dem verheißnen Lohne,
Don Luis wies im Kreis der Toten längs dem Strand
Mit greiser Zitterhand nach dem verruchten Sohne,
Der sein ergrautes Haar zu höhnen sich verwand.
 
 
Keusch bebt’ in tiefem Gram die magere Elvire
Und schien vom treulosen Gemahl, den sie geliebt,
Ein Lächeln zu erflehn, süß wie die ersten Schwüre,
Die bang in zarter Glut die junge Liebe gibt.
 
 
Ein großer Mann von Stein, sein voll Gewaffen zeigend,
Stand an dem Steuer, das die schwarze Flut durchquert’;
Jedoch der stille Held, auf sein Rapier sich neigend,
Sah in den Strom und hielt nichts seines Blickes wert.
 

DIE SCHÖNHEIT

 
Schön bin ich, Sterbliche, gleich einem Traum von Steine,
Und meine Brust, die nichts als Wunden euch gebracht,
Erfüllt des Dichters Sinn mit einer Liebe Macht,
Die stumm ist wie der Stoff und strahlt in starrer Reine.
 
 
Gleich einer Sphinx thron ich in blauer Lüfte Wehn,
Schnee ist mein Herz, mein Leib weiß wie des Schwans Gefieder,
Bewegung bleibe fern dem stillen Ruhn der Glieder:
Nie wirst du weinen mich und niemals lachen sehn.
 
 
Wißt, daß die Dichter vor den mächtigen Gebärden,
Die ich den Statuen leihe, stolz und schicksalsschwer,
Mich zu betrachten Herz und Sinn verzehren werden;
 
 
Mein sind, stets zu erhöhn der Liebenden Begehr,
Zwei Spiegel, drin verschönt sich alle Dinge malen:
Die Augen, groß und weit, die ewge Klarheit strahlen.
 

DAS IDEAL

 
Nie wird die Zierlichkeit der Schönen aus Vignetten,
Verdorbne Kinder, die ein krank Jahrhundert trug,
Die Füße, die verschnürt, die Hand mit Kastagnetten
Befriedigen ein Herz wie meins mit ihrem Lug.
 
 
Gavarni, der Poet der Blässe, feire seine
Gezierten, flüsternden Geschöpfe vom Spital,
Doch ist in dieser Schar von bleichen Rosen keine,
Die je erreichen mag mein rotes Ideal.
 
 
Was meinem Herzen ich, dem abgrundtiefen, wähle,
Bist Lady Macbeth du, im Mord gewaltge Seele,
Ein Traum des Aeschylos, entsprossen frostgem Grund;
 
 
Du, Michelangelos erhabne Nacht, die schweigend
Seltsam gewendet liegt, in herber Ruhe zeigend
Die Reize, die geformt für der Titanen Mund.
 

DIE RIESIN

 
Zur Zeit, als die Natur, von wilder Kraft durchdrungen,
Gewaltge Kinder trug, hätt ich nach meinem Sinn
Bei einer Riesin gern gelebt, bei einer jungen,
Wie eine Katze streicht um eine Königin.
 
 
Wie Leib und Seele ihr bei grimmem Spiel erblühten
Und wuchsen, hätt ich gern erschaut von Anbeginn,
Erspäht, wie in der Brust ihr finstre Flammen glühten
Und Nebel traumhaft zog durch ihre Augen hin.
 
 
Mit Muße hätte ich erforscht die prächtgen Glieder,
Gestiegen wäre ich die stolzen Kniee nieder,
Und oft im Sommer, wann der Sonnen kranker Strahl
 
 
Sie müde hingestreckt quer durch die weiten Wiesen,
Hätt ich geschlummert in der Brüste Schattental,
Gleich wie ein friedlich Dorf am Fuß von Bergesriesen.
 

FREMDLÄNDISCHER DUFT

 
Enthaucht im Herbsttag mir, der müd sein Aug’ geschlossen,
Dein Busen warmen Duft, so fühl ich mich entrafft
Zu seligem Gestad, beglückt und märchenhaft,
Von ewgem Sonnenglanz einförmig übergossen.
 
 
Ein träges Eiland, wo, dem üppgen Grund entsprossen,
Manch seltner Baum erblüht und Früchte, reich an Saft,
Und Männer, deren Wuchs schlank und voll sehnger Kraft,
Und Frauen, deren Blick von stolzem Glanz umflossen.
 
 
Geführt durch deinen Hauch zu schönrer Himmel Glut,
Schau einen Hafen ich, wo Mast und Segel ruht,
Noch müde vom Gewog der Meereswelle bebend.
 
 
Indes der Duft, der von den Tamarinden schwelt
Und in die Nüster dringt, die Lüfte rings belebend,
In meiner Brust sich mit der Schiffer Sang vermählt.
 
 
Ich bete dich an wie des Nachthimmels Schauer,
O große Stumme, o Urne der Trauer!
Und lieb nur heißer dich, weil, Schöne, du mich fliehst,
Und weil, Stern meiner Nacht, voll Hohn du niedersiehst
Und spöttisch lächelnd scheinst die große Kluft zu weiten,
Die mich getrennt hält von den blauen Ewigkeiten.
 
 
Ich stürme zum Angriff, ich klettre hinauf,
Wie zu Leichen sich hindrängt der Würmer Hauf,
Und lieb dich, grausam Tier, ob auch dein Stolz mich höhne,
Im kalten Glanz, durch den nur größer deine Schöne.
 
 
In ihrer Kleider Flut, perlmutterfarb und weich,
Scheint es, daß selbst das Gehn zum Tanze sie gestaltet,
Den langen Schlangen der geweihten Gaukler gleich
Sich ringelnd um den Stab, der ihrer Künste waltet.
 
 
Dem öden Sand gleich und des Wüstenhimmels Glut,
Für jedes Mitgefühl des Menschenleids erkaltet;
Schau, wie gleich dem Gewog der schaumgekrönten Flut
In träger Ruhe sie gleichgültig sich entfaltet!
 
 
Der Augen Schimmer ist von kaltem Mineral.
In diesem seltsamen Geschöpfe will uns scheinen,
Daß reiner Engel und antike Sphinx sich einen.
 
 
Von ihr, die nichts als Gold, Licht, Diamant und Stahl,
Glänzt, unnütz wie ein Stern im fernen Ätherblauen,
Die kalte Majestät der unfruchtbaren Frauen.