Salz & Pfeffer

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Salz & Pfeffer
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Angelika Nickel

Salz & Pfeffer

zwei kleine Spatzen

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

1 – Salz und Pfeffer, zwei kleine Spatzen

2 – Das Abenteuer beginnt

3 – Der erste Diebeszug als Piraten

4 – Die Schneckenprinzessin

5 – Zwei Piraten

6 – Eine Leila

7 – Ein Schloss auf dem Rücken?

8 – Blinde Passagiere

9 – Ein Blatt Salat

10 – Auf – drei –

11 – Der Drache

12 – Die Waffelbäckerin

13 – Das Schloss

14 – Alles geht einmal zu Ende

Nachwort

Geschrieben

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Autor

Impressum neobooks

Vorwort

Die beiden hockten auf dem Brückengeländer und schauten sehnsuchtsvoll den Tankern hinterher.

Wie sehr sie sich doch wünschten, mit einem tollen Dampfer mitfahren zu dürfen und aufregende Abenteuer zu erleben. Doch, dass dieser Traum sich niemals für sie erfüllen würde, das wussten die zwei Spatzen leider nur zu genau. Für kleine Spatzen wie sie, gab es nichts weiter im Leben, als mit anderen Spatzen umherzufliegen und sich, um die paar Brotkrümel zu streiten, die sie hin und wieder auf den Straßen fanden.

Nicht genug, dass sie keine Namen hatten, nur, weil sie Spatzen waren, nein, dazu war ihr Leben auch noch dermaßen stinklangweilig, dass sie vor lauter Langeweile stets am Futtersuchen waren und sich ihre kleinen Bäuchlein vollstopften.

Das war auch der Grund, weshalb sie dermaßen traurig waren, dass der eine von ihnen laut aufseufzte, und seine Flügel schlaff an ihm herunterhingen.

Der Träumer horchte auf.

War da nicht eben ein Geräusch? Eins, das sich wie ein Weinen anhörte. Er stand auf und ging zu seiner Traumlupe hin. Hastig stellte er die Lupe auf das Geräusch ein und drehte sie in die Richtung hin. Was er durch die Lupe zu sehen bekam, ließ ihn sich erstaunt an seinem wuscheligen Haarschopf kratzen.

Da hockten doch tatsächlich zwei kleine Spatzen auf einem schmutzigen Brückengeländer; und der eine von ihnen seufzte an einem fort.

Träumer schraubte an der Lupe herum. Jetzt wollte er es doch genau wissen, was der Grund für die Traurigkeit der kleinen Spatzen war. Er machte sich winzig klein. Mit einem Satz schwang er sich auf die Traumlupe und rutschte zu den beiden hinunter. Auf dem Brückengeländer setzte er sich zwischen die Zwei und horchte in sie hinein.

Keiner von beiden bemerkte den klitzekleinen Träumer.

Hätten sie ihn bemerkt und gewusst, zu was der Träumer fähig war, hätten sie ihn wie einen Freund überglücklich willkommen geheißen und ihn bei sich aufgenommen.

Da sie ihn allerdings nicht sehen konnten, jammerten die beiden weiter.

Träumer brauchte nicht lange, um zu wissen, was das Problem der beiden war.

Die Zwei wünschten sich nichts sehnlichster, als selbst einmal ein Abenteuer zu erleben. Eins von denen, um das sie all die anderen Spatzen beneideten.

Träumer grinste verschmitzt. Den beiden ist zu helfen, dachte der kleine Kerl und schnippte mit den Fingern.

In nächsten Augenblick war Träumer wieder zurück in seinem Wolkenhaus und beobachtete die beiden Spatzen auch weiterhin durch sein Guck-Rohr, wie er seine Lupe auch nannte, während er immer wieder mit den Fingern schnippte, und zwei Namen für die Spatzen vor sich hinsagte.

… und aus den zwei traurigen namenlosen Spatzen wurden Pfeffer und Salz, die beiden Spatzenund …

1 – Salz und Pfeffer, zwei kleine Spatzen

Pfeffer hob den Kopf. Verwundert schaute er zu Salz hinüber. »Wie siehst du denn aus?«, fragte er den anderen Spatz verwundert; der daraufhin ebenfalls sein Köpfchen hob. »Ich?«, fragte der, und lachte laut auf. »Du hast dich noch nicht gesehen«, sagte er kichernd.

»Was lachst du so blöd?«, schimpfte Pfeffer. »Ich sehe aus wie immer!«

Doch Salz schüttelte den Kopf. »Eben nicht! Du schaust wie ein Pirat aus«, antwortete er verdutzt.

»Ich, und ein Pirat?« Pfeffer flatterte mit den Flügeln und flog hinunter zum Neckar und betrachtete sein Spiegelbild, das sich im Wasser widerspiegelte. Auf einmal fing er zu lachen an. »Tatsächlich!«, freute er sich, und sein kleines Spatzenherz pochte heftig gegen seine gefiederte Brust. »Wie ist das denn passiert?«, rief er sprachlos aus. »Ich sehe wie ein kleiner Junge aus!«

»Eben! Und wie ein Pirat noch dazu!«, gab ihm Salz Recht, der unterdessen neben ihm war und heftig mit den Flügeln schlug.

»Ist das lustig!«, lachte Pfeffer, »du siehst ja auch wie ein Pirat aus«, wurde ihm jetzt erst richtig bewusst.

»Wirklich?« Eilig flatterte Salz über die Wasseroberfläche und betrachtete dort ebenfalls sein Spiegelbild. Und tatsächlich: Auch er schaute wie ein verwegener Pirat aus!

»Wie kann das denn sein?«, fragte er verwundert den anderen Spatz.

Doch der winkte nur ab. »Das ist mir so was von egal. Ich finde es einfach nur toll, dass wir zwei, jetzt Piraten sind.«

Salz gluckste vor Vergnügen. »Du hast Recht. Ich finde es auch super, ein Pirat zu sein!«, stimmte er Pfeffer zu.

Pfeffer zog nachdenklich eine Braue nach oben. »Jetzt fehlt uns eigentlich nur noch ein Abenteuer, um, dass unser Leben nicht mehr so langweilig ist, wie es all die Zeit über war«, stöhnte er doch schon wieder auf; und Salz nickte nur.

Der Träumer schmunzelte zufrieden. »Auch dabei kann ich euch helfen«, murmelte er vor sich hin, und wieder schnippte er mit seinen Fingern …

2 – Das Abenteuer beginnt

Im nächsten Augenblick fanden die beiden sich auf einem Luxusdampfer vor.

Niemandem wäre aufgefallen, dass die beiden Spatzen waren, sahen sie doch wie kleine Piratenjungen aus. Beide trugen über dem rechten Auge eine Augenklappe, schwarz natürlich, wie es sich für richtige Piraten gehörte.

Pfeffer, der der Draufgängerische von ihnen war, trug eine zerfetzte schwarze Hose und dazu ein feuerrotes Hemd. Der Säbel hing ihm an der linken Hüfte.

Salz’ Hose hingegen, war knallgelb und sein Hemd lila. Auch sein Säbel baumelte an seiner linken Seite herunter.

Etwas unsicher schauten sie sich um.

»Was jetzt?«, fragte Salz, und senkte die Stimme, dass sie auch niemand hörte.

Pfeffer zuckte mit der Schulter. »Keine Ahnung.« Er bückte sich nach dem Fernglas, das vor ihm auf dem Boden lag. Er nahm es auf und schaute hindurch. »Nirgendwo ein Schiff in Sicht«, stellte er fest, und wusste nicht, ob er darüber traurig, oder eher zufrieden sein sollte. »Da ist nichts zu sehen. Nur Wasser um uns herum«, sagte er zu Salz.

»Mehr nicht?«, fragte Salz enttäuscht. »Ich dachte, wir würden jetzt, da wir Piraten sind, auch endlich einmal etwas Aufregendes erleben.«

»Dachte ich auch«, stöhnte Pfeffer.

Gemeinsam schlichen sie auf dem Deck des Dampfers umher.

Nirgendwo war jemand.

»Die schlafen alle noch«, flüsterte Salz. »Wir sind bestimmt noch zu früh.«

»Wie wäre es, wenn wir gucken würden, ob wir irgendwo Brotkrumen finden?«, schlug Pfeffer vor, da er unterdessen merkte, dass er hungrig war.

»Bist du verrückt«, kreischte der andere auf. »Wir können doch keine Brotkrumen vom Boden fressen!«

»Warum nicht?«, fragte Pfeffer überrascht; und sein Magen knurrte schon wieder.

»Weil wir Piraten sind«, erklärte ihm Salz. »Piraten holen sich mit ihren Säbeln das Essen von den Platten oder klauen es aus der Kombüse. Aber niemals picken Piraten Brotkrümel vom Boden auf.«

Salz war der Schlauere von beiden, wogegen Pfeffer der Mutigere war.

Als Spatz hatte Salz oft an Schulen im Baum gehockt, wenn die Kinder Hofpause hatten und den Kindern zugehört, oder aber, er war auf dem Fenstersims gesessen und hatte die Lehrer beim Unterricht belauscht.

 

Pfeffer hatte in der Zeit es vorgezogen, den Streitereien der Jungs zuzusehen, da er das weit interessanter gefunden hatte, als irgendeinem beim Unterricht zuzuhören.

»Ändert dennoch nichts daran, dass mein Mäglein knurrt«, meckerte Pfeffer, der immer hungriger wurde, je mehr sie übers Futtern redeten.

»Schleichen wir uns in die Kombüse und stibitzen uns was«, schlug Salz vor.

»Kombüse?«

»Weißt du, Pfeffer, du bist echt doof!«, maulte Salz. »Die Kombüse ist die Küche auf einem Schiff.«

»Und warum sagen sie dann nicht gleich Küche dazu?«, wollte Pfeffer wissen.

»Was weiß ich«, brummte Salz.

»Also bist du auch doof!«, grinste der andere zufrieden. Bin also doch nicht blöd, freute er sich; während sie sich auf die Suche nach der Kombüse machten.

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