Buch lesen: «Handbuch Bio-Gemüse», Seite 3

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Über das Gießen

Zur Versorgung der Pflanzen mit Wasser kann man fast genauso viel sagen wie über das Düngen. In den einzelnen Kapiteln ist daher diesem Thema auch jeweils ein eigener Absatz gewidmet. An dieser Stelle nur das Wichtigste: Das beste Gießwasser ist Regenwasser, dieses ist weiches Wasser und es versorgt die Pflanzen auch in der freien Natur. Am besten lässt es sich mit Regentonnen sammeln oder, wer die Möglichkeit hat, in Zisternen. Die Pflanzen freuen sich, wenn das Wasser nicht eiskalt, sondern bereits luftwarm ist. Besonders gilt das für kälteempfindliche Pflanzen wie z.B. Paprika. Nach dem Ansetzen müssen Jungpflanzen kräftig eingeschlämmt werden, damit sich rasch Feinwurzeln bilden können. Gesetzte Pflanzen so lange gut mit Wasser versorgen, bis sie einen ersten deutlichen Wachstumsschub machen – ein Zeichen, dass sie nun auch gut eingewurzelt sind. Dann zurückhaltender gießen, damit die Pflanzen angeregt sind, sich selbst mit Wasser aus dem Boden zu versorgen und ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden. Aus diesem Grund gilt auch für alle Pflanzen: Besser weniger und dafür ausgiebiger gießen – meist ist zweimal die Woche ausreichend. Idealerweise so gießen, dass das Wasser langsam im Boden versickert (verrieselt) – auch hier ist der Regen das beste Vorbild. Bulgarische Gemüsebauern, die ab den 1950er Jahren den Gemüsebau ins Burgenland und nach Wien brachten, waren nicht nur für ihre guten Sorten bekannt, sondern auch für ihre ausgeklügelten Bewässerungssysteme. Dazu gehörte ein Anbau auf Beeten, die rundherum von einem Wall umgeben waren, der das Wasser zurückhielt. Auf diese Art wird keine Erde weggeschwemmt und das Wasser kann langsam verrieseln. Es dringt also so in den Boden ein, wie Regen in den Boden eindringt und versickert langsam. So werden die Wurzeln angeregt, dem Wasser nachzuwachsen. Wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung, wenn man Kompost oder Mist einbringt – dieser kann nur dann von den Bodenorganismen in den Boden eingearbeitet und umgesetzt werden, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Sollte der Boden im Frühling trocken sein, vor dem Ausbringen des Düngers ausreichend gießen. Auch Gründüngung sollte bewässert werden, wenn der Regen ausbleibt. Sie bewurzelt dann den Boden intensiver und bildet mehr organische Masse.

Schließlich gehört zum Thema Gießen auch noch der Hinweis, dass Wasser besser im Boden bleibt, wenn der Boden regelmäßig gehackt wird. Dies mag aufs Erste erstaunlich klingen. Doch erfahrene Gärtnerinnen nennen dieses Phänomen: Einmal gehackt ist zweimal gegossen (→ Kohlrabi).

Gerade in Regionen mit geringen Niederschlägen ist eine Mulchschicht sehr empfehlenswert – sie hält das Wasser im Boden zurück und verhindert, dass Regen direkt auf dem Boden aufprasselt und der Boden erodiert. Auf schweren Böden muss sparsamer gegossen werden. Dies gilt vor allem für Gärtnerinnen und Gärtner, die automatische Bewässerungssysteme installiert haben: Wenn es regnet und es wird zusätzlich bewässert, kann es zu Staunässe kommen, die Pflanzen erleiden eine Wachstumsstock (weil ihre Wurzeln im Wasser stehen und nicht mehr atmen können).

Wer ein Gewächshaus im Garten hat, sollte dieses im Winter bewässern, auch hier, damit das Bodenleben ausreichend Feuchtigkeit hat. Im Herbst und über den Winter ist es ideal so zu wässern, dass es in etwa den Freilandbedingungen entspricht. Also wenn es draußen regnet, auch im Haus bewässern, dementsprechend wird im Herbst stark bewässert. Vor der ersten Bodenbearbeitung im Frühjahr ebenfalls den Boden langsam durchfeuchten und erst dann Mist oder Kompost einbringen.


Umgraben lockert den Boden, braucht viel Kraft und die Bodenorganismen müssen sich wieder neu ordnen.

Wenden oder nicht wenden – eine Grundsatzfrage der Bodenbearbeitung im Bio-Garten

Zur Frage, wie Gartenbeete idealerweise bearbeitet werden sollen, gibt es verschiedene Betrachtungsweisen. Während beim Umstechen des Gartens mit dem Spaten der Boden gewendet wird, bleibt die Bodenschichtung beim Lockern mit dem Sauzahn oder mit der Grabgabel erhalten. Dadurch wird auch das Bodenleben nicht durcheinander gebracht und so der Boden möglichst wenig in seinen Auf- und Abbauprozessen gestört. Kompost, Gründüngung und Ernterückstände werden maximal oberflächlich eingearbeitet, damit sie nicht unter Luftabschluss geraten und zu faulen beginnen, sondern durch Verrottungsprozesse in der obersten Bodenschicht (den obersten 5 cm, der sogenannten Rotteschicht) abgebaut und in der Folge in der Humusschicht wieder in den Boden eingebracht werden. Gleichzeitig dienen sie als Futter für die Regenwürmer. Seit ca. 20 Jahren gibt es immer mehr Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, die ihre Äcker ohne Pflug bearbeiten. Diese Anbaumethode heißt auch „Minimale Bodenbearbeitung“. Wer allerdings einen schweren Boden hat und/ oder einen hohen Unkrautdruck, stößt mit einer nicht-wendenden Bodenbearbeitung an Grenzen. Schwere Böden sollten ab und zu umgegraben und mit kompostiertem Mist oder Kompost versorgt werden. Bei der nicht-wendenden Bodenbearbeitung im Garten wird der Boden mit der Grabgabel gelockert und danach mit einer Mulchschicht in den Winter geschickt. Im Frühling kommt dann unter der Mulchschicht ein feinkrümeliger Boden hervor, der sehr leicht zu bearbeiten ist.


Das Lockern mit der Grabegabel braucht weniger Kraft, der Boden wird nicht gewendet und das Bodenleben nur geringfügig gestört.


Der Sauzahn lockert bis in ca. 20 cm Tiefe.


Zuerst ein Beet längs, in einem zweiten Arbeitsgang quer lockern


Die Pendelhacke lockert den Boden und arbeitet Unkraut flach in den Boden ein.

Wer die Beete umgräbt, sollte dies erst spät im Jahr tun, wenn sich bei den dann niedrigen Temperaturen die Regenwürmer bereits in tiefere Bodenschichten zurückgezogen haben. Ist der Boden dabei sehr nass, wird gewartet, bis er leicht gefroren ist. Auch wenn viele Schnecken im Garten vorkommen, wird erst nach den ersten Frösten umgegraben (durch das Umstechen entstehen tiefe Spalten, die den Schnecken als Rückzugsort dienen können).

Werkzeuge im Bio-Garten

Das Thema Werkzeug im Bio-Garten ist insofern ein wichtiges, als gutes Werkzeug leider gegenwärtig nicht leicht erhältlich ist. Vieles, was angeboten wird, zum Teil auch hochpreisiges Werkzeug, ist entweder unpraktikabel oder kurzlebig oder völlig überflüssig. Gutes Werkzeug ist – bei entsprechender Pflege – langlebig, leicht und gleichzeitig robust und es muss nicht teuer sein. Wir beschreiben im Folgenden die Grundausstattung eines Bio-Gartens, mit der man aber vermutlich über viele Jahre gut über die Runden kommt.

Der Sauzahn

Der Sauzahn lockert den Boden, ohne die Bodenschichten des Mutterbodens umzudrehen, er erspart Zeit- und Arbeitsaufwand, dringt leicht und mit wenig Kraftaufwand in den Boden ein. In kürzester Zeit sind die Beete zur Neubestellung hergerichtet oder der Boden zwischen den Gemüsereihen oder auch in den Reihen gelockert. Der Sauzahn durchlüftet den Boden und regt die Bodenbelebung sowie die Nährstoffmineralisierung an. Auch Kompost und Zwischendüngung können oberflächig eingebracht werden. Er lässt Tau tiefer eindringen und durch die tiefer gehende Wurzelbildung werden festliegende Bodenmineralien aufgeschlossen.


Die Rad-Pendelhacke ist besonders bei größeren Anbauflächen im Einsatz.


Bis dicht an die Kulturen kann gearbeitet werden.


Ein traditionelles und bewährtes Gartengerät: die „Scher“

Die Pendelhacke

Das Gerät, das in keinem Bio-Garten fehlen sollte – es lockert gleichzeitig den Boden, jätet das Unkraut und arbeite das Unkraut oberflächlich in den Boden ein, so dass es gleichzeitig als Nahrung für die Bodenorganismen aufbereitet wird. Die Hacke besteht aus einem zweiseitig geschärften Messer, das waagrecht zum Boden montiert ist, allerdings nicht fix, sondern in einem Pendelgelenk. So arbeitet die Pendelhacke sowohl bei stoßender wie auch bei ziehender Arbeitsrichtung. Sie dringt dabei nur wenig in den Boden ein.

Bei wissenschaftlichen Untersuchungen an der Technischen Hochschule Zürich zeigte sich, dass mit der Pendelhacke unter geringstem Kraftaufwand der Boden gelockert werden kann: Im weichen Boden konnte bei gleichem Energieverbrauch der Versuchsperson eine rund zweimal so große Bodenfläche bearbeitet werden wie bei Verwendung einer Schlaghacke (Gartenhaue). Auch im harten Boden bleibt die Pendelhacke überlegen. Schwierig ist der Einsatz der Pendelhacke bei sehr steinigen Böden oder in Kombination mit einer Mulchdecke. Diese muss für den Bearbeitungsgang entfernt werden, außer es liegt nur noch eine dünne Schicht auf, dann kann diese oberflächlich mit der Pendelhacke eingearbeitet werden. Pendelhacken gibt es in verschiedenen Breiten und in einer weiteren Version: als Rad-Pendelhacke. Diese eignet sich für größere Anbauflächen von Gemüse. Im Hausgarten ist die einfache Pendelhacke ausreichend. Pendelhacken wurden für den Gemüse-Erwerbsanbau entwickelt und sind im Hausgarten ein wichtiges Werkzeug. Pendelhacken sind zudem langlebige und sehr günstige Arbeitsgeräte.


Pendelhacke groß (16 cm), klein (12 cm) und Schere


Dreizack, Gartenhaue und Sauzahn aus Kupfer (von PKS-Gartengeräte)


Bei gemulchten Kulturen lassen sich Unkräuter sehr leicht entfernen, am besten mit einer Handhaue.

Die Handhaue oder „Schere“

Es gibt verschiedene Formen von Handhauen. Die zwei wichtigsten Eigenschaften sind, dass sie leicht und scharf sind. Ähnlich wie bei der Pendelhacke arbeitet die Haue Unkräuter oberflächlich in den Boden ein und lockert gleichzeitig den Boden. Dazu muss die Haue so geformt sein, dass sie mit möglichst wenig Widerstand durch den Boden gleitet. Das Blatt muss daher möglichst schmal sein und ist zum Stiel leicht schräg gestellt. Handhauen sind mit verschieden großen Blättern erhältlich. Umgangssprachlich werden sie in Ostösterreich auch als „Scher“ bezeichnet, in Anlehnung an die Form der Bodenbearbeitung – der Boden wird oberflächlich „aufgeschert“.

Die Feldhaue

Die Feldhaue ist das Standardgerät im Hausgarten. Feldhauen sind aus Eisen oder Kupfer erhältlich. Eine gute Feldhaue sollte leicht sein (unter 1 kg), einen Stiel haben, der gut in der Hand liegt und ca. 120 cm lang ist. Mit der Feldhaue wird der Boden oberflächlich gelockert, werden größere Pflanzen, können verschiedene Substrate gut gemischt werden, Saatrillen gezogen werden und vieles mehr.


Eine Grabgabel tut auch beim Ernten gute Dienste.


Spaten und Grabgabel


Ein handliches Allround-Gerät: der Soil Scoup

Der Gartenspaten

Spaten sind wichtig, auch wenn man den Boden nicht immer umgräbt: Zum Pflanzen von Sträuchern, Stauden und Bäumen oder zur Kompostarbeit. Ein guter Spaten zeichnet sich durch einen kräftigen Schmiedestahl aus, der aus einem Stück geschmiedet wird, und: ein guter Spaten muss gleichzeitig leicht sein und eine scharfe Arbeitskante haben. Spaten gibt es in verschiedenen Ausführungen – schmälere Spaten, die weniger Krafteinsatz benötigen, sind im Handel oft als „Damenspaten“ erhältlich.

Die Grabgabel

Auch eine Grabgabel ist ein wichtiges Werkzeug im Bio-Garten. Mit der Grabgabel kann man Wurzelgemüse vorsichtig und ohne es zu verletzen ernten, den Boden lockern (einen festeren Boden auch umgraben) und den Kompost umsetzen. Gute Dienste leistet sie auch, wenn man Wurzelunkräuter aus dem Boden entfernen will.

Der Rechen

Einfache Rechen braucht man zum Herrichten (Einebnen) der Aussaatbeete, zum Zusammenrechen von Grasschnitt für eine Mulchdecke und sie eignen sich auch sehr gut, um Reihenaussaaten zu verdichten, damit die Samen gut Bodenanschluss haben (dazu den Rechen beinahe senkrecht in die Hand nehmen. So, dass die Zinken nicht den Boden lockern können, sondern nach oben zeigen.

Die Sense

Eine einfache Sense ist ein wichtiges Arbeitsgerät im Hausgarten. Auf den ersten Blick mag dieses Arbeitsgerät im Gemüsegarten überflüssig erscheinen. Aber wer einmal größere Mengen an Brennnessel für eine Jauch ernten oder eine Gründüngung mähen will, wird dankbar sein für das Gerät. Das Mähen mit der Sense ist einfach – vorausgesetzt die Sense ist scharf. Und: Sensen eignen sich sehr gut zum Mähen von Wiesen. Die Nachbarinnen und Nachbarn werden ihnen diese lautlose Art zu mähen danken. In Österreich gibt es mittlerweile Initiativen, die sich darum bemühen, das traditionelle Mähen mit der Sense und das Dengeln der Sense wieder vielen Menschen vertraut zu machen, siehe www.sensenmaehen.at.


Felco-Gartenschere


Handschaufel


Gartenhaue aus Kupfer (von PKS-Gartengeräte)

Der Soil Scoop

Der „Soil Scoop“ ist ein kleines, handliches Allround-Gerät, das aus den USA stammt (Scoop heißt soviel wie Schaufel oder Schöpfkelle). Der Soil Scoop hat einen kurzen Stiel, das Arbeitsblatt ist halbrund gewölbt, mit Spitze und gezahnten Seiten. Mit ihm kann man mühelos Pflanzlöcher graben oder aber auch gut in größeren Töpfen arbeiten. Die Spitze kann den Erdesack aufreißen, das Wurzelwerk der Pflanze von Erde säubern aber auch Unkraut jäten, Saatrillen ziehen, Erde zerklopfen etc. Und die gezahnten Seiten können den Wurzelballen abschneiden. Der Soil Scoop bewährt sich auch vorzüglich bei der Befüllung von Töpfen, da sich seine Rundung gut der Topfwandung anpasst und keine Erde daneben fällt. Außerdem kann man mit ihm Dünger streuen, Blumenzwiebel setzen usw.

Die Gartenschere

Eine gute Gartenschere braucht man auch im Gemüsegarten. Bei einer guten Gartenschere ist der Schnitt absolut scharf und die Klingen können jederzeit nachgeschliffen oder ausgetauscht werden. Ebenso wichtig ist, dass alle Ersatzteile nachbestellbar sind. Gute Gartenscheren sind bei einiger Pflege beinahe unverwüstlich. Die Bypass-Scheren (bei denen die Klinge beim Schneiden an der Gegenklinge bzw. -backe vorbeigleitet) sind ergonomisch und relativ leicht. Und: LinkshänderInnen brauchen eigene Gartenscheren, auch diese sind im Fachhandel erhältlich.


Weitere „Kleinigkeiten“ für die Gartenarbeit: Schere und Schnur kann man immer brauchen.

Die Kleinhaue

Eine Kleinhaue hat einen kurzen Stiel und ist neben der Gartenhaue das zweite Standartgerät vieler HausgärtnerInnen. Mit der Kleinhaue setzt man Jungpflanzen, zieht man Saatrillen, verdichtet nach der Aussaat die Saatrille (indem man sie umdreht) und kann in kleinen Beeten oder auch in Hochbeeten den Boden lockern.

Die Gartenhippe

Leichte, klappbare Messer mit schmaler, nur wenig gebogener Klinge. Ideal zur Veredelung, zum Säubern von Baumwunden, zum Blumenschneiden, Kräuterernten und für die Jause im Garten.

Das Thermometer

Wichtig fürs Frühbeet: Ein Maxima-Minima-Thermometer: zeigt an, wie kalt die Nacht und wie heiß der Tag war.

Der Regenmesser

Ein Regenmesser ist ein einfaches und praktisches Gerät: Allzu leicht lässt man sich von der gefallenen Regenmenge täuschen. Ein Regenmesser schärft das Auge dafür, wie viel Regen tatsächlich gefallen ist und ob der Garten bewässert werden muss oder nicht. Trotzdem ist es wichtig zu kontrollieren, ob der Boden ausreichend feucht ist. Gerade nach längeren Trockenzeiten braucht es einen lang anhaltenden Regen, damit das Wasser wirklich in tiefere Bodenschichten vordringt. Bei leichten Sommerregen ist der Boden oft nur oberflächlich feucht, aber die Pflanzenwurzeln stehen unter Umständen im Trockenen.

Zwei Gießkannen

Gewächshausgießkanne: Eine Gewächshausgießkanne bzw. Gießkanne für die Jungpflanzenanzucht ist klein und leicht und hat ein langes Gießrohr. Dadurch kommt das Wasser nur in einem feinen Strahl und nicht zu schwungvoll aus der Kanne, was bei noch kleinen Pflanzen wichtig ist. Das lange Gießrohr erleichtert das Gießen in weiter entfernten Bereichen oder nach oben. Eine Brause mit sehr feinen Löchern eignet sich besonders gut für das Angießen von Aussaat oder Jungpflänzchen. Eine besonders einfache und günstige Gießkanne für Aussaaten und Jungpflanzen kann man einfach selbst herstellen: Im Saatguthandel sind kleine Brauseköpfe aus Plastik erhältlich (meist unter der Bezeichnung „Flaschen-Bewässerungs-Hilfe“). Die Brauseköpfe einfach auf gebrauchte Pet-Flaschen schrauben.

Eine normale Gießkanne mit Aufsatz: Eine gute Gießkanne ist leicht. Idealerweise aus Kupfer oder auch aus einem festen Hartplastik.


Kulturschutznetze halten Schädlinge von den Kulturpflanzen ab.

Die Pflege der Gartengeräte

Wer länger Freude an seinen Geräten haben will, pflegt seine Gartengeräte: Nach jedem Gartentag von Erde säubern, wenn Erdklumpen an den Geräten haften, diese abwaschen. Ein bis zweimal im Jahr sollen die Geräte mit einem Pflegemittel eingelassen werden, idealerweise am Ende der Gartensaison, wenn die Geräte eingewintert werden. Ein sehr gutes und günstiges Pflegemittel ist Ballistol. Das Mittel ist vielseitig einsetzbar, vollständig biologisch abbaubar, verharzt nicht, pflegt, schmiert, desinfiziert und schützt vor Rost. Eine einfache Möglichkeit der Gerätepflege ist, einen Mauertrog Sand mit einem Schuss Öl zu mischen. Darin z.B. einmal im Monat die Geräte säubern. Der Sand entfernt die Erde, das Öl pflegt die Geräte.

Was im Garten sonst noch hilfreich ist:

• Aussaatschalen

• Schnüre

• Gartenvlies

• Kulturschutznetze

• Küchenschere

• Stecketiketten und Bleistift

• Schere

• Alte Regentonnen, Plastikeimer (für die Herstellung von Pflanzenjauchen)

• Federstahlstäbe

• Holzstäbe

• Rankgitter

• Bodenthermometer

• Scheibtruhe (Schubkarre)

Kulturschutznetze

Gegen viele Schädlinge gibt es im Bio-Garten ein ideales Mittel: Die Kulturpflanzen werden je nach Schädling gleich nach der Aussaat/dem Pflanzen oder spätestens ab einem bestimmten Zeitpunkt mit einem Kulturschutznetz abgedeckt. Diese Kulturschutznetze sind im biologischen Erwerbs-Gemüsebau seit vielen Jahren erprobt und bewährt. Sie hindern Insekten daran, die Pflanzen anzusaugen, zu beißen oder auf ihnen ihre Eier abzulegen. Es gibt sie in drei verschiedenen Maschenweiten. Ein Kulturschutznetz, mit dem sich viele Schädlinge vom Gemüse abhalten lassen, hat eine Maschenweite von 0,8 mm und ein Gewicht von 85 g/m2. Bei einem Kulturschutznetz mit diesen Eigenschaften ist auch eine gute Belüftung der Kultur und eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit gewährleistet. Auch Vliesabdeckungen halten Schädlinge vom Gemüse ab, jedoch bringen sie auch eine Erwärmung mit sich. Vliese sind daher auf eine Anwendung im Frühjahr und Spätherbst beschränkt. Die Netze werden am Rand gut befestigt (Erdanker, Steine, Sandsäckchen). Ein Nachteil ist, dass das Kulturschutznetz für Pflege- und auch Erntearbeiten abgenommen und danach wieder gut befestigt werden muss. Ein Kulturschutznetz darf nicht zu fest gespannt sein, damit sich die Pflanzen unter dem Netz gut entwickeln können. Für kleine Flächen im Hausgarten haben sich auch feinmaschige (Maschen-weite 1 mm) und leichte (10 g/m2) Kulturschutznetze bewährt. Diese sind aber empfindlicher.


Kulturart Schädling Maschenweite ≤
RadieschenRettichRukola Kohlerdfloh 0,8 mm
BrokkoliKrautSteckrüben KohlweißlingKohleule 5 mm
Kohlgewächse Kohlfliege 2 mm
BrokkoliKarfiol Kohldreherherzmücke 0,8 mm
Zwiebelgemüse LauchmotteZwiebelfliege 2 mm
Lauchminierfliege 0,8 mm
Bohnen Bohnenfliege 1,8 mm
Karotte Karottenfliege 1,5 mm
SalatFeldgurke Blattläuse 0,5 mm

Übersicht der Schädlinge, die mit einem Kulturschutznetz abgehalten werden können, und der erforderlichen Maschenweite (Quelle: Eigene Zusammenstellung nach Kühne et al. 2006.)

Kulturschutznetze halten die Feuchtigkeit besser am Boden, was in trockenen Gebieten/Perioden ein Vorteil sein kann, aber auch Krankheiten fördern kann. Bei Kohl kann das Kulturschutznetz etwa zur Mitte der Kulturdauer abgenommen werden, da die Schädlinge da bereits ihre Eier abgelegt haben. Bei bedecktem und kühlem Wetter im Spätsommer/Herbst das Netz jedenfalls abnehmen.

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